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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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INTERVIEW

planet toys

„UNVERBESSERLICHE

OPTIMISTEN“

Es gibt sie noch, die Liebe zum Spielwareneinzelhandel, und das sogar in der Y-Generation. In Peine

zeigen seit gut einem halben Jahr die Newcomer Nils Willmann und Lars Kückelhahn, dass Handel

richtig Spaß machen und einen erfüllten Alltag bringen kann – vorausgesetzt, man liebt das, was

man tut.

»Mir ist bekannt, dass der

stationäre Einzelhandel

seit Jahren eher auf einem

absteigenden Ast sitzt, aber

ich war schon immer ein

Charakter, der das Risiko

nicht gescheut hat, genau

wie Nils.«

LARS KÜCKELHAHN

Geschäftsführer, EULIES

Herr Kückelhahn, mit der Frau fürs Leben

wurde es in der RTL-Kuppelshow

„Die Bachelorette“ leider nichts. Sind

jetzt Spielwaren Ihre große Liebe?

Lars Kückelhahn: (lacht) Sie sind ja

sehr gut informiert! Nein, bei „Die Bachelorette“

hatte ich meine glorreichen

fünf Minuten, aber ich habe mich dann

doch zum Spielzeug hin orientiert. Das

macht mir viel Spaß, weil ich zum einen

immer schon von Spielzeug begeistert

war und zum anderen früher viel gesammelt

habe. Es ist das Thema für

mich, bei dem ich sage, das will ich in

den nächsten Jahren weitermachen.

In Wolfsburg hätten Sie es vermutlich

leichter gehabt, oder?

L.K.: Die Arbeit in einem großen Autokonzern

im Marketing hat auch Spaß

gemacht, aber sie war viel zu trocken.

Den ganzen Tag im Büro sitzen, das ist

überhaupt nicht mein Ding.

Laut Facebook sind Sie eine Person

des öffentlichen Lebens und zudem

nicht abgeneigt, wie wir lesen konnten,

„Zärtlichkeiten auszutauschen“.

Hilft das bei Kunden?

L.K.: (lacht) Das will ich doch stark annehmen,

aber Spaß beiseite, ich glaube,

dass ich durchaus ein Mensch mit

Empathie bin. Das erleichtert den Umgang

mit kleinen und großen Kunden.

Sie planen nicht viel, haben Sie eingeräumt,

wie kam es dennoch zu dem

Plan, ein Spielwarengeschäft zu eröffnen?

Haben Sie zu viel Reggae-Musik

gehört, von der böse Zungen behaupten,

nur in einer Marihuana-Wolke ließe

sie sich ertragen?

L.K.: Reggae-Musik war bei uns schon

immer ein ganz wichtiger Punkt im

Leben, deswegen läuft im Laden auch

immer ein bisschen diese Musik im

Hintergrund. Ich glaube, Reggae ruft

positive Vibes hervor. Die Zeiten, als

man die Musik mit Marihuana gleichsetzen

konnte, sind vorbei. Wir stehen

mitten im Leben.

Und was ist jetzt mit dem Plan?

L.K.: Während des Studiums haben wir

schon einen Online-Shop betrieben und

viel mit Restposten auf Ebay gehandelt.

Irgendwann haben wir gesagt, warum

machen wir geschäftlich nicht was zusammen.

Nils Willmann: Der Handel hat uns

schon immer interessiert. Als Knollis

in Peine geschlossen werden sollte,

haben wir Gespräche mit dem Inhaber

geführt und gesagt, dann machen wir

eben weiter. Am Ende sind wir aber

unseren eigenen Weg gegangenen. Das

war natürlich auch eine Bauchentscheidung,

aber innerhalb von acht Wochen

haben wir das Ding durchgezogen.

2015 haben Sie, Herr Kückelhahn, Ihr

Studium Strategisches Management

in Wolfsburg abgeschlossen. Hat man

Sie dort nicht vor dem Einstieg in den

stationären Einzelhandel gewarnt?

L.K.: (lacht) Mir ist bekannt, dass der

stationäre Einzelhandel seit Jahren

eher auf einem absteigenden Ast sitzt,

aber ich war schon immer ein Charakter,

der das Risiko nicht gescheut hat,

genau wie Nils. Während des Studiums

habe ich mir das Handwerkszeug angeeignet

genauso wie Herr Willmann

während seiner Ausbildung und des

Studiums der Rechtswissenschaften.

Ich bin ein Zahlenmensch genauso

wie ich Marketing liebe. Priorität war

hier, dass wir ganz stark auf die Ausgabenseite

schauen, was auch leider

dazu führte, dass wir die Personal- und

Raumkosten reduzieren mussten. Wir

haben uns deshalb kleiner aufgestellt.

Vorher waren es 1.000 m 2 , jetzt haben

wir 350 m 2 .

Herr Willmann, wie fühlt es sich an,

das Leben als Tennistrainer gegen

eine Existenz als Vermarkter von Peppa

Wutz getauscht zu haben?

N.W.: (lacht) Der Tennistrainer war ein

Mittel zum Zweck, um das Studium zu

finanzieren, aber Tennis ist meine große

Leidenschaft – wie der Handel.

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