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Leseprobe: Luther und die Folgen - Reformation in Brandenburg

Eine Spurensuche quer durchs heutige Brandenburg: Luthers Einfluss ist dort erstaunlich groß gewesen, obwohl er kaum selbst vor Ort war. Von der Prignitz bis zum Elbe-Elster-Land werden Orte, Bauwerke, Ausstattungsobjekte und Schriftzeugnisse vorgestellt. Sie sind Ausgangspunkte für die Autoren, nach grundlegenden Veränderungen, landesweiten Entwicklungen und Auswirkungen der Reformation zu fragen. In die Gegenwart führen die Fotostrecken von Frank Gaudlitz. Sie zeigen Vertreter der heutigen evangelischen Kirche im Pfarramt, in der Seelsorge und Diakonie.

Eine Spurensuche quer durchs heutige Brandenburg: Luthers Einfluss ist dort erstaunlich groß gewesen, obwohl er kaum selbst vor Ort war. Von der Prignitz bis zum Elbe-Elster-Land werden Orte, Bauwerke, Ausstattungsobjekte und Schriftzeugnisse vorgestellt. Sie sind Ausgangspunkte für die Autoren, nach grundlegenden Veränderungen, landesweiten Entwicklungen und Auswirkungen der Reformation zu fragen. In die Gegenwart führen die Fotostrecken von Frank Gaudlitz. Sie zeigen Vertreter der heutigen evangelischen Kirche im Pfarramt, in der Seelsorge und Diakonie.

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<strong>Luther</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong><br />

<strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Im Gedenken an Dr. Heidrun Chmura<br />

(1951–2017)


Mart<strong>in</strong> <strong>Luther</strong>:<br />

»Biblia, das ist,<br />

<strong>die</strong> gantze Heilige<br />

Schrifft Deudsch«,<br />

Hans Lufft,<br />

Wittenberg 1545


<strong>Luther</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong><br />

<strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische Gesellschaft für Kultur <strong>und</strong> Geschichte gGmbH<br />

Kulturland <strong>Brandenburg</strong>, Potsdam<br />

Konzeption <strong>und</strong> Redaktion: Simone Neuhäuser<br />

Bildkonzeption <strong>und</strong> Fotos: Frank Gaudlitz<br />

KOEHLER & AMELANG


Kanzeldetail aus der St. Nikolaikirche, Luckau


Inhalt<br />

7<br />

Grußwort<br />

Dietmar Woidke<br />

32<br />

BAD BELZIG<br />

Marienkirche mit Gedenkste<strong>in</strong><br />

über dem Westportal<br />

78<br />

MÜHLBERG (ELBE)<br />

Ehemaliges Propsteigebäude<br />

mit Museum<br />

9<br />

14<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Andreas Stegmann<br />

Die <strong>Reformation</strong> im Kurfürstentum<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

ANGERMÜNDE<br />

Stadtpfarrkirche St. Marien<br />

Gerl<strong>in</strong>de Strohmaier-Wiederanders<br />

Vor <strong>Luther</strong> – Oppositionelle religiöse<br />

Bewegungen im Mittelalter<br />

38<br />

44<br />

Andreas Stegmann<br />

Mart<strong>in</strong> <strong>Luther</strong> <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

CALAU<br />

»<strong>Luther</strong>-Tür« aus Seese<br />

<strong>in</strong> der Stadtkirche<br />

Ruth Slenczka<br />

Adel <strong>und</strong> <strong>Reformation</strong>: Kaspar von<br />

Köckritz aus der Niederlausitz<br />

»Pfarrer<strong>in</strong>nen«<br />

84<br />

Lars-Arne Dannenberg<br />

<strong>und</strong> Matthias Donath<br />

Mühlberg 1547 – Markste<strong>in</strong><br />

der <strong>Reformation</strong><br />

BERLIN<br />

Glocke der Wilsnacker<br />

Wallfahrtskirche zum Heiligen Blut<br />

im Märkischen Museum Berl<strong>in</strong><br />

Ruth Slenczka<br />

Landesherrliches Kirchenregiment<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e <strong>Folgen</strong><br />

Porträts von Frank Gaudlitz<br />

20<br />

JÜTERBOG<br />

»Tetzel-Kasten« <strong>in</strong> der Nikolaikirche<br />

Hartmut Kühne<br />

Tetzel <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong><br />

66<br />

FRANKFURT (ODER)<br />

Denkmal für <strong>die</strong> Alte Viadr<strong>in</strong>a<br />

90<br />

»Seelsorgende«<br />

Porträts von Frank Gaudlitz<br />

26<br />

MITTENWALDE<br />

Altar <strong>in</strong> der Stadtpfarrkirche<br />

St. Moritz<br />

Gerl<strong>in</strong>de Strohmaier-Wiederanders<br />

Kurfürst<strong>in</strong> Elisabeth von <strong>Brandenburg</strong><br />

72<br />

Gotthard Kemmether<br />

Die Universität Frankfurt (Oder)<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> religiösen Veränderungen<br />

<strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

FRANKFURT (ODER)<br />

Innenraum der St. Marienkirche<br />

104<br />

PERLEBERG<br />

Epitaph des Bürgermeisters<br />

Johann Konow <strong>in</strong> der St. Jakobikirche<br />

Uwe Czubatynski<br />

<strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>stadt:<br />

Das Beispiel Perleberg<br />

Maria B<strong>in</strong>del<br />

Frankfurter Bürgerfamilien<br />

als Träger der <strong>Reformation</strong><br />

INHALT<br />

5


110<br />

116<br />

122<br />

HERZBERG (ELSTER)<br />

Porträts von Mart<strong>in</strong> <strong>Luther</strong><br />

<strong>und</strong> Philipp Melanchthon<br />

<strong>in</strong> der St. Marienkirche<br />

Ruth Slenczka<br />

<strong>Luther</strong>ische Kirchenväter:<br />

Bildnisse von evangelischen<br />

Geistlichen im Kirchenraum<br />

BERNAU<br />

Innenansicht St. Marien mit Kanzel<br />

<strong>und</strong> Emporen<br />

Ulrich Schöntube<br />

Der Wandel des Kirchenraumes<br />

nach der <strong>Reformation</strong><br />

VEHLOW<br />

Beichtstuhl <strong>in</strong> der Dorfkirche<br />

134<br />

150<br />

156<br />

»Pfarrfamilien«<br />

Porträts von Frank Gaudlitz<br />

COTTBUS<br />

»Das Neue Testament« im<br />

Wendischen Museum<br />

Steffen Krest<strong>in</strong><br />

Wie <strong>die</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>die</strong> moderne<br />

sorbische Schriftsprache beförderte<br />

NEURUPPIN<br />

Bilderbogen »Das brennende Herz<br />

Jesu« im Museum<br />

Erdmute Nieke<br />

Jesus, Maria, Heilige <strong>und</strong> <strong>Luther</strong> –<br />

Frömmigkeit zwischen den<br />

Konfessionen<br />

168<br />

174<br />

188<br />

BLÜTHEN<br />

Pfarrhaus <strong>und</strong> Kirche<br />

Petra Bahr<br />

Das evangelische Pfarrhaus<br />

ist e<strong>in</strong> Mythos<br />

»Diakonissen«<br />

Porträts von Frank Gaudlitz<br />

Anhang<br />

Impressum<br />

Ulrich Schöntube<br />

Beichtstühle <strong>in</strong> der protestantischen<br />

Kirche<br />

162<br />

PRENZLAU<br />

Denkmal für Mart<strong>in</strong> <strong>Luther</strong><br />

128<br />

LUCKAU<br />

Kirche St. Nikolai mit Epitaph<br />

Stegemann<br />

Annette Dorgerloh<br />

Heldenverehrung <strong>und</strong> eigene<br />

Memoria: Das Prenzlauer<br />

<strong>Luther</strong>-Denkmal <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Stifter<br />

Gerl<strong>in</strong>de Strohmaier-Wiederanders<br />

Augsburg-Gedenken<br />

<strong>in</strong> der Niederlausitz<br />

6 INHALT


Grußwort<br />

Liebe <strong>Brandenburg</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>er,<br />

sehr geehrte Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e von »Kulturland<br />

<strong>Brandenburg</strong>«,<br />

vor 500 Jahren veränderte e<strong>in</strong> Ereignis sowohl <strong>die</strong> Kirche als<br />

auch <strong>die</strong> Welt nachhaltig: Mart<strong>in</strong> <strong>Luther</strong> veröffentlichte am<br />

31. Oktober 1517 se<strong>in</strong>e 95 Thesen <strong>in</strong> Wittenberg. Damit läutete er<br />

e<strong>in</strong>e christliche Erneuerung e<strong>in</strong> – mit Konsequenzen für <strong>die</strong> Kirche,<br />

<strong>die</strong> gesamte Gesellschaft <strong>und</strong> das Selbstverständnis e<strong>in</strong>es<br />

jeden E<strong>in</strong>zelnen. Aber er war weder der erste noch der e<strong>in</strong>zige<br />

Reformator: Der Prager Jan Hus, der Züricher Huldrych Zw<strong>in</strong>gli<br />

<strong>und</strong> der Franzose Johannes Calv<strong>in</strong> wirkten ähnlich prägend. Das<br />

<strong>Reformation</strong>sgedenken 2017 wird daher weltweit Anlass se<strong>in</strong>,<br />

sich mit dem eigenen Glauben zu befassen, den persönlichen<br />

Werten <strong>und</strong> der geistigen Haltung nachzugehen sowie deren<br />

<strong>Folgen</strong> für andere zu bedenken.<br />

Mit <strong>Luther</strong> begann auch e<strong>in</strong>e neue Etappe <strong>in</strong> der Geschichte<br />

der deutschen Sprache. Er stellte <strong>die</strong> Heilige Schrift, <strong>die</strong><br />

er als Erster vollständig <strong>in</strong> e<strong>in</strong> volkstümliches Deutsch übersetzte<br />

<strong>und</strong> dadurch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Schriftsprache schuf, wieder<br />

<strong>in</strong>s Zentrum des kirchlichen Lebens <strong>und</strong> trug Gottes Wort <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Welt. Se<strong>in</strong> wohl wichtigstes Wort war »Gnade«, weil wir alle<br />

fehlbar <strong>und</strong> unvollkommen s<strong>in</strong>d. Die <strong>Reformation</strong> führte im Ergebnis<br />

auch zur Spaltung der Kirche <strong>und</strong> zu Konfessionskriegen<br />

– schmerzhafte <strong>Folgen</strong>, <strong>die</strong> bis heute fortbestehen, wenngleich<br />

viele <strong>die</strong> Glaubenspluralität <strong>und</strong> -vielfalt schätzen.<br />

S<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Verhältnisse, wie sie se<strong>in</strong> sollen? <strong>Luther</strong> war<br />

davon überzeugt, dass jeder Mensch über e<strong>in</strong>e unmittelbare<br />

Beziehung zu Gott verfügt – wir alle somit mündige, selbstständige<br />

Gläubige s<strong>in</strong>d, gelenkt vom Willen der christlichen Freiheit.<br />

»Man lehre <strong>die</strong> Christen, dass wer dem Armen gibt oder dem<br />

Bedürftigen leiht, besser handelt, als wer Ablass löst.« Es kommt<br />

auf jeden E<strong>in</strong>zelnen an, auf unseren Mut, Streitigkeiten <strong>und</strong><br />

Missverständnisse zu überw<strong>in</strong>den. Und das verlangt nach Engagement<br />

für <strong>die</strong> Armen <strong>und</strong> Ausgegrenzten, nach christlicher<br />

Nächstenliebe <strong>und</strong> Barmherzigkeit. Angesichts der derzeitigen<br />

religiös motivierten Konflikte s<strong>in</strong>d <strong>Luther</strong>s Ideen sehr aktuell,<br />

denn es geht um das Gewissen von jedem von uns.<br />

Ich freue mich sehr <strong>und</strong> b<strong>in</strong> dankbar, dass sich Kulturland<br />

<strong>Brandenburg</strong> <strong>die</strong>ser Themen <strong>in</strong> ihrer ganzen Breite annimmt.<br />

Der Veranstaltungsreigen des Themenjahres spürt der<br />

kirchlichen Erneuerung <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> nach, h<strong>in</strong>terfragt Geschichte<br />

<strong>und</strong> sucht nach Zeichen von <strong>Luther</strong>s E<strong>in</strong>fluss. In <strong>die</strong>sem<br />

Begleitband stellen Ihnen dazu 15 Autoren Entdeckenswertes<br />

vor. Zum Beispiel, was es mit Tetzel <strong>und</strong> dem gleichnamigen<br />

Kasten <strong>in</strong> Jüterbog auf sich hat? Warum Beichtstühle gar nicht<br />

»typisch katholisch« s<strong>in</strong>d? Was Luckau mit Augsburg verb<strong>in</strong>det<br />

<strong>und</strong> woh<strong>in</strong> <strong>die</strong> Glocke der Wilsnacker W<strong>und</strong>erblutkirche verschwand?<br />

Viele Fragen <strong>und</strong> viele <strong>in</strong>teressante Antworten, <strong>die</strong><br />

uns auf <strong>die</strong> Spuren der <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> führen.<br />

Auch <strong>die</strong> evangelische Kirche <strong>und</strong> ihre heutige moderne<br />

Präsenz sowie <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kirche ausmachen, werden<br />

vorgestellt. Sie stehen im Mittelpunkt der Fotostrecken – ganz<br />

im lutherischen S<strong>in</strong>ne: »Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch<br />

tun.« Freuen Sie sich auf bemerkenswerte E<strong>in</strong>blicke <strong>und</strong><br />

unterhaltsame Erkenntnisse. Ich wünsche Ihnen viele gute, lehrreiche,<br />

aber auch unterhaltsame St<strong>und</strong>en bei Ihren Erk<strong>und</strong>ungen,<br />

ob <strong>in</strong> Perleberg, Prenzlau, Mühlberg oder Frankfurt (Oder),<br />

getreu e<strong>in</strong>em weiteren <strong>Luther</strong>-Zitat: »Denn es ist besser, mit<br />

eigenen Augen sehen als mit fremden.«<br />

Ihr<br />

Dr. Dietmar Woidke<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

GRUSSWORT<br />

7


E<strong>in</strong>leitung


Frankfurter Bürgerfamilien<br />

als Träger der <strong>Reformation</strong><br />

Maria B<strong>in</strong>del<br />

Betreten wir heute <strong>die</strong> St. Marienkirche <strong>in</strong><br />

Frankfurt (Oder), erwarten uns herausragende<br />

Backste<strong>in</strong>gotik, bee<strong>in</strong>druckende Glasmalereien<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> weitläufiger Kirchenraum,<br />

<strong>in</strong> dem sich nur wenige Stücke der e<strong>in</strong>st reichen<br />

Ausstattung bef<strong>in</strong>den. Diese war im Zweiten Weltkrieg<br />

ausgelagert worden <strong>und</strong> entg<strong>in</strong>g so der Zerstörung<br />

der Kirche. 1 In den 1980er Jahren wurden <strong>die</strong> erhaltenen<br />

Werke <strong>in</strong> <strong>die</strong> benachbarte Gertraudenkirche gebracht.<br />

Neben dem spätmittelalterlichen Altar, der Bronzetaufe,<br />

dem Siebenarmigen Leuchter <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er bedeutenden Kirchenbibliothek,<br />

hat sich dort auch e<strong>in</strong>e Reihe an künstlerisch<br />

herausragenden Epitaphien des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

erhalten. 2 Zu ihnen gehören sieben Epitaphgemälde, <strong>die</strong><br />

dem Hofmaler Kurfürst Joachims II. (1505–1571), Michael<br />

Ribeste<strong>in</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Umkreis, zugeschrieben werden. In<br />

den 1540er bis 1560er Jahren entstanden, spiegeln sie <strong>die</strong><br />

religiösen Hoffnungen der Auftraggeber <strong>und</strong> deren Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den neuen protestantischen Lehren<br />

wider. Ribeste<strong>in</strong> schuf <strong>die</strong> Epitaphien für bedeutende<br />

Frankfurter Bürger – Gelehrte, Bürgermeister, kurfürstliche<br />

Räte –, <strong>die</strong> E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Geschicke der florierenden<br />

Handelsstadt nahmen. Sie waren bereits vor der E<strong>in</strong>führung<br />

der <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> der Mark <strong>Brandenburg</strong> 1539 Träger<br />

reformatorischen Gedankenguts <strong>und</strong> unternahmen<br />

Versuche, <strong>die</strong> Lehren <strong>Luther</strong>s <strong>in</strong> der Stadt zu verbreiten.<br />

In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

war von reformatorischen Bestrebungen <strong>in</strong> Frankfurt zunächst<br />

noch wenig zu spüren gewesen. Die im Jahre 1506<br />

<strong>in</strong> Frankfurt (Oder) gegründete Landesuniversität – <strong>die</strong><br />

später so genannte Alma Mater Viadr<strong>in</strong>a – war deutlich<br />

gegenreformatorisch orientiert. 4 Unterstützt durch den<br />

erklärten <strong>Luther</strong>gegner Kurfürst Joachim I. (1484-1535)<br />

wurde <strong>die</strong> Frankfurter Universität zu e<strong>in</strong>em »Antiwittenberg«<br />

aufgebaut. Zu den treibenden Kräften gehörte Konrad<br />

Wimp<strong>in</strong>a (1460/64–1531), katholischer Theologe <strong>und</strong><br />

erster Rektor der Universität. Als Reaktion auf <strong>Luther</strong>s 95<br />

Thesen verfasste Wimp<strong>in</strong>a 106 Gegenthesen, <strong>die</strong> von dem<br />

Ablasshändler Johann Tetzel (um 1465–1519) Anfang 1518<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlichen Disputation vertreten wurden. Trotz<br />

<strong>die</strong>ser antireformatorisch aufgeladenen Umgebung begannen<br />

<strong>die</strong> Stimmen der <strong>Luther</strong>befürworter bereits <strong>in</strong><br />

den 1530er Jahren laut zu werden – <strong>und</strong> <strong>die</strong>s auch <strong>in</strong> der<br />

Universität mit Humanisten wie dem Arzt <strong>und</strong> Universalgelehrten<br />

Jodokus Willich (1501–1552). 3 Mit dem Tod<br />

FRANKFURTER BÜRGERFAMILIEN ALS TRÄGER DER REFORMATION<br />

73


Michael Ribeste<strong>in</strong>:<br />

Nikodemus im<br />

Gespräch mit<br />

Christus, Epitaph<br />

für Thomas Ryben,<br />

1564<br />

Wimp<strong>in</strong>as <strong>und</strong> Joachims I. (1531 <strong>und</strong> 1535) schien <strong>die</strong> <strong>Reformation</strong><br />

<strong>in</strong> Frankfurt vorangetrieben werden zu können. 5<br />

Zu den wichtigsten Persönlichkeiten <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang zählt der Ratsherr <strong>und</strong> spätere Bürgermeister<br />

Thomas Ryben (*1559), Mitglied e<strong>in</strong>er der bedeutenden<br />

Patrizierfamilien im Frankfurt der Frühen Neuzeit.<br />

Von 1533 an war er als e<strong>in</strong>er der zwei Kirchenvorsteher für<br />

<strong>die</strong> Verwaltung des Kirchenvermögens verantwortlich<br />

<strong>und</strong> förderte den Weiterbau der Marienkirche – se<strong>in</strong> Wappen<br />

ersche<strong>in</strong>t an e<strong>in</strong>em 1544 errichteten Gewölbe zwischen<br />

den Türmen. Zu Lebzeiten beschrieb ihn der Humanist<br />

Christoph Hegendorff (1500–1540), der 1535/36 <strong>in</strong><br />

Frankfurt lehrte, als e<strong>in</strong>en »um <strong>die</strong> christliche Frömmigkeit<br />

bemühten <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> fortgeschrittenen« 6 Mann <strong>und</strong><br />

widmete ihm e<strong>in</strong>es se<strong>in</strong>er Werke. Dieses umfasst Vorträge<br />

Hegendorffs mit Erklärungen zu christlichen Themen,<br />

<strong>die</strong> er als »Hausbischof« im familiären Rahmen hielt. Die<br />

lutherische Gr<strong>und</strong>überzeugung, dass auch Laien das<br />

Wort Gottes verstehen können, sche<strong>in</strong>t Ryben sehr wichtigen<br />

gewesen zu se<strong>in</strong>. Bereits 1534 ließ er sich e<strong>in</strong> Exemplar<br />

der Gesamtausgabe der deutschen <strong>Luther</strong>bibel aus<br />

Wittenberg kommen, <strong>die</strong> im selben Jahr erschienen war.<br />

Damit widersetzte er sich den Anweisungen Kurfürst<br />

Joachims I., der den Vertrieb der <strong>Luther</strong>’schen Bibelübersetzung<br />

<strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong> verboten hatte. 1540, e<strong>in</strong> Jahr<br />

nach E<strong>in</strong>führung der <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> der Mark <strong>Brandenburg</strong>,<br />

wird er <strong>die</strong>se Bibelausgabe der Marienkirche mit<br />

dem H<strong>in</strong>weis stiften, dass sie auch dem Studium anderer<br />

<strong>die</strong>nen solle. Geme<strong>in</strong>sam mit weiteren Frankfurter Patrizierfamilien,<br />

vermutlich den W<strong>in</strong>s <strong>und</strong> Petersdorff, wagte<br />

Thomas Ryben e<strong>in</strong>en weiteren wichtigen Schritt <strong>und</strong> berief<br />

mit Andreas Ebert (1479–1557) den ersten lutherischen<br />

Prediger <strong>in</strong> <strong>die</strong> Stadt. Möglicherweise weilte <strong>die</strong>ser bereits<br />

1535 <strong>in</strong> Frankfurt, predigte dort aber nur im privaten Kreis<br />

der reformatorisch ges<strong>in</strong>nten Bürgerschaft. Ab 1536 war<br />

Andreas Ebert offiziell angestellt, doch wurde er vermutlich<br />

1537 – möglicherweise auf Anregung des Lebuser<br />

Bischofs – wieder entlassen.<br />

Thomas Rybens Aufgeschlossenheit gegenüber<br />

den reformatorischen Gedanken <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit existenziellen Glaubensfragen wird auch auf<br />

se<strong>in</strong>em Epitaph deutlich (vgl. Abb. S. 74). Es zeigt <strong>die</strong> Geschichte<br />

um den Pharisäer Nikodemus, der Christus e<strong>in</strong>es<br />

Nachts danach befragt, wie man das Ewige Leben gew<strong>in</strong>nen<br />

könne. Christus antwortet, dass man dazu aus Wasser<br />

<strong>und</strong> Geist neugeboren werden müsse. Dass <strong>die</strong>s als H<strong>in</strong>weis<br />

auf <strong>die</strong> Taufe verstanden wird, zeigt uns der Maler<br />

Ribeste<strong>in</strong> durch <strong>die</strong> Taufszene im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Neben<br />

74 FRANKFURT (ODER)


dem Hauptmotiv werden noch weitere religiöse Themen<br />

aufgegriffen. Durch <strong>die</strong> beiden großen Fenster wird uns<br />

e<strong>in</strong> Blick auf zwei Szenen gewährt: <strong>die</strong> Erhöhung der<br />

Ehernen Schlange <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kreuzigung Christi. Ribeste<strong>in</strong><br />

greift hier Motive aus den Gesetz <strong>und</strong> Gnade Bildern Lucas<br />

Cranach d. Ä. auf, <strong>in</strong> denen der Glaube an <strong>die</strong> Erlösung<br />

der Menschheit durch Christi Tod allegorisch vermittelt<br />

wird. Das Gespräch zwischen Nikodemus <strong>und</strong> Christus ist<br />

e<strong>in</strong> seltenes Thema auf Epitaphien <strong>und</strong> verdeutlicht <strong>die</strong><br />

Kreativität Ribeste<strong>in</strong>s bei der Verbildlichung reformatorischer<br />

Gedanken. Der Kernsatz der lutherischen Rechtfertigungslehre:<br />

Nicht gute Werke – wie das Zahlen von<br />

Ablässen – verhelfen e<strong>in</strong>em dazu, erlöst zu werden, sondern<br />

alle<strong>in</strong> der Glaube an <strong>die</strong> Erlösungstat Christi, stellte<br />

für Thomas Ryben <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Zeitgenossen wohl ebenso<br />

e<strong>in</strong>e Befreiung wie e<strong>in</strong>e Herausforderung dar.<br />

Wie <strong>in</strong>tensiv sich auch andere Frankfurter Bürgerfamilien<br />

mit <strong>die</strong>ser Frage ause<strong>in</strong>andersetzten, zeigt sich an<br />

den Epitaphien der Familie W<strong>in</strong>s. Die seit dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

<strong>in</strong> Frankfurt (Oder) ansässige Berl<strong>in</strong>-Frankfurter Patrizierfamilie<br />

stellte über mehrere Generationen h<strong>in</strong>weg Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Ratsmänner. 7 Seit Gründung der Universität<br />

<strong>in</strong> Frankfurt waren <strong>die</strong> W<strong>in</strong>s auch dort vertreten – als Studenten<br />

<strong>und</strong> Professoren. Über ihre Rolle <strong>in</strong> der proreformatorischen<br />

Bewegung <strong>in</strong> der Stadt vor 1540 ist nichts bekannt.<br />

Noch um 1535 war das Epitaph der Familie W<strong>in</strong>s,<br />

das mit dem Rosenkranz Mariä, der Schutzmantelmadonna<br />

<strong>und</strong> der Marienkrönung sowie der zentralen Präsentation<br />

von Heiligen des Franziskanerordens e<strong>in</strong> dezi<strong>die</strong>rt<br />

altgläubiges Bildprogramm hat, um Claus W<strong>in</strong>s (1466–<br />

1533) als Stifter erweitert worden. Dieser hatte das Gemälde<br />

bereits 1514 für zwei Familiengenerationen gestiftet.<br />

Die Tatsache alle<strong>in</strong>, jedoch, dass Claus W<strong>in</strong>s’ Name<br />

h<strong>in</strong>zugefügt wurde, lässt noch ke<strong>in</strong>erlei konfessionelle<br />

Neigungen erkennen, denn <strong>die</strong> Pflege des Familiengedächtnisses<br />

war auch nach der <strong>Reformation</strong> e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Gesichtspunkt. Das Bewahren der Stiftungen zum familiären<br />

Gedenken <strong>und</strong> nicht <strong>die</strong> konfessionellen Unterschiede<br />

standen im Vordergr<strong>und</strong>. Dies führte dazu, dass<br />

uns zahlreiche mittelalterliche Werke <strong>die</strong>ser Gattung bis<br />

heute überliefert geblieben s<strong>in</strong>d.<br />

Doch entstanden gleich zwei der prom<strong>in</strong>entesten<br />

nachreformatorischen Gedächtnisgemälde im W<strong>in</strong>s’schen<br />

Auftrag: der Thomaszweifel auf dem Epitaph für Melchior<br />

W<strong>in</strong>s (1551–1550) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Allegorie von Gesetz <strong>und</strong> Gnade<br />

für Christoph W<strong>in</strong>s (*1553). Melchior, Sohn von Claus W<strong>in</strong>s,<br />

Detail aus dem<br />

Epitaph: Stifterfigur<br />

Thomas Ryben<br />

FRANKFURTER BÜRGERFAMILIEN ALS TRÄGER DER REFORMATION<br />

75


stu<strong>die</strong>rte <strong>die</strong> Rechte <strong>in</strong> Frankfurt (Oder), Leipzig <strong>und</strong> Bologna,<br />

wo er 1540 se<strong>in</strong> Studium abschloss <strong>und</strong> nach Frankfurt zurückkehrte.<br />

Hier war er 1540/41 als Rektor der Universität<br />

<strong>und</strong> später als Dekan der Juristenfakultät tätig. Die Inschrift<br />

auf se<strong>in</strong>em Epitaph benennt ihn zudem als kurfürstlichen<br />

Rat (vgl. Abb. S. 76). Das Motiv des ungläubigen<br />

Thomas lässt sich bereits im späten Mittelalter f<strong>in</strong>den<br />

<strong>und</strong> ist somit nicht als ausschließlich reformatorisches<br />

Programm anzusehen. Im Falle von Melchior W<strong>in</strong>s steht<br />

der Thomaszweifel jedoch als Illustration der Rechtefertigungslehre<br />

<strong>Luther</strong>s. Thomas, der bei dem Ersche<strong>in</strong>en<br />

Christi vor se<strong>in</strong>en Jüngern nicht anwesend war, kann den<br />

Berichten über <strong>die</strong> Auferstehung ke<strong>in</strong>en Glauben schenken.<br />

Nur wenn er <strong>die</strong> Male mit eigenen Augen sehen <strong>und</strong> berühren<br />

könne, wolle er nicht mehr zweifeln. Als Thomas se<strong>in</strong>en<br />

Worten Taten folgen lässt, glaubt er <strong>und</strong> Christus spricht zu<br />

ihm »Selig s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> nicht sehen <strong>und</strong> doch glauben!«. Michael<br />

Ribeste<strong>in</strong> problematisiert hier auch <strong>die</strong> Bedeutung von<br />

Bildern bzw. dem Sehen überhaupt als Vermittler des Glaubens,<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Frage der reformatorischen Bilddebatte.<br />

In dem ungläubigen Thomas f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Figur, welche<br />

<strong>die</strong> eigenen Zweifel vor Augen führt <strong>und</strong> zur Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit <strong>die</strong>sen angeregt. Den didaktischen Wert für se<strong>in</strong>e<br />

Zeitgenossen betonte Michael Ribeste<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem er <strong>die</strong><br />

Datierung des Epitaphs (1552) auf <strong>die</strong> ste<strong>in</strong>ernen Stufen unterhalb<br />

von Thomas schrieb.<br />

Neben den Epitaphien unterrichten uns auch Urk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Bücher der Marienbibliothek <strong>in</strong> großer Anschaulichkeit<br />

über <strong>die</strong> Frankfurter <strong>Reformation</strong>sgeschichte<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Rolle, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelne Bürgerpersönlichkeiten <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser<br />

gespielt haben. So hat sich neben dem Epitaph des<br />

Thomas Ryben auch dessen oben erwähntes Exemplar<br />

der <strong>Luther</strong>bibel erhalten, das er zum Zeitpunkt der <strong>Reformation</strong><br />

der Marienbibliothek schenkte. Der Band enthält<br />

zwei handschriftliche E<strong>in</strong>träge, <strong>die</strong> den letzten katholischen<br />

sowie den ersten evangelischen Gottes<strong>die</strong>nst am 9.<br />

<strong>und</strong> 11. November 1539 beschreiben. Thomas Ryben selbst<br />

76 FRANKFURT (ODER)


verfasste e<strong>in</strong>en der E<strong>in</strong>träge. Bei dem zweiten handelt es<br />

sich um e<strong>in</strong>e wohl im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert entstandene Abschrift<br />

aus e<strong>in</strong>em weiteren, heute jedoch verlorenen<br />

Bibel exemplar, dass der Bürgermeister Peter Petersdorff<br />

der Marienkirche gestiftet hatte. Wir erfahren, dass Petersdorff<br />

<strong>und</strong> Lorenz Schreck, ebenfalls Bürgermeister <strong>in</strong><br />

Frankfurt, auf Anweisung des Kurfürsten Joachims II. <strong>die</strong><br />

städtischen Priester ihres Amtes enthoben, <strong>die</strong> »Päbstliche<br />

Messe« verboten <strong>und</strong> gänzlich absetzten 8 . Peter<br />

Petersdorff soll als erster am 11. November das Abendmahl<br />

<strong>in</strong> beiderlei Gestalt empfangen haben, ihm folgten<br />

viele Frankfurter Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger.<br />

Die Epitaphien der Frankfurter Bürgerfamilien <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Bibel von Thomas Ryben stehen stellvertretend für <strong>die</strong><br />

Vielfalt <strong>und</strong> den Reichtum des Kulturgüterbestandes aus<br />

der Marienkirche. Sie bezeugen Frankfurts Bedeutung als<br />

geistig-kulturelles Zentrum <strong>in</strong> der Mark <strong>Brandenburg</strong>. Kirchenrechnungsbücher,<br />

Stiftungsurk<strong>und</strong>en, Predigttexte<br />

<strong>und</strong> Gesangbücher sowie das Kirchenbuch mit Tauf- <strong>und</strong><br />

Heiratse<strong>in</strong>trägen bilden das städtische Gedächtnis <strong>und</strong><br />

verlebendigen <strong>die</strong> Protagonisten im Frankfurt der Frühen<br />

Neuzeit.<br />

Literatur<br />

Andreas Cante: Baugeschichte, Ausstattung <strong>und</strong> Restaurierungen der<br />

Frankfurter St. Marienkirche im historischen Überblick, <strong>in</strong>: Die Marienkirche<br />

zu Frankfurt (Oder). Stolz der Stadt – e<strong>in</strong>st <strong>und</strong> heute, hg. v. Ralf-<br />

Rüdiger Targiel, Frankfurt (Oder) 2005, S. 11–35.<br />

Siegfried Griesa: Glaubens- <strong>und</strong> Religionskonflikte <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />

im 16./17. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>in</strong> Frankfurt (Oder), <strong>in</strong>: Frankfurt an der Oder<br />

1253-2003, hg. v. Ulrich Knefelkamp <strong>und</strong> Siegfried Griesa, Berl<strong>in</strong> 2003,<br />

S. 79–100.<br />

Michael Höhle: Universität <strong>und</strong> <strong>Reformation</strong>. Die Universität Frankfurt<br />

(Oder) von 1506 bis 1550 (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte 25,<br />

zugl. Habil. Bonn 2001), Köln 2002.<br />

He<strong>in</strong>z Pohle: Das Geschlecht der W<strong>in</strong>se <strong>in</strong> Frankfurt an der Oder, <strong>in</strong>:<br />

Frankfurter Jahrbuch 2003/04, hg. v. Vere<strong>in</strong> der Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Förderer<br />

des Museums Viadr<strong>in</strong>a, Jacobsdorf 2004, S. 111–143.<br />

Museum Viadr<strong>in</strong>a: <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt<br />

1996.<br />

L<strong>in</strong>ke Seite<br />

Michael Ribeste<strong>in</strong>:<br />

Der ungläubige<br />

Thomas, Epitaph für<br />

Melchior W<strong>in</strong>s, 1552<br />

1 Cante 2005.<br />

2 Cornelia Aman <strong>und</strong> Maria Deiters im Auftrag der Evangelischen Kirche<br />

Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>-schlesische Oberlausitz: Erfassung des<br />

kirchlichen Kunst- <strong>und</strong> Kulturguts der Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de Frankfurt<br />

(Oder), St. Gertraud <strong>und</strong> St. Marien, 2012–2014.<br />

3 Museum Viadr<strong>in</strong>a 1996.<br />

4 Vgl. dazu den Beitrag von Gotthard Kemmether<br />

5 Griesa 2003.<br />

6 Höhle 2002, S. 421.<br />

7 Pohle 2003/04.<br />

8 Codex diplomaticus <strong>Brandenburg</strong>ensis Sammlung der Urk<strong>und</strong>en,<br />

Chroniken <strong>und</strong> sonstigen Quellenschriften für <strong>die</strong> Geschichte der<br />

Mark <strong>Brandenburg</strong> <strong>und</strong> ihrer Regenten, hg. v. Adolph Riedel, Bd. 23,<br />

Berl<strong>in</strong> 1862, S. 468.<br />

FRANKFURTER BÜRGERFAMILIEN ALS TRÄGER DER REFORMATION<br />

77


Autoren<br />

Petra Bahr<br />

Dr. theol., Landessuper<strong>in</strong>tendent<strong>in</strong> des Sprengels Hannovers<br />

Stefan Beier<br />

Leiter des Museums im Zisterzienserkloster Lehn<strong>in</strong><br />

Maria B<strong>in</strong>del<br />

Masterstudent<strong>in</strong> der Kunstwissenschaft <strong>und</strong> Kunsttechnologie<br />

am Institut für Kunstwissenschaft <strong>und</strong> Historische Urbanistik<br />

der Technischen Universität Berl<strong>in</strong>, Mitarbeiter<strong>in</strong> der Ausstellung<br />

»Bürger, Pfarrer, Professoren – St. Marien <strong>in</strong> Frankfurt (Oder) <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> der Mark <strong>Brandenburg</strong>«<br />

Annette Dorgerloh<br />

Dr. phil., Kunsthistoriker<strong>in</strong>, Privatdozent<strong>in</strong> am Institut für<br />

Kunst- <strong>und</strong> Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>.<br />

Arbeitsschwerpunkte <strong>und</strong> Veröffentlichungen zur Kunst- <strong>und</strong><br />

Me<strong>die</strong>ngeschichte <strong>Brandenburg</strong>-Preußens, zur Geschichte der<br />

europäischen Gartenkunst <strong>und</strong> zum Feld der Geschlechterkonstruktionen<br />

Gotthard Kemmether<br />

M. A., wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Vergleichende<br />

Europäische Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialgeschichte der<br />

Europa – Universität Viadr<strong>in</strong>a <strong>in</strong> Frankfurt (Oder)<br />

Uwe Czubatynski<br />

Dr. theol., Archivar des Domstifts <strong>Brandenburg</strong>, Vorsitzender des<br />

Vere<strong>in</strong>s für Geschichte der Prignitz e. V.<br />

Steffen Krest<strong>in</strong><br />

Diplom-Historiker, Leiter der städtischen Sammlungen Cottbus<br />

(Stadtarchiv, Stadtmuseum, Wendisches Museum Cottbus)<br />

Lars-Arne Dannenberg<br />

Dr. phil., Direktor des Zentrum für Kultur//Geschichte (www.zkg-dd.de)<br />

<strong>und</strong> Herausgeber der Sächsischen Heimatblätter<br />

Gilda Dommisch<br />

Stu<strong>die</strong>nleiter<strong>in</strong> für Seelsorgeaus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung im<br />

Amt für Kirchliche Dienste, Supervisor<strong>in</strong> DGfP-KSA<br />

Matthias Donath<br />

Dr. phil., Direktor des Zentrum für Kultur//Geschichte <strong>und</strong> Herausgeber<br />

der Sächsischen Heimatblätter<br />

Hartmut Kühne<br />

Dr. theol., Kirchenhistoriker <strong>und</strong> Ausstellungskurator<br />

Erdmute Nieke<br />

Dr. theol., Religionslehrer<strong>in</strong> am Evangelischen Gymnasium <strong>in</strong><br />

Potsdam-Hermannswerder<br />

Ulrich Schöntube<br />

Dr. theol., Pfarrer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Frohnau<br />

188 AUTOREN


Fotograf<br />

Ruth Slenczka<br />

Dr. phil., wissenschaftliche Kurator<strong>in</strong> der Ausstellung »<strong>Reformation</strong><br />

<strong>und</strong> Freiheit. <strong>Luther</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong> für Preußen <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />

8.9.2017 – 21.1.2018« am Haus der <strong>Brandenburg</strong>isch-<br />

Preußischen Geschichte <strong>in</strong> Potsdam<br />

Andreas Stegmann<br />

Dr. theol., Privatdozent an der Theologischen Universität der<br />

Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

Gerl<strong>in</strong>de Strohmaier-Wiederanders<br />

Prof. em. Dr. theol., bis 2007 Lehrstuhl für Christliche Archäologie<br />

<strong>und</strong> Kunstgeschichte im Rahmen der Kirchengeschichte <strong>und</strong><br />

für brandenburgische Kirchengeschichte an der Theologischen<br />

Fakultät der Humboldt-Universität Berl<strong>in</strong><br />

Frank Gaudlitz<br />

Lehre als Maler <strong>und</strong> Fußbodenleger, Studium am Institut für<br />

Heimerzieherausbildung <strong>in</strong> Hohenprießnitz, 1987–1991 Studium<br />

der künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik <strong>und</strong><br />

Buchkunst <strong>in</strong> Leipzig, bei Arno Fischer, lebt seitdem <strong>in</strong> Potsdam.<br />

Er arbeitet analog an selbstkonzipierten Langzeitprojekten <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> Russland, Osteuropa <strong>und</strong> Südamerika. Se<strong>in</strong>e großen<br />

fotografischen <strong>Folgen</strong> »Die Russen gehen«, »zwischen zeiten«,<br />

»Warten auf Europa«, »Casa Mare«, »Sonnenstraße« <strong>und</strong><br />

»A Mazo« spannen e<strong>in</strong>en Bogen zwischen epochalen Ereignissen<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelschicksalen. Sie wurden <strong>in</strong> Bildbänden <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

E<strong>in</strong>zelausstellungen veröffentlicht <strong>und</strong> vielfach mit Preisen<br />

<strong>und</strong> Stipen<strong>die</strong>n ausgezeichnet.<br />

www.frank-gaudlitz.de<br />

Redakteur<strong>in</strong><br />

Simone Neuhäuser<br />

Dr. phil., Historiker<strong>in</strong>, Ausstellungen <strong>und</strong> Publikationen zur Landesgeschichte<br />

Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>s.<br />

AUTOREN<br />

189


Bildnachweis<br />

Frank Gaudlitz:<br />

Alle Bildstrecken <strong>und</strong> <strong>die</strong> Abbildungen S. 4, 14, 16, 17, 20, 23, 24, 26, 28, 32, 36,<br />

38, 66, 72, 78, 80, 104, 107 (o), 110, 116, 120, 122, 124, 126, 128, 131, 150, 154, 166,<br />

168, 170–173<br />

Bildarchiv preußischer Kulturbesitz: 18 (Staatsbibliothek zu Berl<strong>in</strong>), 35<br />

(Staatsbibliothek zu Berl<strong>in</strong>), 40 (Musée du Louvre, Dist. RMN – Grand Palais,<br />

Foto: Mart<strong>in</strong>e Beck-Coppola)<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Landesamt für Denkmalpflege <strong>und</strong> Archäologisches<br />

Landesmuseum, Bildarchiv: 11 (Foto: Dieter Möller); 37 (Foto: Reg<strong>in</strong>a W<strong>und</strong>er)<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Marien Kirchha<strong>in</strong>: 132 (Foto: Michael Lüder)<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Nikolai Berl<strong>in</strong>-Spandau: 8<br />

Bernd Janowski/Hartmut Kühne: 88<br />

Landeskirchliche Zentralbibliothek Berl<strong>in</strong> EKBO: 41, 42<br />

Museum im Mönchenkloster Jüterbog: 24<br />

Museum Neurupp<strong>in</strong>: 156, 158, 159, 160<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Landeshauptarchiv: 86<br />

Potsdam Museum – Forum für Kunst <strong>und</strong> Geschichte: 12 (Foto: Hans Bach)<br />

Lars-Arne Dannenberg: 81, 82, 83<br />

Ulrich Schöntube: 118 (Foto: Dirk Schulze), 119, 121, 125<br />

Domstiftsarchiv <strong>Brandenburg</strong>/Havel, Fotos: Frank Gaudlitz: 106, 107 (u),<br />

108, 109<br />

Stiftung Preußische Schlösser <strong>und</strong> Gärten Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>: 10<br />

(Foto: Daniel L<strong>in</strong>dner), 30 (Foto: Jörg P. Anders), 34<br />

Annette Dorgerloh: 162, 165, 167<br />

Europa-Universität Viadr<strong>in</strong>a Frankfurt (Oder): 70<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de Jena-Mitte: 112<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Gertraud Frankfurt (Oder): 2 (Foto: W<strong>in</strong>fried<br />

Mausolf); 69; 74 (Foto: Peter Thieme); 75 (Foto: Thoralf Herschel); 76<br />

(Foto: Peter Thieme)<br />

Stiftung Stadtmuseum Berl<strong>in</strong>: 84, 87 (Foto: Michael Setzpfandt), 113<br />

(Foto: Michael Setzpfandt)<br />

Universitätsbibliothek Bayreuth: 29<br />

Universitätsbibliothek Würzburg: 68<br />

Wendisches Museum Cottbus: 150, 152 (Foto: Werner Meschkank), 153, 154<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Jacobi Perleberg: 104<br />

Ev. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Marien Bernau: 114 (Foto: Udo M. Wilke)<br />

190 BILDNACHWEIS


Herausgeber<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische Gesellschaft für Kultur <strong>und</strong> Geschichte g GmbH<br />

Kulturland <strong>Brandenburg</strong>, Potsdam<br />

Koehler & Amelang GmbH, Leipzig<br />

www.koehler-amelang.de<br />

ISBN 978-3-7338-0407-7<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se Publikation <strong>in</strong> der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten s<strong>in</strong>d im Internet über http://<br />

dnb.dnb.de abrufbar.<br />

www.kulturland-brandenburg.de<br />

Konzeption <strong>und</strong> Redaktion: Dr. Simone Neuhäuser<br />

Bildkonzeption <strong>und</strong> Fotos: Frank Gaudlitz<br />

Redaktionskollegium: Dr. Heidrun Chmura (†) <strong>und</strong> Brigitte Faber-Schmidt, Kulturland<br />

<strong>Brandenburg</strong>, Frank Kober, M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Kultur<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong>, Hans-Joachim Stricker, M<strong>in</strong>isterium für Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Landesplanung des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

© 2017 <strong>Brandenburg</strong>ische Gesellschaft für Kultur <strong>und</strong> Geschichte gGmbH, Kulturland<br />

<strong>Brandenburg</strong>, Potsdam, Autoren <strong>und</strong> Koehler & Amelang GmbH<br />

Die Verwertung der Texte <strong>und</strong> Bilder, auch auszugsweise, ist ohne <strong>die</strong> Zustimmung<br />

der Rechte<strong>in</strong>haber urheberrechtswidrig <strong>und</strong> strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> für <strong>die</strong> Verarbeitung mit elektronischen<br />

Systemen.<br />

Nicht <strong>in</strong> allen Fällen war es möglich, <strong>die</strong> Rechte<strong>in</strong>haber zu ermitteln. Berechtigte<br />

Ansprüche werden im Rahmen der üblichen Vere<strong>in</strong>barungen abgegolten.<br />

Kulturland <strong>Brandenburg</strong> 2017 steht unter der Schirmherrschaft des M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />

Dr. Dietmar Woidke.<br />

Kulturland <strong>Brandenburg</strong> 2017 wird gefördert durch das M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Kultur sowie das M<strong>in</strong>isterium für Infrastruktur <strong>und</strong> Landesplanung<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung der Investitionsbank des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

Umschlaggestaltung: Gudrun Hommers, Berl<strong>in</strong><br />

Abbildungen auf dem Umschlag: Frank Gaudlitz<br />

Lektorat: Annika Bach<br />

Herstellung: Sab<strong>in</strong>e Artner<br />

Layout <strong>und</strong> Satz: Gudrun Hommers, Berl<strong>in</strong><br />

Reproduktionen: Me<strong>die</strong>n Profis GmbH, Leipzig<br />

Druck <strong>und</strong> B<strong>in</strong>dung: Salzland Druck GmbH & Co. KG, Staßfurt<br />

Pr<strong>in</strong>ted <strong>in</strong> Germany

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