Ordner Klima schützen

Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können. Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können.

Naturfreundejugend
von Naturfreundejugend Mehr von diesem Publisher
07.01.2020 Aufrufe

ewesen und Pflanzen wichtige Leistungen nicht mehr ausreichend erbringen und beeinflussen das regionale und globale Klima negativ. Ein Beispiel: Wird eine Waldfläche gerodet und daraus Ackerland gemacht, entstehen Veränderungen im Wasserhaushalt, in der Absorption der Wärmestrahlen und der ungebremste Wind führt zu Austrocknung. Langfristig betrachtet haben solche Veränderungen Auswirkungen auf das Klima. Intakte Ökosysteme sind also die Grundlage jeder nachhaltigen Entwicklung. DIE FOLGEN DER KLIMAKRISE Die Klimakrise wird regional sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Für manche Regionen können die Folgen positiv sein, wie z. B. vermehrte Niederschläge in zuvor sehr trockenen Gebieten. Insgesamt ist jedoch zu befürchten, dass die Veränderungen zum Negativen überwiegen und durch die Klimakrise vor allem Menschen betroffen sein werden, die durch ihre Lebensumstände sehr verwundbar sind. Eine Reihe von Beobachtungen der letzten Jahrzehnte macht die Auswirkungen der Klimakrise deutlich. Das gesamte Klimasystem hat sich erwärmt. Sowohl die mittlere globale Lufttemperatur als auch die Durchschnittstemperatur der Ozeane sind angestiegen. Die Temperatur in den oberen Schichten der Permafrostböden hat sich ebenfalls erhöht. Die Fläche saisonal gefrorener Böden nimmt stetig ab. Die schneebedeckten Flächen und die Gletscher schrumpfen weltweit. Das Meereis in der Arktis geht zurück, die Eisschilde Grönlands und der Antarktis schmelzen und verlieren dadurch an Masse. Die Folge: Der Meeresspiegel steigt. Die Apfelblüte beginnt heute etwa 15 Tage früher als in den 1960er Jahren. 54 KLIMA SCHÜTZEN

Von den Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs sind besonders niedrige Inseln, Küstengebiete und Flussdeltas betroffen, die schon heute vermehrt Überschwemmungen und Stürmen ausgesetzt sind. Niedrige Inseln versinken im Meer. Ihre ehemaligen Bewohner*innen werden zu Klimaflüchtlingen. Ebenso wie die Menschen aus Gebieten, in denen Dürre herrscht. Über die Anzahl der Klimaflüchtlinge gibt es unterschiedliche Hochrechnungen. Schätzungen sagen 150 bis 200 Millionen Geflüchtete in Folge von Klimaveränderungen bis zum Jahr 2050 voraus. Die bereits fühlbaren und sichtbaren Auswirkungen der Klimakrise – vermehrte Hitzewellen, Dürren, Stürme, Starkregen und weitere Wetterextreme – werden sich zukünftig noch verstärken. Flora und Fauna sind von einem signifikanten Artensterben bedroht. Beispielsweise kommen Zugvögel inzwischen „so spät“ bei uns an, dass viele Insekten bereits ihr Larvenstadium, in dem sie die optimale Nahrungsgrundlage für Jungvögel sind, hinter sich gelassen haben. Nur diejenigen Arten werden überleben, die sich an die teils sehr schnellen Veränderungen der Ökosysteme durch die Klimakrise und die damit verbundenen neuen Lebensverhältnisse anpassen können. Einigen Tier- und Pflanzenarten wird dies durch eine Verschiebung ihres Verbreitungsgebiets gelingen. Dies wird problematisch, wenn sie so die heimischen Arten verdrängen oder die Gesundheit der Menschen gefährden. Letzteres kann passieren, da die Veränderungen der Ökosysteme auch zu Wanderungen von Krankheitsüberträgern führen, die zuvor in diesen Gebieten nicht vorkamen. knapper werdenden Wasservorräte verteilt werden, für was sie genutzt werden, wer Zugang zu diesen hat und wer nicht. Klimamythen entgegentreten Obwohl die Klimakrise längst keine theoretische Möglichkeit mehr ist, gibt es Menschen, die ihn gern leugnen. Antworten auf Argumente von Klima-Skeptiker*innen finden sich beispielsweise auf der Webseite des Umweltbundesamts und des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung: www.umweltbundesamt.de www.pik-potsdam.de Als weitere Folge der Klimakrise wird sich die Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen verändern. Neben positiven Effekten für einige Gebiete wird es großräumig zu Wassermangel und Trockenheit kommen. Das wirkt sich direkt auf die Nahrungsmittelproduktion sowie Land- und Forstwirtschaft aus. Hier stellt sich in Zukunft also die Frage, wie die KLIMA SCHÜTZEN 55

Von den Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs<br />

sind besonders niedrige Inseln,<br />

Küstengebiete und Flussdeltas betroffen, die<br />

schon heute vermehrt Überschwemmungen<br />

und Stürmen ausgesetzt sind. Niedrige Inseln<br />

versinken im Meer. Ihre ehemaligen Bewohner*innen<br />

werden zu <strong>Klima</strong>flüchtlingen.<br />

Ebenso wie die Menschen aus Gebieten, in<br />

denen Dürre herrscht. Über die Anzahl der<br />

<strong>Klima</strong>flüchtlinge gibt es unterschiedliche<br />

Hochrechnungen. Schätzungen sagen 150 bis<br />

200 Millionen Geflüchtete in Folge von <strong>Klima</strong>veränderungen<br />

bis zum Jahr 2050 voraus.<br />

Die bereits fühlbaren und sichtbaren Auswirkungen<br />

der <strong>Klima</strong>krise – vermehrte Hitzewellen,<br />

Dürren, Stürme, Starkregen und weitere<br />

Wetterextreme – werden sich zukünftig<br />

noch verstärken. Flora und Fauna sind von<br />

einem signifikanten Artensterben bedroht.<br />

Beispielsweise kommen Zugvögel inzwischen<br />

„so spät“ bei uns an, dass viele Insekten<br />

bereits ihr Larvenstadium, in dem sie die<br />

optimale Nahrungsgrundlage für Jungvögel<br />

sind, hinter sich gelassen haben. Nur diejenigen<br />

Arten werden überleben, die sich an<br />

die teils sehr schnellen Veränderungen der<br />

Ökosysteme durch die <strong>Klima</strong>krise und die<br />

damit verbundenen neuen Lebensverhältnisse<br />

anpassen können. Einigen Tier- und Pflanzenarten<br />

wird dies durch eine Verschiebung<br />

ihres Verbreitungsgebiets gelingen. Dies wird<br />

problematisch, wenn sie so die heimischen<br />

Arten verdrängen oder die Gesundheit der<br />

Menschen gefährden. Letzteres kann passieren,<br />

da die Veränderungen der Ökosysteme<br />

auch zu Wanderungen von Krankheitsüberträgern<br />

führen, die zuvor in diesen Gebieten<br />

nicht vorkamen.<br />

knapper werdenden Wasservorräte verteilt<br />

werden, für was sie genutzt werden, wer Zugang<br />

zu diesen hat und wer nicht.<br />

<strong>Klima</strong>mythen entgegentreten<br />

Obwohl die <strong>Klima</strong>krise längst keine theoretische<br />

Möglichkeit mehr ist, gibt es<br />

Menschen, die ihn gern leugnen. Antworten<br />

auf Argumente von <strong>Klima</strong>-Skeptiker*innen<br />

finden sich beispielsweise<br />

auf der Webseite des Umweltbundesamts<br />

und des Potsdamer Instituts für<br />

<strong>Klima</strong>folgenforschung:<br />

www.umweltbundesamt.de<br />

www.pik-potsdam.de<br />

Als weitere Folge der <strong>Klima</strong>krise wird sich die<br />

Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen<br />

verändern. Neben positiven Effekten für einige<br />

Gebiete wird es großräumig zu Wassermangel<br />

und Trockenheit kommen. Das wirkt<br />

sich direkt auf die Nahrungsmittelproduktion<br />

sowie Land- und Forstwirtschaft aus. Hier<br />

stellt sich in Zukunft also die Frage, wie die<br />

KLIMA SCHÜTZEN<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!