Ordner Klima schützen

Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können. Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können.

Naturfreundejugend
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07.01.2020 Aufrufe

WETTER = KLIMA? Beide Begriffe kennzeichnen den Zustand der Atmosphäre genauer, aber sie sind nicht identisch. Sie unterscheiden sich darin, dass sie unterschiedliche Zeiträume betrachten. Das Wetter beschreibt den Zustand der Atmosphäre zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, der durch das Zusammenwirken verschiedener Wetterparameter geschaffen wird. Das Klima ist die Zusammenfassung aller Wettererscheinungen über einen längeren Zeitraum. Es wird durch Mittelwerte, Extremwerte und Häufigkeiten der Wetterparameter wie Temperatur und Niederschlag über mehrere Jahrzehnte beschrieben. DAS KLIMASYSTEM UND DIE TREIBHAUSEFFEKTE Das Klimasystem besteht aus den Teilsystemen Land, Ozean, Atmosphäre, Biosphäre und Eissphäre, die unterschiedlich schnell auf äußere Einflüsse reagieren. Es ist ein komplexes System. Wenn man begreifen will, welche Faktoren es wie beeinflussen, so muss man erst einmal verstehen, wie es funktioniert. Der Treibhauseffekt hat eine ganz besondere Wirkung. Dem anthropogenen – von den Menschen verursachten – Treibauseffekt geht ein natürlicher voran. Natürliche Treibhausgase in der Atmosphäre, das sind Wasserdampf, Kohlendioxid (CO 2 ), Methan, Lachgas und weitere, halten einen Teil der Wärme-Abstrahlung der Erde zurück. Das führt zu einer Erwärmung und dadurch erst zu lebensfreundlichen Bedingungen auf der Erde. In der folgenden Abbildung wird schematisch dargestellt, wie die kurzwellige Lichtstrahlung der Sonne auf die Erdoberfläche trifft. Langwellige Wärmestrahlung wird von der Erdoberfläche abgestrahlt und in der Atmosphäre von Spurengasen, Wasserdampf und Staubpartikeln zu großen Teilen absorbiert. Die Treibhausgase sorgen dafür, dass die Wärmestrahlung nur teilweise zurück ins All geschickt wird. Anzahl der Tage mit einem Lufttemperatur-Maximum über 30 Grad Celsius (Gebietsmittel) Basis: Deutscher Wetterdienst (DWD), Mitteilung vom 20. 02. 2017 52 KLIMA SCHÜTZEN

Der natürliche Treibhauseffekt 3 Spurengase, Wasserdampf und Staub werfen teilweise Wärmestrahlung zurück. 4 1 Sonnenstrahlen erwärmen die Erdoberfläche 2 erwärmte Erde sendet Wärmestrahlung aus. Dadurch erfolgt eine zusätzliche Erwärmung von -18° C auf +15° C Durchschnittstemperatur auf der Erde. Menschliche Aktivitäten bewirken nun einen zusätzlichen Ausstoß von Treibhausgasen. Dies geschieht vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Torf, Erdgas und Erdöl in den Bereichen Stromerzeugung, Wärme und Verkehr, aber auch durch eine Veränderung der Landoberfläche (z. B. durch Abholzung, Versiegelung von Flächen, Landwirtschaft oder Viehzucht). Dieser anthropogene verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt. Durch die Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre erhöht sich die Absorption der einfallenden Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig wird die Wärmeabstrahlung ins Weltall vermindert. Auf der Erde wird es wärmer. Als die letzte Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren zu Ende ging, stieg die globale Durchschnittstemperatur in einem Zeitraum von 5.000 Jahren um ungefähr 5 Grad Celsius an. Seit 1900 sind die globale Mitteltemperatur um 0,8 Grad Celsius und der Meeresspiegel um 20 cm gestiegen. Regional wirkt sich das unterschiedlich aus. ÖKOSYSTEME UND DAS KLIMA Ökosysteme wie Wälder bilden eine existenzielle Grundlage für das menschliche Leben. Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen reinigen z. B. Wasser und Luft, sorgen für fruchtbare Böden und ein angenehmes Klima, regulieren den Wasserhaushalt und dienen unserer Ernährung, Gesundheit und Erholung. Intakte Ökosysteme stabilisieren somit das globale Klima. Die veränderten Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse sowie Veränderungen der Nutzung der Landoberfläche (z. B. Waldrodung) zwingen Ökosysteme jedoch zur Anpassung. Diese kann allerdings nur funktionieren, wenn sie insgesamt intakt und stabil bleiben. Gestörte Ökosysteme können dagegen viele für Le- KLIMA SCHÜTZEN 53

WETTER = KLIMA?<br />

Beide Begriffe kennzeichnen den Zustand<br />

der Atmosphäre genauer, aber sie sind nicht<br />

identisch. Sie unterscheiden sich darin, dass<br />

sie unterschiedliche Zeiträume betrachten.<br />

Das Wetter beschreibt den Zustand<br />

der Atmosphäre zu einer bestimmten Zeit<br />

an einem bestimmten Ort, der durch das<br />

Zusammenwirken verschiedener Wetterparameter<br />

geschaffen wird. Das <strong>Klima</strong> ist die<br />

Zusammenfassung aller Wettererscheinungen<br />

über einen längeren Zeitraum. Es wird<br />

durch Mittelwerte, Extremwerte und Häufigkeiten<br />

der Wetterparameter wie Temperatur<br />

und Niederschlag über mehrere Jahrzehnte<br />

beschrieben.<br />

DAS KLIMASYSTEM UND<br />

DIE TREIBHAUSEFFEKTE<br />

Das <strong>Klima</strong>system besteht aus den Teilsystemen<br />

Land, Ozean, Atmosphäre, Biosphäre<br />

und Eissphäre, die unterschiedlich schnell<br />

auf äußere Einflüsse reagieren. Es ist ein<br />

komplexes System. Wenn man begreifen<br />

will, welche Faktoren es wie beeinflussen,<br />

so muss man erst einmal verstehen, wie es<br />

funktioniert. Der Treibhauseffekt hat eine<br />

ganz besondere Wirkung. Dem anthropogenen<br />

– von den Menschen verursachten<br />

– Treibauseffekt geht ein natürlicher voran.<br />

Natürliche Treibhausgase in der Atmosphäre,<br />

das sind Wasserdampf, Kohlendioxid (CO 2<br />

),<br />

Methan, Lachgas und weitere, halten einen<br />

Teil der Wärme-Abstrahlung der Erde zurück.<br />

Das führt zu einer Erwärmung und dadurch<br />

erst zu lebensfreundlichen Bedingungen auf<br />

der Erde. In der folgenden Abbildung wird<br />

schematisch dargestellt, wie die kurzwellige<br />

Lichtstrahlung der Sonne auf die Erdoberfläche<br />

trifft. Langwellige Wärmestrahlung wird<br />

von der Erdoberfläche abgestrahlt und in der<br />

Atmosphäre von Spurengasen, Wasserdampf<br />

und Staubpartikeln zu großen Teilen absorbiert.<br />

Die Treibhausgase sorgen dafür, dass<br />

die Wärmestrahlung nur teilweise zurück ins<br />

All geschickt wird.<br />

Anzahl der Tage mit einem Lufttemperatur-Maximum<br />

über 30 Grad Celsius (Gebietsmittel)<br />

Basis: Deutscher Wetterdienst (DWD), Mitteilung vom 20. 02. 2017<br />

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