03.01.2020 Aufrufe

Petra Hartmann & Olena Otto-Fradina | Nestis und die Hafenpiraten

12,90 EUR Nestis und die Hafenpiraten von Petra Hartmann, illustriert von Olena Otto-Fradina Fuchs, Monika , Hardcover, 152 Seiten ISBN/EAN: 978-3-940078-84-1 Erscheinungstermin: 29.10.2014 lieferbar Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom” sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos. Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten” müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen …



12,90 EUR
Nestis und die Hafenpiraten
von Petra Hartmann, illustriert von Olena Otto-Fradina
Fuchs, Monika , Hardcover, 152 Seiten
ISBN/EAN: 978-3-940078-84-1

Erscheinungstermin: 29.10.2014 lieferbar
Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom” sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten” müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen …

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong><br />

<strong>Nestis</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Hafenpiraten</strong><br />

Verlag<br />

Monika Fuchs


www.nestis.de<br />

www.verlag-monikafuchs.de<br />

www.petrahartmann.de<br />

www.otto-fradina.de<br />

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-940078-84-1 (print)<br />

Auch als eBook erhältlich:<br />

978-3-940078-86-5 (mobi)<br />

978-3-940078-87-2 (ePub)<br />

© 2014 by Verlag Monika Fuchs | Hildesheim<br />

Layout <strong>und</strong> Satz: Me<strong>die</strong>nbüro Monika Fuchs<br />

Covermotiv <strong>und</strong> Illustrationen: <strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong> | Dortm<strong>und</strong><br />

Printed in EU 2014


Für <strong>die</strong> <strong>Hartmann</strong>-Crew …<br />

Skipper Wilfried,<br />

der mich gelehrt hat, dass Freiheit das Wichtigste im Leben ist.<br />

Smutje Elsa,<br />

<strong>die</strong> sich vor keinem <strong>Hafenpiraten</strong> der Welt gefürchtet hat.<br />

Steuerfrau Yvonne,<br />

mit der ich ein neues Gewässer besegeln werde.<br />

Schiffszimmermann Patrick,<br />

der dreieckige Bullaugen abdichten kann.<br />

Und Leichtmatrosin Mae,<br />

<strong>die</strong> schon fast so gut schwimmen kann wie ein Meermädchen.<br />

… <strong>und</strong> für alle, <strong>die</strong> das Meer<br />

<strong>und</strong> seine Geschichten lieben<br />

Ein besonderer Dank an meine Betaleserin Charlotte Engmann,<br />

<strong>die</strong> mir penibel alle Fehler aus der Geschichte herausgefischt hat.


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorstellung <strong>Nestis</strong> <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e 9<br />

1. Kapitel Hütet euch vor den Menschen! 13<br />

2. Kapitel Eine hüpfende Überraschung 18<br />

3. Kapitel Das Monster im Nebel 23<br />

4. Kapitel Angst <strong>und</strong> Schrecken 26<br />

5. Kapitel Bruchrechnen 32<br />

6. Kapitel Piratenüberfall 38<br />

7. Kapitel So eine Ungerechtigkeit! 43<br />

8. Kapitel Im Schatten der Nacht 49<br />

9. Kapitel <strong>Nestis</strong> bricht aus 54<br />

10. Kapitel Tom in Gefahr 61<br />

11. Kapitel Eine bahnbrechende Erfindung 65<br />

12. Kapitel Ein U-Boot aus Glas 71<br />

13. Kapitel Piraten unter Strom 78


14. Kapitel Der verschw<strong>und</strong>ene Dackel 83<br />

15. Kapitel Verschmorte Spuren 89<br />

16. Kapitel Der Plan der Piraten 95<br />

17. Kapitel Keine Chance beim Hafenmeister 101<br />

18. Kapitel Spiegelei <strong>und</strong> Schokolade 107<br />

19. Kapitel Die Piraten schlagen zu 112<br />

20. Kapitel Raue See 118<br />

21. Kapitel Ein Händler sieht rot 124<br />

22. Kapitel Die Schlacht um <strong>die</strong> »Jenny« 129<br />

23. Kapitel Das unheimliche Phantom 136<br />

24. Kapitel Endlich Ferien! 142<br />

Die Autorin <strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong> 148<br />

Die Illustratorin <strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong> 149


Vorstellung<br />

<strong>Nestis</strong> <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>Nestis</strong><br />

Die älteste Tochter des Meerkönigs<br />

ist neugierig, beherzt<br />

<strong>und</strong> manchmal ziemlich frech. Im Bruchrechnen<br />

ist sie eine Niete, aber dafür kennt<br />

sie keine Angst vor Piraten oder Phantomen<br />

<strong>und</strong> kann sich notfalls auch mit Faustschlägen,<br />

Steinwürfen oder mit ihrem Muschelmesser verteidigen.<br />

Richtig wütend wird sie, wenn Menschen ihren Dreck in den<br />

königlichen Vorgarten kippen. Oder wenn der Kronrat ausgerechnet<br />

in den Sommerferien Stubenarrest für alle Meerkinder<br />

anordnet.<br />

Nick<br />

Der junge Wassermann trägt eine<br />

Lederjacke <strong>und</strong> eine verspiegelte<br />

Sonnenbrille, gelt sich <strong>die</strong> Haare mit Wellhornschneckenschleim<br />

<strong>und</strong> möchte am liebsten<br />

cool wirken. Er ist stets mit seinem Dreizack<br />

bewaffnet, beherrscht einige Griffe der<br />

maritimen Selbstverteidigungstechnik Taek-won-Platsch <strong>und</strong><br />

hat inzwischen <strong>die</strong> Prüfung für den orangefarbenen Gürtel be-


standen. Auch wenn seine Fre<strong>und</strong>e bezweifeln, dass er mit seinen<br />

Fallübungen <strong>die</strong> fiesen <strong>Hafenpiraten</strong> beeindrucken kann.<br />

Mira<br />

Die beste Fre<strong>und</strong>in von <strong>Nestis</strong> ist eine echte Schönheit<br />

<strong>und</strong> weiß das auch selbst sehr gut. Sie hat<br />

eine Schwäche für Nick <strong>und</strong> tolle Frisuren.<br />

Außerdem hat sie als einzige in der Bande<br />

genug Sinn fürs Praktische, um Proviant einzupacken.<br />

Sie ist manchmal etwas ängstlich,<br />

doch wenn es drauf ankommt, hat sie das<br />

Herz auf dem rechten Fleck <strong>und</strong> schafft es,<br />

den anderen Mut zu machen. Und wenn alles schief geht, sind<br />

ihre Kenntnisse in Erster Hilfe sehr nützlich.<br />

<strong>Otto</strong><br />

Der kleine Riesenkrake hat lange mutterseelenallein<br />

in einem alten Piratenschiff gelebt. Zusammen<br />

mit seinen Fre<strong>und</strong>en konnte er schließlich<br />

seine Eltern befreien, <strong>die</strong> von Menschen in<br />

ein Aquarium gesteckt worden waren. Daher<br />

sind ihm Glaskästen noch immer etwas<br />

unheimlich. <strong>Otto</strong> ist etwas tollpatschig <strong>und</strong><br />

schießt in seinem Bestreben, dazugehören<br />

zu dürfen, manchmal übers Ziel hinaus. Sein<br />

größtes Handycap: Er gerät leicht außer Puste <strong>und</strong> kann dann<br />

schon mal ohnmächtig werden.<br />

10


Kurzschluss<br />

Der kleine Zitteraal<br />

wird in<br />

der Schule als Streberleiche verachtet<br />

<strong>und</strong> wegen seiner Brille auch als »Brillenschlange«<br />

verspottet. Im Bruchrechnen ist<br />

er Klassenbester, <strong>und</strong> er hat auch schon mehrfach bei »Jugend<br />

forscht« gewonnen. Kurzschluss ist glücklich, wenn er basteln<br />

darf. Eine seiner genialsten Erfindungen ist das Aerarium, mit<br />

dem er sogar <strong>Nestis</strong> schwer beeindruckt. Allerdings müssen<br />

sich auch gute Fre<strong>und</strong>e davor hüten, ihn zu berühren, denn<br />

wenn er aufgeregt ist, gibt er schon mal versehentlich starke<br />

Stromstöße ab.<br />

Tom<br />

Der Menschenjunge aus Achtern<strong>die</strong>k<br />

kennt in den Sommerferien<br />

nur ein Ziel: runter zum Hafen <strong>und</strong> hoch mit<br />

dem Segel. Inzwischen hat er <strong>die</strong> Prüfung für<br />

den Jüngsten-Segelschein bestanden, <strong>und</strong> er<br />

ist sehr stolz auf sein eigenes kleines Boot,<br />

das »Hüpfende Seepferdchen«. Tom ist ein mit allen Wassern<br />

gewaschener Seemann, den so leicht nichts umhaut. Obwohl<br />

er sich <strong>die</strong> nächtliche Piratenjagd übers Meer etwas ungefährlicher<br />

vorgestellt hätte ...<br />

Und jetzt geht’s los!<br />

11


1. Kapitel<br />

Hütet euch vor den Menschen!<br />

Und haltet euch auf jeden Fall von der Küste fern!« Herr Seestern<br />

stolzierte auf seinen fünf Beinen vor der Klasse auf<br />

<strong>und</strong> ab <strong>und</strong> blickte streng an den Reihen der Schüler entlang.<br />

»Nur weil ihr jetzt sechs Wochen lang keinen Mathematikunterricht<br />

habt, heißt das nicht, dass ihr in den Sommerferien<br />

jedes bisschen Vernunft über Bord werfen dürft.«<br />

<strong>Nestis</strong> seufzte. Das Meermädchen rutschte unruhig auf dem<br />

Stuhl hin <strong>und</strong> her <strong>und</strong> konnte kaum noch <strong>die</strong> Flossenspitzen<br />

stillhalten. Jedes Jahr zum Ferienbeginn gab es <strong>die</strong> gleiche Ansprache<br />

des Mathelehrers. Als ob es nichts Wichtigeres zu tun<br />

gäbe. Als ob dort draußen nicht sechs w<strong>und</strong>ervolle Wochen<br />

voller Freiheit <strong>und</strong> Abenteuer warteten.<br />

»Prinzessin <strong>Nestis</strong>?«<br />

<strong>Nestis</strong> fuhr schuldbewusst zusammen.<br />

»Natürlich, unsere königliche Hoheit hat mal wieder nicht<br />

zugehört«, schnarrte der Seestern <strong>und</strong> verfärbte sich ins Dunkelorange.<br />

»Was habe ich soeben gesagt?«<br />

»Nie zu nah an <strong>die</strong> Küste schwimmen, hütet euch vor der<br />

Ebbe, aufpassen auf Fischkutter <strong>und</strong> ihre Fangnetze, sich nicht<br />

von Menschen sehen lassen …«, rasselte <strong>Nestis</strong> herunter. Immerhin<br />

hörte sie den Vortrag bereits zum vierten Mal.<br />

13


Herr Seestern wurde dunkelrot. Ihre Fre<strong>und</strong>in Mira kicherte<br />

leise. »Er ist erst bis zu den Fischkuttern gekommen«, flüsterte<br />

sie.<br />

Herr Seestern warf <strong>Nestis</strong> einen vernichtenden Blick zu. Dann<br />

nahm er seine Wanderung vor der Klasse wieder auf. Nick, der<br />

Meerjunge, riss heimlich ein Blatt aus seinem Mathematikheft<br />

heraus <strong>und</strong> begann, ein Schiffchen daraus zu falten.<br />

»Richtig, ihr müsst euch unbedingt vor den Menschen hüten«,<br />

wiederholte der Lehrer. »Lasst euch niemals von ihnen<br />

sehen. Und passt unbedingt auf, dass sie euch nicht in ihren<br />

Netzen fangen. Weiß jemand von euch, warum?«<br />

Kurzschluss, der kleine Zitteraal, hob <strong>die</strong> Vorderflosse. Vor<br />

lauter Aufregung knisterten goldene Funken um seine Flossenspitze.<br />

Die kleinen Augen hinter der großen r<strong>und</strong>en Nickelbrille<br />

leuchteten.<br />

»Ja, Kurzschluss?« Sofort klang <strong>die</strong> Stimme des Lehrers weniger<br />

streng, denn Kurzschluss war sein Lieblingsschüler <strong>und</strong><br />

der beste Bruchrechenkünstler der ganzen Klasse.<br />

»Dann machen sie Heringssalat <strong>und</strong> Aalbrötchen aus uns«,<br />

sagte er schaudernd. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er<br />

<strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>e in einem Schleppnetz gefangen worden waren.<br />

Nur mithilfe von <strong>Nestis</strong>’ scharfem Muschelmesser hatten<br />

sie fliehen können.<br />

»Richtig, Kurzschluss«, lobte der Lehrer. »Das ist gut, dass<br />

du das schon weißt.«<br />

Nick gähnte halblaut. Als Herr Seestern nicht hinsah, nahm<br />

er das Schiffchen aus Karopapier, blies etwas Luft in den<br />

Schiffsbauch <strong>und</strong> ließ es davonschwimmen. Das kleine Boot<br />

trudelte durch das Klassenzimmer wie eine betrunkene Ma-<br />

14


krele, taumelte über den Lehrertisch <strong>und</strong> streifte einen der<br />

orangefarbenen Seesternarme. Der Lehrer blickte wütend in<br />

Nicks Richtung. Doch Nick machte ein so unschuldiges Gesicht,<br />

dass Herr Seestern nicht mehr so sicher war, von wo das<br />

Schiffchen gekommen war.<br />

<strong>Otto</strong>, der kleine Riesenkrake, hob einen Tentakel. »Manchmal<br />

sperren <strong>die</strong> Menschen uns auch in ein Aquarium. Das ist<br />

ein Glaskasten voller Wasser, darin können sie Meerestiere<br />

auch auf dem Festland halten <strong>und</strong> angucken. Ich war mal in so<br />

einem Aquarium, <strong>und</strong> meine Eltern haben sie zwei Jahre lang<br />

in ihren Glaskästen gefangen gehalten. Es ist eng darin, <strong>und</strong><br />

das Wasser ist nie frisch. Dann kommen dauernd Menschen,<br />

<strong>die</strong> drücken ihre Nasen gegen <strong>die</strong> Glasscheiben <strong>und</strong> gaffen uns<br />

an. Das ist nicht schön.« Er schüttelte sich bei der Erinnerung<br />

an <strong>die</strong> furchtbaren Glaskästen.<br />

Herr Seestern räusperte sich. »Ja, äh, sehr gut, <strong>Otto</strong>. Danke<br />

für deinen Beitrag. Und ihr anderen habt es hoffentlich auch<br />

begriffen: Flossen weg von den Menschen <strong>und</strong> immer eine<br />

Tentakellänge Abstand halten, kapiert?«<br />

Die Schüler nickten. Nick ließ ein neues Schifflein durchs<br />

Klassenzimmer schwimmen.<br />

»Dann steht ja einer ersprießlichen Ferienzeit nichts mehr<br />

im Wege«, seufzte der Lehrer. »Also dann, raus mit euch, ihr<br />

Rasselbande. Und vergesst nicht, in den Ferien fleißig Bruchrechnen<br />

zu üben.«<br />

Mit einem lauten Jubelschrei stürzten <strong>die</strong> Kinder aus dem Klassenzimmer.<br />

<strong>Nestis</strong>, Nick <strong>und</strong> Mira stürmten mit übermütigen<br />

Flossenschlägen <strong>die</strong> breite Schulstraße entlang. Kurzschluss<br />

<strong>und</strong> <strong>Otto</strong> schwammen gemeinsam in Richtung Aalgasse.<br />

15


»Diese Aqua-Dingsbumse sind ziemlich interessant, findest<br />

du nicht?«, meinte Kurzschluss, als sie das Haus seiner Eltern<br />

erreichten. »Ich glaube, ich habe endlich eine Idee für mein<br />

›Jugend forscht‹-Projekt …«<br />

<strong>Otto</strong> sah ihn ängstlich an. Der kleine Riesenkrake war fast<br />

fünfmal so groß wie der Zitteraal, aber manchmal war ihm der<br />

Elektrofisch unheimlich. »Interessant?«, murmelte er. »Ich finde<br />

Aquarien einfach nur gruselig. Du hast ja noch nie in so<br />

einem Kasten gesessen …«<br />

Kurzschluss’ Augen leuchteten. Blitze knisterten um seine<br />

Nase. <strong>Otto</strong> wich erschrocken zurück. Er hatte üble Erfahrungen<br />

mit Zitteraalen gemacht, <strong>die</strong> unkontrollierte Stromstöße abgaben.<br />

»Aber bedenke doch nur, was für einen wissenschaftlichen<br />

Fortschritt es bedeuten würde … Wir könnten <strong>die</strong>se Aquarien<br />

erforschen <strong>und</strong> nachbauen <strong>und</strong> dann vielleicht eines Tages<br />

damit auf Landreise gehen. Oder wir könnten hier unter Wasser<br />

Vögel <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e als Haustiere in einem Luftkasten halten.<br />

Vielleicht können wir sogar einmal einen Menschen fangen<br />

<strong>und</strong> ihn hier in einem Glaskasten aufbewahren <strong>und</strong> erforschen.<br />

Das wäre doch großartig.«<br />

<strong>Otto</strong> zuckte seine acht Achseln. »Ja, vielleicht«, blubberte<br />

er. Dann nahm er <strong>die</strong> Tentakel zusammen. »Tschüs, ich muss<br />

los, meine Mutter wartet mit dem Essen auf mich. Es gibt Muschelbällchen<br />

in Walmilchsoße.«<br />

Er stieß einen scharfen Wasserstrahl aus <strong>und</strong> schoss davon<br />

in Richtung Piratenschiff. Als er das morsche Wrack, in dem er<br />

<strong>und</strong> seine Eltern seit einiger Zeit lebten, erreichte, hatte er jeden<br />

Gedanken an seine Zeit im Aquarium bereits verscheucht.<br />

16


Er freute sich nur noch auf sechs schulfreie Wochen <strong>und</strong> Mamis<br />

gute Küche.<br />

<strong>Nestis</strong>, Nick <strong>und</strong> Mira trennten sich am Beginn der Algenstraße.<br />

Mit doppeltem Delfintempo flutschte <strong>Nestis</strong> durchs Schlosstor<br />

hinein, glitt durch <strong>die</strong> Flure des blauen Kristallpalastes <strong>und</strong><br />

plantschte schließlich in ihr Zimmer hinein. Sie warf ihren<br />

Schulranzen in <strong>die</strong> Ecke, drehte sich einmal um <strong>die</strong> eigene<br />

Achse <strong>und</strong> begann schallend zu lachen. »Und hütet euch vor<br />

den Menschen!«, wiederholte sie <strong>die</strong> letzte Lektion des Mathematiklehrers.<br />

Ach, der alte Seestern sollte nur wissen, dass sie<br />

<strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e schon viel näher an <strong>die</strong> Menschen herangekommen<br />

waren, als der Meerkönig selbst es gewagt hätte.<br />

Mit breitem Grinsen dachte sie zurück an <strong>die</strong> Aquarienwagen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Schau »Die furchtbarsten Monster des Meeres«, aus<br />

der sie ihre kleine Schwester Undine <strong>und</strong> <strong>Otto</strong>s Eltern befreit<br />

hatten. Sie dachte auch an Tom, ihren Menschenfre<strong>und</strong>, <strong>und</strong><br />

sein kleines Segelboot. Was er wohl trieb in seinem kleinen<br />

Fischerdorf Achtern<strong>die</strong>k? Und ob er jetzt wohl auch sechs Wochen<br />

lang Sommerferien hatte wie sie?<br />

17


2. Kapitel<br />

Eine hüpfende Überraschung<br />

Klingeling – klingeling – klingelingelingeling!«<br />

Tom strampelte auf seinem silberblitzenden Fahrrad durch<br />

den Hafen <strong>und</strong> ließ <strong>die</strong> Klingel ertönen. »Ferien! Endlich<br />

Freiheit!«, jubelte er. Er sauste mit einem solchen Tempo an<br />

Hafenkapitän Petterson vorbei, dass der alte Seebär beinahe<br />

das Gleichgewicht verloren <strong>und</strong> sich auf den Hintern gesetzt<br />

hätte. Petterson sah ihm verdutzt nach.<br />

»Entschuldigung!«, rief Tom über <strong>die</strong> Schulter zurück. »Ich<br />

freue mich bloß so, dass ich endlich Ferien habe!«<br />

Um ein Haar wäre er mit einem Hafenarbeiter zusammengestoßen,<br />

der gerade einen Handwagen voller Frischfisch hinüber<br />

zum Kühlhaus zog. Doch Tom schaffte es in letzter Sek<strong>und</strong>e,<br />

dem Mann auszuweichen.<br />

Fröhlich bog er in den Yachthafen ein, machte eine Vollbremsung<br />

<strong>und</strong> sprang vom Rad. Endlich Ferien! Sechs Wochen ohne<br />

Schule, sechs w<strong>und</strong>erbare freie Wochen, <strong>die</strong> er zusammen mit<br />

seinem Großvater auf der »Schwankenden Jenny« verbringen<br />

durfte. Da machte es fast gar nichts, dass seine Schulkameraden<br />

sich in Italien von der Sonne grillen lassen durften. Opas<br />

kleines, gemütliches Kajütboot <strong>und</strong> <strong>die</strong> Geschichten des alten<br />

Seefahrers waren mehr wert als jede Mittelmeerkreuzfahrt.<br />

18


Tom schloss sein Fahrrad am Stahlgitter vor Steg 28 an.<br />

Dann schob er seine Schirmmütze aus der Stirn <strong>und</strong> betrat<br />

abenteuerlustig <strong>und</strong> breitbeinig den schwankenden Holzsteg,<br />

zwischen dessen Planken er das Meer zu sich heraufblitzen<br />

sah. Endlich Ferien.<br />

»Hey, Kleiner!«<br />

Tom hatte noch niemals im Leben eine so fiese Stimme gehört.<br />

Ein Schatten fiel auf ihn, <strong>und</strong> als Tom aufsah, blickte er in<br />

zwei dunkle Sonnenbrillengläser, <strong>die</strong> ihn drohend anfunkelten.<br />

Ein Drei-Tage-Bart, der vielleicht auch schon vier Tage alt war,<br />

eine qualmende Zigarettenkippe <strong>und</strong> ein blinkender Ohrring<br />

schwebten über ihm. Der Jugendliche grinste höhnisch <strong>und</strong><br />

versperrte ihm den Weg. So sehr sich Tom auch bemühte, der<br />

Steg war zu eng, es war nicht möglich, an dem kräftigen Kerl<br />

vorbei zu kommen.<br />

Tom schluckte. Jetzt erinnerte er sich. Er kannte <strong>die</strong>sen Burschen<br />

flüchtig vom Schulhof. Fred Krummbiegel aus der zehnten<br />

Klasse war vor einem halben Jahr wegen einer Prügelei von<br />

der Schule geflogen.<br />

»So, du willst also hier durch, Kleiner?«, höhnte der Jugendliche<br />

<strong>und</strong> verschränkte <strong>die</strong> Arme vor der Brust. Der rechte<br />

Ärmel seiner Lederjacke schob sich dabei etwas zurück, <strong>und</strong><br />

Tom konnte erkennen, dass sich um das Handgelenk des unfre<strong>und</strong>lichen<br />

Halbstarken eine tätowierte Schlange in schmutzigen<br />

Rot- <strong>und</strong> Grüntönen wand.<br />

Tom schluckte. »Ja, ich will da durch.«<br />

Der Tätowierte lachte dreckig. »Hab ich’s mir doch gedacht,<br />

Kleiner. Tja, da gibt es nur ein Problem: Dieser Steg gehört ab<br />

jetzt den <strong>Hafenpiraten</strong>. Und jeder, der an mir vorbei will, muss<br />

19


uns dafür bezahlen. Dafür beschützen wir<br />

dich dann auch.«<br />

»Beschützen?« Tom wich etwas zurück.<br />

Unter seinem Turnschuh knarrte<br />

ein lockeres Brett. »Beschützen wovor?«<br />

Fred lachte noch dreckiger. »Na, vor den<br />

bösen Jungs natürlich. Du glaubst gar nicht,<br />

was für schlimme Sachen mit kleinen Kindern<br />

wie dir geschehen, <strong>die</strong> ihr Taschengeld<br />

nicht ordnungsgemäß bei uns abliefern.«<br />

Tom wich noch einen Schritt zurück. Doch der<br />

Kerl folgte ihm. In <strong>die</strong>sem Augenblick entdeckte<br />

Tom seinen Großvater – ganz hinten, am oberen<br />

Ende des Steges. Der Junge nahm all seinen Mut zusammen.<br />

Er drängelte sich an dem Tätowierten vorbei.<br />

»He, stehenbleiben!«, rief Fred. Er hob <strong>die</strong> rechte Hand,<br />

holte zu einer Ohrfeige aus <strong>und</strong> – in <strong>die</strong>sem Augenblick trat<br />

er auf das lockere Brett. Die Planke schwang nach oben, der<br />

Hafenpirat taumelte, er ruderte wie verrückt mit den Armen,<br />

um das Gleichgewicht wiederzufinden. Vergebens. Mit einem<br />

unterdrückten Wutschrei kippte er hintenüber <strong>und</strong> plumpste<br />

mit einem Riesenplatsch ins Wasser. »Na warte!«, gurgelte er.<br />

»Dich kriege ich noch. Und dann zahle ich es dir heim!«<br />

Tom rannte los. Er stürzte seinem Großvater in <strong>die</strong> Arme <strong>und</strong><br />

drückte ihn fest an sich.<br />

»Na, na, nicht so stürmisch, junger Mann«, wehrte der Alte<br />

lachend ab, der von dem Vorfall mit dem jugendlichen <strong>Hafenpiraten</strong><br />

gar nichts mitbekommen hatte. »Dann lass <strong>und</strong> erstmal<br />

an Bord gehen. Meine ›Schwankende Jenny‹ freut sich schon<br />

20


auf dich. Und dann gibt es auch noch eine kleine Überraschung<br />

für unseren jüngsten Seefahrer.«<br />

»Eine Überraschung?« Tom wurde so aufgeregt, dass er <strong>die</strong><br />

Begegnung mit dem <strong>Hafenpiraten</strong> fast völlig vergaß. Er hopste<br />

neben seinem Großvater den Steg entlang. »Was für eine Überraschung?<br />

Für mich? Sag schon, was ist es?«<br />

Sie kamen an <strong>die</strong> Box, den Liegeplatz, wo gut vertäut zwischen<br />

vier dicken Pfählen das alte Kajütboot seines Großvaters<br />

schwamm.<br />

Tom strahlte. Es hatte sich nichts verändert. Das Schiff, das<br />

da zwischen der dicken Kunststoffyacht »Sirenia« <strong>und</strong> dem<br />

schmucken Holzsegler »Godewind« auf den Wellen auf <strong>und</strong><br />

ab schaukelte, war vielleicht nicht das stolzeste Segelschiff im<br />

Hafen von Achtern<strong>die</strong>k, aber <strong>die</strong> rotbemalten Stahlwände, an<br />

denen in schwarzer Schnörkelschrift der Name »Schwankende<br />

Jenny« prangte, umschlossen den schönsten Ferienschlafplatz,<br />

den er sich vorstellen konnte.<br />

Tom lachte, als er hinter seinem Großvater auf den Bug, das<br />

Vorderteil des Schiffes, kletterte. Mit ausgestreckten Armen<br />

balancierte er ganz nach hinten zum Schiffsheck, wo er sich<br />

auf eine mit Teakholz vertäfelte Bank fallen ließ.<br />

»Großvater«, sagte er, »das ist wirklich das schönste Schiff<br />

der Welt.«<br />

»Bist du sicher?« Der Alte schmunzelte. »Dann spuck doch<br />

einfach mal ins Wasser.«<br />

Tom blickte ihn verw<strong>und</strong>ert an. Dann warf er einen kurzen<br />

Blick auf das Windfähnchen, drehte sich so, dass er nicht gegen<br />

den Wind spuckte, <strong>und</strong> – verschluckte sich vor Überraschung<br />

beinahe an seiner eigenen Spucke.<br />

21


Dort unten, mit einem festen Seil an der »Schwankenden Jenny«<br />

festgeb<strong>und</strong>en, tanzte ein kleines Bötchen auf den Wellen.<br />

Ein nur zwei Meter großes Segelschiff mit kurzem Mast <strong>und</strong><br />

sorgfältig zusammengelegtem Segel schwamm dort.<br />

»Naja, immerhin hast du ja deine Segelschein-Prüfung bestanden.<br />

Dann solltest du auch deinen eigenen Optimisten haben.<br />

Also habe ich mal bei Petterson angefragt. Seine Jungs<br />

sind inzwischen zu groß dafür geworden, aber das Boot ist<br />

noch ganz in Ordnung, ich brauchte bloß ein bisschen neue<br />

Farbe, <strong>und</strong> es nun ist es wieder wie neu.«<br />

»Mein eigener Opti?« Jetzt blieb Tom vollständig <strong>die</strong> Spucke<br />

weg. Er blickte mit großen Augen auf das kleine Schiffchen.<br />

Dann sprang er auf <strong>und</strong> umarmte seinen Großvater noch heftiger<br />

als vorhin.<br />

»Na«, lachte der alte Mann, »<strong>und</strong> ist <strong>die</strong> ›Schwankende Jenny‹<br />

immer noch das schönste Schiff im ganzen Hafen?«<br />

Tom runzelte <strong>die</strong> Stirn <strong>und</strong> dachte nach. »Das zweitschönste«,<br />

sagte er dann. »Das schönste ist das ›Hüpfende Seepferdchen‹.«<br />

»Ein guter Name«, bestätigte der Großvater.<br />

Jetzt lachten beide. Sie lehnten sich zurück, ließen sich <strong>die</strong><br />

Sonne ins Gesicht scheinen <strong>und</strong> freuten sich auf sechs w<strong>und</strong>ervolle<br />

Wochen voller Seewind <strong>und</strong> Wellengeschaukel.<br />

22


3. Kapitel<br />

Das Monster im Nebel<br />

Leichter Nebel lag über dem Meer. Im Osten hatte sich der<br />

Himmel schon leicht ins Rötliche verfärbt, doch vor der Küste<br />

der Nordseeinsel Sylt war <strong>die</strong> Luft noch von dichtem,<br />

grauen Dunst erfüllt. Man konnte kaum ein paar Meter weit<br />

sehen. Das dunkelgrüne Meer schwang in sanften Wellen auf<br />

<strong>und</strong> ab, <strong>und</strong> auf den Wogen schaukelte dösend eine Möwe<br />

<strong>und</strong> träumte still vor sich hin.<br />

Silvia, <strong>die</strong> junge Silbermöwe, lächelte im Schlaf. In ihrem<br />

Traum war sie <strong>die</strong> beste Fliegerin der Möwenschar <strong>und</strong> ließ<br />

sich elegant von einer leichten Briese nach oben tragen. Niemand<br />

hatte so schlanke, in der Sonne glänzende Flügel wie sie.<br />

Sie glitt lautlos durch den blauen, wolkenlosen Himmel,<br />

hörte unter sich das bew<strong>und</strong>ernde Kreischen der anderen Möwen,<br />

das immer leiser wurde, bis es schließlich ganz unter ihr<br />

zurückblieb.<br />

Stolz blickte sie hinab auf <strong>die</strong> Welt unter sich. Das Meer lag<br />

ihr zu Füßen. Die Wellen glitzerten im Sonnenschein, an den<br />

Uferfelsen der Inseln sprühte weiße Gischt empor <strong>und</strong> konnte<br />

sie doch nicht erreichen.<br />

Silvia glitt auf einer kühlen Luftströmung nach oben <strong>und</strong> fühlte<br />

sich so leicht <strong>und</strong> frei, wie es nur eine fliegende Silbermöwe<br />

23


an einem warmen Sommertag sein konnte. Sie kreischte ein<br />

fröhliches Möwenlied vor sich hin.<br />

Doch plötzlich stieg eine kleine, langgestreckte dunkle Wolke<br />

zu ihr auf. Die Wolke kam näher <strong>und</strong> näher, bis sie ihre Füße<br />

umfing. Nass war es. Und es blubberte um ihre Füße herum.<br />

Immer mehr Luftblasen stiegen zu ihr auf.<br />

Silvia erschrak <strong>und</strong> stieß ein heiseres Krächzen aus. Sie sah<br />

sich verwirrt um. Nur ein Traum, beruhigte sie sich. Es war<br />

nur ein Traum. Sie kicherte leise in sich hinein. Möwenei <strong>und</strong><br />

Austernschalen, was war das für ein verdrehter Traum! Blubbernde<br />

dunkle Wolken, aus denen Luftblasen aufsteigen – hatte<br />

man so etwas Verrücktes schon gehört?<br />

In <strong>die</strong>sem Augenblick spürte sie erneut einige Luftblasen an<br />

ihren Beinen nach oben perlen. Sie blickte nach unten <strong>und</strong> sah<br />

einen dunklen, langgestreckten Schatten aus der Meerestiefe<br />

aufsteigen.<br />

»Hilfe!«, quietschte sie auf.<br />

Da durchstieß der Schatten <strong>die</strong> Meeresoberfläche. Ein Netz<br />

flog über ihren Kopf <strong>und</strong> umschnürte sie so eng, dass sie nicht<br />

mehr mit den Flügeln schlagen konnte. Dann wurde sie blitzschnell<br />

in <strong>die</strong> Tiefe gerissen.<br />

24


Als <strong>die</strong> Sonne aufging <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nebel in rötlichem Licht aufschimmerten<br />

<strong>und</strong> schließlich zerrannen, waren <strong>die</strong> Wellen still<br />

<strong>und</strong> leer. Nur ein alter Tordalk schaukelte etwas weiter entfernt<br />

auf dem Wasser, doch da er nicht mehr besonders gut sah<br />

<strong>und</strong> auch schon etwas schwerhörig war, hatte der Meeresvogel<br />

nichts von der Entführung bemerkt.<br />

Silvia, <strong>die</strong> kleine Silbermöwe, war spurlos verschw<strong>und</strong>en.<br />

25


4. Kapitel<br />

Angst <strong>und</strong> Schrecken<br />

<strong>Nestis</strong> hockte am Frühstückstisch <strong>und</strong> schaufelte ihre Algenflocken<br />

mit Gischtschaum in sich hinein. Es ging wie<br />

immer ziemlich laut <strong>und</strong> fröhlich zu beim gemeinsamen<br />

Frühstück in der königlichen Küche.<br />

Die jüngste Schwester, Undine, hatte <strong>die</strong> Hälfte ihres Gischtschaums<br />

verschüttet <strong>und</strong> versuchte, ihn mit dem Löffel wieder<br />

zurück in <strong>die</strong> Schüssel zu bugsieren. Dabei quietschte sie vor<br />

Vergnügen <strong>und</strong> erzählte von ihren Fre<strong>und</strong>en aus dem Meerkindergarten.<br />

Serena <strong>und</strong> Marina unterhielten sich über <strong>die</strong> Jungs in ihrer<br />

Schulklasse.<br />

Kolga fragte alle zwei Minuten, ob sie jetzt endlich aufstehen<br />

<strong>und</strong> zu ihrer Fre<strong>und</strong>in schwimmen durfte.<br />

Die Zwillinge Glauke <strong>und</strong> Thetis stritten sich um den letzten<br />

Austern-Crisp-Riegel.<br />

Und <strong>die</strong> Großmutter erzählte ununterbrochen davon, was für<br />

eine unmögliche Frisur <strong>die</strong> komische alte Seehündin aus der<br />

Seetanggasse trug.<br />

Einzig der Meerkönig hatte sich stumm hinter seiner Zeitung<br />

verschanzt <strong>und</strong> blickte mit finsterer Miene auf <strong>die</strong> Schlagzeile<br />

auf der ersten Seite der »Gezeiten«.<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!