28 Sie suchen qualifiziertes Personal...? Foto: fotolia.de ...der Spökenkieker hilft Ihnen bei der Suche! Spökenkieker-Job-Offensive: 30% Sonderrabatt auf gewerbl. Stellenanzeigen! Mit Ihrer Stellenanzeige im Spökenkieker erreichen Sie fast 100.000 Leser/innen * in rund 40.000 Haushalten im unten gezeigten Gebiet! Glandorf Bad Rothenfelde* Bad Laer Ostbevern* Füchtorf Versmold* Peckeloh Telgte* Alverskirchen* Milte Einen Müssingen Raestrup Everswinkel* Hoetmar *Geschäftsauslage Freckenhorst Sassenberg Warendorf Westkirchen Greffen Beelen Beethovenstraße <strong>12</strong> · 48336 Sassenberg Tel.: 0 25 83 - 919 881 · Fax: 919 884 E-Mail: info@spoekenkieker.info Internet: www.spoekenkieker.info *Im Durchschnitt wird jede Zeitung pro Haushalt von 2,5 Personen gelesen.
Schachbrettblumenfee? Bekanntes und Unbekanntes über eine kleine Lilie 29 Freuen sich über die auch für Laien gut lesbaren Abhandlungen über die Schach(brett)blume: Roxanna Dörholt, Dr. Ansgar Russell, Marianne Engbers (alle Heimatverein), Martin Kniesel (Stadt Sassenberg), Gabriele Russell, Schriftleiter Hans Christoph Fennenkötter und Bürgermeister Josef Uphoff (v.li.). (Foto: Joe Rieder) Jeder Sassenberger kennt sie: die Schachbrettblume. Wie bitte? SchachBRETTblume? Gemeint ist doch sicher die Schachblume? Jein. „Fritillaria meleagris L.“, so der botanische Fachausdruck für die kleine Lilie, heißt eigentlich tatsächlich Schachbrettblume. In Sassenberg allerdings nicht. Und ehrlich: „Schachbrettblumenmarkt“ und erst recht „Schachbrettblumenfee“ würden ja auch etwas sperrig klingen. Wer mehr Unbekanntes und Spannendes über „das kleine Blümlein Friedelar“ erfahren möchte, findet eine schier unendliche Fülle an Informationen in dem neu erschienenen Band 29 der Schriftenreihe „Up Sassenbiärg“ des Heimatverein Sassenberg. Er ist komplett der Schach(brett)blume gewidmet. „Hommage an eine kleine Lilie“, Untertitel „Die Schachbrettblume, eine kulturhistorische Spurensuche“ heißt das 160-seitige Werk, das eine Vielzahl bekannter, aber noch mehr bislang unbekannter Informationen in aufwendiger Gestaltung miteinander verbindet. Denn zum ersten Mal in der Schriftenreihe ist nicht nur der Umschlag farbig gedruckt. Auch zahlreiche mehrfarbige Illustrationen zieren das lesenswerte Buch . Die Autorin Gabriele Russell weiß fast alles über dieses „lebendige Überbleibsel aus fürstbischöflichen Zeiten“, das in Sassenberg eines seiner wenigen wilden Vorkommen hat und für die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal ist. Anlässlich eines Schachblumenmarkts, als es um die Zusammenstellung einer informativen kleinen Ausstellung über die Blume für das alte Zollhaus ging, hat sich Frau Russell vor vielen Jahren zum ersten Mal mit der Thematik befasst. Ihr Interesse „blühte“ sozusagen über die Jahre immer wieder neu auf und führte zur Fortsetzung der sporadischen Recherchearbeit, bei der sie aus den unterschiedlichsten Fachbereichen einen großen Fundus an Informationen gewann. Bei der Vorstellung dieser neuesten Ausgabe der Schriftenreihe brachte Schriftleiter Hans Christoph Fennenkötter es auf den Punkt: „Es ist ein überfälliges Buch. Wir alle sind mit der Schachbrettblume groß geworden . Wir haben sie immer gekannt und wussten alles und haben jetzt festgestellt, dass wir gar nichts wissen. Sie ist nicht nur eine botanische sondern eine kulturhistorische Rarität.“ Er lobte die Arbeit von Gabriele Russell über „das kleine Blümlein Friedelar“ als phänomenal und beeindruckend. Dabei wäre das Buch fast gar nicht erschienen. Denn als Gabriele Russell von Hans Christoph Fennenkötter gefragt wurde, ob sie es veröffentlichen wolle, sagte sie zunächst: „Nein!“ Ausschlaggebend es doch zu tun war letztendlich die Entdekkung, dass ein Kreis von Barockdichtern vor 370 Jahren der Schachbrettblume eine Friedenssymbolik sozusagen angedichtet hat . Denn die Schachbrettblume ist, wie man in dem akribisch aufbereiteten Buch erfährt, nicht nur in Sassenberg ein Begriff. Sie findet sich in einem Gedicht von Oscar Wilde ebenso wie – vermutlich – auf einem Porträt von Shakespeare, sowie auf zahlreichen Stillleben der Barockmaler und als holländisches Fliesendekor. Auch die Stadt Sassenberg zeigte sich beeindruckt von diesem Werk und bestellte bereits im Vorfeld 150 Exemplare, die sie als Geschenke verwenden will. Die Mitglieder des Heimatvereins erhalten das Buch automatisch. Die weiteren Exemplare des in 1000er Auflage erschienenen Werkes sind zu 10 Euro bei „Bücher und mehr“ in Sassenberg erhältlich. Schön warm, aber tot Die tödliche Gefahr von Kohlenmonoxid wird unterschätzt Die Feuerwehren und Rettungsdienste verfügen über verschiedene Detektoren, mit denen sie schnell gefährliche Stoffe, darunter Methan, Kohlenmonoxid oder Schwefelwasserstoff feststellen können. (Foto: Joe Rieder) „Die Einsätze werden nicht weniger“ sagt Patrick Hillebrand und er muss es wissen. Er ist als ehrenamtlicher Feuerwehrmann Löschzugführer des Löschzugs Sassenberg und hauptberuflich bei der Berufsfeuerwehr in Münster tätig. Er spricht von jenen Einsätzen, bei denen Kohlenmonoxid (CO) eine Rolle spielt. Dieses farblose, geschmacklose und vor allem geruchslose Gas ist schuld am Tod vieler Menschen. Es entsteht wenn Kohlenstoff – also normale Brennstoffe wie Holz, Öl, Papier, Kohle, Gas – bei unzureichender Sauerstoffzufuhr verbrennen. Dass der Anteil an Kohlenmonoxid in der Atemluft zu groß wird, kann schnell passieren. Nicht immer sind gedankenlose Zeitgenossen schuld, die mit dem Holzkohlengrill im Wohnzimmer Grillen oder Heizen wollen. Auch der Kaminrauch, der nicht vollständig durch den Schornstein abzieht oder die Abgase von Gasherd in der Küche, die nicht entweichen können, können zu derartigen Vergiftungen führen. Patrick Hillebrands Beispiel klingt nur im ersten Moment lustig, ist es aber nicht! „Die Statistik kennt einige Fälle von jungen Frauen, die in der Dusche eine Kohlenmonoxidvergiftung erleiden“, berichtet er. Wenn die Zu- und Abluftöffnungen im Bad nicht ausreichen, können die Abgase der Therme nicht vernünftig entweichen können. „Und gerade junge Frauen duschen augenscheinlich manchmal gern sehr lang“, sagt er ernst. Feuerwehrleute sind relativ oft sind oft mit solchen Fällen konfrontiert. Wie die Mitarbeiter der Rettungsdienste auch tragen Sie Kohlenmonoxidmelder an der Uniform, die sofort Alarm geben, wenn Sie dieses Gas feststellen – bereits wenige Atemzüge können tödlich sein! Nach dem gleichen Prinzip arbeiten Kohlenmonoxidmelder, die sich eigentlich jeder Besitzer von Brennstellen montieren sollte. Ähnlich wie die mittlerweile zur Pflicht geworden Rauchmelder – damit sollte man sie nicht verwechseln – retten Sie Leben. Kohlenmonoxid bindet sich 300 Mal stärker an die roten Blutkörperchen als Sauerstoff, so dass diese keinen lebenswichtigen Sauerstoff mehr transportieren können. Es löst sich auch nur sehr langsam wieder von Ihnen, so dass selbst eine sofortige Beatmung einem Vergifteten nicht ausreichend Sauerstoff zuführt. „Das Gas Kohlenmonoxid ist ungefähr genauso schwer wie die normale Atemluft“ sagt Patrick Hillebrand. Es steigt also nicht wie warmer Rauch zur Decke, sondern verteilt sich quasi in Höhe der Austrittsöffnung im Raum. Daher sollte man die Kohlenmonoxidmelder ungefähr in der Höhe des Verbrenners montiere; also in der Mitte der Therme oder in der Mitte des Kaminofens. Manche Hersteller geben an, die Detektoren an der Decke anzubringen. Das klingt zumindest zweifelhaft, weil Kohlenmonoxid wegen des Molekulargewichtes nur sehr langsam aufsteigt. Der Feuerwehrmann dazu: „Ich würde mich zunächst vergewissern wie seriös der Hersteller des Kohlenmonoxidmelders ist und ob echte Prüfzeichen auf dem Detektor angebracht sind! Dann sollte man den Herstellerangaben vertrauen können.“ Von Billiggeräten aus zweifelhaften Quellen gerät er ab. Ein echtes VDS Prüfzeichen gibt Sicherheit. Wer ganz sicher gehen will nutzt, wie auch bei Rauchmeldern, mehrere Geräte, deren Anbringungsort dem Alltag gerecht wird. In Schlafräumen also ungefähr in Kopfhöhe. „Die Gefahren durch Kohlenmonoxid lauern nicht nur im Winter“, wie der Feuerwehrmann weiß. „Auch im Sommer läuft die Gastherme für das warme Wasser,“ sagt er „und wer auf Gas kocht, der kocht auch im Sommer. Wichtig ist, wie bei allen Gefahren, dass man wachsam ist!“ Auch in unserer Region sind noch oft Badezimmer zu finden mit festen Zubzw. Abluftöffnungen, die man nicht verschließen darf. Manche Menschen tun dies aber doch, weil solche Bäder im Winter sehr stark auskühlen. Die Folgen können tödlich sein. Auch in Anbetracht der Energieverschwendung solch antiquierter Konstruktionen sollten Vermieter gesetzlich gezwungen werden, bauliche Veränderungen vorzunehmen.