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Schiesstechnik Selfbows

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Bogenbauschule.at


Impressum<br />

Herausgeber, Eigentümer und Verleger:<br />

Matthias Wiltschko, 3920 Gross Gundholz 25, Österreich<br />

www.bogenbauschule.at<br />

Herausgeber und Medieninhaber übernimmt keine Haftung.<br />

Alle Rechte, das Recht auf Vervielfältigung, Verbreitung und<br />

Übersetzung liegen beim Eigentümer und Herausgeber.<br />

Text und Layout: Matthias Wiltschko<br />

Fotos: Rupert Pessl, Matthias Wiltschko<br />

Es wird keine Haftung für Verletzungen und Sachschäden des Lesers<br />

und Dritter durch die angebotenen Informationen und durch die daraus<br />

hergestellten Gegenstände (z.B.: Bogen, Pfeile, ...) übernommen.<br />

Jeder Leser ist für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit Anwesender<br />

im Umgang mit seinen eigenen Bogen und Pfeilen verantwortlich.<br />

Es liegt im Ermessen des Lesers, gefährliche Situationen selbst<br />

einzuschätzen und zu vermeiden.


Schießtechnik <strong>Selfbows</strong><br />

Jeder Mensch ist einzigartig: Körperbau, Muskulatur, Haltung, Beweglichkeit,<br />

Augen, Tiefenwahrnehmung, mentale Einstellung, ... Wir müssen einen<br />

Schießstil finden, der am besten zu unserer Veranlagung passt.<br />

Vielleicht hast du schon bei der Überschrift daran gedacht für deinen<br />

40# Selfbow einen neuen Satz Pfeile zu bauen, der noch besser abgestimmt<br />

ist und bei dem der Spinewert der Schäfte dieses Mal nicht<br />

35# sondern 36# ist, da die Pfeile zuvor etwas zu weit rechts einschlugen.<br />

Du bist schon auf der richtigen Fährte und hast deinen Bogen im Griff, aber<br />

es gibt grundlegende Stellschrauben, die ein ständiges und nie-enden-wollendes<br />

Tuning der Pfeile und des Bogens von vorne herein verhindern.<br />

Es macht keinen Spaß, sich, die Pfeile und den Bogen ständig in Frage zu<br />

stellen: Pfeile kürzen, Spitzengewicht erhöhen, Pfeile<br />

wieder mit Vorschäften verlängern, dann wieder das<br />

Spitzengewicht reduzieren, Standhöhe des Bogens<br />

ändern, Nockpunkt verschieben, Ankerpunkt ändern,<br />

Armhaltung umstellen, Druckpunkt am Bogen verschieben,<br />

Druckpunkt an der Hand ändern, ...<br />

Vor allem soll dich die Berücksichtigung der<br />

wichtigsten Grundlagen davor bewahren<br />

deine Motivation tot-zu-tunen.


Es gibt kein Tuning- und kein Schießtechnik-Allheilmittel, jedoch<br />

das Fundament bleibt immer gleich. Die aufgeführten Tuningmaßnahmen<br />

und die Schießtechnik zeigen die wichtigsten Aspekte<br />

die mir geholfen haben konstanter zu schießen.<br />

Es gibt viele Bücher, um sich in diesem Themenbereich<br />

weiterzubilden. Egal welche Quellen du<br />

heranziehst, achte darauf immer nur einen<br />

Faktor deines Schießstils, deines<br />

Bogens oder deiner Pfeile zu ändern<br />

und kontrolliere die Ergebnisse.


Instinktiv / Intuitiv Schießen<br />

Paul Comstock hat sich auf die Suche nach dem Urheber des „Instinktiven<br />

Bogenschießens“ gemacht und konnte das Erscheinen dieses Begriffes<br />

auf etwa 1934 datieren.<br />

Bei dieser Schießtechnik werden keine Zielhilfen wie die Pfeilspitze<br />

oder Pins am Bogen benutzt; einzig der Blick ist mit<br />

beiden Augen auf den kleinstmöglichen Zielpunkt gerichtet.<br />

Es soll vermerkt werden, dass ein auf jagdliche Entfernung<br />

eingestellter Pin nicht ketzerisch, sondern waidgerecht ist.<br />

Es macht einen großen Unterschied, ob nur als Hobby<br />

auf Scheiben oder 3D-Tiere geschossen wird, oder<br />

Pfeil und Bogen tatsächliche Jagdwaffen sind:<br />

Das Tier muss schnell erlegt werden!


Es gibt keine Vorschriften für Zielhilfen bei <strong>Selfbows</strong>, alles ist erlaubt, um<br />

die Schussgenauigkeit zu steigern. Die Pfeilspitze kann eingesetzt<br />

werden, um das horizontale Zielen zu erleichtern,<br />

oder ein am Griff montierter Pin benutzt werden, der bei<br />

einer gewissen Entfernung den genauen Einschlagpunkt<br />

des Pfeiles markiert.<br />

Zielhilfen geben Sicherheit. Manche Menschen fühlen<br />

sich am wohlsten in fixen Strukturen und erbringen hier<br />

unübertroffene Leistungen. Andere brauchen Dynamik<br />

und die Möglichkeit flexibel auf neue Gegebenheiten<br />

reagieren zu können.<br />

Alle Zielhilfen, die beste Intuition und der schärfste,<br />

starrste Blick auf das Ziel sind wertlos, wenn der<br />

Auszug nicht konstant ist und mit schlecht abgestimmten<br />

Pfeilen geschossen wird.


Paul Comstock:<br />

„Irgendwann um 1934 entstand der Begriff ‚Instinktives Schießen‘.<br />

Nicht, weil er zu dieser Zeit in einem Magazin gedruckt wurde, sondern<br />

weil dies der Anfang der National Field Archery Association war, die in<br />

den folgenden Jahren immer größer wurde und ‚Instinktives Schießen‘<br />

stark förderte - zumindest bis Fiberglasbogen auftauchten.<br />

Der ehemalige NFAA-Sekretär John L. Yount schrieb: „Ein Ziel sei es,<br />

einen ‚Instinktiven‘ Schießstil zu fördern, der die Anzahl der Bogenschützen<br />

erheblich erhöhen würde“.<br />

Wenn wir uns eine Minute überlegen, was er geschrieben hat, sagt<br />

er wörtlich, dass das Konzept des ‚Instinktiven Bogenschießens‘ viele<br />

neue Bogenschützen anziehen würde. Er sagte nicht, dass durch ‚Instinktives<br />

Schießen‘ die neuen Bogenschützen genau treffen würden.<br />

‚Instinktiv‘ scheint genaues Schießen zu versprechen, ohne viel nachdenken<br />

zu müssen. Die Erfindung des Begriffs war eine Reaktion und<br />

ein Angriff auf die Methoden der National Archery Association, zu deren<br />

Mitgliedern sehr treffgenaue und tödliche Bogenjäger wie Pat Chambers<br />

und Cassius Styles gehörten.<br />

Die Methoden der NAA wären für Anfänger aus mehreren Gründen<br />

verwirrend gewesen. Zum Beispiel könnte niemand NAA-Methoden<br />

beherrschen, ohne direkt mit NAA-Mitgliedern zu interagieren, und das<br />

konnte nicht jeder. Es gab auch konkurrierende Denkschulen in der<br />

NAA, wie ‚relaxed‘ vs. ‚nonrelaxed‘, die in den 1930er Jahren miteinander<br />

rivalisierten.<br />

Sogar diese Ausdrücke sind verwirrend, weil sich ‚relaxed‘ in<br />

Wirklichkeit nur auf einen gebogenen Ellbogen des Bogenarms und<br />

‚nonrelaxed‘ nur auf den ausgestreckten und am Ellbogen arretierten<br />

Bogenarm bezieht.<br />

Sofern die Bogenschützen nicht direkt der NAA ausgesetzt waren, war<br />

der Versuch, NAA-Methoden anzuwenden, ein Chaos und verursachte<br />

echte Kopfschmerzen.<br />

Yount und andere wollten mit etwas Neuem beginnen und ‚Instinktiv‘<br />

war das Beste, was ihnen einfiel.“


Die Säulen des Bogentunings<br />

1 - Lange Bogen<br />

Bogen in Schützengröße oder länger speichern aufgrund des flacheren<br />

Sehnenwinkels mehr Energie als kurze Bogen. Die langen Wurfarme<br />

wirken wie Stabilisatoren und erleichtern konstantes Schießen. Auch<br />

bei geringfügig kürzerer Auszugslänge ändern sich die gespeicherte<br />

Energie und die Flugbahn nur minimal. Kurze Bogen sind nervöser und<br />

schwerer zu kontrollieren. Aufgrund des überproportionalen Zuggewichtsanstieg<br />

gegen Ende des Auszuges wirkt sich schon eine geringe<br />

Änderung der Auszugslänge stark auf das vertikale Trefferbild aus.


2 - Leichte Tips<br />

Die Bogenenden müssen so schmal und leicht wie möglich gestaltet<br />

werden, um die Wurfarmvibration und den Handschock gering zu halten.<br />

Gleichzeitig erhöhen leichte Tips die Pfeilgeschwindigkeit enorm<br />

und verbessern dadurch das vertikale Trefferbild auf große Distanzen.<br />

Einen genaueren Einblick in die Leistungssteigerung und das Tuning<br />

von <strong>Selfbows</strong> findest du in Bogenbau 2: Flachbogen.


3 - Leichte Bogensehnen<br />

Je geringer die Masse einer Bogensehne, umso schneller ist der Pfeil.<br />

Zu dicke, schwere und stark eingedrehte Sehnen bremsen die Pfeilgeschwindigkeit<br />

und es ist schwieriger auf große Distanz zu treffen.<br />

Dein Bogen hat bei Verwendung von dünnen Sehnen starken Handschock?<br />

Er zeigt dir dadurch an, dass die Tips zu schwer sind oder sich<br />

die Hauptbiegung der Wurfarme zu nahe am Griff befindet; die äußeren<br />

Wurfarmbereiche sind deshalb unterfordert und müssen als totes<br />

Gewicht beschleunigt werden. Die dafür nötige Energie steht nun nicht<br />

mehr dem Pfeil zur Verfügung.<br />

Die zu schweren Tips und die zu stark<br />

eingedrehte und schwere Bogensehne<br />

bremsen die Pfeilgeschwindigkeit und<br />

verschlechtern den Schusskomfort.


4 - Standhöhe<br />

Bei <strong>Selfbows</strong> liefert eine 16cm Standhöhe vom Bogenrücken gemessen<br />

einen guten Kompromiss zwischen Genauigkeit und Pfeilgeschwindigkeit.<br />

Ist die Standhöhe zu niedrig, muss sich der Pfeil beim Abschuss<br />

stärker um den Griff winden. Dies erschwert die Pfeilabstimmung und<br />

verschlechtert das horizontale Trefferbild. Die Pfeilgeschwindigkeit verringert<br />

sich erst unter 10cm Standhöhe. Wenn du deinen Bogen lang<br />

und breit genug entwirfst, kannst du ohne Wurfarmüberlastung auch<br />

eine Standhöhe von 20cm anwenden. Die Pfeile sind dann geringfügig<br />

langsamer, werden aber sauberer vom Bogen freigegeben.


Pfeile<br />

Wie im Vorwort schon erwähnt, solltest du dich nicht gleich in der Feinanpassung<br />

des Spinewertes verlieren ohne zuvor andere grundlegende<br />

Aspekte berücksichtigt zu haben.


Zylindrisch, Tapered, Barrelled<br />

Die günstigsten und am einfachsten zu organisierenden Schäfte sind<br />

von herkömmlicher zylindrischer Form. Getaperte Schäfte deren Durchmesser<br />

sich zum Nockende hin verringert werden beim Abschuss sauberer<br />

vom Bogen freigegeben. Gebarrelte Schäfte weisen eine Tonnenform<br />

auf, deren größter Durchmesser sich in der Mitte oder in der<br />

vorderen Hälfte des Schaftes befindet; auch diese Schäfte stabilisieren<br />

sich schneller als zylindrische.<br />

Bei beiden letzteren muss aber genau darauf geachtet werden an welchem<br />

Ende der Schaft gekürzt wird, ansonsten weisen sie eine unterschiedliche<br />

Massenverteilung und Steifigkeit auf.<br />

Weshalb ich nur zylindrische Schäfte verwende? Ich habe hunderte<br />

5/16 und 11/32 Nocks auf Lager, aber getaperte und gebarrelte Schäfte<br />

haben am hinteren Ende einen Durchmesser von 1/4 oder 9/32 Zoll.<br />

Plastiknocks sind wirklich billig und kein triftiger Grund weshalb ich<br />

lieber zu zylindrischen Schäften greife. Ich möchte mich bei der Schaftauswahl<br />

nicht auf einen Hersteller festlegen müssen, von dem dann<br />

die Qualität meines Pfeilfluges abhängig ist.<br />

Ich versuche immer standardisierte Ware bei meinen Pfeilen zu verwenden,<br />

um die Reproduzierbarkeit für mich und meine Leser gewährleisten<br />

zu können.


Pfeillänge<br />

Warum jetzt schon von der Länge sprechen, wenn die Pfeile noch nicht<br />

einmal fertig sind? Kürzt du deine Pfeile exakt auf deine Auszugslänge,<br />

müssen der Spinewert und das Spitzengewicht minuziös abgestimmt<br />

werden, um ein konstantes Trefferbild zu erzielen. Je kürzer der Pfeil,<br />

desto höher die Biegesteifigkeit, also der Spinewert.<br />

So kann es sein, dass du bei deinem 40# Selfbow, Pfeile mit einem<br />

Spinewert von 36# brauchst, damit sie sich beim Abschuss sauber um<br />

den Griff winden können. Kurze Schäfte mit einem Spinewert von 40#<br />

wären zu steif und würden bei einem Rechtshandschützen weiter links<br />

im Ziel treffen oder stark an der Seite des Griffes anschlagen.


Lässt du deine Pfeile 4“ länger als deine Auszugslänge, dann befindet<br />

sich schon am Anfang des Abschusses ein großer Teil des Schaftes<br />

vor dem Bogenrücken: dieser ist schon auf das Ziel ausgerichtet und<br />

stabilisiert den Pfeilflug.<br />

Je länger der Schaft, desto geringer die Biegesteifigkeit, der Spinewert.<br />

Du könntest also bei deinem Bogen mit 40#@28“, Schäfte mit<br />

einer Länge von 32“ und einem Spinewert von 40# benutzen und die<br />

Pfeile treffen genau mittig.


Spitzengewicht<br />

Je höher die Masse der Pfeilspitze, umso biegsamer wird der Schaft:<br />

der Spinewert wird reduziert. Schlagen die Pfeile zu weit links ein<br />

(Rechtshandschütze) kann eine Erhöhung des Spitzengewichtes das<br />

Trefferbild in die Mitte verschieben.<br />

Sind die Schäfte zu flexibel und die Pfeile ziehen immer nach rechts,<br />

bewirkt die Reduzierung des Spitzengewichtes eine Erhöhung des Spinewertes<br />

und eine Verschiebung des Trefferbildes nach links.


Bevor du also lange Schäfte kürzt, weil sie für das Zuggewicht deines<br />

Bogens einen zu geringen Spinewert haben, verringere das Spitzengewicht<br />

von 100grain auf 70grain und kontrolliere den Pfeilflug erneut.


Federn / Fletches<br />

Je länger oder höher die Federn sind, umso schneller stabilisiert sich<br />

der Pfeil im Flug, aber umso schneller verliert er an Geschwindigkeit.<br />

Die Federn können auch leicht gedreht auf die Schäfte geklebt werden,<br />

um die Rotation und die Stabilisierung zu erhöhen. Jedoch müssen die<br />

Fletches absolut gleichmäßig geklebt werden, ansonsten verschlechtert<br />

sich das Trefferbild wieder. Ich verwende niemals gedrehte Federn<br />

auf meinen Pfeilen, denn die Schäfte müssen von vorne herein so gut<br />

zum Bogen passen und untereinander so gleichmäßig sein, dass jeder<br />

von ihnen auch ohne Befiederung gleichmäßig fliegt.<br />

Lange Federn erfordern es auch die Standhöhe des Bogens zu vergrößern,<br />

da diese sonst beim Aufnocken immer am Griff streifen würden.<br />

Sehr hohe Federn sind an der Fahnenspitze dünn und empfindlich. Eine<br />

hohe Befiederung erzeugt auch einen Pfeifton im Pfeilflug der Wildtiere<br />

verschrecken kann; 3D Tiere zeigen sich davon unbeeindruckt.


Die Stabilisierungswicklungen unter der Nockkerbe sehen zwar nett<br />

aus, sind aber Gift für den Pfeilflug. Die engen mit Leim getränkten<br />

Garnwindungen haben eine hohe Masse und verlagern den Schwerpunkt<br />

den Pfeiles weiter nach hinten. Auch ohne Wicklung ist mir noch<br />

nie eine Selfnock beim Schuss gebrochen.


Bei selbstgeschnittenen Federn mit langen Enden sollte beim Kleben<br />

auf einen größeren Abstand zur Pfeilnocke geachtet werden, da diese<br />

sonst an den Fingern streifen.<br />

Nach jahrelangen Tests konnte ich feststellen, dass für meinen Schießstil<br />

und die von mir verwendeten Schäfte, gerade aufgeklebte 4“ Shield<br />

Federn den besten Kompromiss zwischen Genauigkeit und Pfeilgeschwindigkeit<br />

darstellen.


Farben<br />

Je greller und sichtbarer die Federn, Nocks und Schäfte sind, umso<br />

besser. Nur so kann dein Gehirn den Pfeilflug schnell erfassen und<br />

Feinanpassungen für den nächsten Schuss vornehmen.


Nockpunkt<br />

Liegt der Pfeil genau waagerecht bzw. im rechten Winkel zur Bogensehne<br />

auf Standhöhe, dann schlagen die Pfeile beim Abschuss stark<br />

an deinem Handrücken oder der Pfeilauflage an.<br />

Verschiebe den Nockpunkt etwas nach oben und das Problem ist gelöst.<br />

Dadurch kann auch das „Reiten“, die Auf- und Abbewegung des<br />

Pfeiles im Flug eliminiert werden.


Schussablauf


Nachdem ein Selfbow aufgespannt wurde,<br />

MUSS er vorsichtig aufgewärmt werden.<br />

Langsam wird der Bogen in mehreren<br />

Zügen immer weiter gespannt,<br />

bis der Vollauszug erreicht ist. Niemals<br />

sollte ein Selfbow sofort auf Vollauszug<br />

gebracht, oder zum Aufwärmen wild und<br />

hastig an der Sehne gerissen werden.


Mit Daumen und Zeigefinger<br />

wird ein Pfeil an<br />

der Nock aus dem Köcher<br />

gezogen und ...


... die Pfeilspitze UNTER<br />

der Bogensehne entlang<br />

des Handrückens oder<br />

der Pfeilauflage nach<br />

vorne geführt.


Während sich die Nock der<br />

Bogensehne nähert, positionierst<br />

du sie zwischen Zeigeund<br />

Mittelfinger und kannst<br />

den Pfeil sofort aufnocken.<br />

Kein Umgreifen und Herumfummeln;<br />

du bist sofort bereit<br />

für den Schuss.


Mit deinem Daumen verschließt<br />

du jetzt Zeige- und<br />

Mittelfinger und formst somit<br />

den Karabinergriff.<br />

Die Sehne liegt genau im<br />

ersten Fingergelenk.


Du bist skeptisch, dass du mit diesem<br />

Griff die Sehne nicht sauber<br />

freigeben kannst?<br />

Da der Daumen den Verschluss bildet<br />

und die Sehne im ersten Fingergelenk<br />

liegt, sind Zeige- und<br />

Mittelfinger locker und stehen nur<br />

unter geringster Spannung.<br />

Sobald du den Daumen löst, schnellt<br />

die Sehne über deine lockeren Finger<br />

und deren Freigabe kann nicht<br />

mehr durch eine Verkrampfung gestört<br />

werden.<br />

Mit dieser Methode erreichst du ein<br />

konstanteres Lösen und einen ruhigeren<br />

Pfeilflug.


Der Karabinergriff ermöglich es, dein Handgelenk zu entspannen und sorgt<br />

dafür, dass du die Sehne nicht knickst oder seitlich vom Bogen wegziehst.<br />

Tab oder Handschuh?<br />

Ich verwende seit 2007<br />

den dicksten Schießhandschuh<br />

den ich kriegen<br />

konnte. Die Sehne schneidet<br />

sich hier nicht so tief<br />

in das Leder ein und gleitet<br />

besser über die glatte<br />

Oberfläche.


Der Druckpunkt in der Hand<br />

sollte nahe an der Daumenwurzel<br />

liegen, dadurch verhinderst<br />

du ein Verdrehen des<br />

Bogens und die Wurfarme<br />

werden gleichmäßig belastet.<br />

Achte auch darauf, dass dein<br />

Ellbogen nach außen zeigt.


Hier liegt der Bogengriff in der<br />

gesamten Handfläche und das<br />

Handgelenk ist nach oben geknickt.<br />

Ist dein Bogen zu stark<br />

kann oft nur diese Haltung eingenommen<br />

werden. Versuche<br />

trotzdem den Druckpunkt zur<br />

Daumenwurzel zu verlagern.<br />

Der Ellbogen zeigt nach unten,<br />

er ist eingerastet und die<br />

Bogensehne streift bei jedem<br />

Schuss am Unterarm.


Beim Nach-oben-führen des<br />

Bogens wird dieser schon bis<br />

zur halben Auszugslänge gespannt.<br />

Der Blick und der Pfeil sind<br />

auf das Ziel gerichtet. ...


... Jetzt wird der Bogen bis zum Ankerpunkt<br />

gespannt, wobei die letzten Zoll des<br />

Auszuges sehr langsam erfolgen.


Um eine konstante Auszugslänge<br />

zu gewährleisten<br />

hilft es den Ankerpunkt<br />

der Sehne direkt über dem<br />

Auge festzulegen.<br />

Natürlich kannst du auch<br />

deine Wange als Ankerpunkt<br />

wählen.


Visualisiere schon während des Auszuges wie sich deine Rückenspannung<br />

in einer Linie mit dem Pfeil und dem Ziel aufbaut.<br />

Sobald du deinen Ankerpunkt<br />

erreichst, wird<br />

die Sehne gelöst. Die<br />

Zughand wird bis zum<br />

Ohr nach hinten geführt<br />

und du verharrst<br />

in dieser Stellung bis<br />

der Pfeil einschlägt.

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