Financial Planner Report - Instrumenta GmbH
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18 Anlage + Research<br />
Der geschlossene Immobilienfonds:<br />
Sicherungsmechanismen der „neuen<br />
Generation“<br />
Ausschüttungsgarantien, Andienungsrechte und andere Absicherungen<br />
für den Zeichner waren in der Vergangenheit ausschlaggebende<br />
Argumentationshilfen für den Vertrieb und dienten oftmals<br />
dem schnellen Absatz von geschlossenen Beteiligungsformen. Um<br />
den sich ändernden Marktbedingungen Rechnung zu tragen, sollten<br />
Initiatoren verstärkt den Schritt von plakativen Verkaufsargumenten<br />
hin zu noch solideren und qualitätssteigernden Fondskonstrukten<br />
gehen. Garantien sind dann überflüssig.<br />
Schlagworte:<br />
■ Risikostreuung<br />
■ Substanzzuwachs durch hohe Tilgung<br />
■ Weichkosten<br />
■ Fremdwährungsrisiko<br />
Grundsätzlich muss es nicht schlecht<br />
sein, wenn ein geschlossener Immobilienfonds<br />
aus nur einer Immobilie besteht.<br />
Unter Risikogesichtspunkten spricht allerdings<br />
vieles für ein Fondskonstrukt, das<br />
durch eine Diversifikation das Risiko auf<br />
verschiedene Immobilien mit verschiedenen<br />
Mietern aus unterschiedlichen Branchen<br />
an mehreren Standorten verteilt.<br />
Besonderer Wert sollte darüberhinaus auf<br />
die Bonität und die Solvenz der Mieter<br />
sowie auf die Laufzeit der Mietverträge<br />
gelegt werden. Weiterhin sollte jede<br />
einzelne Immobilie der Erwartung an eine<br />
gute wirtschaftliche Entwicklung und der<br />
Chance am vorhandenen Wertsteigerungspotenzial<br />
zu partizipieren entsprechen.<br />
Vorteile durch hohe Tilgung!<br />
Mindestens ebenso wichtig wie die Höhe<br />
der Ausschüttung, ist die schnelle Tilgung<br />
des Fremdkapitals, auch wenn dies zu<br />
Lasten der Ausschüttungsrendite geht. In<br />
den meisten Fällen tilgen am deutschen<br />
Markt plazierte Fonds ihre Finanzierung<br />
derzeit mit nicht mehr als 1% p.a. Dies<br />
führt in der Regel zu einer Entschuldung,<br />
die nach 20 Jahren selten mehr als 30%<br />
des Darlehens zurückgeführt haben. Der<br />
Umkehrschluss leuchtet ein: Der Anteilseigner<br />
muss sehr lange warten bis sein<br />
Fondsanteil durch tatsächlichen Immobilienwert<br />
hinterlegt wird.<br />
Fondsmodelle mit einer hohen Tilgung<br />
von der ersten Minute an versetzen den<br />
Zeichner dagegen in die Lage, schon sehr<br />
schnell am dadurch gewonnenen Substanzwert<br />
zu partizipieren. Bei einer Auflösung<br />
des Fonds durch den Verkauf der<br />
Fondsimmobilien – auch vor kompletter<br />
Rückführung des Darlehens – führen<br />
Autor + Kontakt<br />
Roman Burger<br />
Vertriebsmanagement IBV <strong>GmbH</strong><br />
Tel. +49 (0)611 - 991 62 - 430<br />
E-Mail: burger@wie.ibv.com<br />
www.ibv.com<br />
hohe Tilgungen für den Zeichner zu einem<br />
höheren Anteil am Verkaufserlös bzw.<br />
begrenzen ein ggf. vorhandenes Nachschussrisiko.<br />
Es macht ihn per se reagibler!<br />
Wie viel Weichkosten zahlt der<br />
Zeichner?<br />
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der<br />
Fondsplazierungspreis unter dem Gesichtspunkt<br />
der sogenannten „weichen<br />
Kosten“. Hier ist dem Zeichner ein genauer<br />
Blick in den Investitionsplan zu<br />
raten. Ein Weichkostenblock von bis zu<br />
19% des Investitionsvolumens ist nicht<br />
selten, dabei entspricht dieser „Aufschlag“<br />
nicht nur der (auch teilweise stillen) Substanz<br />
der Immobilie.<br />
Eine weitere Sicherheit im Sinne des<br />
Kunden kann die Finanzierung unter Ausschluss<br />
von Fremdwährungsrisiken sein.<br />
Der Anreiz, eventuell durch Schweizer<br />
Franken oder Yen eine höhere Ausschüttung<br />
darzustellen, sollte auch hier dem<br />
soliden Ansatz einer reinen Euro-Finanzierung<br />
weichen. Böse Überraschungen<br />
aufgrund des Währungsrisikos bei der<br />
Rückführung des Darlehens bleiben somit<br />
ausgeschlossen, es sei denn, die<br />
Fremdwährung ist solide kursgesichert.<br />
Dann allerdings ist die Summe des<br />
Fremdwährungszins und die Kurssicherungskosten<br />
meist höher als der langfristige<br />
Zinssatz der einheimischen<br />
Währung.<br />
Fazit:<br />
Nicht ultimativ die Ausschüttungsbetrachtung<br />
sollte bei der Auswahl eines<br />
geschlossenen Immobilienfonds entscheidungsrelevant<br />
sein. Vermittler sollten<br />
im Sinne ihrer Kunden verstärkt<br />
Fondsprodukte anbieten, die durch überdurchschnittliche<br />
Entschuldung und<br />
geringe Fondskosten überzeugen und so<br />
sehr schnell einen hohen Substanzwert<br />
schaffen. Generell sind Kunden gut beraten,<br />
sich für Initiatoren zu entscheiden,<br />
die eine Absicherung durch ein schlüssiges<br />
Konzept – und nicht überdimensionale<br />
Garantien – versprechen.