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AJOURE´ Magazin Januar 2020

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AJOURE / LIFESTYLE<br />

einfach Schatz oder Liebling. „Kek“ wiederum<br />

ist das passende Wort für einen<br />

vermeintlichen Loser oder Hochstapler.<br />

Das am meisten bei Google gesuchte Jugendwort<br />

des Jahres 2019<br />

Jetzt könntest du sagen: „Cringe!“ Denn<br />

dieser aus dem Amerikanischen entlehnte<br />

Ausdruck steht dafür, wenn du<br />

erschauderst, weil du etwas besonders<br />

peinlich findest. „To cringe“ heißt wörtlich<br />

übersetzt „zusammenzucken“. Wenn<br />

etwas besonders „cringey“ ist, dann ist es<br />

an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.<br />

Dann ist Fremdschämen angesagt. Laut<br />

vergleich.org ist es das am meisten gesuchte<br />

Jugendwort 2019.<br />

Jugendsprache zeigt auch: Junge Menschen<br />

sind politisch interessiert<br />

Beim Jugendwort des Jahres ging es aber<br />

nie einfach nur um Zahlen. Es geht in<br />

erster Linie darum, ein Gefühl für die<br />

heutige Jugend zu bekommen. Die Frage<br />

ist, wie Jugendliche ihre Gedankenwelt<br />

sprachlich zum Ausdruck bringen. Und<br />

da zeigt sich schnell, dass die Jugend genauso<br />

vielfältig ist wie der Rest der Gesellschaft.<br />

Spätestens seit der „Fridays for<br />

Future“-Bewegung und dem Skandal um<br />

europäische Datenschutzrichtlinien für<br />

YouTuber wissen wir nämlich, dass sich<br />

immer mehr Jugendliche heute wieder<br />

mehr für Politik interessieren. 16 Millionen<br />

Mal wurde das Video „Die Zerstö-<br />

rung der CDU“ des deutschen YouTubers<br />

Rezo aufgerufen. In dem Video sagt<br />

Rezo der CDU bezüglich ihrer Ansichten<br />

zu europäischen Datenschutzgesetzen<br />

den Kampf an. Mit „zerstören“ ist in diesem<br />

Fall gemeint, jemanden mit so wasserdichten<br />

und aussagekräftigen Argumenten<br />

„plattzumachen“, dass dieser alt<br />

aussieht und ihm jegliches Gegenwort im<br />

Halse stecken bleibt.<br />

Auch den „Klimanotstand“ hat die<br />

deutsche Jugend in diesem Jahr auf<br />

zahlreichen Demonstrationen der „Fridays-for-Future“-Bewegung<br />

ausgerufen.<br />

Ein gewisser jovialer Umgang mit der<br />

ernst gemeinten Kritik an weltweit versäumter<br />

Klimapolitik zeigt sich unter anderem in<br />

der Verwendung des Ausdrucks „pillepalle“.<br />

Pillepalle steht allgemein für etwas, was<br />

es eigentlich überhaupt nicht wert ist, beachtet<br />

zu werden. Kleinkrams, das ist pillepalle.<br />

Die Rettung der Erde und die Verhinderung<br />

des menschengemachten Klimawandels ist<br />

aus Sicht von Jugendlichen ebenfalls „pillepalle“.<br />

In diesem Kontext ist das so gemeint:<br />

Politiker verkomplizieren ein simples Problem<br />

mit ihrem Unwillen, einfach so zu handeln,<br />

wie es richtig wäre. Die Lösung ist den<br />

Jugendlichen zufolge aber ganz einfach: Klimaverschmutzung<br />

stoppen, Klimawandel<br />

aufhalten. Also pillepalle.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 113 | JANUAR <strong>2020</strong>

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