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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel
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TRENDS 2020
planet toys 29
STRATEGIE GEFRAGT: Ein starker Sturm kommt auf
die Stadt im Himmel zu. Die Spieler müssen gemeinsam
versuchen, rechtzeitig von dort zu entkommen,
bevor sie vom Wind hinuntergeweht oder vom Blitz
getroffen werden. Dabei muss sich das Team gut absprechen
und jeder Spieler seine besondere Fähigkeit
geschickt einsetzen. Die Rakete funktioniert im Spiel
dabei mit Geräusch und Licht.
Schmidt Spiele; www.schmidtspiele.de
BELIEBT: Die Angry Birds sind los! Wer trifft die
meisten gegnerischen Schweine oder Birds? Red,
Chuck, Bomb, Matilda, Jim, Jake und Jay müssen
auf die Wiese geflippt werden, sodass so viele
Schweine wie möglich getroffen werden. Wer am
meisten Sterne sammelt, gewinnt.
Kosmos; www.kosmos.de
WIR BEOBACHTEN ERHÖHTE
AKZEPTANZ
Spielzeug war schon immer grenzen-, alters- und klassenlos. Pädagogisch wertvolles Spielzeug gibt
es allerdings erst seit gut 200 Jahren, während Spielzeug für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen
oder besonderen Bedürfnissen bisher ein Nischendasein fristete. Das ändert sich, glaubt das
TrendCommittee der Spielwarenmesse – und ruft den Trend „Be You!“ aus. Wir sprachen mit Daniele
Caroli, Chefredakteur von Parents’ Choice.
Herr Caroli, Inklusion und Diversität
sind seit Jahren gesellschaftspolitische
und pädagogische Megatrends.
Wir konnten aber nur eine seit Jahren
anhaltende Entwicklung zu kooperativen
Spielen registrieren, aber keinen
Trend zu therapeutischen und didaktischen
Spielen mit Inklusions-Faktor.
Ist uns etwas entgangen?
Daniele Caroli: Ich habe den Eindruck,
dass sich die Spielwarenbranche erst
seit einigen Jahren mit sozialen Unterschieden
und Inklusion richtig auseinandersetzt
und somit dem wachsenden
Bewusstsein für solche Themenkomplexe
in einigen Ländern Rechnung
trägt. Man könnte aber sicherlich behaupten,
dass sich die ersten Zeichen
eines Sinneswandels schon damals
zeigten, als der Einzelhandel in manchen
Ländern der Welt die traditionelle
Trennung von Spielwaren nach
Geschlechtern hinterfragte, d. h. also
Puppen und Spielküchen ausschließlich
für Mädchen und Fahrzeuge und
Bausätze für Jungen. Das war an sich
ein wichtiger Schritt gegen erzwungene
Geschlechterrollen, welche die
Entwicklung eines gesunden sozialen
Umfeldes negativ beeinflussen können.
Warum erachten Sie den Schritt denn
als so wichtig? Oft kommen wir doch
gar nicht aus unserer „Haut“!
D.C.: Der Mensch soll sich frei entfalten,
die eigenen Begabungen für sich
»Wir beobachten also
nicht unbedingt einen
neuen Trend, sondern
eher eine erhöhte Akzeptanz.«
DANIELE CAROLI
Chefredakteur Parents’ Choice
entdecken und den eigenen Neigungen
folgen dürfen. Mich beeindruckt
schon sehr die Entwicklung der Barbie-Puppe,
die im Laufe der Jahre unterschiedliche
kulturelle
Herkünfte,
diverse Rollen im
Arbeitsleben und
auch noch diverse
Körperformen angenommen
hat.
Zuletzt wurde die
Modepuppe als
Mädchen mit Behinderung
dargestellt,
entweder
im Rollstuhl oder
mit einer Beinprothese.
Einzelne Hersteller
bieten
seit Jahrzehnten
Spielzeug
und Materialien zur
Förderung von Menschen
mit besonderen
Bedürfnissen an. Können
Sie uns Beispiele
geben, dass wir es hier
tatsächlich mit einem
neuen, vielleicht auch
nachhaltigen Trend zu
tun haben?
D.C.: Die Spielwarenbranche
hat bisher
bereits vereinzelt