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Osnabrücker Wissen Ausgabe 26

Nr. 26 (III-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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Natur und Umwelt

ACHTUNG

GEWEIHE!

WER KNACKT

BEI JEDEM SCHRITT?

GEWEIH ODER HORN?

Geweihe werden aus Knochensubstanz

gebildet und wachsen in jedem

Jahr neu. Hörner bestehen dagegen

aus Horn und halten ein Leben lang,

sofern sie nicht beschädigt werden.

Geweihe tragen Hirsche – bei

den Rentieren ausnahmsweise auch

weibliche Tiere. Hörner haben Gämse,

Ziegen oder Antilopen.

ECHTE SCHWERGEWICHTE

Das Geweih von Rothirschen wiegt

(inkl. Schädel) um die sechs Kilogramm,

kann bei ausgewachsenen

Prachtexemplaren aber auch zweioder

dreimal so schwer sein. Elche,

vor allem die gewaltigen Kamtschatka-

und Alaska-Elche schleppen noch

mehr Gewicht mit sich herum. Ihr Geweih

bringt es mitunter auf mehr als

35 Kilogramm.

ENDEN VERRATEN KEIN ALTER

Auch wenn die Geweihe mit den

Jahren vielgestaltiger und komplexer

werden, lässt sich daraus nicht ableiten,

wie alt ein Zwölfender tatsächlich

ist. Im Alter „setzen die Tiere zurück“,

das Geweih wird dann wieder kleiner.

WENN SAMMLER

ZU WILDERERN WERDEN

Rund 140 Tage brauchen Hirsche,

um ein neues Geweih zu bilden.

Das alte wird abgeworfen. Wer

die Stangen findet und ohne Erlaubnis

mit nach Hause nimmt,

macht sich strafbar. Nach § 15 des

Bundesjagdgesetzes braucht man

zum Sammeln von Abwurfstangen

die schriftliche Erlaubnis des

„Jagdausübungsberechtigten“.

Rentier © Marilena Koch

Wenn die Sehne über das Sprunggelenk der nordischen Hirschart rutscht, ist sie schon von Weitem

zu hören – jeder Schritt des Rentiers macht ein knackendes Geräusch. Die Laufgeräusche sind für die

Tiere sehr hilfreich, denn auch bei dichtem Schneegestöber oder Nebel verlieren sie durch das Knacken

nicht den Kontakt zu ihrer Gruppe. Sie leben in polaren und subpolaren Regionen, vor allem im

Norden Europas, Asiens und Nordamerikas.

ÜBERLEBEN IN POLARER KÄLTE?

Rentiere unternehmen lange Wanderungen,

weil die Temperaturen in

den Tundren und Taigas, in Gebirgen

und nordischen Wäldern häufig

sehr niedrig sind und Nahrungsmangel

herrscht – sie müssen zu echten

Überlebenskünstlern werden. Breite

Hufe mit weit spreizbaren Zehen helfen

gegen das Einsinken im Schnee

und morastigen Boden und ihr dichtes

Fell bietet Schutz gegen die Kälte.

Auch die Nahrungsaufnahme ist eine

Herausforderung. Denn die Tiere,

die bis zu 220 Zentimeter lang

und 320 Kilogramm schwer

werden können, benötigen

sehr viel von ihrer Hauptnahrung,

den Flechten.

Etwa zwei Kilogramm frisst

ein ausgewachsenes Rentier

am Tag.

RENTIER ODER KARIBU?

Neben Flechten ernähren sich Rentiere

auch von Laub, Gräsern, Baumrinde,

Früchten und Pilzen – je nach

Jahreszeit und Lebensweise. In Russland

und Lappland beispielsweise leben

sie vor allem semi-domestiziert,

das heißt in Natur- oder Nationalparks,

in denen sie sich frei bewegen

können, aber zum Teil unter menschlicher

Beobachtung stehen. Im Gegensatz

dazu leben Rentiere in Kanada

und den USA häufiger ungezähmt

– dort werden sie Karibus genannt.

„Reindeer“ (engl.) heißen in Nordamerika

lediglich die domestizierten

Tiere. Karibus und Rentiere gehören

also zur gleichen Tierart: Rangifer tarandus.

HABEN NUR MÄNNLICHE

TIERE EIN GEWEIH?

Die bekannten „Weihnachts-Rentiere“,

Rudolph und Co., werden immer

mit Geweih dargestellt. Das Besondere

ist: Rentiere sind die einzige

Hirschart, bei der beide Geschlechter

ein Geweih tragen. Es kann bei den

Männchen bis zu 130 Zentimeter

groß und 15 Kilogramm schwer werden.

Alle Rentiere werfen ihr Geweih

einmal im Jahr ab – es wächst innerhalb

eines Jahres vollständig nach.

Die Rentier-Männchen tun dies meist

schon im Dezember, die Weibchen

einige Wochen später im Frühjahr.

Sind die Rentiere des Weihnachtsmannes

womöglich eigentlich Weibchen?

Autorin: Marilena Koch

Zoo Osnabrück gGmbH

Klaus-Strick-Weg 12

49082 Osnabrück

Telefon: 05 41 / 95 105 - 0

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www.zoo-osnabrueck.de

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