MK_0120
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möbel kultur: Herr Schlosser, zum 1.<br />
Januar dieses Jahres haben sie mehrheitlich<br />
die Anteile an Signet übernommen<br />
und zeichnen dort nun als CEO verantwortlich.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Thomas Schlosser: Mit der Familie<br />
Klimke bin ich seit Jahren in Kontakt.<br />
Auch das Thema einer möglichen<br />
Übernahme stand dabei im<br />
Raum. Die ungeklärte Finanzierung<br />
beließ es jedoch beim Gedankenspiel.<br />
Die Initialzündung für den<br />
aktiven Eintritt in die Übernahmeverhandlung,<br />
war das Interesse<br />
der VR Equitypartner an Signet,<br />
die jedoch selbst nicht über einen<br />
geeigneten Manager verfügten, der<br />
Signet führen könnte. Die Familie<br />
Klimke hat uns daraufhin vorgestellt<br />
und das hat dann einfach gut<br />
gepasst. Natürlich nicht ohne die<br />
üblichen Planungen und strategischen<br />
Verfahren eines klassischen<br />
M&A Prozesses.<br />
möbel kultur: Seit 30 Jahren sind sie in<br />
der Polstermöbelbranche aktiv. Sich jetzt<br />
selbstständig zu machen, ist ein großer<br />
Schritt. Warum haben Sie sich dazu entschlossen<br />
und warum fiel die Wahl gerade<br />
auf Signet?<br />
Thomas Schlosser: Am Ende ist es der<br />
Gestaltungswille, der mich antreibt.<br />
ihr gemanagter Fonds haben zusätzlich<br />
jeweils Minderheitsbeteiligungen erworben.<br />
Was ist der Grund dafür?<br />
Thomas Schlosser: Für die VR Equitypartner<br />
stellt die gewählte Beteiligungsform<br />
den üblicherweise im<br />
Haus verfolgten Weg dar. Dabei<br />
kamen auch Mittel aus dem EFRE-<br />
Fonds zum Einsatz, die zur Förderung<br />
innovativer Unternehmen in<br />
Bayern eingesetzt werden können.<br />
möbel kultur: Was bedeutet die Beteiligung<br />
von VR Equitypartner im täglichen<br />
Geschäft?<br />
Thomas Schlosser: VR Equtiypartner<br />
und ich begegnen uns auf Augenhöhe.<br />
Jeder hat seine Stärken, die<br />
er gewinnbringend in die Unternehmung<br />
einfließen lässt. Im operativen<br />
Geschäft verfüge ich über die<br />
erforderliche Entscheidungsgewalt.<br />
Ebenso obliegt mir die Verantwortung<br />
als alleiniger Geschäftsführer.<br />
Auf der anderen Seite ist es ideal,<br />
wenn Sie für den Bereich der Finanzierung<br />
einen professionellen Partner<br />
an Ihrer Seite wissen, mit dem<br />
Sie sich auch über Managementfragen<br />
austauschen können.<br />
möbel kultur: Wie haben die Handelspartner<br />
auf die Übernahme regiert?<br />
Signet ist ein gesundes, gut<br />
aufgestelltes Unternehmen.<br />
Der Umgang mit Menschen und<br />
Produkten. Bei meinen früheren<br />
Stationen waren diese Möglichkeiten<br />
sehr unterschiedlich ausgeprägt und<br />
zuletzt eher übersichtlich. Hochwertige<br />
Produkte und deren Vermarktung<br />
interessieren mich am<br />
stärksten. Die Mitarbeiter von Signet<br />
fertigen eine ausgezeichnete Produktqualität.<br />
Dazu kommen Handelspartner,<br />
die die traditionellen<br />
Fertigungsmethoden und die Güte<br />
der verwendeten Materialien zu<br />
schätzen wissen. Das Verhältnis<br />
zur Inhaberfamilie war immer von<br />
großer gegenseitiger Wertschätzung<br />
geprägt. 2011 habe ich bereits bei<br />
Signet gearbeitet und den Teamgeist<br />
der Belegschaft kennengelernt. Für<br />
mich sind das ideale Bedingungen.<br />
möbel kultur: Die Beteiligungsgesellschaft<br />
VR Equitypartner und ein von<br />
Thomas Schlosser: Im ersten Moment<br />
hat es überrascht, da zu vielen<br />
Partnern teils sehr enge Kontakte<br />
bestehen und man einfach nicht<br />
damit gerechnet hatte. Klimkes<br />
hatten jedoch gleich darauf verwiesen,<br />
dass man einen Partner<br />
gefunden hat, der Ausrichtung<br />
und Stil der Firma beibehalten<br />
wird. Einigen Händlern<br />
war ich bereits persönlich<br />
bekannt. Den anderen stelle<br />
ich mich jetzt sukzessive<br />
vor. Da hilft es natürlich,<br />
dass ich mit der „imm<br />
cologne“ jetzt eine gute,<br />
kompakte Möglichkeit<br />
dazu erhalte. Wir betonen<br />
in allen Gesprächen,<br />
dass wir an den bewährten<br />
Konzepten festhalten<br />
und uns behutsam weiterentwickeln<br />
wollen.<br />
1/2020 möbel kultur 77