Ordner Klima schützen

Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können. Der Ordner „Klima schützen“ beinhaltet viele Informationen zur Konzeption von Workshops und zeigt, wie junge Menschen für ein klimafreundliches Leben begeistert werden können.

Naturfreundejugend
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07.01.2020 Aufrufe

g TRANSPORTWEGE, VERFÜGBARKEIT, VERPA- CKUNG, LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG In Deutschland und generell in den Ländern des globalen Nordens sind wir daran gewöhnt, dass alle Lebensmittel aus jeder Region der Erde zu jedem Zeitpunkt im Jahr essen zu können. Wir gehen einfach in den nächstbesten Supermarkt, wählen dort aus überquellenden Obst- und Gemüseregalen das aus, worauf wir gerade Lust haben: Erdbeeren im Oktober, Mangos und Avocados aus Peru, Tomaten im Januar, Schokolade aus Costa Rica. Lebensmittel sind für uns freie und immer verfügbare Waren, deren genaue Herkunft und oftmals arbeitsintensive Produktionsweise viele von uns nicht einmal kennen. Die Entfremdung unseres täglichen – lebensnotwendigen – Essens hat in den modernen Industriegesellschaften zu einer Nahrungsverschwendung von extremen Ausmaßen geführt. So werden allein in Deutschland jedes Jahr etwa 20 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, die noch gegessen werden könnten. Das ist weder klimafreundlich noch sozial gerecht. CO 2 1 kg 1 kg Die Produktion von 1 Kilogramm Rindfleisch führt zu 13-mal so viel CO 2 -Ausstoß wie die Produktion von 1 Kilogramm pflanzlichem Protein (Bohnen, Linsen, Soja). Gerade Tomaten sind sehr beliebt und werden das ganze Jahr über gegessen. Was das in Zahlen bedeutet (Kohlendioxid-Ausstoß in Gramm pro Kilogramm Tomaten): Konventioneller Anbau im beheizten Gewächshaus außerhalb der Saison transportierte Tomaten 7.200 g CO 2 9.300 g CO 2 Mit dem Flugzeug aus Spanien Ökologischer Anbau in der Region und während der Saison 35 g CO 2 PERSPEKTIVEN EINER NACHHALTIGEN ERNÄHRUNG Verschiedene Ernährungsweisen beeinflussen das Klima also unterschiedlich stark. Klar ist: ein*e Fleischesser*in verursacht in der Regel deutlich mehr Treibhausgasemissionen als ein*e Vegetarier*in. Wer tierische Produkte komplett aus dem Speiseplan streicht, kann im Vergleich zu einem*einer Allesesser*in 86 Prozent der Emissionen im Bereich Ernährung einsparen. Auch biologisch erzeugte Lebensmittel verursachen weniger Treibhausgase als konventionelle. Dies liegt mitunter daran, dass bei biologischer Landwirtschaft auf den Einsatz chemischer Dünger verzichtet wird, die mit viel Energieaufwand Produktion hergestellt von 1 Kilogramm werden. Außerdem Rindfleisch wird Die führt weitestgehend zu 13-mal so auf viel den COImport 2 -Ausstoß von Tierfutter wie die Produktion von 1 Kilogramm pflanzlichem aus anderen Ländern verzichtet. Die biologische Landwirtschaft beruht darüber hin- Protein (Bohnen, Linsen, Soja). aus auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Dabei wird Humus im Boden angereichert und dadurch Kohlenstoff gebunden. Klimafreundlich leben bedeutet also auch, darauf zu achten, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie sie verarbeitet werden und dass wir sie nicht verschwenden. KLIMA SCHÜTZEN 111

Was ist biologische Landwirtschaft? In vielen Supermärkten gibt es inzwischen Bio-Produkte zu kaufen. Bio heißt, dass die Lebensmittel biologisch und ökologisch hergestellt werden. Das ist umwelt- und klimafreundlich, weil keine Gifte eingesetzt und kein Tierfutter aus anderen Ländern eingekauft wird. Ein Bio-Hof funktioniert so: 1. Artgerechte Tierhaltung Beim ökologischen Landbau sollen die Tiere so leben und fressen können, wie sie es normalerweise tun. Sie werden in Gruppen gehalten, haben ausreichend Platz und können den Stall verlassen, um Licht und frische Luft zu bekommen. 2. Tiere machen Dünger Damit die Pflanzen auf den Feldern genug Nahrung zum Wachsen haben, braucht der Boden Dünger. Dafür können der Mist und die Gülle der Tiere benutzt werden, die den Boden fruchtbar machen. 4. Vom Acker in den Trog Die Ernte wird zum Teil verkauft. Sie wird aber auch für das Futter der Tiere auf dem Hof benutzt. Damit dieser Kreislauf funktioniert, dürfen nicht zu viele Tiere auf zu wenig Fläche leben. Dieses Gleichgewicht heißt flächengebundene Tierhaltung. 3. Abwechslung auf dem Acker Jede Pflanze braucht unterschiedliche Nährstoffe aus dem Dünger. Würden immer die gleichen Pflanzen angebaut werden, wären bestimmte Nährstoffe weg, andere Nährstoffe nicht. Deswegen werden verschiedene Pflanzen angebaut, um alle Nährstoffe zu nutzen. 112 KLIMA SCHÜTZEN

Was ist biologische Landwirtschaft?<br />

In vielen Supermärkten gibt es inzwischen Bio-Produkte zu kaufen. Bio heißt, dass die Lebensmittel<br />

biologisch und ökologisch hergestellt werden. Das ist umwelt- und klimafreundlich,<br />

weil keine Gifte eingesetzt und kein Tierfutter aus anderen Ländern eingekauft wird. Ein<br />

Bio-Hof funktioniert so:<br />

1. Artgerechte Tierhaltung<br />

Beim ökologischen Landbau sollen die<br />

Tiere so leben und fressen können, wie<br />

sie es normalerweise tun. Sie werden in<br />

Gruppen gehalten, haben ausreichend<br />

Platz und können den Stall verlassen,<br />

um Licht und frische Luft zu bekommen.<br />

2. Tiere machen Dünger<br />

Damit die Pflanzen auf den Feldern genug<br />

Nahrung zum Wachsen haben, braucht der<br />

Boden Dünger. Dafür können der Mist und<br />

die Gülle der Tiere benutzt werden, die den<br />

Boden fruchtbar machen.<br />

4. Vom Acker in den Trog<br />

Die Ernte wird zum Teil verkauft. Sie wird<br />

aber auch für das Futter der Tiere auf dem<br />

Hof benutzt. Damit dieser Kreislauf funktioniert,<br />

dürfen nicht zu viele Tiere auf zu wenig<br />

Fläche leben. Dieses Gleichgewicht heißt flächengebundene<br />

Tierhaltung.<br />

3. Abwechslung auf dem Acker<br />

Jede Pflanze braucht unterschiedliche Nährstoffe<br />

aus dem Dünger. Würden immer die gleichen Pflanzen<br />

angebaut werden, wären bestimmte Nährstoffe<br />

weg, andere Nährstoffe nicht. Deswegen werden verschiedene<br />

Pflanzen angebaut, um alle Nährstoffe<br />

zu nutzen.<br />

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