HEIMATLIEBE-BIGGESEE Augabe 9 Winter 2019/20
Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.
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Der Sparschäler<br />
kommt von hier<br />
Albert Deimel, geboren am 21. März 1902 in<br />
Schönholthausen, war ein reger und kreativer<br />
Kopf. So einige Erfindungen für die Land- und<br />
Forstwirtschaft sowie für die Küche kommen aus<br />
seiner Denkwerkstatt. Er erfand das Schälwunder,<br />
das, mit Handkurbel betrieben, Kartoffeln, Äpfel<br />
und andere Früchte schält, und er erfand den<br />
Sparschäler, seine wohl bekannteste Idee und<br />
aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.<br />
Deimels Sparschäler, patentiert 1936, hat bewegliche,<br />
längs verlaufende Klingen sowie eine kurze<br />
herausstehende Zusatzklinge, um Kartoffelaugen<br />
o. Ä. zu entfernen. Der Sparschäler mit quer verlaufenden<br />
Klingen wurde 1947 von dem Schweizer<br />
Alfred Neweczerzal erfunden.<br />
Albert Deimel<br />
© Heimatverein Schönholthausen e. V.<br />
Das erste<br />
Bratkartoffelrezept<br />
Wie bei unserem Opa heute noch war die Kartoffel früher<br />
die dominierende Speise auf dem Tisch. Man schälte,<br />
großen Marita – wie gesagt, sie war explizit für die Schweine<br />
– kamen in der Haupterntezeit Dämpfkolonnen auf den<br />
Hof. „Mit Riesengeschützen, sechs Kessel hintereinander<br />
DACHDECKERMEISTER ZIMMEREI<br />
WIR SUCHEN ...<br />
übertarifliche Bezahlung<br />
ein angenehmes Arbeitsklima<br />
Das Dach aus einer Hand!<br />
DER JOB MIT<br />
DEM BESTEN<br />
AUSBLICK<br />
DACHDECKERGESELLEN /<br />
DACHDECKERHELFER<br />
(zum nächstmöglichen Zeitpunkt)<br />
abwechslungsreiche Arbeit<br />
regelmäßige Fortbildungen<br />
und mit Schläuchen verbunden. Die zu grobem Püree<br />
gequetschten Kartoffeln wurden einsiliert und reichten bis<br />
zur nächsten Ernte.“<br />
Mit der Wohlstandsgesellschaft, der zunehmenden Mechanisierung<br />
und dem ländlichen Strukturwandel hörte der<br />
Kartoffelanbau im großen Stil im Kreis Olpe auf. Die hier<br />
vorherrschenden steinreichen und nicht siebbaren Böden<br />
waren schlechte Voraussetzungen für die Maschinen und<br />
Vollernter. Nicht nur Zugtiere wie Pferde verschwanden von<br />
den Höfen, sondern auch die Schweine. Immer mehr<br />
Menschen suchten sich Arbeit in der Industrie und den<br />
Fabriken, wo man mehr verdiente, und überhaupt wandelte<br />
sich mehr und mehr der Lebensstil der Bevölkerung. Die<br />
Kartoffelferien passten nicht mehr zur Erntezeit und wurden<br />
zu echten Ferien. Die Keller der neuen Häuser waren zu<br />
warm zum Lagern und die Ernährungsgewohnheiten änderten<br />
sich.<br />
Convenience-Produkte wurden beliebt, inzwischen verfügte<br />
fast jeder Haushalt über einen Kühlschrank, und mit dem<br />
Auto und der daraus resultierenden ersten großen Reisewelle<br />
Richtung Süden lernten die Deutschen nicht nur, Lambrusco<br />
zu trinken, sondern auch Pizza und Pasta kennen. Und die<br />
Kartoffel, die kaufte man nun beim Händler oder im Laden.<br />
quetschte, rieb, hackte und zerstückelte sie. Man aß sie<br />
als Brat-, Salz, Dämpf-, Pell- oder als Scheibenkartoffeln,<br />
heißt: aus rohen Kartoffeln zubereitet, als Püree, Pfannkuchen,<br />
Reibeplätzchen oder auch als Puffer, ein Brotbelag<br />
aus Reibekuchenteig, der mit Mehl gemischt in<br />
einer Kastenform gebacken, dann in Scheiben geschnitten<br />
und in der Pfanne gebraten wurde. Kartoffeln aß man<br />
dereinst mittags und abends und auch morgens. Zwar<br />
hatte bis zu den 1930er-Jahren die Gewohnheit des städtisch-bürgerlichen<br />
„Morgenkaffees“ das Kartoffelfrühstück<br />
weitgehend verdrängt, in einigen Gegenden hielt<br />
es sich dennoch. Belege findet man beispielsweise<br />
für Hülschotten, wo es als kräftige Mahlzeit für die<br />
Fabrikarbeiter, die lange Fußwege nach Finnentrop oder<br />
Plettenberg zu gehen hatten, unentbehrlich war.<br />
Das erste Rezept für Bratkartoffeln in deutscher Sprache<br />
stammt übrigens aus adeligem Hause, und zwar von dem<br />
Kasseler Landgraf Wilhelm IV., der 1591 an den Kurfürsten<br />
Christian I. von Sachsen ein Paket mit „Taratouphli“<br />
schickte, die man im Wasser aufsieden lassen solle, bis<br />
dass sich die Schale löst, um sie dann nach dem Abgießen<br />
in Butter vollends zu garen.<br />
Bremger Weg 10 · 57439 Attendorn · Tel.: 0 27 22 / 5 24 36<br />
rudolfhoffmann@t-online.de · www.rudolf-hoffmann-dach.de<br />
Birgit Engel [Text]<br />
historische Fotos [Stadtarchiv Olpe]<br />
andere Fotos [Nachweis am Bild]<br />
© timolina_stock.adobe.com<br />
Birgit Engel [Text]<br />
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