MK_0120

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

KÜCHE AMK: Workshop zum Küchenmarkt USA Bereit für den American Lifestyle Neben China gelten die USA als Markt mit hohem Absatzpotenzial für Küchen. Und die Aussichten sind auch mittelfristig sehr attraktiv, wie der AMK-Workshop am 13. November zeigte. Welche Trends die Nachfrage bestimmen, wie sich die regionalen Vertriebsstrukturen entwickeln und worin aus deutscher Sicht kulturelle Unterschiede, Chancen und Risiken im täglichen Business bestehen – all dies vermittelten US-erfahrene Referenten vor einem sehr interessierten Publikum. 114 möbel kultur 1/2020
Bislang stehen die USA an 9. Stelle im Export-Ranking der deutschen Küchenmöbelindustrie. Lange hinter den europäischen Kernmärkten und auch nach China (Platz 7). Den politischen Unsicherheiten durch die Trump-Regierung zum Trotz scheinen jedoch die Ambitionen ungebrochen. Denn wie die AMK-Umfrage unter den Mitgliedern ergab, richtet sich aktuell der größte Informationsbedarf auf Nordamerika. Sieben Referenten berichteten im Kölner Messehochhaus über ihre Erfahrungen und Einschätzung der aktuellen Marktentwicklung. Stefan Schultheiß, Partner der Cologne Strategy Group, lieferte gleich zu Anfang einen Überblick über Land, Leute und das Business in den Staaten. Positive Absatzvoraussetzungen auch für Küchen signalisiert die Demografie: Von heute knapp 330 Mio. wird die Bevölkerung voraussichtlich bis 2050 weiter auf 389,6 Mio. US-Bürger wachsen, wobei die Haushaltsgröße in den letzten Jahren auf durchschnittlich 2,5 Personen zurückgegangen ist. Die Gesamtzahl der Haushalte wird jedoch um rund eine Million per anno (!) von derzeit 130 Mio. auf über 160 Mio. in 2050 steigen. Negativ wirkt sich dagegen die Verringerung der Bautätigkeit u.a . durch eingeschränkte Verfügbarkeit von Bauland in Ballungszentren bei gleichzeitig wachsender Urbanisierung aus: Die USA befinden sich also derzeit in einem Investitionsstau. Damit erhöht sich der Renovierungsbedarf von Bestandsbauten. Die Hochrechnung sieht folglich so aus, dass trotz gedämpfter Aussichten der Gesamtmarkt von heute 7,5 Mio. auf 8 Mio. Küchen in 2030 und 9 Mio. in 2050 steigt. Häufige Umzüge (ohne die eigene Küche) senken zugleich die Ansprüche an die Lebensdauer und Wertigkeit. Der Geschmack ist nach wie vor traditionell von der Holzküche mit Kassettentüren geprägt, öffnet sich jedoch zunehmend dem europäischen geradlinigen Design. Auch der Bedarf an kleineren Küchen, mit entsprechenden Stauraumlösungen, wird in den Ballungszentren stärker. Entscheidend ist für Schultheiß jedoch, die Handelsstrukturen zu kennen und hier die jeweiligen Kanäle richtig zu bedienen – ob hochwertige Design Center, kleine Küchenstudios, Projektfirmen oder preiswerte DIY-Märkte und Onlineanbieter (s. Grafik). Das Fazit: „Der Eintritt in den nordamerikanischen Markt ist herausfordernd, bietet aber gewaltige Chancen!“ Dieser Meinung ist ebenso Georg Frey vom Ingenieurbüro Lignum Consulting. Auch dieser bestätigte den enormen Renovierungstrend (ca. 10 Mio. Küchen p.a.), wobei es oft aber nicht um die komplette Küche gehe, sondern nur um eine Teilmodernisierung. In den letzten fünf Jahren sei der Umsatz am Küchenmarkt insgesamt von 12,7 auf 16,3 Mrd. Dollar (11,5 /14,7 Mrd. Euro) geklettert, woran die gehobenen Preislagen einen tendenziell höheren Anteil haben. Die Importquote stieg auf 13,6 Prozent (2018). Zwar legte der Anteil ausländischer Küchen zu und wird der „Urban Chic“ stärker nachgefragt, aber zugleich bleiben Vorbehalte gegenüber „frameless kitchen“ bestehen. Denn die klassische amerikanische Küche hat immer noch den „Face frame“ mit vorgesetzten Türen. US-Konsumenten und auch Bauträger empfinden die europäische Küche dagegen oft als billig konstruiert, weil wenig echtes Holz verarbeitet wird und die engen Fugenbilder anspruchsvoller in der Montage sind, während die Faceframe-Schränke mit stärkeren, verschraubbaren Rückwänden ausgestattet sind. Den Marktzugang für Deutsche erleich- Wie eine Umfrage unter den AMK-Mitgliedern ergab, wachsen derzeit die Ambitionen für den Export in die USA. Für Verbandsgeschäftsführer Volker Irle (u.) der Anlass, am 13. November zu einem gut besuchten Länderinformationstag einzuladen. Sieben Referenten, alle mit Erfahrungen aus „den Staaten“, sorgten für einen runden Überblick über den US-Küchenmarkt. Unten v.l.: AMK-GF Volker Irle, Stefan Schultheiß (Cologne Strategy Group), Georg Frey (Lignum Consulting), Suzie Williford (NKBA), Christopher von Nagel (BSH), Jessica Ferklass (Deutsch-Amerikanische Handelskammer AHK), Johannes Jagg (Blum) und Kai-Uwe Schlegel (TÜV Rheinland). 1/2020 möbel kultur 115
Seite 1 und 2: ZKZ 4937 1 I 2020 MAGAZIN FÜR DAS
Seite 3 und 4: gerechnet, dass 50 Prozent von Roll
Seite 5 und 6: in Großbritannien an. Nach und nac
Seite 7 und 8: Der Digital-Stratege Thorsten Godis
Seite 9 und 10: Dr. Timo Renz, Wieselhuber & Partne
Seite 11 und 12: Übersichtlich gegliedert ist das M
Seite 13 und 14: Teamwork in Wohlfühlatmosphäre: G
Seite 15 und 16: 3 das Schwere Ist ein Möbel schwer
Seite 17 und 18: POLSTER Mit Anschwung Foto: Freifra
Seite 19 und 20: möbel kultur: Herr Schlosser, zum
Seite 21 und 22: Traumhaft schön - der Kontrast zwi
Seite 23: KÜCHE Wer wird Erster beim „Gree
Seite 27 und 28: LifeStyle JANUAR 2020 Inhalt Le Cre
Seite 29: 1/2020 möbel kultur 137

MK_0120

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?