Financial Planner Report - Instrumenta GmbH
Financial Planner Report - Instrumenta GmbH
Financial Planner Report - Instrumenta GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8 Konzepte + Tools<br />
Lean <strong>Financial</strong> Planning heißt „einfach“<br />
erfolgreich sein! Ein Erfahrungsbericht<br />
Dank konsequenter Kundensegmentierung und einfacher, aber effizienter<br />
Administration lohnt sich auch eine Finanzplanung für weniger<br />
vermögende private Kunden.<br />
Schlagworte:<br />
■ Praxisbericht<br />
■ Büroorganisation<br />
■ Administrationssoftware<br />
■ Beratung von Berufsverbänden<br />
Die konsequente Ausrichtung auf eine<br />
bestimmte Berufsgruppe, auf eine durch<br />
eine Verbandsmitgliedschaft geeinte<br />
Gruppe von Individuen oder auf durch<br />
andere Kriterien zusammengehörende<br />
Personen kann dazu ein erfolgreicher<br />
Weg sein. Nach fünf Jahren Erfahrungen<br />
in diesem individualisierten Massengeschäft<br />
weist der Autor am Beispiel des<br />
Aufbaus seiner Firma auf die kritischen<br />
Punkte bei der Umsetzung einer solchen<br />
Zusammenarbeit hin: die richtige Wahl<br />
der Software und die Reduktion der<br />
Administrationskosten.<br />
A. Finanzplanung in schwierigem<br />
Umfeld<br />
Die verbesserte Ausbildung der Finanzplaner<br />
hat in den vergangenen Jahren<br />
dafür gesorgt, dass Banken, Versicherungen<br />
und Allfinanzanbieter immer häufiger<br />
gut ausgebildete Finanzplaner auf<br />
Kundenberatung schickten. Die unsicheren<br />
wirtschaftlichen Zeiten haben jedoch<br />
dafür gesorgt, dass die Visionen von Horden<br />
planungssuchender vermögender<br />
Kunden, die die Köpfe der Chefs dieser<br />
Unternehmen bis vor kurzem noch bevölkerten,<br />
der Realität Platz machten.<br />
Es gibt offensichtlich nicht genügend<br />
vermögende Kunden, die sich die vierund<br />
fünfstelligen Honorarrechnungen der<br />
Beispiel-Seite der Software<br />
institutionellen Finanzdienstleister leisten<br />
wollen. Zum Beispiel hat die Zürich Invest<br />
Bank im Jahre 2001 in elf(!) Finanzdienstleistungszentren<br />
in der Schweiz nur gerade<br />
458 Finanzplanungen zustande<br />
gebracht – und dies bei sehr gut ausgebildeten<br />
Finanzplanern (siehe Cash vom<br />
13.9.2002, Schweiz)!<br />
Die derzeit laufenden Umstrukturierungen<br />
werden dafür sorgen, dass<br />
viele dieser Finanzplaner (nicht nur bei<br />
der Zürich Invest Bank) sich selbständig<br />
machen dürfen; dabei sind dann auch<br />
kleinere Brötchen zu backen.<br />
An diese Kolleginnen und Kollegen,<br />
wie auch an die bereits selbstständigen<br />
Finanzberater, richtet sich der folgende<br />
Erfahrungsbericht. Finanzplanung selbständig<br />
erfolgreich gestalten, heißt nämlich<br />
auch:<br />
1. Vorbereitet zu sein für jeden Kunden,<br />
auch jenen, den die großen Anbieter<br />
aus Kostengründen vernachlässigen.<br />
2. Werkzeuge zur Verfügung zu haben,<br />
die der Kunde auch versteht (einfach!,<br />
einfach!, einfach!).<br />
3. Werkzeuge zur Verfügung zu haben,<br />
die ihm selbst erlauben, auch größere<br />
Kundendatenmengen zu überwachen<br />
(CRM, WFM etc.).<br />
4. Sich auf ein Zielsegment (SEIN Zielsegment)<br />
einzurichten.<br />
B. Die Ausgangslage<br />
Im Sommer 1997 schlossen der Dachverband<br />
Lehrerinnen und Lehrer Schweiz,<br />
Zürich, und die damalige Einzelfirma des<br />
Autors einen mutigen Zusammenarbeitsvertrag<br />
ab. Mutig von Seiten des mit rund<br />
55.000 Mitgliedern immerhin zu den<br />
schweizerischen Top 3 zählenden Verbandes,<br />
weil er sich für eine kleine Einzelfirma<br />
entschied. Mutig von Seiten der<br />
Einzelfirma, weil ihr Angebot „Finanzplanung“<br />
noch in den Kinderschuhen steckte<br />
und eigentlich keine „leading concepts“<br />
vorhanden waren. Es fehlte auch an spezifischen<br />
elektronischen Hilfsmitteln und<br />
ausgebildeten Mitarbeitern.<br />
Autor + Kontakt<br />
Willy Graf, lic.iur. HSG,<br />
selbständiger Finanzplaner und Dozent<br />
für Finanzplanung, Inhaber der VVK<br />
Vorsorge- und Vermögenskonzepte AG<br />
(Finanzplanung), der Bella-Donna<br />
<strong>GmbH</strong> (Administrations- und Business<br />
Software) sowie der WG Consulting AG<br />
(Schulung und Seminare)<br />
Tel. +41(0)71 - 333 45 45<br />
E-Mail: willy.graf@wgc.ch<br />
Das damalige Finanzumfeld jedoch<br />
reizte: Die Börse boomte, das Wort Allfinanz<br />
war ein Schlagwort von Medien,<br />
Banken, Versicherungen und Analysten.<br />
Sie waren sich einig: Allfinanz und Finanzplanung<br />
sind das Geschäft der Zukunft.<br />
C. Auf geht’s!<br />
Nach den ersten Fachbeiträgen im Verbandsjournal<br />
war das Chaos perfekt:<br />
Insgesamt 458 Mitglieder wollten dringend<br />
von dem neuen Dienstleistungsangebot<br />
des Lehrerverbandes Gebrauch<br />
machen.<br />
Realistisch betrachtet, hätte das Angebot<br />
damals wegen Erfolges geschlossen<br />
werden müssen: 458 Anfragen in drei<br />
Monaten, und man hatte in der Ausschreibung<br />
eine Finanzplanung versprochen,<br />
nicht einen einfachen Produkteverkauf<br />
von Lebensversicherungen. Das<br />
heißt, man bot im ganzen geographischen<br />
Gebiet der Schweiz je einen Datenerfassungs-<br />
und einen Präsentationstermin<br />
sowie die Erstellung eines detaillierten<br />
und individuellen Finanzplanes an.<br />
D. Die Wahl der Software<br />
Die Suche nach einer Finanzplaner-Software<br />
zur Beschleunigung des Verfahrens<br />
verlief erfolglos. So blieb nichts anderes<br />
übrig, als sich auf das Wesentliche zu konzentrieren<br />
und mit einer Step by step-<br />
Strategie Hunderte von Erstterminen abzufahren,<br />
um die individuellen Daten zu<br />
erfassen und die Kundinnen und Kunden<br />
auf eine längere Wartezeit vorzubereiten.<br />
D.1. Die Präsentation der Finanzplanung<br />
Für die Präsentation des Ergebnisses der<br />
Planung wurde ein eigenes Excel-Sheet<br />
aufgebaut. Es hatte nur zwei Kriterien<br />
zu erfüllen: Die Mitarbeiter mussten es<br />
rasch begreifen, einfach bedienen können<br />
und die Kunden sollten ihr gesamtes<br />
finanzielles Leben auf einen Blick einfach<br />
übersehen können.