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Erfolg Magazin Ausgabe 1-2020

HUGO EGON BALDER: Das Ausnahmetalent über Komik, Karriere und Showbusiness HELENE FISCHER: Die Queen des deutschen Schlagers JUSTIN BIEBER: Vom Kinderstar zur Bühnengröße JÜRGEN DREWS: Selbstdiszipliniert leben BON JOVI: It’s my Life! LEONARDO DICAPRIO: Von der Titanic in den Olymp

HUGO EGON BALDER: Das Ausnahmetalent über Komik, Karriere und Showbusiness
HELENE FISCHER: Die Queen des deutschen Schlagers
JUSTIN BIEBER: Vom Kinderstar zur Bühnengröße
JÜRGEN DREWS: Selbstdiszipliniert leben
BON JOVI: It’s my Life!
LEONARDO DICAPRIO: Von der Titanic in den Olymp

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Editorial

Bild: Rene Hundertpfund

Julien Backhaus

Verleger und

Herausgeber

Noch mehr

Erfolg für Sie!

Das nächste Heft

erscheint am

27. Februar 2020

Altes Jahr, neues Jahr

Das neue Jahr liegt vor uns. Ich will aber gar nicht wissen, was Sie sich

im neuen Jahr alles vorgenommen haben. Sicherlich einiges. Viel interessanter

ist es, wenn Sie sich jetzt einmal zwölf Monate zurückversetzen.

Was hatten Sie sich für 2019 alles vorgenommen? Sicherlich

auch einiges. Aber wenn es Ihnen geht, wie den meisten, haben Sie

vieles davon nicht erreicht. Das kann zwei Gründe haben. Sie haben

sich sehr große Ziele gesetzt - vielleicht sogar zu große - und haben

Sie deshalb nicht erreicht. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn

Sie haben sich selbst herausgefordert und wollten sich strecken. Denn

aller Wahrscheinlichkeit nach haben Sie dennoch vieles erreicht im

angelaufenen Jahr.

Trauriger ist es, wenn Sie Ihre Ziele deshalb nicht erreicht haben, weil

Sie es gar nicht erst richtig versucht haben. Dann haben Sie noch Blockaden,

die mit Zielsetzung nichts zu tun haben. Denn jetzt ist die

Zeit gekommen, nicht Ziele für das neue Jahr zu setzen, sondern zu

analysieren, warum die alten nicht verfolgt wurden. Denn Sie können

jedes Jahr Ziele setzen. Aber wenn Sie nie an der Umsetzung arbeiten,

erreichen Sie nichts - außer, dass Sie bald ein sehr trauriger Mensch

sind. Sie sollten sich Ihre Ziele aus dem vergangenen Jahr ansehen

und sich fragen, warum Sie nicht an der Umsetzung gearbeitet ha-

ben. Fehlte die Disziplin? Dann trainieren Sie es durch kleine Schritte.

Haben andere es Ihnen ausgeredet? Dann eliminieren Sie solche

Menschen aus Ihrem Umfeld. Stimmten die Voraussetzungen nicht?

Hören Sie auf, den Umständen die Schuld zu geben. Denn Umstände

werden niemals perfekt sein. Ganz im Gegenteil. Wenn Sie sich etwas

großes vornehmen, wird plötzlich alles gegen Sie stehen. Das ist einfach

so, warum auch immer. Außerdem müssen Sie an Ihrem Selbstbewusstsein

arbeiten. Das erreichen Sie nicht, wenn Sie ständig die

Kontrolle nach außen abgeben. Wer die Schuld immer außen sucht,

gewinnt innen keine Kontrolle und Sicherheit.

Ich hoffe, Sie entwickeln den Selbstwert, dass Sie Ihre Ziele in 2020

endlich angehen, ohne Ausreden und ohne Kompromisse. All die

Entschuldigungen und Kompromisse haben Sie dahin gebracht, wo

Sie heute stehen. Wenn Sie es anders haben wollen, müssen Sie lernen,

sich anders zu verhalten. Alles Gute für 2020.

Viel Vergnügen beim Lesen

Ihr

Julien Backhaus

Impressum

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Erfolg Magazin ISSN 25057342

Redaktion/Verlag Backhaus Verlag GmbH

E-Mail: info@backhausverlag.de

Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus

Redakteurin Martina Schäfer

Gestaltung und Layout Svenja Freytag

E-Mail: info@backhausverlag.de

Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus

Anschrift:

Zum Flugplatz 44, 27356 Rotenburg

Telefon (0 42 68) 9 53 04 91

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Internet: www.backhausverlag.de

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Die Autoren der Artikel und Kommentare im Erfolg

Magazin sind im Sinne des Presserechts selbst

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Onlineredaktion

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ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

3


INHALT 1/2020

Erfolg

Hugo Egon Balder – Das Ausnahmetalent

über Komik, Karriere und Showbusiness...... 12

Helene Fischer –

Die Queen des deutschen Schlagers............. 30

Michael Jagersbacher –

Leonardo DiCaprio....................................... 48

Leben

John D. Rockefeller –

Krisen als Chancen nutzen............................. 6

Bon Jovi –

It's my Life!................................................... 52

Justin Bieber –

Vom Kinderstar zur Bühnengröße................ 60

Einstellung

Wie man sich täglich neu verliebt!

33 Chancen für eine erfüllte Partnerschaft... 10

Wie Erfolg zur Gewohnheit werden kann

T. Schneider & P. Kochendörfer..................... 22

Martin Limbeck –

Führung beginnt bei dir!.............................. 24

Mag. Gabriel Schandl:

We are overworked and underfucked!......... 28

Philip Keil –

Weil rechts ranfahren nicht geht.................. 32

Norman Gräter –

Die Erfolgsgeheimnisse der Stars.................. 36

Jürgen Drews –

Selbstdiszipliniert leben................................. 40

Jörg Löhr –

Optimismus als Basis für

Lebensglück und Erfolg................................ 42

Wissen

Bilder: imago images/CHROMORANGE, Christian Holthausen, Momentesammler Patrick Reymann, Depositphotos/PopularImages/

arp, Jerry Gross

Sonstiges

Die Erfolg Magazin Brand Ambassadors....... 62

Die Erfolg Magazin-Top-Experten................. 63

Best of Web:

Schauen Sie doch mal online rein................. 64

Die Erfolg Magazin-Termine......................... 66

Tobias Beck –

Wie, du bist ein Hai?!................................... 20

Ilona Lindenau –

Brems dich nicht selbst................................. 34

Patricia Staniek – Statuskompetenz.............. 44

Tim S. Grover – Kompromisslos.................... 56

Ryan Holiday – Begrenze deinen Input......... 58

30

Helene Fischer

Die Queen

des deutschen

Schlagers

12

Hugo Egon Balder

im Interview

4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Story

KC Fortune Family –

Von der Pleite zur Fortune Family................. 26

Tobias Beck

20

Wie, du bist

ein Hai?!

48

Leonardo DiCaprio

Von der Titanic in den

Olymp

24

Justin Bieber

Vom Kinderstar

zur Bühnengröße

60

Martin Limbeck

Führung beginnt

bei dir!

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

5


Leben

John D.

Rockefeller

KRISEN

ALS CHANCEN

NUTZEN

6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Leben

Schaut man auf die Geschichte

erfolgreicher Menschen, so sieht

diese für den oberflächlichen Betrachter

von außen oft so aus wie

eine stetige Aneinanderreihung

von Erfolgen. Was dabei häufig übersehen

wird, ist die Tatsache, dass alle erfolgreichen

Persönlichkeiten sehr große Probleme zu

bewältigen hatten. Probleme, die auf den

ersten Blick unlösbar erschienen und die

möglicherweise sogar zum Scheitern der

später als so erfolgreich bewunderten Persönlichkeit

hätten führen können. Manche

erfolgreichen Menschen sind überhaupt

erst durch Probleme groß geworden – so

beispielsweise der Ölmagnat John D. Rockefeller,

der durch seine Unternehmungen

als der reichste Mann aller Zeiten gilt.

»Als optimistischer Mensch, der ‚in

jeder Katastrophe noch eine Chance

erblickte’, beklagte er sein Unglück

nicht, sondern machte sich an eine

gründliche Analyse der Lage.«

Rockefeller begann nebenberuflich neben

seiner Beschäftigung im Lebensmittelhandel

ins Ölgeschäft einzusteigen. Im Alter

von 24 Jahren gründete er eine Firma,

die ihm einen Zusatzverdienst ermöglichen

sollte. Damals konnte noch niemand

absehen, wie wichtig Öl einmal werden

würde. Handelte es sich vielleicht nur um

eine vorübergehende Mode, wie dies beim

Goldrausch der Fall gewesen war? Oder

um einen langfristig ertragreichen neuen

Industriezweig? Der Ölpreis schwankte

extrem. 1861 kostete ein Barrel zwischen

zehn Cent und zehn Dollar, 1864 schwankte

der Preis zwischen vier und zwölf Dollar.

Jedes Mal, wenn eine neue Ölquelle

entdeckt wurde, sanken die Preise ins Bodenlose.

Und dann wiederum stiegen sie,

weil man befürchtete, das Öl könnte bald

zu knapp werden.

Spekulanten witterten Möglichkeiten, in

dieser neu entstandenen Branche schnell

und ohne viel Mühe reich zu werden. Es entstanden

immer neue Raffinerien, und 1870

machte deren Kapazität bereits das Dreifache

der zu diesem Zeitpunkt geförderten

Ölmenge aus. Drei Viertel aller Raffinerien

machten Verluste und ein wichtiger Konkurrent

Rockefellers bot ihm Anteile an seiner

Firma für zehn Prozent ihres Buchwertes an.

In dieser Krise stand zu befürchten, dass

Rockefeller sein ganzes Vermögen wieder

verlieren könnte. „Als optimistischer

Mensch, der ‚in jeder Katastrophe noch

eine Chance erblickte’, beklagte er sein

Unglück nicht, sondern machte sich an

eine gründliche Analyse der Lage. Ihm

wurde klar, dass sein individueller Erfolg

als Raffineriebesitzer jetzt vom kollektiven

Scheitern der ganzen Branche bedroht

war und dass es daher einer systematischen

Lösung bedürfte“, so berichtet

Rockefellers Biograph Ron Chernow.

Rockefeller gründete eine Aktiengesellschaft,

die Standard Oil Company, und

setzte sich ein großes Ziel: „Die Standard

Oil Company wird eines Tages sämtliches

Öl raffinieren und

sämtliche Fässer

herstellen.“ Sein

Ziel war es, die

gesamte Ölindustrie

unter seine

Kontrolle zu bringen.

Er stattete

sein neues Unternehmen

mit dem

damals unerhört

großen Kapitalbetrag

von einer Million Dollar aus und

erhöhte diesen bald auf dreieinhalb Millionen.

Er warb hervorragende Führungskräfte

an und setzte auf Expansion – und

das in einer Zeit der schwersten Krise. „Es

war ein Zeichen für Rockefellers Selbstvertrauen,

dass er zu einer Zeit, da die

Branche am Abgrund stand, Führungskräfte

und Investoren dieser Güteklasse

zusammenbrachte – es war, als ob die

allgemeine Niedergeschlagenheit seine

Entschlossenheit gerade wachsen ließ“, so

Chernow.

So unterscheiden sich Gewinner von

Verlierern

Dies ist der entscheidende Unterschied

zwischen Siegern und Verlierern: Verlierer

lassen sich von der allgemeinen

Stimmung anstecken. Sind alle niedergeschlagen,

dann sind sie es eben auch.

Gewinner sehen die Wirklichkeit anders.

Sie sehen die Chancen in einer schwierigen

Situation und konzentrieren sich

zu 100 Prozent darauf, diese Chancen

wahrzunehmen. Sie wissen, dass man

gerade in verzweifelten und sehr unsicheren

Situationen sehr günstig einkaufen

kann: andere Firmen, Aktien oder

auch Manager und Fachkräfte.

Rockefeller handelte in der Krise geschickte

Verträge mit den für den Transport

des Öls wichtigen Eisenbahngesellschaften

aus, die ihm Rabatte gewährten,

welche ihn gegenüber dem Wettbewerb

bevorzugten. Es kam zu massiven Gegenreaktionen

und Boykottaufrufen

gegen sein Unternehmen, und er musste

90 Prozent seiner Arbeiter vorübergehend

entlassen. Die Gerüchte über

den geheimen Pakt, den er mit der Eisenbahngesellschaft

geschlossen hatte,

verstärkten noch die allgemeine Verun-

Bilder: Wikipedia/John Singer Sargent, Depositphotos/dgdimension

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

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Leben

sicherung, und in dieser Situation gelang

es ihm, innerhalb weniger Wochen 22

seiner 26 Konkurrenten in Cleveland zu

übernehmen. Anfang März 1872 übernahm

er allein innerhalb von zwei Tagen

sechs Wettbewerber. Da die meisten Raffinerien

rote Zahlen schrieben, konnte

er sie zu Schnäppchenpreisen erwerben

und zahlte oft nur den Schrottwert der

Anlagen.

»Die Standard Oil

Company wird eines Tages

sämtliches Öl raffinieren und

sämtliche Fässer herstellen.«

Die Börse schließt – und Rockefeller

wird zum Herrscher der Raffinerien

Im Jahr 1873 kam es in den USA zu einer

schweren Krise. Mehrere Banken

und Eisenbahngesellschaften gingen in

Konkurs, die Börse musste vorübergehend

geschlossen werden. Es sollte der

Beginn einer sechs Jahre dauernden Rezession

werden. Wer brauchte in dieser

Situation noch Öl? Der Ölpreis sank bis

auf 48 Cent, in manchen Städten war sogar

Wasser teurer. Rockefeller sah auch in

dieser Krise eine enorme Chance. Konkurrierende

Unternehmen konnte er nun

noch günstiger aufkaufen. Er beschloss,

die Dividende zu kürzen, und füllte die

Kriegskasse für weitere Übernahmen.

Nicht einmal 40 Jahre alt, war Rockefeller

in wenigen Jahren zum alleinigen Herrscher

über die amerikanische Raffinerie-Industrie

geworden. Zudem hatte er

für sich vorteilhafte Verträge mit den Eisenbahngesellschaften

ausgehandelt und

diese in seine Abhängigkeit gebracht, weil

er auch in den Bau der Tankwaggons einstieg.

Bald schon gehörte ihm die gesamte

Flotte von Tankwaggons.

Standard Oil, die 90 Prozent des amerikanischen

Marktes beherrschte – am

Weltmarkt für Raffinerieprodukte ging

dramatisch zurück.

Rockefeller reagierte darauf einerseits mit

drastischen Kostensenkungsprogrammen,

andererseits investierte er erhebliche

Beträge in die Forschung. Nachdem in

Lima, Ohio neue – allerdings stark schwefelhaltige

– Ölquellen entdeckt worden

waren, gelang es schließlich,

dank einer neuen Erfindung

in einem Labor von Standard

Oil ein Verfahren zu entwickeln,

mit dem Schwefel aus

dem Erdöl entfernt werden

konnte. Damit waren die neu

entdeckten Quellen in Lima

nutzbar geworden. Anfang

der 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts

entfielen zwei Drittel des Welthandels

mit Erdölprodukten auf Rockefellers

Unternehmen.

Rockefellers Unternehmen wird zerschlagen

– er triumphiert!

Rockefeller hatte jedoch schon bald mit anderen

Problemen zu kämpfen. So wie ein

Jahrhundert später gegen Microsoft Monopolvorwürfe

laut wurden und sich Bill Gates

mit zahlreichen Klagen in der ganzen Welt

auseinandersetzen musste, ging es damals

Rockefeller. Zwei Jahrzehnte währte der juristische

Schlagabtausch, an dessen Ende

schließlich die Zerschlagung des Unternehmens

stand. Am 5. Mai 1911 erklärte der

Oberste Gerichtshof der USA,

dass die Standard Oil Company

zerschlagen werde. Dem Konzern

wurden sechs Monate Zeit

gegeben, sich von seinen Tochtergesellschaften

zu trennen. Ironischerweise

wurde das Gesetz

gegen die Monopolstellung von

Standard Oil zu einem Zeitpunkt

beschlossen, wo es dieses Monopol

schon gar nicht mehr gab.

Auszug aus dem Buch

»Setze dir größere

Ziele« von

Dr. Dr. Rainer

Zitelmann

ge: „Kaufen Sie Standard Oil“, riet ihm der

72-jährige Rockefeller.

Rockefellers Biograph berichtet: „Durch seine

Niederlage im Anti-Trust-Prozess wurde

Rockefeller vom Millionär beinahe zum ersten

Milliardär der Geschichte. Im Dezember

1911 konnte er endlich sein Amt als Präsident

von Standard Oil niederlegen, seinen

immensen Aktienbesitz behielt er jedoch.

Als Eigentümer von fast einem Viertel der

Aktien am neuen Unternehmen Standard

Oil of New Jersey und zusätzlich einem Anteil

von einem Viertel an den 33 unabhängigen

Tochtergesellschaften, die durch das

Urteil ins Leben gerufen worden waren.“

Rockefellers Leben ist ein Beispiel dafür, dass

Probleme erfolgreiche Menschen gerade erst

wirklich groß machen. Jedes neue Problem

stellt eine Herausforderung dar und stärkt

die Kraft desjenigen, der es zu bewältigen

hat. Es handelt sich um Proben, die wichtig

sind, um die jeweils nächste, höhere Stufe zu

erreichen.

Bilder: Annayck Benth Cover: Redline Verlag

Doch neue Probleme warteten auf Rockefeller.

Die Ölfelder von Pennsylvania

waren nahezu erschöpft und niemand

wusste, ob man an anderer Stelle neues

Öl finden würde. Zugleich wurden in

Baku am Kaspischen Meer die größten

Erdölfunde der damaligen Zeit gemacht.

Die dortigen Ölquellen waren mit 280

Fässern pro Tag und Quelle viel ertragreicher

als die amerikanischen Quellen,

die nur vier bis fünf Fässer lieferten.

Der Anteil der USA – und damit von

Rockefeller geriet jedoch auch in

dieser Krise, die seinem Unternehmen

nach 41 Jahren Aufbauarbeit

den Garaus machte, nicht

in Panik. Als er die Entscheidung

des Gerichtes hörte, war er gerade

auf dem Golfplatz und spielte

mit einem katholischen Priester

„Haben Sie Geld?“, fragte Rockefeller

ihn. Der Priester schüttelte

den Kopf und erkundigte sich

nach dem Grund für diese Fra-

Der Autor Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist deutscher

Historiker, mehrfacher Buchautor und Unternehmer.

8 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


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Was gibt es Schöneres

als eine erfüllte Liebesbeziehung,

in der

sich beide Partner frei

entwickeln und das

Zusammensein genießen, immer wieder

frisch und immer wieder neu

verliebt? Viele leben im Alltag

nebeneinander her und haben

die Freude am Zusammensein

fast verloren. Manche Paare

hadern mit immer gleichen

Konflikten und Problemen,

wollen und können sich jedoch

nicht trennen.

Ist es überhaupt möglich, sich

ständig neu in denselben Partner

zu verlieben? Unsere Antwort

ist ein ganz klares „Ja“.

Das Thema Partnerschaft haben wir uns

zum Lebensthema gemacht. Inzwischen

sind wir seit vielen Jahren zusammen und

spüren trotzdem immer wieder Schmetterlinge

im Bauch. Natürlich erleben wir neben

den Höhen auch Tiefen, sowohl in unserer

Beziehung zu uns selbst als auch in unserer

Beziehung miteinander. Das Leben ist vielfältig

und manchmal wirbelt es uns gehörig

Wenn beide Teile bereit sind,

ihrer Partnerschaft Energie

zuzuwenden, kann man auch in

dieser schnelllebigen Zeit

gemeinsam glücklich und

zufrieden alt werden.

durcheinander. Dann fühlen auch wir uns

nicht leicht und verliebt, sondern eher getrennt

und allein. Doch wir wollen keinen

dieser Momente missen, weil sie uns immer

weiter mehr zu uns selbst bringen und in

unser volles Potential.

Wir sind davon überzeugt: Wenn beide

Teile bereit sind, ihrer Partnerschaft Energie

zuzuwenden, kann man

auch in dieser schnelllebigen

Zeit gemeinsam glücklich

und zufrieden alt werden. In

unseren Seminaren und Coachings

hören wir an dieser

Stelle oft: „Ich würde mich ja

gerne entwickeln, aber mein

Partner/meine Partnerin

macht nicht mit.“ „Ich würde

mich ja verändern, aber

er/sie lässt nicht mit sich reden.“

Eine Beziehung ist ein

System, welches von allen Beteiligten gestaltet

wird, und jeder trägt eine gewisse

Bilder: Depositphotos/mavoimages, Ruth Hommelsheim Cover: momanda Verlag

10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Täglich neu verliebt –

33 Chancen für eine

erfüllte Partnerschaft

Wie man sich

täglich neu verliebt

Verantwortung daran, wenn es nicht rund

läuft. Sprich: Wenn einer der beiden sich

verändert und bewusster mit seinem Leben

umgeht, wirkt sich das unweigerlich

auch auf den

Partner aus.

Viele Menschen wissen

nicht, wie sie authentisch

„Nein“ sagen

können.

Eine der Basis-Zutaten

für

eine ehrliche

und respektvolle

Beziehung ist

das freundliche

Nein. Viele Menschen

wissen nicht, wie sie authentisch

„Nein“ sagen können. Die meisten Menschen

lernen sich anzupassen und lieber

auf die eigenen Bedürfnisse zu verzichten,

als andere eventuell vor den Kopf zu stoßen

und dadurch abgelehnt zu werden.

In unseren Seminaren erleben wir es

immer wieder, wie groß die Angst ist, in

engen Beziehungen „Nein“ zu sagen. Die

Befürchtung ist verbreitet, dann nicht

mehr geliebt zu werden, oder den geliebten

Menschen mit einem Nein zu verletzen.

Doch darüber bleibt dann leicht

die Ehrlichkeit auf der Strecke. Es ist für

eine klare Kommunikation entscheidend

wichtig, das eigene innere Nein ernst zu

nehmen, gut auf sich und die eigenen Bedürfnisse

zu achten und sie klar, deutlich

zu vermitteln.

In der Kindheit vieler Menschen gab es

nur höchst selten die Möglichkeit, mit

einem Nein gehört zu werden. Das Wort

der Eltern war das Gesetz, dem sich das

Kind unterordnen musste. Die Angst,

verlassen zu werden, bestimmt dann

manchmal unbewusst bis ins Erwachsenenalter

hinein das Handeln. Lieber

in einer schlechten Beziehung bleiben,

als alleine durch diese Welt gehen zu

müssen, lautet

oft die Devise.

Vielen graut vor

der Vorstellung,

nach Hause zu

kommen und

niemand ist da,

besonders jenen,

die den Fokus

hauptsächlich

auf den eigenen Partner richten. Daraus

entsteht dann leicht eine gefühlte

Abhängigkeit von der Gunst des

Anderen, was nicht sonderlich attraktiv

und anziehend wirkt.

Ein Mensch, der klar und deutlich

seine Meinung vertritt, wird respektiert,

weil er Format und Stärke

zeigt. Vielleicht ist der Partner

zunächst nicht ganz so begeistert

von dieser neuen Fähigkeit, da es

alte Gewohnheiten durcheinanderbringen

kann. Der neue und

ehrlichere Umgang miteinander

führt jedoch zu einem Kontakt auf

Augenhöhe und zu mehr Respekt

voreinander.

In Coachings werden wir oft mit

Frauen konfrontiert, die sich jahrelang

für ihren Mann verbogen haben

und darüber regelrecht krank

wurden. Die Beziehung wurde darüber

oft zur reinen Zweckgemeinschaft.

Der Weg zurück zur Wahrnehmung

der eigenen Bedürfnisse

ist dann oft schwer. Liebevoll Nein

sagen lernen ist ein wichtiger Teil dieses

Wegs, der unserer Erfahrung nach zu sehr

viel mehr Freiheit und Wachstum führt.

Das „freundliche Nein“ ist nur einer von

insgesamt 33 Schlüsseln, um sich dauerhaft

in seinen Partner zu verlieben. In

unserem Buch finden sich praxisnahe

Werkzeuge sowie Übungen und konkrete

Tipps für einen glücklichen und

erfüllten Beziehungsalltag. Darüber hinaus

teilen wir unsere persönlichen Beziehungsherausforderungen

– was wir

zu den unterschiedlichen Themen erlebt

und wie wir daraus gelernt haben.

Die Autoren Christina Grahn-Hommelsheim und

Walter Hommelsheim sind Paarcoaches und -Trainer

sowie Inhaber der Coaching Akademie und der

Plattform „Herz über Kopf“. Sie treten als Speaker

und Trainer unter anderem bei GEDANKENtanken auf.

Neu ist auch ihr gemeinsames Buch „Herz über Kopf,

die einfache Formel zum Glück“ erschienen.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

11



Erfolg

Hugo Egon

Balder

Das Ausnahmetalent über Komik,

Karriere und Showbusiness

I N T E R V I E W M I T B I L D E R N

V O N C H R I S T I A N H O L T H A U S E N

Bilder: Christian Holthausen

Du bist ja schon ein Stück

deutscher Kultur- und

Fernsehgeschichte.

Kultur würde ich aufpassen,

das ist ja immer schwierig.

Wie definierst du das? Anders?

Ich spiele ja viel Theater. Wenn wir mit

unseren Theaterstücken im Feuilleton

der Süddeutschen vorkommen würden,

müssten wir uns Gedanken machen. Da

finden wir ja nicht statt, weil wir ja Humor

machen. Und Humor darf ja in der Kultur

– zumindest was das Feuilleton angeht –

nicht stattfinden. Deswegen ist Humorkultur

immer so schwierig.

Aber du wirst ja jetzt bald 70, das ist ja

schon ein großes Lebenswerk.

Ja, aber da denkt man im Alltag nicht so

drüber nach. Warum sollte ich das tun?

Nein, im Gegenteil, ich wundere mich

mehr, dass ich da immer noch irgendwelche

Jobs bei Sat1 kriege.

Du hast ja deine Karriere als Schlagzeuger

begonnen. Kann man das so sagen?

Das waren doch deine ersten Auftritte

auf der Bühne. Und Frank Otto hat

mir mal erzählt, die Schlagzeuger sind in

der Regel immer die eher Organisierten,

die auch im Hintergrund so die Fäden

ziehen, eigentlich gar nicht so die Rampensau.

Nö, Schlagzeuger sind ja immer hinten,

nie vorne.

Genau. Du bist ja dann irgendwann Moderator

geworden. Warum eigentlich?

Du hast ja auch mit mehreren Bands Musik

gemacht und Theater gespielt.

Das kam alles später. Birth control habe

ich 1966 gegründet. Die gibt es heute noch,

obwohl nicht mehr in der Urbesetzung.

Ende 68 bin ich ausgestiegen, aus zwei

Gründen. Erstens, weil ich mit unserem

Bassisten einen Autounfall hatte und zweitens,

weil meine Eltern gesagt hatten, es

reicht jetzt. Ich bin auch ganz froh, dass es

so gekommen ist, sonst wäre ich heute ein

armer Musiker.

Ich bin auch ganz froh,

dass es so gekommen

ist, sonst wäre ich heute

ein armer Musiker.

Dann war ich 18, musste die Schule noch

zu Ende machen und hatte dann überhaupt

keinen Plan, was ich machen will.

Musik war für mich in dem Moment erstmal

erledigt. Ich habe dann gejobbt und

habe angefangen in Grafik, Druck und

Werbung Kunst zu studieren für ein halbes

Jahr. Das habe ich dann sein lassen, weil

es stinklangweilig war, weil ich ein halbes

Jahr lang Flaschenhälse zeichnen musste.

Buchbinden sollte ich lernen, da hab ich

gesagt, nö, leckt mich am Arsch. Ich hatte

keine Lust mehr und habe dann einfach

am Theater des Westens in Berlin gejobbt.

Ich habe Kulissen geschoben bei Anatevka,

dem Musical. Ich hab da alle möglichen

Jobs gemacht. Ich hab dann noch

nebenbei Plakate gemalt für die Jugendclubs,

um ein bisschen Geld zu verdienen.

Als 1970 mein Vater starb, habe ich

eine ehemalige Klassenkameradin auf der

Straße getroffen. Wir haben uns unterhalten.

Sie fragte, „Was machst du so?“ Und

ich sagte: „Ich hab keine Ahnung, was ich

machen soll.“ Sie war auf der Max-Reinhard-Schauspielschule,

sagte sie, „Werd

doch auch Schauspieler, aber geh zur Else

Bongers“. Ich hab mich also dort beworben

und die hat mich genommen. Da war ich

dann drei Jahre und dann ging es von da

direkt ins Schiller-Theater. Bis 1979 war

dann sieben Jahre ernsthaftes Schauspiel

angesagt, was mir gar nicht liegt. Nebenbei

hatte ich aber schon einen Schallplattenvertrag

mit der Hanse Musikproduktion.

Das gab dann wieder Ärger im Theater,

weil ich dann irgendwelche Liedchen aufnahm.

Das fand der Intendant dann nicht

lustig. 1976/77 habe ich dann eine Langspielplatte

gemacht. Da musste man dann

immer Senderreisen zu den Radiosendern

hin machen. Das hat zwar nichts gebracht,

ich habs aber gemacht. Ich war dann auch

bei Radio Luxemburg, das fand ich ganz

klasse da, denn in Deutschland gab es ja

keine Privatsender. Radio Luxemburg war

der einzige Privatsender. Und ich fand die

Jungs da ganz gut. Und als dann 79 mit

dem Intendantenwechsel Boy Gobert aus

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

13


Erfolg

Hamburg nach Berlin kam, hatten alle mit

ihm ein Gespräch, ich auch. Er konnte mir

aber nicht das zusagen, was ich gerne gehabt

hätte und darauf habe ich gesagt, na

gut, dann gehe ich. Ich hatte aber noch

ein Jahr Vertrag bis Mai oder Juni 80. Ich

habe mich dann bei RTL, also RadioTele

Luxemburg, beworben. Das war die erste

und letzte Bewerbung in meinem Leben.

Ich habe einen Brief geschrieben an Frank

Elstner, der war da Chef, dass er mich unbedingt

haben muss. Ich bin dann sechs

Wochen in Urlaub gefahren, kam wieder

und da lagen drei Telegramme im Briefkasten.

Das Erste: „Es wäre schön, wenn Sie

sich bei uns melden würden“, das Zweite:

„Sind Sie eigentlich noch am Leben?“ Das

Dritte:“ Sie sind ja ein witziger Vogel, erst

bewerben Sie sich, dann sind Sie nicht zu

erreichen“. Dann habe ich dort bei Radio

Luxemburg angerufen, die Sekretärin ging

dran. „Herr Elstner möchte gerne, dass Sie

mal kommen“, hat sie mich eingeladen.

Also bin ich im Oktober nach Luxemburg

geflogen. Da kamen dann Frank Elstner

und der Chefsprecher zum Gespräch. Ich

habe ja vorher schon ein bisschen Radio

bei Radio Berlin gemacht und dachte, ich

muss jetzt irgendwas vorlesen. Aber Elstner

hat mich in ein Nebenstudio gesetzt

und mir dann über Kopfhörer gesagt: „Stellen

Sie sich mal vor, einem Imker ist die

Bienenkönigin entflogen, geben Sie mal ne

Suchmeldung raus.“ Ich hab gedacht, was

ist denn das hier, der will mich doch verarschen

und hab irgendeine Scheiße erzählt,

was mir grad so einfiel. Da drückte Frank

Elstner auf den Knopf und sagte:

„Ich komme jetzt mal zu Ihnen

rüber und sage Ihnen, warum Sie

für uns nicht geeignet sind.“ Da

hab ich mir gedacht, na gut, du

hast es wenigstens versucht. Da

kam er zur Tür herein und hat

gefragt: „Wann können Sie anfangen?“

Das ist der Humor von

Frank. Ich sagte: „Ich kann nächstes

Jahr anfangen, ich habe noch

einen Vertrag mit dem Schiller-Theater.“

Da meint er: „Nö, nö, nö, Sie kommen sofort!“

Dann hat er irgendwas mit dem Theater

geregelt. So kam ich zu Radio Luxemburg

und das ging dann lange, bis 1990.

Für Frank Elstner hast du ja dann auch

„April April“ produziert. Wie kam das

denn, dass du auf einmal in die Produzentenrolle

reingerutscht bist?

Das kam durch „Samstagnacht“. Ich war

ja die ganze Zeit beim Radio. Es war eine

tolle Zeit. Wir hatten viele Leute dort,

haben fast jedes Jahr mit der Mittagssendung

eine Bäder-Tournee an Nord- und

Ostsee gemacht. Da war man dann meistens

zu Dritt oder Viert mit Gottschalk

und Schauzer, Hans Meiser, Tommy

Ohrner und den ganzen Jungs. Das war

„Man müsste mal ne Sendung

machen, wo der Moderator so

beschissen ist, dass er anschließend

ne Torte in die Fresse

kriegt.“ – Jochen Filser

eine sehr lustige Zeit, in der man viel

gelernt hat. Und dann kam ja RTLplus,

das Fernsehen, und ich habe nebenbei

noch ein bisschen fürs ZDF gearbeitet,

eine Sendung gemacht. Dann war

ich noch zwei Jahre im Kommödchen

in Düsseldorf engagiert, wohin unser

Luxemburger Studio umgezogen ist. Da

war Elstner wieder ganz geschickt. Der

wollte UKW-Frequenzen haben und der

damalige Ministerpräsident hat gesagt:

„Okay, dann müsst ihr euch aber hier

ansiedeln.“ So kam es zu dem Studio in

Düsseldorf. Dann ging das Fernsehen los

und ich ging zu Thoma, der damals dort

Chef war und sagte: „Ich möchte Fernsehen

machen“ und Thoma sagte: „Aber

wir brauchen noch ein paar Leute beim

Radio, das geht ja nicht.“ Und dann waren

wir irgendwann bei der

Funkausstellung. Da kam Jochen

Filser, der Unterhaltungschef

von RTLplus, zu mir mit

der Idee: „Man müsste mal ne

Sendung machen, wo der Moderator

so beschissen ist, dass

er anschließend ne Torte in

die Fresse kriegt.“ Das war die

Grundidee. Ich hab gesagt:

„Okay, da überlegen wir uns

mal was.“ Also habe ich meinen Freund

Dreksler angerufen, mit dem ich schon

lange bei Radio Luxemburg zusammengearbeitet

hatte und so ist „Alles, nichts,

oder“ entstanden, mit Frau von Sinnen,

und dann nahm das Unheil seinen Lauf.

Dann kam „Tutti Frutti“ und nach drei

Jahren bin ich zu meinem Chef, Marc

Conrad, gegangen und habe gesagt: „Ich

kann momentan nichts mehr machen.

Ich bin ein bisschen verbrannt, was soll

ich da noch machen?“ Und daraufhin

hat er mir gesagt: „Ja dann produzierst

du mir das deutsche „Saturday Night

live“. Da meinte ich, das wär ne gute

14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

Idee und habe das dann fünf Jahre mit

Herrn Dreksler zusammen produziert.

Und dadurch kam danach die Anfrage,

weil wir „April April“ mit „Rozon“ aus

Kanada gemacht haben, die machten

die Originalsendung „Surprise Surprise“

in Frankreich. So ist das entstanden.

Ich habe das dann für RTL produziert

und war dadurch Chef von Elstner, das

war sehr lustig und hat großen Spaß gemacht.

Du bist ja bis heute einer der letzten echten

Typen im Fernsehen. Wie schwer ist

das denn, authentisch zu bleiben, wenn

alle rundrum sagen, mach dies, mach das?

Die Zeiten haben sich ja geändert. Das

ganze Fernsehen hat sich ja verändert.

Ich weiß auch nicht was ich jetzt genau

darauf antworten soll. Ich habe nie den

Moderator gespielt, sondern entweder

ich hab‘s gemacht, oder eben nicht gemacht.

Es gibt ja viele Leute, die spielen

das, gerade Schauspieler. Das ist schlecht.

Also entweder man machts so, wie man

es möchte, oder man lässt es bleiben.

Manchmal, wenn man zum Beispiel fürs

ZDF arbeitet, muss man aufpassen, was

die Redakteure einem sagen, aber die

RTLplus-Zeit, das war ja eine Spielwiese

ohne Ende. Jeder konnte machen, was er

wollte. So ist das alles entstanden und das

mache ich bis heute.

Man polarisiert ja dann auch ziemlich

viel. Man kann auch nie den allgemeinen

Gesamtgeschmack treffen. Das schafft

man nicht. Oder man ist halt Durchschnitt,

immer lieb und immer nett und

das kann ich nicht.

Hat dir das denn geholfen? Haben dich

mehr Leute angefragt, weil du eben so

eine Marke warst? Oder haben dich auch

Viele abgelehnt und gesagt, das können

wir hier bei uns nicht machen? Mit deinem

Privatleben und deinen Sprüchen.

Was das öffentlich-rechtliche Fernsehen

angeht, wird’s wahrscheinlich so sein.

Beim Privatfernsehen ist das wurscht. Im

Gegenteil, Thoma hat immer gesagt, wir

brauchen Köppe und Typen. Beim Privatfernsehen

ist es ein bisschen was anderes.

Ich würde nie das ZDF oder die ARD nehmen,

wenn ich was wie bei Sat1 mache.

Geht alles gar nicht, ist alles verboten.

Also entweder man

machts so, wie

man es möchte,

oder man lässt es

bleiben.

und gesagt, ich mache jetzt das und nächsten

Monat das und dieses Jahr mach ich

das. Das kam alles irgendwie so. Und ich

hatte, ehrlich gesagt, großes Glück. Aber

das brauchst du auch, sonst geht’s nicht.

Offiziell bist du schon in Rente, aber du

bist nach wie vor am Arbeiten. Macht dir

das nach wie vor Spaß?

Bild: Christian Holthausen

Hattest du anfangs einen Lebensentwurf?

Hast du heute einen? Oder lebst

du einfach so, wie’s grade passt?

Mittlerweile bin ich ja in einem Alter, da

macht man sich nicht mehr so große Sorgen,

was in 30 Jahren ist. Aber ich hatte nie

einen Plan. Ich hab mich nie hingesetzt

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

15


Erfolg

Ich habe das Glück gehabt, mein Hobby

zum Beruf gemacht zu haben. Beklagen

können wir uns alle nicht, die wir diesen Job

machen. Obwohl ich auch manchmal dasitze

und sage, bah, jetzt schon wieder drei

Sendungen aufzeichnen und heute Abend

Theater. Das gewöhnt man sich so an. Aber

wenn man dann ganz ehrlich zu sich selbst

ist und die Sache mal richtig überlegt, muss

man sagen, was regst du dich eigentlich

wenn ich, wie alle oder viele, ein politisch

interessierter Mensch bin. Mir würde

immer irgendein dummer Spruch rausrutschen.

So wie Gottschalk, der sowas ja

auch nicht kann.

Gibt’s noch was, was du nicht gut kannst?

Es gibt viele Sachen. Ich kann zum Beispiel

nicht kochen. Überhaupt nicht, auch bei

Wasser wird’s schon schwierig.

Bist du ein organisierter Mensch? Kannst

du gut managen? Als Produzent ist das ja

durchaus wichtig.

Wir waren ja zu zweit. Und mein Freund

Dreksler, mit dem ich nun schon seit fast

40 Jahren zusammenarbeite und ich sind

völlig verschieden. Er ist der absolute

Kopf, der denkende, organisierte Mensch,

der auch bei Samstagnacht stundenlang

mit den Autoren geredet hat, wie etwas

Ich kann vieles

nicht. Ich kann

nicht ernst sein.

überhaupt so auf? Besser geht’s doch nicht.

Ich habe glücklicherweise eine Frau an meiner

Seite, die mir das auch jeden Tag sagt:

Hör mal, bleib mal locker. Da hat sie auch

recht, das ist so.

Es gibt da ein Beispiel. Wir hatten bei RTL

Samstagnacht eine wunderbare Truppe, die

wir zufällig gefunden hatten. Da war ein

großartiger Typ dabei, Mirco Nontschev.

Der kam irgendwann zu Dreksler und mir

ins Produzentenbüro und war völlig fix und

fertig mit der Welt. Er sagte: „Oh Mann,

die rufen mich alle an, alle wollen mich haben.

Jetzt muss ich morgen das Interview

machen, übermorgen zu diesem Sender,

ach je!“ Wir haben gesagt: „Mirco, du hast

Recht, du tust uns sowas von leid. Das ist ja

wirklich ganz, ganz schlimm! Weißt du, was

noch schlimmer ist?“ Da sagt er: „Nein“,

und ich: „Wenn keiner anruft, dann ist das

ganz furchtbar und das wirst du merken.“

Und darüber muss man sich eben Gedanken

machen, wenn das so ist, denn so ist es

halt und ich finde das auch schön.

Die Rheinische Post hat dich mal als Alleskönner

beschrieben. Und du kannst ja

ganz viel, aber was kannst du denn nicht?

Ich kann vieles nicht. Ich kann nicht ernst

sein. Ich könnte keine ernsthafte Talkshow

machen. Ernsthafte Rollen könnte

ich schon spielen, ich habs ja mal gelernt.

Aber eine ernsthafte Talkshow moderieren,

wo es wirklich um hochbrisante politische

Fragen geht, könnte ich nicht. Auch

16 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

sein könnte und Beispiele gebracht. Ich bin

mehr der Gaukler. Ich bin zu den Autoren

rein, hab denen den Sketch auf den Tisch

geknallt und gesagt, „was ist denn das für

eine Scheiße hier? Schreibt das mal um.“

Wir sind da völlig verschieden, deswegen

glaube ich nicht, dass ich, was Management

betrifft, großartige Fähigkeiten habe.

Hast du eine hohe Erwartungshaltung,

wenn du mit Menschen zusammenarbeitest?

Ich habe gar keine. Das hat den Vorteil,

dass es sich, wenn überhaupt, nur zum Positiven

hin entwickeln kann. Ich bin aber

auch nicht misstrauisch. Ich gehe immer

sehr offen an Leute ran. Im Laufe seines

Lebens wird man ja auch erfahrener. Ich

hasse es, wenn 40 Leute sich drei Stunden

über ein Thema ausdiskutieren, das man

innerhalb von zwei Minuten am Telefon

hätte klären können. Sowas regt mich

wahnsinnig auf, da gehe ich dann auch

weg.

Ich glaube, das

Wichtigste beim

Fernsehen ist

Ehrlichkeit.

Erfolg kommt ja nicht von ungefähr und

dein Erfolg spricht ja für dich. Wie hart

arbeitest du denn? Oder hast du diesen

hohen Anspruch an dich selber, dass du

etwas bis zur Perfektion durchexerzierst?

Da muss man auch wieder trennen zwischen

Fernsehen und Theater, das ist ein

himmelweiter Unterschied. Im Theater

muss man schon zu einer gewissen Perfektion

kommen, zumindest, was das Spielen

und die Texte angeht. Man hat ja Partner

auf der Bühne und wenn die Stichworte

nicht kommen, kann der andere nicht

weitermachen. So muss man erstens den

Text lernen und zweitens muss man es

auch noch spielen. Theater hat also schon

ein bisschen was mit Perfektion zu tun. Da

gebe ich mir auch Mühe, auch wenn ich

auch da alles sehr locker sehe und bin auch

nicht der große Debattierer. Es gibt ja viele

Kollegen, die bei

Proben erstmal

stundenlang über

die Rolle reden:

„Nein, das muss

aber, und der

Hintergrund ist

doch der…“, und

das mache ich alles

nicht. Ich sitze

da und spreche

meist nur noch

mit René Heinersdorff,

der die

Stücke schreibt

und Regie macht.

Und wenn der

Heinersdorff zu mir sagt, „pass auf, du

spielst das so“, dann spiele ich das so und

aus. Er hat es geschrieben, also gibt es keine

Debatten. Das muss dann schon eine

gewisse Perfektion kriegen, sonst funktioniert

es nicht.

Fernsehen ist etwas ganz anderes. Fernsehen

muss nicht perfekt sein. Ganz im Gegenteil,

finde ich. Das einzige, was perfekt

sein muss, ist der Ablauf, damit die Zeit

stimmt und damit die Werbebase richtig

kommt. Der Rest? Ich glaube, das Wichtigste

beim Fernsehen ist Ehrlichkeit. Da

hapert es manchmal ein bisschen. Wenn

ich mir heute überlege, in

den 60er Jahren, zur Zeit

von Frankenfeld, Kulenkampff,

Rosenthal, da gab

es keinen Warm-Upper, da

wurde vorher kein Applaus

geübt. Die Sendung ging

los, und wenn die Leute

sich gefreut haben, haben

sie geklatscht, wenn nicht,

haben sie eben nicht geklatscht.

Das hat sich ja alles

geändert. Davon bin ich,

wenn ich ehrlich bin, kein großer Freund.

Aber gut, es ist so und wir haben es eben

irgendwann so aus Amerika übernommen.

Aber ansonsten bin ich da kein Perfektionist.

Man unterstellt dem Fernsehen oder

dem Showbusiness allgemein ja auch ein

wenig Oberflächlichkeit, vielleicht auch

Unehrlichkeit. Ist das etwas, mit dem du

dich irgendwann arrangieren konntest,

dass du vielleicht selber auch manchmal

Dinge nicht sagst, obwohl du meinst,

eigentlich müsste das jetzt raus? Oder

sagst du alles, was du denkst?

Ich sage nicht alles, was ich denke, weil ich

damit auch einigen Leuten weh tun würde.

Das möchte ich nicht, weil die ja auch nur

ihren Job machen. Auch wenn ich möglicherweise

scheiße finde, was sie da tun.

Aber sie machen halt ihren Job. Gut, ich

kann schon mal was sagen, aber es liegt

vielleicht auch am Alter, wenn ich sage,

warum soll ich mich jetzt aufregen? Wenn

ich jetzt 30 wäre, würde ich mich aufregen.

Das hätte ich damals auch. Nur damals gab

Ich sage nicht alles, was

ich denke, weil ich damit

auch einigen Leuten weh

tun würde. Das möchte

ich nicht, weil die ja auch

nur ihren Job machen.

es keinen Grund sich aufzuregen, weil wir

uns gar nicht aufregen mussten, weil ja alles

wunderbar war. Früher war nicht alles

besser, aber es war anders. Es gab ja keine

Quoten. Und diese Quoten, diese Zielgruppe

von 14 bis 49 ist ja eine Erfindung

von Thoma. Der hätte auch 18 bis 32 sagen

können, dann hätten wir heute das. Das

gab es ja alles nicht, der Druck war damals

nicht da. Heute ist der Druck eben sehr,

sehr groß. Wenn ich jetzt jünger wäre,

würde ich vielleicht sagen, „nö, das lasse

Bild: Christian Holthausen

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

17


Erfolg

ich mir so nicht gefallen“. Dann würde ich

natürlich Gefahr laufen, dass ich morgen

Pizza ausfahren oder Taxi fahren muss.

Das ist so. Das ist aber nicht nur im Fernsehen,

sondern mittlerweile fast überall so.

Bei der Bank, der Versicherung oder in der

Politik, in der Musikbranche sowieso.

Was mich nur so ein bisschen verwundert,

oder auch stört oder ärgert, ist, dass die Lockerheit

fehlt. Die ist aus vielen Gründen

nicht mehr da. Erstens mal, weil von den

jungen Menschen, die ich kenne und die

beim Fernsehen arbeiten, fast jeder karrierebewusst

ist. Dafür nehmen sie in Kauf,

dass sie immer pünktlich sind, alles korrekt

machen, keinen Alkohol trinken und

nicht rauchen. Alles gut, alles wunderbar,

da hab ich nichts dagegen, das kann jeder

machen, wie er will. Die merken nur nicht,

dass irgendwo auch ein bisschen Spaß dabei

sein muss. Wenn es nur noch um den

Job geht – die besten Ideen sind bei uns damals

bei Samstagnacht abends in der Kneipe

entstanden. Das ist so und das passiert

heute nicht mehr so häufig. Dafür gibt’s

heute eben Meetings. Da werden diese

Sendungen dann am Reißbrett konzipiert

und dann wundern sie sich, dass sie nicht

funktionieren. Damit möchte ich jetzt

nicht sagen, dass ich will, dass jeder raucht

und säuft. Nur fehlt mir der Spaß, gerade

bei jungen Leuten.

Und es gehen ja viele Sendekonzepte

schief. Die werden zwei-drei Mal gesendet

und dann war es das. Weil die vielleicht

tatsächlich allzu künstlich sind?

Nicht nur das. Es ist ja bei den Sendern

nicht mehr wie

bei uns, bei RTL,

damals, dass nur

einer entscheidet,

sondern es

entscheiden ja

70 Leute. Es gibt

mittlerweile 300

Abteilungen,

die alle ihren

Senf dazu geben

müssen. Wenn

eine Abteilung

sagt: „Hallo, das sehen wir aber nicht so“,

dann fängt die ganze Nummer wieder

von vorn an. Das ist halt alles ein bisschen

traurig.

Also eigentlich braucht es einen Chef

und der sagt, wo es lang geht? Ein Patriarchentum?

Im Prinzip ist das so. Der Dreksler, mein

Freund, hat bei Samstagnacht

gesagt, wir haben

hier eine demokratische

Diktatur. Das

heißt, jeder, vom Produktionsleiter

bis zur

Putzfrau, kann eine Idee

abliefern, wenn er denn

eine hat. Und ob die

dann genommen wird,

entscheidet einer und

nicht 30. Und das ist an

sich die beste Methode,

jedenfalls für uns.

Wie wichtig ist dir

das ganze Geld, das

man dabei verdient?

Jemand wie du wird

da ja ganz sicher nicht

schlecht dafür bezahlt,

oder? War das ein Thema

für dich, über das

du viel nachgedacht

hast? Oder kam das

einfach so?

Das kam so. Ich habe damals,

1973, zu D-Mark-

Zeiten im Schillertheater

angefangen. Da bekam

ich 850 Mark brutto. Das

hat sich dann im Laufe der sieben Jahre, die

ich dort war, auf 1500 Mark brutto gesteigert.

Dann kam ich zu Radio Luxemburg,

fest angestellt, und Elstner sagte mir, wir

können dir am Anfang aber erstmal nur

4000 Mark zahlen. Da bin ich fast vom

Stuhl gefallen. Ich habe auch viel ausgegeben

in meinem Leben. Ich war ja X-mal

Uns in Deutschland

fehlt die Albernheit,

wir sind alle nur noch

verkrampft.

verheiratet, viele

Scheidungen,

das kostet ja alles

ziemlich viel Kohle.

Ich hab so viel

Kohle ausgegeben

– ich möchte nicht

sagen, dass es mir

wurscht ist, aber

es ist nicht so sehr

ausschlaggebend.

Ein Antrieb war

es für dich also nicht?

Nein, sowieso nicht! Ich darf ja nicht laut

sagen, dass ich denke, dass wir eh alle

überbezahlt sind, aber es ist so. Egal, ich

kann ja nicht sagen, ich will weniger, das

ist ja alles Quatsch. Ich hab mein ganzes

Leben lang Autos gekauft und was weiß

ich nicht alles. Ich mag immer noch Autos,

aber alles ein bisschen abgespeckt.

Was war das teuerste Auto, das du mal

gekauft hast?

Weiß ich gar nicht mehr genau. Der Jaguar

E war, glaube ich, sogar noch am billigsten.

Gibt es ein Erfolgsprinzip, das für dich

von der Wiege bis zur Bahre gilt?

Das kann man so pauschal schlecht sagen.

Das ist individuell von jedem Einzelnen

abhängig. Für mich hatte eine Sache ganz

klar Prioriät: Es muss mir Spaß machen.

Wenn es mir keinen Spaß macht, dann

macht es auch anderen keinen Spaß, mir

zuzugucken, denke ich. Ich musste in

meinem Leben nicht viele, aber doch einige

Sachen machen, die mir keinen Spaß

gemacht haben. Die habe ich halt gemacht,

weil der Sender das so wollte, aber das

war nicht so tragisch. Ansonsten habe ich

immer nur das gemacht, was mir Spaß

gemacht hat. Ich spiele jetzt jeden Abend

in Düsseldorf Theater. Wir haben großen

Spaß auf der Bühne, weil wir uns erstens

alle gut verstehen und zweitens mal auch

selber Spaß haben. Und das merken die

Leute. Auch die Fernsehzuschauer merken,

spielt der das jetzt oder nicht. Spaß ist

ganz wichtig. Wir haben eh zu wenig Spaß.

Uns in Deutschland fehlt die Albernheit,

wir sind alle nur noch verkrampft.

18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

Bilder: Christian Holthausen

Waren wir wirklich mal albern?

Ich kann mich an Zeiten von Loriot und

Heinz Erhardt erinnern, da waren wir

ziemlich albern. In den 20er Jahren waren

wir noch alberner.

Wo ist denn der Unterschied zwischen

einem albernen Heinz Erhard und einem

witzigen Atze Schröder?

Oh, da ist ein riesengroßer Unterschied. Den

ich aber hier nicht weiter vertiefen möchte.

Heinz Erhardt – man muss sich mal durchlesen,

was der Mann geschrieben hat. Der

Ich kann mich an

Zeiten von Loriot

und Heinz Erhardt

erinnern, da waren

wir ziemlich albern.

hat sich richtig Gedanken gemacht und gemerkt,

wie es ist, in der Nachkriegszeit Leute

zum Lachen zu bringen. Natürlich war das

einfacher als heute, weil die Leute lachen

wollten, weil sie überlebt haben. Diese Kalauer,

die er gemacht hat, die sind einfach unübertroffen.

Wenn ich da so einen Satz sage,

wie: „Wer ahnte, dass zum Weihnachtsfest

Cornelia mich sitzen lässt. Doch nicht nur

das, zu Ostern jetzt, hat sie mich auch nochmals

versetzt. Jetzt freu ich mich auf Pfingsten

nicht im Geringsten.“ Darauf muss man

erstmal kommen. Oder die Zitronen. Oder

das kürzeste Gedicht: „Auf, auf und auf! Lasset

von Tonne zu Tonne uns eilen! Wir wollen

dem Müll

eine Abfuhr

erteilen!“ Das

ist für mich höherer

Blödsinn.

Genau wie damals

bei Ulrich

Roski, Schobert

und Black, die

ganzen Jungs,

die in den 60er

und 70er Jahren

groß waren.

Die Limericks

von Schobert

und Black sind

unübertroffen.

Ich habe Otto

mal gesagt,

„Mach die heute

noch, die kennt keiner mehr, die kannst

du machen.“ Es ist ne andere Zeit. Es hat

sich auch geändert. Heute hat jeder Internet,

jeder gibt seinen Senf bei YouTube, hat

plötzlich drei Millionen Follower und denkt,

jetzt ist er Superstar. Ist doof wie Stulle, aber

das ist ja wurscht. Das war früher ein bisschen

schwieriger, heute ist das ein bisschen

einfacher.

Da spielst du gar nicht mit, bei Social Media?

Doch, schon. Muss ich

schon machen, auch

meine Frau macht das.

Klar, muss man schon

machen, aber da haben

wir auch manchmal

nicht ganz ne Diskussion,

aber ich sage,

„nö, will ich nicht.

Lass das mal weg.“

Weil du ja du selbst

bleiben willst?

Manchmal weiß ich

gar nicht, was ich da

noch alles posten soll.

Jetzt grade wieder, bevor

wir herkamen, von

einem Menschen, den

wir kennen. Der hat

gepostet, dass er krank

im Bett liegt, mit einer

Tasse Tee. Da denke ich

mir, warum? Wen interessiert

das? Ich will das

ja alles nicht. Ich möchte

das nicht. Wenn ich

was poste, dann mache

ich schon auch mal was

Privates, wenn mein Sohn 18 wird, oder so.

Aber ansonsten mache ich das, was meinen

Job angeht, das ist mir wichtiger. Was soll ich

da privat? Obwohl es ja wichtig ist. Ich weiß

nicht. Ich weiß auch nicht, ob man das in

dem Alter noch machen muss.

Heute hat jeder Internet,

jeder gibt seinen

Senf bei YouTube,

hat plötzlich drei

Millionen Follower

und denkt, jetzt ist er

Superstar.

Früher konntet ihr alle an der Garderobe

wieder Privatleben machen und heute

ist das anders. Heute erwarten die Leute

richtig, an deinem Privatleben teilhaben

zu können.

Die möchten teilnehmen, ja, und ganz egal,

ob man das will oder nicht. Und wenn man

das nicht will, dann ist man langweilig. Es

ist sehr traurig. Nein, es ist okay so und

ich finde mich damit auch langsam immer

mehr ab. Alles gut. Man muss es machen,

ich möchte nur nicht alles machen.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

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Wissen

Wie einfach könnte das

Leben sein, wenn

wir ein verlässliches

Werkzeug hätten, mit

dem wir binnen weniger

Augenblicke feststellen könnten, wie

unser Gegenüber tickt und was er braucht,

um uns innerlich vertrauensvoll die Hand

Das Tiermodell hilft uns

dabei, die Menschen um

uns herum – und uns

selbst – sofort besser zu

verstehen und mit ihnen

zurecht zu kommen.

zu reichen! Für diejenigen, die sich schon

einmal ein solches Wundermittel gewünscht

haben, weil sie aus dem Menschen

vor sich einfach nicht schlau wurden, weil

sie immer wieder mit dem Partner wegen

der gleichen Situationen aneinandergeraten

oder weil ihr Chef ihnen

vorkommt wie ein

gefühlloser Drillsergeant,

gibt es gute

Nachrichten – und

für alle anderen

auch: Das Tiermodell

hilft uns dabei,

die Menschen um

uns herum – und uns

selbst – sofort besser zu

verstehen und mit ihnen

zurecht zu kommen.

Individuell und doch typisierbar

Wenn du weder mit meinem Modell vertraut

noch Tierpfleger bist, fragst du dich

vielleicht, warum ich jetzt mit Eulen, Walen,

Haien und Delfinen ankomme. Gleich wirst

du es verstehen. Ja, wir alle sind Individuen,

einmalig unter Gottes schöner Sonne. Oder

unter Allahs, Buddhas oder der der Lichtwesen,

an was auch immer du glaubst. Und trotz

unserer unstrittigen Einzigartigkeit – meine

Frau Rita wird beispielsweise bestätigen, wie

einzigartig unterdurchschnittlich

handwerklich begabt ich bin –

gibt es zwischen Menschen

Gemeinsamkeiten, anhand

derer wir sie typisieren können.

Quasi wie bei einer

Blutprobe, nur schneller

und ohne Pieks.

Vielleicht kennst

du sie, diese Menschen,

die bereits mit

einem 5-Liter-Bottich Eint

o p f vor deiner Tür stehen und dich

pflegen wollen, obwohl du am Telefon nur

einmal kurz geniest hast. Menschen, die ehrliche

Freude daraus ziehen, für andere da zu

sein, ihnen das Leben angenehm zu machen

und die erblühen, wenn alles harmonisch

ist. Willkommen in der Welt der Wale. Wale

helfen, wo sie können, sind sanftmütig und

liebevoll. Sie möchten in erster Linie angenommen

sein und Gutes tun. Mit dem Chefsessel

wollen sie höchstens in Kontakt kommen,

um ihn für andere zurechtzurücken.

Bild: Momentesammler Patrick Reymann, Illustrationen: Marvin Clifford, Depositphotos/warpaintcobra

Cover:GABAL Verlag

20 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

Wie, du bist

ein Hai?!

Das Tiermodell hilft, Menschen einzuschätzen

Der Hai schwimmt vorne

Zum Beispiel für den Hai, der das dankend

annimmt – besser gesagt: Er nimmt

es an, bedankt sich aber nicht dafür, weil

es für ihn selbstverständlich ist, dass dort,

wo er ist, vorne ist. Und dass ein jeder das

Wale helfen, wo sie können,

sind sanftmütig und

liebevoll. Sie möchten in

erster Linie angenommen

sein und Gutes tun.

akzeptiert und unterstützt. Haie lieben

Erfolg, Wettbewerb und Effizienz. Bei so

viel Antrieb und Ehrgeiz kann Zwischenmenschlichkeit

schon mal hinten rüber fallen

– je nachdem, wie viel Hai in deinem

Gegenüber oder in dir steckt, denn wir alle

haben unterschiedlich starke Anteile der

vier Typen in uns. Nimm es nicht persönlich,

der Hai kann nur begrenzt anders.

Mit Begrenzung hat der Delfin nichts am

Hut. Über alles, was seinen Spieltrieb und

seine Neugierde einengt, macht er einen

Sprung und tummelt sich

einfach außerhalb der

Grenzen weiter. Konzentration,

Fokus

und Aufmerksamkeit

sind möglich –

aber Moment mal,

da vorne läuft doch

Musik! Und ist

das nicht ein

Schmetterling?

Delfine surfen

eine Spaßwelle nach der nächsten

– das oft unterhaltsam für ihr Umfeld

und mit kreativen Ergebnissen.

Die Eule braucht Planbarkeit

Das vierte Tier in dem Modell macht das

wahnsinnig: die Eule. Ach wäre die Welt

doch eine Excel-Tabelle, mit der man das Leben

kalkulierbar machen könnte – die Eule

wäre im Paradies. Weil eine solche Tabelle

noch nicht erschaffen wurde, hält sie sich

eben an Fakten, Zahlen und Struktur. Das

gibt der Eule Sicherheit und ein gutes Gefühl.

Notfalls schläfert sie den Delfin damit

einfach vorübergehend ein.

Wenn wir in Beziehungen – egal,

ob privat oder in Unternehmen

– erkennen, welches Tier oder

Mischwesen vor uns steht, haben

wir einen riesigen Schatz gehoben.

Denn dann können wir auf

den anderen eingehen und begreifen,

was er braucht. Mit etwas

Übung können wir ihn so sein

lassen wie er ist und mit ihm ein

Team bilden, in dem jeder seine

Nische hat. Welches Tier steckt in

Dir? Test: https://www.go-tobiasbeck.com/persoenlichkeitstest

In meinem SPIEGEL Bestseller

„UNBOX YOUR RELATIONS-

HIP“ gehe ich detaillierter auf

die verschiedenen Menschentypen

ein und gebe

dir eine Art Gebrauchsanweisung

an die

Hand. Wenn

Du das Modell

verstanden hast

wird dir garantiert

nie wieder langweilig

wenn du am Flughafen

oder im Supermarkt an der

Kasse warten musst – versprochen!

Tobias Beck –

vom Flugbegleiter mit Lernschwäche zum

Bestsellerautor und laut FOCUS, dem besten

Speaker im deutschsprachigen Raum.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

21


Einstellung

Wie Erfolg zur

Gewohnheit

werden kann

Nicht Ziele, sondern Gewohnheiten

führen zum Erfolg

»Erfolg und

Misserfolg sind eine

Gewohnheit!«

Dieses Mal, ja dieses Mal

verändere ich es wirklich!“

Wie oft hören wir

Menschen diese, leider oft

leeren, Worthüllen sagen,

wenn es um ihre Ziele geht – sei es im Business,

im gesundheitlichen oder auch im

finanziellen Bereich. Doch nur ein paar

Wochen später ist alles wieder beim Alten.

Das Ziel wurde nicht erreicht, die Abschlussquote

hat sich nicht erhöht und das

Sparkonto ist auch nicht gewachsen. Wie

viele Menschen stecken in ihrer aktuellen

Position fest und sind damit unzufrieden?

Gleichzeitig gibt es aber andere Menschen,

die ein Ziel nach dem anderen erreichen.

Was machen die anders?

Erfolg und Misserfolg sind eine Gewohnheit!

Doch damit Du überhaupt verstehen

kannst, warum dies so ist und wie Du

diese Gewohnheit „Erfolg“ bei Dir implementieren

kannst, musst Du zunächst

Dich selbst verstehen. Denn egal in welcher

Situation Du gerade bist, Du kannst

diese Situation verbessern, wenn Du Deine

Gewohnheiten, Deine Paradigmen veränderst.

Ein Paradigma ist ein mentales Programm,

welches die Kontrolle über Dein

gewohntes Verhalten hat und fast Dein

gesamtes Verhalten ist gewohnheitsmäßig.

Ein Beispiel eines Teilnehmers von uns,

der als selbständig agierender Berater für

ein Unternehmen tätig

ist: Er hat sich das

Ziel gesetzt, in seinem

Unternehmen eine gewisse

Führungsposition

zu erreichen. Die

letzten Jahre waren

allerdings nicht von

außergewöhnlichem

Erfolg gekrönt. Als wir

uns seine Denkmuster

und sein Verhalten anschauten, stellten

wir fest, dass er diesen Erfolg gar nicht

für sich sah und deswegen auch entscheidende

Tätigkeiten, die ihn dorthin führen

würden, vor sich herschob. Seine innere

Konditionierung hielt ihn also davon ab,

das zu erreichen, was

er insgeheim gerne erreichen

wollte.

Nach unserem Gespräch

traf er die Entscheidung,

sein Paradigma

zu verändern

– wie er denkt, wie er Situationen bewertet,

wie er handelt – und plötzlich ging

alles sehr schnell. Innerhalb von drei

Wochen erhält er die erste satte Beförderung.

Alle im Unternehmen spüren, dass

er dabei ist, sich um 180 Grad zu drehen.

Wie hat er das gemacht und wie kannst

auch Du es?

Der erste Schritt ist, eine Entscheidung

zu treffen, was Du willst. Dann gilt es sich

gegenüber seinem Ziel zu committen!

Das kannst Du nur, wenn Du weißt warum

Du es willst, wenn Du dafür emotional

brennst. Der entscheidende Part ist

dann, sich mit Dir selbst auseinanderzusetzen.

Nimm Dir ein Blatt Papier und reflektiere

Deine Gedankengänge einerseits

und Deine Arbeitsabläufe als Folge dessen

andererseits. Wie sieht die Ist-Situation

aus? Und welche neuen Gewohnheiten

darfst Du bei Dir implementieren, damit

Du Dein Ziel erreichst? Wie siehst und

bewertest Du die Dinge? Welche Arbeitsmoral

hast Du?

Doch das Bewusstsein allein genügt

nicht. Es ist noch niemanden beim Me-

»Der erste Schritt ist

eine Entscheidung zu

treffen, was Du willst.«

Bilder: Depositphotos/ProShooter, Tommy Collier

22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Tiger Woods kämpfte sich durch

seine Gewohnheit, jeden Tag zu

trainieren, wieder an die Weltspitze

des Golfsports.

»Mach es doch

mit der neuen

Gewohnheit

genauso! Der

Schlüssel lautet

Wiederholung!«

ditieren ein Sack Geld auf den Kopf gefallen.

Deswegen nimmst Du Dir nun

eine neue Gewohnheit nach der anderen

vor, formst ihr Gegenstück (z.B. große

Aufgaben vor Dir herschieben – große

Aufgaben gleich morgens als Erstes machen)

und fokussierst sie für mindestens

30 Tage. Damit schwächst Du automatisch

die Alte, Hinderliche.

Du machst und siehst die Dinge aktuell

so wie es ist, weil Du sie immer wieder

so gemacht, gehört und selbst gesagt

hast. Mach es doch mit der neuen Gewohnheit

genauso! Der Schlüssel lautet

Wiederholung! Doch wann wiederholen

wir unsere Aufgaben freiwillig und

kontinuierlich? Wenn

das Ziel es uns wert ist

und wir verstehen, warum

wir dies machen.

Dafür müssen wir uns,

unseren Mind aber

kennen- und verstehen

lernen. Damit wir uns

nicht selbst reinlegen

und ein weiteres Jahr

davon abhalten.

Wenn Du dies umsetzt,

dann hast Du es geschafft,

die Gewohnheit

„Erfolg“ zu implementieren.

Denn Erfolg bedarf

nicht harter Arbeit,

sondern der richtigen

Gewohnheiten zur richtigen

Zeit. Also, falls Du

nicht die Gewohnheit

hast, alles auf später zu

verschieben, gilt es jetzt

sofort zu starten. Wir

Menschen sind Gewohnheitstiere!

Wir werden

immer welche haben. Es

ist nur die Frage, welche

Du implementierst und

ob sie förderlich für Deinen

Erfolg sind.

Theresa Schneider und Patrick Kochendörfer

sind Mind-Results-Coaches und geben ihr Wissen an

hunderte Teilnehemer in Seminaren und 1-zu1-Coachings

weiter. Sie helfen Menschen konkrete Vermögensstrategien

zu entwickeln, aber auch privat ein positives

und erfolgbringendes Mindset zu etablieren sowie

Erfolgsgesetze zu verinnerlichen.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

23


Einstellung

Bill Gates und Elon Musk

genießen bei ihren Mitarbeitern

deshalb Respekt, weil sie selbst

vorangehen und in dem, was sie

von anderen verlangen, selbst große

Expertise haben und es vormachen.

FÜHRUNG

BEGINNT BEI DIR!

Von Martin Limbeck

»Wer andere

führen will,

muss erst mal

sich selbst

führen.«

Ich habe den Eindruck, dass mich

meine Mitarbeiter einfach nicht für

voll nehmen. Irgendwie macht doch

jeder lieber sein eigenes Ding und

meine Vorschläge treffen auf taube

Ohren …“ Kommt dir das bekannt vor?

Hast du selbst ein Autoritätsproblem bei

deinen Mitarbeitern und kannst dir nicht so

recht erklären, woran es liegt? Zugegeben,

Führungskraft zu sein ist noch nie leicht

gewesen. Doch gerade in der heutigen Zeit

haben sich die Anforderungen nochmal

drastisch erhöht. Führung à la „Das Wort

des Chefs ist Gesetz!“ war gestern. Heute

sind Vorgesetzte Mitarbeiterbefähiger,

Kundenbegeisterer, Coach, Sparringspartner

und viel mehr. Kein Wunder, dass der

ein oder andere da ins Schleudern gerät.

Autorität gibt es nicht geschenkt

Die wichtigste Regel, die du sofort verinnerlichen

solltest: Respekt musst du dir

verdienen! Deine Mitarbeiter blicken nicht

automatisch zu dir auf, bloß weil du derjenige

bist, der auf dem Chefsessel sitzt. Du

hast es in der Hand, ob dein Team gerne

mit dir zusammenarbeitet, Spaß am Job

hat – oder schon ab Dienstag das nächste

24 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Bilder: Depositphotos/Imaginechina-Editorial, Jerry Gross

»Heute sind

Vorgesetzte

Mitarbeiterbefähiger,

Kundenbegeisterer,

Coach, Sparringspartner

und viel mehr. «

Wochenende herbeisehnt. Oftmals sind es

schon kleine Gesten, die einen großen Unterschied

machen. Und die darüber entscheiden,

ob du Everybody’s Darling oder

Everybody’s Depp bist.

Führungskräfte haben einen Leitbildcharakter.

Was das für dich bedeutet? Ganz

einfach: Alles, was du von deinen Mitarbeitern

einforderst, lebst und tust du auch

selbst. Frei nach der Devise „Einer für alle,

alle für einen“. Ich erinnere mich noch zu

gut an die Chefs, die ich als junger Kerl

hatte. Die sich Freitagnachmittags ins Wochenende

verabschiedeten und auch sonst

keine Gelegenheit ausließen, um während

der Arbeitszeit eine Runde Golf zu spielen

oder ausgedehnte Geschäftsessen abzuhalten.

Bei mir gibt es sowas nicht – und das

sollte es bei dir auch nicht geben. Ich bin

oft der Erste, der morgens im Office das

Licht einschaltet – und der Letzte, der

abends geht. Ich kann von meinen Leuten

nur verlangen, ihr Bestes zu geben,

wenn ich mich selbst auch voll reinknie!

Und das nicht nur im Tagesgeschäft,

sondern auch, wenn es um Kleinigkeiten

geht. Auch wenn du der Chef bist: Sei dir

niemals zu fein für etwas, sondern zeige

deinen Leuten, dass du einer von ihnen

bist. Etwa, indem du auch mal die Spülmaschine

in der Teamküche ausräumst,

das Papier im Kopierer nachfüllst oder

für Schokoladennachschub sorgst.

Gute Führung kommt von innen

Ein weiterer, entscheidender Punkt: Wer

andere führen will, muss erst mal sich

selbst führen. Nur, weil du deinen Alltag

einigermaßen auf die Kette bekommst,

heißt das noch lange nicht, dass du auch

eine gute Führungskraft bist. Stichwort

Leitbild: Was sollen deine Mitarbeiter

von dir denken, wenn du ständig unvorbereitet

in Meetings stolperst, Telefontermine

vergisst und die Datenablage im

CMS eher als optional betrachtest? Du

bist die Lokomotive, das Zugpferd und

der Motor. Du bestimmt die Richtung

und das Marschtempo – und das funktioniert

nur, wenn du mit gutem Beispiel

vorangehst. Bei der Akquise läuft es

nicht so richtig und die Aufträge bleiben

aus? Für mich als Chef ist es in so einer

Situation selbstverständlich,

dass ich mir

ein Bild mache. Ich

fahre mit zum Kunden,

schaue, wie ich meine

Leute unterstützen und

weiterentwickeln kann.

Und greife selbst zum

Hörer, um ein paar

Kontakte zu machen.

Beständig ist nur die

Veränderung

Neben der Selbstführung

und Selbstorganisation

gibt es noch einen

dritten entscheidenden

Punkt: die Selbstreflexion.

Denn wer sich

und andere erfolgreich

führen will, muss auch

bereit und fähig sein,

das eigene Denken und

Handeln immer wieder

zu hinterfragen, seine

Ziele, sein Können, sein

Wissen und seine Wirkung

auf andere. „Einmal

Chef, immer Chef “

gilt schon lange nicht

mehr. Daher ist es auch

und gerade als Führungskraft

deine Pflicht,

dich kontinuierlich weiterzuentwickeln,

um

nicht in Routinen zu verfallen. Schließlich

erwarten wir ja von unseren Mitarbeitern

auch, dass sie kreativ und flexibel im Kopf

bleiben.

Und übrigens: Führung bedeutet nicht,

dass du alles selber machen musst. Du

brichst dir bei deinem Team sicher keinen

Zacken aus der Krone, wenn du dir

Unterstützung holst – etwa, weil Zahlen

nicht so dein Ding sind oder du auf

Kriegsfuß mit PowerPoint stehst. Sich einen

Controller oder Assistenten zur Seite

zu stellen, ist kein Zeichen von Schwäche

– sondern zeigt eher, dass du in

der Lage bist, deine Fähigkeiten richtig

einzuschätzen und deinen Verantwortungsbereich

sinnvoll und zielgerichtet

organisierst.

Martin Limbeck ist als Inhaber der Limbeck ® Group

einer der führenden Experten zum Thema Blended

Learning und Entwicklung von Lernkonzepten für

Unternehmen. Außerdem ist er einer der renommiertesten

Business-Speaker und Verkaufsspezialisten auf

internationaler Ebene. Er erhielt für seine Arbeit schon

diverse Preise, unter anderem den Großen Preis des

Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung und das Siegel

„Wirtschaftsmagnet“.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

25


Story

Von der Pleite zur

Fortune Family

Chris Heinz und Katharina Ferster wurden

Coaching-Millionäre und zeigen nun anderen den Weg

Stell dir vor, du bereitest ein Seminar

vor und dann stehst du

vor fünf Leuten in einem ansonsten

leeren Saal – ein Alptraum

für jeden Coach. Wie gewinnt

ein Coach also Kundschaft? Schließlich

ist nicht jeder, nur weil er auf einem bestimmten

Gebiet ein Fachmann und genialer

Lehrer ist, automatisch auch ein

Selbstmarketing-Profi. Hier kommen

Katharina Ferster und Chris Heinz ins

Spiel. Sie sind Mentoren für Coaches und

Trainer und unterstützten in den letzten

dreieinhalb Jahren über 300 Coaches dabei,

regelmäßig Kunden zu gewinnen. Allein

2019 begleiteten sie über 100 Coaches

beim Aufbau ihres Coaching Business, mit

dem Ziel, damit fünfstellige Monatseinnahmen

zu erzielen. Dazu gehört zu allererst,

die Trainer im Social Media- und

Online-Marketing fit zu machen. Sie helfen

ihren Klienten bei Themen wie Marktpositionierung,

Angebotserstellung, Marketing,

Verkauf und Teamaufbau.

Die harten Fakten des Erfolgsduos sind

beachtlich: Die Firma verzeichnet über 11

Millionen Euro Umsatz und mehr als 30

Seminare und VIP Retreats auf der ganzen

Welt. Außerdem hat das Paar eine Community

mit über 7.000 Followern und Fans

in der Facebook Gruppe „Als Coach in

den Wohlstand“ aufgebaut und sogar eine

eigene Schule gegründet.

Dabei waren die Startbedingungen für das

Paar gar nicht so einfach. Schließlich fingen

Sie als Patchwork-Familie mit vier Kindern,

Hund und Katze nicht mit leerem Terminplan

an. Doch eine harte Kindheit hatte

26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Story

Katharina Ferster schon für Durchhaltevermögen

gestählt. Wer im russischen Winter

nach der Schule für 200 g rationierte Butter

anstehen musste und trotzdem mit 17

Jahren schon Mathematik und Informatik

studiert hat, den wirft so schnell nichts um.

Da das Studium in Deutschland nicht anerkannt

wurde, lernte sie hier Mediengestalterin

aber landete mit der anschließenden

Selbständigkeit Bruch. Dreimal versuchte

sie es mit einem eigenen Business, dann war

sie pleite, Harz IV, Endstation.

Chris Heinz ist durch eine ähnlich harte

Schule gegangen. In einem Alkoholiker-Haushalt

und in einem sozialen Problemviertel

aufgewachsen, experimentierte

er in seiner Jugend mit Drogen, was auch

dazu führte, dass er mehrere Ausbildungen

hinschmiss. Erst eine chronische Krankheit

brachte ihn mit 42 Jahren dazu, sein Leben

aufzuarbeiten.

Sowohl Ferster als auch Heinz mussten

nach ihren Havarien den harten Weg gehen

und wieder von ganz unten anfangen. Mit

Hilfe ihres ersten Life-Coaches setzten sie

einen neuen Kurs für ihr Leben, designten

es in allen Bereichen neu und machten sich

an die Umsetzung.

Sie vereinten ihre Expertisen aus 20 Jahren

Onlinemarketing und 24 Jahren Verkauf

und Marketing, um den Menschen zu helfen,

die ihnen am meisten geholfen hatten, den

Coaches. Wer soviel Gutes für Menschen

tun kann wie Coaches es vermögen, sollte

auch für die Menschen zu finden sein und

dabei durch den erhöhten Wirkungsgrad ein

Leben in Wohlstand führen können, ist die

Überzeugung des Powerpaares. Und die setzen

sie auch sehr erfolgreich um, denn sieben

der von ihnen betreuten Coaches sind

inzwischen Umsatzmillionäre. „Viele andere

profitierten von dem besonderen Erfolgsmentoring-Ansatz:

Wir und unser Team

begleiten unsere Kunden wirklich sehr eng,

mit fast täglichem Kontakt“, betont Ferster

und weist auf ihr 16-köpfiges Team, das von

Marketing Experten bis hin zur Buchführungsabteilung

aus ausgebildeten Coaches

und Therapeuten besteht. Es wird viel über

Videokonferenzen gearbeitet. „Das erlaubt

uns, die Handlungs- und Denkmuster unserer

Kunden in ihrem gewohnten Umfeld

zu betrachten“, erklärt Heinz.

Bilder: Ronny Barthel, KC Fortune Family

Ihre Erfahrungen haben die Erfolgs-Coaches

nun in einem Buch zusammengefasst.

Darin finden sich nicht nur die besten

Strategien, um als Coach Kunden zu bekommen,

sondern auch, welches Mindset

nötig ist, um überdurchschnittlich erfolgreich

ein Business zu starten. Außerdem

sind spannende Geschichten aus dem realen

Leben und der turbulenten Firmengeschichte

enthalten. Schon über 3000 Exemplare

des Buches wurden verkauft.

Inzwischen haben sich Katharina Ferster

und Chris Heinz zu den Nr. 1 Mentoren

auf ihrem Gebiet im deutschsprachigen

Raum entwickelt, sodass man als Coach,

der etwas über Kundengenerierung lernen

möchte, buchstäblich nicht mehr an den

beiden vorbeikommt.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

27


Einstellung

We are overworked

and underfucked

Vom Leistungsdruck zum Leistungsglück

Von Mag. Gabriel Schandl

Dieser Satz – zugegeben etwas

krass formuliert – stammt

vom österreichischen Psychotherapeuten

und Kabarettisten

Bernhard Ludwig

und er hat sich bei mir irgendwie eingebrannt.

Ich glaube, er hat ein Körnchen Wahrheit in

sich, dieser Satz, auch wenn er derb ist: Wir

arbeiten zuviel und genießen zu wenig das

Leben. Wer weiß, wie viele Tage wir dazu

noch haben. Mir ist es wichtig, im Beruf Gas

zu geben, aber dann auch die Abende oder

Wochenenden mit meinen Kindern zu genießen.

Und manchmal geht es mit Freunden

ins Ausland, wie z.B. vor kurzem nach

Sizilien. Herrlich. Batterien auftanken und

weiter geht’s! Apropos Sizilien: Es war letzten

Sonntag, als wir mit einer kleinen Reisegruppe

unter anderem einen Schafbauern

besucht haben, der Ricotta noch in Handarbeit

herstellt. Seine Herde zählt ungefähr

200 Schafe und er hieß Salvatore. Wir waren

schon wieder auf dem Weg zum Auto, er begleitete

mich noch ein paar Schritte und ich

sage zu ihm: „Das ist ja immer viel Arbeit mit

den Tieren und so..“ Er darauf: „Ja ist es, aber

es ist meine Leidenschaft.“ Und dann kam

noch ein richtig spannender Satz: „Senza

passione non c’e lavoro“ („Ohne Leidenschaft

gibt es keine Arbeit.“) Und er ergänzte: „Wie

soll man arbeiten als Lehrer, oder Maurer,

ohne Leidenschaft?“ Soviel Weisheit in zwei

Minuten, ich war beeindruckt.

In solchen Momenten

fällt mir

meine erwachsene

Tochter ein, die mir

mal auf Whatsapp

geschrieben hat:

„Ja Papa, ist ja schön, dass dir dein Job

soviel Spaß macht, aber das kann nicht

bei Jedem gehen…“ Doch, ich glaube

schon. Nennt mich Träumer, nennt mich

verrückt, aber ich glaube daran! Und ich

weiß, dass die Realität nach Veränderung

schreit: 3,7 Millionen! Das ist die Zahl

an Krankenstands-Tagen wegen Burnout

und das hat sich in den letzten zehn

Jahren verdreifacht! In den 1900er Jahren

wäre ich gar nicht

mehr am Leben,

da war die durchschnittliche

Erwartung

eines Mannes

ungefähr 40 Jahre.

Heute beträgt sie

80! Wir werden also

alle deutlich älter

und gesünder, aber

gleichzeitig steigt

dramatisch die Zahl

der psychischen

Erkrankungen –

insbesondere der

Burnouts!

»Senza passione

non c’e lavoro «

– Ohne Leidenschaft

gibt es keine Arbeit

Was also tun? Wir verbringen ja nach wie

vor den größten Teil unserer Wachzeit im

Beruf. Wie können wir sie also bestmöglich

nutzen und gestalten? Nach der Arbeit

mit tausenden Menschen und hunderten

Unternehmen habe ich soetwas wie eine

besondere „Essenz“, eine Formel für Erfolg

für dich, lieber Leser, herausgearbeitet: Das

ist die Die T.U.F.U. Formel, diese vier wunderbaren

kleinen Stellschrauben stehen für:

Talent – Umgebung

– Freiheit und dann

noch die Umsetzung.

Sehen wir uns

einen Aspekt davon

an, der ganz leicht

umzusetzen ist: Es

ist das U für Umgebung.

Wenn ich z.B.

mit meinen Kindern zusammen bin, höre

ich immer wieder folgenden Ruf: „Papa,

schau!“ Immer und immer wieder. Irgendwann

schau ich dann. Weil sie so penetrant

sind. Ich liebe sie :-) Kinder haben ein großes

»…Wahrnehmung

entfaltet Potentiale.

Es geht nicht nur

darum, zu loben. Es

geht einfach darum,

den anderen wieder

wirklich zu sehen.«

Bedürfnis gesehen zu werden! Eine Umgebung,

in der dieses Feedback stattfindet, ist

entwicklungs-psychologisch sogar notwendig.

Hört das als Erwachsene auf? Nein, es

bleibt, aber wir können nur schwer schreien:

„Chef, schau!“ Wir

alle wollen gesehen

werden. Gesehen,

wirklich wahrgenommen,

wertgeschätzt.

Eine Anerkennungskultur

statt

einer Erwischtkultur

täte uns gut. Egal,

in welchem Team.

Wir wollen gesehen

werden als Menschen,

als Persönlichkeit!

Deswegen

ist wertschätzendes

Feedback das kraftvollste Element in der

Persönlichkeitsentwicklug. Und es entsteht

eine produktive Umgebung, in der Bestleistung

möglich wird! Gestärkt durch Feedback

beschließt dann plötzlich eine Krankenschwester,

in meiner Trainerausbildung

endlich ihren Traum zu verwirklichen und

Philosophie zu studieren – und steht heute

vor Ärzten, um Vorlesungen über Ethik zu

halten. Sie schreibt aktuell an ihrer Doktorarbeit.

Ihr Mann sagte vor kurzem zu mir:

„Du hast meine Frau verändert. Komplett!“

Er meinte das als Kompliment! Oder der Diplom-Ingenieur

aus Linz, der fachlich hochkompetent

ist, aber kaum mit Menschen

reden kann, und heute hält er selbstbewusst

Vorträge vor seinen mittlerweile über 100

Mitarbeitern. Habe ich das gemacht? Nein!

Er hat das geschafft! Aber, Wahrnehmung

entfaltet Potentiale. Es geht nicht nur darum,

zu loben. Es geht einfach darum, den anderen

wieder wirklich zu sehen. Indem wir den

anderen sehen, bewußt hinschauen, ihnen

wertschätzendes Feedback geben entwickeln

wir sie und wir kommen einen Schritt weiter

vom Leistungsdruck zum Leistungsglück.

Bild: Momentesammler Patrick Reymann

28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Mag. Gabriel Schandl gehört zu den Top

100 Speakern und unterrichtete schon an der

Fachhochschule Puch-Urstein. Er gibt seine

langjährige Erfahrung als Unternehmensberater

auf seinen Seminaren, in Büchern und

Cd's weiter und begeistert als Speaker die

Menschen.

»Eine

Anerkennungskultur

statt einer

Erwischtkultur täte

uns gut.«

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

29


Erfolg

Helene Fischer

Die Queen des

deutschen Schlagers

Der deutsche Schlager war

verstaubt und schunkelte

in künstlich belebtem Musikantenstadel-Frohsinn

in

die Häkeldeckchen-Wohnzimmer

seiner weißhaarigen Fans. Bis sie

kam. Helene Fischer erschien 2005 auf dem

ARD Fernsehparkett und fegte den altbackenen

Mief vom deutschen Schlager wie

ein Frühlingssturm das Herbstlaub aus den

Gassen. Seitdem hat sie Sechzehn Millionen

Tonträger verkauft, was für eine Zahl,

besonders wenn man bedenkt, dass ein

Großteil der Alben in deutscher Sprache ist.

Wie alles begann

Helene Fischers Leben begann in Sibirien,

genauer, in Krasnojarsk, wo sie 1984 als

zweites Kind der russlanddeutschen Maria

und Peter Fischer geboren wurde, sie Ingenieurin,

er Sportlehrer. Schon 1988 siedelten

die Eltern mit ihren zwei Töchtern nach

Wöllstein in Rheinland-Pfalz um. Sechzehnjährig

besuchte die musikalisch talentierte

Fachoberschulabsolventin die Stage & Musical

School Frankfurt und schloss diese 2003

mit der Bühnenreifeprüfung ab. Die nun

staatlich anerkannte Musicaldastellerin startete

direkt mit Engagements im Staatstheater

Darmstadt mit der „Rocky Horror Show“

und im Volkstheater Frankfurt in „Anatevka“

durch. Bei der Schlagerrevue „Fifty-Fifty“

kam sie zum ersten mal in größerem

Umfang beruflich mit dem Schlagermetier

in Kontakt. Ihre Mutter ergriff 2004 die Initiative

und schickte eine Demo-CD an Uwe

Kanthak, ein Künstlermanager, der ihr einen

Plattenvertrag bei Produzent Jean Frankfurter

verschaffte.

Helene erobert die Bühne

2005 trat sie zum ersten Mal für ein Duett

mit Florian Silbereisen im „Hochzeitsfest

der Volksmusik“ in der ARD auf. Die Resonanz

war gewaltig. Mit Stimmgewalt, Jugend,

tänzerischer Anmut und viel Charme

inspirierte sie die männlichen Schlagerfans

zu Fantasien vom zweiten Frühling und

die Damen zu Träumen von Romantik,

was sich direkt in den Verkaufszahlen ihres

ersten Albums „Von hier bis unendlich“

niederschlug. Ein neuer Star war geboren.

In den folgenden Jahren trieb die blonde

Powerfrau ihre Karriere steil voran. 2007

war das Jahr, in dem auch die Welt außer-

Bild: imago images/osnapix/CHROMORANGE/STAR-MEDIA

30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

halb der Schlager-Fangemeinde von ihrer

Welle erfasst wurde. Einem ersten Platz in

der MDR-Hitsommernacht und bei der

MDR-Hitparade folgte die Veröffentlichung

ihres dritten Studioalbums „Zaubermond“,

das sofort auf Platz 2 der deutschen Albumcharts

einstieg. In der zweiten Jahreshälfte

2007 kam der MDR-Musikfilm „So nah,

so fern“, in dem sie ihr Album unter dem

gleichen Namen vorstellte – ein damals genialer

Werbeschachzug. Dieser verschaffte

ihr ausverkaufte Hallen auf ihrer ersten

Solo-Tournee. Von da an hagelte es eine

Auszeichnung nach der anderen. In der

„Krone der Volksmusik“ 2008 wurde sie zur

„Erfolgreichsten Sängerin des Jahres 2007“

gekrönt. Das Krönchen der Schlagerqueen

war ab nun unumstritten ihres.

Traumpaar des Schlagers

2008 gaben Florian Silbereisen und Helene

Fischer ihre Liaison bekannt. Die

Klatschpresse überschlug sich und brachte

immer neue Spekulationen über angebliche

Schwangerschaften, Glück und Herzschmerz

auf. Die Queen und ihr Traumprinz

lächelten, winkten und sagten: nichts.

Die Queen hält Hof

Helene Fischer ist eine unglaublich disziplinierte

und fleißige Arbeiterin. Generalstabsmäßig

plant und produziert sie

Album um Album, Touren und Auftritte

folgen einem perfekt darauf getimten

Plan. Da viele Fans aus dem Alter heraus

sind, in dem sie ihre Auftritte live vor der

Bühne verfolgen können, bringt sie regelmäßig

komplette Mitschnitte ihrer Konzerte

in die DVD-Regale, die sich verkaufen

wie warme Brötchen. „So wie ich bin“,

ihr viertes Studioalbum, stieg 2009 in die

deutschen und österreichischen

Albumcharts auf Platz

zwei und in der Schweiz auf

Platz sieben ein, ähnlich

ihre „Best-of “-Kompilation

2010. Doch erst mit ihrem

fünften Studioalbum „Für

einen Tag“, das 2011 in die

Läden kam, konnte Helene

Fischer in Deutschland

erstmals direkt auf Platz

eins einsteigen, was ihr

nach nur zwei Wochen eine

Goldene Schallplatte, später

Platin einbrachte. Der

Titel der „Erfolgreichsten

Sängerin des Jahres 2011“

und die „Goldene Kamera“

2012 für die „Beste Musik

National“ gingen an sie,

ebenfalls der „Echo“ in der

Kategorie „Deutschsprachiger

Schlager“. Auch in

den nächsten Jahren waren

die „Echos“ für „Deutschsprachiger

Schlager“ fast durchgängig

für Fischer reserviert. 2016

ging der „Live-Entertainment-Award“

an sie. Kein

Wunder: Ihre „Farbenspiel-Stadion

Tour hatte

sie an 15 Orten in 22 Konzerten

vor insgesamt mehr

als 800.000 Menschen dargeboten.

Ein Mitschnitt

aus dem Berliner Olympiastadion

fanden ihren

Weg auf eine DVD und ins

ZDF. 2016 wurde sie mit

der zweiten Goldenen Kamera

geehrt und erhielt im

Herbst zum siebten Mal

eine „Goldene Henne“ in

der Musik-Sparte und ist

damit Rekordhalterin in

dieser Auszeichnung. Mit insgesamt 17

Echos ist sie auch hier Rekordhalterin,

genau wie mit sieben „Die Eins der Besten“.

Drei „Bambis“ zieren ihr Trophäenregal,

vier „Krone der Volksmusik“, drei

„Live-Entertainment-Awards“ und ein

„Romy“ stehen daneben.

Mehr als Singen

Doch Fischer kann mehr als Schlagersongs

schmettern. Auch als Schauspielerin erbrachte

Helene Fischer 2012 ein beachtliches

Fernsehserien-Schauspiel-Debut in der Rolle

der Reiseleiterin Franziska Stein in „Das

Traumschiff “. Sie sang den Titelsong für die

Neuauflage der „Biene Maja“-Serie ein.

Als Moderatorin führte sie durch mehrere

Echo-Verleihungen und auf deutscher Seite

durch den Eurovision Song Contest 2014.

2016 sang sie für die deutsche Version von

Disneys „Vaiana“ den Song „Ich bin bereit“

ein. Seit 2011 moderiert die Entertainerin

jährlich um Weihnachten „Die Helene Fischer

Show“ für ZDF, ORF und SRF.

Ein Schock für die romantisch veranlagte

Fan-Gemeinde war ihre Ende 2018 bekanntgegebene

Trennung von Florian Silbereisen

„in Freundschaft“. Gleichzeitig

stellte sie Thomas Seitel, einen Luftakrobaten

aus ihrer Bühnenshow, als den Neuen

an ihrer Seite vor.

Das liebe Geld

Wer so fleißig arbeitet, soll auch sein Geld

haben. Pro Konzert erwirtschaftet sie

rund 3,2 Millionen Euro. Das Forbes Magazin

sah sie 2018 mit etwa 32 Millionen

Dollar Einkommen auf Platz acht unter

den Sängerinnen mit dem höchsten Einkommen.

Die New York Times platzierte

sie nach Recherchen über Einnahmen pro

Konzert auf Platz acht der internationalen

Musikerinnen. Damit ist sie gleichzeitig

die erfolgreichste nicht-englischsprachige

Sängerin.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

31


WEIL RECHTS

RANFAHREN

NICHT GEHT...

Was wir von Piloten über Erfolg und Misserfolg lernen können

Am 04. Februar 2015 startet

Trans Asia Airways Flug 235

vom Flughafen Taipeh mit

Ziel Kinmen. Doch der Flug

sollte nur wenige Sekunden

dauern. Die Besatzung meldet nach dem

Start einen Triebwerksausfall, kurz darauf

kommt es zum Strömungsabriss und die

zweistrahlige Turboprop-Maschine vom

Typ ATR 72 stürzt ins Meer. 43 Menschen

sterben, nur 15 können gerettet werden.

Einer der wenigen Abstürze in der jüngeren

Luftfahrtgeschichte.

Ich habe selbst als verantwortlicher Pilot

im Februar 2009 eine Beinahe-Katastrophe

erlebt. Wie bei dem Unglück in

Taipeh geriet ich kurz nach dem Start in

Ägypten in einen Strömungsabriss. Nicht

durch einen Triebwerksausfall hervorgerufen,

sondern durch

eine sogenannte

Windscherung, ein

sehr seltenes Wetterphänomen,

das

den Auftrieb an

Weil wir in unserer

komplexen und durchoptimierten

Welt den wichtigsten

Faktor aus den

Augen verloren haben:

den Faktor Mensch.

den Tragflächen

vernichtet. Dass

ich den Absturz in

buchstäblich letzter

Sekunde abwenden

konnte, verdanke ich hartem und

regelmäßigem Training im Flugsimulator.

Seit diesem Tag beschäftige ich mich als

Sachbuchautor und Keynote Speaker mit

dem „Faktor Mensch“ – am Boden wie in

der Luft. Was lässt manche Menschen in

Extremsituationen

über sich hinauswachsen,

während

andere versagen?

Was macht im

“Cockpit des Lebens“

den Unterschied

zwischen

Crash und Punktlandung?

Die Tragödie von Taipeh ist für mich ein

Sinnbild, weshalb auch Unternehmen und

Beziehungen vollkommen unnötig cras-

32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Bilder: Depositphotos/teamtime, privat Cover: Raffler Verlag

hen. Weil wir in unserer komplexen und

durchoptimierten Welt den wichtigsten

Faktor aus den Augen verloren haben:

den Faktor Mensch. Ein Triebwerksausfall

nach dem Start ist für Piloten eine fliegerische

Herausforderung, keine Frage. Aber

eine beherrschbare, die wir ständig im Simulator

trainieren. Die Trans Asia Crew

war erfahren und das Wetter war unproblematisch.

Was war also an diesem 04.

Februar 2015 im Cockpit passiert?

Frage aktiv um Rat,

wechsle die Perspektive

und versuche, die Stärken

Deines Teams zu nutzen.

Nur von Teamwork reden – oder es

leben?

Der Kapitän kämpfte mit der Steuerung

des Flugzeugs und schaltete gleichzeitig

das Triebwerk ab. Leider das Falsche. Hoher

Stress führt zu Fehlern. Deshalb sitzen

im Cockpit immer zwei Piloten, die sich die

Arbeit teilen und gegenseitig auf die Finger

schauen sollen. Unter Druck werden wir zu

Einzelkämpfern und geraten in einen Tunnelblick.

Paradox, denn gerade in diesen

Momenten ist gegenseitige Unterstützung

am wichtigsten. Auch am Boden gilt: die

komplexen Fragen der Zukunft lassen sich

nur im Team beantworten.

Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:

Frage aktiv um Rat, wechsle

die Perspektive und versuche, die Stärken

Deines Teams zu nutzen.

Crashursache Machtdistanz

Teams scheitern nicht an der Aufgabe.

Teams scheitern an sich selbst. Teams scheitern

an Machtdistanz. Nicht nur, dass der

Trans Asia Kapitän als Einzelkämpfer agierte,

seinen Co-Piloten also nicht mit einbezog.

Der Co-Pilot seinerseits griff auch nicht

ein. Das kulturelle Erbe vieler asiatischer

Länder stellt eine sehr hohe Hürde für

echtes Teamwork dar. Der Rangniedere ist

reiner Befehlsempfänger. Der Co-Pilot hatte

den Fehler seines Kapitäns erkannt und

auch geäußert. Aber hat er auch gehandelt,

als dieser nicht reagierte? Nein.

Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:

Nur wer selbst das Steuer in die Hand

nimmt, kann seinem Leben eine eigene

Richtung geben. Dazu gehört, sich einzumischen

und ins Handeln zu kommen. Wer

das auch von seinem Team erwartet, muss

dafür sorgen, dass ein Klima auf Augenhöhe

herrscht.

Arbeit kannst Du teilen, Verantwortung

nicht.

Ein weit verbreitetes Problem in Teams ist,

dass sich ihre Mitglieder nicht wirklich in

der vollen Verantwortung sehen. Zweifel

oder Vorschläge werden allenfalls geäußert.

Wo man auf sich allein gestellt schon

längst gehandelt hätte, lässt man es im

Team laufen und wartet darauf, dass andere

aktiv werden. Um das zu beobachten

müssen wir nicht bis nach Asien blicken.

Das ist auch hierzulande trauriger Alltag

in vielen renommierten Unternehmen.

Ein gemeinsames Ziel und ein starkes Bewusstsein

für eigenverantwortliches Handeln

schreiben sich viele Firmen auf die

Fahnen. Um es umzusetzen braucht es ein

echtes Umdenken und das Aufbrechen

althergebrachter Strukturen. Eine klare

Rollenverteilung? Ja, die braucht es. Das

klärt Verantwortlichkeiten und verleiht

den Akteuren Orientierung. Starre Hierarchien?

Nein! Hat der Kapitän per se recht,

Philip Keil ist Deutschlands führender

Experte für positive Fehlerkultur. Er zählt

seit Jahren international zu den „TOP100

Excellent Speakers“ und ist bekannt aus

dem Fernsehen, wo er regelmäßig als Experte

für RTL, Sat.1, Pro7, n-tv und WELT

vor der Kamera steht.

weil er mehr Streifen

am Ärmel hat? Deshalb

wechseln sich

Piloten mit dem

Steuern von Flugzeugen

immer ab,

unabhängig von

Dienstgrad und

Flugerfahrung.

Mein Anti-Crash

Tipp für Dein

Erfolgs-Cockpit: Wer Ziele erreichen

will muss es schaffen, Menschen

zu erreichen. Es gibt keine größere Wertschätzung

und Motivation als entgegengebrachtes

Vertrauen. Frage Dich, was

sich im Zusammenleben und in der Zusammenarbeit

mit Deinem Umfeld ändern

muss, damit sich dieses Vertrauen entwickeln

kann.

Fehlentscheidung besser als keine

Entscheidung

Was bereuen wir am Ende unseres Lebens:

unsere Fehler? Oder die Dinge, die

wir so gerne gemacht hätten, uns aber

nicht getraut haben? Aus Fehlern ziehen

wir unsere Lehren, wir entwickeln uns,

können sie korrigieren. Es sind Momente,

in denen wir wachsen, ohne es zu merken.

Ein Beispiel aus meinem eigenen Berufsleben:

an meine weichen Landungen,

an die Routineflüge kann ich mich heute

nicht mehr erinnern. An meine harten

Landungen als junger Co-Pilot und an die

schwierigen Situationen im Cockpit kann

ich mich auch nach vielen Jahren noch

Nicht unsere Fehler

entscheiden über unsere

Zukunft. Sondern

unsere Ziele!

sehr gut erinnern. Piloten nennen diese

Momente „Decision Points“. Weil Du in

13km Höhe nicht rechts ranfahren kannst

und eine Entscheidung treffen musst.

Mein Anti-Crash Tipp für Dein Erfolgs-Cockpit:

Frage Dich, was sind Deine

Decision Points des Lebens? Für die großen

Entscheidungen des Lebens gibt es keinen

Autopiloten. Nicht unsere Fehler entscheiden

über unsere Zukunft. Sondern unsere

Ziele! Komm gut an!

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

33


Wissen

BREMS DICH

NICHT SELBST

10 Stopp-Techniken, um negative

Gedanken auzuschalten

Negative Überzeugungen

über uns selbst, etwa „Das

schaffst du nie“, „Ich muss

immer alles kontrollieren“,

„Immer werde ich…“

sind Erfolgsbremsen. Sie sind das Gegenteil

von Mut und verhindern, dass wir

uns durchsetzen und in schwierigen Situationen

für uns einstehen. Das schwächt

uns als Führungskraft und beschränkt

uns, in der Entfaltung unseres Potenzials

So lenken wir unsere

Aufmerksamkeit auf

etwas Positives und

kommen weg von

unserem Ego […]

und in unserer Karriere. Schließlich gilt

es, einen immer komplexer und globaler

werdenden Geschäftsalltag zu meistern.

Um unter diesem zusätzlichen Druck negative

Gedanken zu stoppen, brauchen

wir Tools, die uns dabei wirkungsvoll

unterstützen. Gerade, wenn wir uns gestresst,

genervt oder angegriffen fühlen

und im Affekt zu emotional handeln

würden, sagt Kommunikationsexpertin

Ilona Lindenau. Um das zu verhindern,

rät sie zu folgenden Techniken:

Stopp-Technik 1: „Alles kalter Kaffee!“

Dieser Satz ist in Deutschland eine Redensart,

die so viel heißt wie: Ist nicht so

wichtig. „Alles kalter Kaffee“ kann uns

helfen zu erkennen: Ist es jetzt relevant,

dass ich mich aufrege, ärgere oder nicht?

Was ist der Mehrwert? Und bringt es mich

wirklich weiter!? Im Büro können wir dazu

eine Kaffeetasse als Erinnerungsstütze

nutzen. Mit ihr gelingt es uns, uns leichter

abzukühlen. Insbesondere, wenn wir am

untersten Level unserer Eskalationsskala

sind und das Ganze nicht der Rede wert

ist. Sagen wir uns dann: „Alles kalter Kaffee!“

können wir mit ein bisschen Übung

unsere Gedanken bewusst in eine andere

Richtung lenken.

Stopp-Technik 2: Die Gedankeninsel.

Sie kreieren wir, indem wir uns auf etwas

Schönes besinnen: Auf eine schöne Erinnerung

(ein Gipfelbild, einen besonderen

Moment, eine gelungene Situation, einen

Moment, in dem wir erfolgreich und

glücklich waren) oder auf eine Person, die

wir lieben oder ein Objekt, das uns gefällt.

So lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf

etwas Positives und kommen weg von unserem

Ego, das jetzt gerne loslegen oder in

altem Trübsal versinken würde.

Stopp-Technik 3: Neuen Film einlegen.

Auch das hilft: Stellen wir uns vor, unsere

negativen Gedanken seien ein schlechter

Film. Wir stoppen das Programm, nehmen

die DVD aus dem DVD-Player und

legen einen schönen Film ein. Etwa wie

wir uns unsere Zukunft, unseren Soll-Zustand

vorstellen.

Stopp-Technik 4: Der Ratten-Kick. Immer

dann, wenn ein einschränkender Gedanke

in unseren Kopf schießt, stellen Sie

sich – so der Ratschlag eines chinesischen

Buddhisten und Tao-Meisters – eine fette,

hässliche Ratte vor. Mit einem riiiesigen

Hintern. Dann mental mit dem rechten

Bein Schwung holen und ihr kräftig in den

Hintern treten, so dass sie abhebt und davonfliegt.

Und mit ihr unsere Wut und unser

negativer Self Talk. Der buddhistische

Meister würzte den Kick übrigens noch

mit dem Ausruf:

„Fuck you!“ und

einem Stinkefinger

dazu. Diese Stopptechnik

arbeitet

mit der Skurrilität

des Bildes. Alleine,

wenn wir uns

so ein verrücktes

Bild vorstellen,

sind wir schon

raus. Meist schmunzelt

man dabei auch, was unsere Stimmung

zusätzlich verbessert.

Stopp-Technik 5: Stopp-Klatscher. Sind

wir alleine, können wir die Hände hochnehmen

und sie vor unserem Gesicht zusammenklatschen

und ganz laut: „Stopp!“

sagen. Das nennt man „sein Gehirn“ erschrecken.

Es unterbricht für einen Moment

den negativen Gedankengang und

gibt Raum für Neues.

Das nennt man „sein

Gehirn“ erschrecken.

Stopp-Technik 6: Gummiband schnippen.

Wenn Sie wirklich vorhaben, etwas

sehr Belastendes, etwas, was sich schon

sehr eingeschliffen hat, an Ihrem Verhalten

zu verändern, ist es günstig, ein Gummiband

zu tragen. Merken Sie, dass Sie Stress

oder negative Gedanken heimsuchen oder

dass Sie sich aufregen, schnippen Sie das

Band leicht gegen Ihren Puls. Dieser kleine

Schmerzimpuls führt zu einer Unterbrechung

des negativen Denkimpulses und

verschafft Ihnen die Möglichkeit, Ihre Gedanken

bewusst neu auszurichten.

34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

Einfach mal ein, zwei Minuten Pause

machen, runterkommen, Luft holen.

Auch im Film Ziemlich Beste

Freunde wird eine der Stopp-

Techniken beispielhaft gezeigt.

Bild: Marco Prosch, imago images/epd Cover: GOLDEGG Verlag

Stopp-Technik 7: Laut singen und/

oder tanzen. Ja, greifen Sie in einem

schwächenden Moment zu einem

Ihrer Lieblingsstücke. Das lenkt

ab und bringt gute Laune: Musik

geht sofort ins Hirn und schüttet

Glückshormone aus. Welche starke

Wirkung das haben kann, zeigt beispielsweise

auch eine Szene im Kinofilm

„Ziemlich beste Freunde“,

als Pfleger Driss seinen im Rollstuhl

sitzenden Chef Philippe mit einer

ganz besonderen Geburtstags-Einlage

überrascht. Nachdem das Kammerorchester

fertig ist, legt er ein

Stück von „Earth, Wind and Fire“

auf und tanzt dazu, so kraftvoll und

gute Laune verbreitend los, dass er

alle anderen mitreißt.

Stopp-Technik 8: Stilles Örtchen. Hilfreich

ist es in einem Moment, indem es hoch

hergeht, auf die Toilette zu gehen oder ein

anderes stilles Örtchen aufzusuchen, etwa

einen Park oder einmal um den Block zu

laufen. Einfach mal ein, zwei Minuten Pause

machen, runterkommen, Luft holen.

Ilona Lindenau

engagiert sich seit 25 Jahren als „Botschafterin

für motivierende Kommunikation“.

Sie ist international renommierte Kommunikationsexpertin

und gibt ihr Wissen auch

in Vorträgen, Seminaren und in ihrer Life

& Business Coaching Academy in Frankfurt

weiter.

Stopp-Technik 9: Ein gutes Gespräch.

Jemanden anzurufen oder

aufzusuchen, der Ihnen guttut,

mit dem Sie lachen können, der

Sie auf andere Gedanken bringt:

Das hilft auch, und: die Frage

nach dem:

Stopp-Technik 10: Wofür? Die

Antwort auf unser Wofür zeigt

uns, warum es sich lohnt, die Disziplin

aufzubringen und weiter

zu machen. Schließlich ist unser

momentanes Tief eine kleine

Challenge unseres Lebens. Nichts

weiter! Und die Frage ist, gehen

wir kreativ an die Sache heran

oder stecken wir den Kopf in den

Sand bzw. verlieren im Affekt gar

unser Gesicht?

Es gibt also eine Vielzahl an Hilfsmitteln,

mit denen wir aus Negativschleifen aussteigen

können. Wichtig dabei ist: Dann

auch draußen zu bleiben und etwas anderes

machen und nicht zum Spielball

unserer Emotionen zu werden.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

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36 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Erfolg im Leben:

So gehts

Was sind die Geheimnisse der Hollywood-Stars?

Norman Gräter hat sie gefragt

Bilder: Depositphotos/s_bukley, privat

Erfolgreichen Persönlichkeiten

ins Herz geschaut

Die Formel für beruflichen Erfolg

gibt es schon lange. Jedoch

ist der Beruf nur ein Lebensbereich.

Was ist mit den anderen Bereichen

wie Gesundheit, Familie, Freunde, Finanzen,

Hobbies und vielleicht für Einige noch

die Spiritualität? Was sagen erfolgreiche

Persönlichkeiten, wenn sie genau danach

gefragt werden: Nach dem Erfolgsgeheimnis

für das Leben?

Kommen Sie mit auf eine Reise in

die Denkweise dieser Persönlichkeiten

und erfahren, was sie so

besonders macht.

»Entwickle dich in Richtung

deines maximalen Potentials,

habe dabei Freude und sei offen

für Neues.«

– Chuck Norris

Stärke deine Stärken

Einer der fröhlichsten Menschen, mit denen

ich je gesprochen habe, war Chuck

Norris. Er redete ununterbrochen,

erzählte

von seinen früheren

Erfolgen und von

seinen Erlebnissen

in jungen Jahren.

Seine Frau Gena ist

dabei immer eine

Armlänge entfernt.

Sie ist Chucks Brand

Manager. „Ich kümmere

mich um die Marke Chuck Norris und da

verstehe ich keinen Spaß“. Beide haben

eine klare Aufgabenteilung. Chuck geht

gerne auf alle Fanwünsche ein und so

nimmt er regelmäßig seine Baseballmütze

ab, wenn die Frage nach einem Foto ohne

Mütze kommt. Gena hingegen springt

dabei fast aus dem Hemd. „Lass die Mütze

auf. Sonst hätte ich dir vorhin noch die

Haare schöngemacht.“ Sie dreht sich zu

mir. „Diese Fotos sind für immer im Internet.

Ich möchte nicht, dass seine Haare

in alle Richtungen stehen.“

Beide haben bei ihrer

Arbeit sichtlich Spaß

und tun alles, um

den Menschen

in ihrem Umfeld

eine Freude zu

bereiten.

»Es ist besser,

glücklich zu sein,

als gut. Menschen

sollten sich

ihren Traum niemals

ausreden lassen. Andere

schießen immer wieder gegen

deinen Traum, weil sie selbst steckengeblieben

sind und nichts hinbekommen haben.

Jeder hat das Recht, seinem eigenen

Traum zu folgen.«

– Charlie Sheen

Erfolgreich oder glücklich?

Viele Menschen wollen erfolgreich sein.

Dabei tappen sie oft in eine ganz gemeine

Falle. Sie vergleichen nämlich ihr Inneres

mit dem Äußeren der anderen Menschen.

Besonders in Zeiten von sozialen Medien,

Photoshop und Co. zeigt sich jeder nur

von seiner besten Seite. Jedoch gibt es kein

Sonnenscheinleben. Jeder Mensch hat

Höhen und Tiefen. Nur werden die Tiefen

sehr oft außen vorgelassen. Und so vergleichen

die Menschen ihr nicht perfektes

Inneres mit den Hochglanzfotos der anderen

Menschen. Das kann nur zu einem

Knick im Selbstbewusstsein führen. Charlie

Sheen hat dies erkannt und plädiert darauf,

lieber glücklich, als gut zu sein und

Neider rigoros auszusortieren. „Folge deinem

Traum, egal was die anderen sagen.“

»Du brauchst eine dicke Haut im Leben,

denn du wirst immer

wieder zu Boden

geschlagen

werden. Stehe

immer

wieder auf

und mache

weiter.«

– Sylvester

Stallone

Aufgeben wäre zu

einfach

Im Leben gibt es genug Dinge, die uns zu

Boden gehen lassen. Sylvester Stallone erzähle

mir in Manchester seine Geschichte,

die ich heute noch sehr gerne in meinen

Vorträgen weitergebe. Durch einen Arztfehler

bei der Geburt, wurde ein Nerv an

seinem Mundwinkel verletzt, welcher dann

zu seiner bekannten, leicht schiefen Mundstellung

führte. Er flog von diversen Schulen

und sein Lehrer prophezeite ihm, dass

er irgendwann auf dem elektrischen Stuhl

landen würde. Als junger Mann klopfte an

viele Schauspiel Agenten Türen, da er einen

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

37


Einstellung

Norman Gräter veranstaltet am 24. März 2020 in der

Porsche Arena/Stuttgart sein großes Erfolgsevent

»Don't stop believin'«. Er teilt mit Ihnen, von einem Orchester

begleitet, die Erfolgsgeheimnisse der Stars.

Mehr Informationen erhalten Sie in unserem Kalender auf Seite 66.

Traum hatte; er wollte Schauspieler sein. Jedoch

hagelte es eine Absage nach der nächsten

und so musste er sogar seinen Hund

verkaufen, um über die Runden zu kommen.

Jedoch sollte sich seine Winterzeit in den

Frühling und Sommer seines Lebens

verwandeln, als er am 24.3.1975 einen

Boxkampf zwischen Mohamad

Ali und Chuck Wepner sah. Dieser

inspirierte ihn so sehr, dass er

daraufhin das Drehbuch zu Rocky

schrieb. Jedoch ist der Rest noch

nicht ganz Geschichte, denn Stallone

wollte die Hauptrolle in seinem eigenen

Film. Die Produzenten lachten ihn jedoch

aus. „Wir verkaufen keine einzige Kinokarte

mit deinem Gesicht im Film. Nimm das

Geld oder geh nach Hause“ war deren Antwort.

Er bedanke sich und verließ das Büro

der Produzenten. Zu dieser Zeit hatte er 7 US

Dollar auf dem Konto und schlug einen Deal

über 325.000 US Dollar aus, da

es nicht seinem Traum entsprach.

Er kämpfte weiter,

bis er seinen Traum in die

Tat umgesetzt hatte. Ein

wahrhaftiges Vorbild.

»Menschen müssen

ihre Leidenschaft finden.

Denn du bist die beste Version

von dir selbst, wenn du

von innen heraus begeistert bist. Deine

Nachricht ist auch erst dann authentisch.

Nur dadurch schaffst du eine tiefgründige

Verbindung mit anderen Menschen.«

– Michelle Obama

Seien Sie präsent

In unserer heutigen Zeit ist eines ganz groß

in Mode gekommen. Das Hinhören. Während

wir auf dem Handy herum daddeln,

hören wir mit einem Ohr zu und nicken

immer wieder. Wenn Sie jedoch das Herz

eines Menschen erreichen möchten, seien

Sie zu 100 % bei ihm. Diese Erfahrung

machte ich bei Michelle Obama. Bei unserem

Gespräch waren gefühlt nur wir Beide

im Raum. Sie war mit ihrem vollen Fokus

bei mir, was dazu geführt hat, dass ich weder

die Assistenten, den Secret Service oder

andere Gäste wahrgenommen habe. Es hat

sich für mich angefühlt, als gäbe es nur sie

und mich. Michelle Obama lebt, was Sie mir

als Erfolgsgeheimnis sagte; von innen heraus

begeistert zu sein. Denn Authentizität

kommt nicht durch eine schöne Hülle oder

äußere Einflüsse wie einen Titel,

einen großen Firmenwagen

oder ähnliches, sondern

von einer inneren Einstellung.

Der Einstellung „pro

Mensch“.

»Führen Sie mit interessanten

Menschen Gespräche

und lernen dabei

aus Lebensbereichen, die Ihnen

neu sind.«

– Angela Merkel

Andere Menschen sind der Schlüssel zu

Ihren Träumen

Auch Angela Merkel hat erkannt, dass der

Schlüssel für die Erfüllung aller Ziele und

Träume andere Menschen sind. Was

heißt das für Sie? Schaffen Sie sich

ein Netzwerk an Menschen, die das

erreicht haben, was Sie erreichen

möchten. Fangen Sie an, sich mit

diesen Menschen zu beschäftigen,

als die gut gemeinten Hinweise Ihres

Schwagers für bare Münze zu nehmen.

Alles, was Sie sich in Ihren Träumen

vorstellen können und irgendwann

besitzen wollen, gehört heute noch anderen

Menschen. Somit benötigen Sie diese

Menschen, um Ihrem Ziel ein Stück näher

zu kommen. Nutzen Sie dieses Wissen und

führen sinnvolle Gespräche, die Sie

nach vorne bringen.

»Der dümmste Spruch

den ich kenne ist "Wissen

ist Macht". Weil Sie können

noch so viel Wissen

im Kopf haben. Wenn Sie

nichts damit machen, bedeutet

das überhaupt keine

Macht.«

– Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold

Würth

Ich weiss, dass ich nichts weiss

In meinen vielen Begegnungen mit Reinhold

Würth fiel mir auf, dass auch er an

guten Gesprächen mehr als interessiert ist.

Einige Städteführer haben dies am eigenen

Leib zu spüren bekommen, denn Herr

Würth möchte viel wissen und er hasst es,

wenn Menschen keine Kompetenz in ihrem

vermeintlichen Kernbereich haben.

Damit sticht er direkt ins Wespennest,

denn wir alle haben enorm viel Wissen.

Wo es jedoch meistens scheitert, ist die

Umsetzung dieses Wissens in der Praxis.

Wir alle wissen ganz genau, was wir

tun müssten, um erfolgreicher im Leben

zu sein. Jedoch fallen uns hunderte von

Ausreden ein, warum wir das gerade jetzt

nicht umsetzen können. Es scheitert in der

heutigen Zeit niemals

am Wissen, sondern

immer am

Umsetzen des

Wissens.

»Sei einfach du

selbst«

– Pamela

Anderson

Glücklich sein

Kommen wir wieder zurück zur Eingangsfrage:

Was ist nötig, um erfolgreich

im Leben zu sein? Da die Worte „Leben“,

„Erfolg“ und „Glück“ jeder Mensch anders

definiert, gibt es hier auch keine allgemein

gültige Formel. Pamela Anderson fasst den

wichtigsten Aspekt schön zusammen. Als

ich ihr diese Frage stellte, schaute sie kurz

zu ihrem Begleiter, überlegte und lächelte

mich dann charmant an: „Just be yourself

“ – sei einfach du selbst. Wenn Sie

sich so geben, wie Sie sind, werden

Sie nicht allen Menschen gefallen.

Vielen fällt dies unheimlich

schwer. Nur mal ehrlich – können

Sie es allen Menschen recht

machen? Nein. Machen Sie es sich

selbst recht, wenn Sie sich verbiegen,

wie die Anderen es möglicherweise

möchten? Nein. Somit machen

Sie es weder sich, noch den Anderen recht,

wenn Sie sich verbiegen. Bleiben Sie bei

sich und gehen Sie Ihren Weg. Auch wenn

es manchen nicht gefällt. Zumindest Sie

gefallen sich. Und darauf kommt es doch

in Ihrem Leben an.

Bilder: Depositphotos/palinchak/PopularImages/everett225, imago images/Karo

38 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


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Einstellung

Jürgen Drews ist einer der erfolgreichsten

deutschen Schlagersänger, der für seine

Selbstdisziplin und sein Durchhaltevermögen

bekannt ist. Sie ermöglichen es ihm mit über

70 Jahren seinen Traum vom Showbusiness

erfolgreich weiterzuleben.

Stellen Sie sich folgende Frage:

Was können Sie im Leben eigentlich

erreichen, wenn Sie

undiszipliniert sind? Klar, auch

ein blindes Huhn findet mal ein

Korn, wenn es lange genug in der Gegend

herumpickt. Aber damit überlassen Sie Ihr

Leben dem reinen Zufall. – Was für eine

Wenn Sie großen Erfolg haben

möchten, müssen Sie ihn selbst

steuern. Das können Sie nur,

wenn Sie sich »im Griff haben«.

grausame Vorstellung, wenn man keinen

direkten Einfluss auf den eigenen Erfolg

ausüben kann!

Mit dem Steuer in der Hand durchs Leben

gehen

In der Persönlichkeitsbildung wird Selbstdisziplin,

also eine Form der Selbstbeherrschung

angestrebt. Sie beinhaltet vor allem

zwei Aspekte. Erstens: den zeitlichen Aspekt:

Wer selbstdiszipliniert an das Verfolgen

der eigenen Ziele geht, der macht dies

stetig und über einen längeren Zeitraum.

Und zweitens den Aspekt des selbstbeherrschten

Handelns. Die Kontrolle über

das eigene Leben kann nur dann als selbstdiszipliniert

bezeichnet werden, wenn

es über einen längeren Zeitraum gelingt.

Eine Schwalbe macht also noch lange keinen

Sommer.

Wenn Sie sich beispielsweise das Ziel gesetzt

haben, zehn Kilo abzunehmen, dann

ist ein einmaliges Nein-Sagen zu

einem kalorienreichen Dessert

zwar eigenverantwortlich, da Sie

es selbst entschieden haben. Es

hat aber so gut wie keine Auswirkung

auf Ihren Diät-Erfolg. Der

stellt sich nämlich nur ein, wenn

Sie dauerhaft Nein sagen können.

Achillesfersen sind o.k.

Wenn Sie großen Erfolg haben möchten,

müssen Sie ihn selbst steuern. Das können

Sie nur, wenn Sie sich »im Griff

haben«.

Viele Menschen machen sich

lustig über diejenigen, die sich

selbst nicht im Griff haben.

Denken Sie beispielsweise daran,

als Sie das letzte Mal im

Fernsehen oder in einer Zeitschrift

von einer Alkoholeskapade

eines Prominenten

erfahren haben. Peinlich!

Der hat sich wieder nicht im

Griff gehabt. Doch genau solche Geschichten

lenken nur von uns selbst ab.

Fragen Sie sich: In welchen Bereichen lasse

ich mich selbst gelegentlich gehen?

Wir alle haben unsere Achillesfersen.

Wichtig ist zu wissen, welche dies sind und

wie wir daran arbeiten können.

Es müssen nicht gleich Alkoholeskapaden

sein – obwohl die meisten Menschen tatsächlich

zu ungezügelt trinken. Ich habe

früh verstanden, dass Selbstbeherrschung

eine der mächtigsten Kräfte auf dieser Welt

ist. Mit 18 habe ich begonnen, Bücher über

erfolgreiche Menschen zu lesen. Ich habe

gelernt, dass die meisten von ihnen wenig

bis gar keinen Alkohol trinken und nicht

rauchen. Dabei geht es gar nicht um das

Trinken oder Rauchen an sich. Dass dies

schlechte Gewohnheiten sind, die uns nicht

guttun, werden wohl die wenigsten verneinen.

Mir geht es hier nicht um

den gesundheitlichen Aspekt,

sondern um die Kultivierung der

Selbstdisziplin. Ich beispielsweise

möchte mir täglich neu beweisen,

dass ich die angestrebte und für

Auszug aus dem Buch „Erfolg“

von Magazin-Verleger

Julien Backhaus

Cover: imago images/Jan Huebner, WTV Cover: FinanzBuch Verlag

40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

SELBST-

DISZIPLIN

Jürgen Drews – das Paradebeispiel

für Selbstdisziplin

einen Erfolg so notwendige Selbstdisziplin

auch tatsächlich umsetzen kann.

Drews und Disziplin

Jürgen Drews ist ein wunderbares Beispiel

für Disziplin bzw. Selbstdisziplin. Mit seinen

über 70 Jahren und rund sechs Dekaden im

Showbusiness sieht er so aus, als ob der Zahn

der Zeit sich die Zähne an ihm ausgebissen

hätte. Dies hat natürlich etwas mit den Genen

zu tun, aber auch mit Disziplin. Talente

und gute Ausgangspositionen sind nur halb

so viel wert, wenn nicht kontinuierlich an

und mit ihnen gearbeitet wird.

Jürgen Drews über sein Aussehen: »Erstens

sind es die Gene. Zweitens musst du sie so

bedienen, dass du nicht alles wieder kaputt

machst, was der Gott dir mitgegeben hat. Du

musst dich in deiner Haut und vor allem mit

deiner Umgebung wohlfühlen.«

Was für den Körper gilt, gilt natürlich ebenso

für den Geist. Versuchen Sie beispielsweise –

diszipliniert – den Fernsehkonsum zu minimieren

und stattdessen etwas Produktives

voranzutreiben. Beginnen Sie Bücher über

Geld und Erfolg zu lesen, statt sich von irgendeiner

Fernseh-Soap berieseln zu lassen.

Es könnte der erste Schritt in ein Leben voller

Selbstdisziplin sein, welches sehr positive

Auswirkungen für Sie bereithält.

all diese Dinge nicht nur meiner Gesundheit

guttat, sondern auch meinem Selbstvertrauen.

Ich begann sprichwörtlich, mir

selbst großes

Vertrauen entgegenzubringen.

Ich konnte

mich auf mich

selbst verlassen.

Erstens sind es die Gene. Zweitens

musst du sie so bedienen, dass du

nicht alles wieder kaputt machst,

was der Gott dir mitgegeben hat.

Fortan traute

ich mir immer

größere Dinge

zu. Klar, denn ich hatte mir bewiesen, dass

ich mich selbst steuern konnte. Mein Gefühl

hat sogar die Wissenschaft bestätigt.

Eine Studie von Wilhelm Hofmann von der

University of Chicago hat 2013 herausgefunden,

dass Menschen mit einem hohen

Maß an Selbstkontrolle ein glücklicheres

Leben führen.

400 Probanden wurden dafür untersucht

und es hat sich

gezeigt: Der

Verzicht auf

kurzfristige Belohnungen

zugunsten

eines

langfristigen

Ziels macht zufriedener,

als jeder

Begierde sofort nachzugeben.

Stellen Sie sich folgende Frage: Wie können

Sie selbst mehr Disziplin in Ihr Leben bringen?

Schreiben Sie sich drei Situationen auf,

die Sie sofort unter Ihre Kontrolle bringen

möchten!

Vom Glück der Disziplin

Ich erkannte früh, dass die Kontrolle über

sich selbst die Basis für alle Erfolge darstellt.

Deshalb wollte ich lernen, mich zu disziplinieren.

Alkohol, Zigaretten, TV-Konsum

und außerdem noch Zucker und

Fast-Food-Restaurants schienen mir gute

Anfänge zu bieten, meine Selbstbeherrschung

zu trainieren. Ich bemerkte schon

nach wenigen Tagen, wie der Verzicht auf

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

41


Einstellung

Regisseur Woody Allen ist bekannt für

seine eher pessimistische Weltsicht, auf der

einige seiner besten Filmwerke ihren Erfolg

begründen.

Optimismus als Basis von

Lebensglück und Erfolg

Jede Gegebenheit, jede Situation, ja

das ganze Leben hat zwei Gesichter

und kann aus zwei völlig unterschiedlichen

und entgegengesetzten

Blickwinkeln betrachtet werden.

Handeln die einen ängstlich, gehemmt

und rechnen schon im Vorherein

mit dem Schlimmsten, so blicken die anderen

voller Zuversicht auf die Dinge, die

sie entweder selbst in Angriff nehmen wollen,

aber auch darauf, was nicht beeinflussbar

ist. Optimisten verleihen ihrem Leben

einen positiven Anstrich, denn: Optimismus

ist die Fähigkeit positiv zu denken.

Gute oder schlechte Ereignisse werden immer

von ihrer besten Seite betrachtet und

man zieht ein Resumee, dass selbst der

Misserfolg zu einem Erfolg aufgewertet

wird. „Problem“, „Herausforderung“ oder

„Lernerfahrung“? Alles eine Frage der Perspektive!

Der grundlegende Unterschied zwischen

Optimisten und Pessimisten liegt nicht

nur im Umgang mit bestimmten Situationen

oder den daraus vorausgehenden

Erwartungshaltungen. Der Gegensatz

besteht auch darin, wie mit positiven Ereignissen

umgegangen wird. Gelingt eine

Optimisten verleihen ihrem

Leben einen positiven Anstrich,

denn: Optimismus

ist die Fähigkeit positiv zu

denken.

Sache wie beispielsweise eine Prüfung gut,

so gehen Pessimisten grundsätzlich davon

aus, dass dieser Erfolg auf Zufall oder

Glück zurückzuführen ist. Sie sehen sich

nicht in der Position, hierfür maßgeblich

mitgewirkt zu haben sondern sehen dafür

die Verantwortlichkeit in einer höheren

Macht oder ganz allgemein ausgedrückt

in „den Umständen“. Es wird gezielt nach

äußeren Einwirkungen gesucht, die zum

eigenen Erfolg geführt haben. Der Aspekt

der Eigenverantwortlichkeit und der

Selbstbestimmtheit wird dadurch großteils

außen vorgelassen. So wirken Erfolge nicht

nach sondern sind erneut mit der Angst

verbunden, beim nächsten Mal wieder

scheitern zu können. Diese Einstellung demotiviert

und kostet enorm viel Energie.

Dieser Energieverlust raubt wiederrum die

Lebensfreude.

Optimisten hingegen fokussieren sich bei

Gelungenem auf die eigenen Fähigkeiten.

Denn sie beurteilen diese nach ihrer

Leistung und führen Erfolge somit auf ihre

Stärken, Begabungen oder Talente zurück.

Das Resultat ist für Optimisten extrem gewinnbringend

und zwar in doppelter Hinsicht:

Einerseits löst der Triumph in der

Gegenwart große Freude darüber aus, dass

sich die Bemühungen gelohnt haben. Folglich

stärkt das den Glauben und das Ver-

Bilder: Depositphotos/arp, Jörg Löhr

42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Einstellung

Eine positive Einstellung

nährt zwei grundlegende

Faktoren nachhaltig und

zwar Kraft und Motivation,

welche zu den ausschlaggebenden

Erfolgsfaktoren

zählen.

trauen in das eigene Können. Andererseits

wirkt die Freude sich auch auf zukünftige

Situationen aus, denn wenn etwas zum

jetzigen Zeitpunkt aufgrund der eigenen

Fähigkeiten gelingt, dann liegt die Vermutung

nahe, dass dies in Zukunft genauso

sein wird. Optimisten erfreuen sich also

an der geglückten Sache an sich sowie über

sich selbst.

Unzählige Studien haben bereits belegt,

dass positives Denken enorme Auswirkungen

hat. Negative Gedanken hingegen

haben schon von jeher eine essenzielle

Funktion: Das Überleben garantieren. Als

eine Art Überlebenssoftware sind Gedanken

früher wie heute so programmiert,

dass das Gehirn nicht ständig erneut nach

möglichen Bedrohungen suchen muss.

Heute ist das allerdings kaum mehr notwendig.

Vielmehr führt häufiges negatives

Denken zu Stress und kann uns sogar psychisch

krank machen. Doch wie können

wir positives Denken dauerhaft in unserem

Gehirn verankern? Durch tägliche

Wiederholungen.

Dieser Prozess dauert durchschnittlich

66 Tage und nennt sich Neuroplastizität.

Doch Vorsicht, es wirkt in beide Richtungen.

Das Problematische an negativen

Gedanken ist ihre Auswirkung auf unser

Unterbewusstsein. Denn durch dauerhaftes

Wiederholen manifestieren auch sie

sich als Norm und wir nehmen sie irgendwann

als gegebene und unveränderbare

Tatsachen hin.

Eine positive Einstellung nährt zwei

grundlegende Faktoren nachhaltig und

zwar Kraft und Motivation, welche zu

den ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren

zählen. Misserfolge werden erkannt und

analysiert, denn der Fehlschlag wird sachlich

auf die Situation bezogen und nicht

nur auf sich selbst sowie die vermeintliche

Unfähigkeit. In einer Krise wird zugleich

immer die Chance auf Besserung erkannt

und das Leben als ein riesiges Spielfeld gesehen,

auf dem man sich selbst beweisen

muss. Das Selbstvertrauen wird ebenfalls

enorm gestärkt, denn der Leitsatz eines

jeden Optimisten – wenn auch nur unbewusst

– lautet: „Ich selbst habe die Kontrolle

über mich und mein Leben“. Allein

dieser Gedanke führt zu enormer Sicherheit.

Optimismus vermittelt ein Gefühl der

Kontrollierbarkeit über die Umstände.

Mit positivem Denken ist hierbei auch

nicht die „Alles-wird-schon-gut-werden-

Einstellung“ gemeint. Vielmehr geht es um

darum, den Blick konsequent nach vorne

zu richten und konstruktiv nach Lösungen

zu suchen. Ein realistischer Optimismus

ist deshalb keinesfalls naiv. Negatives wird

zwar erkannt aber ebenfalls die Tatsache,

dass man sich ihm nicht zwangsweise unterwerfen

muss, sondern dazu imstande

ist, eine eigenständige Wahl zu treffen.

Faktisch kann niemals alles kontrolliert

werden, aber die Reaktion, wie wir einer

schwierigen Situation begegnen, definitiv.

Der Autor, Jörg Löhr, gilt als einer der

angesehensten und kompetentesten Persönlichkeits-

und Managementtrainer im deutschsprachigen

Raum. Er betreut Spitzensportler,

Nationalmannschaften sowie Bundestrainer

und seine Referenzen im Firmenbereich lesen

sich wie das ‚Who is Who’ der Unternehmenswelt.

Mit mehrfachen Auszeichnungen wurde

er in den letzten Jahren für die Verbindung

von fundierter Wissensvermittlung und seinem

Talent, zu begeistern, geehrt. Anlässlich der

Ehrung für sein Lebenswerk als Referent zog er

in die German Speakers ‚Hall of Fame’ ein.

Wer produktiv denkt, der lässt diesen

Gedanken beinahe automatisch Taten

folgen, denn: Optimismus bereitet den

Weg dafür, ins Handeln zu kommen, egal

unter welchen Voraussetzungen, egal,

wie schwer und kompliziert die Umstände

erscheinen mögen. Die Zuversicht

verhält sich somit wie eine Art der sich

selbsterfüllende Prophezeiung. Wie das

funktioniert? Körper und Geist sind eng

miteinander verbunden. Ein Gedanke

wird somit zu einer konkret ausgeführten

Handlung, wenn dieser in die richtige

Richtung gelenkt wird. Denn Taten sind

letztlich das Ergebnis von vorherrschenden

Gedanken. Soll heißen: Zuerst war

ein Gedanke, bevor dieser zu einer zielgerichteten

Handlung führte.

Optimismus muss keine unrealistische

Wunschvorstellung bleiben. Eine positive

Denkweise kann auch bewusst antrainiert

werden:

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Wechsle die Perspektive und lege

fest, wie du deine Gedanken zum

Positiven verändern kannst.

Unsere Gedanken sind repetitiv.

Denkst du regelmäßig positiv,

verankert sich diese Einstellung

automatisch in deinem Unterbewusstsein.

Schreibe jeden Tag 2-3 Minuten

auf, was dir heute geglückt ist.

Schreibe ebenfalls auf, wofür du

dankbar bist.

Optimismus färbt ab! Umgeben

dich mit den Menschen, die dieselbe

Einstellung teilen.

Durchbreche die Negativspirale indem

du Dinge tust, die dir guttun.

Das kann zum Beispiel Sport sein,

aber auch Freunde treffen oder deine

Gute-Laune-Playlist abspielen.

Unerlässlich: Komm proaktiv ins

Handeln! Fokussiere dich darauf,

dich stetig weiterzuentwickeln.

Dadurch wendet sich deine Denkweise

massiv hin zum Positiven.

Der Grund dafür: Du verbesserst

dich ständig und hast somit das

Gefühl, dein Leben kontrollieren

zu können. Du wirst automatisch

optimistischer, da du deinen Zielen

immer näher kommst. Das Resultat:

Du lernst Lösungen zu finden

und deine Probleme erscheinen dir

kleiner. Schwierigkeiten werden

dich zukünftig nicht mehr aus der

Bahn werfen, sondern du lernst,

diese zu überwinden und besser

mit ihnen umzugehen. Dir werden

damit neue Denkweisen aufgezeigt

und du wirst Gewohnheiten automatisieren

und manifestieren.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

43


Wissen

Gnadenlose Schlachten, tagtäglicher

Kampf in der Business-

und Erfolgsarena um

Macht und Status. Status ist

allgegenwärtig. Statusspiele

gehören zum Alltag.

Sie nerven, sie fördern, sie fordern,

sie stören, sie zerstören

und sie bringen Erfolg.

Erfolg bringen Sie dann, wenn

man die Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten

kennt und diese

für sich nutzen kann.

Wenn Trump auf Kim Jong-un

oder Macron trifft oder Merkel

auf Erdogan, dann wird das

meist die ganz große Show der

Supermächte. Status, Statusverhalten und

Statusinszenierung on Stage. Öffentlich

und meist mit Kalkül. Manche wissen genau,

wie sie sich inszenieren, wie sie was

tun müssen und manche tappen dennoch

rein in die Statusfalle.

Donald Trump war zu Gast bei Kim Jong-un

und wie fast schon erwartet benimmt

sich Trump „anders“. Kim Jong-un war der

Gastgeber. Nun müsste Kim Jong-un als

Gastgeber, Trump zuerst die Hand reichen.

So hat er aber mit Trump nicht gewettet.

Als Kim Jong-un auf Donald Trump zugeht,

streckt Trump Kim Jong-un bereits seine

Hand entgegen, fern von jedem Protokoll

und jeder Businessetikette.

Grundsätzlich gilt bei TV-Auftritten und

Pressefotos: Die Person, die vom Zuseher

aus auf der linken Seite des TV-Spots oder

des Fotos steht oder sitzt hat den Wahrnehmungsbonus.

Wird also mehr und besser

wahrgenommen, wirkt präsenter.

So kommt als Gastgeber Kim Jong-un

von links auf die Mitte der Bühne zu

und Trump von rechts. Somit sollte Kim

Jong-un im Vorteil sein. Kim Jong-un

kommt souverän, gelassen und mit anspannungsfreien

Beinen auf Trump zu.

Die Begegnung soll in der

Mitte der Bühne stattfinden.

Als Kim Jong-un auf Donald

Trump zugeht, streckt Trump

Kim Jong-un bereits seine

Hand entgegen, fern von jedem

Protokoll und jeder Businessetikette.

Damit hebt er sich über Gastgeber

Kim Jong-un und nimmt

sich den höheren Status. Ein

Signal von Machtanspruch

und Dominanz. Während des Handschlages

legt Trump seine linke Hand auf

den rechten Oberarm von Kim Jong-un

und nimmt ihm den Vorteil der stärkeren

TV-Spot und Fotorepräsentanz weg. Den

Arm auf eine andere Person zu legen ist

44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

KARRIERE-BOOSTER

STATUSKOMPETENZ

immer ein Zeichen von Dominanz- und

Machtanspruch.

Ein Drauflegen der Hand auf den Körper

eines anderen,

geht weder am

Business- noch

am gesellschaftlichen

Parkett.

Mit einer Ausnahme:

Wenn man

eine Person am

gesellschaftlichen

Parkett gut kennt,

Der Status ermöglicht uns eine

gegenseitige Einschätzung unserer

Kommunikationspartner.

Dabei ist bei Kennenlern-Gesprächen

vorerst mal der soziale

Status interessant […]

also befreundet

oder gut bekannt ist, ist das in manchem privaten

Kontext erlaubt, vor allem dann, wenn

es tatsächlich herzlich gemeint ist.

Wenn wir diese Szene weiter betrachten

kommt eines ganz klar zum Vorschein. Donald

Trump hat den Lead. Er führt durch

diese Begegnung und lenkt den Verlauf.

soziale Status, und somit das Statusverhalten,

die Statusinkompetenz und die

Statuskompetenz. Status lässt sich nicht

verhindern, er

steht dir einfach

gegenüber. Rangordnung

wird

durch elegantes,

teils plumpes

Verhalten, durch

Hackordnungen,

durch sympathisches

oder auch

unsympathisches

Verhalten gesteuert und festgelegt.

Auf Augenhöhe oder auch nicht. Der Status

ermöglicht uns eine gegenseitige Einschätzung

unserer Kommunikationspartner.

Dabei ist bei Kennenlern-Gesprächen

vorerst mal der soziale Status interessant,

der sehr schnell über Small Talk erfragt

wird. Was machen Sie beruflich? Wo leben

Sie? Welche Schulen haben Sie besucht,

Haus oder Wohnung? Es ist für uns

wichtig abzuklären, welchen Status der andere

hat, damit wir sehen, welchen Status

wir haben. Auch wenn uns das manchmal

nicht so ganz bewusst zu sein scheint.

Die Einschätzung, auf welcher Statusebene

sich jemand befindet, geht über Informationen.

Informationen wie Optik, dazu gehört

die Körpersprache, die Botschaft, die

durch Kleidung oder Statussymbole transportiert

wird, die Stimme, welche Vertrauen

oder Mißtrauen, Selbstvertrauen bzw.

Stimmungen transportiert und die Spra-

Bilder: imago images/ZUMA Press

Nun stehen beide frontal zum Publikum.

Trump dreht sich Kim Jong-un zu, berührt

mit seiner rechten Hand Kim Jong-uns

Schulter – macht also wieder einen Machtund

Dominanzübergriff – blickt ganz kurz

in die Richtung, aus der Kim Jong-un kam,

nimmt die Hand von Kim Jong-uns Schulter,

führt sie an ihm vorbei und deutet damit

in die Richtung aus der Kim Jong-un

kam. Trump gibt damit die Abgangsrichtung

vor. Kims Blick folgt seinem Blick

und seiner Weg weisenden Geste und

lässt sich von Trump in die entsprechende

Richtung leiten. Kim Jong-un hat den Lead

Trump überlassen. Trump ging als Statussieger

aus dieser Begegnung hervor. Hochstatus

gewinnt eben oft, sympathisch oder

diplomatisch ist er aber auch nicht immer.

Dort wo es Begegnungen zwischen Menschen

gibt, ist er unvermeidlich, der

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

45


Wissen

che und Sprachmuster die Hinweise über

Einstellungen, Haltungen, Wünsche, Glaubenssätze,

Selbstbilder oder Identitäten geben.

Bevor wir mit einem Menschen einen

Satz gesprochen haben, hat die Körpersprache

die Statuskommunikation längst

aufgenommen. Menschen reagieren unbewusst

sehr stark auf unsere eigentliche

Muttersprache, die Körpersprache. Die

Körpersprache an sich demonstriert Überoder

Unterlegenheit, sie zeigt uns Duelle

von Macht und Statusanspruch. Manchmal

ordnet sich jemand unter oder über,

manchmal gibt jemand stillschweigend

nach und manchmal wird jemand einfach

untergeordnet, ob er es will oder nicht, ob

er es merkt oder nicht.

Ermitteln Sie Ihren eigenen Status

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Status? Haben

Sie sich überhaupt darüber schon

Gedanken gemacht? Kennen Sie die Mechanismen

und Gesetzmäßigkeiten von

Statusverhalten und Statuskompetenz?

Sind Sie derjenige, der anderen ausweicht

oder weichen die anderen Ihnen aus?

Beobachten Sie sich selbst wenn Sie am

Flughafen, in einem Einkaufszentrum

oder an Ihrem Arbeitsplatz sind. Wo befinden

Sie sich im Statusgefüge? Sind Sie

eher die Person, die durch äußerlichen

Hochstatus auffällt oder die Person, die

sich durch Tiefstatus nachgiebiger zeigt

oder versuchen Sie gleichen Status wie

der andere zu erlangen?

Überlegen Sie sich einfach, ob Sie erfolgreich

mit Ihrem Status-Verhalten sind.

Wenn ja, dann ist die Welt ja ohnehin in

Ordnung. Wenn Sie aber merken, dass

Sie nicht zufrieden, genervt oder niedergeschlagen

sind, weil Sie bei manchen

Situationen im Business überrollt oder

kleingemacht werden und dagegen nicht

ankommen, dann würde es sich lohnen,

einen Schritt in die Richtung der Entwicklung

Ihrer Statuskompetenz zu machen.

46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

Beobachten Sie sich

selbst wenn Sie am

Flughafen, in einem

Einkaufszentrum

oder an Ihrem Arbeitsplatz

sind. Wo

befinden Sie sich

im Statusgefüge?

Hochstatus-Signale:

– Entspannte, klar geführte Gestik

oberhalb der Gürtellinie zwischen

Hals und Hüfte

– Eine gerade und aufrechte Sitzhaltung

– Der Kopf ist gerade und das Kinn

etwas gehoben bei ernsten Aussagen

– Raum einnehmen, z.B. ausbreiten

der Arme am Tisch

– Blick in die Augen des Gegenübers

– Souveränes Sprechen, langsamr

und betont

Tiefstatus-Signale:

– Fahrige, unruhige Körperbewegungen

und wildes Gestikulieren

– Häufig Blinzeln mit den Augenlidern

– Häufige Griffe ins Gesicht

– Hängende Schulter oder zusammengesunken

sitzen

– Zu schnelles Sprechen

– Zu hohe oder hektische Stimme

Status – So verschaffen Sie sich Ansehen,

Gehör und Respekt

Gebundene Ausgabe: 220 Seiten

Verlag: GOLDEGG

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3990601296

DER STATUS-CHECK:

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Wie geht es Ihrem inneren Status,

fühlen Sie sich innerlich in für Sie

wichtigen Situationen eher im Tiefoder

im Hochstatus?

Haben Sie ein Gefühl dafür, wann

Sie ein sympathischer Tiefstatus

oder ein klarer Hochstatus weiterbringen

kann oder fühlen Sie sich

mehr in den Tiefstatus gedrängt

und hineingenötigt?

In welchen Situationen

mangelt es Ihnen an innerem

Hochstatus und was

wollen Sie tun, um Hochstatus

halten zu können

oder an Hochstatus zu

gewinnen?

Wie bewerten Sie Ihren

äußeren Status?

Wirken Sie durch Körpersprache

und Kleidung eher

Hoch- oder Tiefstatus?

Führen Sie Statusregie in

Ihrem Leben oder sind

andere Ihre Regisseure?

Gibt es hier Handlungsbedarf

und woran wollen Sie

arbeiten?

Statusverhalten ist nicht statisch oder fix.

Überlegen Sie sich, in welchen Situationen

Sie mehr Nutzen und Gewinn durch Hochoder

Tiefstatus haben. Nutzen Sie die Mechanismen

von Status, um in der Statusarena

auf der Gewinnerspur zu sein und zubleiben.

Äußerer Status tief- oder hoch:

– Äußerlich werden Sie zuerst gemessen!

– Wie beurteilen Sie Ihre Körpersprache?

– Wie beurteilen Sie Ihre Stimme und

Sprache?

– Wie wirken Sie auf andere?

Patricia Staniek

ist Profilerin für Sicherheit und Wirtschaft,

Keynotespeakerin und Fachvortragende Senatorin S.D.W.

Bilder: imago images/ZUMA Press, Runway Studios Cover: GOLDEGG Verlag

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Leonardo DiCaprio ist ein US-amerikanischer

Filmschauspieler, Oscar-Preisträger

und Produzent. Er engagiert sich als

Umweltschützer und zählt zu den erfolgreichsten

und bestbezahlten Schauspielern

Hollywoods.

Leonardo DiCaprio:

Eine Weltkarriere und

sein Lebenswerk

48 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

Von der Titanic

in den Olymp

Leonardo Wilhelm „Leo“ Di-

Caprio ist wohl einer der klingendsten

Namen in der Filmbranche.

Der Schauspieler,

Produzent und Oscar-Preisträger

wurde am 11.11.1974 in Hollywood

geboren, genau an dem Ort, wo er seine

größten, schauspielerischen Erfolge feiern

durfte. Er ist einer der bestbezahlten und

renommiertesten Superstars der Filmbranche

und kann, trotz seines relativ jungen

Alters, bereits auf mehrere Jahrzehnte

Schauspielerfahrung zurückblicken.

Ich möchte in diesem Artikel nicht nur

zurück-, sondern vor allem hinter die Kulissen

DiCaprios zurückblicken und jene

Seiten an ihm identifizieren, die ihn auszeichnen

und von denen wir lernen können.

wann. Auffällig war der junge DiCaprio

vor allem deshalb, weil er schon früh die

Aufmerksamkeit

seiner Umgebung

suchte: „I got attention

by being

funny at school,

pretending to

be retarded, and

jumping around

with a deformed

hand.“. Dieses Talent

hat er dann

in den folgenden

Jahrzehnten bis

zur Perfektion

und die Entgegennahme

seines

Oscars weiterentwickelt.

Weltkarriere wurde also bereits Anfang der

90er Jahre gelegt.

Bunte Mischung

Leonardo vereint mehrere Kulturen in

seinen Genen. Sein Vater war Comicbuchautor

und ist ein Amerikaner der

vierten Generation, wobei die italienische

„Beimischung“ vor allem am Nachnamen

ersichtlich ist. Seine Mutter ist geborene

Deutsche, die wiederum russische Eltern

hatte. Seinen Namen bekam der gute Leonardo,

weil just in dem Moment, als seine

Mutter in Italien vor einem Gemälde des

Künstlers Leonardo

da Vinci

stand, der noch

ungeborene

Sohn heftig gegen

die Bauchdecke

trat. Ein

Zeichen des

Schicksals für

die werdende

Mutter.

DiCaprio wuchs als Einzelkind in Los

Angeles auf, wo er auch die High School

besuchte. In seiner Freizeit widmete er

sich dem Breakdance und absolvierte

auch diverse Turniere, die er oftmals ge-

Karrierebeginn

und Seifenopern

Bereits mit 14

Jahren stand Leonardo

erstmals

für verschiedene

Werbespots vor der Kamera. Sein Spielfilmdebut

gab er 1993 im B-Movie „Critters

3 – Die Kuschelkiller kommen“. Damals

war noch nicht abzusehen, dass DiCaprio

mehrere Male für den Golden Globe nominiert

werden

würde bzw.

I got attention by being funny

at school, pretending to be

retarded, and jumping around

with a deformed hand.

– Leonardo DiCaprio

2016 sogar einen

Oscar für

seine Rolle

im mehrfach

ausgezeichneten

Film: „The

Revenant“ bekommen

würde.

Doch der junge Leonardo arbeitete Stück für

Stück an seiner Popularität. Dabei half ihm

vor allem eine Rolle in der sehr berühmten

Sitcom: „Unser lautes Heim“, in welcher er

zwei Jahre lang mitspielte. Die Basis für seine

Leonardo als ernstzunehmender Schauspieler

Danach ging es relativ schnell. Neben

Robert De Niro spielte er eine Rolle in

„This Boy´s Life“. 1994 bekam er die erste

Oscarnominierung als Nebendarsteller

für den Film: „Gilbert Grape – Irgendwo

in Iowa“. Danach setzte der wahre Erfolgsturbo

ein, welcher bis heute anhält. Mitte

der 90er Jahre kam es zur Neuverfilmung

von Romeo und Julia durch Baz Luhrmann,

in welcher er die Rolle des Romeos

übernahm.

1997 legte er aber noch einmal mit „Titanic“

nach, der mit 11 Oscars prämiert

wurde und unter den Top 5 Filmen aller

Zeiten rangiert. Spätestens ab diesem

Zeitpunkt war der damals 22-Jährige ein

weltweiter Superstar. Doch dieser plötzliche

Ruhm hatte auch Schattenseiten,

zumal er als reines Teenie-Idol abge-

Bild: Depositphotos/s_bukley

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

49


Erfolg

stempelt wurde und seine schauspielerischen

Leistungen nicht objektiv beurteilt

wurden.

Beweis dafür war die erstmalige Global-Award-Doppelnominierung

von zwei

Rollen in einer Kategorie, nämlich die des

Umweltengagement

und Unternehmertum

Bereits als 24 Jähriger

wusste DiCaprio, dass

er gerne mehr bewirken

möchte als gute Filme zu drehen. Er

gründete die „Leonardo DiCaprio-Foundation“,

die sich für den Umweltschutz und

gegen die globale Erwärmung engagiert.

Als Ergebnis dieses Engagements verfasste

er den Film: „11th Hour – 5 vor 12“ mit und

lieh der Dokumentation auch seine Stimme.

Er befasste sich mit verschiedenen Umweltaspekten,

die zu einer weltweiten Krise

führen könnten.

Everywhere I go, somebody is staring at me, I don't

know if people are staring because they recognize

me or because they think I'm a weirdo.

– Leonardo DiCaprio

2013 stieg Di-Caprio als Investor beim

Automobilproduzenten Venturi Automobiles

ein. Er engagiert sich dadurch massiv

im Bereich der Elektromobilität. Darüber

hinaus lebt DiCaprio Umwelt- und Tierschutz

vor, da er praktizierender Vegetarier

ist. Für den Dokumentarfilm „Cowspiracy“

übernahm er die Produktion, damit dieser

auf Netflix ausgestrahlt werden konnte.

Im Jahr 2005 kaufte er sogar eine Insel, auf

welcher er ein umweltfreundliches Resort

bauen möchte.

DiCaprios Schwäche

Den weltberühmten Schauspieler zeichnet

vor allem aus, dass er nicht mit Skandalen

aufwartet. Doch er hat zumindest

eine Schwäche: weibliche Topmodels. Seine

Beziehungsliste liest sich wie das Who

is Who der Victoria Secret Shows. Derzeit

ist er mit der 23 Jahre jüngeren Camila

Morrone liiert – natürlich Model. Doch

bis dato war er, im Gegensatz zu vielen

anderen Schauspielkollegen in seinem

Alter, noch nie verheiratet. Leonardo, mit

einem Augenzwinkern und seiner Para-

Bild: Depositphotots/arp, s_bukley, Ronny Barthel

Alles, nur kein Teenieschwarm

Das Loslösen eines vorgefertigten Bildes ist

schwierig, auch für einen Hollywood-Superstar.

Es fiel der Branche schwer, DiCaprio als

ernsthaften Schauspieler wahrzunehmen,

mit ähnlichen Herausforderungen hatte

auch Mark Wahlberg (Artikel im letzten Erfolg-Magazin

erschienen) zu kämpfen.

Erst 2002 gelangen ihm die ersten Schritte

dorthin, als er in der Megaproduktion

„Gangs of New York“ von Martin Scorsese

eine tragende Rolle spielte. Weitere Oscarund

Global-Award-Nominierungen folgten

für die Filme: „Catch me if you can“ und „The

Aviator“. DiCaprio schien auf dem Weg,

endlich als Schauspieler ernstgenommen zu

werden, der nicht nur durch sein Aussehen

glänzt, sondern vor allem durch seine Fähigkeiten.

DiCaprio über diesen Umstand: „You

learn after a while that it's not getting your

face recognised that's the payoff. It's having

your film remembered.“.

Hauptdarstellers in

„Blood Diamond“

und „Departed –

Unter Feinden“. 2013

erhielt er bereits die

Oscar-Nominierung

4 und 5 für den

Film: „The Wolf of

Walstreet“. Und endlich

2016 – konnte er

den Oscar für seine

Darstellung in „The

Revenant“ entgegennehmen.

Der bisherige

Höhepunkt einer

Weltkarriere.

Michael Jagersbacher

ist Kommunikationstrainer, Unternehmer und Buchautor. Auf seinem Blog

unter www.michael-jagersbacher.at gibt er Tipps, wie man sympathischer

wird und mehr Profil erhält.

50 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg

derolle des Romeo im Hinterkopf, dazu:

„I don't have the guts that Romeo did.“

Erfolgscharaktermerkmal –

Humor und Co.

Leonardo DiCaprio macht vor allem seine

Verrücktheit und seine Unangepasstheit

für seinen Erfolg verantwortlich:

„Ich bin nicht die Art Mensch, die versucht

cool oder angesagt zu sein, ich bin

individuell.“. Gut, die wenigsten Menschen

würden von sich behaupten, nicht

individuell zu sein, Leonardo DiCaprio

lebt seine Aussage jedoch tatsächlich.

Ein Schuss Selbstironie darf natürlich auch

nicht fehlen: „Everywhere I go, somebody is

staring at me. I don`t know if people are staring

because they recognize me or because

they think I`m a weirdo.“. Vielleicht muss

man auch tatsächlich ein wenig „wahnsinnig“

sein, um in dem knallharten Filmbusiness

nicht unter zu gehen und das Handtuch

zu werfen.

Leonardo´s Superkraft

Neben seiner gesunden Portion Andersartigkeit

ist es wohl sein Durchhaltevermögen

und sein Fleiß, der ihm diesen

Ruhm bescherte, denn auch er hatte harte

Zeiten zu durchschreiten.

Es war sicherlich alles andere als angenehm,

bei fünf Oscarnominierungen nicht

als Gewinner am Podium zu stehen. Auch

der Anspruch an sich selbst, als ernstzunehmender

Schauspieler zu gelten und nach

mehr zu streben, ist nicht selbstverständlich:

„A lot of actors ask me “what do you

do? How do you get into the business?” My

only answer is don’t be discouraged. … You

have to commit your life to it, almost, and

never give up. It’s a cliché, but it’s true.“.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

51


Leben

52 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Leben

jon

bon

Jovi

It's my life!

Bilder: Depositphotos/Imaginechina-Editorial

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

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Leben

Es ist mein Leben, und das passiert

jetzt oder nie“, besingt Jon

Bon Jovi das Mantra seines Lebens.

Der amerikanische Sänger

schreibt nicht nur Songs,

sondern ist auch als Plattenproduzent

im Geschäft. Seine ruhelos-disziplinierte

Schaffensader hat er von seinen Eltern, die

sich als Marines

kennengelernt

haben. Dabei

wurde er in

eine sehr musikalische

Familie

hineingeboren.

Er ist direkt mit

Frank Sinatra

verwandt. Auch

sein Cousin

Tony Bongiovi

ist im Musikbusiness.

Er hat

ein Tonstudio,

Auch sein Cousin Tony

Bongiovi ist im Musikbusiness.

Er hat ein Tonstudio,

„Power Station“, wo er

John in den Teenagerjahren

ein Taschengeld mit Putzen

verdienen lässt

„Power Station“,

wo er John in den Teenagerjahren ein

Taschengeld mit Putzen verdienen lässt.

Doch er erkennt auch das musikalische Talent

seines Neffen. Als Meco 1980 im Star

Wars Hype „Christmas in the Stars: The

Star wars Christmas Album“ aufnimmt,

bringt Tony Bongiovi John als Sänger für

„R2-D2 We Wish You A Merry Christmas“

ins Spiel, die erste namentlich erwähnte

Aufnahme des Teens. In den nächsten

Jahren folgten mehrere Aufnahmen mit

Studio-Musikern aus der Umgebung. Unter

anderem nahm er 1982 „Runway“ mit

Hugh McDonald am Bass, Roy Bittan am

Keyboard, Tim Pierce an der Gitarre und

Frankie LaRocka am Schlagzeug auf, dem

Who-is-Who der Szene in den Folgejahren.

Viel später, 1991 stellt Jon Bon Jovi

mit Jambco Records sein eigenes Plattenlabel

auf die Beine und tritt damit in die

Fußstapfen seines Cousins.

Auf der Bühne zu Hause

Früh macht er die Bühne zu seinem Spielplatz.

Der erste Auftritt des jungen John

Francis Bongiovi Jr. Findet 1975 statt, als

er 13-jährig mit seiner ersten Band „Raze“

mit Klavier und Gitarre auf der Bühne

steht. Kaum drei Jahre später lernt er David

Bryan kennen, mit dem er die Band

Atlantic City Expressway gründet. Das

führt ihn weiter auf seinem musikalischen

Weg und noch bevor er 20 wird, tritt er

als „John Bongiovi and the Wild Ones“

als Vorband und in Clubs auf. 1980 sieht

man ihn mit „The Rest“ als Vorband vor

„Southside Johnny and the Asbury Jukes“.

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg

zur Bekanntheit war eine Bewerbung für

die Zusammenarbeit zum Schreiben und

Einsingen von Jingles für den Radiosender

WAPP 103.5FM „The Apple“, in Lake

Success, New

York 1983. Das

Bewerbungsgespräch

endete

damit, dass

John Lassman,

der Promotion

Director des

Senders und DJ

Chip Hobart

ihn dazu überredeten,

seinen

Song „Runway“

für WAPPs

Sammelalbum

über lokale Talente

zur Verfügung zu stellen.

Bon Jovi startet durch

Im selben Jahr spricht John Bongiovi, inzwischen

als Jon Bon Jovi, mit David Bryan

über die Gründung einer neuen Band.

Bryan bringt den altbewährten Drummer

Tico Torres

und Bassisten

Alec John Such

ein, während

Richi Sambora

erst später mit

seiner Gitarre

dazustößt. Der

Name der neuen

Band: Bon

Jovi.

In den beiden

Folgejahren

sind die Jungs

Ein entscheidender Schritt

auf dem Weg zur Bekanntheit

war eine Bewerbung

für die Zusammenarbeit

zum Schreiben und Einsingen

von Jingles für den Radiosender

WAPP 103.5FM

„The Apple“, in Lake

Success, New York 1983.

fleißig: Sie

nehmen ihre

ersten beiden

Alben auf. Erneut

spielen sie „Runway“ ein und bringen

es als Debut-Single auf den Markt,

wo es direkt in die Top 40 einsteigt. Das

dritte Album, „Slippery When Wet“ bringt

1986 endlich den großen Erfolg. Weltweit

verkauft sich die Platte 28 Millionen Mal.

Die Songs „You Give Love A Bad Name“

und „Living On A Prayer“ schaffen es auf

Platz 1 der Top 10 Billboard Hot 100 hits,

„Wanted Dead Or alive“ schaffen es auf

Platz sieben. Damit wird Bon Jovi die erste

Glam Metal/Hard Rock Band überhaupt,

die zwei aufeinanderfolgende Nummer 1

Billboard Hot 100 Chart Hits landen kann.

Es wird das erste Nummer 1-Album der

Band in den USA und bleibt für sagenhafte

38 Wochen in den Top 5 der Billboard 200,

davon acht Wochen an der Spitze.

Eine Band muss sich weiterentwickeln,

Neues ins Altbewährte mit einfließen lassen,

um am Puls des Zeitgeschmacks zu

bleiben. Mit dem Album „Keep the Faith“

verabschiedet sich Bon Jovi 1992 deutlich

vom Glam Metal und lässt sich nun voll

auf Hard Rock ein – und das Publikum

zieht begeistert mit. Zwei Platinplatten

gibt es für zwei Millionen in den USA verkaufte

Alben. Mit auf der Platte sind auch

der Herz-Schmerz-Song „Bed Of Roses“

und „Always“, mit denen Generationen

an Rockfans ihren Herzblättern die Liebe

beschwören.

Bis heute hat Bon Jovi mehr als 100 Millionen

Platten verkauft, was sie mit zu den

Top-gehandelten Amerikanischen Rock

Bands macht. Sie spielen bis 2019 drei Live-Alben,

fünf Sammelalben und 15 Studio-Alben

sowie 66 Singles ein. 71 Musikvideos

und 14 Video-Alben bringen das

Musikerlebnis für Auge und Ohr auf den

Bildschirm.

Jon Bon Jovi

Solo

Jon Bon Jovi

hört trotz seiner

Erfolge mit

Bon Jovi nie

auf, eigene Projekte

zu machen.

Darunter

1990 den

Soundtrack für

Young Guns

II, auch als

Blaze of Glory

bekannt. Das

Album wartet

nicht nur mit dem Titelsong „Blaze

of Glory“ auf, der direkt auf Platz 1 der

Billboard Hot 100 einsteigt, sondern auch

mit Gaststars wie Elton John, Jeff Beck

und Little Richard.

Auch „Destination Anywhere“ von 1997

ist ein Soloprojekt, diesmal von einem

Kurzfilm zum Album begleitet. Darin haben

neben Jon Bon Jovi auch Kevin Ba-

Bild: Depositphotos/s_bukley

54 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Leben

con, Whoopi Goldberg und Demi Moore

ihren Auftritt. Er wird zum Hit auf MTV.

„Not Running Anymore“ ist ein weiterer

Soundtrack, der ihm 2012 eine Golden

Globe Award Nominierung einbringt.

Jon auf der Leinwand

„Destination Anywhere“ bleibt nicht das

einzige Mal, dass Jon Bon Jovi auf der

Leinwand zu sehen ist. Als Rampensau

von ganzem Herzen ist er auch als Schauspieler

überzeugend. Er ist in „Moonlight

and Valentino“, „The Leading Man“,

„Homegrown“, „Little City“, „No Looking

Back“, „Row Your Boat“, „Vampires Los

Muertos“, „U-571“, „Cry Wolf “, „National

Lampoon's Pucked“ und „New Year's Eve“

zu sehen und wird im Abspann erwähnt.

Eine größere Rolle spielte er an der Seite

von Helen Hunt in „Pay It Forward“. Auch

in Serien wie „Sex and the City“, „Las Vegas“,

„30 Rock“, „The West Wing“ und Ally

McBeal“ hat er Auftritte und Nebenrollen.

Football ist seine Leidenschaft

Wo andere sich darauf beschränken, den

Spielern ihrer Sportteams bei Wettkämpfen

zuzujubeln, geht Jon Bon Jovi einen

Schritt weiter. 2004 gründete er mit den

Philadepia Soul sein eigenes Arena Football

League Team. Seinen Rockstar-Ruhm

nutzte er direkt, um gemeinsam mit John

Elway und Denver Broncos, der selbst

Miteigentümer des Colorado Crush

Teams ist, Fernsehspots für die AFL zu

machen.

Als Rampensau von

ganzem Herzen ist er

auch als Schauspieler

überzeugend.

Rockstar auf der politischen Bühne

Jon Bon Jovi macht aber keinen Hehl daraus,

dass er die Demokraten unterstützt.

Beispielsweise nimmt er sich, gemeinsam

mit Richie Sambora, 2004 die Zeit, John

Kerry auf seiner Wahlkampftour quer

durch die Staaten mit Songauftritten zu

unterstützen. 2007 lädt Vizepräsident Al

Gore ihn ein, nachdem Bon Jovi beim Live

Earth Concert aufgetreten waren. Auch

Barack Obama unterstützt er als Fundraiser,

indem er in seinem Privatanwesen ein

Dinner zu diesem Zweck abhält. Für Hillary

Clinton wirbt er 6,3 Millionen Dollar

Wahlkampfunterstützung ein. 2013 gewinnt

Cory Booker, Junior US-Senator of

New Jersey, seine Unterstützung für seine

Kampagne anlässlich seiner Präsidentschaftskandidatur.

Weltverbesserer in Aktion

Eng verbunden mit seinem politischen

Engagement ist auch der Einsatz des Stars

für gute Zwecke. 2005 spendet er in „The

Oprah Winfrey Show“ eine Million Dollar

für die Angel Network Foundation. 2006

gründet der Rocker die Jon Bon Jovi Soul

Foundation, die versucht, die Abwärtsspirale

von Armut und Obdachlosigkeit zu

durchbrechen. In diesem Zuge öffnet die

Foundation 2011 mit der JBJ Soul Kitchen

ein Wohltätigkeitsrestaurant, dessen Gäste

für ihr Essen nur zahlen, was sie können.

Ob in Geld oder Arbeit bleibt dem Gast

überlassen. 2009 nimmt er, Andy Madadian

und Richie Sambora ein Musikvideo

auf, in dem sie für weltweite Solidarität mit

dem iranischen Volk werben.

Privates Glück

Im April 1989 seilt sich Jon Bon Jovi heimlich

von der „The New Jersey Syndicate

Tour“ ab, um bei einer Stippvisite in der

Graceland Wedding Chapel in Las Vegas

seine High School-Liebe Dorothea Hurley

zu heiraten. Die bis heute glückliche Beziehung

bescherte dem Paar drei Söhne und

eine Tochter.

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55


Wissen

Michael Jordan galt in seiner Karriere

als ein hervorragendes Beispiel für einen

Cleaner.

56 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

Kompromisslos:

So denken Cleaner

Bilder: Depositphotos/ProShooter Cover: FinanzBuch Verlag

Die Haltung eines Cleaners

kann so formuliert werden:

Ich habe alles im Griff.

Er betritt einen Raum mit

großem Selbstbewusstsein

und verlässt ihn mit Ergebnissen. Ein Cleaner

hat den Mut und die Vision, alles zu

seinem Vorteil auszurichten. Man weiß

nie, was er vorhat, aber man ahnt, dass er

etwas ausbrütet. Man kann nur abwarten,

ihn beobachten und ihm Respekt für seine

Fähigkeit zollen, alles ohne lange Diskussionen

oder Analysen zu regeln. Er weiß

einfach, was zu tun ist.

Ein Cleaner zu sein, hat fast nichts mit

Talent zu tun. Jeder ist auf irgendeine

Art und Weise talentiert. Aber das führt

nicht unbedingt zum Erfolg. Diejenigen,

die Spitzenleistungen erreichen, verlassen

sich nicht auf ihr Talent. Sie konzentrieren

sich voll und ganz darauf, die Verantwortung

und die Führung zu übernehmen, sei

es im Sport, in der Familie, beim Führen

eines Betriebs oder beim Fahren eines

Busses. Sie entscheiden, wie der Job gemacht

werden soll, und tun dann das, was

nötig ist. Solche Menschen sind unglaublich

antriebsstark und besitzen eine unvergleichliche

Genialität. Sie erledigen einen

Job nicht nur, sie erfinden ihn neu.

Ich habe alles im Griff ist ihr Credo.

Damit meine ich zum Beispiel auch

den Kellner, der von jedem einzelnen

Kunden weiß, was dieser gerne trinkt

und wie er sein Steak mag. Jeder isst

in so einem Restaurant gerne und

gibt reichlich Trinkgeld, weil er den

hervorragenden Service schätzt. Ich

meine aber auch die Lehrerin, die

so lange nicht aufgibt, bis alle Schüler den

Stoff verstanden haben, oder den Sachbearbeiter,

der weiß, was sein Chef braucht,

noch bevor dieser es selbst weiß. Oder

alle Eltern, die Überstunden machen, um

Rechnungen zu bezahlen und ihre Kinder

auf die Universität schicken zu können.

Oder die Busfahrer, die jeden Morgen in

ihren Bus steigen, alle Passagiere kennen,

wissen, wo jeder ein- und aussteigt, immer

freundlich lächeln, aber denken: Das

ist mein verdammter Bus und hier wird

kein Unsinn gemacht. Hier ist und bleibt

es sauber. Ich werde immer pünktlich sein

und jeden, der mir blöd kommt, schmeiße

ich raus.

Auszug aus dem Buch

„Kompromisslos“

von Tim S. Grover

Navy SEALs sind Cleaner. Sie verfolgen

ihre Mission und nichts kann sie davon

abhalten, sie zu erfüllen; sie wissen, was

getan werden muss, und tun es einfach.

Sie sind auf Erfolg getrimmt, feiern diesen

aber nicht lange, weil es immer noch

mehr zu tun gibt. Jeder Sieg ist lediglich

ein Sprungbrett für die nächste Herausforderung,

der sie sich stellen müssen. Der

Wenn alles schiefläuft und jeder

panisch wird, bleibt ein Cleaner

ruhig und unerschütterlich, cool

und sicher.

größte Teil der Arbeit geschieht hinter den

Kulissen, ohne viel Tamtam. Cleaner legen

keinen Wert auf Show. Ein echter Cleaner

sagt einem nicht, was er vorhat oder plant.

Das findet man erst am Schluss heraus.

Und wenn man schließlich merkt, was er

vollbracht hat, befasst er sich schon mit

der nächsten Aufgabe.

Warum nenne ich sie Cleaner? Weil sie für

alles Verantwortung übernehmen. Wenn

etwas schiefläuft, geben sie nicht anderen

die Schuld daran, denn Cleaner verlassen

sich sowieso nie auf andere. Sie kehren

einfach die Scherben zusammen und

machen weiter. Denken Sie nur an einen

Nachtwächter, der nachts ganz allein arbeitet.

Er lenkt keine Aufmerksamkeit auf

sich, niemand sieht, wie er arbeitet, niemand

weiß, was er eigentlich tut, aber der

Job wird immer erledigt. Er muss erledigt

werden, damit andere wiederum ihre Jobs

effizient ausüben können. So gesehen, ist

er der mächtigste Mann in einem Unternehmen.

Er hat unbegrenzten Zugang zu

allen Räumen, er weiß, wo sich alles befindet

und wie alles funktioniert. Er besitzt

einen Generalschlüssel für alle Türen und

kann sich unbemerkt überallhin bewegen.

Er weiß, was die anderen tun, und kennt

alle schmutzigen kleinen Geheimnisse,

zum Beispiel, wer am Vorabend nicht

nach Hause gefahren ist, wer sich spät am

Abend reingeschlichen hat, wer die leere

Whiskyflasche unter dem Tisch liegen

gelassen und wer Kondomverpackungen

in den Mülleimer geworfen hat. Wenn es

einen Notfall gibt, wird er gerufen.

Ein Cleaner wird nicht als Erster, sondern

als Letzter ins Spiel gebracht, wenn sich

abzeichnet, dass niemand sonst die Situation

retten kann. Er diskutiert nicht

lange und bricht auch nicht in Panik

aus.

Cleaner brechen auch Regeln, wenn

nötig. Sie sind nur am Endergebnis

interessiert. Wenn alles schiefläuft

und jeder panisch wird, bleibt ein

Cleaner ruhig und unerschütterlich,

cool und sicher. Er kennt keine

Probleme, nur Situationen, die es zu

bewältigen gilt, und wenn er eine Lösung

gefunden hat, redet er nicht viel darüber.

Er sagt nur: »Ich mache das schon.« Und

wenn er Ergebnisse erzielt, stehen andere

nur fassungslos daneben, schütteln den

Kopf und fragen sich, wie er das wieder

einmal geschafft hat. Versagen ist keine

Option für ihn. Auch noch Jahre später

wird er eine negative Situation zu seinem

Vorteil nutzen. Und er wird nicht klein

beigeben, bis er am Ziel angekommen ist.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

57


Wissen

Begrenze

deinen Input

In der Stille liegt der Weg zum Erfolg

Als General machte Napoleon

es sich zur Angewohnheit,

erst spät auf Briefe zu

antworten. Er instruierte

seinen Sekretär, erst drei

Wochen zu warten, bevor

er die Korrespondenz öffnete.

Wenn er dann endlich

den Inhalt des Briefs zu hören

bekam, wies Napoleon

gern darauf hin, wie viele

vermeintlich »dringlichen«

Angelegenheiten sich in

der Zwischenzeit schon von

selbst erledigt hatten und

keiner Antwort mehr bedurften.

Sicherlich war Napoleon eine sehr eigensinnige

Führungspersönlichkeit, aber er

war seinen Pflichten gegenüber nie nachlässig

und verlor auch nie den Kontakt zu

Eine Fülle an Informationen

schafft einen Mangel an

Aufmerksamkeit

– Herbert Simon

seiner Regierung oder seinen Soldaten.

Doch um aktiv und stets im Bilde zu sein

über das, was wirklich wichtig war, musste

er sehr wählerisch sein, wenn es darum

ging, wer mit welcher Art von Informationen

sein Gehör fand.

Gleichermaßen teilte er seinen Boten mit,

ihn niemals mit guten Nachrichten zu

wecken. Schlechte Nachrichten dagegen,

also eine anstehende Krisensituation oder

eine wichtige Entwicklung, die sich negativ

auf seinen Feldzug auswirken könnte,

die sollte man ihm unverzüglich bringen.

»Weckt mich sofort«, sagte er, »denn dann

darf kein Augenblick mehr

vergeudet werden.«

Für die Lebensrealität eines

äußerst beschäftigten Menschen

waren das zwei brillante

Vorgehensweisen,

denn wir werden ohnehin

immer mit viel zu viel bombardiert.

Um klar denken

zu können, ist es elementar,

dass jeder von uns lernt, das

Belanglose vom Wichtigen

zu trennen. Es reicht nicht, dass man sich

gern tiefschürfenden Gedanken oder trockenen

Analysen hingibt; eine Führungsperson

muss dafür auch Zeit und Platz

schaffen.

Das ist in unserer modernen Welt gar

nicht so einfach. In den 1990er-Jahren

begannen Wissenschaftler den sogenannten

»CNN-Effekt« zu untersuchen. Die

Nachrichtenflut, die rund um die Uhr ausgestrahlt

wird, macht es für Politiker und

Unternehmer nahezu unmöglich, nicht

immer nur zu reagieren. Es gibt einfach

zu viele Informationen, jedes kleinste Detail

wird unter die Lupe genommen und

aufgebauscht, die Spekulationen nehmen

überhand – und unser Verstand ist davon

völlig überfordert.

Der CNN-Effekt ist heutzutage für jeden

ein Problem, nicht nur für Präsidenten

und Generäle. Jeder von uns hat Zugriff

auf viel mehr Informationen, als wir jemals

sinnvoll nutzen könnten. Wir sagen

uns, es sei Teil unseres Berufs, »Bescheid

wissen« zu müssen, und so vergeuden

wir unsere kostbare Zeit für Nachrichten,

Berichte, Meetings und andere Arten von

Reaktionen. Selbst wenn wir nicht vor

dem Bildschirm festkleben, sind wir stets

Getratsche, Dramen und anderen Ablen-

58 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Wissen

Bild: imago images/UPI Photo, Wikipedia/Jacques-Louis David Cover: FinanzBuch Verlag

Auszug aus dem Buch „In

der Stille liegt dein Weg“

von Ryan Holiday

kungen ausgesetzt.

Wir müssen dem ein Ende

setzen.

»Wenn du dich verbessern

willst«, hat Epiktet einmal

gesagt, »sei damit zufrieden, ahnungslos

oder dumm zu wirken, wenn es

um irrelevante Dinge geht – tu nicht so, als

wärst du besonders gescheit.«

Napoleon nahm es in Kauf, mit seiner Korrespondenz

stets etwas spät zu sein, auch

wenn das manchmal zu Missstimmung

führte oder wenn er das eine oder andere

Gerücht verpasste, denn es bedeutete, dass

die trivialeren Probleme sich von allein lösen

mussten, ohne sein Zutun. Wir müssen

eine ganz ähnliche Haltung einnehmen

– wir müssen den Dingen einen gewissen

Raum geben, die Nachrichten nicht gleich

aufsaugen, wenn sie sich ereignen, den neuesten

Trends und kulturellen Modeerscheinungen

etwas hinterherhinken.

Lass es nicht zu, dass der Posteingang auf deinem

Computer dein Leben beherrscht.

Das, was wirklich wichtig ist, wird auch dann

immer noch wichtig sein, wenn du die Zeit

dafür gefunden hast. Das, was nicht wichtig

ist, wird bis dahin bewiesen haben, dass es bedeutungslos

ist, oder wird sich schon in Luft

aufgelöst haben. Dann kannst du dich hinsetzen,

ganz ruhig und nicht erschöpft oder

hastig, und kannst dem, was Beachtung verdient,

deine ganze Aufmerksamkeit widmen.

Hinter dem Versuch, stets auf dem Laufenden

zu

sein und

über alles

Bescheid zu

wissen, sei

es die neueste

angesagte

Fernsehserie,

das neueste

Gerücht

»Wenn du dich verbessern willst sei

damit zufrieden, ahnungslos oder

dumm zu wirken, wenn es um irrelevante

Dinge geht – tu nicht so, als

wärst du besonders gescheit.«

– Epiktet

aus der

Wirtschaftswelt,

die kritischste

aktuelle

Glosse

oder die schlimmste politische Krise (im

Nahen Osten, in Afrika, Asien, das Klima,

die Weltbank, ein NATO-Gipfel und

so weiter und so weiter) steckt unser Ego.

Hinter dem Bestreben, die bestinformierte

Person im Raum zu sein, diejenige, die

allen Klatsch und Tratsch kennt, die alles

über jeden weiß, steckt unser Ego.

Doch das kostet uns nicht nur unseren

Seelenfrieden, sondern es entstehen

auch ernst zu nehmende Opportunitätskosten.

Wenn wir ruhiger wären, uns

selbst mehr vertrauten, wenn wir einen

längeren Blick auf die Dinge hätten,

könnten wir dann nicht unsere mentale

Energie auf ein wirklich sinnvolles Thema

verwenden?

Die katholische Nonne und Bürgerrechtsaktivistin

Dorothy Day schrieb

1942 etwas ganz Ähnliches in ihr Tagebuch:

»Stell dein Radio ab«, mahnte sie

sich. »Leg die Tageszeitung zur Seite. Lies

einen Überblick über die Geschehnisse

und widme dich dann einer richtigen

Lektüre.« Damit meinte Sie Bücher – widme

dich dem Lesen von Büchern. Bücher

voller Weisheiten.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

59


Leben

JUSTIN BIEBER

Vom Kinderstar zur Bühnengröße

Kinderstars sind ein sehr

umstrittenes Phänomen.

Bei allem Enthusiasmus für

Singen, Sport oder Schauspielerei,

kann ein Kind, das

grade mal am Anfang der Pubertät steht,

nicht die volle Tragweite, der um es herum

gestrickten Maschinerie und der damit

verbunden Verträge, begreifen. Also ist

es immer auch eine Sache, des Ehrgeizes,

der Vernunft und des Einsatzes der dahinterstehenden

Eltern und Manager, ob ein

Kind seiner Begabung gemäß zu einem

langfristig erfolgreichen Star seines Metiers

gefördert oder in einem kurzen Lodern

des Erfolges verheizt wird. Einer, dessen

erwachsenes Umfeld wohl die richtige

Mischung getroffen hat, ist Justin Bieber.

Große, braune Kulleraugen, brauner Pilzkopf,

so sah 2007 die Welt den 12jährigen

Justin Bieber auf den Aufnahmen von der

„Stratford Star Competition“, die seine

Mutter für die Verwandtschaft auf YouTube

hochgeladen hatte. Auch Auftritte von

anderen Talentwettbewerben und von

seinen Straßenmusiker-Einsätzen, mit

denen er sein Taschengeld aufpolierte,

wurden von seiner Mutter gefilmt und auf

YouTube gestellt. Immer mehr Menschen

sahen sich die Videos des süßen Kleinen

mit der großen Stimme an und wurden zu

einer treuen, lokalen Fangemeinde.

Scooter Braun, ein amerikanischer Musikmanager

und zusammen mit Usher

Mitinhaber der Plattenfirma RBMG, stieß

2008 auf die YouTube-Videos des Teens

und lud ihn nach Atlanta zu Demoaufnahmen

ein. Nach einigem Hin und Her

wurde ein Plattenvertrag mit Island Records

eingefädelt. Eine hervorragende

Kombination, wie sich schon beim Debut

herausstellte.

Music is „My World“

2009, Bieber war gerade 15, erschien seine

Debutsingle „One Time“, die direkt auf

Platz 17 der Billboard Hot 100 und Platz

12 in Kanada einstieg. Auch diesseits des

Ozeans legte die Single mit Platz 14 in

Deutschland und Platz 11 in England einen

bomben Start hin. Daneben trat er

immer öfter auf die Bühne. Für das Weihnachtsspecial

„Christmas in Washington“

trällerte er für die Präsidentenfamilie

Obama „Someday at Christmas“ von Stevie

Wonder. Ein paar Tage später sah ihn

die Amerikanische Öffentlichkeit bei bei

der Silverstershow Dick Clark’s New Year’s

Rockin’ Eve with Ryan Seacrest.

Nach weiteren erfolgreichen Single-Veröffentlichungen

noch im selben Jahr brachte

er 2010 das Debut-Album „My World 2.0“

passend zu seiner Debüt-EP „My World“

heraus, was beide in den Charts nach oben

katapultierte. Das Album schoss auf den

Billboard 200 auf Platz Eins und machte

Justin Bieber damit zum jüngsten männlichen

Künstler mit dieser Platzierung seit

Stevie Wonder 1963. Mitte 2010 ging der

16-jährige auf seine „My World Tour“.

Nach 77 Konzerten auf dem nordamerikanischen

Kontinent führte die Tour 2011

nach Europa bevor er Asien, Australien

und Südamerika betourte.

Fraglos fließt dabei jede Menge Geld. 2011

war Bieber laut Forbes mit 53 Millionen

Dollar Jahreseinkommen der zweit-bestbezahlte

unter den bis 30-jährigen VIPs.

Nachdem er 2011 mit „Under the Mistletoe“

ein Weihnachtsalbum und 2012

mit „Believe“ ein weiteres Album herausbrachte.

Kümmerte er sich erst einmal um

Konzerte rund um die Welt. Daher kam

erst 2015 sein neuestes Album „Purpose“

auf den Markt.

60 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Leben

Privates auf und ab

Natürlich ist auch ein prominenter Jugendlicher

zuerst einmal ein Jugendlicher

und muss seine Erfahrungen machen.

2014 machte er in Deutschland

Schlagzeilen, als er mit Affendame

„Mally“ aus dem Privat-Flieger spazierte.

Nachdem er weder tierseuchennoch

artenschutzrechtliche Papiere für

2011 war Bieber

laut Forbes mit 53

Millionen Dollar

Jahreseinkommen

der zweit-bestbezahlte

unter den bis

30-jährigen VIPs.

Bilder: Depositphotos/s_bukley/PopularImages/Imaginechina-Editorial

das 14 Monate alte Tier vorweisen konnte,

wurde der Kapuzineraffe vom deutschen

Zoll beschlagnahmt und in einem

Münchner Tierheim untergebracht. Bieber

zahlte 2100 Euro Bußgeld. Der Empörung

seiner Fans und Tierschutzorganisationen

über ein Wildtier als Haustier

nachgebend, verzichtete er auf seine tierische

Gefährtin, die seitdem im Serengeti-Park

in Hodenhagen lebt.

Apropos Gefährtin: Ein Frauenschwarm

wie der Jungmusiker hat natürlich keinen

Mangel an Auswahl und auch eine

ordentliche Liste an jungen

Damen verschlissen, darunter

Selena Gomez, Kendall Jenner,

Yovanna Ventura, Miranda

Kerr, Alyssa Arce und Sofia

Richie. Doch seit 2018 ist er

ganz bodenständig mit seiner

Jugendfreundin Hailey Baldwin

Bieber, der Tochter von Stephen

Baldwin, verheiratet.

Vielseitiger Jungstar

Zwischen Aufnahmestudio und

Konzertbühne fand der Jugendliche

Zeit für einen Gastauftritt als

„Jason McCann“ in „CSI: Den Tätern

auf der Spur“. Anfang 2011

kam „Never Say Never“ als Single

heraus, bei der Jaden Smith als

Gastmusiker mitwirkte. Das ist

nicht weiter verwunderlich, da

Smith die Rolle des Dre Parker

im 2010 erschienenen „Karate

Kid“ gespielt hatte, als dessen Titelsong

„Never Say Never“ komponiert

worden war.

Bieber nutzte den vor allem

weiblichen Hype um seine Person

und stieg ins Parfum-Geschäft ein.

Er brachte seit 2011 bisher vier Düfte mit

großem Verkaufserfolg in die Läden. Die

Möglichkeit, ihrem Star so hautnah zu

kommen, nutzten demnach recht viele

seiner Fans.

2012 sah man ihn für Venus Williams,

Adidas und Derrick Rose im Werbeeinsatz,

2015 für Calvin Klein und im selben

Jahr auch für Kevin Harringtons „Starshop“-App.

Auch die Deutsche Telekom

ließ Justin Bieber 2017 für sich werben.

Der Wohltäter Bieber

In der Starbranche gehört es zum guten

Ton, philantrophe Projekte zu unterstützen

und so den Fans das Gefühl von

Nähe zu geben. „Tue Gutes und sprich

darüber“, ist neben der ehrlichen Hilfe

für das unterstützte Projekt ein hervorragendes

Selbstmarketing-Tool. Justin Biebers

wurde von Adam Braun, dem Bruder

seines Managers, die Unterstützung

von „Pencils of Promise“ nahegelegt.

Braun hat die Organisation gegründet,

um damit Schulen in Entwicklungsländern

zu bauen. Daneben unterstützt

der Sänger mit einer Werbekampagne

„Schools4All“ und spendet dafür große

Summen. Nach der Taifun-Katastrophe

2013 warb er mit #GiveBackPhilippines

für die Opferhilfe. Vielleicht ist in diesem

Fall tatsächlich das wahre Gesicht

des Justin Bieber zu erkennen.

ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

61


Erfolg Magazin Brand Ambassadors

ERFOLG

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin

BRAND

AMBASSADORS

Mymtvtn

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dass diese 3 Faktoren unerlässlich für

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Auf meiner Seite findest du Sprüche und Zitate

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wächst du persönlich und lernst das Leben

mit all den Höhen und Tiefen kennen.

Ich freue mich, dich auf meiner Seite begrüßen

zu dürfen und mit dir diesen Weg zu

gehen.

Wir wollen Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg

unterstützen und sie von A nach B bringen.

Die Mission von Milliarden Motivation besteht

darin, eine Starke Community von leistungsfähigen,

euphorischen, disziplinierten Menschen

aufzubauen - die einfach MEHR wollen. Die

einfach ehrgeizig und fleißig sind. Die nicht so

viel drum reden und einfach machen.

„Du bist der Grund, warum ich es jeden

Morgen schaffe, immer ein Stück weiter zu

kommen, mich weiter zu entwickeln und

über meine Grenzen hinauszuwachsen. Du

motivierst mich (und ich glaube auch ziemlich

viele andere Menschen) mit deinen Beiträgen

und hast mich auf den richtigen Weg

„gebracht“! Dafür wollte ich danke sagen“

– Maya L. (Abonnentin)

@blickwinkel.der.welten

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Jammer nicht, lebe!

Boss Motivation

Entrepreneurs.germany

Schon Einstein sagte, es gibt viele Wege zum

Glück, einer davon ist aufhören zu jammern.

Und ich hab mir das nach einem Schicksalsschlag

zum Lebensmotto gemacht .

Meine Seite/ Blog soll Dir eine Quelle der Inspiration

und Motivation sein.

Es lohnt sich, seinen Träumen zu folgen und

nie aufzugeben.

Ich habe es selbst erlebt!

Ich geh leben! Kommst Du mit?

Kennst du den Spruch „Zeige mir dein Umfeld

und ich sage dir wer du bist“? Dein Umfeld

hat einen riesigen Einfluss auf deine Gedanken,

deine Einstellung, aber vor allem auf

deine Taten! Das Gute: Durch Social Media

ist es heutzutage so leicht wie nie, dir zumindest

auf digitaler Basis das richtige Umfeld zu

schaffen. Warum Boss Motivation unbedingt

zu deinem Umfeld gehören sollte? Such uns

auf Instagram und überzeuge dich selbst!

Finn Peiter ist ein junger Unternehmer aus

Köln. Er gründete die BrandPerformance

Marketing Agentur NetVantage, die für die

online Kundengewinnung und Umsatzsteigerung

ihrer Klienten sorgt.

Außerdem teilt er über Instagram mit Entrepreneurs

Germany, als Brand Ambassador

des Erfolg Magazins, kostenlos Inhalte unter

dem Motto “Erfolg, Business & Mindset”.

Erfahre mehr auf LinkedIn / Xing

Bilder: Privat

@jammer_nicht_lebe

@bossmotivations

@entrepreneurs.germany

62 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Erfolg Magazin Top-Experten

TOP

EXPERTEN

Bild: Depositphotos.com/depositedhar

Namen Fachgebiet Land

Maximilian Schreiber

Fördermittelberatung

und - beantragung

Spyridon Tzimoulis Fitness D

Albert Wagner Online Marketing D

Sebastian Albert Business Building D

Nelly Kostadinova

Ulrike Kern

Mut und bleibender Erfolg im

Business

Mentales und emotionales

Coaching

Marcus Schulz Erfolgscoach D

Florian

Bretschneider

Digitale Infoprodukte

Nikolaus Kolba Consulting A

David Wehnert Onlinevermarktung D

Dr. Barnim von den

Steinen

Rechtsberatung: M&A,

Compliance, Manager-Haftung

Philip Semmelroth Selbstvermarktung und Verkauf D

Johannes Placzek Vertrieb & Coaching D

D

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D

D

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Namen Fachgebiet Land

Paul Funk Millionen Macher D

Luca Mazza

Speaking & Persönlichkeitstuning

Lukas Sadjak Network Marketing A

Dominik Greger Online Marketing D

Jan Dudek Finanztraining D

Martin Pleissner Sinnerfülltes Unternehmertum A

Toni Hisenaj Vertriebscoaching und Speaking D

Oliver Schwartz

Executive Communications &

Visual Communications

Sebastian Hill Schmerzchoaching D

Dieter Kiwus

Innovative Neukunden- und

Mitarbeitergewinnung

Sascha Sander Martial Arts D

Nick Sinanan

Persönlichkeits- und Teamentwicklung

Mario Tenspolde High Performance Coaching D

Angela Thomas Beauty und Styling D

Hierbei handelt es sich um die neu aufgenommenen Top-Experten.

Die gesamte Liste finden Sie unter www.erfolg-magazin.de/top-experten/

CH

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D

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ERFOLG magazin . Ausgabe 01/2020 . www.erfolg-magazin.de

63


Einstellung

Best of Web

BEST OF WEB

Simply Red Sänger Mick Hucknall erhält den

Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Nachhaltigkeit ist in der Musikindustrie

und Entertainmentbranche

angekommen.

Ein Beleg dafür ist der Ehrenpreis

des Deutschen Nachhaltigkeitspreises

an Simply Red Sänger Mick

Hucknall, der zusammen mit Radiohead

und weiteren Vertretern

der britischen Musikindustrie den

Klimanotstand ausgerufen hat. Sie

fordern eine sofortige staatliche Reaktion,

um alles Leben auf der Erde

zu schützen.

Der britische Musiker ist einer der bekanntesten

Soul- und Popsänger. Mit

Simply Red ist er seit 1984 weltweit

erfolgreich und hat mehr als 70 Millionen

Platten weltweit verkauft. Der

Durchbruch gelang mit dem Debütalbum

„Picture Book“ (1985), gefolgt

von unzähligen weiteren erfolgreichen

Alben und Songs. Hits wie „If You

Don’t Know Me By Now“ (1989) und

„Holding Back The Years“ (1995)

gehören zu den Klassikern der Musikgeschichte.

Mit dem neuen Simply Red

Album „Blue Eyed Soul“ (2019) wird

dieser weltweiten Erfolgsgeschichte ein

weiteres Kapitel hinzugefügt.

Stefan Lohmann – Artist Relations und

Live Entertainment Konzept:

„Für mich ist es immer eine besondere

Freude, wenn es gelingt, solche

herausragenden Legenden der Musikgeschichte

für die Tätigkeiten des

Deutschen Nachhaltigkeitspreises zu

begeistern. Mit dem Ausruf des Klimanotstandes…

Mehr über den Deutschen

Nachhaltigkeitspreis lesen Sie unter

www.erfolg-magazin.de

ERFOLG Magazin zeichnet

Top-Experten beim OMKO aus

Das ERFOLG Magazin stellt bereits zum

vierten Mal in diesem Jahr die neuen

Top-Experten aus verschiedenen Bereichen

vor. 2008 begann das Magazin bereits

Top Experten aus den verschiedenen

Wirtschaftsbereichen in diesen Zirkel

aufzunehmen. Die Namen der neuen

Experten werden regelmäßig in der Print

Ausgabe des ERFOLG Magazins aufgelistet.

Der Verleger des ERFOLG Magazins,

Julien Backhaus, hat sie am Samstag beim

„OMKO“ in Ingolstadt ausgezeichnet.

Folgende Experten erhielten den Titel

des Top-Experten (von links beginnend):

Johannes Eder, Branding & Online

Kundengewinnung

Pascal Keller, Digitale Geschäftsmodelle

Paul Funk, Millionen Macher

Mehr zur Verleihung der Top-Experten

lesen Sie auf www.erfolg-magazin.de

64 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


Best of Web

Digitale Welt: Lorenzo Scibetta

über Online-Kurse

Unsere Gesellschaft befindet sich im

Zeitalter der digitalen Welt. Zwischen der

Generation y und z nimmt die Digitalisierung

in kürzester Zeit zu und verändert

nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die

Strukturen in unseren Unternehmen. Im

Nu werden alte Konzepte gegen neuere,

zielführende Geschäftsmodelle ausgetauscht.

Hier steht vor allem die Grundlage

von modernen Internettechnologien

im Vordergrund. Von der Virtualisierung

eigener Prozesse, über die Transformierung

von Datenpaketen, ermöglicht uns

die digitale Welt ein Übermaß an Verfügbarkeit

unserer persönlichen Produkte

und Dienstleistungen.

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Noch nie war es möglich, im Bezug auf

Raum und Zeit, seinen Kunden so viel zu

ermöglichen, wie heute. In der Vergangenheit

war es schlicht und ergreifend nicht

machbar, den Kunden die Möglichkeit zu

bieten, die eigenen Produkte oder Dienstleistungen

gleichzeitig nutzen zu können.

Das World Wide Web verfügt darüber

hinaus über die Chance, starke Gewinne

zu erzielen, viele Menschen untereinander

zu vernetzen und eingesetzte Geschäfts-

modelle zu skalieren. Und dies alles unter

einer geringen Kostenposition. Unglaublich,

oder? Doch wir sind noch lange nicht am

Ende, denn die Digitalisierung schreitet

weiter unaufhaltsam voran.

Auch der erfolgreiche Speaker Lorenzo

Scibetta erlebt den digitalen Wandel mit.

„Natürlich macht sich die technische

Entwicklung auch im Business Bereich

der Speaker bemerkbar.“, so Lorenzo, der

erst vor kurzem seinen neuen Online-Video-Kurs

zum Thema…

Wie es weiter geht, lesen Sie unter

www.erfolg-magazin.de

Andreas Buhr: Vertrieb geht heute anders

Bilder: imago images/Eibner, Ronny Barthel, privat, Buhr Team Akademie

Ein neues Zeitalter ist angebrochen. Es

hat sich ein neuer Kundentyp entwickelt:

der smarte Kunde. Er ist informiert und

involviert. Er ist Mitentwickler und Mitgestalter.

Er will Produkte und Dienstleistungen,

die seinen Werten entsprechen

– und das sofort, immer verfügbar, 24/7!

Der smarte Kunde ist oft selbst der Experte.

Und damit ändert sich alles: Das

Ende des Verkaufens ist da.

Rasante technologische, politische und

gesellschaftliche Entwicklungen revolutionieren

die Vertriebsarbeit: digitale

Vermarktungs- und Kommunikationswege

neue Global Player und Marktaufteilungen,

Kundenwünsche und…

Den gesamten Text zu Andreas Buhr

finden Sie auf www.erfolg-magazin.de

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Erfolg Magazin Kalender

SoulX Festival

Ferropolis, Stadt aus Eisen/

Gräfenhainichen,

13.–16. August 2020

Das SoulX Festival ist das erste Open Air

Festival für nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung

in Deutschland. Hier können

Sie die besten Speaker der Branche

sehen, die im deutschsprachigen Raum

mittlerweile ein Millionenpublikum

erreichen.

Direkt zu Beginn kann Ihnen SoulX

Speaker wie Ben Ouattara, Gesa Neitzel

und Jil Zeletzki präsentieren und stellt

damit ein vielversprechendes LineUp auf.

Die Mischung aus Vorträgen von Speakern,

Workshops und Music Acts bietet

den idealen Raum, um Träume aus allen

Lebensbereichen wieder zu erwecken.

Don't stop believin'

Porsche Arena/Stuttgart,

24. März 2020

Rocket Life Day

Bergkamen,

19. Januar 2020

Auf dem Rocket Life Day bekommen Sie

die Chance sich weiterzuentwickeln! Wie

Sie Ihr Leben verändern und über eine

gezielte Strategie zum Erfolg kommen,

können Sie bei packenden Vorträgen und

einzigartigen Übungen erlernen. Sie lernen

nicht nur Dinge über sich selbst, sondern

auch Schlüsselbegriffe wie „modelling of

excellence“ und Erfolgs-Hypnose kennen!

Das Programm Umfasst die 4 Top Hacks

der Persönlichkeitsentwicklung, 11 Strategien

für ein Erfolgs-Mindset, Übungen für

einen starken Selbstwert und viele Andere

Übungen, mit denen Sie erfolgreich werden

können!

Founder Summit

Wiesbaden,

18.– 19. April 2020

Die Entrepreneur University ist zurück

in Wiesbaden und öffnet wieder ihre Türen

für das Erfolgsformat "The Founder

Summit"! Der Ort für jeden Unternehmer,

Gründer und solche, die es werden wollen.

Es erwarten Sie 7.000 Teilnehmer, 120

Start-Ups, 70 Speaker, 9 Theme-Stages,

Center Stage, Pitch-Arena, Big Final Party

und mehr! Sie können Teil des größten

und spektakulärsten Events im Bereich

Startups, Entrepreneurship and Personal

Development Deutschlands werden! Sie

erfahren Geheimnisse, Tipps und Tricks,

sowie die besten Strategien und Taktiken

der besten Unternehmer Deutschlands!

Swiss Masterminds

Zürich,

25. Januar 2020

Norman Gräter will sein Können vor seinem

bisher größten Publikum unter Beweis

stellen.Die Zuschauer erwartet eine weltweit

einzigartige und aufwändige Bühnenshow:

Live begleitet durch ein klassisches Orchester,

blickt er auf seine ganz persönliche

Erfolgsgeschichte zurück – von der Idee und

Buchung der Halle im Jahre 2014 bis zur

Zielerreichung im Jahr 2020. Gräter nimmt

sein Publikum mit auf seine Reise und

zeigt den Besuchern, wie sie ihre eigenen

Ziele erreichen können. Als Wegbegleiter

dient dabei Gräters 6-jähriges Tagebuch

mit all seinen erreichten Erfolgen, Lernerfahrungen,

Höhen und Tiefen, das jeder

Besucher gratis am Ende der Veranstaltung

erhält. Seien Sie am 24.03.2020 live dabei

und werden Sie Teil dieser Vision!

In der unaufhaltsamen Globalisierung

Persönlichkeit zeigen, sein und entwickeln,

Werte zu stärken und gemeinsam

Veränderungen anpacken – genau das

lernen Sie auf dem „SWISS MasterMinds

Forum 2020“. Die Top-Speaker wollen

die drei deutschsprachigen Länder vereinen

und so als Beispiel vorangehen – so

steht nicht nur der Austausch von Wissen

sondern auch Praxis im Zentrum des

Forums. Es geht um die Wahrheit als Unternehmer

und Mensch, denn hier werden

nicht nur positive und schöne Sachen

erzählt, nein, hier wird auch die negative

oder anstrengende Seite des Erfolgs

offenbart, sodass Sie sehen können, wo

die wirkliche Persönlichkeitsentwicklung

stattfindet.

Bild: Benjamin Kurz Fotografie

66 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 01/2020 . ERFOLG magazin


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