Petra Hartmann & Olena Otto Fradina | Nestis und die verschwundene Seepocke

Wütend stampft Meerprinzessin Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre kleine Schwester Undine, von ihr liebevoll 'Seepocke' genannt, ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind – nicht nur im Kampf gegen hämische Haie und wimmernde Wassergeister. Das größte Problem jedoch muss auf dem Festland gelöst werden: denn – Fische habe keine Beine … Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt. Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina. Wütend stampft Meerprinzessin Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre kleine Schwester Undine, von ihr liebevoll 'Seepocke' genannt, ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten.
Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind – nicht nur im Kampf gegen hämische Haie und wimmernde Wassergeister. Das größte Problem jedoch muss auf dem Festland gelöst werden: denn – Fische habe keine Beine …

Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.

Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

verlagmonikafuchs
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<strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong><br />

<strong>Nestis</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

verschw<strong>und</strong>ene <strong>Seepocke</strong><br />

Verlag<br />

Monika Fuchs


www.verlag-monikafuchs.de<br />

www.petrahartmann.de<br />

www.otto-fradina.de<br />

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se Publikation<br />

in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-940078-64-3<br />

© 2013 by Verlag Monika Fuchs | Hildesheim<br />

Layout <strong>und</strong> Satz: Me<strong>die</strong>nbüro Monika Fuchs<br />

Covermotiv <strong>und</strong> Illustrationen: <strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong> | Dortm<strong>und</strong><br />

Printed in EU 2013


Für <strong>die</strong> <strong>Hartmann</strong>-Crew:<br />

Skipper Wilfried <strong>und</strong> Smut Elsa,<br />

<strong>die</strong> von Bord gegangen sind,<br />

Steuerfrau <strong>und</strong> Segelspinnenbändigerin Yvonne,<br />

<strong>die</strong> noch da ist,<br />

Schiffszimmermann Patrick <strong>und</strong> Leichtmatrosin Mae,<br />

<strong>die</strong> neu angeheuert haben,<br />

<strong>und</strong> für alle, <strong>die</strong> das Meer<br />

<strong>und</strong> seine Geschichten lieben<br />

Ein besonderer Dank geht an meine Betaleserin Charlotte Engmann,<br />

<strong>die</strong> mir <strong>die</strong> Clownfische gestiftet hat.


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorstellung <strong>Nestis</strong> <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e 9<br />

1. Kapitel Schwestern sind eine Pest 13<br />

2. Kapitel Das Piratenschiff 19<br />

3. Kapitel Wo ist Undinchen? 26<br />

4. Kapitel Die furchtbarsten Monster 32<br />

5. Kapitel Fische haben keine Beine 38<br />

6. Kapitel Ein Wegweiser mit acht Armen 44<br />

7. Kapitel Spannungen 49<br />

8. Kapitel Wimmernde Wassergeister 53<br />

9. Kapitel Geisterstimmen 59<br />

10. Kapitel Die grauen Strolche 65<br />

11. Kapitel Ins Netz gegangen 71<br />

12. Kapitel Von allen Wellen verlassen 76<br />

13. Kapitel Warten, bis das Wasser kommt 82


14. Kapitel Der Berg 87<br />

15. Kapitel Im Hafen 91<br />

16. Kapitel Pedalritter 97<br />

17. Kapitel Haifischzahn <strong>und</strong> Riesententakel 103<br />

18. Kapitel Auge in Auge mit den Bestien 109<br />

19. Kapitel Undine 114<br />

20. Kapitel Gefangen! 120<br />

21. Kapitel Fliegende Meerjungfrau 126<br />

22. Kapitel Das Steuer in der Hand 131<br />

23. Kapitel Auf der Überholspur 136<br />

24. Kapitel Endlich frei 141<br />

25. Kapitel Bruchrechnen 147<br />

Die Autorin <strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong> 150<br />

Die Illustratorin <strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong> 151


Vorstellung<br />

<strong>Nestis</strong> <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>Nestis</strong><br />

Die älteste Tochter des Meerkönigs<br />

ist neugierig, beherzt <strong>und</strong><br />

manchmal ziemlich frech. Im Bruchrechnen<br />

ist <strong>Nestis</strong> eine Niete, aber sie teilt ihre Schoko-di-mare<br />

gern mit ihren Fre<strong>und</strong>en. Als Prinzessin<br />

kennt sie keine Angst vor Haien <strong>und</strong><br />

kann sich notfalls auch mit Faustschlägen, Steinwürfen oder<br />

ihrem Muschelmesser verteidigen. Richtig wütend wird sie,<br />

wenn Menschen ihren Dreck in <strong>die</strong> Nordsee kippen. Ihr Vater<br />

ist mit der Erziehung oft überfordert, vor allem, seit ihre Mutter<br />

<strong>die</strong> Nordsee verließ, um im Mittelmeer ein Forschungsprojekt<br />

zu leiten. Aus dem Mittelmeer stammt auch <strong>Nestis</strong>’ Name, sie<br />

wurde nach einer uralten Wassergöttin aus Sizilien benannt.<br />

Nick<br />

Der junge Wassermann trägt eine<br />

Lederjacke, <strong>und</strong> seine Sonnenbrille<br />

ist verspiegelt, er gelt sich <strong>die</strong> Haare mit<br />

Wellhornschneckenschleim <strong>und</strong> möchte vor<br />

allem cool wirken. Er ist stets mit seinem<br />

Dreizack bewaffnet, beherrscht einige Griffe


der maritimen Selbstverteidigungstechnik Taek-won-Platsch,<br />

ist aber bei der Prüfung zum orangefarbenen Gürtel durchgefallen.<br />

Nick kann sich für Technik begeistern <strong>und</strong> kehrt Mädchen<br />

gegenüber gern den Macho raus. Allerdings rutscht ihm<br />

das Herz auch ganz schön tief in den Fischschwanz, wenn<br />

Geisterstimmen ertönen.<br />

Mira<br />

Die beste Fre<strong>und</strong>in von <strong>Nestis</strong> ist<br />

eine echte Schönheit <strong>und</strong> weiß das<br />

auch selbst sehr gut. Sie hat eine Schwäche<br />

für Nick <strong>und</strong> tolle Frisuren. Außerdem hat sie<br />

als einzige in der Bande Sinn fürs Praktische.<br />

Und sie weiß, dass Fische keine Fahrräder<br />

gebrauchen können. Mira ist manchmal etwas ängstlich, doch<br />

wenn es drauf ankommt, hat sie das Herz auf dem rechten<br />

Fleck. Und wenn alles schief geht, sind ihre Kenntnisse in Erster<br />

Hilfe sehr nützlich.<br />

<strong>Otto</strong><br />

Der kleine Riesenkrake lebt, seit<br />

er seine Eltern verloren hat, allein<br />

in einem alten Piratenschiff. <strong>Otto</strong> ist etwas<br />

tollpatschig <strong>und</strong> schießt in seinem Bestreben,<br />

dazugehören zu dürfen, manchmal übers Ziel<br />

hinaus. Sein größtes Handycap: Er gerät leicht<br />

aus der Puste <strong>und</strong> kann dann schon mal ohnmächtig<br />

werden.<br />

10


Kurzschluss<br />

Der kleine Zitteraal<br />

wird in der Schule<br />

als »Streberleiche« verachtet <strong>und</strong> wegen<br />

seiner Brille auch als »Brillenschlange« verspottet.<br />

Er ist schüchtern <strong>und</strong> blüht nur im<br />

Matheunterricht bei Herrn Seestern auf. Im Bruchrechnen ist<br />

er Klassenbester <strong>und</strong> hat auch schon mehrfach bei »Jugend<br />

forscht« gewonnen. Kurzschluss ist glücklich, wenn er basteln<br />

darf. Er kann sehr gut Fahrradlampen reparieren oder einen<br />

LKW kurzschließen. Allerdings müssen sich auch gute Fre<strong>und</strong>e<br />

davor hüten, ihn zu berühren, denn wenn er aufgeregt ist, gibt<br />

er schon mal versehentlich starke Stromstöße ab.<br />

Tom<br />

Der Menschenjunge aus Achtern<strong>die</strong>k<br />

kennt in den Sommerferien nur<br />

ein Ziel: runter zum Hafen <strong>und</strong> hoch mit dem<br />

Segel. Mit seinem kleinen Boot, einem »Optimisten«,<br />

kann er schon sehr gut umgehen,<br />

<strong>und</strong> es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann<br />

er <strong>die</strong> Prüfung für den Jüngsten-Segelschein besteht. Tom ist<br />

ein mit allen Wassern gewaschener Seemann, den so leicht<br />

nichts umhaut. Nur Meerjungfrauen im Hafenbecken können<br />

ihn noch zum Kentern bringen.<br />

Und jetzt geht’s los!<br />

11


1. Kapitel<br />

Schwestern sind eine Pest<br />

Nessi? Nessssiiiie!!!! Nessi, wo bist du?!«<br />

<strong>Nestis</strong> stöhnte leise, als sie das Kindergeschrei unaufhaltsam<br />

näher blubbern hörte. Sie bog um einen dicken Algenbusch<br />

<strong>und</strong> verkroch sich hinter den dunkelbraunen Blasentang-Armen.<br />

Jetzt bloß keinen Laut, dachte sie. Und bloß keine<br />

Blasen aufsteigen lassen. Sie ballte <strong>die</strong> Hände zu Fäusten <strong>und</strong><br />

hielt <strong>die</strong> Luft an.<br />

»Nessieee! Ich sag’s Großmutter, dass du mich allein gelassen<br />

hast!«<br />

Das quäkige Baby-Genöle kam immer näher.<br />

<strong>Nestis</strong> drückte ihren Fischschwanz tief in den sandigen Untergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> versuchte, sich unsichtbar zu machen. Schwestern<br />

waren wirklich eine echte Wasserpest. Und kleine Schwestern<br />

waren erst recht eine Seeplage. Aber sechs kleine Schwestern,<br />

<strong>die</strong> ihr mit der Hartnäckigkeit von <strong>Seepocke</strong>n an der<br />

Schwanzflosse klebten, nein, das war einfach ungerecht. Und<br />

am schlimmsten von allen war Undinchen.<br />

<strong>Nestis</strong> seufzte. Ein Ausatmen, das sie noch im selben Augenblick<br />

bereute. Denn sofort stieg eine kleine Luftblase aus<br />

ihrem M<strong>und</strong> auf. Es war nur ein kleines, silbrig schillerndes<br />

Luftperlchen, das als winzige Kugel aus dem Seetangbusch<br />

13


aufstieg <strong>und</strong> der Wasseroberfläche entgegen trudelte. Doch<br />

ein glückliches Aufquietschen der kleinen Schwester sagte<br />

<strong>Nestis</strong>, dass sie sich verraten hatte. Die Entdeckungsreise zum<br />

alten Schiffswrack konnte sie erstmal vergessen.<br />

Strudelnd <strong>und</strong> blubbernd kam Undinchen um den Busch<br />

herumgeplantscht <strong>und</strong> ließ sich mit einem Jubelschrei auf <strong>Nestis</strong><br />

fallen. »Ich hab dich gef<strong>und</strong>en, Nessi. Hurra, gewonnen!«<br />

Mit beiden Armen wehrte <strong>Nestis</strong> <strong>die</strong> stürmische Begrüßung<br />

des Wassermädchens ab. »Lass das, du kleiner Wasserfloh!«,<br />

rief sie. »Und außerdem sollst du nicht mit vollem M<strong>und</strong> sprechen.<br />

Spuck gefälligst den Schnuller aus, wenn du mit mir redest.«<br />

Es war wirklich zum Verzweifeln. Nicht, dass <strong>Nestis</strong> sich<br />

selbst für eine besonders wohlerzogene Meerjungfrau <strong>und</strong><br />

Prinzessin gehalten hätte, aber manchmal glaubte sie doch,<br />

dass ihr Vater, der Meerkönig, ein bisschen mehr Zeit auf <strong>die</strong><br />

Erziehung seiner jüngsten Tochter verwenden sollte. Sie selbst<br />

hatte gewiss niemals mit dem albernen Babyschnuller im<br />

M<strong>und</strong> zu reden versucht.<br />

Undinchen spuckte gehorsam aus. Der Schnuller pendelte<br />

an einer Seetangschnur an ihrem Hals <strong>und</strong> kam dabei dem<br />

Sandboden bedrohlich nahe. Aber <strong>Nestis</strong> hatte keine Lust,<br />

jetzt auch noch auf Reinlichkeit zu achten. Wenn <strong>die</strong> Kleine<br />

ihren Schnuller am Boden schleifen lassen wollte, bitte, das<br />

war nun wirklich ihr eigenes Problem. Und Dreck reinigt bekanntlich<br />

den Magen.<br />

»Und ich hab dich doch gef<strong>und</strong>en!«, strahlte Undinchen voller<br />

Entdeckerstolz. Ihre dunkelblauen Augen blitzten dabei wie<br />

zwei Seesterne. »Ich hab dich nämlich gesucht.«<br />

14


»So. Na dann: herzlichen Glückwunsch.« <strong>Nestis</strong> war sauer.<br />

Wahrscheinlich warteten ihre Fre<strong>und</strong>e Nick <strong>und</strong> Mira schon<br />

am Schiffswrack <strong>und</strong> würden sich den alten Kahn ohne sie anschauen.<br />

»Ja, ich will dir nämlich was zeigen.«<br />

Das kleine Wassermädchen griff in seine Gürteltasche <strong>und</strong><br />

kramte etwas hervor. »Guck mal, das hab ich im Korallengarten<br />

gef<strong>und</strong>en.«<br />

»Undine, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht alles<br />

aufheben sollst, was auf dem Boden liegt?«, wies <strong>Nestis</strong> sie<br />

streng zurecht. Doch dann wurde auch sie neugierig <strong>und</strong> griff<br />

nach dem F<strong>und</strong>stück.<br />

Es war ein großes, gelbes Stück Papier, auf dem mehrere<br />

bunte Bilder von Haien <strong>und</strong> Kraken zu sehen waren. <strong>Nestis</strong><br />

ärgerte sich. Die Meeresverschmutzung wurde von Jahr zu<br />

Jahr schlimmer. Wussten <strong>die</strong> Menschen überhaupt, was sie<br />

damit anrichteten? An manchen Tagen hatte sie große Lust,<br />

den Landbewohnern einfach einmal <strong>die</strong> Abfälle aus dem königlichen<br />

Kristallpalast auf ihre Straßen zu schaufeln. Nur damit<br />

<strong>die</strong> da oben einmal merkten, wie das war, täglich fremder<br />

Leute Müll vor der Haustür zu finden.<br />

»Kannst du lesen, was da steht, Nessi?«<br />

»Ja, natürlich kann ich das. Ich bin immerhin im Lesen Klassenbeste«,<br />

antwortete sie schnippisch. Dann las sie vor: »Weltsensation!<br />

Sehen Sie <strong>die</strong> furchtbarsten Monster des Meeres!<br />

Große Schau auf der Festwiese von Achtern<strong>die</strong>k. Eintritt 7 Euro<br />

pro Person. Kinder bis zehn Jahre frei. Zutritt für Menschen mit<br />

schwachen Nerven verboten. Unsere Bestien werden Sie das<br />

Fürchten lehren.«<br />

15


Undinchen sah ihre Schwester mit großen Augen an. »Was<br />

sind <strong>die</strong> furchtbarsten Monster des Meeres?«<br />

<strong>Nestis</strong> runzelte <strong>die</strong> Stirn <strong>und</strong> dachte nach. Ob damit <strong>die</strong> alte<br />

bissige Miesmuschel vom unteren Ende der Seegasse gemeint<br />

war? Oder der übellaunige Seeh<strong>und</strong>, der sich an der Super-<br />

16


marktkasse immer vordrängelte? Ihren Mathelehrer, Herrn<br />

Seestern, konnten <strong>die</strong> Menschen ja wohl kaum kennen, denn<br />

er ging selten aus <strong>und</strong> vergrub sich nach der Schule meist in<br />

seinem Arbeitszimmer <strong>und</strong> löste Bruchrechenaufgaben.<br />

»Sag schon«, quengelte Undinchen, »was sind Monster? Und<br />

Bestien, was soll das sein?«<br />

»Ich habe nicht <strong>die</strong> leiseste Ahnung«, musste <strong>die</strong> große<br />

Schwester gestehen. »Wer weiß, was <strong>die</strong> Menschen sich da<br />

wieder für einen Müll zusammengebaut haben.«<br />

»Dann müssen wir hin <strong>und</strong> nachgucken.«<br />

»Blödsinn.«<br />

»Aber ’ne richtige Seeprinzessin muss doch alles wissen«,<br />

beharrte Undinchen. »Papa hat gesagt, ein Meerkönig muss<br />

über jeden Walpups Bescheid wissen, <strong>und</strong> wir sollen das auch,<br />

wenn wir groß sind.«<br />

»Ja, wenn wir groß sind. Aber nicht jetzt.«<br />

<strong>Nestis</strong> hatte endgültig <strong>die</strong> Nase voll von dem Menschenzeug.<br />

Wahrscheinlich saßen Mira <strong>und</strong> Nick schon auf der Reling des<br />

Wracks <strong>und</strong> erzählten sich Witze über unpünktliche Prinzessinnen.<br />

Wenn sie nur endlich den kleinen Nervensägefisch loswerden<br />

könnte.<br />

»Dann gib’s wieder her.« Undinchen streckte fordernd <strong>die</strong><br />

Hand nach dem Plakat aus.<br />

<strong>Nestis</strong> grinste. »Hol’s dir doch, kleine <strong>Seepocke</strong>.« Sie knickte<br />

das Blatt blitzschnell in der Mitte <strong>und</strong> faltete ein Papierschiffchen<br />

daraus. Dann blies sie mit vollen Backen Luft in <strong>die</strong> Öffnung<br />

des Schiffsbauches <strong>und</strong> ließ es los. Trudelnd wie ein<br />

betrunkener Fisch schwebte das gelbe Plakatboot der Wasseroberfläche<br />

entgegen.<br />

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»Du bist gemein!«, schimpfte Undinchen. Sie stieß sich vom<br />

Meeresgr<strong>und</strong> ab <strong>und</strong> strampelte, so schnell sie es mit ihrem<br />

kurzen dicken Babyfischschwanz konnte, hinter dem auftauchenden<br />

Papierboot her.<br />

Das war der Augenblick, auf den <strong>Nestis</strong> gewartet hatte. Die<br />

Meerjungfrau startete durch. Mit der Geschwindigkeit eines<br />

Delfins glitt sie durch <strong>die</strong> Tangwälder davon <strong>und</strong> hinterließ<br />

eine Wirbelspur aus bunt schillernden Luftblasen. Geschmeidig<br />

wie ein Aal bog sie um den Korallenfelsen, jagte durch <strong>die</strong><br />

Krakenschlucht <strong>und</strong> stieß dann wie eine Möwe im Sturzflug<br />

auf das Oberdeck des alten Piratenschiffs nieder.<br />

»Na endlich«, maulte Nick <strong>und</strong> warf seinen Dreizack lässig<br />

über <strong>die</strong> Schulter. »Wir hatten schon gedacht, Eure Königliche<br />

Hoheit hätte Schiss bekommen.«<br />

Mira kicherte albern <strong>und</strong> schüttelte ihr goldblondes Haar.<br />

»Wenn hier einer Schiss hat, dann bin das bestimmt nicht<br />

ich«, fauchte <strong>Nestis</strong> wütend. Sie warf unternehmungslustig ihren<br />

langen Zopf in den Nacken. »Na los, dann lasst uns mal<br />

schaun, was der olle Piratenkapitän in seinen Schatzkisten versteckt<br />

hat.«<br />

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2. Kapitel<br />

Das Piratenschiff<br />

Als <strong>Nestis</strong> <strong>die</strong> schwere Eichentür aufstemmte <strong>und</strong> in den<br />

dunklen Niedergang hinabblickte, wurde ihr doch etwas<br />

mulmig zumute. Die ersten paar Treppenstufen konnte<br />

sie noch erkennen, doch was darunter lag, war in Nacht <strong>und</strong><br />

Schwärze verborgen. Auch Nick <strong>und</strong> Mira waren etwas stiller<br />

geworden <strong>und</strong> drängten sich dichter aneinander.<br />

»Was mag da unten lauern?«, piepste Mira.<br />

»Bestimmt <strong>die</strong> furchtbarsten Monster des Meeres«, grollte<br />

<strong>Nestis</strong> mit verstellt tiefer Schauerstimme.<br />

»Ihh! Du bist gemein!«, quietschte Mira auf.<br />

Nick drängte sich großspurig dichter heran <strong>und</strong> stocherte mit<br />

dem Dreizack ins Dunkel hinein. »Was soll denn das sein – <strong>die</strong><br />

furchtbarsten Monster des Meeres?«, höhnte er. »Glaubst du<br />

vielleicht, Herr Seestern hockt da unten in der Kapitänskajüte<br />

<strong>und</strong> löst Matheaufgaben?«<br />

Die drei begannen zu kichern. Die Vorstellung von dem alten<br />

Lehrer, der am Navigationstisch des Piratenschiffs hockte <strong>und</strong><br />

vor sich hin bruchrechnete, war einfach zu albern.<br />

»Wenn da unten Monster sitzen, sollten wir sie uns anschauen«,<br />

sagte <strong>Nestis</strong> entschlossen. Sie schob Nick zur Seite, denn<br />

der erste Platz gebührte zweifellos der Prinzessin <strong>und</strong> nicht<br />

19


dem Meerjungen. Flink glitt sie <strong>die</strong> Stufen hinab ins Innere des<br />

Schiffs. Gestrudel <strong>und</strong> Blubbern hinter ihr verrieten, dass Nick<br />

<strong>und</strong> Mira ihr folgten.<br />

Am Fuß der Treppe hielt sie kurz inne. Es war hier nicht ganz<br />

so finster, wie es von oben ausgesehen hatte. Durch zwei Bullaugen<br />

fiel etwas Licht zu ihnen herein. Die beiden kreisr<strong>und</strong>en<br />

Schiffsfenster waren ursprünglich wohl mit Holzdeckeln gesichert<br />

gewesen, doch <strong>die</strong> Fensterläden waren zerbrochen <strong>und</strong><br />

hingen schief in den Angeln. Unheimliches Zwielicht herrschte<br />

im Schiffsrumpf, <strong>und</strong> <strong>die</strong> hereinflutenden Lichtstrahlen warfen<br />

gruselige Schatten wie von Haien oder bösen Seegespenstern<br />

an <strong>die</strong> Wände.<br />

»Hier ist niemand – glaube ich«, flüsterte <strong>Nestis</strong>.<br />

Vorsichtig schwamm sie in den Raum hinein. Bänke, Tische<br />

<strong>und</strong> ein paar halbverrottete Hängematten, das alles war von einer<br />

Schicht aus braunen Algen überzogen, <strong>die</strong> in der Strömung<br />

hin- <strong>und</strong> herwogten. Als sie <strong>die</strong> Tür geöffnet hatten, hatten sie<br />

für mächtig viel Durchzug gesorgt. Die Strömung fuhr <strong>die</strong> Treppe<br />

herab <strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Bullaugen wieder ins Freie. Sand <strong>und</strong><br />

Tangstreifen wirbelten vor ihnen auf <strong>und</strong> nieder.<br />

Auf dem Boden lag eine verrostete Pistole. Nick hob sie auf,<br />

ließ sie aber gleich darauf enttäuscht fallen, als <strong>die</strong> Metallteile<br />

unter seinen Fingern zerbröselten.<br />

»Sollten – sollten wir jetzt nicht lieber wieder gehen?«, flüsterte<br />

Mira. »Ihr habt es gesehen, <strong>und</strong> das war’s doch.«<br />

»Kommt gar nicht in Frage«, knurrte Nick. »Ich will den Schatz<br />

des alten Piraten finden. Und hier gibt es bestimmt noch viel<br />

mehr zu entdecken.«<br />

»Vielleicht hinter der Tür da?«<br />

20


<strong>Nestis</strong> hatte den Durchgang in der Wand als Erste gesehen<br />

<strong>und</strong> schwamm sofort darauf zu. Das Türschloss war so verrostet,<br />

dass sie <strong>die</strong> Klinke gar nicht hinunterdrücken konnte.<br />

Aber als sie <strong>die</strong> Hand gegen das Holz presste, gaben <strong>die</strong> Bretter<br />

nach <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tür schwang knarrend auf. »Also los«, sagte<br />

sie keck. »Wer traut sich?«<br />

»Wenn du da reinschwimmst, komme ich mit, das ist ja wohl<br />

klar«, meinte Nick.<br />

»Ich auch«, piepste Mira <strong>und</strong> versuchte, mutig zu klingen. Sie<br />

würde auf keinen Fall allein zurückbleiben in <strong>die</strong>ser fürchterlichen<br />

Dunkelheit.<br />

<strong>Nestis</strong> gab sich einen Ruck. Sie legte <strong>die</strong> Flossen an <strong>und</strong> glitt<br />

lautlos in den Gang hinein. Brrr, dachte sie, das ist doch ganz<br />

schön gruselig hier drin. Es gab keine Fenster, <strong>und</strong> je weiter sie<br />

sich von der Tür entfernten, desto dunkler wurde es. Als sie<br />

über <strong>die</strong> Schulter zurückblickte, konnte sie Nick nur als dunklen,<br />

unheimlichen Schatten hinter sich sehen.<br />

In <strong>die</strong>sem Augenblick brauste eine besonders heftige Strömung<br />

durch den Gang. Klappend schlug <strong>die</strong> Tür zu. Sie saßen<br />

im Finstern.<br />

21


Mira kreischte wie eine irre gewordene Buckelwalkuh. »Hilfe!<br />

Hilfe!«, schrie sie. »Die Monster haben uns gefangen!«<br />

»Ruhe!«, zischte Nick. Seine Stimme klang etwas höher<br />

als sonst. Wahrscheinlich hatte er den Fischschwanz bis zur<br />

obersten Schuppe voll.<br />

»Wartet, ich hab’s gleich«, flüsterte <strong>Nestis</strong>. Sie wühlte mit<br />

fliegenden Fingern in ihrer Gürteltasche. Algenpflaster? Nein.<br />

Muschelbonbons? Nein. Wo zum Wattwurm nochmal hatte<br />

sie <strong>die</strong> – Aua! Nein, den dummen Angelhaken konnte sie jetzt<br />

auch nicht gebrauchen. Endlich fand sie, was sie gesucht hatte:<br />

Sie zog <strong>die</strong> kleine Glasflasche mit den Phosphoralgen hervor<br />

<strong>und</strong> schüttelte sie kräftig. Sofort verbreitete sich ein schwaches<br />

weißgrünliches Leuchten um sie. »Puh, ich dachte schon, ich<br />

hätte meine Taschenlampe verloren«, sagte sie aufatmend.<br />

Dann schrie sie auf. Genau vor ihr stand ein furchtbares Zottelmonster<br />

<strong>und</strong> glotzte sie an. Sie schrie <strong>und</strong> schrie, wie sie<br />

noch nie in ihrem Leben geschrien hatte. Eine Hand legte sich<br />

auf ihre Schulter, packte sie <strong>und</strong> …<br />

»<strong>Nestis</strong>! Hey, bleib cool, Baby.”<br />

Nick hielt sie fest. Nur langsam beruhigte sich ihr Pulsschlag<br />

wieder. Das Zottelmonster starrte sie entsetzt an. Dann wurde<br />

sein Gesicht friedlicher, entspannter. Es erkannte sie. <strong>Nestis</strong><br />

erkannte das Zottelmonster. Sie standen vor einem großen<br />

Spiegel. Das Zottelmonster war sie selbst. Sie hatte ihr Haargummi<br />

verloren, der Zopf hatte sich geöffnet. Ihre wirre, rote<br />

Haarmähne wurde von der Strömung hin <strong>und</strong> her geweht, <strong>und</strong><br />

nur an der Stelle, an der ihr Muschelklappmesser, das ihr als<br />

Haarspange <strong>die</strong>nte, <strong>die</strong> Strähnen zusammenhielt, sah sie etwas<br />

ordentlicher aus.<br />

22


Neben ihrem Spiegelbild tauchten Nicks schwarze Haare<br />

auf, <strong>die</strong> er mit Wellhornschneckenschleim gestylt hatte. Er nahm<br />

seine verspiegelte Sonnenbrille ab <strong>und</strong> steckte sie in <strong>die</strong> Innentasche<br />

seiner Lederjacke.<br />

»Na, wieder in Ordnung, Babe?«, grinste er.<br />

Mira lachte schadenfroh <strong>und</strong> warf eitel ihre goldene Lockenpracht<br />

zurück. Aber auch sie war etwas bleich um <strong>die</strong> Nasenspitze<br />

herum.<br />

»Alles klar«, sagte <strong>Nestis</strong> entschlossen. »Weiter.«<br />

Plötzlich ertönte ein schauriges Gelächter. Eine tiefe Stimme<br />

lachte, dass <strong>die</strong> Wände des Schiffs bebten. <strong>Nestis</strong>, Nick <strong>und</strong><br />

Mira fuhren zusammen. Angstvoll drängten sie sich aneinander.<br />

Das Lachen wurde lauter. Weiter vorn im Gang begann es zu<br />

blubbern <strong>und</strong> zu brausen. Dröhnend hallte das Schiff wider von<br />

dem »Hohohoho«, das dort vor ihnen aus dem Dunkel scholl.<br />

Langsam wichen sie zurück. Dann warfen sie sich herum<br />

<strong>und</strong> schossen so schnell sie konnten den Gang entlang zurück<br />

zur Tür. Verzweifelt trommelten sie mit den Fäusten gegen <strong>die</strong><br />

Eichenbohlen. Doch <strong>die</strong> Tür ging nicht auf. Das Gelächter kam<br />

näher. »Hohoho«, dröhnte es, »so etwas habe ich ja in meinem<br />

Leben noch nicht gesehen.«<br />

Nick hob drohend seinen Dreizack. »I-ich wwwarne Sie«,<br />

rief er dem unheimlichen Fremden entgegen. »Ich kann Taek-<br />

Won-Platsch!« Das war nicht unbedingt gelogen, auch wenn er<br />

gerade zum zweiten Mal durch <strong>die</strong> Prüfung für den orangefarbenen<br />

Gürtel gefallen war.<br />

Jetzt gab es für den Lacher im Dunkel des Tunnels kein Halten<br />

mehr. Er begann zu prusten <strong>und</strong> zu spucken, als würde er<br />

23


gleich explo<strong>die</strong>ren. Er kicherte, prustete, japste <strong>und</strong> erstickte<br />

fast vor Lachen. Dann ringelte sich ein heller Tentakel aus dem<br />

Schatten auf sie zu, ein weiterer Fangarm rollte hervor, noch<br />

einer, <strong>und</strong> auf acht krummen Gummibeinen kam ein pummeliger<br />

Krake ins Licht gekrochen.<br />

24


»Hohohoho, da habe ich euch aber Angst gemacht, was, Kinder?«<br />

Der Krake bog sich vor Lachen <strong>und</strong> wischte sich mit der Tentakelspitze<br />

<strong>die</strong> Tränen aus den Glubschaugen, als hätte ihm<br />

jemand den größten Witz seit Moby Dick erzählt.<br />

»Hohoho!«, lachte er noch einmal, dann grinste er <strong>die</strong> drei<br />

frech an. »Tja«, sagte er <strong>und</strong> zuckte seine acht Achseln, »so<br />

was passiert halt, wenn man einfach so in fremder Leute Häuser<br />

eindringt. Wie ist es? Soll ich euch eine kleine Privatführung<br />

durch meine persönliche kleine Geisterbahn geben?«<br />

»Ähm … heute nicht«, sagte <strong>Nestis</strong> schnell. »Wir müssen<br />

dringend nach Hause.«<br />

»Ja«, schaltete sich Nick ein, »meine Mutter wartet mit dem<br />

Abendbrot auf mich. Und sie ist sehr streng <strong>und</strong> hat es gar<br />

nicht gern, wenn ich zu spät komme.«<br />

»Meine auch«, sagte Mira. »Wir müssen jetzt wirklich los.«<br />

Und dann fügte sie noch hinzu: »War unheimlich nett, Sie kennenzulernen.«<br />

»Ach, wie schade«, murmelte der Krake.<br />

Er blickte den drei Kindern traurig nach, als sie <strong>die</strong> Tür aufstemmten,<br />

<strong>die</strong> Treppe hinaufglitten <strong>und</strong> sich vom Deck des Piratenschiffs<br />

abstießen. Als sie in <strong>die</strong> Krakenschlucht einbogen,<br />

formte er mit sieben seiner acht Arme einen Trichter <strong>und</strong> rief<br />

ihnen nach: »Dann vielleicht ein andermal!« Aber das hörten<br />

<strong>die</strong> drei schon nicht mehr.<br />

25


3. Kapitel<br />

Wo ist Undinchen?<br />

Als <strong>Nestis</strong> <strong>die</strong> lange Algenstraße entlangschwamm <strong>und</strong><br />

schließlich mit einem vorwitzigen Schlenker ihres Fischschwanzes<br />

durch das Tor des Kristallpalastes glitt, wirbelten<br />

tausend glitzernde Luftblasen um sie herum. Das war<br />

ein tolles Abenteuer gewesen! Sie freute sich schon darauf,<br />

vor ihren staunenden Schwestern damit anzugeben. Aber als<br />

sie im Schlosshof <strong>die</strong> alte Meergroßmutter sah, deren Fischschwanz<br />

wild hin <strong>und</strong> her zuckte wie eine zornige Seeschlange,<br />

bekam sie doch etwas Angst. Ihre Großmutter, <strong>die</strong> Meeralte,<br />

war sehr streng <strong>und</strong> hatte ihr schon mehrfach Ausflüge zum<br />

Piratenschiff verboten.<br />

»Wo hast du Undinchen gelassen?«, rief ihr <strong>die</strong> Meeralte<br />

schon von Weitem entgegen.<br />

<strong>Nestis</strong> erschrak. Die kleine <strong>Seepocke</strong> hatte sie in all der Aufregung<br />

ganz vergessen. »Undine? Ist sie denn nicht nach Hause<br />

geschwommen?«, fragte sie besorgt.<br />

Die Großmutter raufte sich <strong>die</strong> Haare. »Soll das heißen, sie<br />

war gar nicht mit dir unterwegs?«<br />

Inzwischen hatten sich auch ihre fünf anderen Schwestern<br />

um sie geschart. Serena, Marina, Kolga <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zwillinge Glauke<br />

<strong>und</strong> Thetis.<br />

26


Die Autorin<br />

<strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong><br />

<strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong> liebt das Meer, den Wind<br />

<strong>und</strong> fantastische Geschichten. Sie ist begeisterte<br />

Seglerin, <strong>und</strong> immer wenn sie in<br />

Kopenhagen in den Yachthafen Langelinie<br />

einläuft, führt sie ihr erster Weg hinüber zur<br />

»Kleinen Meerjungfrau«. Ihr Meermädchen<br />

<strong>Nestis</strong> erblickte in einer stürmischen Novembernacht<br />

auf Helgoland das Licht der Welt, als ein Orkan<br />

große Teile der Helgoländer Düne ins Meer riss. Wer sollte<br />

<strong>die</strong> verletzten Robben pflegen <strong>und</strong> wer sollte sich vom Weihnachtsmann<br />

500.000 Kubikmeter Sand wünschen, wenn nicht<br />

eine Meerprinzessin aus dem blauen Glaspalast? Inzwischen<br />

gibt es noch mehr Geschichten von <strong>Nestis</strong> <strong>und</strong> ihren Fre<strong>und</strong>en,<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Autorin hofft, dass Ihr beim Lesen genau so viel<br />

Spaß habt wie sie beim Schreiben.<br />

Mehr Infos über <strong>Petra</strong> <strong>Hartmann</strong> gibt es auf ihrer Homepage:<br />

www.petrahartmann.de<br />

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Die Illustratorin<br />

<strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong><br />

<strong>Olena</strong> <strong>Otto</strong>-<strong>Fradina</strong> wurde in Kasachstan geboren<br />

<strong>und</strong> hat schon früh ihre Leidenschaft<br />

für Bildergeschichten entdeckt – so führte sie<br />

der Weg zunächst zum Studium an <strong>die</strong> Grekow-Kunstfachhochschule<br />

in Odessa (Ukraine).<br />

Sie illustrierte mehrere Kinderbücher<br />

<strong>und</strong> wurde 1988 beim Republik-Wettbewerb<br />

„Mysteztwo knygy“ (Ukraine) ausgezeichnet. Seit 1992 nahm<br />

sie als Mitglied im Künstlerverband der Ukraine an mehreren<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Grafikausstellungen teil. 1998<br />

kam sie nach Deutschland, arbeitet hier als selbstständige<br />

Künstlerin <strong>und</strong> illustriert Kinderseiten für russischsprachige<br />

Zeitschriften. Außerdem unterrichtet sie Kunst in Bochum <strong>und</strong><br />

Dortm<strong>und</strong>.<br />

Noch viele andere Bilder zeigt sie auf www.otto-fradina.de<br />

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