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ocean7 1/2020

Kuba: Slow Sail & Salsa vor kommunistischer Kulisse. Osterinsel: Anlanden am Nabel der Welt. Anambas-Inseln: Time-out mit Weltumsegler Wolfgang Hausner. Dehler 30 od: Raus aus der Komfortzone und ran an die Riemen. Absolute 47 Fly: Drei Luxus-Etagen auf 960 PS. Boot Düsseldorf: Interview mit Direktor Michelidakis plus Tipps & Highlights 2020. Die Kunst des Segelns: Malerisch schön präsentiert von Hanna Andorka. Seegelflieger: Albatrosse verbringen 90 % ihres Lebens auf hoher See.

Kuba: Slow Sail & Salsa vor kommunistischer Kulisse. Osterinsel: Anlanden am Nabel der Welt. Anambas-Inseln: Time-out mit Weltumsegler Wolfgang Hausner. Dehler 30 od: Raus aus der Komfortzone und ran an die Riemen. Absolute 47 Fly: Drei Luxus-Etagen auf 960 PS. Boot Düsseldorf: Interview mit Direktor Michelidakis plus Tipps & Highlights 2020. Die Kunst des Segelns: Malerisch schön präsentiert von Hanna Andorka. Seegelflieger: Albatrosse verbringen 90 % ihres Lebens auf hoher See.

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YACHTING, REISEN UND MEER<br />

1/<strong>2020</strong> Jänner/Februar<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

CUBA LIBRE<br />

Winterblues? Gibt es auf der größten Insel der Karibik nicht.<br />

Wer freien Geistes ist, dem eröffnet sich dieses Traumrevier<br />

in ungeschminkter Schönheit.<br />

BOOT <strong>2020</strong><br />

Premiere<br />

Düsseldorf<br />

Eine neue Halle,<br />

viele neue Boote.<br />

BEST OF BOATS<br />

Doppelsieg<br />

für Österreich<br />

Gold für Frauscher<br />

und Silent Yachts.<br />

ABSOLUTE 47 FLY<br />

Luxus auf<br />

drei Etagen<br />

Der Triple-Decker<br />

im Test vor Varazze.<br />

Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA, MSVÖ und Sail Austria


5. - 8. März <strong>2020</strong><br />

österreichs BootsMesse Nr. 1<br />

Boote • YAchteN • tAUcheN • PADDeLN • zUBehör<br />

Willkommen in tulln. Volle Vielfalt voraus: AUstriAN BoAt shoW<br />

– Boot tULLN <strong>2020</strong>. Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik<br />

und Tauch sport zeigt die wichtigsten Trends, die interessantesten Neuheiten und<br />

einzig artige Auswahl: Von Motorbooten über Luxus yachten bis zum breit ge fächerten<br />

Zubehör. Der sichere Hafen für den größten Überblick.<br />

FoLgeN sie UNs AUF<br />

FAceBook.coM/MessetULLN.At<br />

www.messe-tulln.at


Editorial<br />

FOTO: UDO REICHMANN<br />

Gute, böse Greta<br />

Donnerwetter, niemand polarisiert die Welt so sehr wie das junge Mädel aus Stockholm.<br />

Wo ihre Fans stehen (nämlich freitags auf den Straßen), ist bekannt. Was ihre Gegner<br />

über sie sagen, ist – gelinde gesagt – bedenklich.<br />

TAHSIN ÖZEN<br />

Journalist, Segler und<br />

Liebhaber aller Reviere<br />

und Yachten, Skipper,<br />

Chefredakteur.<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Wobei „Die ist ja krank,<br />

Asperger-Syndrom und<br />

so …“ oder „Die soll<br />

lieber in die Schule gehen …“ noch<br />

die harmloseren Kommentare quer<br />

aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten<br />

sind. Nicht wenige von<br />

ihnen meiner Generation zu gehörig<br />

(könnten also Gretas Eltern<br />

sein), die kein gutes Haar an den<br />

schlichten Zöpfen der Teenagerin<br />

lassen wollen.<br />

Unter ihnen also so manche, die<br />

in ihrer Jugend auch als Revoluzzer<br />

zu den Hits von z. B. Jim Morrison,<br />

Kurt Cobain oder Nina Hagen getanzt<br />

haben. All diese Idole waren<br />

depressiv oder eben anders und für<br />

viele (Eltern) daher „krank“.<br />

„ Ich mache das, weil ihr<br />

Erwachsenen auf meine<br />

Zukunft scheißt.““<br />

Greta Thunberg, „Alternative Nobelpreisträgerin“ und<br />

„Person des Jahres“ 2019 (Time-Magazin), über ihren im<br />

August 2018 begonnenen Schulstreik.<br />

Unter ihnen auch welche, die ein<br />

bis zwei Schultage in ihrem Leben<br />

geschwänzt haben dürften und vielleicht<br />

lieber ein Buch im Park lesen<br />

als „another brick in the wall“ werden<br />

wollten. Somit war man in bester<br />

Gesellschaft mit z. B. Thomas<br />

Mann, Franz Kafka oder Friedrich<br />

Torberg – auch sie hatten mit dem<br />

Schulsystem ihre schwere Not.<br />

Warum lieben und liebten wir all<br />

diese prägenden Persönlichkeiten,<br />

die uns das Tragische im Menschen<br />

so deutlich vor Augen führten? Weil<br />

sie uns das Gefühl gaben, dass „die“<br />

Schuld sind und nicht wir. Darum<br />

musste auch gegen „deren System“<br />

rebelliert werden, wir waren bzw.<br />

sind ja die Guten!<br />

Aber warum nehmen nun gar<br />

nicht so wenige von uns eine gar so<br />

feindliche Haltung gegenüber Greta<br />

Thunberg ein? Weil wir jetzt „die“<br />

sind. Und weil Greta – und das<br />

macht sie so besonders – unverhohlen<br />

mit dem Finger auf uns alle zeigt<br />

und sagt, dass wir „Dreck“ am Stecken<br />

haben, für den ihre Generation<br />

– also unsere Kinder und Enkelkinder<br />

– nicht büßen will. Und dass wir<br />

verdammt noch mal endlich etwas<br />

dagegen unternehmen sollen. Jetzt!<br />

Während wir des sauren Regens,<br />

der Abholzung des Regenwaldes<br />

(Dauerbrenner) oder der Atomkraft<br />

(„… nein danke“) wegen damals ein<br />

bissl auf den Busch geklopft und irgendwann<br />

einmal aufgegeben haben,<br />

donnern ihre Buschtrommeln<br />

innerhalb eines Jahres fast überall<br />

auf der Welt (ja, auch dank neuer<br />

Medien, die wir nicht hatten).<br />

Viele feiern Greta Thunberg<br />

daher als Heldin, andere halten sie<br />

für scheinheilig, laut und nervig.<br />

Vielleicht ist sie aber einfach nur<br />

ein Mädchen, dass genauso gehört<br />

und mit Respekt behandelt werden<br />

möchte wie jede andere 17-jährige<br />

Tochter auch.<br />

1/<strong>2020</strong> 3


Cartoon<br />

ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />

1/<strong>2020</strong> 5


Inhalt 1/<strong>2020</strong><br />

MOAI MAEA. So werden die berühmten überdimensionalen<br />

Steinfiguren der Osterinsel genannt. Um sie aus der Nähe betrachten<br />

24zu können, muss man erst einmal anlanden …<br />

FOTOS: JONATHAN BUTTMANN, BOOT DÜSSELDORF, SHUTTERSTOCK<br />

42 16<br />

18.–26. JÄNNER. Die boot öffnet ihre Pforten: 19 Themenwelten und Aktionsflächen,<br />

2.000 Aussteller, 250.000 Besucher aus 90 Ländern. Mehr kann keine andere Messe.<br />

16. 11. 1519. Bunt, laut, kommunistisch und ungewollt reich an marodem Charme:<br />

Die UNESCO-geschützte Weltmetropole Havanna feierte im November 500. Geburtstag.


Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA, MSVÖ und Sail Austria<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 12Z039473 M<br />

<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

9 190001 019703<br />

01<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

boot <strong>2020</strong> in Düsseldorf<br />

Halle 13 A15<br />

Mit Markus Silbergasser (untersegeln.eu)<br />

Rubrik<br />

8 SCHAUFENSTER<br />

Die Kunst des Segelns.<br />

81 IMPRESSUM<br />

Kolumnen<br />

10 BOBBY SCHENK<br />

Der zweitschlimmste Fall.<br />

14 OCEAN WOMAN<br />

Winter, Zeit für die Törnplanung.<br />

58 GOTTFRIED RIESER<br />

Anlegen unter Segel.<br />

66 SKIPPER’S DIARIES<br />

Wie die Seesterne ins Meer kamen.<br />

82 SAILING POETRY<br />

London Sailing.<br />

Reisen<br />

16 KUBA<br />

Slow Sail & Salsa auf der<br />

kommunistischen Karibik-Insel.<br />

500 Jahre Havanna noch dazu.<br />

24 OSTERINSEL<br />

„Te Pito de Heuma“, Blauwasser-<br />

Punktlandung am Nabel der Welt.<br />

30 ANAMBAS-INSELN<br />

Anambas Islands, Indonesien:<br />

Time-out in Tarempa.<br />

Features<br />

35 TESTSTRECKE<br />

Neopren von Camaro versus<br />

Neopren von Marinepool.<br />

36 ALBATROS<br />

Der König der Seevögel lebt<br />

zu 90 Prozent auf offener See.<br />

42 BOOT DÜSSELDORF <strong>2020</strong><br />

Messedirektor Petros Michelidakis<br />

im Interview über die größte<br />

Wassersport-Schau der Welt.<br />

54 KAUFCHARTER<br />

Nicht nur ein Schiff, sondern<br />

eine ganze Flotte gibt es für<br />

Vielsegler weltweit.<br />

56 BOOT TULLN <strong>2020</strong><br />

Kleiner Vorgeschmack auf die im<br />

März kommenden Premieren.<br />

Yachten<br />

12 BEST OF BOATS 2019<br />

Doppelsieg für Österreich in Berlin.<br />

60 DEHLER 30 OD<br />

Raus aus der Komfortzone und ab<br />

nach Rostock zum Härtetest des<br />

neuen Racer-Cruisers.<br />

68 ABSOLUTE 47 FLY<br />

Italienischer Luxus, verteilt auf<br />

15 Metern Länge und 3 Etagen.<br />

Sport<br />

72 SPORT-PANORAMA<br />

News national/international<br />

73 EUROSAF<br />

Wohin steuert der Segelsport? Im<br />

Talk mit Präsident Josep M. Pla.<br />

Im Verband<br />

74 MOTORBOOTSPORT UND<br />

SEEFAHRTS VERBAND<br />

ÖSTERREICH<br />

76 YACHT CLUB AUSTRIA<br />

80 SAIL AUSTRIA<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

YACHTING, REISEN UND MEER<br />

1/<strong>2020</strong> Jänner/Februar € 4,90<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

BOOT <strong>2020</strong><br />

Premiere<br />

Düsseldorf<br />

Eine neue Halle,<br />

viele neue Boote.<br />

CUBA LIBRE<br />

Winterblues? Gibt es auf der größten Insel der Karibik nicht.<br />

Wer freien Geistes ist, dem eröffnet sich dieses Traumrevier<br />

in ungeschminkter Schönheit.<br />

BEST OF BOATS<br />

Doppelsieg<br />

für Österreich<br />

Gold für Frauscher<br />

und Silent Yachts.<br />

ABSOLUTE 47 FLY<br />

Luxus auf<br />

drei Etagen<br />

Der Triple-Decker<br />

im Test vor Varazze.<br />

Segeln in den Sonnenuntergang<br />

im karibischen Süden Kubas.


xxxxx Schaufenster xxxx<br />

Die Kunst des Segelns<br />

Text Tahsin Özen | Fotos Kurt Pinter photography<br />

Blau als Lieblingsfarbe sowie<br />

die Liebe zum Meer<br />

und zum Segeln sind<br />

schon einmal sehr gute<br />

Grundzutaten. Dann braucht<br />

es noch eine Palette, Leinwand,<br />

etwas Farbe und ein von der<br />

Muße sanft geküsstes Händchen,<br />

so man das Zeug zur<br />

Künstlerin haben will, deren<br />

Bilder über die Landesgrenzen<br />

hinweg ausgestellt und gerne<br />

gesehen werden.<br />

Wie die Kunstwerke von<br />

Hanna Andorka, die sich mit<br />

22 dem Segeln verschrieben<br />

hat, auf dem Wasser und vor<br />

der Leinwand – oder vor dem<br />

Segeltuch. „Ein unglaublich<br />

herausforderndes Material, das<br />

keine Fehler verzeiht – wie<br />

beim Segeln“, so die Malerin<br />

lachend im Interview in ihrem<br />

Wiener Atelier. Das führt sie<br />

übrigens gerne auch als privaten<br />

„Wiener Salon“ und lädt,<br />

wie früher im gutbürgerlichen<br />

Wien üblich, Künstler, Kunstinteressierte<br />

und andere Persönlichkeiten<br />

zum kultiviertgeselligen<br />

Austausch.<br />

Die nächste Gelegenheit,<br />

um sich auf diesem Weg persönlich<br />

ein Bild von den Arbeiten<br />

und der Künstlerin<br />

selbst zu machen, bietet sich<br />

am 15. Februar. „Dieser Wiener<br />

Salon soll schon etwas<br />

Vorfreude auf den Valentinstag<br />

machen, ganz nach dem Motto<br />

,Liebe ist nicht alles – aber<br />

ohne Liebe ist alles nichts‘“,<br />

so die Künstlerin. Die Beweise<br />

dafür liegen hier nicht auf der<br />

Hand, sondern hängen an den<br />

Wänden ihres Ateliers.<br />

Hanna Andorka – paintforjoy.<br />

Atelierbesuch nach Verein ­<br />

barung per E-Mail. Mehr Infos<br />

über ihre Arbeiten und den<br />

„Wiener Salon“ unter<br />

è www.paintforjoy.at<br />

8 1/<strong>2020</strong>


Was ist Ihr Bild vom Segeln oder Motorbootfahren?<br />

Schicken Sie uns Ihr Kunstwerk (max. 1 DIN-A4-Blatt)<br />

an Redaktion , Feschnigstraße 232, 9020<br />

Klagenfurt und gewinnen Sie mit etwas Glück das sig -<br />

nierte Unikat „Blue Sailing Gold“ der Künstlerin Hanna<br />

Andorka (ca. 20 x 20 cm, siehe Foto rechts). Einsendeschluss:<br />

27. Jänner <strong>2020</strong>, der Gewinner wird per<br />

E-Mail verständigt (Angabe Name, Adresse, E-Mail<br />

aus organisatorischen Gründen verpflichtend).<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, den<br />

-Newsletter<br />

(jederzeit kündbar) per E-Mail zu erhalten. Ihre Daten werden nicht an<br />

Dritte weitergegeben. Keine Bar ablöse. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 1/<strong>2020</strong> 9


In den Wind gesprochen<br />

Checkliste für den<br />

zweitschlimmsten Fall<br />

Darüber gibt es unter einigermaßen bewanderten Blauwasserseglern wohl kaum einen Zweifel:<br />

Der „worst case“ ist Frau/Mann über Bord. Der zweitschlimmste Fall ist wohl die Aufgabe der Yacht.<br />

Nun ist es ja nicht so, dass an<br />

Bord einer Langfahrtyacht<br />

auf hoher See ständig Crewmitglieder<br />

an Deck sind, die darauf<br />

lauern, einmal ein schulmäßiges<br />

Mann-über-Bord-Manöver fahren<br />

zu können. Vielmehr ist es der Regelfall,<br />

dass eine Person an Deck ist<br />

und unten niemand mitbekommt,<br />

dass dieser – meist ist es ja ER, der<br />

beim Pinkeln an der Reling rausgeschleudert<br />

wird – im Wasser ist<br />

und entgeistert der davonsegelnden<br />

Yacht nachsieht. Falls der Unfall<br />

doch bemerkt wird, hat der Mann<br />

im Wasser auch kaum bessere Karten.<br />

Bis man sich vom ersten Schrecken<br />

erholt hat, sind schon ein paar<br />

überlebenswichtige Momente vergangen.<br />

Dann müssen erst die<br />

Selbststeueranlage ausgekuppelt<br />

und der Bullenstander losgeschmissen<br />

werden und schließlich müssen<br />

die Segel runter. Mit fast hundertprozentiger<br />

Sicherheit hat die Yacht<br />

dann soviel Strecke zurückgelegt,<br />

dass der Verunglückte nicht mehr<br />

ausgemacht werden kann, nachts<br />

sowieso nicht. Und damit ist er,<br />

außer Landsicht, mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

verloren.<br />

NUN ZUM ZWEITSCHLIMMSTEN<br />

FALL – DER AUFGABE DER YACHT<br />

Nein, ich rede hier nicht vom Deutschen<br />

Lüchtenborg, der sich von<br />

seiner 16-Meter-Aluyacht in den<br />

brüllenden Vierzigern abbergen<br />

ließ, um sie für ein paar Tage auf<br />

dem offenen Ozean alleine zu lassen.<br />

Er hatte ja von vorneherein die<br />

Absicht, wieder auf sie zurückzukehren.<br />

Ein Sonderfall! Gemeint ist<br />

die Aufgabe der Yacht für immer,<br />

wenn sie dabei ist, unterzugehen<br />

oder abzubrennen. Es ist schön und<br />

beruhigend, dass es immer wieder<br />

Fälle gibt, in denen Retter (oft unter<br />

Einsatz des eigenen Lebens, meist<br />

kostenintensiv, wenn ein Großer<br />

den Kurs ändern muss) auf hoher<br />

See herbeieilen oder -fliegen, um zu<br />

helfen. Nur leider kommt es auch<br />

vor, dass eine Yachtbesatzung die<br />

Situation falsch einschätzt und eine<br />

heile Yacht aufgibt, obwohl dies –<br />

objektiv und rückblickend gesehen<br />

– gar nicht notwendig gewesen<br />

wäre. Einerseits missbrauchen sie<br />

dann die Hilfsbereitschaft von Menschen,<br />

andererseits lassen sie ein<br />

treibendes (und unbeleuchtetes)<br />

Seefahrtshindernis zurück.<br />

Gewiss, vom sicheren Ankerplatz<br />

aus lässt sich vortrefflich richten.<br />

Aber Gedanken machen darf man<br />

sich da wohl: Zum Beispiel im Fall<br />

der finnischen Yacht Serena, die von<br />

ihrer Mannschaft, Arja und Henrik<br />

Hankalahti, nahe der spanischen<br />

Nordwest-Küste im Juni 2013 „aufgegeben“<br />

wurde. Und dann führerlos<br />

ein halbes Jahr später in Westindien<br />

treibend aufgetaucht ist. Die<br />

Frage, die hier wohl jeder mit ein<br />

paar Seemeilen auf dem Buckel stellen<br />

wird, ist die nach dem Grund<br />

der Flucht von Bord. Die Mannschaft<br />

berichtet, dass eine zwanzig<br />

(?) Meter hohe Welle die Aufbauten<br />

beschädigte, das Mittelcockpit<br />

überschwemmte und zwei Rettungswesten<br />

über Bord spülte, sodass<br />

nur eine übriggeblieben war.<br />

Anschließend versagte auf dem Segelschiff(!)<br />

die Elektronik. Punkt?<br />

Da ist nirgendwo die Rede davon,<br />

dass beide Crewmitglieder ernsthaft<br />

BOBBY SCHENK<br />

ist Weltumsegler,<br />

Navigations-Experte<br />

und Buchautor.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Yacht sinkt? Aufgeben!<br />

gesundheitlich gefährdet waren<br />

oder dass die Yacht am Sinken war<br />

(was sie ja bewiesenermaßen niemals<br />

war). Schließlich ist die gute<br />

Yacht ein halbes Jahr allein auf dem<br />

Atlantik herumgesegelt. Es ist ja<br />

nicht so, dass innerhalb von wenigen<br />

Sekunden entschieden werden<br />

muss – von Ausnahmen abgesehen:<br />

Was mit der deutschen Yacht Olehoop<br />

geschehen ist, weiß niemand.<br />

Aber nachdem ihre aktivierte Epirb<br />

– und sonst nichts – vor Kap Hoorn<br />

gefunden worden war, kann man<br />

davon ausgehen, dass deren Untergang,<br />

selten genug, eine Sache von<br />

Sekunden gewesen ist.<br />

Man lehnt sich gewiss nicht zu<br />

weit aus dem Fenster, wenn man im<br />

Fall der finnischen Serena konstatiert,<br />

dass das Herbeirufen der Retter<br />

und das Verlassen der Yacht<br />

überflüssig waren. <br />

<br />

Warum es zu dieser (im Normalfall<br />

sehr teuren) Fehlentscheidung gekommen<br />

ist, was man hätte anders machen<br />

können und ob man sich auf<br />

eine solche Situation überhaupt vorbereiten<br />

kann, verrate ich Ihnen in<br />

der nächsten Ausgabe – und das wird<br />

nicht in den Wind gesprochen sein!<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

10 1/<strong>2020</strong>


Einer für alle<br />

MULTIFUNKTIONSDISPLAY. Mit<br />

der neuen GPSMAP Plus-Serie hat<br />

Garmin seine Premium-Kartenplotter-Reihe<br />

erweitert und bietet ab<br />

sofort Bootsfahrern noch mehr Möglichkeiten<br />

sowie volle Integration<br />

verschiedenster Bordsysteme.<br />

Die 7- und 9-Zoll-Kartenplotter besitzen<br />

die HTML5-basierte Plattform<br />

„OneHelm“, mit der Systeme von insgesamt<br />

16 Drittanbietern in die Anwendung<br />

von Garmin eingebunden<br />

werden können. Über das Garmin-<br />

Multifunktionsdisplay können beispielsweise<br />

Lichtsysteme, Trimmklappen<br />

oder Digital Switching<br />

gesteuert werden, die Anzahl notwendiger<br />

Displays an Bord wird so<br />

auf ein Minimum reduziert.<br />

è www.garmin.com<br />

Ein Display für<br />

alle Bordsysteme.<br />

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Düsseldorf<br />

18.-26.01.<strong>2020</strong><br />

Halle 09<br />

Stand 9C22<br />

„ Nicken des Kopfes rudert nicht das Boot.“<br />

Aus Irland<br />

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100i<br />

Pack das Handy ein!<br />

WASSERDICHT. UAkko nennt sich<br />

die in Italien hergestellte erste Badehose<br />

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Die Tasche ist IPX8-zertifiziert und<br />

geprüft bis in eine Tiefe von zehn<br />

Metern, zum Schnorcheln reicht‘s<br />

also allemal. Die Badehosen<br />

sind bequem geschnitten<br />

und als kurze, medium<br />

und lange Version erhältlich.<br />

Flip-Flops werden<br />

auch vertrieben, die<br />

haben allerdings keine<br />

wasserdichte Tasche.<br />

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verlost unter allen Teilnehmern<br />

drei Herren-Badehosen von UAKKO,<br />

Modell Alabe, in der Farbe Asphalt. Einfach<br />

eine E-Mail mit Betreffzeile „UAKKO“ an<br />

gewinnen@<strong>ocean7</strong>.at senden und mit<br />

etwas Glück gewinnen! Bitte beim<br />

Kennwort gleich die benötigte Größe<br />

(L, XL, XXL) angeben. Einsendeschluss:<br />

27. Jänner <strong>2020</strong>, die Gewinner<br />

werden per E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären<br />

Sie sich einverstanden, den<br />

-News letter (jederzeit<br />

kündbar) per E-Mail zu erhalten.<br />

Ihre Daten werden nicht an Dritte<br />

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

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Best for Fun:<br />

Frauscher 1414 Demon Air.<br />

BoB-Awards: Doppelsi<br />

Mit der Frauscher 1414 Demon Air und der Silent 55 wurden bei<br />

den Best of Boats-Awards 2019 in gleich zwei von sechs Kategorien<br />

österreichische Werften ausgezeichnet. Und mit der Marian M800<br />

gab es einen weiteren Finalisten dazu.<br />

Im Rahmen der Boot & Fun<br />

Berlin 2019 wurden am 21. November<br />

die Best of Boats-Awards<br />

verliehen. Während der ganzen<br />

Wassersportsaison testete die<br />

internationale Jury aus 18 Fachjournalisten<br />

mehr als 150 neue<br />

Motorbootmodelle des aktuellen<br />

Modelljahres.<br />

Für die Jury aus 16 Ländern<br />

war bei ihrer Bewertung besonders<br />

die Innovationsleistung der Boote<br />

entscheidend. Daher wurden in<br />

diesem Jahr die bisher fünf Kategorien<br />

auch um den Best-for-<br />

Future-Award erweitert.<br />

MIT ROT-WEISS-ROTER BRILLE<br />

Als österreichisches Jury-Mitglied<br />

des BoB-Awards hatte<br />

an diesem Abend recht oft Grund<br />

zur Freude. Gleich zwei Sieger aus<br />

der Heimat und dazu ein weiterer<br />

Finalist – das gab es noch nie! Die<br />

Frauscher 1414 Demon Air siegte<br />

in der Kategorie „Best for Fun“,<br />

die Silent 55 von Silent Yachts holte<br />

sich den Award in der Kategorie<br />

„Best for Travel“.<br />

Besonderes Lob ist auch Marian<br />

Boote zu zollen: Die Werft am<br />

Wolfgangsee schaffte es mit der<br />

M800 unter die Besten der Besten<br />

in der Kategorie „Best for Family“<br />

– gewonnen hat letztlich die norwegische<br />

Marex 360 CC.<br />

BRAVO FRAUSCHER<br />

„Ein wichtiges Kriterium für die<br />

Kategorie Best for Fun ist“, so Juror<br />

Arek Rejs vom polnischen Magazin<br />

„Wiatr“, „dass ein Boot ausreichend<br />

Platz für gemeinsame Aktivitäten<br />

mit Freunden bietet“. Nicht<br />

nur deshalb gewann die Frauscher<br />

1414 Demon Air, das größte Boot<br />

unter den Nominierten.<br />

An Deck verfügt der 14 Meter<br />

lange Offshorer über eine einladende<br />

Lounge Area mit Bar sowie<br />

eine geräumige Badeplattform.<br />

Das Flaggschiff der oberösterreichischen<br />

Werft bekam heuer ein<br />

nur 150 kg leichtes Sonnendach<br />

aus Vollcarbon spendiert, das die<br />

hintere Cockpitfläche beschattet.<br />

HURRA SILENT YACHTS<br />

Die Kategorie Best for Travel gewann<br />

mit der Silent 55 der erste<br />

rein elektrisch betriebene hochseetaugliche<br />

Katamaran in Serienfertigung.<br />

Die unter der Federführung<br />

der Kärntner Solarpioniere<br />

Heike und Michael Köhler entwickelte<br />

Yacht bezieht ihre Energie<br />

aus einer Photovoltaikanlage, deren<br />

30 Solarmodule die Optik des<br />

16,70 Meter langen Bootes prägen.<br />

Die E-Motoren leisten bis zu 2 x<br />

250 kW, und die Batterie-Kapazität<br />

beträgt 210 kWh. Viel Auswahl<br />

Best-for-Family-<br />

Finalist: Marian M800.<br />

12 1/<strong>2020</strong>


Best for Travel:<br />

Silent 55.<br />

eg für Österreich!<br />

Viele Juroren, viele<br />

Sieger: die Verleihung<br />

der Best of Boats-<br />

Awards bei der<br />

Boot & Fun Berlin.<br />

gibt es bei der Innengestaltung:<br />

Von drei bis sechs Kabinen kann<br />

jeder Käuferwunsch erfüllt werden.<br />

DIE VIER WEITEREN SIEGER<br />

In der Kategorie Best for Beginners<br />

setzte sich die Silver Tiger BRz &<br />

DC durch. Das erste reine GFK-<br />

Boot der finnischen Werft Silver<br />

Boats bringt auf seinen sechs Me-<br />

tern alles mit, was ein Daycruiser<br />

braucht (inklusive zwei Schlafplätze<br />

und eine Chemietoilette) und<br />

überzeugt mit einem Verbrauch<br />

schonenden Rumpf.<br />

In der Kategorie Best for Fishing<br />

überzeugte die Jury die Jeanneau<br />

Merry Fisher 605 Marlin. Der<br />

5,60 Meter große Kabinenkreuzer<br />

macht auch als Ausflugsboot gute<br />

Figur und besitzt innovative<br />

Ar maturen, die sich nach achtern<br />

des Steuerhauses ins Freie ziehen<br />

lassen.<br />

Die Marex 360 CC erhielt den<br />

Award in der Kategorie Best for<br />

Family. Der offene Kabinen-Cruiser<br />

verzichtet auf einen Salon unter<br />

Deck und nutzt den gewonnenen<br />

Platz für ein sehr geräumiges und<br />

komfortables Cockpit.<br />

Die erste Auszeichnung in der<br />

Kategorie Best for Future bekam<br />

das foilende Elektroboot Candela<br />

Seven aus Schweden. Der aus Carbon<br />

gefertigte, 7,5 Meter lange<br />

Bowrider besitzt ein Sensorensystem,<br />

das alle Wasserbewegungen<br />

berechnet und so die Position der<br />

Foils perfekt steuern kann.<br />

è www.bestofboats.com<br />

Best for Beginners:<br />

Silver Tiger BRz & DC.<br />

Best for Future:<br />

Candela Seven.<br />

Best for Fishing:<br />

Jeanneau Merry Fisher 605 Marlin.<br />

Best for Family:<br />

Marex 360 CC.


Ocean Woman<br />

Die schönste Zeit im Jahr<br />

Weihnachten, Neujahr, kuschelige Winterzeit – mal sehen, was der Klimawandel aus ihr<br />

macht! Egal – es wird ein Törn geplant, denn was bleibt einem anderes übrig, wenn das<br />

Segelschiff eingemottet unter Segelplanen in der Werft bei Venedig harrt und man hofft,<br />

dass es nicht durch das Italien-Tief Richtung Markusplatz gespült wird.<br />

Man plant den Griechenland-<br />

Törn, um einmal eine Kro a -<br />

tien-Pause einzulegen. Ist ja<br />

höchste Zeit, meint die Skipperin,<br />

ohne jetzt erwähnen zu wollen, dass<br />

Kroatien landschaftlich schön, aber<br />

seemannschaftlich „schiach“ ist.<br />

Ups, jetzt ist es doch herausgerutscht.<br />

Passiert eben von Zeit zu Zeit.<br />

Ach ja, die Zeit. Noch besser: Segeln<br />

und Zeit. Also, man plant, von<br />

Italien und fern der kroatischen<br />

Küste nach Vieste zu segeln. „Dort<br />

könnten wir am 6. August zusteigen“,<br />

meint der Schwager. „Dann<br />

haben wir eine Woche Zeit, bis wir<br />

den Flieger in Preveza erreichen,<br />

oder?“<br />

Der Kapitän schweigt, die Skipperin<br />

nicht. Planen wir Gegenwinde<br />

ein? Adria-Tief? Flaute? Oder gehen<br />

wir vom perfekten NW-Wind aus,<br />

der uns durch Tag und Nacht dem<br />

ersehnten Hellas näher bringt? Wer<br />

sagt, dass wir am 6. August schon in<br />

Vieste sind? „Aber ihr segelt doch am<br />

3. fix los?“ – nix is fix beim Segeln!<br />

Das wissen aber nur Segler. Auf<br />

dem Atlantik bläst auch der Passatwind<br />

nicht fix, selbst wenn man in<br />

der besten Zeit segelt. Wir standen<br />

sogar zwei Tage in der Flaute. Dafür<br />

gab’s dann am angeblich sicheren<br />

Ankerplatz auf Barbuda auflandigen<br />

Starkwind – sehr ungewöhnlich zur<br />

Aprilzeit.<br />

Unsere Freunde kamen 22 Stunden<br />

aus Österreich in die Südsee geflogen,<br />

um 72 weitere Stunden am<br />

wackeligen Ankerplatz vor Papete<br />

unperfekte Zeit zu verbringen. Maramuu,<br />

der seltene Südwind, machte<br />

uns die Südsee sauer.<br />

In Neuseeland verbrachten wir<br />

viel Zeit – zu viel, denn das Sturmtief<br />

Richtung Neukaledonien kam<br />

deutlich früher als vom Wetterrouter<br />

vorausgesagt.<br />

Oder: Die Schwiegermutter der<br />

norwegischen Seglerfamilie saß sieben<br />

Tage allein in einem Resort in<br />

Ägypten fest, weil ihre Lieben hinter<br />

einem Riff versteckt lagen, wegen<br />

des massiven Nordwinds im Roten<br />

Meer. Dort Termine auszumachen,<br />

ist wahrlich Zeitverschwendung.<br />

Viele Skipper schwören ja auf ihre<br />

Wetterapps und sagen, die werden<br />

immer genauer.<br />

In den alten Zeiten ist man einfach<br />

losgesegelt und das war’s. Zu<br />

Zeiten von James Cook wusste keiner<br />

etwas von Hurricane Seasons<br />

oder Passatstärken oder Gewitterzelle<br />

oder Trögen oder Adria-Tiefs.<br />

Andererseits hatte Cook auch selten<br />

Familienmitglieder zeitgerecht zum<br />

Flieger zu bringen oder vom Resort<br />

zu holen. Er nahm sich einfach Zeit,<br />

segelte in der Gegend herum und<br />

entdeckte Kontinente. Ich kann das<br />

verstehen. Weil wir Zeit hatten – der<br />

Junior-Skipper sollte in Zadar abgeholt<br />

werden –, dümpelten wir durch<br />

die Gegend und entdeckten eine sichere<br />

Ankerbucht mit völlig unprätentiösen<br />

Fischerdörfern, in denen<br />

das einzige Lokal schon lange zugesperrt<br />

hatte. Alte Zeiten in Kroatien.<br />

Ohne Bojen. Noch.<br />

Greta Thunberg segelte old school<br />

mit Boris Herrmann und Pierre<br />

Casiraghi auf der Malizia nach<br />

Amerika – und machte sich mit<br />

den YouTubern Elayna und Riley<br />

auf der La Vagabonde wieder auf<br />

den Weg zurück nach Lissabon.<br />

Ich wünsche allen Abenteurern in<br />

jedem Fall eine sichere und schöne<br />

Segelzeit! Auch wenn dabei keine<br />

Kontinente neu entdeckt werden:<br />

Wir seien daran erinnert, dass es an<br />

uns liegt, auf die einst – nicht nur,<br />

aber überwiegend – auf dem See -<br />

wege gemachten wunderschönen<br />

Entdeckungen achtzugeben! <br />

ALEXANDRA SCHÖLER<br />

ist Weltumseglerin,<br />

Sängerin, Regisseurin,<br />

Buchautorin und seit<br />

2010 Ocean Woman.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Ocean Woman-<br />

Sonderausgabe<br />

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Tel.: 0732 / 65 10 05 · sail@yachtcharter-mueller.at · www.yachtcharter-mueller.at


Hanse mediterran<br />

REVIER<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Große Yachten auf großer Reise.<br />

CREWED CHARTER. Die junge<br />

Yachtcharterfirma Stadler<br />

Yachting von Elke und Christian<br />

Stadler wächst. Die beiden Prem -<br />

stettner haben sich auf auf die 19-m-<br />

Yachten Hanse 630 spezialisiert, von<br />

denen zwei im kroatischen Rogoznica<br />

für crewed Charter zur Verfügung<br />

stehen. Zu Beginn der Saison <strong>2020</strong><br />

steht einerseits eine dritte Hanse<br />

(eine 630 natürlich) ins Haus,<br />

andererseits vergrößert das Ehepaar<br />

das Charterrevier. Das Einsatzgebiet<br />

der Flotte liegt nun im gesamtem<br />

Mittelmeer mit Spezialisierung<br />

auf Kroatien und die nörd lichen<br />

Sporaden in Griechen land.<br />

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My home ist my boat<br />

Chartern gegen den Strom<br />

FLOATING FUN IM NORDEN. Neues Hausboot-Ferien-<br />

Angebot in Lübeck: Blu Charter vermittelt ab Jänner<br />

das neue führerscheinfreie Hausboot Neu-Ringholm für<br />

Touren auf der Trave, dem Elbe-Lübeck-Kanal und der<br />

Elbe. Das Boot besitzt einen strömungsoptimierten<br />

Rumpf, auf dem ein kleines Häuschen mit 22 m 2 und Platz<br />

für fünf Personen steht, das viel Spaß und Komfort bietet,<br />

den man auch von einem Ferienhaus an Land gewohnt ist.<br />

è www.blucharter.de<br />

So wohnt man in Neu-Ringholm.<br />

ANDERS SEGELN. Dank<br />

neuer Partnerschaften hat<br />

GlobeSailor für <strong>2020</strong><br />

auch neue und vor allem<br />

ganz untypische Charterreviere<br />

im Programm.<br />

Wie wäre es mit Indien,<br />

Mosambik, Südafrika oder<br />

Hawaii? Auch die Philippinen<br />

und Hongkong sind<br />

als neue Destinationen gelistet.<br />

„Uns ist es wichtig,<br />

unserem Firmennamen<br />

Rechnung zu tragen und<br />

mit der größten Vielfalt an<br />

Revieren aufwarten zu<br />

können“, so die Managerin<br />

des deutschsprachigen<br />

Marktes Kirsten Richarz.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Derzeit sind die neuen<br />

Charterreviere nur mit<br />

Skipper buchbar. Als<br />

neueste Bareboat-Option<br />

finden sich die Malediven<br />

auf der Online-Plattform.<br />

è www.globesailor.de<br />

Nicht surfen,<br />

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auf Hawaii.<br />

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Schweden<br />

Karibik<br />

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Kuba<br />

Kuba ist ungeschminkte Karibik. Kann man auf Luxus verzichten, so eröffnet<br />

sich dem Segler in den Wintermonaten ab Cienfuegos ein kommunistisch<br />

konserviertes Charterrevier, dessen Ursprünglichkeit (noch) einzigartig ist.<br />

Mit Trinidad und Havanna, das am 16. November sein 500-Jahre-Jubiläum<br />

gefeiert hat, sind zudem zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten auf dem<br />

Radar, die man einfach gesehen – und gehört – haben muss.<br />

Text und Fotos Tahsin Özen<br />

Slow Sail &<br />

16 1/<strong>2020</strong>


Buenvenidos Socialista“ lautet<br />

der Morgengruß, der<br />

uns in riesigen Lettern von<br />

einer Betonwand am Ufer<br />

gegeben wird, als wir kurz nach<br />

dem Auslaufen aus der Marina<br />

Cienfuegos verschlafen an Deck<br />

kommen. Nur wenige Meter längsseits<br />

des unter Motor gleitenden<br />

Katamarans stürzt sich ein Pelikan<br />

in Kamikaze-Manier in das spiegelglatte<br />

Wasser. Ein halsbrecherisches<br />

Unterfangen in Anbetracht der Tatsache,<br />

dass die Bahia de Cienfuegos<br />

oft weniger als zwei Meter tief ist.<br />

Kaum ist die Bucht in südöstlicher<br />

Richtung verlassen, wendet<br />

sich das Blatt völlig. Gleich nach<br />

dem Leuchtturm am Punta de los<br />

Colorados zeigt der Tiefenmesser<br />

tausend Meter und mehr, was<br />

typisch für die kubanischen Ge -<br />

wässer ist. Ab dem Leuchtturm<br />

Yaguanabo dominieren die Sierras<br />

de Trinidad das Bild, die ab dem<br />

Ufer bis auf 1.140 Meter anwachsen.<br />

Während wir unsere Blicke auf<br />

die hohen Berge richten, verbeißt<br />

sich unter uns in tiefer See ein gewichtiger<br />

„Dorado“ in die Schleppleine.<br />

Unser Skipper Miguel macht<br />

kurzen Prozess und serviert uns<br />

seinen Fang nach einer knappen<br />

Stunde direkt aus der Brat pfanne<br />

auf den Tisch.<br />

Salsa<br />

LOST IN TRINIDAD<br />

Gut versteckt auf der Halbinsel<br />

Ancón liegt die Marina von Trinidad.<br />

Mit den letzten Sonnenstrahlen<br />

legen wir an einem leeren<br />

Schwimmsteg an und werfen uns<br />

in Schale, schließlich erwartet uns<br />

in der UNESCO-geadelten Stadt<br />

Kultur und Musik, wie sie hier<br />

schon seit Jahrhunderten gelebt<br />

wird. Zu verdanken ist diese Konservierung<br />

einerseits der Tatsache,<br />

dass Trinidad nur zur Kolonialzeit<br />

als Zucker rohr-Hochburg Berühmtheit<br />

und Reichtum erlangte<br />

– beides verging rasch nach der<br />

Sklavenbefreiung –, andererseits<br />

hatte die 1513 gegründete Stadt bis<br />

tief ins 19. Jahrhundert keine Stra-<br />

1/<strong>2020</strong> 17


Abenteuer Trinidad:<br />

Wegweiser in die<br />

Marina wie im Bild<br />

oben links sucht<br />

man auf dem Wasser<br />

vergebens. Bild darunter:<br />

Abendessen mit<br />

Programm. Bild rechts<br />

oben: Piña Colada im<br />

Gassenverkauf. Bild<br />

rechts: Salsa pur in der<br />

Casa de la Música.<br />

ßenverbindung ins Landesinnere<br />

und lag somit lange Zeit in einem<br />

Dornröschenschlaf. Heute karren<br />

täglich dutzende Busse Touristen<br />

aus allen Ecken und Enden der<br />

Insel hierher, doch gottlob machen<br />

sich diese vor Sonnenuntergang<br />

wieder aus dem Staub – und die<br />

Stadt gehört uns.<br />

ALTER VOR SCHÖNHEIT<br />

Auf dem prächtigen Plaza Mayor<br />

bewundern wir die pastös gestrichenen<br />

Kolonialhäuser der ehemals<br />

vornehmsten Gutsbesitzer. Bei einem<br />

Straßenverkäufer laben wir uns<br />

an einer eisgekühlten Piña Colada,<br />

ehe wir die Casa de la Música betreten<br />

und uns im Hof des Hauses unter<br />

einer Laube niederlassen. Eine<br />

Live-Band spielt den legendären<br />

Son, das junge Publikum tanzt den<br />

Salsa – begleitet von den strengen<br />

Blicken der Alten. Sittenwächter? Ja,<br />

denn es wird darauf geachtet, dass<br />

die von Generation zu Ge neration<br />

tradierten Tänze auch perfekt wiedergegeben<br />

werden.<br />

Da lehnt die Big Mama vom<br />

Nachbartisch auch schon den Gehstock<br />

an die Hauswand und zeigt,<br />

was beim Tanzen nie fehlen darf:<br />

Emoción! Wir können kaum fassen,<br />

was die resche 65-jährige Kubanerin<br />

in Rot und ihr weißhaariger Tanzpartner<br />

mit lässig schräg getragener<br />

Kapitänsmütze da entrückt aufs Parkett<br />

legen, geschweige denn mithalten.<br />

Als wir am nächsten Tag wieder in<br />

der Marina von Cienfuegos anlegen,<br />

ist Proviant und Wasserfassen für die<br />

Überfahrt nach Cayo Largo oberstes<br />

Gebot. So lernen wir die „Perle des<br />

Südens“ näher kennen und essen im<br />

Restaurante Las Mamparas vorzüglich<br />

zu Abend. Da uns nicht weniger<br />

als 80 (Hochsee-)Meilen von der<br />

Insel Cayo Largo trennen, einigen<br />

„ Big Mama zeigt, was<br />

beim Salsa-Tanz niemals<br />

fehlen darf: Emoción!“<br />

18 1/<strong>2020</strong>


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Hafenstadt Cienfuegos.<br />

Bild oben:<br />

die Marina mit<br />

Villen im Kolonialstil.<br />

Bild unten: So<br />

gelangt man (entlang<br />

des Malecón)<br />

von der Marina in<br />

die Altstadt.<br />

wir uns auf eine Nachtfahrt in<br />

freudiger Erwartung eines Frühstücks<br />

unter Palmen.<br />

HAIE UND MEERJUNGFRAUEN<br />

Das Bild, das sich uns am nächsten<br />

Morgen bietet, könnte einer Szene<br />

aus der Filmreihe „Fluch der Karibik“<br />

entnommen sein: Wir liegen<br />

vor einem unendlich langen, weißen<br />

und menschenleeren Sandstrand.<br />

Eine sanfte Brise weht von<br />

hochgewachsenen Palmen herüber,<br />

die Sonne lacht uns ins Gesicht.<br />

Es sind zwar keine Piraten -<br />

schiffe, sondern zwei Ausflugs -<br />

boote, die wir etwas später er -<br />

spähen, dennoch – oder gerade<br />

deswegen – lichtet Miguel sofort<br />

den Anker, um ihn eine halbe<br />

Seemeile vor der Insel am Cayo<br />

de los Ballenatos wieder auszu -<br />

werfen. „Wer zuerst kommt,<br />

schwimmt mit den Fischen!“, erklärt<br />

der sonst eher wortkarge<br />

Skipper lachend und öffnet die Kiste<br />

mit der Schnorchelausrüstung.<br />

Wir tauchen inmitten eines<br />

kunterbunten tropischen Fischschwarms<br />

ein, etwas abseits des<br />

vorgelagerten Korallenriffs zieht<br />

gemächlich ein kleiner Hai vorbei<br />

und direkt unter dem Katamaran<br />

streift ein Rochen über einen lichtdurchfluteten<br />

Seegras-Teppich, als<br />

wolle er nachsehen, ob unser Anker<br />

Neue Yachten auf unseren<br />

Basen in Pula und Split:<br />

• Sun Odyssey 349 – 410 – 440<br />

3 und 4 Kabinen<br />

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Mittelmeer – Nord-/<br />

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Karibik – Seychellen<br />

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Kuba<br />

Insel Cayo Largo. Bild rechts: Schnorcheln vor<br />

Cayo Hijo de los Ballenatos. Bild ganz rechts:<br />

Segeln unter kubanischer Flagge. Bild unten:<br />

Marina unter Palmen im Westen der Insel.<br />

auch richtig hält. Fehlt nur noch,<br />

dass Jacques Cousteau im Mini-<br />

U-Boot um die Ecke biegt.<br />

Was leider wirklich kommt, sind<br />

die Ausflugsboote und mit ihnen<br />

dutzende Touristen aus der (auf dieser<br />

Seite der Insel nicht sichtbaren)<br />

Hotelmeile. Wir suchen Zuflucht<br />

am „Playa Sirena“, dem Strand der<br />

Meerjungfrau. Kein Lüftchen regt<br />

sich, als wir an Land gehen. Der<br />

über Millionen Jahre hinweg aus abgestorbenen<br />

Korallen entstandene,<br />

feinkörnig-weiße Kalksand ist trotz<br />

Mittagshitze angenehm kühl, ein<br />

paar Sonnenschirme aus Schilf<br />

spenden genug Schatten, um in einfachen<br />

Liegestühlen völlig entspannt<br />

die Seele baumeln zu lassen. Siesta.<br />

20 1/<strong>2020</strong>


Insel Cayo Largo, Playa Sirena,<br />

der Strand der Meerjungfrau.<br />

WELTPREMIERE<br />

Die neue BAVARIA C42 exklusiv<br />

auf der boot <strong>2020</strong><br />

Halle 17, Stand C43<br />

ABSTECHER INS PARADIES<br />

Das Signalhorn, mit dem uns<br />

Miguel aus unseren Träumen reißt,<br />

könnte man genausogut zur Abwehr<br />

von Piraten vor Somalia einsetzen.<br />

Mit klappernden Gliedern<br />

erklimmen wir den Katamaran und<br />

fluchen wie die Seebären auf unseren<br />

wasserscheuen Skipper, dessen<br />

Reaktion auf unsere 20-minütige<br />

Ausweitung des Landgangs mehr<br />

als nur unangemessen erscheint.<br />

Auch wenn man die Marina<br />

von Cayo Largo am besten bei Tag<br />

erreicht, ist sie dennoch viel ein -<br />

facher anzusteuern als jene von<br />

Trinidad – und viel schöner. Auf<br />

Steuerbord passieren wir einen<br />

mit lautem Vogelgezwitscher ge-<br />

Kuba – Karibiksegeln ab Cienfuegos<br />

Planen. Trend Travel & Yachting ist auf Kuba-Törns<br />

spezialisiert und kümmert sich nicht nur um die Charter -<br />

yacht, sondern auf Wunsch auch um An- und Abreise, die<br />

obligate Touristenkarte und sämtliche Transfers.<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Ankommen. Zum Beispiel mit Condor via Frankfurt<br />

nach Havanna (auch an Werk tagen).<br />

è www.condor.com<br />

An Bord gehen. Die Marina Cienfuegos liegt etwas<br />

außer halb der Altstadt, verfügt aber über eine gute<br />

Grundausstattung inkl. Bar, Restaurant und WLAN.<br />

Segeln. Zur Auswahl stehen Katamarane von 38 bis 52<br />

Fuß (bareboat ab € 1.700,– pro Woche) und Monoyachten<br />

von 41 bis 44 Fuß (bareboat ab € 1.470,– pro Woche).<br />

Erleben. Cayo Largo del Sur, die lange Karibik-Insel ca.<br />

80 sm westlich von Cienfuegos. Minderstens eine Woche<br />

ist für ihre Erkundung einzuplanen. Jardines de la Reina –<br />

die Gärten der Königin, ca. 100 sm südöstlich von Cien -<br />

fuegos. Gut zwei Wochen sind erforderlich für die Erkundung<br />

des Archipels, das von professionellen Tauchern und<br />

Wissen schaftlern auch als die Galapagos-Inseln Kubas<br />

bezeichnet wird.<br />

Nicht versäumen. Havanna mit der UNESCO-geschützten<br />

Altstadt Habana Vieja, die am 16. No vember 2019 ihr<br />

500-Jahre-Jubiläum gefeiert hat. Zwei bis drei Tage im<br />

Anschluss an den Segeltörn genügen, um sich einen<br />

bleibenden Eindruck von Havanna zu verschaffen.<br />

è www.cubainfo.de<br />

schwängerten Mangrovenwald,<br />

auf Backbord eine blendend weiße<br />

Sandbank, die man in anderen<br />

Gefilden leicht für eine frische<br />

Schneewechte halten könnte.<br />

Voraus eine Kulisse wie aus dem<br />

Dschungelbuch, nur die modernen<br />

Schwimmstege im smaragdgrünen<br />

Wasser passen nicht so recht ins<br />

Bild, machen aber das Anlege manöver<br />

zum Kinderspiel.<br />

Alles – von der Marina über das<br />

Restaurant bis zum Shop – wirkt<br />

sehr gepflegt und bemüht westlich,<br />

sodass uns die Lust am Schwelgen<br />

im Überfluss überkommt und wir<br />

artig auf der weit übers Wasser gezogenen<br />

Terrasse des Restaurants<br />

Platz nehmen. Der Kellner serviert<br />

Passion made<br />

BAVARIA C42<br />

Mehr Volumen im Vorschiff<br />

durch den BAVARIA V-Bug, eine<br />

lange Wasserlinie dank Chines<br />

und mehr Segelfläche sorgen bei<br />

der BAVARIA C42 für maximale<br />

Segelperformance. Unter Deck<br />

bietet sie mehr Platz und Raum<br />

für Freiheit und Komfort.<br />

Entdecken Sie jetzt die neue<br />

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Sie einen Termin für die<br />

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Kuba<br />

HAVANNA<br />

80° 26‘ W<br />

CIENFUEGOS<br />

22° 8‘ N<br />

schlechte Nachrichten: Es gibt nur<br />

noch Huhn mit Reis und Bohnen.<br />

Wir nicken stumm und spülen unseren<br />

Frust mit einem Mojito hinunter.<br />

Nach dem bescheidenen Mahl<br />

wird die nächtliche Stille vom Lärm<br />

eines Rasenmähers zerrissen, der<br />

sich bei näherem Hinsehen als Mos -<br />

kito- Kanone entpuppt. Als ihre<br />

dicke Gaswolke sich wie Nebel aufs<br />

Wasser legt und Kurs auf unseren<br />

Tisch nimmt, ergreifen wir die<br />

Flucht.<br />

Am letzten Tag machen wir<br />

noch einen kurzen Abstecher ins<br />

Paradies – genauer gesagt an den<br />

Playa Paraíso, dem einzigen FKK-<br />

Strand in Kuba. Ein einsames<br />

Pärchen räkelt sich da im Adamund-Eva-Kostüm,<br />

ansonsten ist der<br />

lange Sandstrand überraschend frei<br />

von Touristen. Der Cuba Libre, den<br />

uns der flotte Kellner von der etwas<br />

abseits gelegenen „Mini-Bar“ serviert,<br />

schmeckt vorzüglich, sodass<br />

wir uns hier tatsächlich wie im siebten<br />

Himmel fühlen und gerne noch<br />

weitere sieben Tage verweilen könnten.<br />

Doch Skipper Miguel, Herr über<br />

Karibisches Meer<br />

Cayo de los<br />

Ballenatos<br />

PLAYA SIRENA<br />

das Signalhorn, drängt höflich, aber<br />

bestimmt zur Weiterfahrt.<br />

IM SCHUTZ DER LEGUANE<br />

Vor dem Leuchtturm des Cayo<br />

Guano, der östlichsten Insel des<br />

Archipels, werfen wir zum letzten<br />

Mal vor der Rückkehr in die Basismarina<br />

den Anker. Wie der Name<br />

schon erahnen lässt, sind die wahren<br />

Herrscher über die Insel nicht<br />

Cayo Largo<br />

del Sur<br />

MARINA<br />

CAYO LARGO<br />

PLAYA PARAISA<br />

Cayo Largo<br />

del Sur<br />

PLAYA BLANCA<br />

die beiden Leuchtturmwärter,<br />

sondern die unzähligen Leguane,<br />

die sich tagsüber wie ein riesiger<br />

Leder gürtel über die schroffen<br />

Felsen legen.<br />

Dieselben Felsen sind es übrigens<br />

auch, die dem Segler nachts<br />

etwas Schutz vor den teils heftigen<br />

Ostwinden bieten, ehe er am<br />

nächsten Morgen den Schlag zurück<br />

nach Cienfuegos wagt. <br />

<<br />

<<br />

Cayo Guano<br />

+ ZOOM<br />

<<br />

<<br />

Kuba<br />

TRINIDAD<br />

500 Jahre Havanna und<br />

noch kein bisschen<br />

leise: 1519 aufgrund<br />

seiner strategisch<br />

bedeutenden Lage von<br />

Spaniern gegründet,<br />

ist die Altstadt La<br />

Habana Vieja seit 1982<br />

UNESCO-Welterbe.<br />

Großes Bild: US-<br />

Oldtimer aus den<br />

1950er-Jahren nahe<br />

dem Capitol als<br />

mietbare Touristenattraktionen.<br />

Bild unten<br />

links: Bücher markt<br />

am Plaza de Armas,<br />

im Hintergrund das<br />

berühmte Hotel Havana<br />

Santa Isabel.<br />

Bild unten Mitte:<br />

Konterfei des Che<br />

Guevara neben kubanischer<br />

Flagge an der<br />

Fassade des Innen -<br />

ministeriums am<br />

Plaza de la Revolución.<br />

Bild unten rechts:<br />

In der Bar Floridita<br />

genoss Ernest Hemingway<br />

mit Vorliebe seine<br />

Daiquiris.<br />

22 1/<strong>2020</strong>


Das segelnde Klassenzimmer<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

SCHULPROJEKT. Wie wäre es, statt<br />

in die Schule zu gehen, ein halbes Jahr<br />

lang auf einem Segelschiff zu verbringen,<br />

den Atlantik zu überqueren, dabei<br />

die Grundlagen des Segelns, fremde<br />

Länder und neue Menschen<br />

kennenzulernen? Klingt wie aus einem<br />

Roman von Astrid Lindgren, ist<br />

aber Realität. Beim Ocean College,<br />

einem Berliner Schulprojekt, das 2014<br />

gegründet wurde, findet für 30 Schüler<br />

der Unterricht tatsächlich für sechs<br />

Monate an Bord des Dreimasters Pelican<br />

of London statt.<br />

Gestartet wird der Törn in Westeuropa.<br />

Über Spanien, Ma rokko und<br />

die Kanaren geht es in die Karibik<br />

und von dort wieder zurück über<br />

den Atlantik. Während der Fahrt<br />

werden die Schüler einerseits von<br />

der Crew in den Schiffsbetrieb (Wache,<br />

Backschaft und Reinschiff etc.)<br />

eingebunden, erhalten andererseits<br />

aber auch in allen Kernfächern Unterricht<br />

durch qualifizierte Lehrer,<br />

wobei ein ortsbezogener und fächerübergreifender<br />

Unterricht angestrebt<br />

wird. Nach dem Auslandshalbjahr<br />

der etwas anderen Art können die<br />

Teenager in ihre Klassenverbände<br />

zurückkehren und das Schuljahr wie<br />

gewohnt abschließen.<br />

„Hier haben wir auf den bishe rigen<br />

Reisen sehr gute Resultate erzielen<br />

können“, erzählt Johan Kegler,<br />

Leiter von Ocean College. Was man<br />

noch wissen sollte: Mindestalter ist<br />

15 Jahre, Bordsprache ist Englisch.<br />

Alle weiteren Infos online unter<br />

è www.oceancollege.eu<br />

Die Pelican of<br />

London ist für<br />

30 Schüler für sechs<br />

Monate segelndes<br />

Klassenzimmer und<br />

Abenteuerspielplatz.<br />

LED-<br />

Scheinwerfer<br />

ACR Electronics hat zwei<br />

neue Suchscheinwerfer<br />

mit LED-Technik entwickelt.<br />

Mit 460.000 Candela<br />

hat der Strahl der<br />

mit zehn LED bestückten<br />

ACR RCL-95 eine Reichweite<br />

von 0,7 sm, jener der RCL-85<br />

(sechs LED) reicht bis zu 0,5 sm.<br />

Weitere Features: Fernsteuerung,<br />

seewasserfestes Kunststoffgehäuse,<br />

für 12 oder 24 V geeignet.<br />

è www.acrartex.com<br />

Bunte 40 km/h.<br />

Hafenflitzer<br />

E-SCOOTER. Klappräder waren gestern, heute benutzt<br />

die Crew für die langen Wege außerhalb<br />

der Yacht E-Scooter. Wer es besonders eilig<br />

hat, greift am Besten zum neuen E-Twow<br />

Booster GT. Topspeed von 40 km/h und<br />

eine Reichweite von 40 Kilometer sind<br />

Werte, von denen so manches E-Bike<br />

nur träumen kann. Weitere<br />

Features des Roller geschosses<br />

sind eine größere Stehfläche<br />

und eine neue Antirutsch-<br />

Gummi-Beschichtung.<br />

è www.e-twow.com<br />

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Am Nabel<br />

der Welt<br />

Es gibt kaum einen abgelegeneren besiedelten Ort auf Erden als die<br />

Osterinsel oder „Te Pito te Henua“ – der Nabel der Welt –, wie er<br />

von seinen Bewohnern genannt wird. Rund 2.000 Seemeilen liegt<br />

er vor der Küste Chiles. Und gen Westen, Richtung Gambier-Inseln,<br />

sind es noch einmal 1.400 Seemeilen.<br />

Text und Fotos Jonathan Buttmann


FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />

Anakena: der eine Palmensandstrand<br />

der Osterinsel – und der einzige von<br />

Moai-Steinstatuen bewachte weltweit.<br />

1/<strong>2020</strong> 25


Osterinsel<br />

Die Osterinsel liegt auf dem<br />

Weg der Segler, die zuvor<br />

Kap Hoorn gerundet haben<br />

und sich nun auf dem<br />

Weg nach Französisch-Polynesien<br />

befinden. Ein komfortabler Zwischenstopp<br />

also. In den letzten Jahren<br />

laufen aber auch häufiger Yachten<br />

aus Panama das Eiland an. Die<br />

Fahrt zur Osterinsel ist zum einen<br />

kürzer als die klassische Route zu<br />

den Marquesas, zum anderen liegt<br />

die Insel außerhalb des Zyklongebiets<br />

und kann daher früher<br />

im Jahr angelaufen werden.<br />

3.000 MEILEN VOR UNS<br />

So nehmen auch wir Anfang<br />

Dezember ab Panama Kurs auf<br />

die Osterinsel. Jimmy Cornell<br />

(„Segelrouten der Welt“) empfiehlt<br />

den Zeitraum zwischen Dezember<br />

und Februar, da weniger Stürme<br />

auftreten und sich die Konvergenzzone<br />

nördlicher befindet. Der Pazifik<br />

als vermeintlich „Stiller Ozean“<br />

erscheint uns im Vergleich zum<br />

Atlantik jedoch ziemlich launisch.<br />

Mal haben wir perfekte Segelbedingungen<br />

mit gut Wind und<br />

Welle, gelegentlich auch Thunfisch<br />

oder Goldmakrelen an der Angel,<br />

dann wiederum werden wir über<br />

Tage von heftigen Squalls mit Spitzen<br />

über 45 Knoten gebeutelt.<br />

Knapp 400 Meilen vor dem Ziel<br />

driften und motoren wir tagelang<br />

durch eine Flaute, die am Ende<br />

nahtlos in einen Sturm mit neun<br />

Windstärken übergeht. Glücklicherweise<br />

haben wir Wind und die<br />

mächtigen Wellen von hinten und<br />

schießen voll eingerefft dem Ziel<br />

entgegen.<br />

Kurz erscheint die Insel aus einer<br />

dichten Wolkendecke. Ein Anblick,<br />

der uns die raue Wildheit dieses<br />

einzigartigen Ortes klar vor Augen<br />

führt. Sachte nähern wir uns der<br />

Insel und sind trotz des miserablen<br />

Wetters glücklich, den bisher längsten<br />

Abschnitt unserer Reise gut gemeistert<br />

zu haben.<br />

Über Kanal 16 melden wir uns<br />

auf „Pasqua Radio“ bei der Küstenwache,<br />

der Armada von Chile. Sie<br />

heißt uns herzlich willkommen,<br />

rät aber dringend vom Ankern<br />

vor Hanga Roa, der Hauptstadt, ab,<br />

da dort der Sturm besonders tobt.<br />

Ranu-Kao-Vulkansee.<br />

Da war der Hai drin: gestrandete Yacht.<br />

Wildpferde bei salziger Kost.<br />

26 1/<strong>2020</strong>


Vor Anker vor Anakena mit Blick auf die Moai –<br />

eigentlich Moai Maea (steinerne Figuren) –, wie die<br />

Steinstatuen der Osterinsel genannt werden.<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (2)<br />

Sie empfiehlt uns, im Lee der Insel<br />

vor „Vinapu“ zu ankern, wir segeln<br />

ins Lee und lassen uns nachts treiben.<br />

Der nächste Morgen begrüßt<br />

uns frech mit Sonnenschein und<br />

blauem Himmel. Wir motoren nach<br />

Vinapu und lassen endlich, nach<br />

einem Monat auf See, den Anker<br />

in den Sand fallen.<br />

VIELE YACHTEN KOMMEN NICHT<br />

Als sich der Wind beruhigt hat,<br />

setzen wir über nach Hanga Roa<br />

und haben sogleich sechs Offizielle<br />

an Bord, die sich in unser kleines<br />

Cockpit quetschen. Sehr sympathische<br />

Menschen, die sich freuen,<br />

Segler auf diesem Eiland inmitten<br />

des weiten Pazifiks begrüßen zu<br />

dürfen – denn viele Yachten kom-<br />

JONATHAN BUTTMANN<br />

und seine Frau Claudia<br />

Clawien bereisen seit<br />

nunmehr sechs Jahren<br />

die Welt. Gestartet sind<br />

sie mit ihrer Stahlyacht<br />

Inti (35 Fuß) in Berlin<br />

und weilen aktuell im<br />

Tarawa-Atoll im Pazifik.<br />

Ihre Erlebnisse sind<br />

auch in ihrem Blog<br />

nachzulesen:<br />

è www.radiopelicano.de<br />

Wilde Schönheit. Horrorgeschichten ranken<br />

sich um ungeschützte Ankerbuchten und<br />

gestrandete Yachten auf der Osterinsel.<br />

„Erreicht man die Insel zur falschen Zeit,<br />

kann man wochenlang nicht anlanden.“<br />

men nicht. Das hat seine Gründe.<br />

Viele meiden die Insel, denn etliche<br />

Horrorgeschichten ranken sich um<br />

ungeschützte Ankerbuchten und<br />

gestrandete Yachten. Erreicht man<br />

die Insel zur falschen Jahreszeit,<br />

kann man schon das Pech haben,<br />

wochenlang wegen zu hoher Wellen<br />

nicht an Land zu kommen.<br />

Unser Eindruck: es gibt für jede<br />

Windrichtung eine geschützte<br />

Bucht und die Armada kümmert<br />

sich außerordentlich gut um ankommende<br />

Segler. Täglich gibt es<br />

einen Wetterbericht auf Spanisch,<br />

bei Windwechsel wird über Funk<br />

die nächste geschützte Bucht durchgegeben,<br />

jedes Boot wird aufgerufen<br />

und dazu ange halten, den Platz zu<br />

wechseln.<br />

WESTERN-STADT<br />

So haben wir während unseres Aufenthalts<br />

sämtliche Ankerplätze der<br />

Insel kennengelernt und mussten<br />

auch einmal tagelang auf unserer Inti<br />

ausharren. Aber selbst von Bord aus<br />

kann man die Moai-Statuen bewundern,<br />

mit Anakena den einzigen Palmenstrand<br />

der Insel genießen, oder<br />

Wildpferde und Kühe beobachten,<br />

die an den rauen Felsufern weiden.<br />

Das macht jegliches Rollen in der<br />

Welle vor Anker mehr als wett.<br />

Hanga Roa ist mehr Western-<br />

Kulisse als Hauptstadt. Ständig laufen<br />

einem hier Pferde über den Weg –<br />

und Menschen mit Blumen im Haar.<br />

Sofern der erste Stopp in Poly nesien,<br />

wird man von ihrem Gitarrenspiel<br />

und Gesang fasziniert sein.<br />

Auf der Hauptstraße viele Lebensmittelgeschäfte,<br />

Obststände, Bäckereien<br />

und Souvenirläden. Und Essen<br />

in unterschiedlichsten Preis- und Geschmackskategorien:<br />

ob würzige Empanadas<br />

(gefüllte Teigtaschen) frisch<br />

aus der Bäckerei, gehaltvolle Hamburger<br />

mit Pommes oder zartes Sushi<br />

in den kleinen Restaurants: die At-<br />

ANAKENA<br />

Osterinsel<br />

TONGARIKI<br />

HANGA PIKO<br />

HANGA ROA<br />

RAPA NUI<br />

NATIONALPARK<br />

VINAPU<br />

Südpazifischer Ozean<br />

1/<strong>2020</strong> 27<br />

27° 7‘ S<br />

109° 21‘ W


Osterinsel<br />

Pferderennen während<br />

des Tapati-Festivals.<br />

„Stress ist in Polynesien<br />

noch ein Fremdwort.“<br />

mosphäre ist immer und überall gemütlich,<br />

Stress ist in Poly nesien<br />

noch ein unbekanntes Fremdwort.<br />

Auf in den Wettkampf!<br />

Mann in<br />

traditioneller Rapa-<br />

Nui-„Uniform“ und<br />

-Kriegsbemalung.<br />

RODELN AUF DEM VULKAN<br />

Das alljährlich im Februar stattfindende<br />

Tapati-Festival bringt allerdings<br />

Bewegung auf die Insel. Scharenweise<br />

reisen neugierige Touristen<br />

an, um bei diesem Event dabei zu<br />

sein, Hotels und Pensionen sind ausgebucht,<br />

Kreuzfahrtschiffe booten<br />

ihre Gäste abends auf die Insel aus,<br />

damit sie die Tanz- und Gesangswettbewerbe<br />

live erleben. Irrwitzige<br />

Wettkämpfe sind Tagesprogramm:<br />

vom Pferderennen<br />

bis zum Vulkanberg- Hinunterrodeln<br />

auf einem Bananenbaum,<br />

von der Kanu -Regatta<br />

im Vulkansee bis zum Lauf mit<br />

Bananenstauden auf den Schultern<br />

rund um den See.<br />

Wir stolperten völlig unbedarft<br />

in dieses Fest – und<br />

hatten viel Spaß. Der Farandula, einem<br />

Umzug durch Hanga Roa mit<br />

Musik und Tanz, kann keiner entkommen.<br />

So lagen auch wir in einer<br />

Wanne voll Schlamm, wurden<br />

kunstvoll bemalt und mit Baströcken<br />

und geflochten Haarkränzen<br />

in die Parade geschickt. Auf halbem<br />

Weg vergibt eine Jury Punkte<br />

fürs Outfit, wir bekamen fünf<br />

von zehn. Mit den polynesischen<br />

Beauties mit Muschel-<br />

BHs und Blumenkränzen im<br />

Paradereif: Skipper Johann und Claudia.<br />

Osterinsel<br />

Ankerplätze. Neben dem Hauptankerplatz vor Hanga<br />

Roa, der Schutz bei Süd- und Ostwinden bietet, gibt es die<br />

Ankerplätze vor Vinapu, Hotuiti und Anakena. Vinapu und<br />

Hotuiti bieten guten Schutz bei Nordwinden, in Hotuiti ist<br />

der Ankergrund steinig, daher rät die Armada vom Ankern<br />

hier ab. Bei ruhigem Wetter lohnt sich dennoch ein Stopp,<br />

da man vor Tongariki, der größten Ansammlung von Moais,<br />

ankert. Der Ankerplatz von Anakena liegt im Norden der<br />

Insel und ist geschützt bei südlichen Winden. Der Anker<br />

fällt auf sechs Meter Tiefe in den Sand, direkt vor dem<br />

einzigen Palmenstrand. Das Liegen im kleinen<br />

Fischerhafen von Hanga Piko wird nicht gern gesehen.<br />

Klima und Reisezeit. Zwischen Dezember und März, der<br />

Wind schwächt etwas ab, die Temperaturen ähneln dem<br />

Klima der Kanarischen Inseln.<br />

Landeswährung. Chilenische Pesos.<br />

Kanu-Regatta vor der Hauptstadt Hanga Roa.<br />

Die traditionellen Tanz- und Gesangswettbewerbe<br />

sind ein ganz besonderes Highlight.<br />

Geldautomaten: Banco del Estado und Santander in<br />

Hanga Roa.<br />

Sprachen: Spanisch, Rapa Nui.<br />

Touranbieter in deutscher Sprache:<br />

è rapanuitravel.bizland.com/deutsch/<br />

Restaurants. „Club Sandwich“, einfach und gut (Burger,<br />

Hotdogs, Pommes) an der Hauptstraße, „Haka Honu“,<br />

chilenische Spezialitäten, Blick aufs Meer.<br />

Autovermietung. è www.rentacaroceanic.com<br />

è www.rentainsular.cl<br />

Eintritt zu den Sehenswürdigkeiten. 10 Tage Gültigkeit:<br />

80 US-Dollar, Kinder die Hälfte.<br />

Tauchschulen. Im Hafen von Hanga Piko, auch deutschsprachig:<br />

è www.octopus-buceo.com<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (4)<br />

28 1/<strong>2020</strong>


Mehr Pitter in der nördlichen Adria.<br />

MEHR AUSWAHL. Mit einer vielfältigen<br />

Angebotspalette und zahlreichen<br />

neuen Destinationen bietet Pitter<br />

nahezu 600 Yachten auf 27 Basen in<br />

acht Ländern an. Stark vergrößert<br />

wird <strong>2020</strong> das Angebot in der nörd -<br />

lichen Adria. In diesem, durch die<br />

gute Erreichbarkeit mit dem Auto bei<br />

den Deutschen und Österreichern<br />

sehr beliebten Revier kann man bei<br />

Pitter jetzt von Veruda/Pula, Rijeka,<br />

Punat/Krk sowie neu auch ab Pomer<br />

Charter<br />

extended<br />

und Portorož in See stechen.<br />

Im Herzen Dalmatiens stockt der<br />

Kroatienspezialist übrigens mit einer<br />

neuen Pitter-Basis in Vodice die<br />

Flotte auf. In Nordeuropa wird das<br />

Charter programm um eine Partner-<br />

Basis in Lelystad im Ijsselmeer, dem<br />

beliebtesten Segelrevier der Niederlande,<br />

und im Indischen Ozean um<br />

das traumhafte Revier der Malediven<br />

erweitert.<br />

è www.pitter-yachting.com<br />

Abenteuer für die Ohren<br />

HÖRBÜCHER. Der Journalist und Segler<br />

Thomas Käsbohrer hat in seinem<br />

Buch „Sturm. Segler über ihre dramatischsten<br />

Stunden“ elf Geschichten von<br />

Seglern gesammelt, die es mit Sturm<br />

und Wellen aufnehmen, um ihr Schiff,<br />

ihre Crew und sich selbst wieder<br />

sicher an Land zu bringen. Dasselbe<br />

Konzept im alpinen Bereich hat der<br />

Autor in „Am Berg. Bergretter über<br />

Ihre dramatischsten Stunden“ realisiert.<br />

Beide Topseller von millemari.<br />

sind jetzt auch als Hörbücher erhältlich.<br />

Preis: je € 19,99.<br />

è www.millemari.de<br />

verlost unter allen Teilnehmern<br />

je zwei Downloads beider Hörbücher „Sturm.<br />

Segler über ihre dramatischsten Stunden“ und<br />

„Am Berg. Bergretter über Ihre dramatischsten<br />

Stunden“. Einfach eine E-Mail mit Betreffzeile<br />

„Höre Millemari.“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>.at<br />

senden und mit etwas Glück gewinnen! Einsendeschluss:<br />

27. Jänner <strong>2020</strong>, die Gewinner<br />

werden per E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden,<br />

den<br />

-News letter (jederzeit kündbar)<br />

per E-Mail zu erhalten. Ihre Daten werden<br />

nicht an Dritte weitergegeben. Keine Bar ablöse.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

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Time-out in<br />

Tarempa<br />

Auf den Anambas Islands Indonesiens<br />

wird nicht alles so heiß gegessen wie<br />

gekocht. Wer sich bei den lästigen<br />

Formalitäten in Geduld übt, wird mit<br />

traumhaft schönen Inseln und<br />

unberührten Korallenriffen belohnt.<br />

Text und Fotos Wolfgang Hausner<br />

30 1/<strong>2020</strong>


Im Jahr 2002 segelte ich über das<br />

Südchinesische Meer und hatte<br />

Gelegenheit, diese Inseln kurz<br />

zu besuchen. Kurz deswegen,<br />

weil man damals noch das sogenannte<br />

C.A.I.T. benötigte. So eine<br />

Art von „cruising permit“, abgestempelt<br />

von vier Behörden, das<br />

man nur durch einen indonesischen<br />

Agenten nach acht oder zehn<br />

Wochen bekommt und das obendrein<br />

mit beträchtlichen Kosten<br />

verbunden ist. Wurde man von irgendeiner<br />

Behörde kontrolliert und<br />

konnte diesen Schein nicht vorweisen,<br />

gab es Probleme, die im besten<br />

Fall nur mit einem kräftigen finanziellen<br />

Aderlass beseitigt werden<br />

konnten. Dieser Wisch war nicht an<br />

Bord, weil ich ja von Kota Kinabalu<br />

in Sabah nach Tioman in Malaysien<br />

unterwegs war und nur drei oder<br />

vier diskrete Stopps in den Anambas<br />

abseits von Ansiedelungen und<br />

Behörden geplant hatte.<br />

Damals war ich beeindruckt von<br />

diesen abgeschiedenen Inseln, in<br />

den wenigen Tagen dort sahen wir<br />

praktisch keine Menschen, nur zwei<br />

oder drei scheue Einheimische, die<br />

mit ihren kleinen Booten einen Abstand<br />

hielten.<br />

2016 schaffte Indonesien diesen<br />

Unfug mit dem C.A.I.T. ab und<br />

seitdem konnte man das Land ohne<br />

größeren Aufwand mit einer Yacht<br />

besuchen. In anderen Worten: die<br />

Bahn war frei für einen problemlosen<br />

Besuch dieser Inseln, noch<br />

dazu seitdem Tarempa, die Hauptstadt<br />

der Anambas, seit kurzem ein<br />

offizieller Einklarierungshafen war.<br />

Gasplattformen, die uns zu einer<br />

Slalomfahrt zwangen. Bei Nacht<br />

waren diese hell erleuchtet und<br />

über Meilen sichtbar, nicht aber die<br />

tonnenschweren Bojen, die oft in<br />

weiter Entfernung verankert waren.<br />

Diese hatten wir schon untertags<br />

bemerkt und hielten deswegen einen<br />

vernünftigen Abstand zu den<br />

Bohrinseln.<br />

STOPP, NICHT EINKLARIERT!<br />

Der leichte Nordostmonsun blies<br />

uns stetig über das Meer, bis wir ein<br />

paar Tage später in Tarempa einliefen.<br />

Beim Immigration Office ging<br />

alles glatt und kostenlos über die<br />

Bühne, wenn man von der langsamen<br />

Umständlichkeit absieht. Es<br />

war wie in Kudat, alles passierte im<br />

Zeitlupentempo, aber mit dem<br />

muss man leben.<br />

Beim Zoll war es dann nicht ganz<br />

so einfach. Wenn man mit einer<br />

Yacht in Indonesien einreisen will,<br />

muss man vorher einen Fragebogen<br />

online ausfüllen, in dem hundert<br />

Fragen bezüglich des Bootes, der<br />

Crew und weiß der Kuckuck was<br />

noch gestellt werden. Ich hatte mit<br />

der Prozedur auf den Philippinen<br />

begonnen, dann in Kudat damit<br />

weitergemacht, aber das Resultat<br />

war immer dasselbe: Das Formular<br />

wurde nicht angenommen, weil irgendetwas<br />

nicht stimmte, aber<br />

ohne Hinweis darauf, was das sein<br />

könnte. Nach ca. 15 Versuchen gab<br />

ich dann auf und erklärte das dem<br />

Beamten in Tarempa. Der meinte,<br />

ohne dem akzeptierten Formular<br />

gibt es kein Einklarieren, griff zum<br />

Telefon und ließ einen Agenten<br />

kommen. Der schmierige Typ erklärte<br />

mir, das sei alles kein Problem<br />

und für 400.000 Rupien (knappe<br />

€ 30,–) würde er für mich das<br />

Einklarieren machen, während ich<br />

bequem auf der Yacht sitzen könnte.<br />

Außerdem wäre seine Gebühr<br />

ein Schnäppchen, anderen Seglern<br />

hatte er schon 1.000.000 Rupien abgeknöpft.<br />

Ich hatte keine Zeit für diesen<br />

Unfug, außerdem, wie könnte er all<br />

die persönlichen Fragen für mich<br />

WOLFGANG HAUSNER<br />

ist Weltumsegler,<br />

Schriftsteller und<br />

<strong>ocean7</strong>-Autor. Derzeit<br />

weilt er mit seiner<br />

Taboo III, einem<br />

18-Meter-Katamaran,<br />

auf den Philippinen und<br />

segelt hauptsächlich zu<br />

abgelegenen Inseln im<br />

Südchinesischen Meer.<br />

wolfgang-hausner.com<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (3)<br />

EIERTANZ VOR BRUNEI<br />

Unser Törn begann in Kudat, an<br />

der Nordspitze von Borneo, wo wir<br />

auch für die Anambas ausklarierten.<br />

Wir segelten nach dem Süden,<br />

ankerten bei den Mantanani-Inseln<br />

und danach bei Pulau Tiga, einer<br />

kleinen tropischen Insel, ehe wir in<br />

das südchinesische Meer hinausstachen.<br />

Das Sultanat von Brunei an<br />

der nahen Küste sahen wir zwar<br />

nicht, dafür aber unzählige Öl- und<br />

Im Zickzackkurs<br />

zwischen die Öl- und<br />

Gasplattformen Bruneis<br />

hindurch führt der Weg<br />

nach Tarempa, Hauptstadt<br />

der Anambas-<br />

Inseln.<br />

1/<strong>2020</strong> 31


Vietnam<br />

105° 40’ O<br />

Palawan<br />

Philippinen<br />

Südchinesisches Meer<br />

Balabacstraße<br />

Sulusee<br />

KUDAT<br />

<<br />

VICTORIA<br />

3° 6‘ N<br />

Tioman<br />

Malaysien<br />

<<br />

<<br />

TAREMPA<br />

Anambas-<br />

Inseln<br />

<<br />

Natuna-<br />

Inseln<br />

SIBU<br />

MIRI<br />

Malaysien<br />

Brunei<br />

Darussalam<br />

Borneo<br />

0 sm 500<br />

SINGAPUR<br />

beantworten sowie Kopien von<br />

Dokumenten und Fotos bereitstellen?<br />

Wir waren Freitag vormittag<br />

angekommen, ich hatte den ganzen<br />

Tag vertan, jetzt war es später<br />

Nachmittag. Wir verblieben so,<br />

dass ich mit meinem Laptop kommen<br />

und noch einmal versuchen<br />

würde, das Formular online auszufüllen,<br />

Internet gab es ja im Büro.<br />

Allerdings erst am Montag, die<br />

Zollbehörde war ja auf meine Frage<br />

diesbezüglich über das Wochen -<br />

ende geschlossen.<br />

Wir hatten keine Lust, zwei Tage<br />

in dem kleinen Hafen herumzuhängen,<br />

wo von den Minaretten<br />

zweier Moscheen lautstark, aber<br />

nicht synchron, öfter als fünfmal<br />

pro Tag und länger als normal zum<br />

Gebet gerufen wurde. Auch reisten<br />

meine Mitsegler erst am Dienstag<br />

ab, also segelten wir Samstag vormittags<br />

aus der Bucht, um nahe<br />

liegende Inseln zu erkunden.<br />

Zwei Meilen später kam uns ein<br />

Zollboot mit den uns schon bekannten<br />

Beamten nachgehetzt, die<br />

sofort losbrüllten: „Stopp, Stopp“.<br />

„Ich kann jetzt nicht stoppen“,<br />

antwortete ich. Ich hätte stoppen<br />

können, hatte aber keine Lust. „Sie<br />

haben ja noch nicht voll ständig ein-<br />

„Für 400.000 Rupien wollte mich der<br />

schmierige Agent einklarieren.“<br />

klariert“, war die nächste Meldung.<br />

„Ja“, rief ich, „wo liegt das Problem,<br />

das Büro ist ja zu übers Wochen -<br />

ende, also komme ich am Montag<br />

wieder zurück.“ Nach einer kurzen<br />

Beratung wurde das akzeptiert und<br />

sie fuhren wieder ab.<br />

Wir segelten zu den Inseln,<br />

schnorchelten im klaren Wasser<br />

und waren von den intakten<br />

Korallen riffen und den vielen Fischen<br />

angenehm überrascht. Montag<br />

nachmittag segelten wir wieder<br />

zurück nach Tarempa, und am<br />

Dienstag war ich für eine weitere<br />

Runde beim Zoll bereit.<br />

Meinen Laptop hatte ich vorsorglich<br />

mit gebracht, aber das Resultat<br />

war dasselbe, obwohl der Beamte<br />

mir behilflich war. Dann versuchte<br />

er es auf dem Computer im Büro<br />

und hatte nach zwei Stunden endlich<br />

Erfolg.<br />

GOOGLE SPRICHT BAHASA<br />

Mittlerweile wollte Loida eine SIM-<br />

Karte fürs Internet besorgen. Auf<br />

den Philippinen werden diese ohne<br />

Umstände auf der Straße verkauft.<br />

In Malaysien muss der Pass online<br />

registriert werden, was auch in Indonesien<br />

der Fall war, nur gab es<br />

hier obendrein echte Verständigungsschwierigkeiten,<br />

weil die wenigsten<br />

Leute englisch sprachen.<br />

Das muslimische Mädchen riss<br />

nur die Augen auf und sagte etwas<br />

auf Indonesisch. Loida tippte ihre<br />

Frage ins Handy und übersetzte das<br />

mit Google in Bahasa. Das Mädchen<br />

tat dasselbe, ließ ihre Eingabe<br />

ins Englische übersetzen und damit<br />

war eine Verständigung ohne Worte<br />

möglich. Vorher musste allerdings<br />

Geld in der Bank gewechselt<br />

werden. Euros wurden nicht akzeptiert,<br />

dafür machten mich die<br />

Intakte Korallen riffe<br />

und viele Fische überall<br />

auf den Anambas-Inseln<br />

– ein paradiesisches<br />

Schnorchelrevier folgt<br />

dem anderen.<br />

32 1/<strong>2020</strong>


FOTOS: SHUTTERSTOCK (2)<br />

1.400.000 Rupien, die ich für 100<br />

US-Dollar bekam, zum Millionär.<br />

Nach diesem amtlichen Hürdenlauf<br />

hatten wir endlich Zeit und<br />

Muße, die Anambas zu erkunden,<br />

schlängelten uns durch die Riffe<br />

nach dem Osten und steuerten Temuang<br />

Kecil an. Noch während wir<br />

in Malaysien waren, hatte ich mir<br />

die Anambas mit Google Earth angesehen<br />

und Satellitenbilder von Inseln<br />

runtergeladen, die Sandstrände<br />

und vor allem gute Ankermöglichkeiten<br />

versprachen. Temuang Kecil<br />

war eine davon und wir wurden<br />

nicht enttäuscht. Und so ging es<br />

auch die nächsten Tage weiter,<br />

wir segelten von Insel zu Insel und<br />

landeten unter anderem bei Akar,<br />

wo ich 17 Jahre vorher gewesen war.<br />

Dort ankerten wir auf 20 Meter,<br />

um das nahe Korallenriff nicht zu<br />

beschädigen. Seit langer Zeit hatte<br />

ich nicht so eine Vielfalt an schönen<br />

und filigranen Korallen gesehen,<br />

zwischen denen sich Fische in allen<br />

Farben tummelten. Im Gegensatz<br />

zu den Philippinen, wo heftige Taifune<br />

oft die Riffe zermalmen, gibt es<br />

in diesem Teil des südchinesischen<br />

Meers keine Wirbelstürme, wir<br />

befanden uns ja nur drei Grad<br />

nördlich des Äquators.<br />

Auf Durai, auch Turtle Island<br />

genannt, sahen wir mehrere Schildkröten<br />

im Wasser und am Strand<br />

unzählige Spuren, wo sie im Sand<br />

hochgerobbt sind, um ihre Eier zu<br />

vergraben.<br />

PALMEN UND WACKELSTEINE<br />

Nach einer Woche segelten wir wieder<br />

zurück nach Tarempa, Gemüse<br />

und Obst wurden knapp und unterwegs<br />

war nämlich absolut nichts zu<br />

Die artenreiche Insel<br />

Durai wird auch Turtle<br />

Island genannt, und<br />

das völlig zu Recht.


Anambas-Inseln<br />

bekommen. Auch sah ich kurz bei<br />

der Immigration rein, um sicher zu<br />

gehen, dass wir nach 30 Tagen eine<br />

Aufenthaltsverlängerung bekamen,<br />

wie mir der Beamte beim Einklarieren<br />

versichert hatte. Siehe da, das<br />

war jetzt nicht der Fall. In einer<br />

Woche mussten wir Indonesien<br />

verlassen, ansonsten drohte uns<br />

eine saftige Geldstrafe pro Person<br />

für jeden überzogenen Tag.<br />

Ich beriet mich kurz mit Michael<br />

und Anna, Freunde aus Berlin, die<br />

seit einigen Jahren mit ihren beiden<br />

Kindern in Portugal lebten. Nachdem<br />

sie sowieso etwas länger an<br />

Bord bleiben wollten, hatte niemand<br />

etwas dagegen, nach Tioman an der<br />

Ostküste Malaysiens zu segeln.<br />

Wir kauften ein, klarierten aus<br />

und segelten nach Südwest. Wir<br />

hatten noch einige Inseln auf dem<br />

Programm, die alle aber irgendwie<br />

gleich aussahen: das Ufer war meist<br />

von riesigen, abgeschliffenen Steinbrocken<br />

geprägt, darüber zog sich<br />

eine üppig-grüne Vegetation die<br />

Kleine Inseln mit vielen<br />

Wackelsteinen und<br />

wenigen Palmen auf<br />

dem Weg von Tioman<br />

nach Tarempa.<br />

Geankert wird zum<br />

Schutz der Korallenriffe<br />

in bis zu 20 Metern Tiefe<br />

davor.<br />

Berge hoch. Es gab Strände, aber<br />

Palmen hatten Seltenheitswert,<br />

außer auf Turtle Island. Beeindruckend<br />

waren riesige Wackelsteine,<br />

die wir immer wieder antrafen.<br />

Das klare Wasser und die schöne<br />

Unterwasserwelt erkundeten wir<br />

schnorchelnd.<br />

ZURÜCK INS GLÜCK<br />

Auf dem Weg nach Malaysien<br />

mussten wir im Regen unzähligen<br />

Schiffe ausweichen, die alle entweder<br />

von Singapur kamen oder dorthin<br />

dampften. In der Nacht umrundeten<br />

wir die Südspitze der Insel<br />

Tioman und ankerten um zwei Uhr<br />

früh nahe der Marina.<br />

Kaum hatten wir uns müde in die<br />

Kojen gelegt, als uns ein plötzlicher<br />

Sturm wachrüttelte. Der ablandige<br />

Wind hatte sich gedreht und jetzt<br />

hatten wir die steinige Mole der<br />

Marina zwei Bootslängen hinter<br />

uns. Im peitschenden Regen holte<br />

ich den Anker aus 20 Metern Tiefe,<br />

während Loida die Maschine bediente.<br />

Wir ankerten etwas weiter<br />

draußen, schlierten aber und mussten<br />

das Manöver wiederholen.<br />

Am nächsten Tag klarierten wir<br />

ein und Loida und ich gleich wieder<br />

aus. Nachmittags saßen unsere<br />

Freunde auf der Fähre nach Mersing,<br />

von wo sie einen Bus nach<br />

Singapur nehmen wollten, um von<br />

dort nach Hause zu fliegen. Loida<br />

und ich segelten wieder nach<br />

Tarempa zurück, das Einklarieren<br />

war zur Abwechslung problemlos.<br />

Wir sollten vier weitere Wochen auf<br />

den Anambas-Inseln verbringen. <br />

„In einer Woche mussten wir Indonesien verlassen,<br />

ansonsten drohte uns eine saftige Geldstrafe pro<br />

Person für jeden überzogenen Tag.“<br />

34 1/<strong>2020</strong>


Teststrecke<br />

Kontakt<br />

halten<br />

Was macht ein Neopren-Anzug eines<br />

klassischen Segel-Bekleidungsherstellers<br />

eigentlich im November im Süden Portugals?<br />

Gute Figur in der Welle natürlich …<br />

Text Roland Regnemer | Fotos Michael Eder<br />

Oft machen …<br />

… die Details …<br />

… den Unterschied.<br />

Must have?<br />

Redaktions-<br />

Test<br />

Zu dritt sind wir die weite Reise<br />

an den südwestlichsten<br />

Zipfel Europas, nach Sagres,<br />

angetreten. Meine zwei Neopren-<br />

Anzüge und ich. Ja, und – natürlich<br />

– die ins gesamt achtköpfige Boyband<br />

aus rot-weiß-rot. Angesichts<br />

der nicht mehr als 15 ° C im Atlantik<br />

und den selten unter fünf Windstärken<br />

war dann schnell klar, dass<br />

ohne einer dicken, künstlichen Haut<br />

hier schon lange Badeschluss war.<br />

Nach den jeweiligen Erstversuchen<br />

war schnell klar, dass für den<br />

schlanken und ranken Kandidaten<br />

von Camaro vorzeitig Schluss war.<br />

Mit den durchgehenden 3 mm war<br />

er schlicht zu dünn für die vorwinterlichen<br />

Bedingungen. Dafür zeigte<br />

der eigentlich für alle Aktivitäten<br />

am und über Wasser entwickelte<br />

Storm Pro Neoprene von Marinepool<br />

vor allem im und unter Wasser<br />

seine Qualitäten. Auch beim Wellenreiten.<br />

Oder besser gesagt: beim<br />

Suchen nach der (perfekten) Welle.<br />

Nicht nur dank der Kombination aus<br />

4 mm/3 mm dickem Neo, die das<br />

kalte Wasser auch bei langen,<br />

durchgehenden Surf-Sessions<br />

von 1,5 Stunden prinzipiell einmal<br />

abhielt. Bei Durchdringung<br />

mit salzigem Atlantik, also nach<br />

intensiven „Waschmaschinengängen“,<br />

fühlte es sich im Inneren<br />

fast schon wohltemperiert an.<br />

Dazu machten sich die Verstärkungen<br />

an Knien und Gesäß beim eigenwilligen<br />

und untypischen (man könnte<br />

auch sagen „unbeholfenen“) Surf-Stil<br />

des Testers sehr positiv bemerkbar:<br />

Beim langen Warten auf die nächste<br />

Welle war der gepolsterte Hintern<br />

ungemein bequem.<br />

Zu guter Letzt half die doch recht<br />

auffällige Farbgebung im immer noch<br />

sehr gut gefüllten Line-Up der Surfspots<br />

rund um Sagres, den Kontakt zur<br />

eigenen Gruppe inmitten von mindestens<br />

70 anderen schwarzen Neopren-<br />

Jüngern auch über einen ganzen<br />

Strand hinweg zu halten. <br />

<br />

Zweite Haut<br />

Hersteller Marinepool Camaro<br />

Produkt Storm Pro Neoprene Revo Neopren<br />

Stärke 4 mm/3 mm 3 mm<br />

Besonderheit Verstärkung im Kniebereich, Superflex<br />

Sanitized (r) Material 4-Way-Stretch-Zonen an Ärmeln<br />

und Seiteneinsätzen<br />

Preis € 279,90 € 139,95<br />

è www.marinepool.de<br />

è www.camaro.at<br />

1/<strong>2020</strong> 35


Albatros<br />

Kalte Kinderstube. Im napfförmigen Nest wird ein einziges<br />

Ei ausgebrütet. Die großen Albatros-Arten brüten nur jedes<br />

zweite Jahr, weil die Aufzucht des Jungen lange dauert<br />

(Wanderalbatros, Diomedea exulans).


Schönheit, Eleganz<br />

und Effizienz sind im<br />

Albatros verwirklicht.<br />

Albatros –<br />

ein mythischer<br />

Seevogel<br />

Hochseevögel und Hochsee-Rennyachten haben Gemeinsamkeiten. Ihr<br />

Revier ist der offene Ozean und sie sind durch natürliche beziehungsweise<br />

technische Evolution den dort herrschenden Bedingungen optimal angepasst.<br />

Form und Funktion ergänzen einander und im Idealfall ist das Resultat<br />

atemberaubend schön. Im Fall der Seevögel sind deren stromlinienförmiger<br />

Körper, ihr elegantes Flugbild und die perfekten Segelleistungen Beweise<br />

für den Einklang von Effizienz und Ästhetik. Innerhalb dieser Meister des<br />

Segelfluges gibt es eine Gruppe, die nochmals heraussticht: die Albatrosse.<br />

Sie sind sozusagen die Königsklasse der Seevögel.<br />

Text Reinhard Kikinger<br />

Albatrosse zählen zusammen<br />

mit den Sturmvögeln und<br />

den Sturmschwalben zu den<br />

sogenannten Röhrennasen.<br />

Diese drei Vogelfamilien sind besonders<br />

gut zum Segelflug über dem<br />

Meer befähigt und leben großteils auf<br />

hoher See. Sie ruhen sowohl im Flug<br />

als auch schwimmend auf dem Wasser.<br />

Ihre drei Vorderzehen sind durch<br />

Schwimmhäute verbunden, an Land<br />

kommen sie nur zur Brutzeit.<br />

Der Name Röhrennasen leitet sich<br />

von den nach vorne röhrenförmig<br />

ausgezogenen Nasenöffnungen ab.<br />

Alle drei Familien der Röhrennasen<br />

sind langflügelige Hochseevögel.<br />

Die Albatrosse sind die größten unter<br />

ihnen. Sie sind durch ihre mächtige<br />

Flügelspannweite und ihren ausdauernden<br />

Segelflug ausgezeichnet.<br />

DIOMEDEIDAE, DIE<br />

FAMILIE DER ALBATROSSE<br />

Einundzwanzig Arten sind innerhalb<br />

dieser Familie beschrieben. Die meisten<br />

davon leben in südlichen Breiten.<br />

Die kleineren Arten erreichen um<br />

die zwei Meter Flügelspannweite, die<br />

großen über drei Meter. Die großen<br />

Albatrosse brüten erst mit neun oder<br />

zehn Jahren das erste Mal und können<br />

über sechzig Jahre alt werden. Sie verpaaren<br />

sich für ihr gesamtes Leben mit<br />

einem Partner, diese Bindung wird<br />

durch zeremonielle Tänze immer<br />

wieder erneuert und gefestigt.<br />

Die meisten Arten brüten einmal<br />

jährlich auf ozeanischen Inseln. Bei<br />

den größten Albatrossen jedoch<br />

dauert die Aufzucht des Jungen elf<br />

Monate, sodass ein zweijähriger Brutrhythmus<br />

eingehalten wird. Nur ein<br />

1/<strong>2020</strong> 37


Albatros<br />

Landeanflug: Das „Fahrwerk“ ist ausgefahren, die Landung steht unmittelbar bevor. Die Schwimmhäute zwischen<br />

den Vorderzehen ermöglichen guten Vortrieb im Wasser (Königsalbatros, Diomedea sanfordi).<br />

einziges Ei wird jeweils gelegt. Das<br />

Nest befindet sich am Boden und<br />

ist meist nicht mehr als eine Mulde<br />

oder ein erhöhter Sockel aus Erde<br />

und Gras. Das Küken wird von beiden<br />

Eltern gefüttert, indem sie einen<br />

Nahrungsbrei aus ihrem Magen<br />

hochwürgen und an den Jungvogel<br />

übergeben. Die Nahrung besteht<br />

aus Tintenfischen, Fischen und<br />

weiteren Angeboten des Ozeans.<br />

Die Elternvögel entfernen sich bei<br />

der Nahrungssuche auf ihren ozeanischen<br />

Streifzügen bis zu tausende<br />

Kilometer von ihren Nestern, die sie<br />

in den Weiten des Ozeans punktgenau<br />

wieder auffinden.<br />

Die mehr als drei Meter spannenden Flügel können<br />

schnell und platzsparend gefaltet werden (Wanderalbatros,<br />

Diomedea exulans).<br />

Wenn der Elternvogel nach seiner Futtersuche vom<br />

Ozean zu seinem Nest zurückkehrt, würgt er das<br />

gesammelte Futter hervor und übergibt es dem Nestling<br />

– wegen des aufgenommenen Plastiks manchmal<br />

mit tödlichen Konsequenzen für den Nachwuchs<br />

(Wanderalbatros, Diomedea exulans).<br />

Zur Paarfindung werden zeremonielle Handlungen<br />

ausgeführt. Dazu zählen Tänze, Lautäußerungen und<br />

Schnabelspiele (Schwarzbrauenalbatros oder Mollymauk,<br />

Thalassarche melanophris).<br />

Midway-Inseln – die Inselgruppe im Nordpazifik<br />

zählt zu Hawaii und ist ein wichtiges Brutrevier für<br />

zahlreiche Seevögel. Einer davon hat es sogar in die<br />

Flagge der Midway-Inseln geschafft, der Laysanalbatros<br />

(Phoebastria immutabilis).<br />

GREIFWERKZEUG UND<br />

SPEZIAL-TRAGFLÄCHEN<br />

Sowohl der Schnabel als auch die<br />

Flügel der Albatrosse sind Hightech-Konstruktionen<br />

der Natur.<br />

Der große Schnabel besteht aus<br />

mehreren Hornplatten und besitzt<br />

am Ende einen ausgeprägten Haken.<br />

Er ist damit ein bestens geeignetes<br />

Werkzeug, um an der Wasseroberfläche<br />

treibende Nahrung zu<br />

ergreifen und aufzunehmen.<br />

Das eindrucksvollste Merkmal<br />

der Albatrosse sind aber ihre<br />

schmalen, gebogenen Flügel. Sie<br />

ermöglichen diesen Vögeln einen<br />

Segelflug, der mühelos und elegant<br />

erscheint. Bis zu einer Windgeschwindigkeit<br />

von etwa dreißig<br />

Knoten sind die Flügel voll ausgebreitet,<br />

mit leichter Beugung im<br />

Handwurzelgelenk. Bei höheren<br />

Windgeschwindigkeiten werden<br />

die Flügel näher an den Körper<br />

gebracht und stärker gebeugt,<br />

um mühelos<br />

schnellen Flug zu<br />

Ein langes Armskelett mit kurzen<br />

Armschwingen und ein sehr langes<br />

Handskelett mit sehr langen Handschwingen<br />

sind charakteristisch für den Albatros-Flügel<br />

(Königsalbatros, Diomedea sanfordi).<br />

Diese Albatros-Art (Phoebastria<br />

immutabilis) erreicht etwa<br />

zwei Meter Flügelspannweite<br />

und brütet in großen<br />

Kolonien auf den<br />

Midway-Inseln.<br />

38 1/<strong>2020</strong>


„Diese Langstreckenflieger<br />

verbringen etwa neunzig Prozent<br />

ihres Lebens auf offener See.“<br />

ermöglichen.<br />

Wind ist der beste Freund der<br />

Albatrosse, nur er macht den ausdauernden<br />

und energiesparenden<br />

Segelflug dieser Vögel möglich. Bei<br />

Windstille rasten sie treibend an<br />

der Meeresoberfläche. Um bei<br />

Wind von dort wieder zu starten, ist<br />

ein Anlauf über Wasser nötig, um<br />

sich gegen den Wind wieder in die<br />

Luft zu erheben. Die äquatorialen,<br />

windarmen Kalmen des tropischen<br />

Atlantiks und Pazifiks scheinen<br />

auch die Ursache dafür zu sein,<br />

dass die Albatros-Arten der Südhemisphäre<br />

kaum in die Nordhemisphäre<br />

vorstoßen.<br />

DIE GRÖSSTEN DER GROSSEN<br />

Das sind der Wanderalbatros (Diomedea<br />

exulans) und der Südliche<br />

und Nördliche Königsalbatros (Diomedea<br />

epomophora bzw. D. sanfordi).<br />

Diese Albatros-Arten sind in<br />

den südlichen Ozeanen anzutreffen.<br />

Sie erreichen eine Flügelspannweite<br />

von dreieinhalb Metern und sind<br />

die Vögel mit der größten Flügelspannweite<br />

weltweit. Diese Langstreckenflieger<br />

verbringen etwa<br />

neunzig Prozent ihres Lebens auf<br />

offener See.<br />

Ihr bevorzugtes Verbreitungsgebiet<br />

liegt zwischen 60 ° Süd und<br />

dem Wendekreis des Steinbocks.<br />

Damit sind sie im stürmischen<br />

Westwind-Gürtel der „roaring forties“<br />

und der „screaming sixties“<br />

unterwegs, wo sich kaum ein Hindernis<br />

den tobenden Westwinden<br />

entgegenstellt. Es ist anzunehmen,<br />

dass sie auf der Rückreise zu ihren<br />

Brutinseln eine zirkumpolare Route<br />

wählen und damit den südlichen<br />

Atlantik, Indischen Ozean und<br />

Pazifik überqueren.<br />

GEFÄHRDUNGEN<br />

Aufgrund ihrer Größe haben<br />

Alba trosse kaum natürliche Feinde.<br />

Auf der Meeresoberfläche ruhende<br />

Vögel können allerdings von<br />

Schwertwalen, Haien oder Robben<br />

attackiert werden. Die wahren Gefahren<br />

lauern woanders, und wie<br />

nicht anders zu vermuten, steckt<br />

der Mensch dahinter. Hunde,<br />

Katzen und vor allem Ratten, die<br />

von Seefahrern auf Brutinseln der<br />

Albatrosse eingeschleppt wurden,<br />

fressen die Küken beziehungsweise<br />

die Eier der Vögel.<br />

Auf offener See ist die Langleinen-Fischerei<br />

für Albatrosse eine<br />

tödliche Gefahr. Die Zielfischarten<br />

dieser industriellen Fischerei sind<br />

verschiedene Thunfischarten, Kabeljau,<br />

Schwertfische, Schwarzer<br />

Seehecht und andere Fische mit<br />

hohem kommerziellem Wert. Wenn<br />

die tausenden beköderten Haken<br />

der kilometerlangen Leinen nicht<br />

rasch genug absinken, werden<br />

Köder von den Albatrossen verschluckt,<br />

die dann in die Tiefe<br />

Die Eltern wechseln<br />

sich beim Brutgeschäft<br />

ab. Während ein Elternvogel<br />

konsequent die<br />

Stellung am Nest hält,<br />

legt der andere weite<br />

Strecken auf der Suche<br />

nach Futter zurück<br />

(Wanderalbatros,<br />

Diomedea exulans).<br />

Charter<br />

Sale<br />

Management<br />

YACHTING 2000<br />

A-4112 St. Gotthard/Linz<br />

office@yachting2000.at


Albatros<br />

„Sowohl Schnabel als auch Flügel des Albatros<br />

sind Hightech-Konstruktionen der Natur.“<br />

ge zogen werden und ertrinken.<br />

Auf diese Weise verendet jedes Jahr<br />

eine große Zahl von Albatrossen,<br />

Fregattvögeln, Meeresschildkröten<br />

und anderem Beifang. Sowohl<br />

Wander- als auch Königsalbatros<br />

werden auf der Roten Liste der<br />

IUCN (International Union for<br />

Conservation of Nature) als gefährdete<br />

Arten geführt.<br />

NOMEN EST OMEN,<br />

DIE MIDWAY-INSELN<br />

Sie liegen tatsächlich in der Mitte<br />

des Nordpazifiks, weit entfernt von<br />

jedem kontinentalem Festland. Sie<br />

sind aus mehreren Gründen bemerkenswert.<br />

Einerseits, weil sie als<br />

Teil der hawaiianischen Inselkette<br />

Darwin‘s vulkanische Subsidenztheorie<br />

der Atoll-Entstehung wie<br />

aus dem Lehrbuch bestätigen. Andererseits<br />

weil sie zeigen, dass Inseln<br />

nicht entlegen genug sein können,<br />

um nicht doch für militärische<br />

Zwecke missbraucht zu werden.<br />

Sie waren im Zweiten Weltkrieg<br />

Schauplatz einer Schlacht zwischen<br />

Japan und den USA und dienten<br />

danach jahrzehntelang als US-<br />

Stützpunkt und Zwischenlandestation<br />

für Transportmaschinen<br />

im Korea- und Viet namkrieg. Heute<br />

sind sie Naturschutzgebiet und<br />

dienen zahlreichen Seevögeln als<br />

Brutinseln. Dazu zählen auch der<br />

Laysanalbatros (Phoebastria immutabilis)<br />

und der Schwarzfußalbatros<br />

(Phoebastria nigripes).<br />

Da es keine natürlichen Feinde<br />

für sie auf der Insel gibt, sind sie<br />

angstbefreit und verhalten sich auch<br />

dem Menschen gegenüber zutraulich.<br />

Perfekte Bedingungen für<br />

Feldforschung vor Ort. Der amerikanische<br />

Filmemacher und Fotograf<br />

Chris Jordan produzierte hier<br />

eine denkwürdige Dokumentation<br />

über die Brutkolonie des Laysan -<br />

albatros auf Midway (siehe Kasten<br />

Das ist eine der Folgen<br />

unserer Konsum- und<br />

Wegwerfgesellschaft.<br />

Totes Albatros-Küken,<br />

dem Plastik verfüttert<br />

wurde, das seine Eltern<br />

in den Weiten des Nordpazifiks<br />

gesammelt<br />

hatten.<br />

Ein Film der Extraklasse<br />

Albatross – a love story<br />

for our time from the heart of the Pacific (2017)<br />

Dieser Film wurde nicht von einem Biologen, sondern von<br />

einem Künstler gemacht. Die Doku unterscheidet sich<br />

wohltuend von vielen TV-Naturfilmen, in denen oft eine<br />

Aktion die andere jagt und die ein unrealistisches Bild vom<br />

tatsächlichen Naturgeschehen zeichnen. Im Gegensatz<br />

dazu verfolgt Chris Jordan ein anderes Ziel: mit ungewöhnlichen<br />

Kameraeinstellungen wird aus nächster Nähe das<br />

Leben der Albatrosse von den ritualisierten Balztänzen<br />

über die Jungenaufzucht bis zum Abheben der Jungvögel<br />

in ihr ozeanisches Leben gezeigt. Durch Zeitdehner-Aufnahmen<br />

vermitteln viele Szenen die Ästhetik und Harmonie<br />

der sonst für unser Auge zu raschen Bewegungen der Vögel.<br />

Die Bilder dieses Films sind außergewöhnlich schön<br />

und berührend, die Botschaft animiert zum Überdenken<br />

unserer Gewohnheiten. Die Herstellung der Doku benötigte<br />

acht Jahre, war kostenintensiv und das Ergebnis sollte<br />

daher auch kommerziell verwertet werden. Aufgrund der<br />

Erkenntnisse, die Chris Jordan während dieser Arbeit<br />

gewann, entschloss er sich jedoch, den gesamten Film der<br />

Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Jeder kann den<br />

Film in gewünschter Auflösung kostenlos herunterladen<br />

(sehr empfehlenswert!). Der Film dauert gute eineinhalb<br />

Stunden, jede einzelne Minute ist es wert. Die Bilder sind<br />

ebenso großartig wie berührend und zeigen eindrucksvoll,<br />

welche weitreichenden Einflüsse unsere Konsum-und<br />

Wegwerfwirtschaft hat.<br />

è www.albatrossthefilm.com<br />

Hinweis zum Download des Films: Link anklicken/watch<br />

Albatross/3. Absatz, 1. Satz „If you would like to download<br />

and own ALBATROSS, you can do so here”/Herunterladen<br />

(unterhalb des Screenshots)/Auflösung wählen (3.374 GB<br />

sind empfehlenswert).<br />

Literatur<br />

Harrison, Peter (1996). Seabirds, an identification guide.<br />

Christopher Helm Ltd., 448p. ISBN 0-7136-3510-x<br />

Albatross – a love story for our time<br />

from the heart of the Pacific: Ein Film als<br />

beeindruckendes Gesamtkunstwerk über<br />

eine Brutkolonie des Laysanalbatros auf<br />

den Midway-Inseln.<br />

An den beköderten<br />

Haken der Langleinen<br />

enden nicht nur die<br />

erwünschten Fischarten,<br />

sondern auch<br />

Meeresschildkröten<br />

und viele Seevögel wie<br />

dieser Albatros, die<br />

jämmerlich ertrinken.<br />

40 1/<strong>2020</strong>


Schnelle Hilfe<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

RETTUNGSDROHNE. Rettungsring<br />

war gestern. U Safe hat nun eine huf -<br />

eisenförmige Schwimmdrohne entwickelt,<br />

die mit zwei Jet-Antrieben<br />

motorisiert ist und über eine Fernsteuerung<br />

gelenkt wird. Der Hersteller<br />

verspricht eine Geschwindigkeit<br />

von immerhin acht Knoten und eine<br />

Schwimmdauer von 30 Minuten,<br />

bevor das Rettungs-Hufeisen wieder<br />

ans Ladegerät gehängt werden muss.<br />

Das Konzept scheint jedenfalls zu<br />

funktionieren: Der Lebensretter wurde<br />

Mitte November in Amsterdam<br />

auf der Marine Equipment Trade<br />

Show (Mets) mit dem begehrten<br />

DAME-Award ausgezeichnet.<br />

è www.usafe-global.com<br />

U Safe: Rettungsring<br />

mit Jet-Antrieb.<br />

Virtuelle Rettungsleine<br />

Ist Olas an Bord,<br />

freut sich der Hund.<br />

MOB-APP. Der englische Hersteller<br />

Exposure Lights erweitert seine<br />

Olas (Overboard Location Alert<br />

System)-Reihe um den Olas Core.<br />

Der kleine, tragbare Empfänger hält<br />

Kontakt zu bis max. 15 Olas-Sendern<br />

(kleine Chips, die z. B. als Armband<br />

getragen werden können) und ist für<br />

Schiffe bis zu einer Länge von 50 Fuß<br />

gedacht (mit einem Extender sogar<br />

bis 70 Fuß). Verliert der Core einen<br />

Kontakt (z. B. weil die Person oder<br />

das Haustier über Bord gefallen ist),<br />

wird innerhalb von vier Sekunden<br />

ein Alarm ausgelöst. Gleichzeitig<br />

wird am Smartphone eine App<br />

aktiviert, die über alle wichtigen<br />

Daten (Person, Koordinaten etc.)<br />

informiert.<br />

è www.alertandfind.com<br />

Wissen, woher der Wind weht<br />

BUCHTIPP. Michael Sachweh ist nicht<br />

nur Segler, sondern auch Me teorologe<br />

mit Schwerpunkt maritime und<br />

regionale Klimatologie sowie Extremwetter.<br />

Der richtige Experte also, um<br />

uns mit allem Wissen über das Wetter<br />

auf See vertraut zu machen. Sein<br />

druckfrisches Buch Wetterkunde<br />

für Wassersportler ist ein umfangreich<br />

illustriertes Wetterkompendium<br />

und enthält alle für die Ausbildung<br />

und Praxis relevanten Themen<br />

von Wind und Wetter bis hin zu Seegang<br />

und Strömungen.<br />

Michael Sachweh: Wetterkunde für<br />

Wassersportler. Delius Klasing Verlag,<br />

192 Seiten, € 17,40.<br />

è www.delius-klasing.de<br />

Die neue<br />

Pflichtlektüre<br />

für nautische<br />

Wetterkunde,<br />

von Michael<br />

Sachweh.<br />

Wir danken dem Verlag für die<br />

Unterstützung durch das Gratisinserat.<br />

WWF Österreich; ZVR: 751753867; Foto: naturepl.com/Tony Wu/WWF<br />

Eine Zukunft auf<br />

dünnem Eis<br />

rette-den-eisbaer.at<br />

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Boot Düsseldorf <strong>2020</strong><br />

Neue Halle 1, neue Messegestaltung –<br />

was erwartet den Besucher <strong>2020</strong>?<br />

Zum Ersten: viel Spaß, gute Laune<br />

und beste Urlaubsstimmung. Zum<br />

Zweiten: tolle Innovationen – zum<br />

Beispiel im Elektroboot-Sektor, natürlich<br />

wieder traumhafte Luxusund<br />

Segelyachten und erstmals eine<br />

komplette Halle für die Superboats.<br />

Herrliche Luxustender, Chase- und<br />

Shadow-Boats. Und drittens: Die<br />

große Vielfalt im Tauchbereich,<br />

beim Surfsport und im üppigen<br />

Charterangebot.<br />

Nach großer Investition droht <strong>2020</strong> eine<br />

Stagnation auf dem Markt – oder ist die<br />

boot als größter internationaler Indikator<br />

zu Jahresbeginn anderer Meinung?<br />

Unsere 2.000 Aussteller aus über<br />

70 Ländern zeigen, dass die boot sich<br />

weltweit zu einem wichtigen Impulsgeber<br />

entwickelt hat. Sie ist ein Global<br />

Player. Wir wissen sehr gut, wie<br />

sensibel gerade der Bootsmarkt ist,<br />

aber Krisengerede hilft der Branche<br />

nicht weiter. Eher müssen wir uns<br />

auf die Stärken dieser wunderbaren<br />

Szene konzentrieren und diese nach<br />

vorne tragen.<br />

Global Player<br />

<strong>2020</strong><br />

Deshalb haben wir „The Economist“<br />

eingeladen, einen „Sea Tourism<br />

Summit“ am 17. Jänner in<br />

Düsseldorf zu organisieren. Politik<br />

und Wirtschaft werden sich hier<br />

zum Austausch treffen. Natürlich<br />

kann ich nicht in die berühmte<br />

Glaskugel sehen, aber es wird für<br />

Unternehmen auf der boot wieder<br />

gute Geschäfte und Kontakte für<br />

das Jahr <strong>2020</strong> geben.<br />

Ausstellungs-Highlights aus dem<br />

Vom 18. bis 26. Jänner lädt die boot nach Düsseldorf<br />

zur größten Wassersportmesse der Welt. Mit<br />

richtungsweisenden Impulsen und Neuheiten, wie<br />

Direktor Petros Michelidakis im Interview verrät.<br />

Interview Tahsin Özen<br />

Motoryacht-Sektor?<br />

Motorboot-Fans sollten auf jeden<br />

Fall ihren Weg über die Messe in<br />

der neuen Halle 1 beginnen. Lichtdurchflutet,<br />

mit einem eindrucksvollen<br />

Entrée von der Rheinseite,<br />

hochmoderner architektonischer<br />

Gestaltung und extrem servicefreundlich<br />

für die Aussteller. Da<br />

keine Säule die Standgestaltung<br />

stört, ist sie für mich der Inbegriff<br />

moderner Messehallengestaltung.<br />

Halle 3 ist für jeden ein Muss, mein<br />

per sönliches Highlight bei den Motorbooten!<br />

Hier haben wir alles für<br />

den Einsteiger und den erfahrenen<br />

Motorbootfahrer aufgestellt. Mein<br />

Kollege Arne von Heimendahl hat<br />

in Abstimmung mit den Ausstellern<br />

eine sehr effiziente und besucherfreundliche<br />

Aufplanung realisiert.<br />

Als nächstes würde ich die Superboat-Halle<br />

– ich gebe zu, ein eigens<br />

42 1/<strong>2020</strong>


dafür kreierter Begriff – ansteuern.<br />

Namen wie Sacs, Wally, Frauscher,<br />

DeAntonio, Boesch, Fjord, Windy<br />

und Anvera stehen für puren Fahrspaß.<br />

Vorher sollte man noch einen<br />

kleinen Zwischenstopp in Halle 4<br />

einplanen. Hier haben wir einen<br />

echten Individualisten und Kreativen<br />

an Bord: Konrad Bergström,<br />

das schwedische „enfant terrible“<br />

der Unternehmer-Szene, zeigt hier<br />

mit X-Shore eine neue Generation<br />

von Elektro-Booten. Das wird Aufsehen<br />

erregen denke ich.<br />

Das Highlight für jeden Superyacht-Fan<br />

ist dann natürlich die<br />

Halle 6. San Lorenzo zeigt mit der<br />

SL96 ASymmetric eine Weltpremiere<br />

in Düsseldorf und gleichzeitig die<br />

größte Yacht der Messe. Azimut ist<br />

mit der Grande S 10 (28,7 Meter)<br />

nicht viel kleiner auf der boot<br />

präsent.<br />

4. Und aus der Ecke der Segelyachten?<br />

In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen,<br />

für alle Fragen von Einsteigern<br />

und Wiedereinsteigern da<br />

zu sein. Auf der „start sailing“-Fläche<br />

in Halle 15 bekommt man einen<br />

kostenlosen „full service“ zu allen<br />

Fragen, die einen beschäftigen.<br />

Dazu gibt es mehr Segelboote für<br />

Einsteiger zu bestaunen. In Halle 16<br />

wird CNB eine neue 76-Fuß-Yacht<br />

präsentieren – eine Segelyacht, die<br />

französische Eleganz und Symmetrie<br />

vereint. Amel stellt mit der 60-Fuß-<br />

Yacht ein perfektes Boot vor, um mit<br />

Freunden die „Seele des Wassersports“<br />

zu erforschen. Und die Oyster<br />

565 ist bestens geeignet für alle, die<br />

das Blauwasser-Segeln entdecken<br />

wollen: leicht zu segeln, tauglich für<br />

alle Ozeane lädt sie zum Abenteuer<br />

ein.<br />

Natürlich sind auch fantastische<br />

Katamarane wie Lagoon 46, Excess<br />

11, Astréa 42 oder Balí Catspace dabei<br />

und zeigen den Trend zu schnittigen,<br />

eleganten und leicht zu segelnden<br />

Katamaranen. Die Groß werften Bavaria,<br />

Hanse, Hallberg-Rassy, Jeanneau<br />

und Beneteau runden das Angebot<br />

an Segelyachten hervorragend ab.<br />

Bieten sie doch in allen Segmenten<br />

Boote, die einfach Spaß machen und<br />

für Einsteiger ebenso wie für erfahrene<br />

Segler bestens geeignet sind.<br />

Trends kommen und gehen. Welche sind<br />

geblieben, welche sind neu?<br />

Geblieben ist sicherlich das Interesse<br />

an Katamaranen. Chartern wird auch<br />

immer beliebter. Spaßsegeln mit Familie<br />

und Freunden ist eine stark<br />

wachsende Urlaubsform. Superboats<br />

werden sich aufgrund ihrer individuellen<br />

Ausstattungsformen oder ihrer<br />

Designs großer Beliebtheit erfreuen.<br />

Im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist<br />

der Weg, den viele Anbieter gehen,<br />

vorbildlich. Yachten, die ihren Energiebedarf<br />

über Solarzellen generieren,<br />

verbrauchsarme Motoren,<br />

E- und Hybridantriebe zeigen die Innovationskraft<br />

der Branche. Ich bin<br />

überzeugt, dass bald die Mehrzahl<br />

der Hersteller mindestens eine Bootsklasse<br />

mit Elektroantrieb im Angebot<br />

haben werden.<br />

Drei gute Gründe, warum Österreicher<br />

nicht auf die Boot Tulln im März warten,<br />

sondern schon im Jänner die boot in<br />

Düsseldorf besuchen sollten?<br />

Jeder Wassersportfan sollte „seine regionale“<br />

Messe besuchen und unterstützen.<br />

Tulln gehört zu den „Touchpoints“<br />

der Wassersportler, die den<br />

Mix aus Emotion und marktorientiertem<br />

Angebot für die Besucher<br />

sehr gut verbindet. Darüber hinaus<br />

fördert sie den Zusammenhalt der<br />

Branche in Österreich.<br />

Die boot in Düsseldorf wird weiterhin<br />

ein Treffpunkt für Aussteller<br />

und Besucher aus aller Welt sein. Viele<br />

werden beispielsweise den originalen<br />

America‘s Cup auf der boot sehen<br />

wollen. Das größte Angebot an Charterunternehmen<br />

und Marinas oder<br />

auch Urlaubsdestinationen präsentiert<br />

sich ebenfalls hier. Jeanneau<br />

wird zum ersten Mal auf der boot die<br />

Sun Loft 47 auf der boot zeigen: ein<br />

weltweit neues Konzept für Charterfreunde.<br />

7. Drei Dinge, die du an Österreich besonders<br />

magst?<br />

1. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit<br />

der Österreicher.<br />

2. Die traumhaften Berge und Seen.<br />

3. Die große Leidenschaft, mit der innovative<br />

Segel- und (E-)Motor-<br />

yachten für alle Weltmeere gebaut<br />

werden – mit einem für ein Binnenland<br />

höchst respektablen internationalen<br />

Erfolg.<br />

<br />

„ In Zukunft wird jeder Hersteller<br />

eine Boots klasse mit E-Antrieb<br />

im Angebot haben.“<br />

Petros Michelidakis,<br />

Direktor der boot Düsseldorf<br />

1/<strong>2020</strong> 43


Boot Düsseldorf <strong>2020</strong><br />

XX X XX<br />

HALLE 1 | STAND B37, HALLE 17 | STAND C43<br />

Doppeldebüt<br />

MADE IN GERMANY. Die lange<br />

Durststrecke hat nach den bewegten<br />

Zeiten in Giebelstadt nun endlich ein<br />

Ende: Mit gleich zwei Weltpremieren<br />

startet Bavaria Yachts in<br />

Düsseldorf in das neue Jahr.<br />

Bei den Seglern rundet die Bavaria<br />

C42 die neue, elegante und sehr<br />

erfolgreiche C-Linie nach unten ab.<br />

Mit dem ausgeprägten V-Bug und<br />

den erstmals bei Bavaria zu findenden<br />

Chines setzen die Bayern auf<br />

eine neue Rumpfform, die für<br />

mehr Stabilität und vor allem mehr<br />

Platz im Innenraum sorgen soll –<br />

ein wichtiges Musthave in der heiß<br />

umworbenen Klasse der 12-Meter-<br />

Fahrtenyachten.<br />

Sehr auffällig kommt auch die<br />

Bavaria SR41 daher, der Vorbote<br />

einer neuen Motorbootlinie, die<br />

die sportliche S-Linie mit der komfortablen<br />

R-Linie verbinden wird.<br />

Sehr elegantes Erkennungsmerkmal:<br />

Ein schwarzer Rumpfstreifen<br />

verdeckt dezent die großen Rumpffenster.<br />

Oben Bavaria C42,<br />

è www.bavariayachts.com unten Bavaria SR 41.<br />

XX X XX<br />

HALLE 15 | STAND A57<br />

Aufgestockt<br />

Wachstum nach oben: Silent 80 Tri-Deck.<br />

DREI MAL HOCH. Seinem Topmodell<br />

setzt Silent-Yachts noch eins<br />

drauf – nämlich ein ganzes Deck.<br />

Das oberste Stockwerk kann als geschlossene<br />

Lounge oder als 90 m²<br />

großes Fly-Deck geordert werden.<br />

Der rein mit Sonnenenergie betriebene<br />

und hochseetaugliche Katamaran<br />

verfügt über 2 x 250 kW starke<br />

E-Motoren, die das Schiff auf bis<br />

zu 16 Knoten beschleunigen können.<br />

Flächendeckende Solarkollektoren<br />

auf dem Dach und an Deck liefern<br />

den Strom, der den Dieselgenerator<br />

an Bord arbeitslos macht.<br />

è www.silent-yachts.com<br />

XX X XX<br />

HALLE 6 | STAND A05–A21 & HALLE 3 | STAND A52<br />

Wendige Windschnitten<br />

TOPYACHT. Die Linzer werden auf<br />

der boot Düsseldorf sowohl am Stand<br />

von Sea Ray als Generalimporteur<br />

als auch bei Cranchi vertreten sein.<br />

Bei Sea Ray wird es die Europa-<br />

Premiere der Sundancer 320 Coupe<br />

geben, eine Alternative zur erfolg -<br />

reichen Sundancer 320. Das mit<br />

optionalem Schiebedach erhältliche<br />

Modell bietet vier geräumige Schlaf -<br />

plätze und ist auf Binnengewässern<br />

wie auf See gleicher maßen zuhause.<br />

Standard antrieb sind zwei Mercury<br />

350 Verado mit 350 PS. Am Cranchi-<br />

Stand wird mit der 78 Fly (Settantotto)<br />

das neue Flaggschiff der italienischen<br />

Werft vorgestellt, die <strong>2020</strong> ihr<br />

150-jähriges Firmenjubiläum feiert.<br />

è www.topyacht.eu<br />

Sundancer 320 Coupe.<br />

44 1/<strong>2020</strong><br />

Cranchi 78 Fly (Settantotto).


XX X XX<br />

HALLE 15 | STAND A57<br />

Rhein-frauschen<br />

MEHR AIR. Letztes Jahr<br />

stellte Frauscher auf der<br />

boot Düsseldorf noch sein<br />

Flaggschiff 1414 Demon<br />

aus, heuer wird es die<br />

leicht bedachte Variante<br />

des Offshore-tauglichen<br />

Modells sein, die erst vor<br />

kurzem mit dem Best of<br />

Boats-Awards 2019 ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Die 1414 Demon Air<br />

besitzt ein nur 150 kg<br />

leichtes Sonnendach aus<br />

Carbon und einen automatisch<br />

versenkbaren<br />

Tisch im vorderen Loungebereich.<br />

Mit an den Rhein<br />

reisen aus dem Salzkammergut<br />

noch eine 858 Fantom<br />

Air und eine 1017 GT.<br />

è www.frauscherboats.com<br />

Luftig: Frauscher<br />

1414 Demon Air.<br />

XX X X<br />

HALLE 15 | STAND G41<br />

Taschensegler<br />

PUMP IT UP. Mit ihrer Ende 2018 vorgestellten<br />

aufblasbaren Segeljolle Tiwal 2 hat die bretonische<br />

Werft einen veritablen Coup gelandet.<br />

In Düsseldorf wird nun die erweiterte sportlichere<br />

Variante Tiwal 2x präsentiert. Diese<br />

besitzt ein für schnelleres Segeln konzipiertes<br />

Tuch von North Sails, das gerefft werden kann<br />

und eine Segelfläche von 6 bis 4,8 m² besitzt.<br />

Transportiert wird das 40 kg schwere Leichtgewicht<br />

in zwei Taschen, ausgepackt und<br />

aufgeblasen bietet es eine<br />

Zuladekapazität von<br />

maximal 150 kg.<br />

è www.tiwal.com<br />

Tiwal goes Sport.<br />

XX X XX<br />

HALLE 4 | STAND B39 & HALLE 5 | STAND B22<br />

Italienische Handwerkskunst<br />

AUS DEM ATELIER. Die italienische<br />

Nobelwerft Invictus präsentiert<br />

auf der boot ihre Modelle auf gleich<br />

zwei Ständen. Zum ersten Mal in<br />

Düsseldorf dabei sind die CX 270<br />

und die GT 280 S, beide mit Außenbordern<br />

bestückt. Weltpremiere feiert<br />

die GT 320 Atelier.<br />

„Atelier“ nennt Invictus die maßgeschneiderten<br />

Exemplare, bei denen<br />

die Werft auf ein Netzwerk von<br />

Handwerkern zurückgreift, um auch<br />

ex travagante Kundenwünsche bezüglich<br />

Farben, Stoffe und Polsterung<br />

hochwertig zu reali sieren.<br />

è www.invictusyacht.com<br />

<strong>ocean7</strong> 210x665 20180803dp_Layout 1 06.08.2018 16:55 Seite 1<br />

Düsseldorf-Gast Invictus CX 270.<br />

DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />

Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der Praxisnähe der Deckungskonzepte<br />

und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />

Durch innovative Produktentwicklung und kundenorientierte Schadenabwicklung genießt YACHT-POOL seit 1976<br />

das Vertrauen und die Treue seiner Kunden und Partner europaweit.<br />

YACHT-POOL Deutschland | Telefon: + 49 89 / 74 67 34 80 | Email: skipper@yacht-pool.de<br />

YACHT-POOL Österreich | Telefon: + 43 5356 / 20433 00 | Email: skipper@yacht-pool.at<br />

www.yacht-pool.com


Boot Düsseldorf <strong>2020</strong><br />

XX X XX<br />

HALLE 15 | STAND B44<br />

Modellbeschleunigung<br />

MEHR PERFORMANCE. Die Nautitech<br />

46 war 2016 der erste Katamaran,<br />

der nach der Übernahme von<br />

Nautitech durch Bavaria komplett<br />

in Giebelstadt entwickelt wurde.<br />

Nun, drei Jahre später, reichen die<br />

französischen Kat-Spezialisten in<br />

Düsseldorf die nächste Generation<br />

nach. Dass die neue Nautitech 46<br />

(die es wie gehabt als Open und<br />

als Flybridge mit besonderem Loft-<br />

Feeling geben wird) nicht nur ein<br />

simpler Relaunch ist, beweist ein<br />

Blick auf den Mast. Der ist nämlich<br />

länger geworden, was mit einem abgesenkten<br />

Baum dafür sorgt, dass die<br />

Segelfläche deutlich vergrößert und<br />

die Perfomance deutlich verbessert<br />

werden konnte.<br />

è www.nautitechcatamarans.com<br />

Mehr Mast und Segel auf<br />

der neuen Nautitech 46.<br />

Pirelli-Gummi fürs Wasser.<br />

Turbolader, Nockenwelle, Pleuel…<br />

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Mit Mit unserem erweiterten Versicherungsschutz speziell speziell für für Ihre Ihre<br />

Maschinenanlage sind sind Sie Sie auch auch ohne ohne Schrauberqualitäten auf auf der der<br />

sicheren Seite. Seite. Motorschutz Plus Plus deckt deckt Ihre Ihre maschinelle Einrichtung<br />

umfassend gegen gegen sämtliche Schäden, resultierend aus aus Material-,<br />

Konstruktions- und und sogar sogar Bedienungsfehlern, inkl. inkl. Falschbetankung, ab. ab.<br />

XX<br />

XX<br />

HALLE 5 | STAND E46<br />

Rasiermesserflach<br />

GIB GUMMI. Das neueste Produkt<br />

aus der bewährten Zusammenarbeit<br />

zwischen dem<br />

RIB-Hersteller Tecnorib und<br />

dem Reifenmulti Pirelli feiert<br />

auf der boot Weltpremiere. Bei<br />

der Pirelli 1250 führte wie beim<br />

Flaggschiff 1900 wieder das<br />

schwedische Designstudio<br />

Mannerfelt den Stift. Bug und<br />

XX X XX<br />

Heck auf dem Walk-around-<br />

Boot bieten reichlich Raum<br />

zum Sonnenanbeten, dazwischen<br />

erstreckt sich das überdachte<br />

Cockpit mit Sitzgruppe,<br />

Tisch und Wetbar. Unter Deck<br />

haben zudem auch noch eine<br />

Dinette und ein WC Platz gefunden.<br />

è www.tecnorib.it<br />

HALLE 9 | STAND E25<br />

Steuern per Bites<br />

NETWORKING. Der schwedische<br />

Motorenhersteller Volvo<br />

präsentiert auf der boot <strong>2020</strong><br />

eine neue Generation seiner<br />

elektronischen Schiffssteuerung<br />

EVC (Electronic Vessel Control).<br />

EVC2 ist das erste größere<br />

Upgrade seit der Einführung<br />

des Systems im Jahr 2003<br />

und verbindet und verwaltet<br />

die interne Kommunikation<br />

zwischen Motor<br />

und Fahrhebeln sowie<br />

Bildschirmen usw.<br />

Mit einem völlig neuen<br />

Betriebssystem ist EVC2 nun<br />

unabhängiger vom Motor als<br />

zuvor und fungiert als wichtiger<br />

Wegbereiter für die Zukunft des<br />

Bootsbaus, einschließlich Ferndiagnose<br />

und Konnektivität.<br />

è www.volvopenta.de<br />

Neue Software<br />

für Volvo Penta.<br />

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WELTPREMIERE<br />

XX X X<br />

HALLE 7A | STAND G24<br />

Power to the Kat<br />

Die neue BAVARIA SR41 exklusiv<br />

auf der boot <strong>2020</strong><br />

Halle 1, Stand B37<br />

LUXUSPIONIER. Die Edelkatamaranschmiede<br />

Sunreef<br />

Yachts aus Danzig hat schon<br />

öfter eine feine Nase dafür bewiesen,<br />

was im Bau von Mehrrümpfern<br />

en vogue ist. 2003<br />

z. B. waren die Polen überhaupt<br />

die ersten, die mit der Sunreef<br />

74 einen Katamaran mit Flybridge<br />

vorgestellt haben.<br />

Der Trend geht bei den Kats<br />

Richtung Motorisierung mit<br />

Luxus und ohne Mast – natürlich<br />

hat Sunreef da gleich mehrere<br />

heiße Eisen im Feuer. Vorneweg<br />

die 80 Sunreef Power,<br />

von der vor Kurzem die ersten<br />

Bilder auf dem Wasser präsentiert<br />

wurden. Zudem hat die<br />

Werft ver kündet, den größten<br />

privaten Luxus-Powerkat der<br />

Welt (49 Meter, soll Ende 2021<br />

auf dem Wasser sein) bauen<br />

zu wollen und haben in der<br />

Zwischenzeit einmal den<br />

Auftrag für eine custommade<br />

110 Sunreef Power<br />

(33,5 Meter) erhalten.<br />

Bei den Seglern gibt es die<br />

Sunreef 130 neu im Programm.<br />

Nach so vielen Neuprojekten<br />

hat man nun auf der boot erstmals<br />

die Gelegenheit, sich über<br />

die gesamte Range im Detail<br />

informieren zu lassen.<br />

è www.sunreef-yachts.com<br />

110 Sunreef Power.<br />

„ Das Schiff, das dem Steuer nicht gehorcht,<br />

wird den Klippen gehorchen müssen.“<br />

Aus England<br />

XX X XX<br />

HALLE 1 | STAND A65–B53<br />

Familienaufstellung<br />

FLYER. Innerhalb der letzten<br />

18 Monate hat Beneteau seine<br />

Dayboat- Reihe – Flyer 6, 7, 8<br />

und 10 – völlig überarbeitet.<br />

Beim Design zeigt der Kompass<br />

immer noch in Richtung<br />

Sport, hier und da wurde aber<br />

auf ein paar Grad Komfort geschwenkt.<br />

Bei gleich gebliebenen<br />

Außenmaßen soll jedes<br />

Modell geräumiger geworden<br />

Die Flyer 10 hebt in Düsseldorf ab.<br />

sein, sowohl im Innenraum als<br />

auch auf dem Oberdeck. Die<br />

Außenborder von Suzuki – ein<br />

4-Zylinder-Reihenmotor und<br />

ein V6 – reichen von 70 bis 350<br />

PS. Erhältlich sind Flyer 6, 7<br />

und 8 weiterhin als Spacedeck<br />

und als Sundeck mit einer ebenen<br />

Liegefläche am Bug. Die<br />

auch in Düsseldorf ausgestellte<br />

Flyer 10 ist noch einmal eine<br />

Klasse für sich und klopft, was<br />

Raum und Ausstattung betrifft,<br />

schon an die Gran-Turismo-<br />

Klasse an.<br />

è www.beneteau.com<br />

Passion made<br />

BAVARIA SR41<br />

Die neue BAVARIA SR41 ist ein<br />

echtes Raum wunder. Unter Deck<br />

bietet sie mehr Platz für den<br />

Eigner und sogar ausreichend<br />

Raum für ein weiteres Badezimmer<br />

in der Gästekabine.<br />

Auch über Deck birgt sie neben<br />

der Liege fläche eine Vielzahl an<br />

ungeahnten Möglichkeiten.<br />

Entdecken Sie die Neuerungen<br />

bereits jetzt online und vereinbaren<br />

Sie einen Termin für die<br />

boot <strong>2020</strong>. Mehr erfahren unter:<br />

www.bavariayachts.com/SR41-de


Boot Düsseldorf<br />

HALLE 7A | STAND G08<br />

Achtung, Kleingedrucktes!<br />

Versicherungsbedingungen? Steht da nicht immer das Gleiche drin? Leider nein!<br />

Wer das Kleingedruckte außer Acht lässt, übersieht eventuell sehr wichtige Details<br />

seines Vertrages. Experte Gunnar Brock von Pantaenius gibt Tipps, worauf<br />

besonders zu achten ist.<br />

„Das Kleingedruckte hat schon viele<br />

Firmen groß gemacht“, lautet ein<br />

Sprichwort. In der Tat: Die vielen eng<br />

bedruckten A4-Seiten wirken auf<br />

viele Menschen so abschreckend,<br />

dass sie selbst bei Unterzeichnung<br />

langjähriger Verträge höchstens einen<br />

flüchtigen Blick darauf werfen.<br />

Gunnar Brock, Justiziar beim<br />

Yachtversicherungsspezia listen Pantaenius,<br />

kann die Resignation seiner<br />

Kunden vor dem Kleingedruckten<br />

verstehen. „Deshalb haben wir versucht,<br />

die Pantaenius-Yacht-<br />

Bedingungen so übersichtlich und<br />

transparent wie möglich zu gestalten“,<br />

sagt Brock. Außerdem habe der<br />

Gesetzgeber festgelegt, dass jedem<br />

Versicherungsvertrag ein Produktinforma<br />

tionsblatt beizulegen ist.<br />

„Das verschafft einen ersten, wenn<br />

auch nur groben Überblick – ums<br />

Lesen der Versicherungsbedingungen<br />

komme niemand herum.“ Zumindest<br />

auf vier Aspekte sollte der<br />

Versicherungsnehmer dabei achten:<br />

· Versicherungsgegenstand:<br />

Was ist wo und wogegen<br />

versichert?<br />

· Ausschlüsse: Was ist nicht<br />

ver sichert?<br />

· Obliegenheiten: Welche<br />

Pflichten hat der Versicherte?<br />

· Versicherungswert: Welche<br />

Summe wird ausgezahlt?<br />

AUSSCHLÜSSE:<br />

DETAILS BEACHTEN<br />

Stellen Sie sich vor, Sie schließen eine<br />

Skipperhaftpflichtversicherung für<br />

den Familien-Chartertörn ab. Beim<br />

Schadenfall stellen Sie fest, dass diese<br />

Versicherung Ansprüche von Familienangehörigen<br />

in häus licher Gemeinschaft<br />

ausschließt. Oder Sie beschädigen<br />

die Charter yacht so stark,<br />

dass die Crew nach Ihnen nicht losfahren<br />

kann. Ihre Versicherung zahlt<br />

jedoch nicht für Charter-Folgeschäden:<br />

Sie müssen den Ausfall selbst<br />

bezahlen.<br />

„Geht es um Ausschlüsse, dann<br />

sollten auch Yachteigner genau hinschauen.<br />

So sind Verschleiß oder gewöhnliche<br />

Abnutzung grundsätzlich<br />

vom Kasko-Versicherungsschutz<br />

ausgeschlossen. Und Folgeschäden?<br />

Brock: „Wenn wegen einer alten Saling<br />

der Mast bricht, dann ist der<br />

Mastbruch ein Folgeschaden. Bei<br />

vielen Versicherungen ist dieser<br />

nicht gedeckt. Bei Pantae nius, aber<br />

auch bei anderen Anbietern, ist der<br />

Folgeschaden gedeckt.“<br />

OBLIEGENHEITEN: PFLICHTEN<br />

DES VERSICHERTEN<br />

Wer einen Versicherungsvertrag unterschreibt,<br />

verpflichtet sich zu bestimmten<br />

Verhaltensmaßregeln im<br />

Schadenfall. Die wichtigsten: unverzügliche<br />

Meldepflicht und schadenmindernde<br />

Maßnahmen.<br />

Viele Versicherungsnehmer versäumen<br />

es, einen Schaden umgehend<br />

zu melden. Beispiel: Ein Kunde meldet<br />

eine Grundberührung. Der Sachverständige<br />

stellt auch Beschädigungen<br />

aufgrund einer früheren<br />

Grundberührung fest, die der Eigner<br />

für zu geringfügig hielt, um sie zu<br />

melden. Nun muss auseinandergerechnet<br />

werden, welcher Schaden alt<br />

und welcher neu ist.<br />

Nicht immer ist klar zu erkennen,<br />

ob ein Schaden schlimm ist oder<br />

wie Folgeschäden vermieden werden<br />

können. Deshalb weist Pan taenius<br />

immer wieder darauf hin, sofort<br />

Kontakt zur Versicherung aufzu -<br />

nehmen, „im Notfall auch über<br />

unseren 24/7-Notruf, damit wir<br />

gegebenenfalls Maßnahmen einleiten<br />

können. Einfach nichts zu<br />

tun, ist die denkbar schlechteste<br />

Entscheidung“, so Schadenexperte<br />

Gunnar Brock.<br />

VERSICHERUNGSWERT:<br />

FESTE TAXE IST TRUMPF<br />

Beim Abschluss einer Kaskoversicherung<br />

ist es wichtig, in den Versicherungsbedingungen<br />

die unterschiedlichen<br />

Regelungen bei Teilschaden<br />

und bei Totalverlust des Schiffes zu<br />

verstehen. Teilschäden sollten so reguliert<br />

werden, dass Teilschäden<br />

ohne Zeitwertabzug bis zur Höhe der<br />

vereinbarten Versicherungssumme<br />

reguliert werden.<br />

Im Zusammenhang mit Total -<br />

verlusten fällt häufig der Begriff<br />

„Feste Taxe“. Er suggeriert: Im Fall<br />

eines Totalverlustes wird der Neuwert<br />

des Schiffes ausgezahlt. Doch<br />

nur wenn die feste Taxe in den Bedingungen<br />

als echte Neuwertversicherung<br />

formuliert ist, bekommt der<br />

Eigner auch wirklich die Versicherungssumme<br />

erstattet, auf die er<br />

jahre lang Prämien gezahlt hat –<br />

ohne Zeitwertabzug.<br />

GUNNAR BROCK<br />

ist Justiziar und<br />

Schadenexperte bei<br />

Pantaenius Yachtversicherungen<br />

www.pantaenius.at<br />

So trocken sie auch<br />

sein mögen: die Bedingungen<br />

vor Vertragsabschluss<br />

lesen und im<br />

Zweifel nachhaken!<br />

48 1/<strong>2020</strong>


Proactive Boat Care sistem — INNOVATIV UND WELTWEIT ERSTMALIG / sense4boat bootskontrolle<br />

SORGT DAFÜR, DASS IM FALLE EINES DROHENDEN BRANDES ODER BOOTS-UNTERGANGS DURCH DAS AN BORD<br />

BEFINDLICHE SENSORENSYSTEM DER BOOTSEIGNER UND DIE MARINA GLEICHZEITIG ALARMIERT WERDEN<br />

Top-Location für regelmäßige Besuche / Kombination aus Wasserliegeplatz + Landliegeplatz<br />

Höchste Sicherheit für einen unbeschwerten und erholsamen Aufenthalt / Full-Service und umfassende<br />

Versorgungen / Hotel mit Pool & Wellness / Kostenlose und individuelle Führung durch die Marina<br />

Wohnboot mit Whirlpool — das erste schwimmende Ferienhaus Kroatiens<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF DER MESSE IN DÜSSELDORF — HALLE 13 — STAND B 32<br />

www.marina—punat.hr


XX X XX<br />

HALLE 16 | STAND B18<br />

Trendsetter<br />

TRÈS CHIC. Das Team von Trend Travel<br />

Yachting wird in Düsseldorf auf den Ständen<br />

der französischen Werften Bali Catamarans<br />

und Jeanneau vertreten sein. Beim Kat-<br />

Hersteller wird der Bali Catspace<br />

Weltpremiere feiern, der etwas kleiner als<br />

der 4.1 ist, aber mehr Komfort bietet. Die<br />

Bugkabinen sind nämlich dadurch, dass die<br />

Kojen quer eingebaut sind, gleich groß wie<br />

jene im Heck. In den Kabinen gibt es zudem<br />

Viel Platz für Mensch<br />

und Katz: Der neue<br />

Bali Catspace.<br />

jeweils ein Ausziehbett, damit hat der<br />

Catspace für insgesamt zehn Personen Platz.<br />

Bei Jeanneau wird die neue Sun Odyssey<br />

410 mit einem elektro-hydraulischen<br />

Schwertkiel zu sehen sein, mit dem sich der<br />

Tiefgang von 2,97 auf 1,37 Meter verringern<br />

lässt. Dazu gesellen sich am Stand die<br />

Sun Odyssey 349, 440 und 490 sowie die<br />

Jeanneau 51 und 64.<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

XX X XX<br />

HALLE 10 | STAND H55<br />

Ganz Recht?<br />

NA SICHER. Der auf Freizeitschifffahrt spezialisierte<br />

Versicherer Yacht-Pool wird auf der<br />

boot Düsseldorf <strong>2020</strong> nicht nur auf dem eigenen<br />

Stand, sondern auch im Congress Center prominent<br />

vertreten sein. Friedrich Schöchl, Yacht-<br />

Pool-Chef und Erfinder der Skipper-Haftpflichtversicherung,<br />

wird dort in einer Vortragsreihe<br />

fundierte und praxisbezogene Tipps aus über<br />

40 Jahre Versicherungs-Erfahrung geben.<br />

è www.yacht-pool.at<br />

Friedrich Schöchl weiß Rat.<br />

Besuchen Sie uns:<br />

boot Düsseldorf<br />

18. – 26. Jänner <strong>2020</strong><br />

Bootshändler • Bootsservice<br />

TopYacht<br />

www.topyacht.eu<br />

X<br />

XX<br />

HALLE 15 | STAND G13<br />

Familienjolle<br />

ES WERDE XENON-LICHT. Auf der boot wird<br />

Topper, niederländischer Spezialist für leichte und<br />

günstige Einhandjollen, die erste zur Gänze nicht aus<br />

Fiberglas, sondern aus dreilagigem Polyethylen gefertigte<br />

Kieljolle als Weltpremiere vorstellen. Die 4,75<br />

Meter lange Xenon K1 ist gut zwei Meter breit und<br />

für bis zur vier Personen ausgelegt. Preis: ab ca.<br />

€ 11.800,–. Österreich-Händler: S.A.Y.L. in Linz.<br />

è office@sayl.at


XX X XX<br />

HALLE 13, STAND A15<br />

Am Schauplatz<br />

SHOWTIME. Zahlreiche Besucher der<br />

boot versäumen nicht den Abstecher<br />

zu Master Yachting Deutschland<br />

– wobei ja der Stand in Halle<br />

13 nicht wirklich zu übersehen ist.<br />

Der österreichische Segelskipper,<br />

Blogger und -Autor<br />

Markus Silbergasser wird auch heuer<br />

einige Vorträge über angesagte Reviere<br />

im Mittelmeer halten – viele Insidertipps<br />

inklusive. Den Damen des<br />

FOTO: TAHSIN ÖZEN<br />

BVI Tourism Board wird es ebenfalls<br />

wieder ein Leichtes sein, Yachties von<br />

der karibischen Schönheit der British<br />

Virgin Islands (mit allen lokalen<br />

News für <strong>2020</strong>) zu überzeugen. Bei<br />

Kaffee, Bier oder einem Glas Wein<br />

kann man sich dann gerne auch im<br />

Detail über die Charterangebote in<br />

aller Welt von Master Yachting informieren<br />

und beraten lassen.<br />

è www.master-yachting.de<br />

MARKUS SILBERGASSER<br />

ist Skipper, Blogger und<br />

<strong>ocean7</strong>-Autor.<br />

è www.untersegeln.eu<br />

Seglerparadies<br />

British Virgin Islands.<br />

XX X XX<br />

HALLE 1 | STAND C37<br />

Modular<br />

CARBON-ALLESKÖNNER.<br />

Einen außergewöhnlichen<br />

Tender stellt DutchCraft<br />

der Weltöffentlichkeit erstmals<br />

in Düsseldorf vor: Der<br />

8-Meter-Tender DC25 ist aus<br />

Kohlefaser gefertigt und besitzt<br />

einen elektrischen Antrieb,<br />

der das Boot auf bis<br />

zu 32 Knoten beschleunigen<br />

kann. Dank des niedrigen<br />

und kompakten Antriebsstrangs<br />

kann das Deck des<br />

Tenders vielseitig gestaltet<br />

und etwa als Tauch- oder<br />

Sportfischerboot oder als Familiencruiser<br />

genutzt werden.<br />

è www.dutchcraft.com<br />

Elektrik pur: DC25.


Boot Düsseldorf<br />

XX X XX<br />

HALLE 10 | STAND D10<br />

Edle Segel<br />

in Edelgrau<br />

ROLLY TASKER SAILS. Nach<br />

70 Jahren in der Segelfertigung<br />

hat sich das Unternehmen international<br />

zu einem der größten<br />

Segelproduzenten entwickelt.<br />

USP: Vernünftige Segel zum fairen<br />

Preis. Neu und somit gut für<br />

die boot: Das Performance-Segel<br />

aus Lite Skin-Laminat. Im<br />

Vergleich zu Mem bransegeln<br />

soll es widerstandsfähiger gegen<br />

UV-Einstrahlung und Feuchtigkeit<br />

sein – und weniger delaminationsgefährdet.<br />

Während<br />

gesponserte Rennteams ihre<br />

Segelsätze nach nur ein oder<br />

zwei Saisonen wegwerfen, wird<br />

den anthrazitgrauen Performance-Segeln<br />

aus Lite Skin®-<br />

Laminat eine besonders lange<br />

Lebensdauer bescheinigt.<br />

è www.rollytasker.com/de<br />

Astus 20.5. More to come!<br />

XX X XX<br />

HALLE 15 | STAND E40<br />

Mehr Rumpf<br />

ist Trumpf<br />

GESTERN, HEUTE, MORGEN. Ende<br />

Oktober 2009, Neusiedler See. Bei<br />

Nebel, Kälte und Windstille liegt<br />

der ganze See stumm und starr da.<br />

Der ganze See? Nein! Bei Rust versucht<br />

ein kleines Häufchen Aficionados,<br />

einen Weta 4.4-Trimaran<br />

trotz der tristen Bedingungen zum<br />

Segeln zu bringen. So oder so ähnlich<br />

begann vor zehn Jahren die<br />

Geschichte von Multihull Sailing,<br />

heute der Spezialist in Österreich<br />

für leichte Katamarane und<br />

Trimarane und für den Vertrieb für<br />

Weta Marine aus Neuseeland, Wind<br />

Rider aus den USA, XCAT aus Österreich<br />

und Astus Boats aus Frankreich<br />

zuständig. Auf der boot in<br />

Düsseldorf ist das Team um Herbert<br />

Wied auf dem Stand von Astus<br />

anzutreffen. Dort freut man sich,<br />

den Besuchern ein neues Konzept<br />

vorstellen zu dürfen: Am neuen Astus<br />

22.5 wird derzeit intensiv getüftelt.<br />

Noch ist nicht klar, ob der Ende<br />

<strong>2020</strong> auf den Markt kommende<br />

Trimaran mit oder ohne Foils gebaut<br />

werden und ob sich das Konzept<br />

an einem familienfreundlichen<br />

schnellen Cruiser mit Komfort oder<br />

an einem superschnellen Foil-Trimaran<br />

orientieren soll. Die Reaktionen<br />

des Publikums auf den Messen<br />

in Düsseldorf und in Tulln<br />

werden mehr Klarheit schaffen.<br />

è www.multihull-sailing.net<br />

Fischer Panda<br />

Stand 9E04<br />

XX X XX<br />

HALLE 4 | STAND B61<br />

Skandinavien-Spezi<br />

Wandelbar: Axopar 37.<br />

Warum auf<br />

Komfort verzichten?<br />

Marine-Generatoren (ab 3,4 kW)<br />

elektrische Antriebssysteme (ab 7,5 kW)<br />

www.fischerpanda.de<br />

BOOTE POLCH. Direkt neben<br />

den Messeauftritten von Nimbus<br />

und Axopar hat auch deren<br />

Händler Boote Polch sein<br />

Zelt auf der boot Düsseldorf aufgeschlagen.<br />

Von Nimbus werden<br />

u. a. die Boote der WTC9-Serie,<br />

eine T11, eine C11, die ganze<br />

neue T8 und das Flaggschiff<br />

405 Fly ausgestellt sein. Der Star<br />

am Axopar-Stand wird die komplett<br />

überarbeitete Axopar 37<br />

sein, die nun über eine größer<br />

gewordene Front kabine verfügt,<br />

in der sich gegen Aufpreis das<br />

WC und die Dusche räumlich<br />

abtrennen lassen.<br />

è www.bootepolch.de


Schiffseigner werden<br />

Auf dem Weg zum eigenen Schiff? Erfüllen Sie sich<br />

diesen Traum! Aber achten Sie auf dem Weg dorthin<br />

auf ein paar wichtige Punkte, damit der Traum auch<br />

wirklich wahr wird. Dabei sind nicht nur Dinge im<br />

direkten Zusammenhang mit dem Schiff selbst zu<br />

berücksichtigen, sondern auch steuer liche, finanzielle<br />

und rechtliche Fragen zu beachten.<br />

JOIN THE CLUB<br />

Der Finanzdienstleister abcfinance<br />

GmbH hat lange Erfahrung<br />

in der Finanzierung<br />

von Schiffen und Yachten. Daher<br />

kennt der Finanzpartner<br />

Hürden und Fallstricke bei der<br />

Anschaffung des eigenen Schiffes.<br />

Hier einige wichtige Hinweise<br />

von abcfinance zur Realisierung<br />

Ihres Schiffstraums.<br />

1. Verlassen Sie sich bei der Beurteilung<br />

der Wunschyacht<br />

besser nicht auf Ihr Gefühl,<br />

sondern auf die Expertise<br />

eines Gutachters. Öffentlich<br />

bestellte Gutachter oder Sachverständige<br />

kosten Geld, aber<br />

sind es auch wert. Hier zu<br />

sparen, wäre am falschen<br />

Ende gespart. Die Mitarbeiter<br />

der abcfinance können Ihnen<br />

gerne bei Bedarf seriöse Gutachter<br />

empfehlen.<br />

2. Wenn Sie eine gebrauchte<br />

Yacht erwerben wollen, dann<br />

sollten Sie sich unabhängig<br />

davon, ob der Verkäufer eine<br />

Privatperson oder ein Unternehmen<br />

ist, den Umsatzsteuer-Status<br />

bestätigen lassen.<br />

Geeignet sind hierfür Kaufunterlagen<br />

des letzten Eigentümerwechsels.<br />

Andernfalls<br />

kann es unter Umständen<br />

passieren, dass Sie von einer<br />

Nachforderung der Umsatzsteuer<br />

überrascht werden.<br />

3. Bestehen Sie beim Aufsetzen<br />

eines Kaufvertrages auf die<br />

Aufnahme einer Freihalteklausel,<br />

die Sie vor Ansprüchen<br />

schützt, die durch den<br />

Vorbesitzer verursacht und<br />

noch nicht beglichen wurden,<br />

wie Kosten für Liegeplatz,<br />

noch nicht bezahlte Reparaturen<br />

etc.<br />

4. Lassen sie sich vor der Vertragsunterzeichnung<br />

folgende<br />

Dokumente zeigen: EU-Konformitätserklärung,<br />

CE-Zertifikat<br />

und Builders-Zertifikat.<br />

Es können aber noch weitere<br />

wichtige Nachweise nötig<br />

sein, die stark vom Einzelfall<br />

abhängen.<br />

5. Verlangen Sie eine Löschungsbescheinigung<br />

bzw.<br />

eine explizite Erklärung, dass<br />

die Löschung aus dem vorhandenen<br />

Register nach<br />

Zahlung erfolgt.<br />

Schiffe und Yachten lassen sich<br />

übrigens bequem finanzieren.<br />

Selbst wenn die Träume etwas<br />

größer als das aktuelle Budget<br />

sind oder Sie andere Projekte<br />

gerade mit Liquidität ausgestattet<br />

haben, ist so sichergestellt,<br />

dass Sie keine Abstriche in<br />

Ausstattung oder Ausrüstung<br />

machen müssen.<br />

abcfinance steht Ihnen mit Rat<br />

und passenden Finanzierungslösungen<br />

gerne zur Seite – ganz<br />

gleich, ob Sie gewerblicher oder<br />

privater Interessent sind. Der<br />

Schiffsfinanzierer hat weitere<br />

Tipps zur Anschaffung und<br />

Finanzierung von Schiffen in<br />

einem Merkblatt für Sie zusammengestellt.<br />

Sie finden alle<br />

Tipps unter<br />

è www.abcfinance.at/<br />

merkblatt-bootsfinanzierung.pdf<br />

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GARMIN BLUECHART G3 KARTE!<br />

WEITERE INFOS DAZU<br />

ERHÄLTST DU BEI GARMIN<br />

HALLE 10 | STAND A18


Kaufcharter<br />

Dream<br />

comes true<br />

Wie man sich als Vielsegler mit Kaufcharter nicht nur die Tür zur<br />

eigenen Yacht, sondern gleich das Tor zu einer weltweiten Flotte<br />

öffnen kann? Das verrät Charter-Profi Cengiz Inceören von Argos<br />

Yachtcharter im Interview.<br />

Text Matt Müncheberg | Fotos Argos/Dream Yacht Charter<br />

Herr Inceören, was ist<br />

Kaufcharter genau?<br />

Die Angebote der verschiedenen<br />

Charterfirmen sind unterschiedlich<br />

aufgebaut, da lohnt sich der Vergleich.<br />

Im Grunde geht es darum,<br />

dass Segler sich zu einem gewissen<br />

Prozentsatz an dem Kauf einer<br />

neuen Yacht beteiligen, die dann<br />

für einen festgelegten Zeitraum im<br />

Charterbetrieb genutzt wird. Nach<br />

Vertragsablauf geht das Schiff dann<br />

in das Eigentum des Kunden über.<br />

Doch wie die Zeit gestaltet wird, in<br />

der das Schiff im Charterbetrieb<br />

läuft, wird je nach Firma höchst<br />

unterschiedlich gehandhabt.<br />

Wir von Argos bieten gerne<br />

die Programme von Dream Yacht<br />

Charter (DYC) an, da dieses Unternehmen<br />

die größte Auswahl an<br />

Yachten verschiedenster Werften<br />

und ein weltweit sehr großes Netzwerk<br />

an Stützpunkten hat. So können<br />

wir den Investoren garantieren,<br />

dass sie von der Partnerschaft,<br />

dem Service und dem Backoffice<br />

mit zahlreichen Agenturen im Hintergrund<br />

am besten profitieren.<br />

Für wen lohnt sich Kaufcharter?<br />

Für alle, die viel und gerne auf den<br />

verschiedensten Revieren der Welt<br />

segeln wollen. Wer irgendwo, z. B.<br />

in der Karibik oder im Mittelmeer,<br />

ein Schiff aus dem DYC-Kaufcharter-Portofolio<br />

gewählt hat, kann<br />

weltweit alle vergleichbaren Yachten<br />

kostenfrei nutzen – ein wesentlicher<br />

Vorteil des DYC-Kaufcharter. Er<br />

muss dann nur Reinigung, Strom,<br />

Wasser und natürlich Treibstoff<br />

CENGIZ INCEÖREN<br />

gründete 1979 Argos<br />

Yachtcharter und ist<br />

Experte für Kaufcharter.<br />

bezahlen, ganz so, als wenn man ein<br />

eigenes Schiff in einem der Yachthäfen<br />

vor der eigenen Haustür liegen<br />

hätte.<br />

Auch größere Yachten stehen gegen<br />

einen geringen Aufpreis zur<br />

Verfügung. Insgesamt bietet DYC<br />

sechs verschiedene Programme für<br />

den Kaufcharter an – mit der Option,<br />

bis zu 12 Wochen im Jahr auf<br />

der eigenen oder einer Yacht wie<br />

der eigenen zu segeln.<br />

Wie hoch ist die finanzielle Einlage,<br />

die zu Beginn geleistet werden muss?<br />

Das hängt davon ab, welches Programm<br />

gewählt wird. Beim Partnership-Programm<br />

z. B. zahlt der Kunde<br />

55 Prozent des Kaufpreises der<br />

neuen Yacht, hat während der gesamten<br />

Vertragslaufzeit von 66 Monaten<br />

keine laufenden Kosten und<br />

die Möglichkeit, bis zu 12 Wochen<br />

im Jahr auf einer der Yachten in einer<br />

der rund 50 DYC-Basen weltweit<br />

zu segeln. Chartereinnahmen<br />

werden nicht ausgeschüttet, dafür<br />

darf man am Ende die Yacht ohne<br />

54 1/<strong>2020</strong>


weitere Zu- oder Schlusszahlung<br />

sein Eigen nennen.<br />

Was passiert am Ende der Laufzeit?<br />

Der Kunde bekommt seine eigene<br />

Yacht, die noch einmal komplett<br />

durchgecheckt wurde und damit<br />

„ready to sail“ ist. Einige Eigner<br />

übernehmen die Yacht dann und<br />

segeln sie weiter, andere bieten<br />

sie über DYC zum Verkauf an und<br />

nutzen den Erlös zur Finanzierung<br />

einer neuen Yacht über das Kaufcharter-Programm.<br />

Blauwasserseglern, die<br />

eine Yacht ihr Eigen nennen<br />

und viele Yachten in<br />

verschiedenen Revieren<br />

segeln möchten, spendiert<br />

DYC im Rahmen<br />

zweier Kaufcharter-<br />

Programme einen Mono<br />

oder einen Kat für nur<br />

55–60 % des Neupreises<br />

– und bis zu 12 Wochen<br />

Segelvergnügen weltweit<br />

dazu.<br />

ohne Kosten für den Eigner. Im<br />

letzten Monat vor Vertrags ablauf<br />

erhält die Yacht zudem eine Intensivpflegekur,<br />

also noch bevor der<br />

Eigner sie übernimmt und/oder<br />

zum Verkauf freigibt.<br />

Mit Dream Partnership und DreamEasy<br />

hat Argos zwei DYC-Kaufcharter-<br />

Modelle im Programm. Was haben sie<br />

gemeinsam, was unterscheidet sie?<br />

Bei Dream Partnership zahlt man<br />

bei Vertragsabschluss 55 Prozent<br />

der Gesamtkosten und am Ende<br />

der Laufzeit von 66 Monaten gehört<br />

die Yacht privat dem Kunden allein.<br />

Bei DreamEasy sind 35 Prozent bei<br />

Vertragsabschluss und am Ende<br />

noch einmal 25 Prozent des Gesamtpreises<br />

zu bezahlen – in Summe<br />

also 60 Prozent.<br />

Ganz neu bei DreamEasy ist übrigens<br />

das BuyBack-Programm: Wer<br />

die Yacht am Ende nicht be halten<br />

oder nicht selbst verkaufen möchte,<br />

zahlt zu Beginn 40 Prozent und erhält<br />

am Ende 20 Prozent zurücküberwiesen.<br />

Man zahlt unterm<br />

Strich sozusagen nur 20 Prozent,<br />

um fünfeinhalb Jahre ohne jegliche<br />

Chartergebühren überall auf der<br />

Welt segeln zu können.<br />

Ein weiterer wichtiger Unterschied<br />

zwischen Partnership und<br />

DreamEasy ergibt sich bei den Eigner-Wochen:<br />

Zwar sind bei beiden<br />

Modellen maximal sechs Wochen<br />

als Eignerwochen im voraus buchbar;<br />

aber bei Partnership sind weitere<br />

6 Wochen „Lastminute“ – also<br />

bis zu zehn Tage vor Termin – möglich.<br />

Bei DreamEasy hingegen gibt<br />

es nur zwei Wochen „Last minute“.<br />

Wie hoch ist der Wertverlust bei einer<br />

neuen Serienyacht im Charterbetrieb?<br />

Wir kalkulieren mit einer Wertminderung<br />

von rund 40 Prozent bei<br />

Katamaranen und rund 50 Prozent<br />

bei Monohulls in sechs Jahren.<br />

Welche Modelle eignen sich besonders<br />

gut für die Kaufcharter-Programme?<br />

Katamarane und Monohull-Yachten<br />

mit einer guten Kabinenaufteilung<br />

im Größensegment zwischen 40<br />

und 50 Fuß. Weltweit sind reichlich<br />

Yachten in diesen Größen – auch<br />

größer bzw. kleiner – vorhanden,<br />

wobei in den exotischen Revieren<br />

die Katamarane überwiegen.<br />

Gibt es einen Tipp, den<br />

Interessenten beherzigen sollten?<br />

Ich empfehle immer, sich die Basen<br />

und den Zustand der Yacht vor Ort<br />

vorher genau anzusehen. Einen<br />

authentischen Einblick bekommt<br />

man, wenn man seinen Besuch<br />

nicht lange im Voraus ankündigt.<br />

Das aus dem Kaufcharter-Programm<br />

gewählte eigene Schiff sollte<br />

in einer der Mittelmeer-Basen<br />

stationiert sein.<br />

Die Saison währt dort, anders<br />

als in der Karibik oder in anderen<br />

exotischen Revieren, nur rund<br />

sechs Monate. Entsprechend<br />

geringer ist die Abnutzung über<br />

die 66 Monate – und entsprechend<br />

länger die Zeitfenster für Pflege<br />

und Instandhaltung.<br />

Ein Einwand gegen Kaufcharter-<br />

Modelle ist der hohe Verschleiß<br />

durch Chartergäste …<br />

Eine nicht ständig genutzte Yacht<br />

bringt doch viel mehr Probleme<br />

mit sich, wie z. B. Algenbildung<br />

im Unterwasserbereich, verrottete<br />

Teile wegen mangelnder Belüftung,<br />

kaputte Batterien nach längeren<br />

Stehzeiten usw. – im Charterbetrieb<br />

ist die Yacht stets unter Beobachtung<br />

durch den Stützpunkt, wird<br />

gepflegt, geprüft und ggf. repariert –<br />

Verfügbare DYC-Basen im Mittelmeer (auszugsweise):<br />

Sardinien/Olbia, Sizilien/Portorosa, Neapel/Pozzuoli, Kroatien/Pomer, Griechenland/Korfu, Türkei/Göcek<br />

Die Basen befinden sich in modernen Marinas in Flughäfen-Nähe. Eine Liste mit allen verfügbaren DYC-Basen<br />

weltweit ist auf Anfrage erhältlich.<br />

Verfügbare Yachten in den DYC-Kaufcharterprogrammen (auszugsweise):<br />

Katamarane: Lagoon 40, 42, 46; Bali 4.1, 4.3, 4.5; Fountain Pajot: Lucia 40; Astrea 42; Elba 45; Saona 47<br />

Monohulls: Beneteau: Oceanis 41.1 (3 Kab.), 46.1 (5 Kab.), 51.1 (5 Kab.); Dufour 430 (4 Kab.), 460 (5 Kab.),<br />

520 (5 Kab.); Jeanneau: Sun Odyssey 479 (4 Kab.), 519 (5 Kab.), Sun Loft 47 (6 Kab.)<br />

10 % Sonderrabatt auf neue Yachten, die 2019 in den Dienst gestellt wurden. Eine Liste mit allen Aktionen und<br />

verfügbaren Yachten ist auf Anfrage erhältlich.<br />

Info und Beratung: Argos Yachtcharter, Cengiz Inceören,<br />

Tel. +49 71 4535496, dream@argos-yachtcharter.de<br />

è www.argos-yachtcharter.de<br />

HALLE 13 | STAND B09<br />

1/<strong>2020</strong> 55


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2020</strong><br />

Hoch im Kurs<br />

Die Austrian Boat Show – Boot Tulln ist mehr als eine Messe, sie ist der alljährliche Auftakt in die<br />

Wassersportsaison. Als bedeutende Plattform und Branchentreffpunkt zur besten Zeit kurz vor<br />

Saisonstart wird sie <strong>2020</strong> auch zum eindrucksvollen Schaufenster des modernen Schiffs- und<br />

Yachtbaus. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die ausgestellten Premieren.<br />

AUSTRIAN OCEAN RACE PRO-<br />

JECT AUF DER BOOT TULLN<br />

Ein absolutes Besucher-Highlight<br />

der Austrian Boat Show ist die<br />

Präsentation des Austrian Ocean<br />

Race Projects. Dabei handelt es<br />

sich um ein junges und ambitioniertes<br />

Team aus internationalen<br />

Seglern mit dem großen Ziel der<br />

Teilnahme beim nächsten The<br />

Ocean Race. Dazu wurde die ehemalige<br />

Vestas 11th Hour Racing,<br />

eine Volvo Ocean 65, erstanden,<br />

die bereits zwei Mal das Volvo<br />

Ocean Race bestritten hat.<br />

Candidate Sailing wird gemeinsam<br />

mit The Austrian Ocean<br />

Race Project eine X-Section einer<br />

VO65 auf dem Messestand in der<br />

Halle 10 präsentieren. Es handelt<br />

sich dabei um einen Mock-up in<br />

Originalgröße eines Ocean Racers,<br />

der in der Mitte durchgeschnitten<br />

ist und für die Besucher begehbar<br />

sein wird. So wird es möglich, das<br />

Schiff zu betreten, das Gefühl am<br />

Steuerrad des Racers kennenzuler-<br />

FOTO: DOMINIK MATESA<br />

Esse 850 LE, Yachtservice Gebetsroither.<br />

A-Yachts mit der neuen A27 in Tulln.<br />

56 1/<strong>2020</strong>


nen und auch einen Eindruck zu<br />

bekommen, wie das Leben unter<br />

Deck so aussieht, wie gekocht wird<br />

– und wie das WC auf einem Racer<br />

aussieht. Eine einmalige Gelegenheit<br />

für alle Segler und Ocean-<br />

Race-Fans!<br />

Darüber hinaus wird es einen<br />

Geschicklichkeitswettbewerb geben.<br />

Besucher haben die Möglichkeit,<br />

den VO65 Racer einzu parken<br />

oder mit einem Grinder so schnell<br />

als möglich die Segel zu setzen.<br />

Schaufenster für Neuheiten – hier<br />

ein kleiner Auszug und Vorgeschmack<br />

auf stylische Daysailer<br />

Österreichpremiere: Esse 850 LE<br />

– Yachtservice Gebetsroither.<br />

Das jüngste Modell der Esseboats-<br />

Familie, die Esse 850 LE, besticht<br />

nicht nur durch hervorragende<br />

VO65 Sisi und Team<br />

im Heimathafen<br />

Portopiccolo.<br />

Rustler 24, Handelsvertretung<br />

Thomas Kohler.<br />

Besucher der Boot Tulln werden <strong>2020</strong> auch das<br />

Abenteuer „Ocean Race“ hautnah erleben können.<br />

X-Section: eine VO65 als begehbarer<br />

Mock-up auf der Boot Tulln.<br />

Lago 26, presented by<br />

Championship Yachting<br />

Segeleigenschaften, sondern durch<br />

ihre Einhandtauglichkeit. Mit der<br />

850 LE setzt die Werft ein Daysailer-Konzept<br />

um, das sich an<br />

spaßorientierte Freizeitsegler richtet.<br />

Die LE spricht Segler mit dem<br />

Bedürfnis nach Einfachheit im<br />

Handling und einem Hauch von<br />

Luxus an. Das Kürzel LE steht für<br />

Luxus und Effektivität – maximaler<br />

Segelspaß bei minimalem Aufwand<br />

und bestmöglichem Komfort.<br />

Lago 26 – Championship<br />

Yachting. Hans Spitzauer, einer<br />

der erfolgreichsten österreichischen<br />

Segler, präsentiert die Lago<br />

26 in der Hubkielversion. Spitzauer<br />

ist Mastermind und Entwickler der<br />

Lago 26, das erfolgreichste Regattasegelboot<br />

der letzten Jahre, das<br />

sämtliche Blaue Bänder in den verschiedensten<br />

Revieren bei unterschiedlichsten<br />

Bedingungen gewinnen<br />

konnte und auch optisch<br />

als „state of the art“ gilt.<br />

A27: A-Yachts präsentiert eine<br />

neue Klasse von Segelbooten, die<br />

den Trend für Daysailer setzen.<br />

Sowohl dem gemütlichen Entspannungssegler,<br />

der auf einem luxuriösen<br />

Boot mit allem Komfort<br />

ausfährt, als auch dem sportlichen<br />

Segler, der mit hoher Geschwindigkeit<br />

und perfekter Ausstattung an<br />

einer Regatta teilnehmen möchte,<br />

bietet A-Yachts mit der A27 das<br />

perfekte Boot.<br />

Österreichpremiere:<br />

Rustler 24 – Handelsver -<br />

tretung Thomas Kohler. Die<br />

Rustler 24 ist eine perfekte Verbindung<br />

aus Eleganz, Performance<br />

und einfacher Handhabung, gefertigt<br />

auf höchstem Handwerks -<br />

niveau in Kombination mit modernen<br />

Materialien und Bedienungssystemen.<br />

Sie besticht durch<br />

überragende Segeleigenschaften<br />

auf allen Kursen und lässt sich sowohl<br />

alleine als auch mit Familie<br />

und Freunden gut segeln – und<br />

vermittelt dabei das tolle Gefühl,<br />

mit einer wirklichen Yacht unterwegs<br />

zu sein.<br />

Trailerbare Kleinkreuzer & Multihulls<br />

– die Neuentwicklungen für <strong>2020</strong><br />

Der Schwerpunkt für Daysailer<br />

und Kleinkreuzer hat sich in den<br />

letzten Jahren als eigenes Segment<br />

innerhalb der Messe entwickelt.<br />

Mit dabei bei der Austrian Boat<br />

Show – Boot Tulln <strong>2020</strong> sind Viko<br />

Yachts, Phobos Yachts, Maxus<br />

Yachts, Delphia, Aquatic Yachts,<br />

Domani, Beneteau First und natürlich<br />

auch Sunbeam Yachts.<br />

Die Hersteller haben für jegliche<br />

Vorlieben der Interessenten das<br />

passende Boot parat.<br />

Präsentation der großen<br />

Segelyachten in Halle 10<br />

Alljährlich am eindrucksvollsten<br />

und absoluter Besuchermagnet ist<br />

die Halle 10, in der die großen<br />

Segelyachten zu sehen sind. Dort<br />

werden sämtliche große Serienwerften<br />

mit deren Neuheiten für<br />

das <strong>2020</strong> präsent sein.<br />

Bleiben Sie dran, in der nächsten<br />

-Ausgabe gibt es den<br />

kompletten Überblick über alle Neuheiten<br />

inkl. Premieren, Rahmen ­<br />

programme und vieles mehr. Verpassen<br />

Sie nicht „DAS“ nautische<br />

Highlight – die Austrian Boat Show<br />

– Boot Tulln <strong>2020</strong>!<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

Termin <strong>2020</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Weitere Infos und ermäßigte Tickets:<br />

è www.messe-tulln.at<br />

5. bis 8. März<br />

10 bis 18 Uhr<br />

1/<strong>2020</strong> 57


Wissen und Meer<br />

Anlegen unter Segel<br />

Es ist der letzte Tag unseres Segeltörns in Schottland. Wir liegen an der Boje<br />

vor Inverie in Loch Nevis. Es ist nebelig trüb, der Wind bläst mit drei Beaufort<br />

und wir haben nur mehr neun Seemeilen zu unserem Zielhafen. Also, was tun?<br />

Wir haben ja Zeit, also machen<br />

wir ein paar BOB-<br />

Manöver. Gesagt – getan!<br />

Und damit wir den Fender möglichst<br />

realitätsnah herausfischen<br />

können, binden wir am unteren<br />

Ende einen Festmacher-Bunsch an.<br />

Jeder fährt das Manöver: „Boje über<br />

Bord“, einer hält Ausschau, der andere<br />

wirft die Rettungsboje, der Rudergänger<br />

fällt ab und geht durch<br />

den Wind, Fock steht back und mit<br />

Maschinenunterstützung wird das<br />

Boot zur Boje laviert, Fender wird<br />

an Bord genommen, fertig. Einer<br />

will es noch exakter machen, er will<br />

absolut keine Fahrt im Schiff haben<br />

und stoppt die Yacht mit einem forschen<br />

Motor-Rückwärtsschub auf.<br />

Prompt nimmt das Malheur seinen<br />

Lauf: Der Bunsch wird unters<br />

Schiff gezogen, ein Ruck, der Motor<br />

stirbt ab und die Leine hat sich um<br />

den Propeller gewickelt. Bei 10 °C<br />

Wassertempe ratur hast du keine<br />

Chance, das Knäuel in der Schiffsschraube<br />

zu entwirren. Also segeln<br />

wir zum Heimathafen und müssen<br />

dort unter Segel anlegen.<br />

Zweite Geschichte zum Thema:<br />

Im April übernehmen wir in Salivoli<br />

unsere Yacht – wir wollen nach Korsika<br />

rüber. Bis Elba geht es gut, aber<br />

vor Korsika beginnen die Probleme<br />

mit dem Motor, er stirbt immer<br />

wieder ab. Bald kommen wir der<br />

Ursache auf die Spur: Der Diesel ist<br />

massiv verunreinigt. Wir putzen die<br />

Dieselleitung, wir entlüften, unter<br />

Deck machen sich Dieseldüfte frei –<br />

und wie es der Teufel will: In der<br />

Einfahrt zum Hafen gibt der Motor<br />

auf, und wieder heißt das Motto:<br />

Anlegen unter Segel …<br />

Habe ich eine Boje in Aussicht,<br />

geht das Anlegemanöver unter Segel<br />

sehr komfortabel: Zuerst wird die<br />

Genua oder die Fock geborgen, lediglich<br />

das Großsegel bleibt stehen.<br />

Ich gehe auf Halbwindkurs und<br />

schau mir das Umfeld gut an: Wo<br />

liegen die anderen Boote, sind Untiefen<br />

oder gar Felsen zu beachten,<br />

stehen womöglich Fallböen in der<br />

Bucht, drückt Schwell oder Tidenstrom<br />

das Boot in eine unerwünschte<br />

Richtung. Habe ich das<br />

alles geklärt, dann gehe ich platt vor<br />

den Wind – vielleicht sichere ich<br />

das Großsegel mit einem Bullenstander.<br />

Ich passiere die Boje im<br />

Abstand einer Schiffslänge (als<br />

Richtwert) und wenn die auserwählte<br />

Boje mit dem Heck passiert<br />

wird, lege ich hart Ruder und drehe<br />

in den Wind. Durch diesen abrupten<br />

Haken wird die Fahrt aus dem<br />

Boot genommen und es kommt bei<br />

der Boje zum Stillstand, so Gott<br />

will! Es empfiehlt sich, dieses Manöver<br />

bei der Vorbereitung (siehe<br />

oben) auszuprobieren, damit man<br />

bei Bedarf den Auslauf der Yacht<br />

einschätzen kann. Und noch ein<br />

Aspekt sei erwähnt: Wenn das Boot<br />

stillsteht, ist es manövrierunfähig.<br />

Wenn die Boje also nicht gefasst<br />

wird, dreht der Bug ab und ich muss<br />

das Manöver nochmals fahren.<br />

DAS GROSS IST TRUMPF<br />

Fall Zwei: Zur Vorbereitung habe<br />

ich mir im Vorhafen die Gegebenheit<br />

angeschaut, das Hafenhandbuch<br />

zu Rate gezogen und den<br />

freien Liegeplatz entdeckt, bei dem<br />

ich längsseits anlegen kann. Idealerweise<br />

habe ich mir den auflandigen<br />

Platz ausgesucht, der Wind erledigt<br />

dabei mein Anlegemanöver. Ich<br />

muss nur langsam genug sein, aber<br />

nicht zu langsam – es muss schon<br />

GOTTFRIED<br />

TITZL RIESER<br />

ist Ausbildungs referent<br />

des Yacht Club Austria,<br />

dem größten Yachtclub<br />

Österreichs. Er ist passionierter<br />

Fahrtensegler<br />

und hat insgesamt so<br />

um die 20.000 See -<br />

meilen in seinen Log -<br />

büchern dokumentiert.<br />

Sein Motto: „Die See ist<br />

der beste Lehrmeister!“<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Anlegen unter Segel:<br />

Jeder Handgriff –<br />

speziell am Segel und<br />

bei den Leinen –muss<br />

sitzen.<br />

noch Fahrt im Boot sein, sonst bin<br />

ich nicht manövrierfähig und der<br />

Bug hängt dann irgendwo in den<br />

Relingsstützen oder Muringleinen<br />

der Nachbarboote. Auch hier gilt:<br />

Fahre nur mit dem Großsegel, die<br />

Fock verlagert den Hebelpunkt der<br />

Drehwirkung zu weit nach vorne.<br />

Die Geschwindigkeit nehme ich aus<br />

dem Boot, indem ich das Großsegel<br />

fiere, werde ich zu langsam, muss<br />

ich es wieder dicht holen. Das erfordert<br />

volle Konzentration, man hat<br />

meist keine zweite Chance. Es empfiehlt<br />

sich auch hier, die Crew ausführlich<br />

zu instruieren. Jeder Handgriff<br />

(speziell am Segel und bei den<br />

Leinen) muss sitzen.<br />

Der Grundsatz bei diesen Manövern<br />

ist Geduld, Geduld und nochmals<br />

Geduld. Es darf nicht stressig<br />

werden, Zeitdruck ist eine Quelle<br />

für Pannen. Wenn man den Druck<br />

herausnimmt, wird auch die Crew<br />

ruhiger und überlegter. Lieber im<br />

freien Seeraum noch eine Runde<br />

unter Segel drehen, als unvorbereitet<br />

in ein Schlamassel geraten.<br />

Abschließend ein Tipp für alle<br />

Skipper: Probieren Sie das doch<br />

einmal mit ihrer Crew aus! <br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

58 1/<strong>2020</strong>


SEGELYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Macht sie schnell und sexy!<br />

Made in Italy, Design<br />

by Harry Miesbauer.<br />

SEGELTRAUM. In der auf Custom-Yachten<br />

spezialisierten Werft Adriasail wird<br />

derzeit an der Scuderia 65 gefeilt. Der aus<br />

Carbon gefertigte 20-Meter-Racer wurde<br />

von einem Regatta-erfahrenen Eigner ungefähr<br />

so in Auftrag gegeben: „Bitte eine<br />

leichte, schnelle, sexy Rennyacht mit guter<br />

Allround-Perfomance, die man ohne<br />

viel Aufwand auch in einen familientauglichen<br />

Segler verwandeln kann.“ Österreichbezug<br />

gibt es bei der im November<br />

zu Wasser gelassenen Yacht auch einen:<br />

Für das Außen- und Innendesign zeichnet<br />

Harry Miesbauer verantwortlich, der<br />

u. a. schon beim Frauscher-Flaggschiff<br />

1414 Demon gezeigt hat, dass er viel von<br />

schwimmenden Schönheiten versteht.<br />

è www.adriasail.it<br />

Sag niemals nie!<br />

WELTUMSEGELUNG. Der Australier Jon<br />

Sanders, erster und einziger Mensch, der<br />

dreimal nacheinander nonstop und alleine<br />

um den Globus gesegelt ist, kann es nicht<br />

lassen: Am 3. November setzte der 80-<br />

jährige in Freemantle/West-Aus tralien die<br />

Segel zu seiner 11. Weltumrundung. Dabei<br />

hatte sich Sanders nach seiner 10. Welt -<br />

umseglung geschworen: „Nie wieder!“<br />

Einen guten Zweck hat die Reise auch:<br />

Der Australier sammelt unterwegs<br />

Wasser proben aus den Ozeanen und hilft<br />

damit dem Projekt „No Plastic Waste“.<br />

è www.noplasticwaste.org/jon-sanders/<br />

Jon Sanders (links) beim<br />

Start mit seiner S&S 39.<br />

Boot D sseldorf<br />

18.-26.01.<strong>2020</strong> · Halle 16 / Stand 16B38<br />

315 348 388 418 new 458 new 508 548 588 675<br />

www.hanseyachts.com<br />

Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG | Bernau am Chiemsee | Tel. +49 (8051) 9629767 | sales@hanseyachts.de


Dehler 30 one design<br />

60 1/<strong>2020</strong>


Coldplay<br />

Raus aus der Komfortzone und ab nach Rostock. Dort stürzte sich<br />

-Sportreporter Roland Regnemer ins kühle Nass, um die neue<br />

Dehler 30 one design aus dem Hause Hanse zu segeln. Bei Regen und<br />

eiskalten Temperaturen – unter durchwegs denkbaren Bedingungen also.<br />

Text Roland Regnemer | Fotos Dehler, Roland Regnemer<br />

1/<strong>2020</strong> 61


Dehler 30 one design<br />

Gelungener Außenauftritt,<br />

sehr gutes<br />

Deckslayout mit hochwertiger<br />

Bestückung.<br />

Und dazu ein flexibel<br />

einsetzbares Rigg. So<br />

macht man gute Figur,<br />

beim küstennahen Familienausflug<br />

wie auch<br />

im Rennmodus.<br />

Es ist November und der<br />

frühmorgendliche Flug<br />

geht nach Hamburg. Im<br />

dann noch knapp 180 Kilometer<br />

entfernten Rostock warten<br />

die ersten beiden Prototypen der<br />

neuen Dehler 30 one design. Regen<br />

gehört bei diesem Setting eigentlich<br />

mit dazu, Temperaturen im einstelligen<br />

Bereich sind um die Jahreszeit<br />

erwartbar. Wie geschaffen also<br />

für eine mehrstündige Segeltest-<br />

Session bei feinen 10 bis 15 Knoten<br />

Wind an der Ostsee.<br />

Das Grundkonzept ist für einen<br />

breiten Einsatz ausgelegt. Für Einsteiger<br />

in das ambitionierte Segeln<br />

stellt die Dehler 30 od genauso eine<br />

passende Wahl dar wie für Profis<br />

aus dem Regattaumfeld. Das Rigg<br />

ist mit Backstagen ausgestattet,<br />

diese können aber durchaus im<br />

Einsteigermodus in der Bedienung<br />

vernachlässigt werden.<br />

Genauso wie das Wasserballast-<br />

System: natürlich sind die 200 Liter<br />

in Luv ein Bringer in punkto Performance,<br />

aber die Dehler lässt<br />

beim Test in Rostock auch ohne<br />

Wasser in den Tanks beim Segeln<br />

nicht wirklich Wünsche offen.<br />

„Wir sind noch nicht hundertprozentig<br />

mit dem System zufrieden.<br />

Daher tüfteln wir noch bis zum<br />

Start der Serienproduktion an den<br />

beiden Prototypen, die sich in einigen<br />

Details noch unterscheiden.<br />

Startschuss im neuen Jahr, bis dahin<br />

hat das Testen dann ein Ende“,<br />

meint Oliver Schmidt- Rybandt, der<br />

als externer Experte das Projekt<br />

von A bis Z für die Werft begleitet.<br />

62 1/<strong>2020</strong>


Auffällig! Rumpfdesign und<br />

Hightech-Segel sorgen für<br />

Hingucker auf offener See.<br />

Klar ist, dass jeder, der schon<br />

einmal mit Wasserballast unterwegs<br />

war, für das Dehler-System<br />

keine eigene Einschulung benötigen<br />

wird. Das wird dann auch am<br />

Ende des Tests unter Beweis gestellt.<br />

Zurück im Hafen werden die<br />

Tanks ge flutet, dann auch schnell<br />

der Ballast von links nach rechts<br />

und wieder zurückgepumpt, während<br />

vom Rest der Tester noch die<br />

Innenräumlichkeiten unter die<br />

Lupe genommen werden. „Im<br />

Echt betrieb sind rund 10 Sekunden<br />

beim Manöver dafür einzuplanen.<br />

Die Bedienung ist zur Gänze<br />

von Deck aus möglich, mit einem<br />

Leinen- und Rollensystem das<br />

beim Niedergang angebracht ist“,<br />

so Schmidt-Rybandt.<br />

Wer es also in punkto Handling<br />

zunächst einmal einfach und eventuell<br />

auch familientauglich angehen<br />

will, der wird vollauf zufrieden<br />

sein. Mit der Gewissheit, dass<br />

in seinem Schiff ohne technische<br />

Änderungen oder Investitionen<br />

auch eine richtige Rennkiste steckt.<br />

KEINE KOMPROMISSE<br />

Mit diesen beiden Worten ist der<br />

Weg von der Idee zum von uns getesteten<br />

Prototypen wohl am besten<br />

auf den Punkt gebracht. Dabei ist<br />

das Wort „Prototyp“ schon nicht<br />

mehr ganz zutreffend. Die beiden<br />

Dehler 30 sind bis ins Detail zu<br />

Ende gedacht und auch so gebaut.<br />

Im Interieur wird noch an der einen<br />

oder anderen Stelle am Finish<br />

gefeilt. Aber nach einem intensiven<br />

Segeltag an der Nordsee steht fest:<br />

Hier ist alles an seinem Platz, mit<br />

einer Qualität, die serienreif ist. Es<br />

bleibt als gelernter Wiener also nur<br />

mehr das berühmte „Raunzen auf<br />

„Das erste Produktionsjahr<br />

ist für den geplanten<br />

Regel betrieb bereits<br />

ausverkauft. Dabei gehen<br />

die Greifswaldener von<br />

rund einer Woche Bauzeit<br />

pro Boot aus.“<br />

Speedsailing<br />

Die Testboote fischen, pardon segeln, im aktuell heißen Markt der 30-Fuß-Yachten.<br />

Konzept und Layout der Greifswalder Exemplare sind dezidiert auf Offshore-Tauglichkeit<br />

und Short-Handed-Sailing ausgerichtet. Maßgeblich daran beteiligt waren dabei die Jungs<br />

von „speedsailing“ in Rostock. Ihr Hauptgeschäft war und ist der Betrieb von zwei alten<br />

Volvo-Ocean Race-Yachten, unter anderem der ehemaligen „Illbruck“. Begonnen hat die<br />

Zusammenarbeit zwischen der Hanse-Werft und „speedsailing“ mit einem Konsulentenvertrag<br />

für die geplante neue Dehler, am Ende „verbrachten wir eigentlich jeden Tag in<br />

der Produktion, sehen uns als integrierten Bestandteil des Produtkionsteams“, so<br />

Oliver Schmidt-Rybandt. Selbst nach Anlauf der Serienfertigung geht die enge<br />

Zusammenarbeit weiter, im Vertrieb und im gesamten „after sales“-Bereich.<br />

1/<strong>2020</strong> 63


Dehler 30 one design<br />

FOTO: MARTIN LUKAS KIM<br />

„ Wir haben bis ins kleinste Detail gefeilt. Mit über 50 Leinen<br />

ist die Dehler 30 perfekt trimmbar. Verzeiht aber großzügig,<br />

wenn Know-how oder Zeit dafür fehlen.“<br />

Morten Strauch, Unternehmenssprecher Hanseyachts<br />

hohem Niveau“ und die Suche<br />

nach dem einen oder anderen<br />

Quentchen, das noch fehlen würde.<br />

Also wird vorgeschlagen, vielleicht<br />

den Autopiloten aushängbar<br />

zu machen, um das Steuergefühl –<br />

natürlich an der Pinne, nicht am<br />

Rad – noch zu verbessern und den<br />

Druck am Steuer zu mindern.<br />

Apropos Steueranlage: Die Ruderstangen<br />

für das Doppelruder<br />

sind freiliegend, damit die Ruderwinkel<br />

auch auf See einfach justiert<br />

werden können. Orientiert man<br />

sich vom Steuer in Richtung Bug,<br />

dann stolpert man quasi über einen<br />

eingelassenen Joystick. Mit<br />

diesem lässt sich der Propeller des<br />

Motors im Rumpf versenken und<br />

auch wieder ausfahren. Womit wir<br />

auch schon am Weg voran beim<br />

Kiel angelangt wären. Seine Entwicklung<br />

war intensiv und nahm<br />

eine hohe Eigendynamik an.<br />

„Wenn zu Projektbeginn jemand<br />

zu mir gesagt hätte, dass wir einen<br />

Carbon-Schaft bauen, der nur knapp<br />

über 80 kg wiegt, dann hätte ich<br />

ihn ausgelacht. Jetzt haben wir eine<br />

850-kg-Bleibombe auf 2,2 Meter<br />

und damit ein Gewichtsverhältnis<br />

beim Kiel von Schaft zu Bombe,<br />

von dem so manche Spitzenrennyacht<br />

nur träumen kann“, freut sich<br />

Oliver Schmidt-Rybandt.<br />

EIN BOOT IN VIER TAGEN<br />

In der Entwicklung ist die Hanse-<br />

Werft, zu der Dehler seit 2009 gehört,<br />

einen mutigen, neuen Weg<br />

gegangen. Aus der ursprünglich<br />

nur temporär geplanten Beratung<br />

durch die Regatta- und Offshore-<br />

Profis von „speedsailing“ wurde<br />

eine tiefgreifende, eigentlich na he -<br />

zu tägliche Zusammenarbeit.<br />

Schmidt-Rybandt und seine Kollegen<br />

kennen mittlerweile nicht<br />

nur das Boot, sondern auch die gesamte<br />

Werft in Greifswald wie ihre<br />

Westentasche. Die Agenden wurden<br />

immer weitreichender, beginnend<br />

von der Planungsphase bis<br />

zur Übernahme von Vertriebs -<br />

agenden und der Durchführung<br />

der Test- und Presse-Segeltage.<br />

Wie weit sich die Werft da auch<br />

aus der Komfort zone wagte, lässt<br />

sich an ein, zwei Beispielen gut<br />

festmachen. Das hauseigene Baukastensystem<br />

für einen Großteil<br />

der für den Yachtbau notwendigen<br />

Teile stand zwar im vollen Umfang<br />

Gleiten erwünscht! Attraktivität<br />

über der Wasserlinie …<br />

64 1/<strong>2020</strong>


zur Verfügung. Die normale Verteilung<br />

bei Neuentwicklungen von<br />

80 % Fertigteil zu 20 % Neubau<br />

wurde für die Dehler 30 od jedoch<br />

umgekehrt. Noch greifbarer der<br />

Vergleich in punkto Leine. „Die<br />

neue Hanse 67 hat 30 verschiedene<br />

Leinen für unterschiedlichste Ansprüche<br />

an Bord. Die nicht einmal<br />

halb so große Dehler 30 od hat<br />

mehr als doppelt so viele“, verrät<br />

Morten Strauch, PR- und Marketingchef<br />

von Hanseyachts.<br />

Das alles sorgt bereits vor Start<br />

der Serienproduktion für gut<br />

gefüllte Auftragsbücher. Das<br />

erste Produktionsjahr ist für den<br />

geplanten Regelbetrieb bereits ausverkauft.<br />

Dabei gehen die Greifswaldener<br />

von rund einer Woche<br />

Bauzeit pro Boot aus. „Die können<br />

wir bis auf vier Tage für eine Einheit<br />

runterschrauben“, so Morten<br />

Strauch.<br />

Es gibt zweifellos unangenehmere<br />

Ausgangspositionen. Dabei<br />

kommen die meisten Vorbestellungen<br />

natürlich aus Deutschland.<br />

Doch auch nach Griechenland gehen<br />

gleich einmal fünf Stück, als<br />

Grundstein für eine Flotte. „Wir<br />

sind uns sicher, dass Keimzellen<br />

mit zumindest drei Booten oder<br />

mehr an einem Ort das Geheimnis<br />

für eine langfristige und erfolgreiche<br />

Platzierung der Dehler 30 od<br />

auf dem Markt sind“, so Schmidt-<br />

Rybandt. Entsprechend ist auch<br />

die Strategie in punkto Vertrieb<br />

ausgelegt.<br />

KALT AUSGESPIELT<br />

So ist die Dehler 30 od innen und<br />

außen in punkto Design und Segeleigenschaften<br />

ein spannender Wurf<br />

aus Greifswald. Und wer „Segeln“<br />

in einem Atemzug mit „Regatta“<br />

nennt, wird mit ihr sein Glück finden<br />

– und viele andere bemerkenswerte<br />

Dinge auch.<br />

Zum Beispiel die kühn reduzierte<br />

Architektur oben wie unten mit<br />

futuristischen Ansätzen oder die<br />

eingesetzten Materialien abseits<br />

des Mainstream. „Form follows<br />

function“ – Cruiser mit Hauptaugenmerk<br />

auf Komfort müssen<br />

sich also woanders umschauen. <br />

Dehler 30 one design<br />

Länge ü. a.<br />

Länge Wasserlinie<br />

Tiefgang<br />

Verdrängung<br />

10,30 m<br />

8,97 m<br />

2,20 m<br />

2,8 t<br />

Großsegel 34,5 m 2<br />

Fock 28,5 m 2<br />

Code-0 45 m 2<br />

Gennaker 75–95 m 2<br />

Motor<br />

Wassertank<br />

Dieseltank<br />

Wasserballast<br />

9,9 PS Diesel<br />

40 l<br />

25 l<br />

200 l<br />

Preis netto (Standard, ohne Segel) € 108.900,–<br />

Design<br />

Judel/Vrolik & Co.<br />

Händler: Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co KG -<br />

Österreich, Piotr Kampa, D-83233 Bernau am Chiemsee,<br />

Tel. +49 8051 9629767, +49 8051 9629769<br />

è www.hanseyachtsvertrieb.de<br />

Lässt Seglerherzen höher<br />

schlagen! Die neue Dehler 30.<br />

… trifft auf kühles,<br />

funktionell-nordisches<br />

Design unter Deck.<br />

1/<strong>2020</strong> 65


Skipper‘s Diaries<br />

Wie die Seesterne<br />

ins Meer kamen<br />

So wie jeden Abend schritt Poseidon, der Gott des Meeres, auf seinem Kontrollgang durch die Tiefen<br />

der Ozeane. Er besuchte die Riffe genauso wie die Tiefseegräben, schwamm durch die Tangwälder<br />

der Saragossasee und erfreute sich an den wellenumtosten Küsten. Er sprach mit seinen Untertanen<br />

und war stolz auf sein Reich. Doch tief in seinem Inneren spürte er, dass etwas noch fehlte.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

THOMAS PERNSTEINER<br />

ist Skipper, allgemein<br />

beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter<br />

Sachverständiger für<br />

Schifffahrt und Wasserfahrzeuge.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

So viele Seesterne,<br />

Andromeda sei Dank!<br />

Poseidon auf zur Ober fläche,<br />

setzte sich auf einen kleinen<br />

Fels mitten im Meer und<br />

begann nachzudenken. Es gab<br />

Fische, Pflanzen, Muscheln und<br />

noch viele andere Lebewesen, die<br />

alle die Schönheit des Wassers<br />

ausmachten, und je mehr Poseidon<br />

grübelte, umso weniger fiel<br />

ihm ein, was noch zu verbessern<br />

wäre.<br />

Plötzlich teilten sich die Wolken<br />

und das silberne Licht des Mondes,<br />

umspielt vom Glanz von Millionen<br />

von Sternen, glitzerte auf<br />

den Wellen. Verwundert erhob<br />

Poseidon sein Haupt und plötzlich<br />

erkannte er, was ihm gefehlt hatte,<br />

was er unter Wasser vermisste: die<br />

Sterne. Keiner seiner Untertanen<br />

hatte diese regelmäßige Form, es<br />

gab nichts Ähnliches in keinem<br />

der vielen Ozeane seines Reiches.<br />

Doch wie sollte er es anstellen,<br />

dass auch im Meer Sterne zu bewundern<br />

wären?<br />

Sofort begab er sich zu Sokrates,<br />

den weisen Riffbarsch, der schon<br />

seit urdenklichen Zeiten eine<br />

Höhle im Außenriff bewohnte<br />

und schilderte ihm sein Problem.<br />

Nach langem Nachdenken sprach<br />

der große Fisch: „Ich weiß leider<br />

keine Lösung wie du Sterne ins<br />

Meer bekommen könntest, aber<br />

ich weiß, dass Andromeda, die<br />

Herrscherin über die Sterne, an<br />

ganz besonders windstillen Nächten,<br />

in denen das Meer glatt wie<br />

ein Spiegel ist, eine kleine Insel<br />

mitten im Meer aufsucht, um sich<br />

dort ihre langen blonden Haare zu<br />

kämmen. Vielleicht kennt sie eine<br />

Lösung.“<br />

ANDROMEDAS INSEL<br />

Poseidon bedankte sich und beschloss,<br />

sich mit Andromeda zu<br />

treffen. Er musste gar nicht lange<br />

warten. Nach vier Tagen war eine<br />

dieser besonderen Nächte, in denen<br />

das Meer wie Glas aussah.<br />

Vorsichtig näherte sich unser Gott<br />

des Meeres der kleinen Insel und<br />

tatsächlich saß dort die Herrscherin<br />

über die Sterne und kämmte<br />

sich ihr Haar.<br />

Mit der entsprechenden Ehrfurcht<br />

näherte sich Poseidon, stellte<br />

sich höflich vor und erzählte,<br />

was ihn bedrückte. Nachdem er<br />

seinen Kummer ausgesprochen<br />

hatte, schwiegen beide für eine<br />

Weile.<br />

Doch dann lächelte Andromeda<br />

und flüsterte zu Poseidon: „Weißt<br />

du eigentlich, dass jede Minute<br />

Hunderte von Sternen in den Tiefen<br />

des Himmels geboren werden?<br />

Ich denke, dass ich wohl ein paar<br />

für dich und dein Reich begeistern<br />

kann. Bleib du nur hier und warte<br />

ab, was passieren wird.“ Sie erhob<br />

sich und schwebte wieder in den<br />

Himmel.<br />

VOM HIMMEL HOCH<br />

Poseidon brauchte gar nicht lange<br />

zu warten. Zuerst nur eine, später<br />

aber immer mehr – Sternschnuppen<br />

– wie bezaubernd sie ihre<br />

hellen Spuren am Himmel zeichneten.<br />

Und jede Sternschnuppe,<br />

die ins Meer fiel, verwandelte sich<br />

augenblicklich in einen Seestern.<br />

In braune, rote, gelbe, kleine und<br />

große Seesterne, so wie wir sie<br />

kennen.<br />

Selbst heute noch, wenn du<br />

in den Himmel siehst und eine<br />

Sternschnuppe ihren Weg ins<br />

Meer findet, wird ein neuer<br />

Seestern geboren.<br />

<br />

66 1/<strong>2020</strong>


Bodan am<br />

Bodensee<br />

MOTORYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

BUCHTIPP. Ein Buch über eine<br />

nicht mehr existierende Werft am<br />

Bodensee? Ja, warum nicht? Die<br />

Bodan-Werft in Kressbronn stellte<br />

von 1919 bis 2011 eine erstaunliche<br />

Vielfalt an Schiffen – vom<br />

Passagierschiff über Behördenboote<br />

bis zum Pionier-Landungsboot –<br />

her, die zum Teil hochinteressante<br />

Biografien hatten …<br />

und auch noch haben –<br />

einige Schiffe sind noch<br />

heute (z. B. auf der<br />

Donau) im Einsatz.<br />

Michael Berg: Die<br />

ehemalige Bodan-Werft<br />

in Kressbronn am<br />

Bodensee 1919–2011.<br />

Klein Publishing,<br />

248 Seiten, € 39,80.<br />

è kpv@gmx.at<br />

Edeltender<br />

LUXUS-DAYBOAT. Der volle Name<br />

lautet: Brabus Shadow 500 Cabin<br />

Black Ops „One of Twentyeight“<br />

Limited Edition. Gut, dass das in<br />

Zusammenarbeit von Axopar und<br />

dem deutschen Auto-Tuner Brabus<br />

entstandene Boot ein paar besser zu<br />

merkende Features hat. Z. B. 500 PS<br />

Leistung aus zwei Mercury-4,6-l-V8,<br />

50 Knoten Topspeed, eine wetterfeste<br />

Kabine für bis zu acht Personen,<br />

Nass zelle, sehr edle Materialien<br />

und vor allem sehr viele „Brabus“-<br />

Schriftzüge. Preis: Ab € 225.000,–<br />

aufwärts.<br />

è www.brabusmarine.com<br />

Brabus Shadow 500<br />

Cabin Black Ops.


Absolute 47 Fly<br />

Absolut hoch<br />

Drei Stockwerke, zwei Kingsize-Betten und Liegeflächen<br />

für eine Fußballmannschaft: Mit der 47 Fly demonstriert<br />

Absolute, wie viel Komfort und Platz sich auf 15 Meter<br />

unterbringen lassen. war bei den Fahrtests in<br />

Varazze nachmessen.<br />

Text Bernd Hofstätter | Fotos Absolute<br />

Absolute, vor 17 Jahren in<br />

Podenzano nahe Piacenca<br />

gegründet, gehört im<br />

Yachtbau zu den erfolgreichen<br />

Newcomern. Allein dieses Jahr<br />

wurden 85 Boote von 45 bis 73 Fuß<br />

in alle Welt verkauft – allen voran<br />

die luxuriösen Flaggschiffe der<br />

repräsentativen Navetta-Reihe.<br />

68 1/<strong>2020</strong>


Mit 960 PS lässt es<br />

sich elegant durchs<br />

Wasser pflügen.<br />

drei<br />

Die Flybridge-Linie bedient jene<br />

Kundschaft, die neben italienischem<br />

Design und hervorragender<br />

Detailverarbeitung auf Komfort<br />

und Platz Wert legt. Mit der neuen<br />

47 Fly hat das Team rund um Absolute-Gründer<br />

Marcello Bè und<br />

Sergio Maggi die Fly-Range jetzt<br />

nach unten abgerundet. Der Plan<br />

für das neue Modell sah vor, dass<br />

die Absolute 47 den Komfort sowie<br />

die Design- und Raumkonzepte der<br />

größeren Edel-Yachten in kleinerem<br />

Rahmen übernimmt. Und das<br />

ist gut gelungen. Zusätzlich hatten<br />

die Absolute-Ingenieure zwei Punkte<br />

im Lastenheft ganz oben stehen:<br />

Einfaches Cruisen auch für Einsteiger<br />

und Handling auch ohne Crew<br />

(für zwei Personen).<br />

SCHÖNER WOHNEN<br />

Über den doppelten Zugang gelangt<br />

man vom Heck in das überdachte<br />

und geräumige Cockpit mit der<br />

breiten Sitzbank, von dort kann<br />

durch eine Glasschiebetür der<br />

1/<strong>2020</strong> 69


Absolute 47 Fly<br />

Salon betreten werden. Gleich auf<br />

der Backbordseite ist die geräumige<br />

Küche untergebracht, in der als<br />

Übergang zum Cockpit eine Theke<br />

eingebaut wurde, die sich als gesellschaftlicher<br />

Mittelpunkt der Yacht<br />

anbietet und sicher so oft genutzt<br />

werden wird. Da die 47 Fly auf eine<br />

Crew-Kabine verzichtet, wurde der<br />

freie Platz auf Cockpit und größere<br />

Staufächer übertragen.<br />

Im Salon gilt die aus anderen Modellen<br />

bekannte Raumaufteilung:<br />

Pantry und Sitzbank in U-Form auf<br />

der linken Seite, gegenüber auch<br />

eine Sitzbank, hinter der ein Flachbild-TV<br />

versenkt ist. Auf der Steuerbordseite<br />

liegt der großzügig<br />

gestaltete Steuerstand mit einem<br />

massiven Einzelsitz, der zahlreiche<br />

Verstellmöglichkeiten und guten<br />

Seitenhalt bietet. Daneben gleich die<br />

Glastüre, um direkt zum Gangbord<br />

zu gelangen. Zwei große 12-Zoll-<br />

Raymarine-Bildschirme beherrschen<br />

gemeinsam mit dem 7-Zoll-<br />

Volvo-Touchscreen-Monitor den<br />

Steuerstand.<br />

BESSER SCHLAFEN<br />

Neben dem Steuerstand führt eine<br />

Treppe ins Untergeschoß. Schon der<br />

Blick von oben lässt die Größe der<br />

Master-Kabine, die im Bug untergebracht<br />

ist, erahnen. Unten angelangt<br />

bestätigt sich der Eindruck: Die Kabine,<br />

die durch den bauchigen, an<br />

die Navetta-Modelle erinnernden<br />

Bug noch mehr Platz bekommen<br />

hat, ist für diese Klasse fast schon<br />

verschwenderisch großzügig<br />

dimensioniert.<br />

Das freistehende Kingsize-Bett,<br />

das schräg eingebaut wurde und<br />

dessen Bettgestell üppigen Stauraum<br />

birgt, sowie zwei große Fens-<br />

ter, die reichlich Tageslicht in die<br />

Kabine fließen lassen, unterstreichen<br />

diesen Eindruck. Eine eigene<br />

Nasszelle mit Toilette und Dusche<br />

ist in dieser Klasse selbstredend.<br />

Auf der Backbordseite befindet<br />

sich die Achterkabine, die ebenfalls<br />

mit einem Kingsize-Bett aufwarten<br />

kann – sogar Platz für einen eigenen<br />

Schrank raum wurde gefunden.<br />

Zwei weitere Kojen in der Kabine<br />

auf der Steuerbordseite, die eher<br />

für Kids geeignet sind, erhöhen die<br />

Schlafplätze auf sechs.<br />

Im gesamten Bereich wurde<br />

ein farblich auf das helle Holz<br />

der Wandverkleidung und dunkle<br />

Ledertapezierung optimal abgestimmter<br />

hochfloriger Teppich verlegt,<br />

der einen besonders flauschi-<br />

„Die Fly 47 übernimmt den Komfort sowie<br />

die Design- und Raumkonzepte der größeren<br />

Edel-Yachten in kleinerem Rahmen.“<br />

Trotz der drei Stockwerke<br />

wirkt die Fly<br />

47 recht bullig. Feine<br />

Details: der ebene<br />

Zugang zum Tisch im<br />

Bug, die absenkbare<br />

Badeplattform, die<br />

Wetbar auf der Flybridge<br />

und die Theke<br />

zwischen Cockpit und<br />

Küche.<br />

70 1/<strong>2020</strong>


Sehr viel Glas für noch<br />

mehr Licht im Salon.<br />

gen Eindruck hinterlässt. Viel<br />

Liebe zum Detail zeigt das neue<br />

Lichtkonzept mit LED-Lampen<br />

und Leuchtbändern, das ohne viel<br />

Pomp aus den größeren Modellen<br />

adaptiert werden konnte.<br />

BREITER LIEGEN<br />

Jetzt aber auf die Flybridge, die<br />

auch nicht ganz unerwartet mit<br />

sehr viel Platz für diese Schiffsgröße<br />

glänzt. Eine weite Sitzgruppe<br />

in U-Form, die sich mit einem optionalen<br />

Bimini bzw. Hardtop beschatten<br />

lässt, lädt im Heckbereich<br />

zum Relaxen ein. Backbords<br />

schließt eine Wetbar mit Grillplatte,<br />

Waschbecken und Kühlschrank<br />

stilvoll an. Schräg gegenüber macht<br />

der Steuerstand mit zwei Einzelsitzen<br />

eine gute Figur und liefert über<br />

zwei Bildschirme alle wesentlichen<br />

Infos auch im ersten Stock. Links<br />

vom Steuerstand und davor steht<br />

für Sonnenanbeter eine großflächige<br />

Liegefläche bereit.<br />

Im völlig neu gestalteten Bugbereich<br />

geht es nun ebenfalls sehr<br />

geräumig zu. Der absenkbare Tisch<br />

lässt sich zu einer weiteren großen<br />

Liegefläche umfunktionieren.<br />

Dank ebenso zentralem wie ebenem<br />

Zugang zum Tischbereich<br />

kann man nicht nur liegen, sondern<br />

auch bequem sitzen. Mit nur<br />

Auch in der Achterkabine wird kingsizelich geruht.<br />

vier Alu-Stangen lässt sich ein Sonnensegel<br />

über die ganze Liegefläche<br />

spannen und somit der Bugbereich<br />

optimal beschatten. Die Reling<br />

wurde übrigens etwas höher angebracht,<br />

was für mehr Sicherheit an<br />

Bord sorgt und dem Bug eine besonders<br />

dynamische Linie verleiht.<br />

FLOTTER FAHREN<br />

Motorisiert ist die Absolute 47 Fly<br />

mit zwei Volvo Penta D6-IPS650<br />

mit je 480 PS, die dem Boot eine<br />

maximale Geschwindigkeit von<br />

29 Knoten bescheren. Das Fahrverhalten<br />

ist generell etwas sportlicher<br />

als bei den Navetta-Modellen ausgelegt<br />

und überzeugt durch einfaches<br />

Handling und tolle Fahrleistungen<br />

in langgezogenen Kurven,<br />

selbst bei etwas rauerer See.<br />

Alles in allem ist Absolute mit<br />

der 47 Fly eine hochwertige Yacht<br />

im kompakten Format gelungen.<br />

„Top motorisiert, tolle Fahrleistungen<br />

und ein luxuriöses Interieur<br />

Eine Küche wie aus dem Nobelappartement.<br />

zeichnen diese Yacht aus“, bringt<br />

es Zlatko Coskovic auf den Punkt.<br />

Als Baotic Yachting-Sales Manager<br />

freut er sich besonders, das Boot<br />

auf der boot in Düsseldorf den<br />

Kunden aus Deutschland und<br />

Österreich erstmals präsentieren<br />

zu können. <br />

<br />

Absolute 47 Fly<br />

Länge ü. a.<br />

Marschfahrt /Vmax<br />

Verbrauch Testboot<br />

Breite<br />

Leergewicht<br />

Motor 2 x Volvo Penta D6-IPS650<br />

Dieseltank<br />

Wassertank<br />

14,63 m<br />

15/29 kn<br />

127 l/h<br />

4,48 m<br />

18,8 t<br />

2 x 480 PS<br />

1.600 l<br />

530 l<br />

Max. Personen 14<br />

Kabinen/Kojen 3/6<br />

CE Typ<br />

Preis netto (2019) € 690.000,–<br />

Händler: Baotic Yachting GmbH, D-60388 Frankfurt,<br />

Tel. +49 (0) 69 829788 0, info@baotic-yachting.de<br />

è www.baotic-yachting.de<br />

B<br />

1/<strong>2020</strong> 71


PANORAMA<br />

Sportmeldungen national/international<br />

Auf dem Podest<br />

DRITTER. Die Saison begann im heuer<br />

zusammengelegten GC32 Circuit<br />

für Roman Hagara und Hans Peter<br />

Steinacher durchwachsen. Doch mit<br />

Fortdauer der Saison kam das Red<br />

Bull Sailing Team immer besser ins<br />

Fliegen. Die letzten drei Saison-<br />

Events beendeten Österreichs<br />

Doppel-Olympia sieger jeweils auf<br />

Rang drei. Für die Saisonwertung<br />

bedeutete dies ebenfalls erstmals<br />

einen Podestplatz. Die beste Nachricht<br />

zum Schluss: Rennserie und<br />

Teilnahme der Österreicher sind<br />

beide bereits für <strong>2020</strong> fixiert. Die<br />

„Flug“-Show auf dem Wasser<br />

geht also weiter.<br />

è www.gc32racingtour.com<br />

Wie im Flug aufs Podest – Roman Hagara, Hans<br />

Peter Steinacher und das Red Bull Sailing Team.<br />

FOTO: SAILING ENERGY/GC32 RACING TOUR<br />

FOTO: BARCOLANA, STUDIO BORLENGHI<br />

Line Honours und Sieg für das EWOL Sailing<br />

Team bei der 51. Barcolana in Triest.<br />

Zweite Wahl, erster Platz<br />

ERSTER. Es lief nicht ganz nach<br />

Wunsch für das EWOL Sailing<br />

Team im Vorfeld zur 51. Barcolana<br />

im Golf von Triest. Angetreten,<br />

um mit der ehemaligen<br />

Morning Glory die Line Honours<br />

zu holen, musste die von<br />

Gerald Martens in das slowenische<br />

Spitzenteam eingebrachte<br />

Yacht aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen<br />

mit dem<br />

ehemaligen Miteigentümer<br />

im Hafen bleiben. Egal, EWOL<br />

sattelte das „Zweitboot“, die<br />

24 Meter lange Maxi Jena und –<br />

siegte im windbedingt verkürzten<br />

Rennen trotzdem. Jedenfalls<br />

Genugtuung auf der sportlichen<br />

Ebene für die Mühen der Formalitäten<br />

an Land und im<br />

Hinter grund.<br />

è www.ewol.eu<br />

YACHTING, REISEN UND MEER<br />

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Bereichen: Yachten, Reisen,<br />

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In der Weltspitze<br />

ZEHNTER. Gut, Neukaledonien<br />

liegt quasi am anderen Ende der<br />

Welt. Für Marco Lang, seit Jahren<br />

Österreichs Parade-Surfer, war es<br />

definitiv eine Reise wert. Er meldet<br />

sich mit Platz elf beim Saisonfinale<br />

in den Top Ten der Jahreswertung<br />

zurück. Trotz Ellbogen-<br />

Bruch im April und einer gesundheitlich<br />

verpassten Saison 2018.<br />

Ja, und Markenkollege Pierre<br />

Mortefon holte den Gesamtsieg.<br />

„Wir haben unzählige Stunden<br />

beim Testen und Tüfteln am Material<br />

verbracht. Ich freue mich<br />

wahnsinnig über meine Saison<br />

und natürlich über die Teamleistung.<br />

Das macht sehr zuversichtlich<br />

für <strong>2020</strong>“, so Lang.<br />

è www.pwaworldtour.com<br />

Wieder<br />

zurück in der<br />

Weltspitze:<br />

der Ober -<br />

österreicher<br />

Marco Lang.<br />

FOTO: CARTER/PWA


Eurosaf<br />

Alles bleibt anders<br />

Wohin steuert der Segelsport? Eine Bestandsaufnahme mit dem<br />

Präsidenten des Europäischen Segelverbandes, Josep M. Pla.<br />

Text und Fotos Roland Regnemer<br />

Getroffen hat man sich anlässlich<br />

der Bootstaufe des<br />

„Austrian Ocean Race Projects“<br />

in Portopiccolo, also nahe<br />

Triest. Fast zufällig, zumindest<br />

nicht wirklich geplant. Entwickelt<br />

hat sich ein langes, interessantes<br />

Gespräch in Etappen.<br />

Der aus Andorra stammende Josep<br />

M. Pla steht dem Europäischen<br />

JOSEP M. PLA<br />

EUROSAF-Präsident.<br />

Segelverband (kurz: EUROSAF)<br />

nunmehr seit drei Jahren vor. In<br />

seine vergleichsweise noch jungen<br />

Karriere an der Spitze des europäischen<br />

Segelsports fallen trotzdem<br />

einige tiefgreifende Änderungen.<br />

Dazu kommen noch einige sportartspezifische<br />

Eigenheiten.<br />

„So ist im Segelsport weder<br />

Welt- noch Kontinentalverband<br />

Inhaber der Rechte für Europa-,<br />

Asien- oder Weltmeisterschaften.<br />

Das wäre rein organisatorisch völlig<br />

unmöglich, aufgrund der unüberblickbaren<br />

Anzahl an Bootsklassen<br />

und Typen. Eine Situation,<br />

die für Fußball oder Handball undenkbar<br />

wäre“, so Präsident Pla.<br />

Trotzdem oder gerade deswegen<br />

suchen aktuell wieder zahlreiche<br />

Klassen die Zusammenarbeit mit<br />

den internationalen Organisationen.<br />

„Um sich von potentiellen<br />

Mitbewerbern zu unterscheiden.“<br />

OLYMPISCHE SPIELE<br />

ALS WEGWEISER<br />

Wohin die Reise geht in den großen<br />

Richtungsentscheidungen, das<br />

zeigen verlässlich die olympischen<br />

Disziplinen. Es ist ein andauerndes<br />

Ringen innerhalb der Segelorganisationen,<br />

also den Klassen,<br />

den kontinentalen Verbänden und<br />

natürlich dem Weltverband. In<br />

letzter Konsequenz dann natürlich<br />

auch mit dem Internationalen<br />

Olympischen Komitee als Entscheidungsinstanz.<br />

„Im Mittelpunkt steht aktuell<br />

Gender Equality, also das Be -<br />

streben, gleich viele Damen wie<br />

Herren spätestens 2024 an den<br />

Start zu bringen. Das führt zu<br />

gänzlich neuen Disziplinen und zu<br />

Umstellungen innerhalb bestehender<br />

Klassen. Konkret haben wir<br />

nach Nacra 17 Mixed in fünf Jahren<br />

mit dem Double-Handed<br />

Mixed Offshore-Event ein gänzlich<br />

neues Format im Programm.<br />

Wir haben gerade die Premiere<br />

dafür im Rahmen der von uns<br />

mit organisierten EM hinter uns.<br />

Zieleinlauf mit einem österreichischen<br />

Siegerduo war wenige Kilometer<br />

entfernt im Hafen von<br />

Triest“, führt Pla detailliert aus.<br />

Dazu wartet mit dem Mixed Kit e-<br />

Event ein weiterer, noch nicht<br />

wirklich organisatorisch definierter<br />

Bewerb auf die Athletinnen<br />

und Athleten.<br />

Abseits der sportlichen Aktivitäten<br />

gilt es dann, „die Interessen<br />

gänzlich unterschiedlicher Länder<br />

zu vereinen. Also von Nationen<br />

mit großer Marine- und Yachtindustrie,<br />

die auf Binnenländer treffen,<br />

deren Fokus auf Jollen- und<br />

Freizeitsport liegt“, meint Josep M.<br />

Pla abschließend. <br />

<br />

Über EUROSAF<br />

Es ging von Venedig nach Triest, im neuen olympischen<br />

„Mixed“-Format. Mehr dazu und zur EUROSAF<br />

gibt es online (www.<strong>ocean7</strong>.at/news/eurosaf/),<br />

am einfachsten via QR-Code.<br />

Gegründet 1998 aus einem Zusammenschluss zahlreicher<br />

nationaler Segel-Verbände in Europa vertritt die EUROSAF<br />

aktuell 41 Länder, also Mitglieder.<br />

Das Präsidium besteht aus sieben gewählten Personen<br />

und dem bestellten Generalsekretär. Dazu gibt es sieben<br />

Komitees, die sich einem breiten Spektrum von rechtlichen<br />

Agenden bis hin zur Entwicklung des Jugendsports beschäftigen.<br />

Dazu vergibt die EUROSAF sieben EM-Titel, für<br />

das Jahr <strong>2020</strong> wird es erstmals einen Europameistertitel<br />

im E-Sailing geben. Die EUROSAF ist als Verein nach<br />

Schweizer Recht registriert, das Büro hat seinen Sitz<br />

in Neusiedl am See im Bundesleistungszentrum des<br />

Österreichischen Segelverbandes.<br />

è www.eurosaf.org<br />

1/<strong>2020</strong> 73


M<br />

V<br />

S<br />

Ö<br />

MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

News Jänner/Februar <strong>2020</strong><br />

Der neugewählte MSVÖ-Vorstand.<br />

Effiziente Organisation,<br />

strukturierte Arbeitsweise<br />

Der Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich vertritt seit 1956 österreichische<br />

Motorbootfahrer und ist im Führerscheinwesen tätig. Am 22. November 2019 fand die<br />

61. Generalversammlung im Donaurestaurant Traismauer statt.<br />

Text Harald Melwisch | Fotos MSVÖ<br />

Über 60 Mitglieder aus den<br />

51 Klubs des MSVÖ kamen<br />

nach Traismauer, Präsident<br />

Herbert Rapp eröffnete pünktlich<br />

um 18 Uhr die Generalversammlung<br />

und gab einen Überblick<br />

über die Arbeit des MSVÖ im Jahr<br />

2019, über rechtliche Begutachtungen<br />

von neuen gesetzlichen<br />

Änderungen durch die oberste<br />

Schifffahrtsbehörde.<br />

Auch Sponsoring von Aktivitäten<br />

der Mitgliederklubs gab es zu<br />

berichten. 2019 wurden beispielsweise<br />

zwei Regatten und eine Jubiläumsfeier<br />

unterstützt. Der MSVÖ<br />

würde sich freuen, auch weiterhin<br />

Aktivitäten von Mitgliederklubs zu<br />

unterstützen und Ehrungen von<br />

Mitgliedern vorzunehmen.<br />

Für den Rennsport gab es im<br />

Jahr 2019 insgesamt zwölf Lizenzen,<br />

zwei für Motorboote und<br />

zehn für Aquabiker. Das erfreuliche<br />

Ergebnis: ein Welt- und Europameister<br />

sowie ein Vize-Europameister<br />

bei den Aquabikern sowie<br />

ein Vize-Europameister bei den<br />

Motorbooten.<br />

Eine Vereinfachung der Organisation<br />

bringt auch hier die „Digitalisierung“.<br />

Rennfahrer mit Lizenz<br />

können sich per Internet direkt<br />

bei der UIM, Union Internationale<br />

Motonautique, für Rennen<br />

anmelden und alle erforderlichen<br />

Informationen online abrufen.<br />

Ein Gebiet, das ganz besondere<br />

Hingabe benötigt, ist im Rennsport<br />

der Nachwuchs, Anton Rosenleitner<br />

hat dafür ein Konzept,<br />

das vorsieht, schon ganz jungen<br />

Nachwuchs durch Ausbildung zur<br />

Schifffahrt zu bringen.<br />

Für die Erfolge im Motorbootrennsport<br />

wurde Anton Rosenleitner<br />

mit einem Pokal geehrt. Erwin<br />

Lang, der Bundessportleiter für<br />

den Rennsport, zog sich aus der<br />

aktiven Arbeit zurück. Wie Alfred<br />

Tissot in seiner Rede dazu erklärte,<br />

war Erwin Lang seit 1988 Bundessportleiter<br />

und Kontaktmitglied<br />

der UIM. Herbert Rapp<br />

überreichte ihm eine Ehrentafel<br />

zum Abschied.<br />

Wie üblich bei einer Generalversammlung<br />

wurde vom Kassier<br />

Bernhard Tschellnig die finanzielle<br />

Gebarung der Jahre 2016 bis 2019<br />

erklärt und Manfred Fuchs verlas<br />

dazu die Kassaberichte der Rechnungsprüfer.<br />

Damit wurden sowohl<br />

der Kassier als auch der Vorstand<br />

einstimmig ohne Gegenstimme<br />

oder Stimmenthaltung entlastet.<br />

ANTON ROSENLEITNER,<br />

engagiert für die Jugend<br />

ERWIN LANG<br />

nahm Abschied<br />

74 1/<strong>2020</strong>


Danach wurde die Neuwahl des Präsidenten<br />

und des Vorstandes des MSVÖ<br />

vorgenommen. Die 19 Wahlvorschläge<br />

waren für den bisherigen und damit<br />

neuen Präsidenten Herbert Rapp, der<br />

auch einstimmig gewählt wurde.<br />

Herbert Rapp stellte dann seinen Vorstand<br />

vor, der durch weniger Personen<br />

eine effiziente Organisation und strukturierte<br />

Arbeitsweise sicherstellen soll.<br />

Der verschlankte Vorstand besteht nur<br />

mehr aus sieben Funktionen: Präsident,<br />

Vize-Präsident, Kassier, Referent für Prüfungswesen,<br />

Referent für Binnengewässer,<br />

Referent für Küste und Hochsee und<br />

Technischer Berater.<br />

Die neu im Vorstand vertretenen<br />

Personen stellten sich dann auch vor:<br />

Christian Markus Vogt, der Bundesreferent<br />

Nautik der Österreichischen<br />

Wasserrettung, übernimmt das Referat<br />

für Binnengewässer und Michael Hecker,<br />

Crew-Commander Steiermark des Yacht<br />

Club Austria, übernimmt das Referat für<br />

Küste und Hochsee.<br />

Die Rechnungsprüfer bleiben unverändert<br />

im Amt und die organisatorisch<br />

wichtigste Person im MSVÖ, Claudia<br />

Loza-Castañeda, wird weiterhin als<br />

Generalsekretärin das Büro führen.<br />

Den Abschluss der erfolgreichen Generalversammlung<br />

bildete ein gemeinsames<br />

Buffet. Dabei wurde eine weitere wichtige<br />

Funktion der Generalversammlung erfüllt,<br />

nämlich fruchtbare Gespräche zwischen<br />

den Klubs.<br />

Fahrtenskipper<br />

Auch in diesem Jahr erinnern wir unsere<br />

Mitglieder wieder daran, dass es an der<br />

Zeit ist, die Anmeldungen für den „MSVÖ-<br />

Fahrtenskipper“ an das MSVÖ-Büro zu schicken.<br />

Das Formular und die Informationen<br />

dazu finden Sie auf der Homepage „www.<br />

msvoe.at –> Mitglieder –> Fahrtenskipper.<br />

Der Einsendeschluss ist der 31. Jänner<br />

<strong>2020</strong>, spätere Meldungen können aus organisatorischen<br />

Gründen von uns nicht mehr angenommen<br />

werden.<br />

Daniel Lasselsberger<br />

auf seinem Burrasca.<br />

Jetski<br />

Lasselsberger holt Vize-Europameistertitel<br />

nach Österreich.<br />

Text Daniela Lasselsberger<br />

Fotos raceandmore.com<br />

Auf der Erfolgswelle fuhr Daniel Lasselsberger<br />

in diesem Jahr. Obwohl<br />

er von drei Rennen nur zwei bestritten<br />

hat, holt er sich in der Saison 2019<br />

den Vizeeuropameistertitel. Nach erfolgreich<br />

gefahrenen Pole-Position-Läufen gewann<br />

er die Rennen auf seinem Burrasca<br />

von Belassi in Zagreb sowie in Ungarn<br />

souverän. Auch die Alpe-Adria-Tour 2019<br />

(gesamt fünf Rennen) konnte er in der<br />

Klasse GP1 mit Platz 3 und in der Klasse<br />

GP2 erfolgreich mit einem Gesamtsieg<br />

abschließen.<br />

Mit Unterstützung seiner beiden Haupt -<br />

sponsoren Belassi und raceandmore.com<br />

geht es in die Saison <strong>2020</strong>: die UIM-ABP-<br />

European-Championship-Circuit Rennen<br />

in Portugal, Ungarn und Polen sind ebenso<br />

wie die Alpe-Adria-Tour <strong>2020</strong> bereits fix.<br />

Skippertraining<br />

Hafenmanöver Intensivtraining in Punat<br />

(Mono, Kat). Keine langen Anfahrten, maximal<br />

sechs/vier Personen an Bord. All inklusive<br />

Skippertraining, keine versteckten Kosten.<br />

Ausbildung FB2, FB3<br />

Praxis auf unseren eigenen Schiffen. Mit unseren<br />

interaktiven Lernunterlagen für Skipper<br />

ist die Theorie ein Kinderspiel.<br />

DANIEL<br />

LASSELSBERGER,<br />

Obmann Rennsprit.at<br />

Trimmseminar<br />

Trimmseminar für Fahrten- und Regattasegler.<br />

Drei Tage Intensivkurs. Erklärung aller Trimmeinrichtungen<br />

mit vielen Tipps der Profis auf<br />

unserer First 40 mit Top Ausstattung (CBS Sails).<br />

Tel: +43 699 197 456 91 HP: www.blue-2.at , www.skipper360.at EMail: office@blue-2.at


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News Jänner/Februar <strong>2020</strong><br />

YCA-SEGELN SPEZIAL<br />

In den<br />

Hebriden<br />

Die Hebriden im Nordwesten Schott lands schützen<br />

das Festland wie ein Wellenbrecher vor Wind und<br />

Welle. Zwischen den Äußeren Hebriden und dem<br />

Britain‘s mainland befinden sich im Süden The Sea<br />

of Hebrides, der Little Minch und im Norden der<br />

Minch – ein wunderbares Segelrevier, wenn auch<br />

schottisch rau.<br />

Text Gottfried Titzl Rieser | Fotos YCA<br />

Armadale Marina: Kein Steg, die Yachten liegen an der Boje.<br />

Unser Törn startet Ende<br />

August 2019 in Armadale,<br />

einer kleinen Bucht im Südosten<br />

von Skye. Die Marina in Armadale<br />

ist gewöhnungsbedürftig:<br />

Kein Steg – die Yachten liegen an<br />

der Boje, wir transportieren Gepäck,<br />

Ausrüstung und die Lebensmittel<br />

mit dem kleinen Versorgerboot.<br />

Unser Partner vor Ort „Isle<br />

of Skye Yachts“ hat die Boote ebenfalls<br />

mit dem Versorgerboot betankt,<br />

das Süßwasser wurde mit<br />

einem Schwimmschlauch hinaus<br />

gebracht. Alles sehr gewöhnungsbedürftig,<br />

keine Duschen, keine<br />

Toilette an Land. Das Restaurant<br />

ist ca. 500 m entfernt. Die Yachten<br />

sind in ausgezeichnetem Zustand<br />

und für dieses Revier bestens ausgestattet<br />

– kein Schnickschnack<br />

und aufs Wesentliche reduziert.<br />

Strecktaue und automatische<br />

Rettungswesten gehören hier<br />

zur Standardausrüstung.<br />

Wir entscheiden uns aufgrund<br />

der Wetterberichte für die Umrundung<br />

von Skye im Uhrzeigersinn<br />

und der erste Tag führt uns in den<br />

Little Minch an die Westküste von<br />

Skye. Wir machen in Loch Harport<br />

an einer der sechs Visitor-Bojen unmittelbar<br />

vor der Whiskydestillerie<br />

von Talisker fest. Diese Destillerie<br />

Natürliche Wellenbrecher: Die Hebriden in Schottland.<br />

ist die einzige, die für Besucher<br />

offen ist, ein absolutes Muss. Ein<br />

paar Meter weiter finden wir das<br />

„Old Inn“, das uns mit regionaler<br />

Küche begeistert: Fish & Chips,<br />

Haggies und Gemüsesuppen vom<br />

Feinsten.<br />

Am nächsten Tag ist moderater<br />

Südwest angesagt, wir nützen dieses<br />

Windfenster für den Sprung<br />

über den Minch nach Lochmaddy<br />

auf North Uist in den Äußeren<br />

Hebriden. Nun sind wir mittendrin<br />

in der schottischen Wetterküche.<br />

Man sagt ja „in Schottland erlebst<br />

du alle vier Jahreszeiten an einem<br />

Tag“, hier in diesem Segelrevier<br />

kann man das sogar mehrmals am<br />

Tag erleben. Lochmaddy liegt sehr<br />

geschützt durch die vorgelagerten<br />

kleinen Inseln und Rockies, allerdings<br />

muss man exakt navigieren,<br />

um nicht einen der Unterwasserfelsen<br />

zu küssen.<br />

Nachdem die Wetterprognose<br />

nichts Gutes verheißt, versuchen<br />

wir rechtzeitig mit Kurs Nordost die<br />

Nordspitze von Skye zu umrunden<br />

um in den Inner Sound zu gelangen.<br />

Dort wirken die vorhergesagten<br />

30 Knoten Südwest nicht so<br />

heftig, auch die Wellen können sich<br />

nicht so stark entwickeln. Die Rechnung<br />

geht auf und Loch Gairloch<br />

bietet mit einem wuchtigen Jetty<br />

und einem Schwimmsteg dahinter<br />

perfekten Schutz vor Wind und<br />

Welle. Wir begegnen wenigen Touristen.<br />

Kaum Segelboote, nur ein<br />

paar Fischer, und dennoch: das Pub<br />

ist gerammelt voll, eine Reservierung<br />

ist wärmstens zu empfehlen.<br />

Im Schutz der Inseln Rona und<br />

Raasey segeln wir am nächsten Tag<br />

südwärts und finden am Schwimmsteg<br />

in Kyleakin einen Platz im<br />

Päckchen. Dieser Hafen befindet<br />

sich unmittelbar nach der neuen<br />

76 1/<strong>2020</strong>


Passing Donan Castle.<br />

Vier Jahreszeiten an einem Tag.<br />

Strom bis zu 8 kn, Tidenhub bis zu 4 m.<br />

Skye-Brücke im Osten. Wir verlassen<br />

hier den Inner Sound und befinden<br />

uns bereits im Loch Alsh.<br />

Am nächsten Tag wollen wir die berüchtigte<br />

Meeresenge von Kyle Rhea<br />

befahren. Hier setzt der Strom bis zu<br />

8 Knoten bei einem Tidenhub von<br />

2,5 bis 4 Meter. Das erfordert entsprechende<br />

Planung, um da rechtzeitig<br />

durchzusegeln – dazu kommt auch die<br />

Wettervorhersage: 30 Knoten aus Südwest<br />

– in Kyle Rhea wird dieser SW zu<br />

einem Süd und durch die Düsenwirkung<br />

rechnen wir mit 35 Knoten. Also<br />

warm anziehen, Tee und Kaffee vorbereiten<br />

und durch. Geworden sind es<br />

dann ein Südwind mit 38 Knoten bei<br />

Kurs 180 °, Strom nach Süd und durch<br />

die Eddies und Overfalls ein Hexenkessel<br />

in dieser teilweise nur bis zu<br />

einer Kabellänge breiten Durchfahrt.<br />

Wir kämpfen uns durch den Sound<br />

of Sleat und suchen Schutz im Loch<br />

Nevis in Inverie unmittelbar vor dem<br />

„Old Forge – the most remotest Pub in<br />

Britain‘s mainland“. An ein Anlanden<br />

ist nicht zu denken, der Wind aus<br />

West steht mit 25 Knoten in die Bucht.<br />

Per Funk (Kanal 12) vereinbaren wir<br />

die Bezahlung der Bojenbenützung via<br />

Internet – die uns übermittelte Antwort<br />

war typisch britisch: „The sea was<br />

rough, indeed …“.<br />

Der letzte Tag bringt dann noch Nebel<br />

und Windböen bis zu 41 Knoten<br />

bei der Überfahrt über den Sound<br />

of Sleat – und kaum legen wir in der<br />

Bucht von Armadale an, schläft der<br />

Wind ein, die Sonne kommt heraus –<br />

und so verabschiedet sich dieses wunderbare,<br />

aber auch herausfordernde<br />

Segelrevier von uns Gebirgsseglern<br />

des Yacht Club Austria.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

GENERALSEKRETARIAT<br />

Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />

+43(0)732 781086, office@yca.at<br />

www.yca.at<br />

CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />

Crew-Commander<br />

Christian Schifter<br />

+43(0)1 7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

CREW SALZBURG<br />

Crew-Commander<br />

Hubert Kraft<br />

+43(0)664 9645011<br />

hubert.kraft@yca.at<br />

CREW OBERÖSTERREICH<br />

Crew-Commander,<br />

Generalsekretär<br />

Thomas Hickersberger<br />

+43(0)676 3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

CREW TIROL UND VORARLBERG<br />

Crew-Commander<br />

Johannes Lindig<br />

+43(0)660 5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

CREW KÄRNTEN<br />

Crew-Commander<br />

Fritz Abl<br />

+43(0)664 2436871<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

CREW STEIERMARK<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

+43/(0)676 86643046<br />

mike.hecker@yca.at<br />

YCA-Service und -Leistungen<br />

Wir bauen laufend unser Netzwerk zu starken<br />

Partnern aus. Damit können wir unseren<br />

YCA-Mitgliedern attraktivste Konditionen in<br />

vielen Bereichen anbieten – wie auch auf unserer<br />

Homepage è www.yca.at ersichtlich:<br />

Marinas: Sondertarif Tagesliegeplätze. Italien:<br />

Marina Certosa (Venedig). Kroatien: Marina<br />

Vrsar, Marina Funtana, Marina Punat, Marina<br />

Frapa und Marina Rogoznica, Dubrovnik.<br />

Charter: Müller Yachtcharter, Phoenix<br />

Yachting, Offshore Boote (Kroatien), Bav Adria<br />

Charter (Kroatien), My SeaTime Yachtcharter<br />

d.o.o. (Kroatien), Ionian Charter (Griechenland).<br />

Service: <strong>ocean7</strong>-Magazin, Seahelp GmbH,<br />

Seemannsladen.at.<br />

Versicherung: Pantaenius<br />

YCA-Stützpunkte: Marina Vrsar, Marina<br />

Funtana, Marina Punat, Marina Frapa, Ionian<br />

Charter.<br />

Interessierten Sponsoren und Partnern bieten<br />

wir gerne attraktive Kooperationsformen<br />

und Möglichkeiten für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit an! Auf Ihre Anfragen und<br />

Vor schläge an unser Marketing-Team freuen<br />

wir uns:<br />

è marketing@yca.at<br />

CREW JUGEND<br />

Jugendbeauftragter<br />

Matthias Eckerstorfer<br />

+43(0)650 5583470<br />

matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />

AUSBILDUNG<br />

YCA-Ausbildungsleiter<br />

Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

+43(0)664 3706027<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

NAUTISCHES<br />

KOMPETENZ-ZENTRUM<br />

Wolfgang Hurch<br />

+43 (0)732 781086<br />

wolfgang.hurch@yca.at<br />

1/<strong>2020</strong> 77


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News Jänner/Februar <strong>2020</strong><br />

YCA-AUSBILDUNGSTÖRN<br />

Channel Crossing<br />

Für sechs Crewmitglieder auf einer Elan 434 war das Channel Crossing ab Portsmouth nicht nur<br />

ein Teil der FB4-Ausbildung, sondern auch mit der englischen Südküste im Solent ein Törn in<br />

einem großartigen Segelrevier mit wunderschöner Landschaft.<br />

Text und Fotos Anton J. Knierzinger<br />

Links: The Needles; oben: Crew mit Elan (434), unten:<br />

alte Werft am Beaulieu River.<br />

Unser Skipper OSI Christian<br />

Sperner weiß als fundierter<br />

Kenner des Reviers seine<br />

Begeisterung bestens zu vermitteln.<br />

Das Wetter war typisch für<br />

England. Viel Wind und kurze<br />

Sonnenstunden gefolgt von längeren<br />

Regenperioden.<br />

Der Kanal gehört bekanntlich zu<br />

den Revieren, in welchen Tiden,<br />

Strömungen und wechselnde Witterung<br />

zu den wichtigsten Faktoren<br />

zählen. Die Planung der einzelnen<br />

Schläge spielt hier die größte<br />

Rolle, die auch von unserem Skipper<br />

Christian eingefordert wurde.<br />

Schiffsführung wird jedenfalls<br />

nicht leichter, wenn lauter Häuptlinge<br />

und keine Indianer an Bord<br />

sind. Vielleicht konnten wir aber<br />

gerade deswegen die Bedeutung<br />

strukturierter Manöverplanung,<br />

eindeutiger Kommandos und klare<br />

Rollenverteilung an Bord besser<br />

erkennen. Auch wenn alle von uns<br />

schon oft als Skipper gefahren<br />

sind, man lernt immer dazu.<br />

Wir haben hervorragende Unterlagen<br />

bekommen. Trotzdem<br />

lässt sich nicht jeder Plan dann<br />

auch durchführen. So mussten wir<br />

wetterbedingt die Kanalinseln<br />

streichen, haben aber die Isle of<br />

Wight und den Solent umso besser<br />

kennengelernt.<br />

Diskutiert haben wir auch die<br />

digitale Abhängigkeit, die sich in<br />

den letzten zehn Jahre in unser<br />

Bordleben eingeschlichen hat.<br />

Schließlich hatten wir ja geschätzte<br />

20 GPS-Geräte an Bord. Die Bitte:<br />

„Räum doch das Navigationszeug<br />

von unserem Aufladetisch!“, sagt<br />

wohl einiges. Ein Törn mit „Retronavigation“<br />

wäre da einmal angesagt.<br />

Das englische Essen war nicht so<br />

schlecht wie sein Ruf. Mit Revierkenntnis<br />

und Internet lässt sich<br />

immer ein brauchbares Lokal finden.<br />

An Bord haben wir bewiesen,<br />

dass selbstgekochte Hühnersuppe<br />

aller Medizin als Vorbeugung gegen<br />

Seekrankheit bei weitem überlegen<br />

ist.<br />

Für alle von uns war Channel<br />

Crossing, vor allem die Isle of<br />

Wight und der Solent ein tolles Erlebnis<br />

in einem neuen Revier, das<br />

vielleicht zum Lieblingsrevier werden<br />

könnte. Segeln ist für die Engländer<br />

vor allem Sport und das<br />

steckt an!<br />

TEXT KÜRZEN!<br />

Ausbildung und Clubabende Jänner/Februar <strong>2020</strong><br />

10. Jänner Graz (2 Tage) SRC-Funk-Kurs Var.A<br />

10. Jänner Linz, Tabakfabrik FB3-Theorie-Weekendkurs<br />

11. Jänner Graz (1 Tag) SRC-Funk-Kurs<br />

17. Jänner Ansfelden FB4-Theorie-Weekendkurs<br />

17. Jänner Salzburg FB4-Theorie-Weekendkurs<br />

21. Februar 1040 Wien FB3-Vorbereitungskurs<br />

28. Februar Ansfelden RYA-Yachtmaster-Vorbereitung<br />

28. Februar 1040 Wien FB3-Theorie-Weekendkurs<br />

9. Jänner Salzburg-Wals Schönste Plätze im Mittelmeer<br />

14. Jänner 1110 Wien, Pistauer Segelabenteuer Albanien<br />

15. Jänner Innsbruck/Tirol Gesprächsrunde mit neuen Mitgliedern<br />

24. Jänner Gratwein-Straßengel Jahreshauptversammlung<br />

28. Jänner Linz-Dornach, Volkshaus Segeln in Dalmatien<br />

11. Februar 1110 Wien, Pistauer Satirische nautische Anekdoten<br />

12. Februar Innsbruck/Tirol Generalversammlung<br />

13. Februar Salzburg-Wals Abenteuer Südmeer<br />

13. Februar Graz Rund um Pyrotechnik<br />

17. Februar Leoben, Gösser Bräu Segeln in der Karibik<br />

23. Februar 8330 Feldbach Astronomie und Astronavigation<br />

25. Februar Linz-Dornach, Volkshaus Die Kanarischen Inseln<br />

è www.yca.at/vereinonline<br />

Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, Ort und Datum siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />

78 1/<strong>2020</strong>


YCA-REGATTA<br />

13. Gebirgssegler Cup<br />

Der GSC, die größte YCA-Regatta, findet alljährlich in der<br />

Karwoche (5. bis 9. April <strong>2020</strong>) im Raum Split statt.<br />

Text und Foto Mike Hecker, YCA-Crewcommander Steiermark<br />

First 35: Die Einheitsklasse<br />

mit und ohne Spi nahe Split.<br />

Es sind sechs Wettfahrten an<br />

vier Tagen vorgesehen, davon<br />

drei Up and Down. Ab<br />

vier Wettfahrten gibt es ein<br />

Streichresultat. Wettfahrtleiter ist<br />

wieder Franjo Juric. Die Schwerpunkt-Regatta<br />

zählt auch zur Aus -<br />

trian Offshore Trophy des OeSV<br />

und damit zu den hochwertigsten<br />

Regatten Österreichs. Mit 20 Schiffen<br />

in der Einheitsklasse First 35<br />

wird es die größte sportliche Challenge<br />

Österreichs mit Spi. Sichere<br />

dir schnell noch die beiden letzten<br />

Schiffe!<br />

Das Teilnehmerlimit ist auf 20<br />

Schiffe in der Einheitsklasse First<br />

35 und auf 10 Yachten in der offenen<br />

Klasse ohne Spi beschränkt. So<br />

bleibt auch der familiäre Charakter<br />

der Veranstaltung durch den Organisator<br />

der Veranstaltung, Mike<br />

Hecker, erhalten.<br />

Wir Gebirgssegler reden nicht<br />

über Freundschaft – wir segeln sie!<br />

Weitere Informationen gerne unter<br />

è www.yca.at<br />

oder direkt bei Mike Hecker unter<br />

è mike.hecker@yca.at<br />

MIKE HECKER,<br />

YCA-Crew-Commander<br />

Steiermark<br />

YCA-INTERVIEW<br />

14. Alpe Adria Sailing Week<br />

Fritz Abl, YCA-Commander der Crew Kärnten, lädt vom 24. bis 28. Mai <strong>2020</strong><br />

zur nächsten AASW nach Punat auf die Insel Krk.<br />

Das Interview führte Josef Wagner/YCA Marketing Team<br />

Was gibt es Neues zur AASW <strong>2020</strong>?<br />

FRitz Abl: Die AASW <strong>2020</strong> stellt<br />

sich breiter auf, wir werden mit der<br />

14. Auflage der AASW eng mit der<br />

YCA-Crew Oberösterreich zusammenarbeiten.<br />

Mehr Service bei bis<br />

zu zehn Wettfahrten, darauf kann<br />

man sich jetzt schon beim Segeln<br />

unter Freunden <strong>2020</strong> freuen!<br />

Wo anmelden – zu welchen Preisen?<br />

FRitz Abl: Diese Kooperation auf<br />

breiterer Basis wird durch die neue<br />

Website www.aasw.at und durch<br />

vereinfachte Abläufe bei der Anmeldung<br />

online zu erkennen sein.<br />

Wir von der YCA-Crew Kärnten<br />

sind übrigens stolz darauf, die<br />

AASW auch diesmal wieder aus<br />

eigenen Mitteln finanziell fördern<br />

zu können – in Form von Frühbucher<br />

rabatten und reduzierten<br />

Nenn geldern für unsere Mitglieder,<br />

speziell für junge Mitglieder.<br />

Der Frühbucherrabatt auf das<br />

Nenngeld und die Chartergebühr<br />

für die Einheitsklasse-Yachten gelten<br />

noch bis zum 31. Dezember<br />

2019. Letzteres natürlich nur, sofern<br />

noch Yachten verfügbar.<br />

Welche Klassen werden gesegelt?<br />

FRitz Abl: Neben den offenen<br />

Klassen mit dem Alpe Adria Cup,<br />

der Kärntner Cruising Trophy und<br />

dem Alpe Adria Cruising Cup ist<br />

die Einheitsklasse mit dem Austria<br />

Cup einer unserer traditionsreichsten<br />

Bewerbe. Gesegelt wird der<br />

Austria Cup mit den Beneteau<br />

First 35 als Einheitsklasse mit und<br />

ohne Spi.<br />

Alle Infos, mögliche Kosten,<br />

Rabatte und Online- Anmeldemöglichkeiten<br />

unter<br />

è www.aasw.at è friedrich.abl@yca.at<br />

Freundlich, aber fordernd:<br />

die AASW in Punat/Krk.<br />

FRITZ ABL<br />

YCA-Crew-Commander<br />

Kärnten<br />

1/<strong>2020</strong> 79


SAIL AUSTRIA<br />

News Jänner/Februar 2019<br />

FB3 50-h-Langfahrt. ISAF-Training. Alex‘ Skippertasche.<br />

Lernen für den Sommer<br />

Wenn der Schnee fällt, erinnern wir uns gerne an die warmen Stunden auf dem Meer<br />

zurück. Dabei eignet sich die kalte Jahreszeit perfekt für jene Fortbildungen, die in den<br />

Sommermonaten neben dem Segeln nicht unterzubringen sind. Unsere Partnerschulen<br />

haben für jeden Skipper das ideale Angebot.<br />

FB3-THEORIEKURS –<br />

DER NÄCHSTE SCHRITT<br />

Wichtig: Wenn man Katamarane<br />

oder größere Monos chartern will,<br />

ist der FB2 in Kroatien nicht ausreichend!<br />

Der Befähigungsausweis für<br />

den Fahrtbereich 3 ist der logische<br />

nächste Schritt für Segler und FB2-<br />

Besitzer, die bereits Skippererfahrung<br />

gesammelt haben. Jetzt<br />

gilt es, neue Gewässer und Reviere<br />

zu entdecken. Doch es braucht tiefgründigeres<br />

Wissen für das sichere<br />

Befahren des FB3 (200 Seemeilen<br />

vor der Küste). Unter anderem werden<br />

Passagenplanung von Lang-<br />

SAIL AUSTRIA<br />

VEREIN ZUR FÖRDERUNG DES SEGELSPORTES<br />

Lagerstraße 1–5, 2103 Langenzersdorf, +43(0)664/88254204, office@sailaustria.at<br />

www.sailaustria.at<br />

OBMANN<br />

Alexander Bayr<br />

STV. OBMANN<br />

Klemens Bayr<br />

fahrten, natürlich auch Strömungen<br />

und Tide sowie Sicherheitsausrüstung<br />

und Wachführung eingehend<br />

thematisiert.<br />

Es ist ausschließlich ein theoretisches<br />

Upgrade auf den FB2 erforderlich.<br />

Dieses kann jederzeit, vor<br />

oder nach der Erlangung der vollständigen<br />

Praxis, gemacht werden<br />

(1500 sm, davon 500 sm als Skipper,<br />

und eine 50-Std.-Langfahrt).<br />

FB3/Fahrtbereich 3 – Theoriekurs,<br />

22.–23. Februar <strong>2020</strong>, € 399,–<br />

WETTERSEMINAR<br />

MIT BERNHARD FISCHER<br />

Kalt- und Warmfronten, Schichtund<br />

Turmwolken, Borawalze und<br />

Gewitter: Kaum eine andere Sportart<br />

ist dem Wetter so ausgeliefert<br />

wie das Segeln. Wetterexperte Bernhard<br />

Fischer erklärt die Mechanismen<br />

und was sie für Segler in der<br />

Praxis bedeuten. Auch die besten<br />

Wetter-Apps und die zugrundeliegenden<br />

Modelle werden beleuchtet.<br />

Wetterseminar für SeefahrerInnen,<br />

14. März <strong>2020</strong>, € 99,–<br />

wissen, worauf man achten muss.<br />

Mit Christian Kargl testen wir die<br />

Sicherheitsausrüstung auf Herz und<br />

Nieren, Spaß garantiert.<br />

Termine: www.b3-onwater.at<br />

PRAXISLEITFADEN<br />

FÜR DEN ERSTEN TÖRN<br />

Heuer den FB2 gemeistert und<br />

schon eine Crew für die kommende<br />

Saison zusammengestellt? Skipper<br />

Alex gibt seine Tipps und Erfahrungen<br />

von vielen hundert Törns weiter.<br />

Dabei gilt sowohl für Skipper als<br />

auch für Crew: Die Segelreise steht<br />

und fällt mit der Vorbereitung und<br />

Planung. Was macht die Crew, während<br />

ich das Schiff übernehme, welche<br />

Instrumente fehlen noch in<br />

meiner Skippertasche und wie gehe<br />

ich mit auftretender Seekrankheit<br />

um? Das und vieles mehr bespricht<br />

Skipper Alex in seinem gewohnt<br />

praxisorientierten Seminar!<br />

Der praktische Leitfaden für deinen<br />

ersten Törn, 29. Februar <strong>2020</strong>, € 99,–<br />

Alle Kurse buchbar über<br />

è www.b3-onwater.at/segelkurs-termine/<br />

PRÜFUNGSREFERENT<br />

Bernhard Fischer<br />

MEDIENREFERENT<br />

Richard Gansterer<br />

ISAF-SAFETY-TRAINING<br />

Rettungsinsel, Rettungsweste<br />

u. v. m.: Hoffentlich werden sie niemals<br />

benötigt, aber für den Fall der<br />

Fälle sollte man vorbereitet sein und<br />

Buchtipps für die Winterzeit<br />

Meno Schrader: Das Wetterbuch für Wassersportler.<br />

Adlard Coles, Peter Bruce: Schwerwettersegeln.<br />

Bernhard Moitessier: Der verschenkte Sieg.<br />

80 1/<strong>2020</strong>


Trophäen-Sammlerin<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

BRITISH YACHTING AWARDS. Der<br />

runderneuerte Topseller Sun Odyssey<br />

410 von Jeanneau hat sich heuer<br />

als fleißiger Preis-Pflücker hervorgetan.<br />

Nachdem sie vom US-Fahrtenmagazin<br />

Cruising World als „Best<br />

Midsize Cruiser Over 38 Feet“ und<br />

von Yacht Style als „Best Sailing Yacht<br />

in Asia“ ausgezeichnet wurde, adelten<br />

Anfang Dezember die bri ti schen<br />

Publikationen Sailing Today und<br />

Yachts and Yachting die SO 410 mit<br />

dem „British Yachting Award“ in<br />

der Kategorie „Cruiser of the Year“.<br />

Neues für <strong>2020</strong> gibt es auch zu<br />

berichten: „Ab nächstem Baujahr ist<br />

die Sun Odyssey 410 auch mit<br />

Schwenkkiel zu haben“, so Hannes<br />

Grassl, Sales-Manager des Österreich-<br />

Händlers Trend Travel & Yachting.<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Die beiden Jeanneau-<br />

Designer Marc Lombard und<br />

Jean-Marc Piaton bei der<br />

Preisverleihung.<br />

These boots are made for sailin‘<br />

SEGEL-SCHUHWERK. Die speziell<br />

für Jollen-Segler konzipierten Neopren-Stiefel<br />

von Zhik sind jetzt in<br />

einer neuen, verbesserten Version erhältlich.<br />

Ein neues Schnürsystem soll<br />

das An- und Ausziehen des naturgemäß<br />

sehr engen Schuhwerks erleichtern.<br />

Eine verbesserte Gummizusammensetzung<br />

und ein neues Profil<br />

sollen für mehr Grip sorgen.<br />

Der Stiefel des australischen Segelspezialisten<br />

ist in den Größen 37,5<br />

bis 47,5 in zwei Ausführungen erhältlich:<br />

mit 4 mm Neopren und<br />

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Cruise 10.0, der zudem mit einem<br />

neuen, leiseren Getriebe ausgestattet<br />

wurde und vor allem von gewerblichen<br />

Betrieben (etwa in Arbeitsbooten<br />

oder im Ökotourismus) genutzt wird.<br />

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IMPRESSUM<br />

MEDIENINHABER: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt, +43 463/461 90 25,<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at,<br />

Firmenbuchnummer 105347 y, Landes gericht Klagenfurt,<br />

UID ATU 25773801 · ANWENDBARE VOR-<br />

SCHRIFT: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at) · GESCHÄFTSFÜHRER: Wolfgang<br />

Forobosko · CHEF REDAKTION: Tahsin Özen,<br />

Witthauergasse 31, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at ·<br />

ART-DIREKTION: Catharina Pichler · GRAFISCHES<br />

KONZEPT: Thomas Frik, www.viertelbogen.at · MIT-<br />

ARBEITER DIESER AUSGABE: Inga Beitz, Jonathan<br />

Buttmann, Michael Eder, Mag. Wolfgang Gemünd, Wolfgang<br />

Hausner, Bernd Hofstätter, Dr. Reinhard Kikinger,<br />

Matt Müncheberg, Thomas Pernsteiner, Kurt Pinter,<br />

Roland Regnemer, Gottfried Titzl Rieser, Dr. Bobby<br />

Schenk, Alexandra Schöler-Haring, Dr. Alfred Zellinger ·<br />

PRODUKTION UND DRUCK: Satz- und Druck-Team<br />

GmbH · ANZEIGEN: Bernd Hofstätter +43 664/552 09 32,<br />

b.hof staetter@<strong>ocean7</strong>.at · EINZELVERKAUFSPREIS:<br />

Österreich € 4,90 · ABO-PREISE: Bezugs preis Inland für<br />

sechs Ausgaben: € 29,– · ABO- BESTELLUNG: abo@<strong>ocean7</strong>.at,<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at · VERTRIEB: Presse Großvertrieb<br />

Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10,<br />

5081 Anif/Salzburg · Diese Zeitschrift und alle in ihr<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der<br />

Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von<br />

Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch<br />

Annahme eines Manuskripts erwirbt der Herausgeber<br />

das ausschließliche Recht zur Veröffent lichung. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird<br />

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Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 u. 2 Urheberschutzgesetz,<br />

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Verein Sail Austria, Lagerstraße 1–5, 2103 Langenzers -<br />

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gasse 88, www.yca.at<br />

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Motor bootsport und Seefahrts Verband Österreich,<br />

Forchheimergasse 34/118, 1230 Wien, www.msvoe.at<br />

Jury-Mitglied<br />

1/<strong>2020</strong> 81


Sailing Poetry<br />

London Sailing<br />

Ich beschließe die Segelsaison in London, mit einer Wayfarer-Jolle auf der<br />

Themse zwischen Canary Wharf und Tower Bridge und erzähle die Fabel<br />

vom Londoner Stadtfuchs Romeo.<br />

Mitten durch London zu<br />

segeln ist nicht so ungewöhnlich,<br />

wie es für uns<br />

mediterrane Segler klingen mag;<br />

es gibt einige Clubs hier, die das<br />

Segeln auf der Themse pflegen, z. B.<br />

das Dockland Sailing and Watersports<br />

Centre (www.dswc.org) auf<br />

der Isle of Dogs, die Westminster<br />

Boating Base, mit einem stilvollen<br />

Clubhaus über dem Fluss (www.<br />

westminsterboatingbase.co.uk/)<br />

oder der Shadwell Segelclub (www.<br />

shadwellsailing.com), ein gastfreundlicher<br />

Club im Schatten der<br />

Bürotürme der Canary Wharf.<br />

Man trifft sich dort zum gemeinsamen<br />

„Evening Segeln“ (zuletzt<br />

während der Saison jeden Dienstagabend),<br />

wobei auf Sicherheit<br />

professionell Wert gelegt wird: die<br />

Ausfahrten werden von Motorbooten<br />

begleitet, man ist über<br />

Funk verbunden, bei Qualifikation,<br />

etwa durch einen international gültigen<br />

Segelschein, kann man auch<br />

selbst ein Boot „helmen“; sogar<br />

eine Mitgliedschaft wäre interessant<br />

– für nur 150 Pfund im Jahr;<br />

der seltene Fall, dass London unter<br />

dem Preisniveau von Österreich<br />

liegt. Die Ausrüstung bekommt<br />

man vor Ort, selbst das Ölzeug.<br />

Mit einer Wayfarer-Jolle also auf<br />

die Themse, eine 3-Mann-Jolle mit<br />

hohem Freibord, die hier als das<br />

geeignete Boot für ruppige Tidengewässer<br />

wie die Themse gilt, stabil<br />

aber auch schnell genug; Bermudarigg,<br />

4,82 m lang und 370 kg<br />

schwer, wird mit Genua und auch<br />

Spinnaker gefahren. Segelzeichen<br />

„W“. Alle Boote tragen hier am<br />

Masttop „Crewsaver Mastfloats“,<br />

luftgefüllte Schläuche, die ein<br />

Durchkentern verhindern sollen.<br />

Wir segeln flussaufwärts gegen<br />

den Gezeitenstrom, vorsichtig der<br />

Tide und der schnellen Clipper<br />

wegen. Mit uns im Konvoi weitere<br />

Wayfarer Dingies und ein Drascombe<br />

Longboat. Jollensegeln ist<br />

die direkteste Art zu segeln, man<br />

spürt Wind und Wellen in den Beinen,<br />

jeder Dickschiffsegler sollte<br />

das von Zeit zu Zeit tun. Gilt im<br />

Towerbridge<br />

voraus, vor uns<br />

das Drascombe<br />

Longboat; backbords<br />

Renzo Pianos<br />

Wolkenkratzer,<br />

genannt The Shard.<br />

ALFRED ZELLINGER<br />

ist Schriftsteller und<br />

erlernte das Segeln in<br />

der O-Jolle des Vaters<br />

auf dem Traunsee. Dort<br />

segelt er heute einen<br />

30er-Schärenkreuzer,<br />

auf dem Meer eine 46er<br />

Grand Soleil.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

besonderen Maße auch auf der<br />

Themse: schon der Schwell der<br />

passierenden Schiffe sorgt für<br />

intensives Feeling. Der Wind ist<br />

allerdings infolge der Biegungen<br />

des Flusses unberechenbar, lässt<br />

er nach, zieht die Ebbe uns wieder<br />

zurück und es gilt, sich von Bojen<br />

und anderen Hindernissen freizuhalten.<br />

Ja, das Segeln hier unterscheidet<br />

sich ein wenig vom Segeln<br />

auf Meer oder Binnensee.<br />

„Britannia rule the waves!“ hieß<br />

es einmal und im Herzen der für<br />

Jahrhunderte ersten Seemacht<br />

dieser Welt fühlt man an jeder<br />

Biegung des Flusses, dass von hier<br />

einmal ein Weltreich regiert werden<br />

konnte.<br />

Welch ein Unterschied zu seiner<br />

heutigen Politik! Mit dem Sieg der<br />

Flotte vor Trafalgar, dank der besseren<br />

Segelmanöver übrigens, begann<br />

ein britisches Zeitalter. Man<br />

spricht von einer Pax Brittanica,<br />

wenn diese auch nicht annähernd<br />

die einstige Pax Romana erreichte,<br />

die 200 Jahre lang weitgehend für<br />

Frieden gesorgt hatte.<br />

Den Abend beschließen wir in<br />

der Aqua-Bar im 31. Stock der<br />

„Shard“, bei einem Cocktail „Romeo“,<br />

benannt nach jenem Stadtfuchs,<br />

der es während des Baus der<br />

Shard bis in den 72. Stock geschafft<br />

hatte, den die Arbeiter fütterten,<br />

ihm des nahen Shakespeare-Theaters<br />

wegen den Namen Romeo<br />

gaben, ihn später einfingen und,<br />

da Füchse nicht gerade geschaffen<br />

sind für ein Leben auf Wolkenkratzern,<br />

zurück auf Ground Zero<br />

brachten. Romeo empfahl sich in<br />

Richtung Globe-Theater und zur<br />

Erinnerung an diesen Fuchs, der<br />

so hoch hinaus wollte wie stets wir<br />

Menschen auch, gibt es jetzt diesen<br />

Cocktail.<br />

<br />

Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />

Damen und Herren, segeln wir auf<br />

dem Traunsee mit meinem alten<br />

Schärenkreuzer und treffen die<br />

Musiklegenden David Nyman und<br />

Arnold Schönberg.<br />

82 1/<strong>2020</strong>


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