12-2019
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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Messtechnik<br />
Basisstations-Simulator unterstützt Tests für<br />
LTE-basierten eCall<br />
Die Anritsu Corporation stellte<br />
ihre erweiterte eCall-Testlösung<br />
vor, die aus einer Kombination<br />
des Basisstations-Simulators<br />
MD8475A/B und der<br />
Software für den eCall-Tester<br />
MX703330E besteht und das<br />
Notrufsystem der nächsten<br />
Generation (NG-eCall) unterstützt.<br />
Dies ist ein europaweites<br />
Notrufsystem zum Versenden<br />
von Informationen über Verkehrsunfälle<br />
an eine öffentliche<br />
Notrufzentrale. Durch<br />
das rasche Eingreifen der Rettungskräfte<br />
soll Leben gerettet<br />
und das Auftreten schwerer<br />
Verletzungen verringert werden.<br />
Die Europäische Union (EU)<br />
hat ab dem 31. März 2018 den<br />
Einbau von bordeigenen, auf<br />
dem Notruf 1<strong>12</strong> basierenden<br />
eCall-Systemen (IVS) in allen<br />
Neufahrzeugen der Kategorien<br />
M1 und N1 vorgeschrieben.<br />
Derzeit ist eCall auf ETSI- und<br />
CEN-Normen basiert, wobei das<br />
Inband-Modem zusammen mit<br />
der „Circuit-switched“-Leitung<br />
der GSM- und UMTS-Netze für<br />
den Transport von ecall-Daten<br />
(MSD) benutzt wird. Die Betreiber<br />
in der EU planen jedoch, in<br />
den nächsten zehn Jahren den<br />
Support für GSM und UMTS<br />
auslaufen zu lassen und auf All-<br />
IP-Infrastrukturen wie LTE und<br />
5G überzugehen. Der eCall-<br />
Support für IP-Netze hat viele<br />
Vorteile, darunter eine höhere<br />
Stabilität und Zuverlässigkeit.<br />
Somit wird eCall 1<strong>12</strong> der nächsten<br />
Generation (NG1<strong>12</strong> eCall)<br />
bald Realität sein.<br />
Anritsu rüstet die NG1<strong>12</strong> LTE<br />
eCall-Option derzeit bei seinem<br />
präzisen und umfassend<br />
anwendbaren eCall-Tester<br />
MX703330E nach, der bisher<br />
die GSM/UMTS-basierte<br />
eCall-Testlösung unterstützt hat,<br />
um RFC8147-definierte NGeCall-Funktionstests<br />
und Endto-End-Sprachqualitätstests<br />
zu<br />
realisieren.<br />
Anritsu bietet zudem die weltweit<br />
ersten Testlösungen zur<br />
Validierung von TCU mit eCall-<br />
Funktionen an, indem man nur<br />
ein MD8475B für die Unterstützungen<br />
der 1-Gbit-LTE-Simulation<br />
und NG-eCall-Tests braucht.<br />
Damit ist einerseits eine optimale<br />
Abdeckung für allgemeine Telematiktests<br />
gewährleistet, und es<br />
wird außerdem zu einer Senkung<br />
der Testkosten beigetragen.<br />
■ Anritsu Corporation<br />
www.anritsu.com<br />
Neues Messmodul für TDR-System<br />
Aktuell halten digitale Systeme mit hohen<br />
Taktraten in vielen Anwendungsgebieten<br />
wie beispielsweise Automotive Einzug.<br />
Entsprechende Schaltungen lassen sich<br />
allerdings nicht mehr einfach mit Prüfspitzen<br />
testen. Vielmehr müssen dazu<br />
Hochfrequenz-Messgeräte wie z.B. Zeitbereichsreflektometer<br />
(TDRs) oder Netzwerkanalysatoren<br />
(VNAs) verwendet werden.<br />
Passend dazu bietet die Sequid GmbH<br />
nun ein neues System zur Messung von<br />
hochfrequenten Streuparametern (S-Parametern)<br />
bis 10 GHz an.<br />
TDR-System für<br />
Einfügedämpfungen<br />
Mit dem DTDR-65 bietet Sequid bereits<br />
ein TDR-System zur Impedanzkontrolle<br />
und zur Messung der Rückflussdämpfung<br />
an. Da immer häufiger auch die Messung<br />
von Einfügedämpfungen gefordert wird<br />
(z.B. BroadR-Reach Spezifikation), hat<br />
Sequid die Funktionalität ihres bestehenden<br />
Systems nun erweitert. Bestehende<br />
DTDR-65-Systeme lassen sich problemlos<br />
nachrüsten, damit auch mit diesen singleended<br />
Messungen von Einfügedämpfungen<br />
(insertion loss S21/S<strong>12</strong>) und Rückflussdämpfungen<br />
(return loss S11/S22) erfolgen<br />
können.<br />
Das DTDR-65 ist mit zwei komplementären<br />
TDR-Einheiten ausgestattet, sodass<br />
Reflexions- und Transmissionssignale<br />
ohne An- und Abschrauben des Prüflings<br />
gemessen werden können. Die mitgelieferte<br />
Software enthält einen Wizard, mit<br />
dem eine Kalibrierung einfach und schnell<br />
möglich ist.<br />
Hohe Performance zum<br />
erschwinglichen Preis<br />
Beim DTDR-65 finden etablierte Kalibriermethoden<br />
(Open-/Short-/Load-/<br />
Thru-Standards) aus der Netzwerkanalyse<br />
Anwendung. Zudem kann das TDR-<br />
System mittels Sequid Application Interface<br />
auch für automatisierte Messungen<br />
im Produktionsbereich eingesetzt werden.<br />
Insgesamt bietet Sequid mit dem neuen<br />
Messmodul eine hohe Performance zum<br />
erschwinglichen Preis. Eine Anschaffung<br />
hochpreisiger Netzwerkanalysatoren<br />
(VNA) ist mit dem DTDR-65 außerdem<br />
nicht mehr notwendig.<br />
■ Sequid GmbH<br />
info@sequid.com<br />
www.sequid.com<br />
16 hf-praxis <strong>12</strong>/<strong>2019</strong>