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Leseprobe: Strauss Salome

Prinzessin Salome muss für ihren lüsternen Stiefvater Herodes den Tanz der sieben Schleier aufführen – im Gegenzug hat sie einen Wunsch frei. Zum Entsetzen der Hofgesellschaft fordert sie den Kopf des Gefangenen Jochanaan, lässt ihn sich in einer Silberschüssel servieren und küsst das blutige Haupt. Strauss provozierte mit diesem ursprünglich biblischen Stoff 1905 einen Skandal – und auch musikalisch sticht die Oper durch extreme Dissonanzen und wilde Klangmagie heraus.

Prinzessin Salome muss für ihren lüsternen Stiefvater Herodes den Tanz der sieben Schleier aufführen – im Gegenzug hat sie einen Wunsch frei. Zum Entsetzen der Hofgesellschaft fordert sie den Kopf des Gefangenen Jochanaan, lässt ihn sich in einer Silberschüssel servieren und küsst das blutige Haupt. Strauss provozierte mit diesem ursprünglich biblischen Stoff 1905 einen Skandal – und auch musikalisch sticht die Oper durch extreme Dissonanzen und wilde Klangmagie heraus.

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ANN-CHRISTINE MECKE<br />

<strong>Strauss</strong><br />

<strong>Salome</strong>


Weitere Bände der Reihe OPERNFÜHRER KOMPAKT:<br />

Daniel Brandenburg • Verdi • Rigoletto<br />

Wolfgang Fuhrmann • Bizet • Carmen<br />

Detlef Giese • Verdi • Aida<br />

Michael Horst • Puccini • Tosca<br />

Michael Horst • Puccini • Turandot<br />

Wolfgang Jansen / Gregor Herzfeld • Bernstein • West Side Story<br />

Malte Krasting • Mozart • Così fan tutte<br />

Silke Leopold • Verdi • La Traviata<br />

Robert Maschka • Beethoven • Fidelio<br />

Robert Maschka • Mozart • Die Zauberflöte<br />

Robert Maschka • Wagner • Tristan und Isolde<br />

Volker Mertens • Wagner • Der Ring des Nibelungen<br />

Volker Mertens • Wagner • Parsifal<br />

Clemens Prokop • Mozart • Don Giovanni<br />

Olaf Matthias Roth • Donizetti • Lucia di Lammermoor<br />

Olaf Matthias Roth • Puccini • La Bohème<br />

Marianne Zelger-Vogt / Heinz Kern • <strong>Strauss</strong> • Der Rosenkavalier<br />

Ann-Christine Mecke ist Dramaturgin an der Oper Stuttgart und arbeitet dort mit<br />

Regisseuren wie Jossi Wieler und Sergio Morabito, Frank Castorf, Demis Volpi<br />

und Nicola Hümpel (Nico and the Navigators). 2015 war sie die Dramaturgin der<br />

<strong>Salome</strong>-Inszenierung von Kirill Serebrennikov. Vor ihrer Tätigkeit in Stuttgart unterrichtete<br />

sie vier Jahre Musikdramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater<br />

Leipzig. Sie schreibt seit 2008 eine Kolumne im Leipziger Gewandhaus-Magazin und<br />

war Konzert- und Musiktheaterkritikerin des Feuilletons der Berliner Zeitung. Als<br />

Musikwissenschaftlerin promovierte sie an der Universität Heidelberg und forscht<br />

zur Akustik der Singstimme.


OPERNFÜHRER KOMPAKT<br />

ANN-CHRISTINE MECKE<br />

<strong>Strauss</strong><br />

<strong>Salome</strong>


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten<br />

sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.<br />

© 2016 Henschel Verlag in der Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

Gemeinschaftsausgabe der Verlage Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle<br />

GmbH & Co. KG, Kassel, und Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

Umschlaggestaltung: Carmen Klaucke, Berlin, unter Verwendung eines Fotos von<br />

Uwe Stratmann aus Michiel Dijkemas <strong>Salome</strong> an den Wuppertaler Bühnen, 2015,<br />

mit Cristina Baggio als <strong>Salome</strong>, © Uwe Stratmann / Wuppertaler Bühnen<br />

Lektorat: Paula Eisler<br />

Mitarbeit: Clara Noack, Ashleen Sauerborn<br />

Innengestaltung: Dorothea Willerding<br />

Satz: Das Herstellungsbüro, Hamburg<br />

Notensatz: Tatjana Waßmann, Winnigstedt<br />

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck<br />

ISBN 978-3-89487-946-4 (Henschel) • ISBN 978-3-7618-2413-9 (Bärenreiter)<br />

www.henschel-verlag.de • www.baerenreiter.com


Inhalt<br />

Eine Oper der Extreme 7<br />

Ein langes Komponistenleben 9<br />

Der Überflieger 9 • Emanzipation erst mit, dann von Wagner 10 •<br />

Überraschender Stilwandel 14 • Noch ein Neuanfang 16 • Der<br />

Funktionär und Egoist 17 • Nachlass-Nachlass! 20 • Historische,<br />

biografische und werkspezifische Daten 22<br />

Die vielen Gestalten der <strong>Salome</strong> vor Richard <strong>Strauss</strong> 27<br />

Historische Vorbilder 27 • Die tanzende Tochter und die Hinrichtung<br />

30 • Der »<strong>Salome</strong>«-Stoff in der Literatur- und Kunstgeschichte<br />

31 • Oscar Wildes »Salomé« 37 • Die Übersetzung von<br />

Hedwig Lachmann 41 • »<strong>Salome</strong>«-Opern vor <strong>Strauss</strong> 43<br />

Musikalische und dramaturgische Gestaltung 45<br />

Grundsätzliche Aspekte der Musik 45 • Die Handlung 52 • Figurenkonstellation<br />

54 • 1. Szene: Exposition ohne <strong>Salome</strong> 55 •<br />

2. Szene: <strong>Salome</strong> stellt sich vor 59 • 3. Szene: Die Begegnung von<br />

<strong>Salome</strong> und Jochanaan 64 • 4. Szene: <strong>Salome</strong> zeigt es allen 77<br />

Inszenierungs- und Rezeptionsgeschichte 93<br />

Entstehung und erste Aufführungen 93 • Fin de Siècle, fatale<br />

Frauen, Männerängste und Männerliebe 103 • Musikalische<br />

Aufführungspraxis 106 • Bedeutende <strong>Salome</strong>s 108 • Tendenzen<br />

neuerer szenischer Interpretationen 117 • Erhältliche Videoaufzeichnungen<br />

127<br />

»Dein Kopf gehört mir!« 130<br />

Der Kopf eines Mannes 130 • Menschen zu Objekten machen 130<br />

Anhang 135<br />

Dank 135 • Zitierte und empfohlene Literatur 135 • Abbildungsnachweis<br />

136


Eine Oper der Extreme<br />

Wenn <strong>Salome</strong> in der Schlussszene der gleichnamigen Oper den abgeschlagenen<br />

Kopf des Propheten Jochanaan küsst, kommt vieles zusammen,<br />

was noch heute das Potenzial zum Skandal hat: Blasphemie,<br />

Nekrophilie, offenes weibliches Begehren, rohe und auf den ersten<br />

Blick unverständliche Gewalt. Und das alles gestaltet der Komponist<br />

Richard <strong>Strauss</strong> mit einer Musik, die uns unweigerlich auf die Seite<br />

der »Täterin« zieht: Ein gewaltiger Ausbruch des Riesenorchesters in<br />

triumphalem Cis-Dur lässt uns <strong>Salome</strong>s Ekstase mitempfinden – nach<br />

einem Geschehen, von dem wir uns in anderen Zusammenhängen mit<br />

Grausen abwenden würden. Zuvor waren wir Zeugen eines Striptease,<br />

einer Hinrichtung, mehrerer theologischer Diskussionen sowie zahlreicher<br />

Beschimpfungen und Verfluchungen.<br />

Neben diesen offensichtlichen Provokationen brodeln noch ganz<br />

andere Konflikte in <strong>Salome</strong>: So ist Jochanaan (Johannes der Täufer) in<br />

dieser Oper kein mildtätiger Christus-Vorläufer, sondern ein brutaler<br />

und hartherziger Frauenfeind und gleichzeitig ein politischer Gefangener<br />

inmitten der instabilen multikulturellen Gesellschaft im Galiläa<br />

um 30 n. Chr. Und <strong>Salome</strong> ist nicht einfach nur eine »lüsterne« junge<br />

Frau ohne moralische Grenzen, sondern möglicherweise auch ein Opfer<br />

sexuellen Missbrauchs, mindestens aber sexueller Belästigung. Der<br />

Handlungsort – wahrscheinlich im heutigen Jordanien gelegen – gehört<br />

zu einer Region, die beim westlichen Zuschauer orientalistische<br />

Sehnsüchte hervorruft, die für Judentum, Christentum und Islam von<br />

enormer Bedeutung ist und in der heute mehrere weltpolitische Konflikte<br />

kulminieren. Die Oper führt uns eine kalte, von Lieblosigkeit und<br />

Machtstreben geprägte Welt vor Augen, in der es kaum Verständigung<br />

zwischen Herrschenden und Untergebenen, zwischen Angebeteten<br />

und Anbetenden, zwischen verschiedenen Religionen und innerhalb<br />

einer Familie gibt.<br />

7


8<br />

Es ist eine Oper der Extreme: Richard <strong>Strauss</strong> zaubert eine bis<br />

dahin unerhörte Klangvielfalt und Spannung, vor unseren Ohren explodieren<br />

die Seelen der Protagonisten. Zuweilen tritt das Orchester<br />

mit voller Wucht auf, in anderen Momenten sind es gerade leise Soli<br />

und ungewohnte Zusammenstellungen von Instrumenten, die erstaunt<br />

aufhorchen lassen: Ein Solo-Kontrafagott, ein Kontrabass in Geigenlage,<br />

flimmernde Tremoli in den hohen Streichern und Flöten mit Flatterzunge.<br />

Der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus nannte <strong>Salome</strong><br />

eine »Orchesteroper«, der französische Komponist Gabriel Fauré ging<br />

noch weiter und fand, es sei eigentlich »ein sinfonisches Gedicht mit<br />

Stimmenpartien«. Aber diese Einschätzung wird der ungemein sprachnahen<br />

und textausdeutenden Komposition nicht gerecht! <strong>Salome</strong> ist<br />

auch ein auskomponiertes Theaterstück mit feinen Zwischentönen in<br />

den oft aggressiven Dialogen.<br />

Seit der Uraufführung 1905 faszinieren immer wieder neue Facetten<br />

dieses Werks: Günther Lesnig verzeichnet in seiner Statistik Die<br />

Aufführungen der Opern von Richard <strong>Strauss</strong> im 20. Jahrhundert über<br />

10 000 Aufführungen in 43 Ländern bis zum Ende des Jahres 2000. In<br />

diesem Zeitraum versuchten fast 1000 Inszenierungen die verschiedenen<br />

Aspekte der irritierenden Geschichte für ihre jeweilige Zeit verständlich<br />

zu machen. Seit 2000 sind noch viele weitere Aufführungen<br />

hinzugekommen. Dieses Buch soll dabei helfen, die künstlerischen Interpretationen<br />

ihrerseits zu verstehen.


Ein langes Komponistenleben<br />

Der Überflieger<br />

Das Leben des Richard Georg <strong>Strauss</strong> eignet sich nicht als Beispiel eines<br />

romantischen Künstlerlebens, das durch Armut und Unverständnis geprägt<br />

ist. Im Gegenteil: Wir haben es hier mit einem Menschen zu tun,<br />

der am 11. Juni 1864 gewissermaßen gleich mit zwei goldenen Löffeln<br />

im Mund geboren wurde, in materiellem und geistigem Überfluss. Seine<br />

Mutter entstammte einer der reichsten Familien Münchens, sein Vater<br />

war Hornist im Bayerischen Hoforchester. Der kleine Richard erhielt<br />

früh Klavier- und Geigenunterricht bei hervorragenden Lehrern, die<br />

der Vater ausgewählt hatte. Seine große Begabung und Intelligenz taten<br />

ein Übriges, ihn zum Überflieger zu machen, in der Schule ebenso<br />

wie in musikalischer Hinsicht. Im Alter von sechs Jahren komponierte<br />

er seine ersten Werke (ein Weihnachtslied und die Schneiderpolka für<br />

Klavier), mit elf bekam er Theorieunterricht bei einem Assistenten des<br />

Münchner Generalmusikdirektors. 1881, <strong>Strauss</strong> war gerade 16 Jahre<br />

alt, wurden seine ersten Kompositionen öffentlich aufgeführt und<br />

gedruckt. Opus 1 ist ein Festmarsch für großes Orchester, Opus 2 ein<br />

Streichquartett.<br />

Nach dem Abitur 1882 studierte <strong>Strauss</strong> für kurze Zeit Philosophie,<br />

Ästhetik und Kunstgeschichte, aber nur als Ergänzung zu seiner<br />

musikalischen Ausbildung. 1884 trat er zum ersten Mal öffentlich als<br />

Dirigent in Erscheinung, er leitete seine Bläsersuite op 4. 1885 wurde er<br />

erst Assistent, bald darauf Nachfolger von Hans von Bülow als Musikdirektor<br />

der Meininger Hofkapelle – bereits mit Anfang 20 war <strong>Strauss</strong><br />

also Chef eines hervorragenden Orchesters. Trotzdem zog er weiter; als<br />

Dritter Kapellmeister in München konnte er sich ein breiteres Reper-<br />

9


toire erarbeiten, bevor er 1889 als Zweiter Kapellmeister nach Weimar<br />

wechselte.<br />

Parallel entwickelte sich <strong>Strauss</strong> als Komponist weiter. Neben<br />

Liedern, Klavierstücken und Chorwerken schuf er sein erstes Erfolgsformat,<br />

seine symphonischen Dichtungen. Nach dem ersten Experiment<br />

Aus Italien (1886, Uraufführung 1887) folgten Macbeth (1888, UA 1890),<br />

Don Juan (1888, UA 1889), Tod und Verklärung (1889, UA 1890), Till<br />

Eulenspiegels lustige Streiche (1895, UA 1895), Also sprach Zarathustra<br />

(1896, UA 1896), Don Quixote (1897, UA 1898), Ein Heldenleben (1898,<br />

UA 1899) und Sinfonia domestica (1903, UA 1904). Die Uraufführung<br />

von Don Juan 1889 in Weimar kann als Durchbruch von <strong>Strauss</strong> als<br />

Komponist gewertet werden.<br />

In Weimar leitete <strong>Strauss</strong> 1893 auch die Uraufführung von Engelbert<br />

Humperdincks Hänsel und Gretel und ein Jahr später seine erste<br />

eigene Oper: Guntram. Im selben Jahr heiratete er die Sängerin Pauline<br />

de Ahna. Er hatte sie 1887 als Schülerin kennengelernt, sie war mit<br />

ihm nach Weimar gegangen und hatte in Guntram als Freihild und in<br />

Hänsel und Gretel als Hänsel auf der Bühne gestanden. In Bayreuth<br />

war sie erst in kleineren Rollen, dann 1891 als Elisabeth in Tannhäuser<br />

engagiert.<br />

Im Alter von 30 Jahren kann der Überflieger also bilanzieren:<br />

Er ist Kapellmeister an einem bedeutenden Opernhaus und musikalischer<br />

Assistent bei den Bayreuther Festspielen, weltberühmter Komponist<br />

symphonischer Dichtungen und Ehemann einer erfolgreichen<br />

Sängerin. Zehn Jahre später wird er noch ergänzen können: Geburt des<br />

Sohns Franz (1897), Wechsel als Kapellmeister an die Berliner Hofoper<br />

(1898), Vorsitz des Allgemeinen Deutschen Musikvereins (ab 1901) sowie<br />

eine erfolgreiche USA-Tournee mit 35 Konzerten (1904).<br />

Nur auf einen wirklichen Erfolg im Opernbereich kann <strong>Strauss</strong><br />

auch mit 40 Jahren noch nicht zurückblicken. Diese Gattung machte<br />

es ihm schwer.<br />

Emanzipation erst mit, dann von Wagner<br />

Es stimmt natürlich nicht, dass <strong>Strauss</strong> es in seinem Leben immer nur<br />

leicht hatte. Zum Beispiel war sein Vater nicht nur einer der berühmtesten<br />

Hornisten seiner Zeit, sondern auch ein verbitterter Tyrann und<br />

Choleriker. »Er hätte es für ehrlos gehalten, ein einmal als richtig erkanntes<br />

künstlerisches Urteil jemals zu revidieren und war einer Be-<br />

10


lehrung meinerseits bis ins höchste Alter unzugänglich«, berichtete<br />

Richard <strong>Strauss</strong> später über ihn. Seine sanfte Mutter Josephine vermittelte<br />

zwischen Vater und Sohn, litt aber wohl am meisten unter ihrem<br />

tyrannischen Mann – sie hatte Depressionen, die sich im Laufe ihres<br />

Lebens verschlimmerten. Als ihr Sohn erste Erfolge mit seinen symphonischen<br />

Dichtungen feierte, kam sie in ein Pflegeheim.<br />

Die Frage, was von Richard Wagner zu halten sei, entwickelte<br />

sich zum entscheidenden Streitpunkt zwischen Vater und Sohn.<br />

Richard <strong>Strauss</strong> mit Frau Pauline und<br />

Sohn Franz in der Berliner Wohnung<br />

um 1906.<br />

Franz <strong>Strauss</strong> interpretierte zwar Wagners<br />

Werke meisterhaft im Münchner<br />

Orchester und spielte sogar in Bayreuth<br />

die Hornsoli, hielt aber wenig von dieser<br />

Musik und stritt sich bei Orchesterproben<br />

offen mit Wagner und Bülow. »Sein musikalisches Glaubensbekenntnis<br />

galt der Trinität Mozart (über allen), Haydn, Beethoven«,<br />

erzählt der Sohn.<br />

Wagner-Opern hinterließen beim jugendlichen <strong>Strauss</strong> zunächst<br />

keinen besonderen Eindruck. Erst beim »verbotenen« Studium der Partitur<br />

von Tristan und Isolde im Alter von 17 Jahren erlebte er einen<br />

»Rausch der Begeisterung« – kurz darauf besuchte er zum ersten Mal<br />

die Bayreuther Festspiele. 1889 wurde er musikalischer Assistent in<br />

Bayreuth, und wäre nicht eine Lungenentzündung dazwischengekommen,<br />

hätte er schon im Alter von 27 Jahren während einer Aufführung<br />

an Wagners Dirigentenpult in Bayreuth gestanden. Die Hinwendung<br />

11


Anhang<br />

Dank<br />

Ein solches Buch entsteht nicht nur durch eigene Beschäftigung mit<br />

dem Werk, sondern es beruht auf vielem, was andere erforscht, in Worte<br />

gefasst und für das sie argumentiert haben. Die wichtigsten Schriften,<br />

von denen ich bei der Erarbeitung profitiert habe, sind im Literaturkapitel<br />

angegeben. Dankbar bin ich auch den Opernhäusern, die<br />

mir Inszenierungsaufzeichnungen für meine Arbeit geschickt haben.<br />

Für viele darüber hinausgehende Hinweise und Impulse danke ich<br />

meinen Kolleginnen und Kollegen der Oper Stuttgart und den Künstlerinnen<br />

und Künstlern der Stuttgarter <strong>Salome</strong> von 2015.<br />

Zitierte und empfohlene Literatur<br />

Zu Richard <strong>Strauss</strong><br />

Krellmann, Hanspeter (Hrsg.): Wer war Richard <strong>Strauss</strong>? Neunzehn Antworten,<br />

Frankfurt am Main / Leipzig 1999<br />

Ross, Alex: The Rest is Noise. Das 20. Jahrhundert hören, München ²2009<br />

Schreiber, Ulrich: Opernführer für Fortgeschrittene. Die Geschichte des Musiktheaters.<br />

Band 3: Das 20. Jahrhundert, Teil 1: Von Verdi und Wagner bis zum Faschismus,<br />

Kassel 2000<br />

Walter, Michael: Richard <strong>Strauss</strong> und seine Zeit, Laaber ²2015<br />

Zur historischen Vorlage und zum Stoff<br />

Hilmes, Carola: Die Femme fatale. Ein Weiblichkeitstypus in der nachromantischen<br />

Literatur, Stuttgart 1990<br />

135


Rohde, Thomas (Hrsg.): Mythos <strong>Salome</strong>. Vom Markusevangelium bis Djuna Barnes,<br />

Leipzig 2000<br />

Schulze, Ursula: Bilder und Illustrationen zum <strong>Salome</strong>-Stoff, in: Richard <strong>Strauss</strong>:<br />

<strong>Salome</strong> – Stoff-Tradition, Text und Musik. Beiträge des Ostersymposions Salzburg<br />

2011, Anif / Salzburg 2013, S. 139–155<br />

Tilly, Michael: Der Fuchs auf dem Herrscherthron – Herodes Antipas, Tetrarch von<br />

Galiläa und Peräa, in: Welt und Umwelt der Bibel 24 / 2001, S. 15–20<br />

Zur Entstehung der Oper<br />

Bredenbach, Anna: Marie Wittich, in: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung:<br />

Lexikon und multimediale Präsentationen, hrsg. von Beatrix Borchard<br />

und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003 ff., Stand<br />

vom 5. November 2012, http://mugi.hfmt-hamburg.de/Artikel/Marie_Wittich<br />

[Abruf am 22. August 2016]<br />

Gier, Albert: <strong>Salome</strong> – Literatur wird Oper. Vortrag in der Staatsoper Unter den<br />

Linden, Berlin, 3. Januar 2000, https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/8/<br />

salome.pdf [Abruf am 15. Juli 2016]<br />

Wolf, Christian: Studien zur Entstehung der Oper <strong>Salome</strong> von Richard <strong>Strauss</strong>,<br />

Garmisch-Partenkirchen 2009<br />

Zur Musik und zur Interpretation<br />

Floros, Constantin: Der Schleiertanz aus <strong>Strauss</strong>’ <strong>Salome</strong>, in: ders.: Hören und verstehen.<br />

Die Sprache der Musik und ihre Deutung, Mainz 2008, S. 123–133<br />

Friedrich, Götz: Grenzfälle – <strong>Salome</strong> von Richard <strong>Strauss</strong>, in: ders.: Musiktheater.<br />

Ansichten, Einsichten, Frankfurt am Main / Berlin 1986, S. 236–239<br />

Krebs, Wolfgang: Der Wille zum Rausch. Aspekte der musikalischen Dramaturgie<br />

von Richard <strong>Strauss</strong>’ <strong>Salome</strong>, München 1991<br />

Abbildungsnachweis<br />

Archiv der Autorin: 32, 33, 34, 35, 36 l. und r., 40, 41, 42, 65, 95, 98, 133 • Brinkhoff<br />

/ Mögenburg: 122 • Deutsches Theatermuseum München, Archiv Rudolf<br />

Betz: 66 • Andreas J. Etter: 70 u. • Monika und Karl Forster: 67 o. • Wilfried Hösl:<br />

70 o. • IMAGNO / Archiv Setzer-Tschiedel: 112 • »Jugend«, 1908 (franz. Originalabdruck<br />

in »Le témoin«): 102 • Matthias Jung: 67 u. • Landesarchiv Baden-Württemberg,<br />

Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg: 115 • »Lustige Blätter«, 1910, Nr. 31: 15 •<br />

mauritius images / United Archives: 113 • Hans Jörg Michel: 68 u. • Mikhail Rashkovsky:<br />

69 o. • Monika Rittershaus: 68 o., 69 u., 71 o. und u. • Richard-<strong>Strauss</strong>-Institut<br />

Garmisch-Partenkirchen: 11, 13, 97, 99 • A. T. Schaefer: 72 o. und u. • Universitätsbibliothek<br />

JCS Frankfurt am Main: 110 • Verlag Dr. Richard <strong>Strauss</strong>, Wien: 20 •<br />

Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart: 88, 89, 92<br />

136

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