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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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INTERVIEW

planet toys

Thema, aber wir wollen up to date sein

und müssen mit den Fernsehserien gehen.

Wir wollen das bieten, was Kinder

anspricht, es muss im Auge knallen.

Wenn es das tut, dann spricht es auch

das Kind an. Davon sind wir überzeugt,

das ist auch in unserer Kindheit so gewesen.

N.W.: Wichtig ist für uns, auf die Kunden

zu hören. Am Anfang haben wir das

eine oder andere Mal gedacht, dass wir

ein bestimmtes Sortiment brauchen.

Diese Vorstellung hat sich ganz schnell

verflüchtigt, weil wir auf die Kunden

hören.

»Es gibt im Bewusstsein der

Menschen ein Umdenken.

Sie wollen eine Stadt mit

Wohlfühlatmosphäre und

die Spaß macht. Sie suchen

das Individuelle.«

LARS KÜCKELHAHN

Geschäftsführer, EULIES

Warum haben Sie sich für den Spielzeugring,

sprich die VEDES entschieden?

Alle Verbundgruppen leiden

unter Mitgliederverlusten und werben

massiv um Mitglieder!

N.W.: Wir sind mit dem Katalog groß

geworden.

L.K.: VEDES ist schon immer ein Name

gewesen.

Also einmal VEDES, immer VEDES?

L.K.: Das würde ich jetzt nicht unbedingt

sagen, aber wir haben es in den letzten

Monaten gemerkt, dass die VEDES

schnell ist, d. h. wir haben die Ware innerhalb

von zwei Tagen hier. Die VEDES

bietet uns die Digital-Shopping-Lösung,

was uns ermöglicht, nah am Kunden

und seinen Bedürfnissen zu sein. Bei

den Konditionen passt es ebenfalls sehr

gut, auch wenn es immer ein bisschen

teurer ist, als wenn wir Bestellungen

direkt mit den Lieferanten abwickeln

würden. Der VEDES Service ist super.

Zum anderen erhalten wir regelmäßig

den Newsletter über „heiße Ware“, die

uns, das muss man ehrlich sagen, in

gewisser Weise am Leben hält. Wenn

wir uns vorstellen müssten, uns ständig

über alles selbst zu informieren, würde

uns das überfordern.

Wie haben die Nürnberger Sie bei der

konzeptionellen Planung, aber auch

bei der Umsetzung unterstützt?

N.W.: Die haben uns stark geholfen, das

muss man den Nürnbergern hoch anrechnen,

schließlich standen wir unter

enormem Zeitdruck. Auch beim Ersteinkauf

konnten wir dank der VEDES

Fehler vermeiden.

L.K.: Selbstverständlich hatten wir

auch unseren eigenen Kopf, da konnte

uns keiner reinreden, aber die Unterstützung

war wirklich gut.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der

digitalen Shopping-Lösung gemacht?

N.W.: Das ist auch für uns Neuland, wir

müssen uns da rantasten. Mittlerweile,

das können wir sagen, arbeiten und bestellen

damit Kunden täglich. Das ist

eben eine neue Generation. Im Großen

und Ganzen wird das Shopping-System

gut angenommen.

L.K.: Man muss dem Kunden allerdings

schon sagen, was man damit alles machen

kann und wie es funktioniert.

Die Branche leidet am Generationswechsel.

Was muss die Verbundgruppe

oder die Branche tun, damit junge

Leute, wie Sie, entscheiden, es doch

mit einem Spielwarengeschäft zu probieren?

N.W.: Ich glaube, die Verbundgruppen

können da wenig leisten.

L.K.: Das fängt bei der einzelnen Person

an. Wir sind Charaktere, die sich

nur schwer unterordnen können, weil

wir immer unser eigenes Ding machen

wollen. Ich glaube, man muss den jungen

Menschen sagen, dass sie sich hier

selbst verwirklichen können. Dieser

Antrieb überwiegt auch bei uns.

Wir lesen aber immer, dass Ihre Generation

lieber Nine-to-five-Jobs will!

N.W.: Klar haben wir schon gesagt, du

meine Güte, was haben wir diese Woche

wieder gerissen. Waren es 70 Stunden?

Am Ende des Tages kommt man

abends wirklich zufrieden nach Hause,

weil man nicht den ganzen Tag von irgendjemandem

was auf die Finger

gekriegt hat. Es sind unsere eigenen

Fehler, aus denen wir lernen. Jede Entscheidung

treffen wir.

Und was haben Sie nach einem halben

Jahr bei EULIES gefunden, womit Sie

nicht gerechnet haben?

L.K.: Die Kundennähe, die Interaktion

mit den Kids, die sich total für irgendwas

begeistern können. Ich muss sagen,

Einzelhandel macht mir richtig

Spaß, mehr als jeder Nine-to-five-Job

im Büro. Und wir haben unsere Liebe

zu Peine wiederentdeckt.

N.W.: Zufriedenheit! Man geht abends

nach Hause und man weiß genau, was

man und für wen man das getan hat.

Wer nicht im Internet präsent ist, existiert

nicht, sagen Zyniker. Wann beginnt

EULIES zu existieren?

N.W.: (lacht) So etwas kann man nicht

als Schnellschuss realisieren, sondern

das muss eine Basis haben, denn wir

wollen nicht nur einen Internetauftritt,

sondern auch gleich einen Shop haben.

Dabei werden wir auf die VEDES zurückgreifen.

L.K.: EULIES existiert stark in den sozialen

Medien. Auf Facebook haben

wir 1.000 Follower schon generiert im

ersten halben Jahr. Das ist wirklich

gut. Wenn wir etwas posten, merken

wir das immer direkt am nächsten Tag.

Es stimmt aber, eine richtige Internet-

Seite besteht noch nicht, das kommt im

nächsten Jahr, weil wir uns dafür entschieden

haben, zunächst alle Kraft in

den Laden zu stecken. Uns ist außerdem

bewusst, dass wir, selbst wenn wir

eine Website mit der Möglichkeit des

Einkaufs anbieten, nur ein kleines Licht

bleiben werden.

Kunden wollen ja zunehmend bespaßt

werden. Mit was wartet EULIES auf,

damit die Kunden zu Stammkunden

werden?

N.W.: Wir bauen unser Geschäft permanent

um. Wenn ein Kunde nach drei

Tagen wiederkommt, sieht es anders

aus.

Sie sind also vor allem waren- und

sortimentsorientiert?

L.K.: Ja, weil wir uns selbst dafür so

begeistern können. Bei EULIES wird

immer gewechselt, gewechselt und

gewechselt. Wir stellen nicht 10 laufende

Meter Paw Patrol rein, wir haben

2 Meter, dafür wechseln wir alle zwei

Wochen das Sortiment. Das wissen die

Kinder.

Sie erziehen also Ihre Kunden?

L.K.: (lacht) So sieht es aus, wir tun,

was wir können.

Herr Kückelhahn, Herr Willmann, wir

bedanken uns für das Gespräch.

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