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Reiseproviant - Das Kochbuch für Gruppen

Mit diesem Kochbuch möchten wir euch dazu einladen über den eigenen Tellerrand zu schauen. Wir haben eine bunte Mischung von Rezepten aus aller Welt zusammengestellt, die sich auch für (große) Gruppen eignen.

Mit diesem Kochbuch möchten wir euch dazu einladen über den eigenen
Tellerrand zu schauen. Wir haben eine bunte Mischung von Rezepten aus
aller Welt zusammengestellt, die sich auch für (große) Gruppen eignen.

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DAS KOCHBUCH FÜR GRUPPEN<br />

von Jasmin Khalil<br />

REISEPROVIANT<br />

Essen über den Tellerrand hinaus


Danke<br />

Für das Einsenden der tollen Rezepte danken wir sehr Moni Bayer und Anna Schindler (Naturfreundejugend Pfungsstadt),<br />

Nico Schmidt (NFJ Würtemberg), Brigitte Khalil, Simon Pautmeier und Nina Bartz (NFJ Deutschlands),<br />

Christian Weber (NFJ Rheinland-Pfalz), der Naturfreundejugend Thüringen und der Naturfreundejugend NRW.<br />

Ein großes Dankeschön geht an alle Menschen, die in den Interviews ihr Wissen und ihre Rezepte mit uns geteilt haben.<br />

Ganz herzlich danken wir auch der Köchin Herdis Jensen sowie Sabine Yildirim und Gabi Amos <strong>für</strong> das Korrekturlesen der Rezepte.<br />

Du hast ein leckeres Rezept, das du gerne mit anderen teilen möchtest? Oder du hast festgestellt, dass die Mengenangaben bei einem der Rezepte<br />

nicht stimmen? Wir freuen uns über Hinweise und Einsendungen an info@naturfreundejugend.de.<br />

Mehr Rezepte <strong>für</strong> kleine und große <strong>Gruppen</strong>,<br />

Tipps zum Kochen unterwegs,<br />

Infos zum nachhaltigen Einkauf und<br />

zum interkulturellen Lernen gibt es hier:<br />

www.reiseproviant.info


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 2<br />

KÜCHENKOMPASS<br />

Über das <strong>Kochbuch</strong> 6<br />

Rund um die Küche 8<br />

Gesundes Essen 10<br />

Kochen <strong>für</strong> Viele 12<br />

Basics 14<br />

Zutatenlexikon 15<br />

Beim Einkauf 21<br />

Saisonkalender 24<br />

REZEPTE<br />

29 Suppen<br />

39 Salate<br />

49 Dips, Pasten & Co<br />

55 Sattmacher<br />

61 Hauptgerichte vegetarisch<br />

87 Hauptgerichte mit Fleisch<br />

97 Süßes<br />

WELTWÄRTS<br />

110 Über den Tellerrand geschaut<br />

112 Interviews<br />

124 Neuen Geschmack fördern<br />

125 Tischsprüche<br />

126 Rezepte-Verzeichnis<br />

129 Impressum<br />

1


Vorwort<br />

Essen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und <strong>für</strong> die<br />

meisten mehr als nur Nahrungsaufnahme und Überlebenszweck. Auch<br />

auf <strong>Gruppen</strong>reisen wird gekocht und gegessen. <strong>Das</strong> kann und soll Spaß<br />

machen und natürlich vor allem lecker schmecken. Aber was heißt<br />

schon lecker? Die Geschmäcker sind verschieden und jedeR hat immer<br />

eine ganz eigene Esskultur im Gepäck. Sich auf fremdes Essen einzulassen<br />

ist manchmal gar nicht so einfach. Dabei kann <strong>für</strong> die einen ein<br />

Gurkensalat ebenso „fremd“ sein wie <strong>für</strong> andere ein Szegediner Gulasch.<br />

Neues auszuprobieren ist immer ein Abenteuer – auch beim Essen. Mit<br />

diesem <strong>Kochbuch</strong> möchten wir euch dazu einladen über den eigenen<br />

Tellerrand zu schauen.<br />

Wir haben <strong>für</strong> euch eine bunte Mischung von Rezepten aus<br />

aller Welt zusammengestellt, die sich auch <strong>für</strong> (große) <strong>Gruppen</strong> eignen.<br />

Diese sind häufig eher Regionen als bestimmten Ländern zugeordnet,<br />

denn Esskulturen interessieren sich nicht <strong>für</strong> Ländergrenzen. Und da<br />

auch Nahrungsmittel und Rezepte eine Migrationsgeschichte haben,<br />

findet ihr bei vielen Rezepten Informationen und kleine Geschichten.<br />

Die Küchen der Welt sind vielfältig und so sind es auch die<br />

Gewohnheiten und Rituale, die sich ums Essen drehen. Um diesen ein<br />

Gesicht zu geben, haben wir Menschen zum Thema Esskultur interviewt,<br />

die selber oder deren Eltern aus einem anderen Land als Deutschland<br />

kommen. Dabei wird schnell deutlich: Normalität ist ganz schön relativ!<br />

<strong>Das</strong> ist manchmal nicht so leicht zu vermitteln.<br />

Daher gibt es in diesem <strong>Kochbuch</strong> auch Ideen, wie ihr Kinder und<br />

Jugendliche <strong>für</strong> neue Geschmacksrichtungen und Gerichte begeistern<br />

könnt.<br />

Natürlich soll das Essen auch gesund sein und gleichzeitig gut <strong>für</strong><br />

die Natur. Wir haben die Macht zu entscheiden, was wir essen, wie wir<br />

es zubereiten und unter welchen Bedingungen es produziert wird. Dabei<br />

lohnt es sich immer, neue Wege zu gehen: Einen kleinen Wegweiser<br />

hierzu bieten die Tipps zum nachhaltigen Einkaufen und ein Saisonkalender.<br />

Die Rezepte sind <strong>für</strong> NeueinsteigerInnen ebenso wie <strong>für</strong> versierte<br />

Profis geeignet. Wir haben uns um einfache Rezepte und verständliche<br />

Anleitungen bemüht. Und dabei gilt immer: die Rezepte sind als<br />

Anregung gedacht – ausprobieren, mixen und verändern ist immer<br />

möglich und gewollt – neue Leckereien entstehen und Küchen verändern<br />

sich.<br />

Ob mit Fleisch oder vegan, einfach oder schwer, günstig oder Luxus,<br />

Sommer oder Winter: die Icons helfen euch, das richtige Rezept <strong>für</strong><br />

jeden Anlass zu finden.<br />

2


Alle Rezepte in diesem <strong>Kochbuch</strong> sind <strong>für</strong> 10 Personen berechnet.<br />

Wer <strong>für</strong> andere <strong>Gruppen</strong>größen kochen möchte, findet auf unserer<br />

Homepage www.reiseproviant.info einen integrierten Mengenrechner<br />

zu den jeweiligen Rezepten. Außerdem gibt es dort noch mehr<br />

Informationen und Tipps zum Thema Kochen und Ernährung auf<br />

<strong>Gruppen</strong>reisen, sowie Methoden und Spiele, die es uns erleichtern, mit<br />

Kopf und Magen über den Tellerrand zu schauen.<br />

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, Kochen, Probieren,<br />

Grenzen überschreiten, Neues entdecken und natürlich<br />

„Bonan appetiton“* beim Essen!<br />

Jasmin Khalil<br />

Bildungsreferentin<br />

Naturfreundejugend Deutschlands<br />

* <strong>Das</strong> ist Esperanto!<br />

3


4<br />

Notizen


KücheNKompass<br />

5


Über das <strong>Kochbuch</strong><br />

Mengenangaben<br />

Abkürzungen<br />

Alle Rezepte in diesem <strong>Kochbuch</strong> sind <strong>für</strong> 10<br />

Personen angelegt. Hinweise zur Berechnung von<br />

Mengen finden sich auf Seite 12. Einen Mengenrechner,<br />

der die Rezepte gleich umrechnet,<br />

gibt es bei www.reiseproviant.info.<br />

g Gramm<br />

kg Kilogramm<br />

ml Milliliter<br />

l Liter<br />

TL Teelöffel<br />

EL Esslöffel<br />

TK Tiefkühl<br />

Icons<br />

Die folgenden Icons helfen euch, dass richtige Rezept <strong>für</strong> jeden Anlass und jede Zielgruppe zu finden.<br />

Zubereitung<br />

Aufwand<br />

Kosten<br />

Jahreszeit<br />

vegetarisch<br />

wenig Aufwand<br />

günstig<br />

Frühling<br />

vegan<br />

mittlerer Aufwand<br />

mittel<br />

Sommer<br />

mit Fleisch, ohne Schwein<br />

viel Aufwand<br />

Luxus<br />

Herbst<br />

mit Schweinefleisch<br />

Winter<br />

ganzjährig<br />

6


Über das <strong>Kochbuch</strong><br />

Mitmachen<br />

Kinder und Jugendliche können und sollen in die Kochaktivitäten<br />

eingebunden werden. Tipps und Methoden dazu findet ihr auf<br />

www.reiseproviant.info/weltwaerts.<br />

Auf Seite 124 erfahrt ihr, wie ihr Menschen<br />

<strong>für</strong> „fremdes“ Essen begeistern könnt.<br />

Die Mischung macht’s<br />

Was ist eine Esskultur? Und was hat sie mit euch zu tun?<br />

<strong>Das</strong> erfahrt ihr auf Seite 110. Dort findet ihr auch Interviews, die wir mit<br />

Menschen aus verschiedenen Ländern zum Thema Ernährung geführt<br />

haben.<br />

7


Rund um die Küche<br />

Unterwegs im Zeltlager oder auf dem Lagerfeuer zu kochen ist anders, als wir das von „normalen“ Küchen kennen. Viele Bäuche sollen satt und<br />

glücklich werden. Damit die KöchInnen dabei selbst den Überblick und die Gelassenheit bewahren, sind die richtige Ausrüstung und die Planung<br />

besonders wichtig.<br />

Die Küchenausstattung<br />

<strong>Das</strong> solltet ihr dabei haben, wenn ihr <strong>für</strong><br />

10 Personen und auch mit den TeilnehmerInnen<br />

kochen wollt. Die Praxis hat aber gezeigt, dass es<br />

notfalls auch mit sehr viel weniger Material geht.<br />

5 kleine Küchenmesser<br />

2 große Küchenmesser<br />

2 Brotmesser<br />

3 Sparschäler<br />

Grillzange<br />

ein Paar feuerfeste Handschuhe<br />

10 Geschirrtücher<br />

Müllsäcke<br />

8<br />

2 Töpfe, mindestens 12 Liter<br />

1 Topf, mindestens 8 Liter<br />

1 Wasserkessel<br />

1 große Pfanne (ca. 40 cm Durchmesser)<br />

Auflaufform (falls ihr einen Ofen habt)<br />

je 2 lange Kochlöffel / Schöpflöffel<br />

2 Pfannenwender<br />

1 Schneebesen<br />

1 Kartoffelstampfer oder Pürierstab<br />

1 Küchenreibe<br />

5 Schneidebretter<br />

3 große Plastikschüsseln<br />

(am besten mit Deckel)<br />

3 kleine Plastikschüsseln<br />

1 großes Sieb<br />

1 Messbecher<br />

ein paar Messer/Löffel/Gabeln<br />

ein paar Tassen/Becher<br />

2 große Teekannen<br />

2 Wasserkanister<br />

große verschließbare Kisten zur<br />

Aufbewahrung der Lebensmittel<br />

Dosenöffner<br />

Spülmittel<br />

2 Spülschüsseln<br />

Spülschwämme<br />

Spülbürste<br />

Drahtschwamm<br />

Wäscheleine und Wäscheklammern<br />

Dreibeingestell mit Grillrost und Kette<br />

zum Festmachen (den Dreibein könnt<br />

ihr auch selber bauen)<br />

2 Gaskocherherde (mindestens 2<br />

Kochfelder) mit Gasflasche<br />

Erste-Hilfe-Tasche


Rund um die Küche<br />

Aufbewahrung von Lebensmitteln<br />

Wenn keine Kühlschränke zur Verfügung stehen, gibt es besondere<br />

Anforderungen an die Aufbewahrung. Besonders dann gilt es,<br />

(frische) Lebensmittel nur zwei bis maximal drei Tage vorher<br />

einzukaufen. Lebensmittel, die schnell verderben, wie Frischmilchprodukte,<br />

sollten am Tag des Einkaufs verbraucht werden. Auch frisches<br />

Fleisch muss am Tag des Kaufes verbraucht werden,<br />

wenn es keine Kühlmöglichkeit gibt.<br />

Wenn es keinen Kühlschrank gibt<br />

Lebensmittel immer im Schatten lagern<br />

Kühltaschen mit Kühl-Akkus benutzen (die müssen aber regelmäßig<br />

gekühlt werden)<br />

Wasserdichte Tonne oder Kiste in einen Bach oder Fluss stellen<br />

Lebensmittel mit einem feuchten Tuch abdecken<br />

Lebensmittel in einem selbst gegrabenen Erdloch lagern<br />

Haltbare Milch- und Sojaprodukte kaufen<br />

Eier nur hart gekocht verwenden<br />

9


Gesundes Essen*<br />

10<br />

Vielseitig essen, aber nicht zu viel<br />

Abwechslungsreich und vielfältig sollte das Essen sein, denn jedes<br />

Lebensmittel liefert andere lebenswichtige Nährstoffe.<br />

Kein Lebensmittel ist an sich ungesund – es liegt immer an der Menge.<br />

Kartoffel, Nudeln, Brot und so<br />

Kartoffeln, Nudeln, Reis und Getreide sollten die Basis der Ernährung<br />

bilden, denn sie enthalten wichtige Nähr- und Ballaststoffe, aber kaum<br />

Fett. Vollkornprodukte sollten immer dabei sein,<br />

denn sie sind reichhaltiger.<br />

Give me five! Viel frisches Gemüse und Obst<br />

Gemüse und Obst sind energiearm und nährstoffreich und gehören<br />

täglich auf den Tisch. Fünf Hände voll sollten es täglich sein.<br />

Kleingeschnitten als Rohkost kommt Gemüse und Obst auch<br />

zu Brotmahlzeiten und zwischendurch gut an.<br />

Tierisch wichtig?!<br />

Produkte von Tieren, wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte, enthalten<br />

lebenswichtige Stoffe wie Calcium, Eisen oder Vitamin B.<br />

Milchprodukte sollten täglich angeboten werden, Fisch einmal pro<br />

Woche und Fleisch und Eier in Maßen. Wer eine vollwertige Ernährung<br />

ohne tierische Produkte – vegan oder vegetarisch – bevorzugt,<br />

sollte auf guten Ersatz achten. Man braucht dann zum Beispiel mehr<br />

Hülsenfrüchte, wie Linsen und Bohnen sowie Sojaprodukte.<br />

Ganz schön fett!<br />

Fett ist wichtig <strong>für</strong> den Körper, aber zuviel davon kann zu Übergewicht<br />

und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Verwendet pflanzliche Fette<br />

und achtet auf versteckte Fette, z.B. in Fertigprodukten oder Frittiertem.<br />

Süßes und Salziges<br />

Zucker hat viel Energie, aber wenig Nährstoffe. Daher gilt auch hier:<br />

die Menge macht’s. Bewusst naschen oder einen leckeren Nachtisch<br />

essen ist in Ordnung. Auch Salz sollte sparsam verwendet werden.<br />

Kreativ kochen mit Gewürzen macht Spaß und erweitert den<br />

Geschmackshorizont.<br />

Wasser ist Leben<br />

Flüssigkeit ist lebensnotwendig. Auf Freizeiten sollten immer ausreichend<br />

Getränke zur Verfügung stehen, wie Wasser oder Früchte- und<br />

Kräutertees. Kinder benötigen ca. 1 Liter, Erwachsene mindestens<br />

1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Wenn es sehr heiß ist oder sportliche<br />

Aktionen und Wanderungen auf dem Programm stehen, braucht man<br />

mehr Flüssigkeit.<br />

* Die Empfehlungen orientieren sich an den 10 Regeln der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung.


Lecker und schonend zubereitet<br />

Besser bei niedrigen Temperaturen das Essen zubreiten sowie möglichst<br />

kurz und fettarm garen. <strong>Das</strong> erhält den natürlichen Geschmack und<br />

schont die Nährstoffe.<br />

Essenszeit<br />

Bewusstes Essen hilft richtig zu essen. Sich da<strong>für</strong> gemeinsam<br />

ausreichend Zeit zu nehmen und regelmäßige Mahlzeiten einzuhalten,<br />

unterstützt Kinder wie Erwachsene in einem gesunden Essverhalten.<br />

11


Kochen <strong>für</strong> Viele<br />

Wer <strong>für</strong> viele Menschen kocht, ist mit einigen Besonderheiten<br />

konfrontiert: Die Mengenangaben sind viel größer und die damit<br />

zusammenhängenden Garzeiten meistens wesentlich länger. Es gibt<br />

immer Menschen in der Gruppe, die bestimmte Lebensmittel nicht<br />

vertragen. Manchmal muss man auch die Teilnehmenden mit in<br />

Schnibbelaktivitäten einbeziehen oder <strong>für</strong> ungewohntes<br />

Essen begeistern. Wie das gehen kann, lest ihr hier.<br />

Suppe als Vorspeise<br />

Suppe als Hauptspeise<br />

Sauce<br />

200 ml<br />

400 ml<br />

100-150 ml<br />

Nudeln als Hauptgericht<br />

100-120 g<br />

Reis als Hauptgericht<br />

70 g<br />

Pellkartoffeln<br />

150-200 g<br />

Kartoffelbrei<br />

200 g<br />

Mengenberechnung<br />

Gemüse als Hauptgericht<br />

200 g<br />

12<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt Richtwerte <strong>für</strong> die<br />

Mengenberechnung <strong>für</strong> Kinder (ca.10 bis12 Jahre). Die Menge, die es<br />

zum Sattwerden braucht, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab:<br />

Zum Beispiel essen Jugendliche mehr als jüngere Kinder, jugendliche<br />

Jungen essen in der Regel mehr als Mädchen. Mehr gegessen wird<br />

generell auch bei einem aktiveren Tagesprogramm und natürlich, wenn<br />

es besonders attraktive Gerichte gibt.<br />

In diesem <strong>Kochbuch</strong> sind alle Rezepte <strong>für</strong> 10 Personen angelegt.<br />

Auf www.reiseproviant.info findet ihr einen praktischen<br />

Mengenrechner <strong>für</strong> eure Rezepte.<br />

Gemüse als Beilage<br />

Salat<br />

Hackfleisch<br />

Geflügel<br />

Fleisch ohne Knochen<br />

Fisch<br />

Nachtisch<br />

Obst<br />

100 g<br />

50 g<br />

100-120 g<br />

150 g<br />

130-150 g<br />

150 g<br />

150 g<br />

1 Stück


Kochen <strong>für</strong> Viele<br />

Allgemeine Küchentipps<br />

Lange Vorbereitungszeiten berücksichtigen und lieber mehr Zeit<br />

einplanen.<br />

Vorsichtig mit Gewürzen und Salz. Lieber nachwürzen!<br />

Beim Garen daran denken, dass Speisen in großen Mengen auch<br />

ohne Befeuerung „nachgaren“.<br />

Angebranntes Essen nicht umrühren, sondern den nicht<br />

angebrannten Teil abschöpfen und in einen anderen Topf füllen.<br />

Rechtzeitig das Essen ankündigen oder feste Essenszeiten<br />

vereinbaren.<br />

Küchendienste <strong>für</strong> Tischdecken, Spülwasser bereitstellen,<br />

Essenstransport etc. einteilen.<br />

Für den Abwasch zwei Spülschüsseln benutzen, eine mit heißem<br />

Spülwasser, eine zum Nachspülen.<br />

Einkäufe am besten direkt nach dem Frühstück erledigen.<br />

Lebensmittel „ameisensicher“ lagern.<br />

Teilnehmende in das Kochgeschehen einbeziehen.<br />

13


Basics<br />

14<br />

Umrechnungstabelle<br />

In vielen Rezepten gelten als Maßeinheiten<br />

Gramm und Kilogramm.<br />

In der Tabelle findet ihr Richtwerte<br />

<strong>für</strong> Maßangaben, falls ihr mal<br />

keine Waage zur Hand habt oder<br />

es zu umständlich ist 20 Esslöffel<br />

abzuzählen.<br />

1 EL Butter 15 g<br />

1 EL Joghurt 15 g<br />

1 EL Mehl 10 g<br />

1 EL Nüsse 10 g<br />

1 EL Öl 10 g<br />

1 EL Quark 20 g<br />

1 EL (Soja-)Sahne 10 g<br />

1 EL Zucker 15 g<br />

1 EL Salz 18 g<br />

7 EL Milch 10 ml<br />

10-12 Kartoffeln 1 kg<br />

1 TL Butter 5 g<br />

1 TL Joghurt 8 g<br />

1 TL Mehl 3 g<br />

1 TL Nüsse 3 g<br />

1 TL Öl 4 g<br />

1 TL Quark 5 g<br />

1 TL (Soja-)Sahne 5 g<br />

1 TL Zucker 5 g<br />

1 TL Salz 5 g<br />

12-14 Zwiebeln 1 kg<br />

5-7 Äpfel 1 kg<br />

Ganz schön würzig<br />

Allgemein gilt bei Gewürzen: lieber vorsichtig verwenden. Denn<br />

nachgewürzt werden kann (fast) immer noch. <strong>Das</strong> Gleiche<br />

gilt <strong>für</strong>’s Salz. Gerade Kinder mögen häufig nicht gerne stark<br />

gewürzte und gesalzene Speisen.<br />

Wenn ihr Rezepte <strong>für</strong> mehr Personen hochrechnet als<br />

im Rezept angegeben, gilt in der Regel, dass ihr insgesamt<br />

weniger Gewürze nehmen müsst. <strong>Das</strong> heißt: Wenn in einem<br />

Rezept <strong>für</strong> zehn Personen vier Lorbeerblätter und ein Esslöffel<br />

Oregano steht, ist <strong>für</strong> 40 Personen nicht die vierfache Menge,<br />

sondern eher das Doppelte nötig, also acht Lorbeerblätter und<br />

zwei oder drei Esslöffel Oregano.<br />

Natürlich hängt die zu verwendende Menge auch immer<br />

von der Intensität der Gewürze ab, so schmecken manche<br />

Gewürze stärker (Chili, Rosmarin, Kreuzkümmel) und andere<br />

milder (Oregano, Dill).<br />

Für die allermeisten Rezepte gilt, dass sie auch<br />

ohne, oder zumindest ohne einen Teil der angegebenen<br />

Gewürze auskommen. <strong>Das</strong> gilt besonders <strong>für</strong> Knoblauch und<br />

Chili. Hier könnt ihr selber variieren, wie es euch und den<br />

EsserInnen am besten schmeckt.


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Ahornsirup Dieser süße Sirup kommt aus Nordamerika. Er wird als Saft aus dem Zuckerhorn Supermarkt,<br />

gewonnen und anschließend eingedickt. Lecker in Salatsoßen und natürlich zu<br />

Bioladen<br />

Pfannekuchen.<br />

Balsamico Aceto Balsamico oder Balsamessig ist ein dunkelbrauner Essig aus Trauben, der Supermarkt<br />

süßsauer schmeckt.<br />

Basilikum Basilikum ist frisch ein sehr aromatisches Kraut, es schmeckt aber auch als Markt,<br />

Tiefkühlware oder getrocknet.<br />

Supermarkt<br />

Bohnenkraut Bohnenkraut schmeckt sehr würzig und erinnert ein wenig an Thymian. Je länger Markt,<br />

man es mitkocht, desto intensiver wird der Geschmack. Passt natürlich zu<br />

Supermarkt<br />

Bohnengerichten.<br />

Bulgur Bulgur bedeutet auf türkisch Weizengrütze. Er wird vor allem im Vorderen Orient Supermarkt,<br />

verwendet und besteht aus zerkleinertem Weizen. Er ist reich an Ballaststoffen,<br />

Türkischer<br />

Eiweiß und Vitaminen. Die Garzeit beträgt etwa 15 Minuten. Die Körnchen werden Lebensmittelladen<br />

dabei weich und verkleben etwas miteinander. Bulgur eignet sich gut als Alternative<br />

zu Reis.<br />

Chili Chili gibt es als Schote, Pulver oder grob gemahlen. Für Chilischoten gilt: je kleiner Supermarkt,<br />

und roter, desto schärfer. Für das Pulver gibt es auch eine Faustregel: Immer schön Asia-Laden<br />

sparsam verwenden, denn es ist sehr scharf. Beim Hantieren mit Chili kann schon mal<br />

etwas an den Fingern bleiben und brennt dann höllisch, wenn man damit ins Gesicht<br />

oder an die Augen kommt.<br />

15


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Couscous Couscous ist ein Grundnahrungsmittel der nordafrikanischen Küche. Er wird aus Supermarkt,<br />

befeuchtetem und zu Kügelchen zerriebenem Grieß, hauptsächlich aus Weizen,<br />

Türkischer<br />

hergestellt. Couscous wird nicht gekocht, sondern über kochendem Wasser<br />

Lebensmittelladen,<br />

gedämpft. Einfacher ist es, ihn mit der doppelten Menge kochenden Wassers zu<br />

Bioladen<br />

übergießen und ziehen zu lassen. Zubereitungszeit etwa 10 bis 15 Minuten.<br />

Curry Gewürzmischung, die meistens aus Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Piment, Supermarkt,<br />

Paprika, Ingwer, Pfeffer, Nelken, Muskat und Zimt besteht. Curry aus dem Asia-Laden Asia-Laden<br />

hat meistens ein besseres Aroma als der aus dem Supermarkt.<br />

Dill Leckeres Kraut zu Fisch, Salaten und „grünen“ Suppen. Frisch natürlich am besten, Markt,<br />

geht aber auch getrocknet oder aus der Tiefkühltruhe. Erst kurz vor dem Servieren<br />

Supermarkt<br />

zum Essen dazugeben.<br />

Essig Essig braucht man <strong>für</strong> fast jede Salatsoße, man kann ihn aber auch zum Würzen <strong>für</strong> Supermarkt,<br />

gekochte Gerichte verwenden, zum Beispiel <strong>für</strong> Rotkohl oder Eintöpfe.<br />

Bioladen<br />

Estragon Süßlich-anisartig schmeckendes Kraut. Passt zu Fisch und Gemüse. Supermarkt<br />

Garam Masala Gewürzmischung aus der asiatischen Küche mit Kreuzkümmel, Kardamon, Koriander, Asia-Laden,<br />

Zimt, Nelken, Muskat und Pfeffer.<br />

Bioladen<br />

Gemüsebrühe Wenn in Rezepten von z.B. zwei Litern Gemüsebrühe die Rede ist, könnt ihr einfach Supermarkt,<br />

2 Liter Wasser und 4 EL Gemüsebrühenpulver dazu geben (siehe Packung). Lieber im Bioladen<br />

Glas als in Würfeln kaufen, lose lässt sie sich besser dosieren und löst sich leichter auf.<br />

Bei Verwendung von Gemüsebrühe lieber erst einmal vorsichtig salzen.<br />

16


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Gnocchi Der Teig <strong>für</strong> die kleinen Klöße enthält neben Kartoffeln gelegentlich noch andere Supermarkt<br />

Zutaten wie Kürbis oder Spinat. Gnocchi ist der italienische Begriff <strong>für</strong> Nocken.<br />

Hirse Hirse zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt ursprünglich aus Supermarkt,<br />

Zentralasien. Die Nutzung ist vielfältig: Brotfladen sowie Suppen, Breie, Pfann-<br />

Bioladen<br />

kuchen, Aufläufe und Gebäck werden aus Hirse zubreitet. Sie enthält viele Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente.<br />

Ingwer Ingwer ist eine Wurzel, die in den Tropen wächst, und wird vor allem in der asiati- Bioladen<br />

schen Küche verwendet, frisch oder getrocknet. Frisch wird er geschält und gehackt Supermarkt,<br />

oder gerieben. Es gibt auch getrockneten Ingwer als Pulver. Ingwer hat einen zitronigen Asia-Laden,<br />

Geschmack und macht das Essen etwas scharf.<br />

Kardamon Dieses Gewürz aus der arabischen Küche gibt Reis-, Gemüse und Fleischgerichten ein Bioladen,<br />

intensives Aroma. In arabischen Ländern kommt davon auch eine Prise in den Kaffee. Asia-Laden,<br />

Sparsam verwenden, es hat einen sehr starken Geschmack!<br />

Supermarkt<br />

Knoblauch Die Knoblauchzwiebeln schmecken frisch leckerer als getrocknet. Markt,<br />

Aber vorsichtig dosieren!<br />

Supermarkt<br />

Korianderpulver/-samen Koriander gibt es als Samen, gemahlen oder als frisches Kraut und der Geschmack ist Asia-Laden,<br />

jeweils ganz anders. Gemahlen oder als Samen schmeckt er leicht süßlich und findet Bioladen<br />

sich in der Weihnachtsbäckerei und in vielen indischen Gerichten. <strong>Das</strong> Kraut hat einen<br />

eigenen, intensiven Geschmack, der das damit gewürzte Essen schnell dominiert.<br />

Kräuter der Provence Gewürzmischung aus dem Mittelmeerraum. Meistens mit Thymian, Bohnenkraut, Supermarkt<br />

Rosmarin und Oregano.<br />

17


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Kresse Die kleinen Keimlinge kann man aus Samen selber im Schälchen aussäen. Passt zu Salat Bioladen,<br />

und aufs Brot.<br />

Supermarkt<br />

Kreuzkümmel Heißt auch Cumin und hat geschmacklich nichts mit dem uns bekannten Kümmel Supermarkt,<br />

zu tun. Wird viel in der asiatischen Küche verwendet und hat ein sehr intensives und Asia-Laden<br />

eigenes Aroma, weshalb man ihn sparsam verwenden sollte. Die Samen werden zu<br />

Beginn mit ins Essen gegeben oder vorher angebraten.<br />

Kurkuma <strong>Das</strong> „Gelbmacher-Gewürz“ ist nicht als Einzelgewürz geeignet, aber in der Mischung Supermarkt,<br />

mit anderen kommt es in vielen asiatischen Gerichten vor.<br />

Asia-Laden<br />

Lorbeerblätter Werden häufig <strong>für</strong> Suppen verwendet und verstärken das Aroma. Lorbeerblätter werden Supermarkt<br />

mitgekocht, da sie nur langsam ihr Aroma entfalten. Vor dem Pürieren entfernen!<br />

Oregano Ist wilder Majoran und eignet sich vor allem zu Tomatensoßen, Zucchini und Supermarkt<br />

Auberginen sowie natürlich <strong>für</strong> Pizza.<br />

Minze Frische Minze schmeckt am besten. In der arabischen Küche wird daraus Tee zubereitet Asia-Laden,<br />

und sie kommt in vielen Salaten vor.<br />

Türkischer Laden<br />

Muskat Am besten als frische, zu reibende Nüsse. Gibt es aber auch als Pulver und wird erst Supermarkt<br />

gegen Ende des Kochens zugefügt. Sparsam dosieren!<br />

Öl Öl ist ein wichtiger Bestandteil in jeder Küche. Zum Anbraten und <strong>für</strong> Salatsoßen Supermarkt,<br />

eignet sich z.B. Oliven- und Sonnenblumenöl. Öle aus Nüssen werden eher zum<br />

Bioladen<br />

Würzen verwendet.<br />

18


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Paprikapulver Paprikapulver macht das Essen „würzig“ und gibt ihm eine rote Farbe. Supermarkt,<br />

Asia-Laden<br />

Petersilie Passt eigentlich zu allem, egal ob Salat, Suppe oder Gemüseeintopf. Kann geschmack- Markt,<br />

lich ein Essen ganz schön aufpeppen. Schmeckt am besten frisch. Tiefgekühlt geht<br />

Supermarkt,<br />

auch, getrocknet ist sie nicht so aromatisch.<br />

Türkischer Laden<br />

Pfeffer Gibt es gemahlen oder in ganzen Körnern. Ist frisch gemahlen am leckersten, weil Supermarkt<br />

er gemahlen schnell sein Aroma verliert. Es gibt verschiedene Sorten: grünen, roten,<br />

schwarzen und weißen Pfeffer. Toll ist bunt gemischter Pfeffer.<br />

Polenta Polenta ist Maisgrieß und kommt heute noch in der italienischen Küche vor. Im Supermarkt<br />

17. Jahrhundert war der Maisbrei ein weitverbreitetes Arme-Leute-Essen in ganz<br />

Europa.<br />

Rosmarin <strong>Das</strong> Kraut ist frisch sehr aromatisch, getrocknet aber auch gut. Dann aber fein Supermarkt<br />

gemahlen verwenden, weil der Rosmarin beim Kochen nicht richtig weich wird.<br />

Sambal Olek Diese dickflüssige Soße besteht vor allem aus rohen zerkleinerten Chilischoten Supermarkt,<br />

und ist daher sehr scharf. Wird vor allem in der asiatischen Küche verwendet.<br />

Asia-Laden<br />

Salz Salz solltet ihr immer in großen Mengen dabei haben, es aber dennoch sparsam Supermarkt<br />

verwenden. Es verstärkt den Eigengeschmack von Lebensmitteln.<br />

Nachsalzen ist immer noch möglich.<br />

19


Zutatenlexikon<br />

Bezeichnung Verwendung gibt es im<br />

Schnittlauch Frisch oder tiefgekühlt. Lieber nicht getrocknet kaufen. Für Salate, Suppen, Markt,<br />

Kartoffeln oder Dips.<br />

Supermarkt<br />

Senf Tafelsenf wird am häufigsten zum Würzen benutzt und man findet ihn in Supermarkt,<br />

Rezepten zu Salaten, Soßen oder Gemüse. Senfsamen kommen in der indischen<br />

Bioladen<br />

Küche vor.<br />

Sojasoße Diese asiatische Würzsoße wird aus Wasser, Sojabohnen, Getreide und Salz hergestellt. Supermarkt,<br />

Sie eignet sich zum Verfeinern von Speisen und kann aushelfen, wenn’s mal zu fade Asia-Laden<br />

schmeckt. Da sie sehr salzig ist, sollte man dazu nicht so viel Salz benutzen.<br />

Thymian Würziges Kraut aus dem Mittelmeerraum, schmeckt in Kombination mit Rosmarin Supermarkt<br />

und Oregano, aber auch als Einzelgewürz lecker und intensiv.<br />

Zimt <strong>Das</strong> Pulver oder die Zimtstangen werden in Europa vor allem zu Süßspeisen verwendet. Supermarkt,<br />

In der asiatischen und arabischen Küche kommt Zimt auch in vielen Reis-, Gemüse- Asia-Laden<br />

und Fleischgerichten vor. Sparsam verwenden! Zimtstangen eignen sich auch zum<br />

Aromatisieren von Getränken, wie Kakao oder Kaffee.<br />

Zucker Viele salzige Speisen bekommen erst durch eine Prise Zucker einen runden Geschmack, Supermarkt,<br />

zum Beispiel Tomatensoße. In der indischen Küche kommt brauner Zucker in fast jedes Bioladen,<br />

Gericht. In Salaten oder Süßspeisen kann man Zucker auch durch Honig oder<br />

Asia-Laden<br />

Ahornsirup ersetzen.^<br />

20


Beim Einkauf<br />

Daran solltet ihr bei der Planung denken bzw. folgendes schon im Vorfeld abklären:<br />

Es gibt Menschen, die nur vegetarisch/vegan essen.<br />

Es gibt Menschen, die Allergien gegen bestimmte Lebensmittel haben.<br />

Es gibt Menschen, die kein Schweinefleisch essen.<br />

Es gibt immer Menschen, die das, was ihr gekocht habt, nicht essen wollen oder nicht mögen.<br />

Meistens ist es gar nicht so schwer, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden und etwas zu kochen, das (fast) alle<br />

glücklich und satt macht. Die meisten Probleme lassen sich mit etwas Verständnis und Flexibilität lösen. Daher sollte die Kochgruppe nicht schon drei<br />

Wochen im Voraus den Speiseplan fertig haben, sondern im Rahmen ihrer Möglichkeiten offen <strong>für</strong> Anregungen, Vorschläge und Wünsche aus der<br />

Gruppe sein.<br />

Nachhaltig einkaufen und<br />

warum man die Welt damit ein bisschen besser macht<br />

<strong>Das</strong> Essen fällt nicht vom Himmel und wird auch nicht im Supermarkt<br />

produziert. In unserer hochindustrialisierten Gesellschaft bekommen<br />

wir von der Herstellung allerdings meistens kaum mehr etwas mit.<br />

Die Bedingungen, unter denen die Nahrungsmittel produziert werden,<br />

sind häufig nicht besonders gut: Hühner in zu engen Käfigen, Brot mit<br />

massenhaft chemischen Zusätzen, genmanipulierte Tomaten, miserable<br />

Arbeitsbedingungen – um nur einige zu nennen. Auch wissen viele<br />

Kinder kaum noch, wie Möhren wachsen oder woher die Milch kommt.<br />

Mit unseren Einkäufen können wir aber mitbestimmen, welche Lebensmittel<br />

in die Regale kommen. Wenn niemand genmanipulierten Mais<br />

kauft, wird er auch nicht hergestellt, und wenn die Nachfrage nach fair<br />

gehandeltem Kaffee steigt, wird es mehr davon geben.<br />

Nachfolgend haben wir euch in aller Kürze die zentralen Argumente <strong>für</strong><br />

nachhaltiges Einkaufen, egal ob <strong>für</strong> eure <strong>Gruppen</strong>reise oder zu Hause,<br />

zusammengestellt. Wer mehr dazu wissen will, findet auf<br />

www.reiseproviant.info/zumweiterlesen spannende<br />

Bücher, Links und Filme.<br />

21


Beim Einkauf<br />

Biologisch einkaufen ...<br />

...ist besser <strong>für</strong> die Natur, weil das ökologische Gleichgewicht erhalten<br />

wird und keine Gifte eingesetzt werden.<br />

...ist gut <strong>für</strong> die Tiere, weil sie ein würdiges Leben haben.<br />

...ist gesund <strong>für</strong> die Menschen, weil sie ihre eigene Lebensgrundlage<br />

erhalten und ihrem Körper weniger Gifte zufügen.<br />

Fair einkaufen...<br />

...hilft den Bauern und Bäuerinnen, die unsere Lebensmittel<br />

in der weiten Welt erzeugen, weil sie ein faires und<br />

damit höheres Einkommen haben.<br />

...macht die Welt ein bisschen gerechter.<br />

...fördert ökologischen Landbau, weil viele faire Produkte<br />

auch ökologisch erzeugt werden.<br />

22<br />

Regional einkaufen...<br />

...ist klimaschonend, weil die Lebensmittel nicht über weite Strecken<br />

transportiert werden müssen.<br />

...ist politisch sinnvoll, weil die regionale Landwirtschaft<br />

unterstützt wird.<br />

...ist preiswert, weil nur saisonale Produkte angeboten werden,<br />

die in der Regel wesentlich billiger sind als andere Lebensmittel.


Beim Einkauf<br />

<strong>Das</strong> ist unrealistisch und viel zu teuer?<br />

Probiert es mal aus.<br />

Wenig Fertigprodukte verwenden, denn die sind meistens<br />

teurer als frische Produkte.<br />

Weniger Fleisch essen, denn Fleisch ist ziemlich teuer.<br />

Stattdessen mehr Hülsenfrüchte und auch mal Tofu.<br />

Im Bioladen oder auf dem Markt Rabatte <strong>für</strong> eure Freizeit<br />

aushandeln.<br />

Gemüse und Obst kaufen, das gerade „Saison“ hat.<br />

Gut mit den Mengen kalkulieren, damit ihr weniger<br />

wegwerfen müsst.<br />

Genauer auf die Preise schauen und konventionelle<br />

Produkte mit biologischen mischen.<br />

Gewusst wann - mit dem Saisonkalender<br />

Viele frische Lebensmittel gibt es im Supermarkt das ganze Jahr zu<br />

kaufen. Äpfel aus Neusseland, Birnen aus Argentinien, Bohnen aus<br />

Afrika oder Tomaten aus Südspanien. Viele Menschen wissen daher gar<br />

nicht mehr, welches Obst und Gemüse bei uns gerade „Saison“ hat. <strong>Das</strong><br />

geht zu Lasten der Umwelt (weite Transportwege schaden dem Klima),<br />

zu Lasten der Menschen (in vielen Ländern arbeiten Menschen <strong>für</strong> einen<br />

Hungerlohn <strong>für</strong> unser Gemüse) und zu Lasten des Geschmacks (viele<br />

Produkte müssen unreif gepflückt werden und wachsen z.B. auf Stahlwolle,<br />

weil man so die Nährstoffzufuhr besser regulieren kann).<br />

Gutes Essen gibt es aber direkt in unserer Nähe und das zu einem<br />

häufig günstigen Preis: Natürlich nur, wenn wir zur richtigen Jahreszeit<br />

einkaufen. Die findet ihr im nachfolgenden Saisonkalender.<br />

23


saisonkalender<br />

Gemüse<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

aus<br />

Freilandanbau<br />

Auberginen<br />

Blumenkohl<br />

Busch-/ Stangenbohnen<br />

aus dem<br />

Gewächshaus<br />

Broccoli<br />

Champignons<br />

Chicorée<br />

aus<br />

Lagerung<br />

Chinakohl<br />

Dicke Bohnen<br />

Erbsen<br />

Fenchel<br />

Grünkohl<br />

Kartoffeln<br />

Kohlrabi<br />

Kürbis<br />

24


saisonkalender<br />

aus<br />

Freilandanbau<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Gemüse<br />

aus dem<br />

Gewächshaus<br />

Mangold<br />

Möhren<br />

Paprika<br />

Pastinaken<br />

aus<br />

Lagerung<br />

Porree/Lauch<br />

Radieschen<br />

Rosenkohl<br />

Rote Beete<br />

Rotkohl<br />

Salatgurken<br />

Sellerie<br />

Spargel<br />

Spinat<br />

Tomaten<br />

25


saisonkalender<br />

Gemüse<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

aus<br />

Freilandanbau<br />

Weißkohl<br />

Wirsing<br />

Zucchini<br />

aus dem<br />

Gewächshaus<br />

Zwiebeln<br />

Blattsalat<br />

Feldsalat<br />

aus<br />

Lagerung<br />

Rucola<br />

obst<br />

Äpfel<br />

Aprikosen<br />

26


saisonkalender<br />

aus<br />

Freilandanbau<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

obst<br />

aus dem<br />

Gewächshaus<br />

Birnen<br />

Brombeeren<br />

Erdbeeren<br />

Haselnüsse/Walnüsse<br />

aus<br />

Lagerung<br />

Heidelbeeren<br />

Himbeeren<br />

Holunderbeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Kirschen<br />

Pfirsiche<br />

Pflaumen<br />

Rhabarber<br />

Stachelbeeren<br />

Weintrauben<br />

27


28<br />

Notizen


SUppeN<br />

29


Tomatensuppe<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

2000 g Tomaten oder Dosentomaten<br />

4 Zwiebeln<br />

3 Knoblauchzehen<br />

200 ml Gemüsebrühe<br />

Olivenöl<br />

4 EL Tomatenmark<br />

3 TL Kräuter der Provence<br />

Salz und Pfeffer<br />

200 g Crème fraiche oder Soja-Sahne<br />

Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Die Tomaten blanchieren (gilt nicht <strong>für</strong> Dosentomaten): Einige<br />

Minuten in heißes Wasser geben und dann die Haut abziehen und den<br />

Strunk entfernen. Tomaten dann in Würfel schneiden. Zwiebeln<br />

und Knoblauch schälen und klein hacken und mit etwas Öl in<br />

einem großen Topf andünsten. Sind die Zwiebeln glasig, Tomaten dazugeben<br />

und mit etwas Gemüsebrühe aufschütten, damit die Tomaten<br />

nicht anbrennen. Salz, Tomatenmark und Kräuter der Provence<br />

dazugeben und 20 Minuten auf kleiner Stufe kochen lassen. Noch<br />

einen guten Schuss Olivenöl dazu geben, pfeffern und bei Bedarf mit<br />

dem Pürierstab pürieren. Kurz vor dem Servieren noch Crème<br />

fraiche dazu geben. Wer es vegan haben möchte, lässt die Crème fraiche<br />

weg oder nimmt Soja-Sahne. Die muss man langsam einrühren, sonst<br />

besteht Gerinnungsgefahr und das gibt hässliche Klümpchen.<br />

Die Tomate kommt aus Lateinamerika und hat ihren Namen von der aztekischen<br />

Gottheit Tomatl, was soviel bedeutet wie „etwas prall Angeschwollenes“.<br />

Ja, doch, so sieht sie auch aus, oder?<br />

Lecker ist es auch vor dem Pürieren noch frisches Basilikum dazu<br />

zu geben.<br />

30


Türkische Linsensuppe<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

3 Zwiebeln<br />

5 Möhren<br />

3 Kartoffeln<br />

500 g rote Linsen<br />

1000 ml Gemüsebrühe<br />

150 g Joghurt<br />

6 EL Olivenöl<br />

1 Zitrone<br />

3 TL Paprikapulver, edelsüß<br />

1 TL Kreuzkümmelsamen<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln, Kartoffeln und Möhren schälen und in kleine Würfel<br />

schneiden. Zwiebelwürfel und Kreuzkümmelsamen mit Olivenöl<br />

in einem Topf erhitzen und anbraten, bis die Zwiebeln nicht mehr<br />

roh, sondern glasig aussehen. Die Linsen, Kartoffeln und Möhren<br />

dazugeben und weiterrühren, bis sie vom Fett überzogen sind. Brühe<br />

dazu geben und gut verrühren. Deckel drauf und die Suppe 20 bis 30<br />

Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis die Linsen sehr weich<br />

sind. Suppe im Topf mit dem Pürierstab durchmixen und mit Joghurt,<br />

Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.<br />

Pürierstab<br />

31


Kürbis-Kokos-Suppe<br />

Herkunft: Karibik<br />

Zutaten<br />

1500 g Kürbis<br />

500 g Kartoffeln<br />

5 Zwiebeln<br />

Gemüsebrühe<br />

500 ml Kokosmilch<br />

2 TL gehackten frischen Ingwer<br />

1½ TL Kreuzkümmelsamen<br />

1 TL Zimt<br />

Salz und Pfeffer<br />

Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebeln schälen und würfeln. Kartoffeln klein schneiden.<br />

Kürbis waschen, aushöhlen und klein schneiden. Je nach Sorte muss der<br />

Kürbis auch geschält werden. Zwiebeln in einem großen Topf<br />

anbraten. Ingwer schälen und klein hacken und mit dem Kreuzkümmel<br />

zu den Zwiebeln geben. Wenn die Zwiebeln glasig sind, den Kürbis<br />

und die Kartoffeln dazugeben. Mit ausreichend Brühe ablöschen, den<br />

Zimt dazugeben und gar kochen. <strong>Das</strong> Gemüse sollte nur knapp mit<br />

Flüssigkeit bedeckt sein, sonst wird die Suppe zu dünn. Gegen Ende<br />

der Kochzeit Kokosmilch dazugeben und kurz mitkochen. Die Suppe mit<br />

dem Mixer pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Der Kürbis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde. Ursprünglich in<br />

Amerika beheimatet, kam er schon früh nach Europa. 800 bis 1000 unterschiedliche<br />

Sorten gibt es – und damit auch ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen.<br />

In Deutschland gehört der Hokkadio-Kürbis zu den<br />

bekanntesten und beliebtesten Sorten. Die Schale dieses Kürbisses kann man<br />

einfach mitkochen. Obwohl in Deutschland schon lange Kürbis angebaut und<br />

gegessen wird, kommt dieses Rezept aus Jamaika. Denn in der Karibik wachsen<br />

die Kokosnüsse <strong>für</strong> die Kokosmilch.<br />

32


Frittatensuppe<br />

Herkunft: Österreich<br />

Zutaten<br />

2000 ml Gemüsebrühe<br />

5 Eier<br />

300 g Mehl<br />

350 ml Milch<br />

2½ TL Salz<br />

Öl zum Braten<br />

Schnittlauch<br />

Rührgerät oder Rührbesen<br />

Zubereitung<br />

Eier, Milch, Mehl und Salz in einer Schüssel zu einem glatten<br />

Pfannkuchenteig verrühren. In einer flachen Pfanne<br />

Öl erhitzen und eine dünne Schicht Teig hinein geben. Beidseitig<br />

goldbraun backen. Solange wiederholen bis der gesamte Teig<br />

verbraucht ist. Pfannkuchen erkalten lassen und in ½ cm<br />

breite Streifen schneiden. Wasser in einem Topf erhitzen und<br />

Gemüsebrühe einrühren. Kurz vor dem Servieren Frittaten (also die<br />

Pfannkuchenstreifen) in die Suppe geben und mit Schnittlauchröllchen<br />

bestreuen.<br />

Die gleiche Suppe gibt‘s auch in Schwaben und Baden. Da heißt sie dann aber<br />

Flädlesuppe. Alternativ kann man die Suppe auch mit Petersilie bestreuen.<br />

33


Pastinakensuppe oder Kartoffelsuppe<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

2500 g Pastinaken oder Kartoffeln<br />

2 Zwiebeln<br />

1 Möhre<br />

1 kleines Stück Sellerie<br />

Muskatnuss<br />

200 ml Sahne<br />

Öl<br />

Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Pastinaken bzw. Kartoffeln schälen, waschen und klein<br />

schneiden. Zwiebeln, Möhre und Sellerie schälen und klein schneiden.<br />

Alles zusammen in einem Topf mit etwas Öl scharf anbraten. Mit<br />

Wasser ablöschen und aufgießen (das Gemüse sollte knapp bedeckt<br />

sein) und ca. 20 Minuten kochen lassen. Mit Muskatnuss würzen.<br />

Salzen, pfeffern und alles pürieren. Zum Verfeinern Sahne nach<br />

Geschmack dazugeben. Falls die Suppe zu dickflüssig ist, mit Wasser<br />

verdünnen.<br />

Die Pastinake ist ein lange in Vergessenheit geratenes, würzig-süßlich schmeckendes<br />

Gemüse, das aussieht wie ein kleiner Rettich oder wie eine große<br />

Petersilienwurzel. In Mitteleuropa gehörte sie bis zum 18. Jahrhundert zu<br />

den Grundnahrungsmitteln, wurde aber durch die Kartoffel verdrängt. Jetzt<br />

wird die Pastinake neu entdeckt, vor allem in der „Sterne-Küche“ und <strong>für</strong><br />

Babynahrung. Man kann auch neuerdings Pastinaken-Chips kaufen. Lecker!<br />

34


Zucchini-Suppe<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

2000 g Zucchini<br />

500 g Kartoffeln<br />

1 Stange Lauch<br />

5 Zwiebeln<br />

Gemüsebrühe<br />

1 Bund Petersilie<br />

1 Bund Dill<br />

5 EL Zitronensaft<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebeln schälen und würfeln. <strong>Das</strong> Gemüse klein schneiden.<br />

Zwiebeln in einem großen Topf anbraten. Zucchini, Kartoffeln und<br />

Lauch dazugeben und mit ausreichend Brühe ablöschen. <strong>Das</strong> Gemüse<br />

soll knapp bedeckt sein, sonst wird die Suppe nachher zu dünn.<br />

Dill und Petersilie gut waschen, klein schneiden und mit in den<br />

Topf geben. Wenn das Gemüse gar ist, die Suppe mit dem<br />

Mixer pürieren. Zitronensaft unterrühren und mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Pürierstab<br />

Ursprünglich kommen die Zucchini aus dem Mittelmeerraum und sind in den<br />

Küchen Spaniens oder Italiens aber auch in den arabischen Ländern weit<br />

verbreitet. Mittlerweile ist das Kürbisgewächs aber auch aus deutschen Gemüsegärten<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

35


Erdnuss-Suppe<br />

Herkunft: Nord-Amerika<br />

Zutaten<br />

2 Stangen Staudensellerie oder ½ Kopf Sellerie<br />

3 Zwiebeln<br />

1500 ml Gemüsebrühe<br />

7 EL Öl<br />

3 EL Mehl<br />

300 g Erdnusscreme (ohne Zucker)<br />

4 EL Zitronensaft<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Sellerie schälen und in kleine Streifen schneiden. Zwiebeln<br />

schälen und in kleine Würfel schneiden. Öl in einem Topf<br />

erhitzen und Sellerie und Zwiebeln ca. 3 Minuten unter Rühren<br />

anbraten. <strong>Das</strong> Mehl darüber streuen und kurz anschwitzen. Von der<br />

Platte nehmen und nach und nach die Brühe einrühren. <strong>Das</strong> macht man<br />

am besten zu zweit: einer rührt und einer schüttet, weil die Gefahr der<br />

Klümpchenbildung und des Annbrennens sehr hoch ist. Die Erdnusscreme<br />

dazu geben, gut verrühren und bei schwacher Hitze 10<br />

Minuten köcheln lassen. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />

abschmecken (Vorsicht, die Erdnusscreme ist schon salzig und die<br />

Brühe auch).<br />

Die Geschichte der Erdnüsse ist uralt – man fand sie schon als Grabbeigabe bei peruanischen Mumien, die ca. 3000 Jahre alt sind. Erdnussbutter ist dagegen eine<br />

Erfindung aus dem 19. Jahrhundert. Weil Erdnüsse so nahrhaft sind, empfahl ein amerikanischer Arzt die pürierte Variante <strong>für</strong> Menschen ohne Zähne.<br />

<strong>Das</strong> haben sich die AmerikanerInnen zu Herzen genommen: Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch wird auf 1½ Kilo geschätzt.<br />

Da in der Europäischen Union der Begriff Butter nur <strong>für</strong> Milcherzeugnisse verwendet werden darf, heißt die Erdnussbutter in der EU meistens Erdnusscreme.<br />

36


Cacık / Gurkensuppe<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

2000 ml Joghurt<br />

4 Gurken<br />

4 Knoblauchzehen<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

300 ml Wasser<br />

½ Bund Dill oder Minze<br />

Zubereitung<br />

Die Gurken werden geschält und kleingeschnitten oder mit einer<br />

Reibe fein gerieben. Knoblauch klein hacken und mit Salz vermischen.<br />

Joghurt mit etwas Wasser verdünnen und mixen. Gurken,<br />

Wasser-Joghurt-Gemisch, und Knoblauch-Salz-Mischung in eine<br />

Schüssel füllen und etwas Olivenöl dazu geben. Gut verrühren. Dazu<br />

passt auch kleingehackte Minze oder Dill.<br />

von Berkan, Naturfreundejugend Thüringen<br />

37


Rheinische Linsensuppe<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

500 g braune Linsen<br />

Gemüsebrühe<br />

1 Stange Lauch<br />

1 Sellerie<br />

5 Möhren<br />

5 große Kartoffeln<br />

5 Mettwürstchen<br />

4 EL klein geschnittene Speckwürfel<br />

3 Zwiebeln<br />

Öl<br />

Salz<br />

Essig<br />

Senf<br />

Zubereitung<br />

Die Zwiebeln schälen und würfeln. Zwiebeln und Speck in einem<br />

großen Topf mit etwas Öl anbraten. Mit Brühe ablöschen. Die Linsen<br />

gründlich waschen und in den Topf geben. Mit Brühe auffüllen (es sollte<br />

etwa doppelt so viel Brühe im Topf sein wie Linsen) und zum Kochen<br />

bringen. Inzwischen Lauch, Sellerie, Möhren und Kartoffeln schälen<br />

und in große Stücke schneiden. Zur Suppe hinzugeben und gar kochen.<br />

Die Mettwürstchen in dicke Scheiben schneiden und zum Schluss<br />

5 Minuten mitkochen. Mit Salz, Essig und Senf abschmecken.<br />

38


Salate<br />

39


Honig-Senf-Dressing<br />

Joghurt-Dressing<br />

Zutaten<br />

3 EL Honig<br />

3 EL Senf<br />

250 ml Olivenöl<br />

1 EL weißer Balsamico-Essig<br />

2 EL getrocknete Salatkräuter<br />

Rührbesen oder Mixer<br />

Zutaten<br />

250 ml Joghurt<br />

5 EL Tomatenmark oder Ketchup<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 EL Essig<br />

1 TL Zitronensaft<br />

1 EL Honig<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Honig-Senf, Balsamico und Küchenkräuter in eine Schüssel oder in<br />

ein Rührgerät geben und gut verrühren. Unter ständigem<br />

Rühren das Olivenöl langsam eingießen. Wenn das Öl zu schnell<br />

eingegossen wird, teilt sich das Dressing und wird nicht so dickflüssig.<br />

Zubereitung<br />

Knoblauch fein hacken und mit den restlichen Zutaten zu einer<br />

dünnen Creme verrühren.<br />

40


Zitronen-Vinaigrette<br />

Sesam-Ingwer-Vinaigrette<br />

Zutaten<br />

1 TL abgeriebene Zitronenschale (ungespritzt)<br />

2 TL Zitronensaft<br />

1 TL Essig<br />

10 TL Olivenöl<br />

½ TL Salz<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten bis auf das Öl in einer Schüssel gut vermischen.<br />

Dann das Öl mit einem Schneebesen langsam unterrühren.<br />

Zutaten<br />

2 TL fein gehackte Mandarinenschale (ungespritzt)<br />

4 TL gepressten Mandarinensaft<br />

4 TL frisch geriebener Ingwer<br />

5 EL Essig (z.B. weißer Balsamico-Essig)<br />

4 EL leichtes Olivenöl<br />

2 EL Sesamöl<br />

2 TL Sojasauce<br />

½ TL Salz<br />

Rührgerät oder Mixer<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten bis auf die Mandarinenschale im Mixer glatt<br />

rühren. Danach mit dem Schneebesen die Mandarinenschale<br />

unterheben.<br />

alle Dressings von Herdis<br />

41


Tomaten-Mozarella-Salat<br />

Herkunft: Italien<br />

Rote Beete-Möhren-Salat<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

7 Tomaten<br />

5 Päckchen Mozarella<br />

Olivenöl<br />

Balsamico-Essig<br />

Salz und Pfeffer<br />

Basilikum<br />

Zubereitung<br />

Die Tomaten waschen, den Strunk entfernen und<br />

in Scheiben schneiden. Den Mozarella in Scheiben<br />

schneiden. Mozarella und Tomaten nun fächerförmig<br />

auf eine Platte legen, erst eine Scheibe Mozarella<br />

und dann halb darüber eine Scheibe Tomate usw. Ein<br />

Teil Balsamico-Essig mit drei Teilen Olivenöl sowie<br />

etwas Salz und Pfeffer mischen und über den Salat<br />

geben. Mit frischen Basilikumblättern garnieren.<br />

Zutaten<br />

1000 g Rote Beete<br />

1500 g Möhren<br />

2 Äpfel<br />

10 EL Olivenöl<br />

1½ Zitronen<br />

1½ EL Ahornsirup oder Honig<br />

½ Bund Petersilie<br />

5 EL Sonnenblumenkerne oder gehackte Walnüsse<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Die Rote Beete schälen und in ganz feine Stifte<br />

schneiden oder reiben. Die Möhren schälen und fein<br />

reiben. Die Äpfel schälen, entkernen und fein reiben.<br />

Für die Soße Olivenöl, Zitronensaft, Ahornsirup,<br />

Salz und Pfeffer mischen. Petersilie klein schneiden und<br />

alles zusammen in eine Schüssel geben. Sonnenblumenkerne<br />

in einer Pfanne anrösten und<br />

darüber streuen oder Walnusskerne (ungeröstet)<br />

dazugeben. Gut umrühren.<br />

42


Hirtensalat<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

1000 g Tomaten<br />

3 Gurken<br />

4 Zwiebeln<br />

4 eingelegte grüne Peperoni<br />

mittelscharf oder mild<br />

500 g Schafskäse<br />

2 Knoblauchzehen<br />

½ Bund frische Minze<br />

½ Bund Petersilie<br />

10 EL Zitronensaft<br />

10 EL Olivenöl<br />

4 EL schwarze Oliven<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Tomaten und Gurken in 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln<br />

schälen und würfeln. Peperoni in feine Ringe schneiden. Den Schafskäse<br />

würfeln. Knoblauch schälen und fein hacken oder durch die Presse<br />

drücken. Die Kräuter waschen und fein hacken. Zitronensaft<br />

mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gründlich verrühren, Olivenöl<br />

unterschlagen. Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Peperoni, Käse und<br />

Kräuter in eine Schüssel füllen und locker mischen. Die Salatsauce<br />

unterheben, aber nicht mehr zu heftig rühren, sonst zerfällt der Käse zu<br />

sehr. Den Salat mit den Oliven belegen.<br />

Geht auch ohne Knoblauch und Peperoni!<br />

43


Feldsalat mit gebratenen Pilzen<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Italienischer Nudelsalat<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

1000 g Feldsalat<br />

500 g Champignons<br />

10 EL Olivenöl<br />

4 EL Balsamico-Essig<br />

2 TL Senf<br />

2 TL Honig<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Feldsalat waschen und putzen und die Wurzeln entfernen.<br />

Für die Soße Olivenöl und Essig mischen. Senf,<br />

Honig, Salz und Pfeffer dazugeben und verrühren. Die<br />

Champignons in feine Streifen schneiden und in<br />

der Pfanne mit Olivenöl anbraten. Salzen und pfeffern<br />

und, nachdem die Pilze erkaltet sind, über den fertig<br />

angerührten Salat geben.<br />

Zutaten<br />

1250 g Nudeln (Spiralen oder Penne)<br />

250 g eingelegte getrocknete Tomaten<br />

aus dem Glas<br />

1 Bund Lauchzwiebeln<br />

3 Knoblauchzehen<br />

250 g entsteinte schwarze Oliven<br />

250 g Parmesan<br />

10-15 EL Olivenöl<br />

Kräutersalz<br />

Zubereitung<br />

Nudeln in reichlich Salzwasser kochen. Danach mit<br />

kaltem Wasser abschrecken und in eine Schüssel geben.<br />

Knoblauch schälen und durch die Knoblauchpresse<br />

pressen. Mit Olivenöl und Kräutersalz mischen und<br />

über die Nudeln gießen. Tomatenflüssigkeit<br />

gut abgießen und klein schneiden. Lauchzwiebeln in<br />

Ringe schneiden, Oliven klein schneiden, Parmesan<br />

reiben. Alles zu den Nudeln geben. Alles gut<br />

vermengen und am besten 2-3 Stunden ziehen<br />

lassen.<br />

44


Taboulé<br />

Herkunft: Nordafrika<br />

Zutaten<br />

500 g Couscous<br />

Gemüsebrühe<br />

7 Tomaten<br />

2 Salatgurken<br />

2 Zwiebeln<br />

3 Zitronen<br />

150 ml Olivenöl<br />

1 Bund Petersilie<br />

1 Bund Minze<br />

1½ TL Zimt<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Den Couscous im Kochtopf mit der doppelten Menge Gemüsebrühe<br />

aufkochen, von der Platte nehmen und mit geschlossenem Deckel<br />

ziehen lassen, bis das Wasser komplett aufgesogen ist. Tomaten<br />

und Gurken klein schneiden. Zwiebeln klein hacken und unter den<br />

Couscous mischen. Petersilie und Pfefferminzblätter waschen, Stiele<br />

entfernen, klein schneiden und mit dem Zimt zum Couscous geben.<br />

Den Saft der Zitronen auspressen und zusammen mit dem Öl, Salz<br />

und Pfeffer in einem Becher verrühren. Anschließend die Sauce über<br />

dem Couscous gießen und kurz an einem kalten Ort ziehen lassen.<br />

45


Rheinischer Kartoffelsalat<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

2000 g Kartoffeln<br />

2 Zwiebeln<br />

2 Äpfel<br />

400 g saure Gurken<br />

Essig<br />

Salz und Pfeffer<br />

2 Eigelb<br />

4 TL Senf<br />

1 Zitrone<br />

320 ml Sonnenblumenöl<br />

3 EL Mehl<br />

320 ml Flüssigkeit, z.B. das Gurkenwasser<br />

Rührbesen oder Rührgerät<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln waschen und mit Schale in Salzwasser kochen. Wasser<br />

abgießen und abschrecken. Wenn sie etwas abgekühlt sind, pellen und<br />

in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln und Äpfel schälen und in<br />

Würfel schneiden und zu den Kartoffeln geben. Die sauren Gurken in<br />

Scheibchen schneiden, mit den Kartoffeln vermengen, mit etwas Essig<br />

übergießen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für die Mayonnaise<br />

Eigelb, Senf, Salz, Zucker und Zitronensaft mischen und das<br />

Öl langsam mit einem Rührgerät darunter schlagen. <strong>Das</strong> Mehl mit<br />

der Flüssigkeit anrühren, unter ständigem Rühren zum Kochen bringen<br />

und den heißen Brei unter die Mayonnaise schlagen. Zur Verfeinerung<br />

kann man auch noch ein paar Esslöffel Salatmayonnaise unterrühren.<br />

Die Mayonnaise unter die Kartoffeln mischen und alles 2 bis 3<br />

Stunden ziehen lassen. Dann noch einmal abschmecken.<br />

Kartoffelsalat gibt’s nicht nur in Deutschland. Auch in Spanien, Frankreich<br />

oder arabischen Ländern kennt man diese beliebte Kartoffelspeise. Je nach<br />

Region kommen andere Zutaten hinein.<br />

46


Wildkräuter-Salat<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

10 Hände voll Wildkräuter<br />

(z.B. Löwenzahn, Spitzwegerich,<br />

Sauerampfer, Gänseblümchen)<br />

1 Apfel<br />

4 EL Essig<br />

1 TL Senf<br />

3 EL Apfel- oder Orangensaft<br />

10 EL Olivenöl<br />

2 TL Ahornsirup<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Zunächst müssen die Wildkräuter her: Die pflückt man auf der<br />

Wiese oder am Wegesrand, aber nur dort, wo keine Hunde spazieren<br />

gehen, kein Straßenverkehr ist und keine Pestizidgefahr besteht. Nur die<br />

jungen Triebe pflücken... <strong>Das</strong> dauert eine ganze Weile. Beachten sollte<br />

man auch, dass die Kräuter nach dem Waschen noch in sich zusammen<br />

fallen. Allerdings sind sie auch nahrhafter als normaler Salat und daher<br />

braucht man nicht die gleiche Menge davon. Kräuter waschen<br />

und abtropfen lassen und sehr fein hacken. Apfel schälen, fein<br />

reiben und zu den Kräutern geben. Die Zutaten <strong>für</strong> die Soße<br />

zusammenrühren und über den Salat gießen. Alles kräftig verrühren<br />

und abschmecken.<br />

Wildkräuter sind vor allem im Frühjahr eine leckere Ergänzung zum Speiseplan. Allerdings sollte man wirklich nur die Kräuter pflücken,<br />

die man sehr gut kennt und bestimmen kann, denn (und jetzt kommt eine Binsenweisheit, die aber wirklich wichtig ist) es gibt auch<br />

giftige oder unbekömmliche Kräuter.<br />

Wildkräuter haben einen sehr intensiven Geschmack. Wem das zu kräftig ist, mischt sie mit grünem Salat.<br />

47


48<br />

Notizen


Dips, Pasten & co<br />

49


Grünes Pesto<br />

Herkunft: Italien<br />

Rotes Pesto<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

500 g gemahlene/gehackte Nüsse<br />

(Haselnüsse, Walnüsse etc.)<br />

1 Bund glatte Petersilie<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

3 Knoblauchzehen<br />

100 g geriebenen Parmesan<br />

Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Die Nüsse klein hacken. Kräuter waschen und<br />

fein schneiden und den Knoblauch klein hacken.<br />

Zutaten miteinander vermischen, etwas Öl und<br />

Parmesan zugeben und kräftig durchmixen. Mit<br />

Olivenöl auffüllen, mit Salz abschmecken und<br />

noch mal mixen.<br />

Zutaten<br />

500 g Cashewkerne oder andere Nüsse<br />

30 g getrocknete Tomaten<br />

4 Knoblauchzehen<br />

100 g Parmesan<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

Küchenmaschine oder Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Die Nüsse klein hacken. Besonders lecker ist es, die<br />

Nüsse ein wenig in einer Pfanne ohne Fett anzurösten.<br />

Getrocknete Tomaten 2 Minuten in kochendes<br />

Wasser legen, damit sie weich werden. Die Tomaten<br />

und den Knoblauch grob hacken. Parmesan reiben.<br />

Für veganes Pesto den Parmesan weglassen. Alle<br />

Zutaten miteinander mischen und kräftig mit dem<br />

Pürierstab durchmixen. <strong>Das</strong> Pesto mit Öl auffüllen<br />

und salzen. Noch einmal alles mixen.<br />

Dazu gibt es natürlich Spaghetti.<br />

Für PuristInnen: Schmeckt auch ohne Knoblauch und Parmesan.<br />

50


Isot-e kuya / Gestampfte Paprikapaste<br />

Herkunft: Türkei<br />

Babaganoush / Auberginenpaste<br />

Herkunft: Arabische Länder<br />

Zutaten<br />

7 rote Paprika<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Butter<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Paprika entkernen, auf einem Blech in den Backofen<br />

schieben und so lange backen, bis sie weich ist.<br />

Die oberste Schicht dann hauchdünn abschälen<br />

(meist pellt sie sich schon von selbst) und die Paprika<br />

zu einem Brei stampfen. Knoblauch schälen und klein<br />

hacken. Den Brei mit etwas Butter sowie Salz,<br />

Pfeffer und Knoblauch in einer Pfanne 3 bis 5 Minuten<br />

rösten. Es können natürlich auch noch andere Gewürze<br />

hinzugefügt werden. Fertig ist die Paste.<br />

von Yilmaz<br />

Zutaten<br />

4 Auberginen<br />

5 EL Sesampaste (Tahin)<br />

1 Zitrone<br />

5 EL Olivenöl<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 Bund Petersilie<br />

Salz und Pfeffer<br />

Küchenmixer oder Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Die Auberginen waschen, klein schneiden<br />

und mit etwas Wasser in einer Pfanne andünsten,<br />

bis sie ganz weich sind. Die Schale bleibt dran.<br />

Auberginenmasse mit Sesampaste, Zitronensaft<br />

und Olivenöl in die Küchenmaschine geben und gut<br />

durchmixen. Knoblauch schälen, zum Püree<br />

pressen und gut untermischen. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Die Petersilie waschen, fein hacken<br />

und auf die Auberginencreme streuen.<br />

51


Guacemole<br />

Herkunft: Mexiko<br />

Nusssauce<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

5 reife Avocados<br />

1 Zitrone<br />

2 reife Tomaten<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Die Avocados der Länge nach aufschneiden, Kern<br />

entfernen, das Fruchtfleisch mit einem Löffel aushöhlen<br />

und in eine Schüssel geben. Zitrone auspressen und<br />

Saft gleich drüber geben, damit das Fruchtfleisch nicht<br />

braun wird. Salz und Pfeffer dazugeben und alles<br />

mit der Gabel oder mit dem Kartoffelstampfer durchmatschen.<br />

Die Tomaten in kleine Würfel schneiden<br />

und unter die Avocadocreme rühren.<br />

Dieser Dip kommt ursprünglich aus Mexiko, wo man ihn zum Beispiel zu<br />

Tortilla-Chips isst. <strong>Das</strong> Wort „Guacamole“ stammt von dem Nahuatl-Wort<br />

„ahuacamolli“, was soviel wie „Avocadosauce“ bedeutet. Nahuatl ist eine<br />

Sprache von mexikanischen UreinwohnerInnen.<br />

Zutaten<br />

400 g Walnusskerne<br />

100 g Butter<br />

2 Knoblauchzehen<br />

100 ml Sahne<br />

400 ml Wasser<br />

Salz und Pfeffer<br />

100 g Parmesan<br />

Zubereitung<br />

Walnusskerne mit dem Mixer oder dem Pürierstab<br />

zerkleinern. Knoblauch schälen und fein hacken.<br />

Butter in einen Topf erhitzen und zergehen, aber<br />

nicht kochen lassen. Nüsse dazugeben und ca. 5<br />

Minuten unter Rühren anbraten, dann den Knoblauch<br />

dazugeben und verrühren. Parmesan mit heißem<br />

Wasser sowie der Sahne verrühren (zum Beispiel dem<br />

Nudelwasser) und unter die Nussmischung rühren.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Dazu gibt es Nudeln. Die Sauce vor dem Servieren<br />

mit den Nudeln verrühren.<br />

52


Tzatziki<br />

Herkunft: Griechenland<br />

Minz-Dip<br />

Herkunft: Indien<br />

Zutaten<br />

1000 ml Joghurt<br />

250 g Quark<br />

1 Gurke<br />

5 Knoblauchzehen<br />

2 EL Essig<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz<br />

Zubereitung<br />

Die Salatgurke schälen und grob raspeln. Joghurt und<br />

Quark in eine Schüssel geben und mit den Gurkenraspeln<br />

verrühren. Die Knoblauchzehen schälen und durch<br />

die Knoblauchpresse zum Joghurt drücken. Den Essig<br />

und das Olivenöl dazugeben und alles gut verrühren.<br />

Mit Salz abschmecken.<br />

Zutaten<br />

500 g frische grüne Minze oder<br />

2 EL getrocknete Minze<br />

250 ml Joghurt<br />

½ TL Kreuzkümmelpulver<br />

Chilipulver<br />

Salz<br />

Zubereitung<br />

Minzeblätter von den Stängeln befreien und<br />

ganz fein hacken. Minze mit dem Joghurt und den<br />

Gewürzen gut verrühren.<br />

Salzen und fertig!<br />

Diesen Minz-Dip gibt es in Indien häufig als Vorspeise<br />

oder zum Essen.<br />

Tzatziki ist ursprünglich ein Gericht aus entwässertem Joghurt, Gurke, Knoblauch und Olivenöl. Aufgrund seiner Zutaten ist es ein sehr altes<br />

Rezept: Ähnliche Rezepte sind bereits aus dem antiken Mesopotamien, dem heutigen Irak, bekannt. Deshalb hat der Tzatziki viele Verwandte:<br />

Zum Beispiel das türkische Cacık, das albanische Teratro, das bulgarische Taraor oder das persiche Mest.<br />

53


Schafskäsecreme<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

400 g milder Schafskäse<br />

200 g Joghurt<br />

1 Bund Petersilie<br />

3 Knoblauchzehen<br />

Pfeffer<br />

Pürierstab<br />

Zubereitung<br />

Den Schafskäse in Stücke krümeln und mit dem Joghurt im Mixer<br />

fein durchmixen oder mit einer Gabel zerdrücken. Kräuter waschen<br />

und trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Knoblauch<br />

schälen und durchpressen. Die Kräuter unter die Creme rühren und<br />

pfeffern. Salz braucht es eher nicht, davon liefert der Käse schon genug.<br />

Auch gut: 150 ml Aijvar (Gewürzpaste aus Paprika) mitpürieren,<br />

dann gibt es eine Paprikaschafskäsecreme.<br />

Schafsmilch ist wohl eines der ältesten Nahrungsmittel der Menschen,<br />

denn das Schaf wurde lange vor dem Rind von den Menschen gehalten,<br />

vor allem in den Mittelmeerländern und auf dem Balkan. Auch Joghurt<br />

wurde ursprünglich nur aus Schafsmilch hergestellt. In Deutschland hat<br />

Schafsmilch kaum Tradition. Lediglich in Notzeiten wurden Schafe (neben<br />

Ziegen) gemolken.<br />

54


SaTTmacher<br />

55


So kocht man<br />

Kartoffeln<br />

Zutaten<br />

2200 g Kartoffeln<br />

1500 ml Wasser<br />

1,5 TL Salz<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln waschen, schälen und in gleichgroße Stücke schneiden.<br />

Mit dem Wasser in einen Topf geben, salzen, Deckel drauf und<br />

aufkochen lassen. Gar kochen. <strong>Das</strong> dauert ca. 15 bis 20 Minuten.<br />

Und das Wasser abgießen.<br />

Nudeln<br />

Zutaten<br />

1250 g Nudeln<br />

Wasser<br />

3 TL Salz<br />

2 EL Öl<br />

Zubereitung<br />

Wasser in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen.<br />

Salz, Öl und Nudeln dazugeben und Nudeln gar kochen. Nudeln<br />

durch ein Sieb abgießen.<br />

Reis<br />

Zutaten<br />

700 g Reis<br />

1050 ml Wasser<br />

(das ist 1½ Mal so viel Wasser wie Reis)<br />

3 TL Salz<br />

Zubereitung<br />

Reis mit Salz und Wasser in einem Topf mit zugedecktem Deckel<br />

zum Kochen bringen. Auf kleiner Stufe so lange köcheln, bis<br />

das Wasser komplett verschwunden ist. Dann sollte der Reis gar sein.<br />

Bei Vollkornreis nimmt man doppelt so viel Wasser<br />

wie Reis.<br />

56


Ofenkartoffeln<br />

Herkunft: Crossover<br />

Kartoffelgratin<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

2200 g Kartoffeln<br />

10 EL Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln schälen, waschen und in Viertel, Achtel<br />

oder Scheiben schneiden. Die Kartoffeln in einer<br />

Schüssel mit Öl übergießen, Salz dazugeben und einmal<br />

gut durchmischen. Kartoffeln auf das Blech geben<br />

und im Backofen bei 200°C ca. 45 Minuten braun<br />

backen. Variante: Schmeckt auch lecker mit<br />

Knoblauch und Kräutern bestreut, z.B. mit Rosmarin.<br />

Passt zu (Ofen-)Gemüse und Salat!<br />

Zutaten<br />

2000 g Kartoffeln<br />

4 Knoblauchzehen<br />

500 ml Sahne<br />

250 ml Wasser<br />

Salz und Pfeffer<br />

500 g geriebenen Käse<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln in Scheiben schneiden und in eine<br />

Auflaufform geben. Knoblauch fein hacken und<br />

mit Sahne, Wasser, Salz und Pfeffer in einer Schüssel<br />

verrühren. Über die Kartoffeln gießen und noch einmal<br />

durchrühren. Die Flüssigkeit in der Form sollte jetzt<br />

mindestens 2 cm hoch stehen. Falls das nicht so ist,<br />

noch etwas Wasser hinzu geben. Käse drüber<br />

streuen und abgedeckt im Ofen bei 180 Grad ca. 45 min<br />

backen, bis die Kartoffeln durch sind. Gegen Ende kann<br />

die Abdeckung herunter genommen werden, damit der<br />

Käse schön hellbraun wird.<br />

57


Polenta<br />

Herkunft: Italien<br />

Chapatis<br />

Herkunft: Indien<br />

Im 17. Jahrhundert war der<br />

Maisbrei ein weitverbreitetes<br />

Arme-Leute-Essen in ganz<br />

Europa.<br />

Zutaten<br />

500 g Polenta<br />

1000 ml Wasser<br />

330 ml (Soja-)Milch<br />

2 TL Salz<br />

2 EL Butter<br />

150 g Parmesan<br />

Zubereitung<br />

Wasser in einem Topf aufkochen und Salz dazu<br />

geben. Polenta in das kochende Wasser einrühren<br />

und ca. 10 Minuten quellen lassen. Bei Bedarf noch<br />

Flüssigkeit hinzufügen und gut rühren – die Polenta<br />

darf nicht mehr körnig schmecken. Butter und<br />

Käse unterrühren.<br />

Polenta schmeckt auch lecker<br />

als Süßspeise zum Nachtisch.<br />

Anstelle von Milch kann man<br />

zum Beispiel Kokosmilch nehmen.<br />

Den Parmesan lässt man<br />

dann natürlich weg.<br />

Zutaten<br />

750 g Mehl<br />

1 TL Salz<br />

2 EL Pflanzenöl<br />

375 ml Wasser<br />

Zubereitung<br />

Salz und Mehl mischen. Wasser hinzufügen und<br />

einen Teig kneten. Den Teig eine halbe Stunde ruhen<br />

lassen und anschließend noch einmal kneten. Teig in<br />

kleine Stücke zerteilen und jeweils golfballgroße Kugeln<br />

formen. Die Kugeln zu Fladen ausrollen (Durchmesser<br />

ca. 10 cm). Chapati in einer (Eisen-)Pfanne bei mittlerer<br />

Hitze 3 bis 5 Minuten von beiden Seiten erhitzen.<br />

<strong>Das</strong> fertige Brot sollte keine feuchten Stellen mehr<br />

aufweisen und auf beiden Seiten braune Flecken haben.<br />

Chapatis können auch direkt in der Glut eines<br />

Feuers gebacken werden. Da das wesentlich<br />

schneller geht als in der Pfanne, muss man<br />

aufpassen, dass die Brote nicht verbrennen. Die<br />

Asche/Kohle dann einfach abklopfen.<br />

58


Kartoffelbrot / Focaccia<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

1000 g Weizenmehl<br />

3 Kartoffeln, mehlig kochend<br />

2 EL Salz<br />

1 TL Zucker<br />

100 ml Olivenöl<br />

1 Päckchen Hefe<br />

450 ml warmes Wasser<br />

5 Tomaten<br />

Rosmarin<br />

4 EL grobes Salz<br />

Zubereitung<br />

Die Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und kochen, bis sie<br />

weich sind, Wasser abgießen und zu einem Brei zerstampfen. Die<br />

Hefe mit dem Zucker in ein wenig lauwarmem Wasser auflösen und<br />

Mehl, Salz, Olivenöl sowie den Rest Wasser zugeben. Dann kräftig<br />

kneten, bis alles gut vermengt ist. Der Teig bleibt dabei ziemlich klebrig.<br />

Den Teig etwa 30 Minuten gehen lassen. Währenddessen die Tomaten<br />

in kleine Stückchen (1 cm groß) schneiden, allerdings das flüssige<br />

Fruchtfleisch heraus nehmen und nicht verwenden. Den Teig noch<br />

einmal auf einer bemehlten Fläche durchkneten und daraus drei große<br />

oder fünf kleine, flache Laibe formen und auf ein ebenfalls bemehltes<br />

Backblech legen. Mit den Händen Olivenöl auf dem Teig<br />

verstreichen und die Tomatenstücke darauf verteilen. Schließlich noch<br />

das grobe Salz darüber streuen.<br />

Bei 200°C 30 bis 40 Minuten backen.<br />

Focaccia kennt man in Italien schon seit dem<br />

Altertum. Die Römer nannten das Brot Panis<br />

focacius, was so viel heißt wie Brot aus dem Ofen.<br />

Focaccia ist der Vorläufer der heutigen Pizza.<br />

Foccacia kann man nach Lust und Laune mit anderen Gemüsen<br />

und Kräutern belegen. Beliebt sind Zwiebeln oder Oliven. Geht also<br />

auch ohne Tomaten.<br />

59


Reibekuchen<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

2500 g Kartoffeln<br />

4 Eier<br />

3 Zwiebeln<br />

5 EL Mehl<br />

Muskatnuss, gerieben<br />

Öl zum Braten<br />

Salz und Pfeffer<br />

Küchenreibe oder Küchenmixer<br />

Zubereitung<br />

Kartoffel schälen, waschen und fein reiben. Zwiebeln in sehr<br />

kleine Stücke schneiden und mit den Eiern unter die Kartoffelmasse<br />

geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Zum<br />

Braten den Teig löffelweise ins heiße Öl geben, flachdrücken und die<br />

Plätzchen auf beiden Seiten knusprig braten. Falls die Reibekuchen nicht<br />

zusammenhalten, noch etwas Mehl hinzufügen.<br />

Lecker mit Apfelmus, Rübenkraut oder Preiselbeeren! Manchmal<br />

werden Reibekuchen auch mit Schwarzbrot gegessen.<br />

Reibekuchen gibt es in vielen verschiedenen Regionen. Dieses<br />

Rezept kommt aus dem Rheinland. Woanders heißen Reibekuchen<br />

auch: Badscherla, Rievkooche, Riwwes, Schepperlinge, Kröbbelche,<br />

Kribbelcher, Kräbbelcher, Kräppel, Hatscheln, Baggers, Flinsen, Klitscher,<br />

Fratzen, Bambis, Reiberdatschi, Pickert, Dätscher, Dotsch, Datsche,<br />

Pratsch, Quaddelpratschen, Krumber Schnietchen, Krumperpankisch,<br />

Grumbärekiechle, Grummbeerpannekiechle, Grummbeerponnekuche,<br />

Reibepuffer, Rebkocken, Möder, Kartoffelküchle, Kaduffelpannkuche,<br />

Rippspfannkuchen, Pratschen, Platz oder Tetscher.<br />

60


HaupTGeRIchte<br />

vegetaRIsch<br />

61


Fladenbrotpizza<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

4 Fladenbrote<br />

8 Tomaten<br />

3 Zwiebeln<br />

1000 g Gemüse<br />

(z.B. Zucchini, Pilze, Paprika)<br />

150 ml Olivenöl<br />

600 g geriebener Käse oder Mozzarella<br />

Salz und Pfeffer<br />

Backofen<br />

Zubereitung<br />

Die Fladenbrote vorsichtig in Ober- und Unterseite aufschneiden.<br />

Die Tomaten und das andere Gemüse in dünne Scheiben schneiden,<br />

die Zwiebeln würfeln. Die kleingeschnittenen Zwiebeln<br />

mit reichlich Salz und Pfeffer in das Olivenöl rühren und die Soße auf<br />

dem aufgeschnittenen Fladenbrot verteilen, so dass überall<br />

Olivenöl ist. <strong>Das</strong> Gemüse ca. 10 Minuten mit etwas Öl in einer<br />

Pfanne andünsten und salzen. Die Brote nach Wahl belegen. Käse<br />

darüber streuen und im Ofen ca. 10 Minuten knusprig backen.<br />

Italienisch-türkische Crossover-Pizza. Lecker und schnell!<br />

62


Blätterteigtaschen<br />

Herkunft: Griechenland<br />

Zutaten<br />

1000 g Tiefkühl-Blätterteig<br />

1000 g Tiefkühl-Blattspinat<br />

oder frischen Spinat<br />

1 Stange Lauch<br />

250 g Feta-Käse<br />

2 Eier<br />

10 EL Olivenöl<br />

150 g Sesamsamen<br />

Salz und Pfeffer<br />

Backofen<br />

Blätterteigpasteten mit Spinat oder Mangold sind<br />

vor allem im Mittelmeerraum bekannt und beliebt.<br />

Gerichte, in denen Teigtaschen mit Gemüse oder<br />

Fleisch (z.B. Maultaschen, Samosas oder Tortellini)<br />

gefüllt werden, sind allerdings in fast allen Ländern<br />

der Welt schon seit Jahrhunderten verbreitet.<br />

Zubereitung<br />

Blätterteig zum Auftauen aus der Packung nehmen und auf einen<br />

Teller legen. Bei frischem Spinat die harten Teile abschneiden<br />

und grob schneiden. Den Lauch in Ringe schneiden und beides<br />

gründlich waschen. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, das<br />

Gemüse dazu geben, salzen und anschmoren, bis es zusammenfällt.<br />

Möglicherweise muss noch etwas Wasser dazu. Bei Tiefkühlspinat,<br />

nur den Lauch andünsten und kurz vor Ende der Garzeit den Spinat<br />

dazugeben, damit er auftaut, dann salzen. Pfanne vom Herd nehmen,<br />

den Käse mit der Gabel zerdrücken und unter das Gemüse mischen.<br />

Mit Pfeffer abschmecken. Sesamsamen ohne Fett in einer Pfanne<br />

anrösten und unter den Spinat mischen. Die Eier in einer Schüssel<br />

mit dem Rührbesen verquirlen. Backofen auf 200°C vorheizen. Die<br />

Blätterteigplatten halbieren und auf einer bemehlten Fläche etwas<br />

breiter ausrollen. In die Mitte einer jeden Platte einen Teil der Füllung<br />

geben. Dann die Ränder des Teigs mit dem Ei bestreichen und eine<br />

Teighälfte über die andere klappen und andrücken. Die Pasteten<br />

auf ein gefettetes Backblech legen, mit dem restlichen Ei bestreichen,<br />

mit Sesam bestreuen und im Ofen ca. 15 bis 20 Minuten goldgelb<br />

backen.<br />

Geht auch ohne Ei!<br />

63


Falafel<br />

Herkunft: Arabische Länder<br />

Zutaten<br />

500 g getrocknete Kichererbsen<br />

4 Knoblauchzehen<br />

3 Zwiebeln<br />

1 Bund glatte Petersilie<br />

etwas Chilipulver<br />

2 TL Koriander, gemahlen<br />

1 TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />

2 TL Backpulver<br />

2 EL Mehl<br />

100 g Paniermehl<br />

Salz und Pfeffer<br />

1000 ml Speise-Öl zum Frittieren<br />

Zubereitung<br />

Die Kichererbsen über Nacht mit reichlich Wasser bedeckt quellen<br />

lassen. Am nächsten Tag in ein Sieb geben, abbrausen und<br />

abtropfen lassen. Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie grob schneiden<br />

und mit den Kichererbsen durch einen Fleischwolf drehen oder grob<br />

mixen. Alle Gewürze, Salz, Mehl und Backpulver dazugeben und zu<br />

einem glatten Teig verkneten. Aus dem Teig walnussgroße<br />

Bällchen formen. Öl in einem großen Topf oder in der Friteuse erhitzen<br />

und Bällchen darin frittieren. Weniger Öl braucht man, wenn man die<br />

Bällchen in einer Pfanne brät. Auf Küchenpapier abtropfen<br />

lassen.<br />

Dazu gibt es Fladenbrot und Salat.<br />

Fleischwolf oder Mixer<br />

Die vegetarische Döner-Variante. Schmeckt lecker im Fladenbrot, mit<br />

Gurken-Tomatensalat und Sesampaste und wird als Imbiss, mittlerweile<br />

nicht mehr nur im Nahen Osten, gegessen.<br />

64


Gemüse-Rühreier<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

15 Eier<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

10 Tomaten<br />

2 Paprika<br />

3 milde Peperoni/türkische Paprika<br />

½ Bund glatte Petersilie<br />

Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden. Tomaten<br />

in kleine Würfel schneiden und Stielansätze entfernen. Peperoni und<br />

Paprika halbieren. Kerne und Stile entfernen und in dünne Streifen<br />

schneiden. Petersilie waschen, zupfen und fein hacken. Öl in einer<br />

großen Pfanne erhitzen und Frühlingszwiebeln kurz andünsten, dann<br />

das restliche Gemüse dazugeben und unter Rühren bei mittlerer Hitze<br />

5 Minuten schmoren. Eier in einer Schüssel aufschlagen, mit 1 TL Salz<br />

verquirlen und Petersilie hinzufügen. Über das Gemüse gießen und<br />

leicht verrühren. Wenn die Eier zu stocken beginnen (d.h. fest<br />

werden – das dauert bei vielen Eiern eine ganze Weile), noch einmal<br />

rühren und die Masse zerteilen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Schmeckt zum Frühstück, aber auch als kleines Hauptgericht mit<br />

Fladenbrot!<br />

65


Ratatouille<br />

Herkunft: Frankreich<br />

Zutaten<br />

1000 g Auberginen<br />

1000 g Zucchini<br />

700 g Tomaten<br />

3 rote Paprika<br />

3 grüne Paprika<br />

5 Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

4 EL Tomatenmark<br />

3 EL Kräuter der Provence<br />

1 TL Paprikapulver, süß<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Gemüse waschen und Zucchini und Auberginen in Würfel<br />

schneiden. Die Paprikaschoten halbieren, entkernen und in Streifen<br />

schneiden. Die Tomaten würfeln. Zwiebeln schälen und in Scheiben<br />

schneiden. Knoblauch klein hacken. Zwiebeln in Olivenöl anbraten,<br />

bis sie glasig sind. Auberginen, Zucchini, Paprika und Knoblauch<br />

dazugeben und ein paar Minuten anbraten. Tomatenmark zugeben und<br />

mit anbraten. Tomaten hinzufügen und mit Salz, Pfeffer,<br />

Paprikapulver und Kräutern der Provence würzen und umrühren. Etwas<br />

Wasser zugeben und 30 bis 45 Minuten köcheln lassen. Nochmals<br />

abschmecken und nachwürzen.<br />

Schmeckt mit Fladenbrot, Baguette oder Reis.<br />

Ratatouille kommt ursprünglich aus Südfrankreich. Der Name wurde in<br />

Frankreich seit dem 18. Jahrhundert <strong>für</strong> Eintopfgerichte verwendet und ist<br />

abgeleitet von dem französischen Verb „touiller“ <strong>für</strong> umrühren.<br />

66


Burritos mit Gemüsefüllung<br />

Herkunft: Mexiko<br />

Zutaten<br />

3 Zwiebeln<br />

3 Möhren<br />

3 Süßkartoffeln<br />

2 Zucchini<br />

2 rote Paprika<br />

500 g Mais aus der Dose<br />

500 g Kidney-Bohnen aus der Dose<br />

1 TL Kreuzkümmelpulver<br />

2 TL Oregano<br />

2 TL Paprikapulver, süß<br />

Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

20 Weizen-Tortillas oder dünne Fladenbrote<br />

wer mag: 250 g geriebenen Käse<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln, Möhren und Süßkartoffeln schälen und klein schneiden.<br />

Zucchini klein schneiden und Paprika halbieren, die Kerne entfernen und<br />

klein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebeln darin glasig<br />

andünsten. Restliches Gemüse hinzufügen und ein paar Minuten unter<br />

Rühren anbraten. Etwas Wasser angießen und die Gewürze sowie Salz<br />

und etwas Pfeffer hinzufügen. Deckel drauf und 10 Minuten köcheln<br />

lassen. Dosen öffnen und Wasser abgießen, Mais und Bohnen in<br />

ein Sieb geben und abbrausen. Mais und Bohnen zum Gemüse geben<br />

und nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Abschmecken mit<br />

Salz und Pfeffer. Die Tortillas in einer Pfanne oder im Backofen<br />

erhitzen und das Gemüse in die heißen Tortillas füllen und dann rollen.<br />

Variante: Ein paar Löffel Gemüse pro Tortilla verteilen und diese<br />

aufrollen. Nebeneinander in eine Auflaufform legen, Käse drüber<br />

streuen und noch einmal 10 Minuten im Backofen überbacken.<br />

Ein Burrito ist der spanischen Wortbedeutung nach ein kleiner Esel. Warum<br />

die Gemüsetaschen, die gerne in Mexiko und den USA als Fastfood gegessen<br />

werden, wohl so heißen?<br />

67


Reis-Linsen-Gemüse-Eintopf<br />

Herkunft: Indien<br />

Zutaten<br />

1 Blumenkohl<br />

3 Kartoffeln<br />

4 Tomaten<br />

3 Zwiebeln<br />

400 g Basmati-Reis<br />

400 g rote Linsen<br />

3 Lorbeerblätter<br />

3 TL Kurkumapulver<br />

1 TL Kreuzkümmelpulver<br />

2 TL Paprikapulver, edelsüß<br />

4 EL Öl oder Ghee<br />

etwas Chilipulver<br />

2 TL Garam Masala<br />

Salz<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln schälen und klein schneiden. Blumenkohl in kleine<br />

Röschen zerteilen. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Tomaten<br />

von Stielansätzen befreien und klein schneiden. Öl in einem Topf<br />

erhitzen und Zwiebeln darin glasig dünsten. Lorbeerblatt, Paprikapulver,<br />

Chilipulver, Kurkuma und Kreuzkümmel hinzufügen und weitere<br />

2 Minuten unter Rühren anbraten. Linsen in einem Sieb abbrausen<br />

und dann mit Reis, Kartoffeln, Blumenkohl und Tomaten dazugeben<br />

und alles gut verrühren. 3 Liter Wasser dazugeben und reichlich salzen.<br />

Wenn es kocht, Hitze reduzieren und bei schwacher Hitze 30 Minuten<br />

köcheln lassen, bis alles gar ist. Bei Bedarf noch etwas Wasser<br />

nachschütten, damit nichts anbrennt. Garam Masala darüber<br />

streuen und mit Salz abschmecken.<br />

In Indien benutzt man statt Butter sogenanntes Ghee. <strong>Das</strong> ist ausgelassenes<br />

Butterfett bei dem die „schlechten“ Anteile herausgelöst wurden. Es ist<br />

wesentlich länger haltbar als Butter und gilt in der ayurdvedischen Küche<br />

als das gesündeste Fett. Man kann es selber machen oder im Bioladen oder<br />

Asia-Shop fertig kaufen.<br />

68


Blumenkohl-Kartoffel-Curry / Aloo Gobi Dalna<br />

Herkunft: Indien<br />

Zutaten<br />

1000 g Kartoffeln<br />

2 mittelgroße Blumenkohlköpfe<br />

5 Tomaten<br />

1 TL Kurkuma<br />

½ TL Chilipulver<br />

2½ TL Salz<br />

2 TL brauner Zucker<br />

400 ml Wasser<br />

1 TL Garam Masala<br />

Öl<br />

Zubereitung<br />

Die Kartoffeln schälen, waschen und vierteln. Den Blumenkohl in<br />

Röschen zerteilen und die Tomaten klein schneiden. Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen. Die Kartoffeln dazugeben und leicht anbraten. Dann den<br />

Blumenkohl, die Tomaten, die Gewürze (Vorsicht mit dem Chilipulver)<br />

und das Wasser hinzugeben und zugedeckt ca. 20 Minuten garen, bis<br />

Blumenkohl und Kartoffeln weich sind. Zum Schluss mit Garam<br />

Masala abschmecken.<br />

Dazu gibt es Reis oder Chapatis.<br />

In Indien und auch in vielen anderen Ländern isst man Kartoffeln wie andere<br />

Gemüse anstatt als Beilage zum Sattmachen. Dazu gibt es dann oft Reis und<br />

Dal (Linsen).<br />

69


Tortilla<br />

Herkunft: Spanien<br />

Zutaten<br />

10 Kartoffeln<br />

2 Zwiebeln<br />

3 Knoblauchzehen<br />

500 g Gemüse<br />

(z.B. Lauch, Paprika, Zucchini, Tomaten)<br />

15 Eier<br />

250 ml Milch<br />

1 TL Paprikapulver<br />

3 Prisen Muskat<br />

2 TL Oregano<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser kochen, bis sie gar sind.<br />

Zwiebeln und Knoblauch klein hacken, Kartoffeln schälen und in<br />

kleine Würfel schneiden. Gemüse klein schneiden. Öl in einer<br />

Pfanne erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch andünsten. Nach und<br />

nach Gemüse zugeben und weiterdünsten. Wenn das Gemüse fast gar<br />

ist, Kartoffeln zugeben. Mit Salz und Oregano würzen und die<br />

Hälfte des Gemüses aus der Pfanne nehmen und in eine Schüssel<br />

geben. In einer Rührschüssel Eier, Milch, Salz, Paprikapulver,<br />

Pfeffer und Muskat verquirlen. Die Hälfte der Masse über das<br />

Gemüse in der Pfanne schütten und auf kleiner Flamme zugedeckt fest<br />

werden lassen. Ist auch die Oberfläche fest, die Tortilla auf den<br />

Pfannendeckel stürzen und umgedreht zurück in die Pfanne geben.<br />

Leicht braun backen, auf einen Teller geben und warm halten.<br />

Etwas Öl in die Pfanne geben und die zweite Tortilla genauso<br />

zubereiten. Tortillas wie einen Kuchen in Stücke schneiden.<br />

Kann man warm oder kalt essen. Dazu passt Salat!<br />

70


Couscous mit Gemüse<br />

Herkunft: Nordafrika<br />

Zutaten<br />

700 g Couscous<br />

3 Auberginen<br />

3 Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

3 Zucchini<br />

4 Möhren<br />

3 Tomaten<br />

2 Dosen Kichererbsen (ca. 500 g)<br />

1000 ml Gemüsebrühe<br />

7 EL Butter<br />

Olivenöl<br />

10 TL Harissa-Paste<br />

1000 ml Wasser<br />

Zubereitung<br />

Auberginen, Möhren, Tomaten und Zucchini grob würfeln.<br />

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Kichererbsen<br />

abspülen und in einem Sieb abtropfen lassen. Öl in einem großen<br />

Topf erhitzen. Zunächst Knoblauch und Zwiebeln andünsten. Gemüse,<br />

Wasser und Harissa hinzu fügen. Die Gemüsemischung<br />

auf kleiner Flamme etwa 30 Minuten köcheln lassen. Gegen Ende<br />

der Garzeit noch die Kichererbsen dazu geben. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Couscous in eine Schüssel geben. Wasser zum Kochen<br />

bringen und Gemüsebrühe einrühren. Die Brühe über den Couscous<br />

gießen und 5 Minuten quellen lassen.<br />

Couscous ist ein Grundnahrungsmittel der nordafrikanischen Küche, es wird<br />

in vielen Variationen gegessen: süß, salzig, kalt oder warm.<br />

71


Himmel un‘ Äd<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

1250 g Äpfel<br />

1250 g Kartoffeln<br />

5 Zwiebeln<br />

250 ml Sojamilch oder Milch<br />

Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Für Fleischesser: 10 Brat- oder Blutwürste<br />

Zubereitung<br />

Kartoffeln schälen und in einem Topf mit Salzwasser kochen. Die<br />

Äpfel schälen, Gehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. In<br />

einem Topf mit zugedecktem Deckel mit wenig Wasser dünsten. Die<br />

gekochten Kartoffeln stampfen und mit (Soja-)Milch zu<br />

Kartoffelbrei verrühren. Die Zwiebeln schälen, in feine Ringe<br />

schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl goldbraun anbraten.<br />

Apfelbrei unter den Kartoffelbrei mischen und Zwiebeln drüber<br />

streuen.<br />

Kann man warm oder kalt essen. Dazu passt Salat!<br />

Himmel steht <strong>für</strong> Äpfel und Äd (Erde) <strong>für</strong> Kartoffeln. Himmel und Erde ist<br />

ein Gericht, dass traditionell im Rheinland, in Westfalen, Niedersachsen<br />

und Schlesien gegessen wurde. Da gibt es auch jede Menge Kartoffeln und<br />

Äpfel. Häufig gab’s dazu noch eine Blutwurst.<br />

72


Rotkohl<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

2000 g Rotkohl<br />

4 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop)<br />

4 Zwiebeln<br />

3 Lorbeerblätter<br />

4 Gewürznelken<br />

6 EL Apfelessig<br />

Salz<br />

Speiseöl<br />

Zubereitung<br />

Die äußeren Blätter vom Rotkohl entfernen, den Rotkohl<br />

vierteln, den Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden.<br />

Zwiebeln würfeln und in etwas Öl andünsten. Rotkohl<br />

hinzugeben, kurz anbraten und mit Wasser auffüllen (ca. 3 bis 4 cm<br />

hoch im Topf). Lorbeerblätter, Gewürznelken und Salz hinzugeben,<br />

Deckel drauf und auf kleiner Hitze kochen lassen. Äpfel schälen,<br />

klein schneiden und zum Rotkohl geben. Ca. 45 Minuten kochen.<br />

Ist der Rotkohl weich, mit Essig und Salz abschmecken.<br />

Dazu gibt es Kartoffeln oder Knödel.<br />

Rotkohl oder Blaukraut? Die Antwort auf diese Frage findet sich in den regional unterschiedlichen Zubereitungsweisen und der<br />

chemischen Reaktion des Kohls mit anderen Zutaten. In norddeutschen und badischen Kochrezepten kommen eher säurehaltige<br />

Zutaten wie Essig und Wein vor. <strong>Das</strong> macht den Kohl rot. In Schwaben oder Bayern verwendet man eher Zucker und Natron, was die<br />

violette Farbe hervorhebt oder den Kohl blau macht: Eben Blaukraut.<br />

Ein beliebter Zungenbrecher: Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.<br />

73


Möhren-Kartoffel-Gemüse<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Ofenkürbis<br />

Herkunft: Crossover<br />

74<br />

Zutaten<br />

1500 g Möhren<br />

1000 g Kartoffeln<br />

4 Zwiebeln<br />

1 EL Margarine<br />

1000 ml Gemüsebrühe oder Wasser<br />

½ Bund Petersilie<br />

Salz und Pfeffer<br />

1000 g Schwarzbrot<br />

Zubereitung<br />

Möhren und Kartoffeln schälen und in Würfel<br />

schneiden. Zwiebeln schälen und klein schneiden.<br />

Zwiebeln und Möhren in etwas Öl andünsten und<br />

mit Gemüsebrühe aufgießen. Eventuell noch salzen<br />

und pfeffern, anschliessend 15 Minuten kochen lassen.<br />

Dann die Kartoffeln hinzufügen und weitere 30<br />

Minuten kochen. Falls nötig noch etwas Flüssigkeit<br />

hinzufügen.<br />

Nach dem Garen stampfen und<br />

nachwürzen sowie die klein geschnittene Petersilie<br />

unterrühren. Mit Schwarzbrot servieren.<br />

Zutaten<br />

3000 g Kürbis (z.B. Hokkaido oder Butternut)<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Backofen<br />

Zubereitung<br />

Den Kürbis wenn nötig schälen bzw. waschen (bei<br />

einigen Kürbissorten kann man die Schale mitessen)<br />

und in daumengroße Stücke schneiden. Den Kürbis<br />

in eine Schüssel geben, reichlich Olivenöl darüber gießen,<br />

Salz und Pfeffer darüber streuen und gut<br />

durchrühren. Dann den Kürbis auf einem Backblech<br />

verteilen. Im Ofen bei ca. 180°C backen bis der<br />

Kürbis gar und leicht braun wird.<br />

<strong>Das</strong> geht schnell und schmeckt auch mit vielen anderen Gemüsesorten,<br />

wie z.B. Paprika, Zucchini, Pilzen und Zwiebeln. Beachten<br />

müsst ihr nur, dass die unterschiedlichen Gemüse verschiedene<br />

Garzeiten haben können.


Älplermakronen<br />

Herkunft: Schweiz<br />

Zutaten<br />

800 g Makronen (das sind Makkaroni)<br />

oder Hörnli<br />

800 g Kartoffeln<br />

3 Zwiebeln<br />

400 ml Sahne<br />

200 ml Milch<br />

600 g Reibekäse z.B. Emmentaler<br />

400 g Schinken<br />

(<strong>für</strong> VegetarierInnen weglassen)<br />

Butter<br />

Muskat<br />

Salz und Pfeffer<br />

<strong>Das</strong> „Älplermagronen-Urrezept“ der Sennen<br />

bestand aus in Milch gekochten Hörnli, die zum<br />

Schluss mit geriebenem Käse vermischt wurden.<br />

Mit der Zeit wurde dieses Gericht mit Rahm und<br />

Zwiebelschmelze verfeinert, und so gibt es heute<br />

verschiedene Varianten, die immer wieder Stoff zu<br />

Diskussionen über das „richtige“ Rezept bieten. Im<br />

Schweizer Kanton Uri bereitet man dieses Gericht<br />

ohne Kartoffeln zu.<br />

Zubereitung<br />

Makronen in Salzwasser gar kochen. Kartoffeln schälen und<br />

in Würfel schneiden. In einem weiteren Topf leicht mit Salzwasser<br />

bedeckt ca. 20 Minuten kochen lassen. Für die Soße den Käse<br />

reiben. Zwiebeln schneiden und in Öl andünsten. Sahne und<br />

Milch dazugeben und vorsichtig erwärmen. Eine Hand voll geriebenen<br />

Käse dazugeben und unter ständigem Rühren schmelzen lassen, bis<br />

sämtlicher Käse in der Soße ist. Die Soße mit Salz, Pfeffer und<br />

Muskat abschmecken. Wichtig bei der Soße ist, ständig dabei zu bleiben!<br />

Wenn die Soße erst mal übergekocht ist, schmeckt sie nur noch halb so<br />

gut und der eingebrannte Topf ist fast nicht mehr sauber zu bekommen.<br />

Makronen mit Kartoffeln mischen und Soße drüber gießen.<br />

Lecker ist auch, die Makronen noch einmal im Ofen zu überbacken.<br />

Da<strong>für</strong> nicht den ganzen Käse in die Soße geben, sondern<br />

teilweise drüber streuen.<br />

von Nico, Naturfreundejugend Würtemberg<br />

75


Hamburger mit Grünkernbratlingen<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

1000 g geschroteter Grünkern<br />

1000 ml Gemüsebrühe<br />

6 Eier<br />

200 g Mehl<br />

1 Bund Petersilie<br />

500 g Feta-Käse<br />

20 Hamburger-Brötchen<br />

10 Tomaten<br />

3 Zwiebeln<br />

1 Glas saure Gurken<br />

1 Salatkopf<br />

Ketchup und Mayonaise<br />

Zubereitung<br />

Für die Bratlinge den Grünkern mit der Gemüsebrühe aufsetzten,<br />

zum Kochen bringen und auf kleiner Hitze zugedeckt köcheln lassen, bis<br />

das Wasser verschwunden und der Grünkern nicht mehr körnig sondern<br />

weich ist. Eier, Mehl und kleingehackte Petersilie dazu geben und<br />

gut vermengen. Als Letztes den kleingeschnittenen Feta-Käse<br />

untermengen. Jetzt sollten sich aus der Masse Bratlinge formen lassen.<br />

Ist die Masse da<strong>für</strong> zu flüssig, noch etwas Mehl zugeben. Dann den<br />

Teig mit der Hand zu Bratlingen formen und in einer Pfanne mit Öl von<br />

beiden Seiten braun braten. Die Zutaten <strong>für</strong> den Belag klein<br />

schneiden und zusammen mit den Bratlingen servieren.<br />

<strong>Das</strong> beliebte Fastfood mal anders. Übrigens kann man Grünkernbratlinge<br />

auch prima zu Gemüsegerichten essen oder/und<br />

mit Dips kombinieren. Den Grünkern kann man sich im Bioladen<br />

schroten lassen oder mit einer Getreidemühle schroten. <strong>Das</strong><br />

Rezept funktioniert aber auch mit Hirse.<br />

76


Sellerieschnitzel<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

3 bis 4 Sellerieknollen (je nach Größe)<br />

3 Eier<br />

Paniermehl oder Semmelbrösel<br />

Salz und Pfeffer<br />

Mehl<br />

Öl zum Braten<br />

Zubereitung<br />

Sellerieknollen schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.<br />

Etwa 5 bis10 Minuten in Salzwasser vorkochen und etwas<br />

abkühlen lassen. Eier verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Selleriescheiben im Mehl wenden, durch das Ei ziehen und<br />

dann im Paniermehl drehen. Leicht andrücken und abklopfen. Jetzt<br />

die Schnitzel in der Pfanne mit etwas Öl goldbraun von beiden Seiten<br />

braten.<br />

Sellerieschnitzel ist der Klassiker unter den vegetarischen Schnitzeln. Und<br />

auch <strong>für</strong> Menschen erträglich, die keine ausgemachten Selleriefans sind,<br />

weil der intensive Geschmack sehr abgemildert ist.<br />

77


Veggie-Bolognese mit Spaghetti<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

300 g Sojabrocken<br />

1000 g Tomaten<br />

6 Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

1000 ml pürierte Tomaten<br />

2 TL Zucker<br />

5 TL Kräuter der Provence<br />

300 ml Gemüsebrühe<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

1250 g Spaghetti<br />

geriebener Käse<br />

Zubereitung<br />

Nudeln in Salzwasser kochen. Gemüsebrühe in einer Schüssel<br />

anrühren und die Sojabrocken in der Gemüsebrühe 10 Minuten<br />

aufquellen lassen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und klein<br />

hacken. Mit etwas Öl kurz andünsten. Tomaten, Sojabrocken und<br />

etwas Wasser dazugeben, und mit Deckel drauf ca. 15 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Kräuter, pürierte Tomaten und Zucker dazugeben. Salzen, pfeffern und<br />

noch etwas weiter köcheln lassen. Nach Lust und Laune mit<br />

Käse bestreuen.<br />

Ragù alla bolognese, so muss es eigentlich heißen. Unser Name da<strong>für</strong><br />

kommt aus dem französischen: Sauce bolognaise sagt man da und meint<br />

die Nudeln mit Soße aus dem norditalienischen Bologna. In Deutschland<br />

und auch in anderen Ländern werden häufig Spaghetti mit Ragù alla<br />

bolognese gegessen aber das ist gar nicht italienisch. Dort isst man die<br />

Bolognese lieber mit Makkaroni oder Tagliatelle.<br />

78


Grüne Bohnen<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

1500 g grüne Bohnen<br />

6 Tomaten<br />

2 Knoblauchzehen<br />

4 Zwiebeln<br />

5 EL Tomatenmark<br />

2 TL Zucker<br />

3 TL Salz<br />

Olivenöl<br />

4 Fladenbrote<br />

Zubereitung<br />

Die Bohnen waschen und die Enden jeweils abschneiden. Die<br />

Zwiebeln in Würfel schneiden und den Knoblauch fein hacken.<br />

Zwiebeln mit Olivenöl in einem Topf anbraten, bis die Zwiebeln<br />

glasig werden. Knoblauch und Bohnen zu den Zwiebeln geben. Mit<br />

etwas Wasser (ca. 3 bis 4 cm hoch im Topf) die Bohnen bei niedriger<br />

Stufe andünsten. Wenn die Bohnen weicher werden, die klein<br />

geschnittenen Tomaten, Tomatenmark, Zucker, Salz und noch etwas<br />

Wasser hinzugeben und dünsten lassen, bis die Bohnen gar sind. <strong>Das</strong><br />

dauert 20 bis 30 Minuten. Bohnen brauchen ziemlich viel Salz. Falls<br />

es noch nicht schmeckt, fehlt also wahrscheinlich Salz.<br />

Dazu schmeckt auch Reis als Alternative zu Fladenbrot.<br />

79


Mangold auf römisch<br />

Herkunft: Mittelmeerraum<br />

Zutaten<br />

1500 g Mangold<br />

4 Knoblauchzehen<br />

2 Zwiebeln<br />

6 reife Tomaten<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Den Mangold in die einzelnen Rippen zerteilen und die Strunkenden<br />

abschneiden. Waschen und den gesamten Mangold in ca. 1 bis<br />

2 cm breite Streifen schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen<br />

und klein hacken. Stielansätze der Tomaten entfernen und in kleine<br />

Stücke schneiden. In einem Topf etwas Olivenöl erhitzen und die<br />

Zwiebeln und den Knoblauch darin glasig braten. Mangold dazugeben,<br />

kurz anbraten, dann Tomaten und etwas Wasser hinzugeben.<br />

Salzen, pfeffern und auf mittlerer Hitze zugedeckt ca.15 bis 20<br />

Minuten dünsten, bis das Gemüse gar ist.<br />

Dazu schmecken Reis, Kartoffeln oder Nudeln!<br />

Bis ins 17 Jahrhundert war der Mangold eines der häufigsten Kulturgemüse<br />

in Deutschland, ist aber dann lange Zeit in Vergessenheit geraten, während<br />

er in Ländern wie Italien oder Kroatien durchgängig bekannt und beliebt<br />

war. Mangold ist nicht nur eine Alternative zu Spinat, sondern ein ganz<br />

eigenes Gemüse: er ist auch nicht mit dem Spinat verwandt, sondern mit<br />

der Roten Beete.<br />

80


Zucchinipuffer<br />

Herkunft: Griechenland<br />

Zutaten<br />

2000 g Zucchini<br />

2 Bund Frühlingszwiebeln<br />

1 Bund Petersilie<br />

1 Bund Dill<br />

5 Eier<br />

150 g Mehl<br />

2 TL Paprikapulver, scharf<br />

Salz und Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

Joghurt<br />

Küchenreibe<br />

Zubereitung<br />

Zucchini waschen und auf der Küchenreibe fein raspeln. Zucchini<br />

in einer Schüssel mit Salz mischen und ungefähr 15 Minuten stehen<br />

lassen. Inzwischen die Frühlingszwiebeln vorbereiten. Die<br />

Wurzelbüsche abschneiden, Zwiebeln waschen und fein schneiden.<br />

Die Petersilie und den Dill waschen und trocken schütteln. Dicke Stiele<br />

abschneiden, den Rest ganz fein hacken. In der Schüssel mit<br />

den Zucchini hat sich inzwischen Flüssigkeit gesammelt. Die Zucchini<br />

in ein Sieb schütten und mit den Händen gut auspressen, damit noch<br />

mehr überflüssige Flüssigkeit heraustropft. Zucchini dann wieder in<br />

die Schüssel füllen. Mit Frühlingszwiebeln, Petersilie, Dill, Eiern, Mehl,<br />

Paprika und Pfeffer mischen. <strong>Das</strong> Öl in einer Pfanne heiß werden<br />

lassen. Mit einem Esslöffel oder mit den Händen kleine Puffer formen<br />

und in die Pfanne setzen, leicht flach drücken und bei mittlerer Hitze<br />

pro Seite etwa 4 Minuten braten. Falls die Puffer zu flüssig sind und zu<br />

stark kleben, noch etwas Mehl hinzufügen – das bindet die Flüssigkeit.<br />

Wenn alle Puffer gebraten sind, mit Joghurt servieren.<br />

Dazu gibt es Salat!<br />

81


Gemüse in Kokosmilch<br />

Herkunft: Indonesien<br />

Zutaten<br />

2 Zucchini<br />

1 Blumenkohl<br />

4 Möhren<br />

2 gelbe Paprika<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

300 g Bambussprossen aus der Dose<br />

2 Zwiebeln<br />

4 Knoblauchzehen<br />

1 TL Sambal Oelek<br />

1000 ml Kokosmilch<br />

Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

250 ml Wasser<br />

Zubereitung<br />

Zucchini in schmale Streifen schneiden. Blumenkohl in kleine<br />

Röschen zerteilen. Möhren schälen und würfeln. Paprika halbieren,<br />

Kerne entfernen und klein schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und<br />

in dünne Ringe schneiden. Bambussprossen in einem Sieb abtropfen<br />

lassen und klein schneiden, falls sie nicht schon klein aus der Dose<br />

kommen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Öl in<br />

einem Wok oder in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebeln und<br />

Knoblauch andünsten. Gemüse hinzugeben und weitere 5 Minuten<br />

unter Rühren dünsten. Mit Wasser und Kokosmilch ablöschen.<br />

Salz und Sambal Oelek dazugeben, Deckel drauf und 20 Minuten<br />

köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Dazu gibt es Reis! Schmeckt natürlich auch mit anderen<br />

Gemüsesorten.<br />

82


Hirse mit Erdnusssauce<br />

Herkunft: Ostafrika<br />

Zutaten<br />

700 g Hirse<br />

5 Zwiebeln<br />

5 Tomaten<br />

500 ml Milch<br />

10 EL Erdnusscreme<br />

Cheyenne-Pfeffer<br />

Salz und Pfeffer<br />

Öl<br />

Wasser<br />

Zubereitung<br />

Die Hirse mit der doppelten Menge Wasser in einen Topf geben,<br />

etwas Salz hinzufügen und zum Kochen bringen. Die Hirse etwa<br />

15 Minuten kochen und dann auf der Platte weiter quellen lassen,<br />

bis das ganze Wasser verbraucht ist. Zwiebeln schälen und klein<br />

hacken. Die Tomaten kleinschneiden. Etwas Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen und die Zwiebeln darin andünsten. Tomaten hinzugeben<br />

und weiter dünsten, bis die Tomaten zu einer Soße werden. Erst<br />

die Erdnussbutter und dann auch die Milch unterrühren. Mit den<br />

Gewürzen abschmecken.<br />

von der Naturfreundejugend Rheinland-Pfalz<br />

Hirse ist eines der ältesten Getreide, das bereits<br />

vor 8000 Jahren dazu diente, ungesäuertes<br />

Fladenbrot herzustellen. In China wurde<br />

Rispenhirse seit mindestens 4000 Jahren<br />

landwirtschaftlich genutzt, sie zählte zu den fünf<br />

heiligen Pflanzen. Es gibt verschiedene Hirsesorten<br />

und unterschiedliche Zubereitungsarten. Zum<br />

Beispiel Hirsebrei oder Hirsefladen. In einigen<br />

Teilen Afrikas gehört dieses Getreide zu den<br />

Hauptnahrungsmitteln der Menschen.<br />

83


Lauchtorte<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

Für den Teig:<br />

300 g Vollkornmehl<br />

60 g kalte Margarine<br />

10 EL kaltes Wasser<br />

1 Prise Salz<br />

Für die Füllung:<br />

550 g Tiefkühl-Spinat<br />

1800 g Lauch<br />

130 ml saure Sahne<br />

6 Eier<br />

3 EL Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

½ Bund Petersilie<br />

Zubereitung<br />

Für den Teig die Zutaten gut vermengen und kneten. Dann ruhen<br />

lassen. Lauch klein schneiden und waschen. Öl in einer Pfanne<br />

erhitzen und Lauch darin etwas andünsten. Spinat dazugeben und mit<br />

Salz und Pfeffer würzen. Petersilie klein hacken und mit den Eiern<br />

und der sauren Sahne in einer Schüssel gut verrühren. Den Teig in 2<br />

Springformen gleichmäßig ausrollen. <strong>Das</strong> Spinat-Lauchgemüse auf dem<br />

Teig verteilen und dann die Eier-Sahne-Mischung darüber gießen. Die<br />

Torten bei 180°C im Backofen 30 bis 40 Minuten backen.<br />

Backofen<br />

84


Fenchelgemüsepfanne mit Nudeln<br />

Herkunft: Italien<br />

Zutaten<br />

1200 g Nudeln<br />

4 Zwiebeln<br />

1000 g Fenchel<br />

300 g Schafskäse<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Nudelwasser aufsetzen, salzen und Nudeln kochen. Zwiebeln<br />

halbieren und in feine Streifen schneiden. Fenchel einmal halbieren<br />

und dann in feine Streifen schneiden. Zwiebeln in Olivenöl<br />

andünsten. Wenn sie glasig sind, den Fenchel dazugeben und weiter<br />

dünsten bzw. braten. Da kann man ruhig den Deckel drauftun. Droht<br />

der Fenchel anzubraten, etwas Wasser hinzufügen. Deckel drauf, salzen<br />

und so lange dünsten, bis er weich ist. Schafskäse in kleine Stücke<br />

schneiden und dazugeben. Pfeffern, abschmecken, fertig.<br />

Fenchel kann gaaaanz lecker sein!<br />

85


Bohnen-Kokos-Eintopf<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

1000 g grüne Bohnen<br />

250 g Kartoffeln<br />

2 Dosen Kidney-Bohnen<br />

4 Möhren<br />

4 Zwiebeln<br />

1000 ml Gemüsebrühe<br />

1000 ml Kokosmilch<br />

2 Lorbeerblätter<br />

Chilipulver<br />

1 TL Currypulver<br />

2 TL Oregano<br />

1 TL Bohnenkraut<br />

Olivenöl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Möhren, Zwiebeln und Kartoffeln schälen und würfeln. Die Enden<br />

der Bohnen entfernen und einmal durchschneiden. Die Zwiebeln<br />

mit Olivenöl in einem großen Topf anbraten, bis sie glasig sind. Grüne<br />

Bohnen, Kartoffeln, Möhren und Knoblauch hinzugeben und mit einem<br />

Liter Gemüsebrühe aufgießen. Gewürze zugeben und zugedeckt ca. 25<br />

Minuten köcheln lassen, bis die Bohnen gar sind. Kidney-Bohnen<br />

und Kokosmilch zugeben und nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Mit<br />

Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Dazu schmeckt Fladenbrot.<br />

86


HaupTGeRIchte<br />

mIT FLeisch<br />

87


Bami Goreng<br />

Herkunft: Indonesien<br />

Zutaten<br />

1000 g Schweinefleisch<br />

2 Stangen Lauch<br />

1 Bund Frühlingszwiebeln<br />

10 Möhren<br />

500 g Bambussprossen<br />

500 ml Gemüsebrühe<br />

10 EL Sojasauce<br />

800 g Mie-Nudeln<br />

Sambal Oelek<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Nudeln nach Packungsanleitung zubereiten. Lauch und<br />

Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Möhren in dünne Stifte<br />

oder Scheiben schneiden. Bambussprossenwasser abgießen und die<br />

Sprossen klein schneiden. Schweinefleisch waschen und in dünne<br />

Streifen schneiden. <strong>Das</strong> Öl in einer Pfanne oder in einem Wok<br />

erhitzen und das Fleisch von allen Seiten scharf anbraten. Die<br />

übrigen Zutaten untermischen und unter Rühren ca. 10 Minuten<br />

schmoren. Die Gemüsebrühe und die Sojasoße dazu gießen. Nudeln<br />

untermischen und mit Sambal Oelek, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

von der Naturfreundejugend NRW<br />

Für dieses Gericht gibt es kein feststehendes Rezept, weil es häufig zur<br />

„Resteverwertung“ genutzt wird. Bami (das sind die Nudeln) Goreng<br />

(gebraten) kann man auch mit Reis kochen. <strong>Das</strong> heißt dann Nasi Goreng.<br />

Viel Spaß beim kreativen Mixen und Kochen!<br />

88


Spaghetti Bolognese<br />

Herkunft: Italien<br />

Huntingburger<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

1000 g Hackfleisch<br />

4 Zwiebeln<br />

3 Knoblauchzehen<br />

2000 ml passierte Tomaten<br />

4 TL Kräuter der Provence<br />

Salz und Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

1250 g Spaghetti<br />

Parmesan<br />

Zubereitung<br />

Nudeln in Salzwasser kochen. Zwiebeln und<br />

Knoblauch schälen und klein hacken. In einem Topf mit<br />

etwas Olivenöl anbraten. Hackfleisch dazugeben und<br />

braten, bis es ganz durch ist. Salzen und mit etwas<br />

Wasser ablöschen. Passierte Tomaten und Kräuter<br />

dazugeben und gut umrühren. Noch etwas köcheln<br />

lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Zutaten<br />

10 Kartoffeln<br />

8 Tomaten<br />

4 Zwiebeln<br />

500 g Käse<br />

250 g Rinderhackfleisch<br />

Salz und Pfeffer<br />

Lagerfeuer<br />

Zubereitung<br />

Die Kartoffeln kochen, abkühlen lassen und<br />

halbieren. Zwiebeln schälen und in Scheiben<br />

schneiden. Hackfleisch mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Eine Kartoffelhälfte auf ein Stück<br />

Alufolie legen und diese dann belegen: Tomate<br />

drauf, Käse drauf, Fleisch drauf, wieder Käse, wieder<br />

Tomate, wieder Kartoffeln. Alles fest in Alufolie<br />

verpacken. Die Huntingburger kann man so<br />

super transportieren und fertig vor Ort am Lagerfeuer<br />

brutzeln.<br />

von Moni Bayer, Naturfreundejugend Pfungstadt<br />

89


Cevapcici<br />

Herkunft: Balkan<br />

Zutaten<br />

1250 g Rinderhackfleisch<br />

1¼ TL Salz<br />

2 Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

50 g geriebenes altes Brötchen oder Paniermehl<br />

4 EL Mehl<br />

1 Bund Petersilie<br />

2 TL Paprikapulver<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken.<br />

Die Petersilie waschen, abtropfen lassen und fein schneiden. <strong>Das</strong><br />

Hackfleisch mit Zwiebeln, Knoblauch, Salz, Pfeffer und<br />

Rosenpaprika mischen. Dann noch Öl, Mehl, geriebenes Brötchen und<br />

die Petersilie zum Fleisch geben und alles gut vermengen. Aus der<br />

Masse Portionen von je einem Esslöffel abstechen und daraus mit<br />

nassen Händen kleine Würstchen formen. Die Enden der Würste<br />

abstumpfen, weil dünne Spitzen leicht anbrennen. In einer<br />

Pfanne etwas Öl erhitzen und die Cevapcici darin knusprig braun<br />

braten. Man kann sie auch auf dem Rost ca. 7 bis 8 Minuten grillen.<br />

Dazu schmeckt Fladenbrot oder Reis mit Salat.<br />

Cevapcici sind kleine, längliche Frikadellen, die vor allem in Serbien,<br />

Kroatien und Rumänien gegessen werden. In der türkischen Sprache ist der<br />

Kebabcice der Mann, der Kepab zubereitet. Ob die gegrillten Fleischröllchen<br />

nach ihm benannt sind?<br />

90


Döner<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

1400 g Rindfleisch<br />

2 Zwiebeln<br />

4 Knoblauchzehen<br />

8 EL Olivenöl<br />

2 TL Paprikapulver, süß<br />

1 TL Kreuzkümmelpulver<br />

1 TL Korianderpulver<br />

2 Gurken<br />

400 g Joghurt<br />

4 rote Zwiebeln<br />

5 Tomaten<br />

1 Salatkopf<br />

2 Fladenbrote<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Fleisch in feine Streifen schneiden. Knoblauch schälen und durch<br />

eine Presse drücken. Zwiebeln schälen und auf der Küchenreibe reiben.<br />

Die Gewürze mit Öl, Knoblauch und Zwiebeln verrühren und<br />

die Fleischstreifen untermengen. Zugedeckt etwa vier Stunden<br />

kühl stellen. Zwischendurch umrühren. Für den Belag Gurken<br />

schälen und mit der Reibe fein raspeln. Etwas Knoblauch schälen und<br />

pressen und mit den Gurken unter den Joghurt mischen. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken. Rote Zwiebeln schälen und in feine Ringe<br />

schneiden. Tomaten in Scheiben schneiden und Salatblätter zerteilen<br />

und waschen. Ofen anstellen und das Brot im Ofen heiß werden<br />

lassen. Eine große Pfanne auf den Herd stellen und das Fleisch<br />

hineingeben. Unter Rühren 2 bis 3 Minuten anbraten. Dann salzen<br />

und pfeffern. Lieber mehrere Portionen hintereinander braten und das<br />

Fleisch solange im Ofen beim Brot warm halten. Ein Fladenbrot<br />

in fünf Teile schneiden, aufschneiden und nach Lust und Laune mit<br />

Fleisch, Joghurtsauce und Salat belegen.<br />

Döner Kebab ist in der Türkei die Bezeichnung <strong>für</strong><br />

Fleisch, das am Grillspieß gegart wird. Gegessen<br />

wird es meistens mit Reis und Salat. <strong>Das</strong> Fleisch<br />

mit Salat im Fladenbrot zu servieren ist dagegen<br />

eine Schöpfung der Berliner Dönerbudenbesitzer.<br />

91


Chili con Carne<br />

Herkunft: Nord-Amerika<br />

Zutaten<br />

600 g Rindergehacktes<br />

2 Zwiebeln<br />

4 Knoblauchzehen<br />

400 g Auberginen<br />

300 g Paprika oder milde Peperoni<br />

800 g Tomaten<br />

2 EL Tomatenmark<br />

2½ TL Salz<br />

½ TL Chilipulver<br />

2½ TL Gemüsebrühe<br />

200 g rote Bohnen aus der Dose<br />

200 g Mais aus der Dose<br />

Öl<br />

Zubereitung<br />

Etwas Öl in einem Topf erhitzen und das Rindergehackte anbraten,<br />

bis das Fleisch nicht mehr rot ist. Zwiebeln und Knoblauchzehen<br />

hacken und mit etwas Öl in einem anderen großen Topf andünsten.<br />

Auberginen und Paprika waschen, entkernen, in große Würfel<br />

schneiden und ebenfalls andünsten. Dann das Fleisch auch noch<br />

dazu geben. Tomaten waschen, klein schneiden und mit dem<br />

Tomatenmark hinzufügen. Chilipulver, Salz und Pfeffer auch dazugeben<br />

und umrühren. Immer aufpassen, dass es nicht anbrennt. Mit<br />

Wasser aufgießen, Gemüsebrühe dazu rühren und das Ganze auf<br />

kleiner Hitze zugedeckt ca. 30 Minuten köcheln lassen. Bohnen und<br />

Mais abtropfen lassen, kurz kalt abspülen, in den Topf geben und ca. 5<br />

Minuten erhitzen.<br />

Dazu gibt es Fladenbrot.<br />

Viele glauben, Chili con Carne komme aus Mexiko. Obwohl niemand genau<br />

sagen kann, wo es zum ersten Mal gekocht wurde, scheint aber sicher,<br />

dass es aus dem Süden der USA stammt. Auch über die Zutaten wird<br />

fleißig gestritten. Der Einfluss der mexikanischen Küche ist jedenfalls nicht<br />

abzustreiten. Chili wurde vor allem von der ärmeren Bevölkerung gekocht,<br />

da die Zutaten billig und gut zu bekommen waren bzw. selbst angebaut<br />

werden konnten.<br />

92


Erdnuss-Hühnchen-Eintopf / Mafé<br />

Herkunft: Westafrika<br />

Zutaten<br />

1500 g Huhn in Stücken<br />

3 Zwiebeln<br />

10 Tomaten<br />

200 g Tomatenmark<br />

500 g Erdnusscreme<br />

10 Möhren<br />

5 kleine Zucchini<br />

5 Kartoffeln oder Süßkartoffeln<br />

2 Stangen Lauch<br />

1500 ml Hühnerbrühe<br />

Öl<br />

Cayenne-Pfeffer<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Gemüse falls nötig schälen und klein schneiden. Hähnchenstücke<br />

in Öl anbraten. Dann erst Zwiebeln und danach Tomaten<br />

zugeben und kurz dünsten. Tomatenmark mit etwas Wasser verdünnen,<br />

einrühren und zum Kochen bringen. Hühnerbrühe dazu gießen,<br />

aufkochen und die Erdnussbutter in kleinen Portionen einrühren<br />

(löst sich schwer auf). Möhren und Kartoffeln dazugeben und<br />

zugedeckt köcheln lassen. Nach 10 Minuten Zucchini und Salz zugeben<br />

und nochmals kochen (ca. 10 Minuten), bis das Gemüse weich ist.<br />

Mit Salz und (Cayenne-)Pfeffer abschmecken.<br />

Dazu passt Reis.<br />

93


Kesselgulasch<br />

Herkunft: Ungarn<br />

Zutaten<br />

2000 g Schweinegulasch<br />

2000 g Kartoffeln<br />

5 große Zwiebeln<br />

5 Paprika<br />

1000 g Möhren<br />

3 Knoblauchzehen<br />

750 ml Rotwein oder Wasser<br />

Paprikapulver<br />

Chilipulver<br />

Kümmel<br />

Öl<br />

Salz und Pfeffer<br />

Lagerfeuer und Kochgestell<br />

Zubereitung<br />

Lagerfeuer anzünden und Kochgestell reinstellen. Zwiebeln<br />

und Knoblauch schälen und klein schneiden. Öl im Topf erhitzen und<br />

die Zwiebeln im Öl dünsten, Knoblauch etwas später hinzu geben.<br />

Dann das Fleisch dazugeben und scharf anbraten. Mit Rotwein<br />

(alternativ mit Wasser) ablöschen und köcheln lassen. Gewürze<br />

hinzufügen, kurz köcheln lassen und dann geschnittenes Gemüse und<br />

Kartoffeln in Stücken dazu geben. 25 bis 35 Minuten köcheln<br />

lassen (je nach Feuerstärke). Rühren, rühren, rühren und ggf. etwas<br />

Wasser hinzufügen. Mit Gewürzen abschmecken – fertig!<br />

Kesselgulasch kann man natürlich auch auf einem normalen Herd<br />

kochen.<br />

vom Team „NFJ rockt“ der Naturfreundejugend Thüringen<br />

94


Türkische Pizza - Lahmacum<br />

Herkunft: Türkei<br />

Zutaten<br />

Für den Teig<br />

1000 g Mehl<br />

25 g Hefe<br />

2 TL Zucker<br />

Salz<br />

3 EL Öl<br />

Für den Belag<br />

5 Zwiebeln<br />

5 Knoblauchzehen<br />

700 g Gehacktes<br />

5 TL Tomatenmark<br />

2 Bund Petersilie<br />

4 TL Paprikapulver, edelsüß<br />

Salz und Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

750 ml Wasser<br />

Backofen<br />

Zubereitung<br />

Für den Teig Hefe in einer Schüssel zerbröseln. Mit Zucker und<br />

dem lauwarmem Wasser verrühren. Mehl, Salz und Öl dazugeben und<br />

alles zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt an einem warmen<br />

Ort etwa eine Stunde gehen lassen. Für den Belag Zwiebeln<br />

und Knoblauch schälen und fein würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen<br />

und Zwiebeln und Knoblauch darin anbraten, bis sie glasig sind. <strong>Das</strong><br />

Zwiebel-Knoblauchgemisch in eine Schüssel geben. Tomaten in<br />

kleine Stücke schneiden. Petersilie waschen und fein hacken. Tomaten<br />

mit Tomatenmark, Petersilie und Hackfleisch in die Schüssel zu den<br />

Zwiebeln geben. Alles gut mischen und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Ein Backblech einfetten oder mit Backpapier belegen. Den Teig<br />

noch einmal durchkneten und in kleine Portionen teilen. Jede Portion<br />

zu einem dünnen Fladen ausrollen und auf dem Backblech verteilen.<br />

Auf die Pizzen eine dünne Schicht des Hackbelags streichen. Erste<br />

Portion im Ofen ca. 8 bis10 Minuten backen. Dann den Rest nach<br />

und nach backen.<br />

Die Pizzen kann man mit Hirtensalat und Tzatziki füllen und dann<br />

aufrollen.<br />

95


96<br />

Notizen


SÜSSES<br />

97


Bananenküchlein<br />

Herkunft: Westafrika<br />

Zutaten<br />

6 vollreife Bananen<br />

50 g Rohrzucker<br />

50 ml warmes Wasser<br />

200 g Weizenmehl<br />

Muskatnuss, gerieben<br />

10 EL Erdnussöl<br />

(oder anderes Pflanzenöl) zum Ausbacken<br />

Pürierstab oder Stampfer<br />

Zubereitung<br />

Bananen pürieren oder stampfen. Zucker in einer Schale in warmem<br />

Wasser auflösen. Mehl, Muskat, Bananenpüree und Zuckerwasser gut<br />

verrühren. Öl in einer Pfanne erhitzen. Pro Bananenküchlein jeweils<br />

einen Esslöffel Teig in die Pfanne geben und flach drücken. Bei mittlerer<br />

Hitze von beiden Seiten ausbacken, abtropfen lassen und am besten<br />

gleich essen. Ergibt ca. 24 Küchlein.<br />

Die Bananenküchlein können auch herzhaft zubereitet werden.<br />

Da<strong>für</strong> den Zucker weglassen und je nach Geschmack Zwiebeln,<br />

Knoblauch, Peperoni, Ingwer oder Salz zufügen.<br />

Banana Fritters oder Beignets de bananes sind überall im afrikanischen<br />

Raum verbreitet, typisch sind sie <strong>für</strong> Westafrika, aber es gibt sie auch<br />

in Südafrika oder auf den östlich vorgelagerten Inseln wie Réunion oder<br />

Madagaskar. Ihren Weg auf die karibischen Inseln und nach Amerika haben<br />

sie mit den afrikanischen Sklaven gefunden und mit den Backpackern von<br />

heute in die ganze Welt.<br />

98


Bananenbrot<br />

Herkunft: Karibik<br />

Orangencreme<br />

Herkunft: Crossover<br />

Zutaten<br />

500 g sehr reife Bananen<br />

2 Eier<br />

300 g Mehl<br />

150 g Butter oder Margarine<br />

125 g brauner Zucker<br />

2 TL Backpulver<br />

½ TL Zimt<br />

Muskat<br />

Salz<br />

Backform<br />

Zubereitung<br />

Bananen schälen und pürieren. In einer anderen<br />

Schüssel weiche Butter mit dem Zucker schaumig<br />

rühren. Dann Eier und Bananen unterrühren. Mehl,<br />

Backpulver und Gewürze hinzugeben und gut<br />

durchrühren. Teig in die gefettete Backform geben<br />

und im vorgeheizten Backofen bei 180°C<br />

ca. 60 Minuten backen.<br />

Zutaten<br />

2500 ml Orangensaft<br />

Vanille-Puddingpulver <strong>für</strong> die angegebene Menge<br />

Zubereitung<br />

<strong>Das</strong> Puddingpulver nach Packungsanleitung in<br />

etwas Orangensaft einrühren. Den Orangensaft<br />

aufkochen und das angerührte Puddingpulver<br />

einrühren. Noch einmal aufkochen – fertig.<br />

Pudding mal anders. Schmeckt kalt oder warm und auch mit<br />

Apfelsaft.<br />

von Herdis<br />

99


Himbeertraum<br />

Herkunft: Crossover<br />

Früchte-Quark<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

750 g Tiefkühl-Himbeeren<br />

100 ml Sahne<br />

750 g Joghurt<br />

3 EL Rohrzucker<br />

Zutaten<br />

1000 g Quark<br />

500 ml Milch<br />

Obst nach Belieben<br />

Zucker<br />

Zubereitung<br />

Himbeeren in einer Schüssel antauen lassen.<br />

Sahne in einer anderen Schüssel schlagen und mit<br />

dem Joghurt mischen. Sahnejoghurt über die<br />

Himbeeren schütten und kurz vor dem Servieren<br />

mit Zucker bestreuen.<br />

Zubereitung<br />

Aus Quark, Zucker und Milch eine Masse mischen,<br />

die nicht zu süß und nicht zu flüssig ist. Obst klein<br />

schneiden und unterrühren. Wenn irgendetwas fehlt<br />

(zum Beispiel Milch), noch mehr davon unterrühren.<br />

von Herdis<br />

In Bayern heißt Quark auch „Topfen“, in Hessen „Matte“,<br />

im Rheinland „Klatschkies“, in Baden „Bibbelskäs“ und im<br />

Münsterland „Stippmilch“.<br />

100


Schokobananen<br />

Herkunft: Crossover<br />

Apfelmus<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

10 Bananen<br />

2 Tafeln Halbbitter- oder Vollmilchschokolade<br />

Lagerfeuer oder Backofen<br />

Zutaten<br />

2000 g Äpfel<br />

3 EL Zucker<br />

Kartoffelstampfer<br />

Zubereitung<br />

Die Bananen an der gekrümmten Seite der<br />

Länge nach aufschneiden und auch das Fruchtfleisch<br />

einschneiden. Die Schnittstelle etwas<br />

auseinander drücken und in die Einschnitte 4 bis 5<br />

Stücke Schokolade legen. Die Bananen in die Glut<br />

oder in den Backofen legen, bis die Schokolade zerläuft<br />

bzw. herausnehmen, bevor die Banane verbrennt…<br />

Zubereitung<br />

Äpfel schälen, entkernen und in grobe Stücke<br />

schneiden. In einen Topf geben und mit etwas<br />

Wasser zum Kochen bringen. Ca. 15 Minuten auf<br />

kleiner Stufe kochen. Zucker zugeben und mit einem<br />

Stampfer klein stampfen.<br />

Kompott bzw. Mus war früher eine gute Möglichkeit,<br />

große Mengen Obst lange haltbar zu machen.<br />

Kompott gab’s zum Nachtisch, aber auch als Teil<br />

des Hauptgerichts, vor allem zu Kartoffelspeisen.<br />

Geschmacklich lohnt es sich sehr, ihn selbst zu machen,<br />

statt ihn im Glas zu kaufen.<br />

101


Crêpes<br />

Herkunft: Frankreich<br />

Zutaten<br />

400 g Mehl<br />

1 TL Salz<br />

5 EL Zucker<br />

8 Eier<br />

1l Milch<br />

100 g zerlassene Butter<br />

Butter oder Öl (kein Olivenöl) zum Braten<br />

Schokocreme, Marmelade, Zucker oder Ahornsirup<br />

Schneebesen und Schöpfkelle<br />

Zubereitung<br />

Mehl in eine Schüssel geben und mit Salz, Zucker, Eiern und Milch<br />

gut verrühren. Butter in einem Topf sanft erhitzen und zum<br />

Crêpeteig rühren. Zugedeckt 30 Minuten ruhen lassen. Ein wenig<br />

Butter oder Öl in einer Bratpfanne erwärmen und den Teig mit einer<br />

Schöpfkelle in die Pfanne geben. Die Pfanne so schwenken, dass sich<br />

der Teig gleichmäßig verteilt. Er soll hauchdünn sein. Bei mittlerer<br />

Hitze auf einer Seite goldbraun werden lassen und dann<br />

wenden. Schokocreme oder was anderes auf den Crêpe streichen<br />

und zusammenklappen.<br />

Crêpes sind eine bretonische Form des Eierkuchens und haben damit<br />

ihre Heimat in Frankreich. Crêpes werden immer süß belegt, während die<br />

Galettes mit herzhaften Zutaten gefüllt werden, wie Käse, Speck und Eiern.<br />

Früher wurden diese auf einem flachen heißen Stein (bretonisch „jalet“)<br />

gebacken.<br />

102


Kaiserschmarren<br />

Herkunft: Österreich<br />

Zutaten<br />

15 Eier<br />

150 g Zucker<br />

800 g Mehl<br />

600 ml Milch<br />

200 g Butter<br />

250 g Rosinen<br />

2 Zitronen<br />

Salz<br />

Bratöl<br />

2000 g Apfelmus<br />

Rührgerät<br />

Zubereitung<br />

Die Eier trennen, das Eiweiß steif schlagen und kühl stellen.<br />

Eigelb in einer anderen Schüssel schaumig rühren. Nach und nach<br />

Zucker, Mehl, Milch, Butter und Salz hineingeben. Zuletzt die Schale<br />

von den Zitronen abreiben und unterrühren. Schließlich das steif<br />

geschlagene Eiweiß unterheben sowie die Rosinen hinzugeben.<br />

Bratöl in einer Pfanne erhitzen und ca. 1 cm dick Teig hineingeben.<br />

Wenn der Teig angebacken ist, den Schmarren mit zwei<br />

Pfannenwendern in Stücke zerreißen und von beiden Seiten goldgelb<br />

backen.<br />

Schmeckt lecker mit Zimtzucker bestreut oder mit Apfelmus.<br />

Einer Legende nach hat der Kaiserschmarren seinen Namen aus der Zeit von<br />

Kaiser Franz Josef in Österreich. Wenn die Palatschinke (der Pfannekuchen)<br />

dem Koch nicht gelang und zerrissen war, bekam das Personal statt dem<br />

Kaiser das Essen. Denn das wäre „a Schmarrn des am Kaiser zu servieren!“<br />

Schlecht <strong>für</strong> den Kaiser, gut <strong>für</strong> uns!<br />

103


Pflaumenkuchen<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

½ Würfel Hefe<br />

1 EL Zucker<br />

200 ml lauwarme Milch<br />

400 g Mehl<br />

100 g Zucker<br />

1 Ei<br />

50 g Butter<br />

2000 g Zwetschgen<br />

250 g Mandelplättchen<br />

Zubereitung<br />

Hefe in eine Rührschüssel geben und mit dem Zucker vermischen.<br />

Dann lauwarme Milch hinzufügen und 15 Minuten gehen lassen.<br />

Mehl, Eier und Zucker untermengen und solange kneten, bis<br />

sich der Teig von der Schüssel löst. Erneut 30 Minuten gehen lassen.<br />

Zwetschgen an einer Seite aufschneiden und entsteinen.<br />

Den Teig ausrollen und die Zwetschgen darauf verteilen. Mandelblätter<br />

darüber streuen. Bei 190°C (Umluft) etwa 30 Minuten backen.<br />

ein oder zwei Backbleche<br />

Ein kleiner Zungenbrecher zum Kuchen: Zwischen zwei Zwetschgenzweigen<br />

saßen zwei zwitschernde Schwalben. Zwei zwitschernde Schwalben saßen<br />

zwischen zwei Zwetschgenzweigen.<br />

104


Rüblikuchen<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

300 g Möhren<br />

5 Eier<br />

250 g brauner Zucker<br />

400 g gemahlene Mandeln<br />

50 g Mehl<br />

½ TL Zimtpulver<br />

1 Prise Salz<br />

1 TL Backpulver<br />

1 Zitrone, unbehandelt<br />

100 g Blockschokolade<br />

50 ml Milch<br />

Butter <strong>für</strong> die Form<br />

Küchenreibe, Rührgerät, Backofen<br />

Zubereitung<br />

Möhren schälen und fein reiben. Die Eier trennen. Dabei jedes<br />

Eiweiß zuerst einzeln in eine Tasse geben und erst dann (wenn kein<br />

Eigelb hineingeraten ist!) in eine Rührschüssel geben. <strong>Das</strong> Eigelb in eine<br />

zweite Schüssel geben. <strong>Das</strong> Eiweiß sehr steif schlagen und kühl stellen.<br />

In einer anderen Schüssel den Zucker zum Eigelb geben und<br />

schaumig schlagen. Die geraspelten Möhren darunter mischen und<br />

weitere 3 Minuten schlagen. Die Mandeln zum Eigelb-Möhren-Gemisch<br />

geben. Mehl, Backpulver und Zimt unterrühren. Die Zitrone mit heißem<br />

Wasser waschen und abtrocknen. Die Schale mit einer Küchenreibe<br />

fein über den Teig reiben, den Saft auspressen und dazugießen. Den<br />

Eischnee zur restlichen Masse geben und mit dem Teigschaber gut,<br />

aber vorsichtig verrühren. Die Form fetten und den Teig in die Form<br />

gießen, dabei die Oberfläche mit dem Teigschaber glatt streichen.<br />

Etwa 50 bis 60 Minuten bei 180°C backen. Den Kuchen etwas<br />

abkühlen lassen und die Springform entfernen. Für den Guss die<br />

Schokolade mit der Milch in einem Topf erhitzen, damit sie flüssig wird.<br />

Den Kuchen damit bestreichen.<br />

105


Marillenknödel<br />

Herkunft: Österreich<br />

Zutaten<br />

1250 g Kartoffeln, mehlig kochend<br />

125 g weiche Butter<br />

125 g Weizengrieß<br />

2 Eier<br />

250 g Mehl<br />

2000 g frische Aprikosen<br />

1 TL Salz<br />

Margarine, zum Braten<br />

150 g Semmelbrösel<br />

Zimt<br />

Zucker<br />

Zubereitung<br />

Für den Teig Kartoffeln weich kochen, schälen, durch eine Presse<br />

drücken oder stampfen und auskühlen lassen. Grieß, Butter, Mehl,<br />

Salz und Eier darunter mischen und zu einem glattem Teig verkneten.<br />

Wenn der Teig zu klebrig ist, noch etwas Mehl hinzufügen.<br />

Aprikosen längs aufschneiden und entkernen. Den Teig auf<br />

einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in Quadrate schneiden.<br />

Jede Aprikose mit dem Teig umschließen und mit den Händen den<br />

Knödel nachformen. Die Knödel in kochendes Salzwasser legen<br />

und ziehen lassen, bis sie zur Oberfläche kommen. <strong>Das</strong> dauert etwa<br />

10 Minuten. In einer Pfanne die Margarine erhitzen, die<br />

Semmelbrösel darin anbräunen und die Knödel darin wälzen.<br />

Zimtzucker drüber streuen und fertig!<br />

Alternativ kann man statt der Aprikosen auch Zwetschgen<br />

verwenden<br />

Marillen sind eine Aprikosensorte. Die Wachauer Marille ist in der EU sogar<br />

eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Die Knödel kommen, wie so viele<br />

andere leckere Mehlspeisen, aus Österreich. Vor allem in den Marillen-<br />

Anbau-Gebieten wie der Wachau oder im Vinschgau sind sie verbreitet.<br />

Traditionell gibt es zwei verschiedene Zubereitungsarten: eine mit<br />

Kartoffelmehl und eine mit Quark.<br />

106


Mutzen<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

120 g Butter<br />

120 g Zucker<br />

2 Eier<br />

500 g Mehl<br />

200 ml Milch<br />

eine Prise Salz<br />

Öl zum Frittieren<br />

Puderzucker<br />

Zubereitung<br />

Butter in einem Topf erhitzen und schmelzen lassen. In eine<br />

Schüssel geben und mit dem Zucker und den Eiern schaumig<br />

rühren. Nach und nach Mehl, Milch und Salz dazu geben und gut<br />

verkneten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 4 cm<br />

dick ausrollen und in Rauten schneiden. <strong>Das</strong> Öl erhitzen, jeweils<br />

einige Mutzen hineingeben und etwa 2 Minuten goldbraun backen.<br />

Herausnehmen, abtropfen lassen und noch warm mit Puderzucker<br />

besieben.<br />

Rührgerät oder Schneebesen<br />

Der Karnevalshit aus dem Rheinland. In Kölner Bäckereien gibt es die Mutzen<br />

tatsächlich nur zwischen Neujahr und Karneval zu kaufen. Auf Kölsch heißt<br />

das Gebäck „Muuze“.<br />

107


Beeren-Marmelade<br />

Herkunft: Deutschland<br />

Zutaten<br />

1000 g Beeren<br />

(z.B. Johannisbeeren, Erdbeeren, Brombeeren)<br />

500 g Gelierzucker 2:1<br />

Kartoffelstampfer<br />

Schraubgläser<br />

Zubereitung<br />

Stiele von den Beeren entfernen. Bei Erdbeeren den Stängel<br />

herausschneiden und halbieren. Die Beeren mit etwas Wasser<br />

in einem Topf erhitzen (nur damit sie nicht anbrennen). Nach ca. 5<br />

Minuten einmal kräftig durchstampfen, denn das bringt die Beerenhaut<br />

zum Platzen. Von der Platte nehmen und den Zucker mit einem<br />

Holzlöffel einrühren. Wieder auf die Platte stellen, zum Kochen<br />

bringen und 3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Sofort in die<br />

gut gespülten Gläser schütten. Wer im Bezug auf die Sauberkeit und<br />

Keimbildungsgefahr ganz sicher gehen will, füllt die Gläser alle noch<br />

einmal mit kochendem Wasser und schüttet es heraus, bevor die<br />

Marmelade reinkommt (Vorsicht sehr heiß!).<br />

Schöne <strong>Gruppen</strong>aktivität. Und: es ist einfach toll, selbst gemachte<br />

Marmelade zu essen!<br />

108


weLTWÄRTs<br />

109


Über den Tellerrand geschaut<br />

Ob ein Festessen mit FreundInnen, eine Fertigpizza allein vor dem<br />

Fernseher, Stockbrot gemeinsam am Lagerfeuer oder Kaffeekränzchen<br />

an Omas Geburtstag, ob die französische Haute Cuisine, Döner Kebab<br />

oder Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat – Essen ist Kultur und wird<br />

in verschiedenen Regionen und zu unterschiedlichen Zeiten in der<br />

Geschichte von den Menschen gelebt, gestaltet und weiter entwickelt.<br />

Zwar essen wir, weil wir Hunger haben und unser Körper wichtige Nähstoffe<br />

braucht, die uns am Leben erhalten. <strong>Das</strong> kann aber noch nicht<br />

erklären, warum es so viele unterschiedliche Speisen, Zubereitungsweisen<br />

und Arten der Nahrungsaufnahme gibt. „Essen“ ist eben mehr als<br />

Überlebenszweck und ein wichtiger Teil einer jeden Kultur: Konsum und<br />

Genuss, Zubereitungsweisen und Kochrezepte, Gemeinsamkeit,<br />

Rituale und Tischsitten – all das sind Themen, die beim Essen<br />

eine Rolle spielen.<br />

Esskulturen sind, wie jede Kultur, unterschiedlich und vielfältig und<br />

sie verändern sich auch ständig. Und auch vor Ländergrenzen machen<br />

Esskulturen nicht halt. In ihnen drücken sich verschiedene kulturelle<br />

Praktiken aus, die vor allem an folgenden Bereichen festgemacht<br />

werden können.<br />

Verwendung von Lebensmitteln:<br />

Welche Lebensmittel werden verwendet? Welche wachsen in der Region<br />

bzw. wo kommen die verwendeten Lebensmittel her?<br />

Zubereitungsweisen:<br />

auf welche Art und Weise werden die Gerichte zubereitet?<br />

Tischsitten und Gebräuche:<br />

Was wird wie gegessen, z.B. mit oder ohne Besteck? Was ist eigentlich<br />

beim Essen erlaubt oder verboten und warum? Welche Rituale gibt es<br />

beim Essen?<br />

Nahrungstabus und Ekel:<br />

Auf welche Art prägen Religionen die Esskultur in einer Region? Wie<br />

entsteht Ekel? Lässt sich über Geschmack doch streiten?<br />

Politische und wirtschaftliche Verhältnisse:<br />

Ist die Region arm oder reich? Wird politischer Einfluss auf die Ernährung<br />

genommen?<br />

Hier wird deutlich: Was bei uns und anderen auf den Tisch kommt, ist<br />

von vielen Faktoren abhängig.<br />

Um der Vielfalt der Esskulturen etwas näher zu kommen, haben<br />

wir Menschen mit Migrationshintergund zu ihrer Wahrnehmung von<br />

Ernährung und Esskulturen hier in Deutschland und in ihrem Herkunftsland<br />

befragt. Die Interviews findet ihr auf den folgenden Seiten.<br />

110


Auf einer Freizeit <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche soll das Essen vor<br />

allem schmecken und alle wollen satt werden.<br />

Dennoch sind Kinder und Jugendliche häufig offener <strong>für</strong> „anderes“ oder<br />

„gesundes“ Essen als mancheR denkt. Besonders dann, wenn man sie in<br />

den Ernährungsprozess einbindet und Ernährung als Erlebnis gemeinsam<br />

gestaltet. Dazu haben wir einige Tipps zusammen gestellt, die es<br />

leichter machen, unbekannte Speisen zu probieren.<br />

Darüber hinaus können die Themen Ernährung und Esskultur konstruktiv<br />

<strong>für</strong> die pädagogische Arbeit genutzt werden. Denn über die<br />

Beschäftigung mit Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten fremder<br />

und eigener Küchen und Gebräuche können wir lernen den eigenen<br />

Standpunkt zu relativieren und Toleranz gegenüber uns fremden Gerichten<br />

und fremden Gewohnheiten zu entwickeln – und das auch über<br />

das Essen hinaus.<br />

Wer jetzt neugierig geworden ist, wird fündig auf<br />

www.reiseproviant.de/weltwaerts.<br />

Dort gibt es Methoden und Spiele, die es uns erleichtern mit Kopf und<br />

Magen über den Tellerrand zu schauen.<br />

111


Interview<br />

Yilmaz Kahraman<br />

112<br />

Wer bist du?<br />

Ich heiße Yilmaz Kahraman, bin Student und wohne in Duisburg.<br />

Ich bin 29 Jahre alt und wurde in Deutschland geboren.<br />

Meine Familie ist kurdisch.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die Nahrungsaufnahme<br />

hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Essen und Kochen ist eine Leidenschaft von mir. Nicht nur an Festen<br />

und Feiertagen, sondern auch im alltäglichen Leben sollte man bei jeder<br />

Mahlzeit auf seinen Genuss kommen. <strong>Das</strong> Essen ist <strong>für</strong> mich eine Art<br />

„Zeremonie“, bei der ich neben dem Sattwerden auch seelisch abschalten<br />

kann. Besonders wichtig sind <strong>für</strong> mich die Tischgespräche und<br />

Themen. Geselligkeit steht an erster Stelle. „<strong>Das</strong> Essen ist ein Vorwand,<br />

die eigentliche Absicht ist das Beisammensein und die Unterhaltung“ –<br />

sagt ein kurdisches Sprichwort. Leider ist es nicht immer möglich sich<br />

ausreichend Zeit <strong>für</strong> das Essen zu nehmen, z.B. wenn man unterwegs ist<br />

oder arbeitet.<br />

Was verbindest du mit der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch deutsches Essen?<br />

Mit der deutschen Küche verbinde ich Spätzle und Sauerbraten. Sehr<br />

lecker! Ein weiteres Merkmal der deutschen Küche ist <strong>für</strong> mich, dass<br />

wenig gewürzt wird und kaum scharf gegessen und gekocht wird.<br />

Was besonders hervorragt, ist<br />

die vielfältige Brotkultur und die<br />

leckeren Torten und Kuchen. Da<br />

toppt die Deutschen keiner.<br />

Und was ist typisch <strong>für</strong><br />

die Küche in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Typisch <strong>für</strong> mein Heimatland<br />

bzw. das meiner Eltern (ich habe<br />

natürlich diese Ess- und Küchenkultur<br />

übernommen): Deftige Gerichte!<br />

Besonders Lammfleisch in<br />

verschiedenen Variationen. Die vielen Beilagen, Dips und Salate, die als<br />

„Beilage“ nicht mal erwähnt werden, sind besonders schmackhaft und<br />

dazu noch gesund – meist vitaminreich und kalorienärmer als die Hauptgerichte.<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Die Esskultur in Deutschland erlebe ich persönlich als sehr monoton.<br />

Die meisten meiner Bekannten essen meist dieselben Gerichte, die<br />

schnell zubereitet werden. Damit meine ich nicht nur die „Fast-Food-<br />

Kultur“, die sehr verbreitet ist, gerade in Großstädten, sondern auch das


Interview<br />

Scott Witmer<br />

„Hausgemachte“ soll möglichst schnell gemacht sein und dazu wird<br />

oft Gemüse aus Dosen oder Konserven verwendet. In der anatolischen<br />

Ess- und Kochkultur nimmt man sich mehr Zeit <strong>für</strong> das Kochen und<br />

Essen. Viel mehr frisches Gemüse wird beim Kochen verwendet. Man<br />

speist auch in einer größeren Runde im Vergleich zur deutschen Kultur.<br />

Freunde, Verwandte und Nachbarn werden auch mal ganz kurzfristig<br />

zum Essen eingeladen. Eine Regel ist, dass der Gastgeber sich nicht<br />

hinsetzen darf, bevor der letzte Gast sitzt!<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem Herkunftsland<br />

häufig benutzt?<br />

„Wir haben gespeist und verbraucht, möge deine Speise nie enden...<br />

...möge es [dein Vorrat] wieder gefüllt werden,<br />

...möge dein Haus immer in Freude und Licht sein!“<br />

Im Kurdischen reimt es sich sogar!<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Ich denke der beste Weg hier<strong>für</strong> ist das gemeinsame Kochen mit Kindern<br />

und Jugendlichen. So bringt man ihnen die „fremde“ Küche näher.<br />

Nach dem Motto: „Was der Bauer nicht kennt, das isst er auch nicht!“<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht?<br />

Gestampfte Paprika (siehe Seite 51).<br />

Wer bist du?<br />

Ich heiße Scott Witmer und arbeite als Übersetzer, Editor, Lehrer und<br />

Sänger. Insgesamt habe ich dreieinhalb Jahre in Deutschland gelebt.<br />

Aufgewachsen bin ich in den USA und derzeit lebe ich wieder in<br />

Österreich, wo ich in den 90ern auch sieben Jahre gelebt habe.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die<br />

Nahrungsaufnahme hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Meine Einstellung zum Essen hat<br />

sich über die Jahre oft verändert.<br />

Als Kind war das tägliche gemeinsame<br />

Abendessen eine absolute<br />

Pflicht und ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Familienstruktur. Als<br />

ich mich etwas später strikt vegan<br />

ernährt habe, waren Kochen und<br />

das Essen aufwendige und einigermaßen<br />

spirituelle Tätigkeiten. Als<br />

WG-Bewohner habe ich später<br />

regelmäßig mit und <strong>für</strong> andere<br />

Menschen gekocht, auch in<br />

großen Mengen. Dabei wurde das Kochen zum kreativen Ausdruck. Seit<br />

Jahren gestalte ich im internationalen Freundeskreis Kochabende, bei<br />

denen wir alle stundenlang gemeinsam kochen und essen.<br />

113


Interview<br />

Scott Witmer<br />

114<br />

Für mich alleine koche ich auch gern, wenn auch einfacher.<br />

Was verbindest du mit der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch deutsches Essen?<br />

Die deutsche Küche ist <strong>für</strong> mich im Grunde eine Bauernküche.<br />

Herzhafte, fleischreiche, oft schwere Gerichte stehen neben süß oder<br />

pikant belegtem Brot im Mittelpunkt. Feine, komplexe Rezepte undaufwendige<br />

Kochmethoden sind in der deutschen Küche fehl am Platz.<br />

Für mich wäre Fleisch in einer Sauce mit Kraut und Kartoffelklößen ein<br />

typisch deutsches Essen.<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

In meiner Wahrnehmung wird in Deutschland während der Woche klein<br />

gefrühstückt, groß zu Mittag gegessen und am Abend entweder zu<br />

Hause einfach gekocht oder gejaust oder im Restaurant noch einmal<br />

groß gegessen. Am Wochenende wird das Roggenbrot gern durch Brötchen<br />

ersetzt, weich gekochte Eier werden als Sonntagsluxus betrachtet,<br />

und vor allem im Winter wird gerne mit der Familie oder mit Freunden<br />

ausgiebig gefrühstückt. Für viele ist das Sonntagsessen bei der Mama<br />

noch immer ein Pflichttermin. Die Esskultur in den USA ist einerseits<br />

von den Kulturen der vielen Einwanderer geprägt und daher breit<br />

gefächert und reich, andererseits durch die massive Agrar- und Fertiggerichteindustrie<br />

dominiert und daher eintönig, rituallos und arm.<br />

Viele essen morgens wenig und kalt (cereal), zu Mittag schnell, aber<br />

nicht wenig, und am Abend zu Hause oder in einem Lokal größer und<br />

schwerer. Schnell- und Fertiggerichte sind wegen Zeitmangel sehr<br />

beliebt. Wegen langer Arbeitszeiten und auch bei Schülern bereits<br />

durchgeplanter Terminkalender schaffen es die US-Amerikaner nicht<br />

sehr oft gemeinsam zu essen.<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem<br />

Herkunftsland häufig benutzt?<br />

In meiner Ursprungsfamilie singen wir oft vor dem Abendessen im<br />

Kanon: „For health and strength and daily bread we give Thee thanks,<br />

o Lord.“ Wenn wir es eilig haben oder zu faul sind zu singen, sagen wir<br />

stattdessen, „Good food, good meat, hurry up, let‘s eat, yay God!“<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Indem sie das „fremde“ Essen kochen lernen, und in dem man sie auffordert,<br />

Neues auszuprobieren. Wenn dabei auch Rezepte ausgetauscht<br />

werden, können sie das dann zu Hause auch probieren.<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht?<br />

Naturreis mit Tahinigemüse.<br />

<strong>Das</strong> Rezept gibt es auf www.reiseproviant.info.


Interview<br />

Helena Parchomenko<br />

Wer bist du?<br />

Mein Name ist Helena Parchomenko, ich bin 21 Jahre alt und wohne in<br />

Rastatt. Zurzeit studiere ich Kunstgeschichte an der Uni in Karlsruhe.<br />

Geboren wurde ich in Sibirien (Omsk). Im April 1994, sind meine Familie<br />

und ich nach Deutschland ausgewandert, weil die Verwandtschaft<br />

meiner Mutter deutsche Vorfahren hat.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die<br />

Nahrungsaufnahme hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Essen bedeutet mir sehr viel. In<br />

meiner Kultur wird an besonderen<br />

Tagen immer ein komplettes Festmahl<br />

gezaubert, mit vielen Gerichten<br />

und verschiedenen Gängen.<br />

Besonders zu festlichen Anlässen<br />

wird ein komplettes Büfett gedeckt<br />

mit vielen Fleischgerichten,<br />

Fisch, kleinen Häppchen, ähnlich<br />

wie Tapas, warmen und kalten<br />

Salaten und sehr oft auch Suppen,<br />

die gleich zu Beginn bereitgestellt<br />

werden. Bei kleineren Familienfeiern<br />

werden alle Gerichte auf dem Tisch platziert und nicht, wie es<br />

hier gebräuchlich ist, erst als Gänge serviert. Dazu wird ausgelassen<br />

gefeiert und getrunken. <strong>Das</strong> Essen bleibt den ganzen Tag auf dem Esstisch<br />

bzw. Büfetttisch stehen, damit die Gäste und Familienmitglieder<br />

jederzeit etwas davon nehmen können. Es werden oft Pausen gemacht<br />

und dann wird später weitergegessen. Erst sehr spät am Abend wird das<br />

Büfett geräumt und der Nachtisch serviert. Dann gibt es viele verschiedene<br />

Torten, Kuchen, kleine Törtchen, sehr viel exotisches Obst und<br />

diverse Süßigkeiten. Aber auch im Alltag kochen wir meistens deftige<br />

Sachen. Mittlerweile haben wir uns abgewöhnt jeden Tag Fleisch zu<br />

kochen.<br />

Was verbindest du mit der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch deutsches Essen?<br />

Ich verbinde mit der deutschen Küche sehr deftiges Essen (hauptsächlich<br />

bayerisches und schwäbisches), leider mit wenig Gemüse: Schnitzel,<br />

Spätzle, Kartoffelsalat, Sauerkraut, Schupfnudeln, Schweinshaxen,<br />

Maultaschen, Sauerbraten, Würstchen, Kartoffelsuppe, Knödel… Da ja<br />

meine Mutter deutsche Vorfahren hat, sind in den „deutschen“ Dörfern<br />

in Sibirien viele der Gerichte erhalten geblieben. Ich kenne von dort<br />

Maultaschen, Sauerkraut und Ofenkartoffeln. Deutsches Essen verbinde<br />

ich daher vor allem mit den Farben Gelb und Braun. Die Farben Rot,<br />

Grün und Orange fehlen. In Russland wird dagegen mit vielen Farben<br />

variiert – das Auge isst ja bekanntlich mit.<br />

115


Interview<br />

Helena Parchomenko<br />

116<br />

Und was ist typisch <strong>für</strong> die Küche in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Natürlich die berühmt berüchtigte Rote-Beete-Suppe (Borschtsch –<br />

wird übrigens ohne t gesprochen). Dann gibt es die Pelmeni, so eine<br />

Art Tortellini, nur mit Hackfleischfüllung. Beliebt sind auch Pirogi (in<br />

Fett gebackene Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln oder Sauerkraut<br />

und Fleisch). Ähnlich wie Pfannkuchen sind unsere Blinys. Bekannte<br />

Salate sind der Winigret (ein Salat mit Sauerkraut und Roter Beete) und<br />

natürlich der beliebte Schichtsalat, der auf keiner Feier fehlen sollte: Pat<br />

Schubai (übersetzt: unter dem Mantel). <strong>Das</strong> ist eine Anspielung auf die<br />

vielen Schichten. Es gibt auch viele Beilagen, wie eingemachte Tomaten<br />

und Gurken oder die russischen Eier, die mit Mayonnaise-Creme gefüllt<br />

sind. Knoblauch ist ein MUSS <strong>für</strong> jede russische Küche!<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

In meiner Kultur läuft ein überraschender Besuch ziemlich gleich ab:<br />

der Gast, der vielleicht auch nur auf einen Sprung vorbeischauen wollte,<br />

wird gleich herein gebeten. Höflich ist es, die Schuhe im Flur auszuziehen,<br />

eine höfliche Art des Gastgebers hingegen ist es, den Gast darum<br />

zu bitten die Schuhe anzulassen, damit er nicht an den Füßen friert.<br />

Dem Gast wird Tee angeboten, worauf dieser dankend ablehnt mit der<br />

Begründung, dass er keine Umstände bereiten will (selbst wenn der<br />

Gast starken Hunger hat). Trotzdem wird der Tisch gedeckt und auf die<br />

Schnelle ein Gericht zubereitet, das den Gast nicht allzu lange warten<br />

lässt. Dann wird gemeinsam gegessen. Auf welche Art gegessen wird,<br />

hängt davon ab, wie gut man sich kennt. Bei engen Freunden und Verwandten<br />

wird in einer lockeren Atmosphäre gegessen, getrunken und<br />

geredet. Man achtet dabei nicht besonders auf bestimmte Tischmanieren,<br />

wie z.B. ob eine Serviette auf dem Schoß liegt oder ob man mit dem<br />

richtigen Besteck isst. Die Teller werden immer leer gegessen, um zu<br />

zeigen, dass es geschmeckt hat.<br />

Auch wenn man mit dem Essen fertig ist, verlässt man nicht den Tisch,<br />

sondern bleibt noch lange sitzen und unterhält sich.<br />

In Deutschland wird ein dankendes Ablehnen in manchen Fällen jedoch<br />

anders interpretiert, es kann sogar als Beleidigung des Gastgebers<br />

angesehen werden.<br />

Schade finde ich auch, das es hier keine „spontane“ Gastfreundschaft<br />

gibt. Gäste müssen sich in Deutschland immer ankündigen, und am<br />

besten dazu sagen, was sie gerne essen möchten und wie viel! Wenn<br />

man sich da verkalkuliert, kann es schnell passieren, dass man hungrig<br />

dasteht. So habe ich das jedenfalls erlebt.<br />

In unserer Kultur wird immer doppelt soviel gekocht, falls doch noch<br />

spontan Gäste vorbei schauen. Falls jemand noch Hunger hat, kann er<br />

gerne essen so viel er will und natürlich ALLES haben, was man in der<br />

Küche zum Essen nur finden kann! <strong>Das</strong> bedeutet aber nicht, dass bei<br />

uns Essen weggeworfen wird, wenn zu viel gekocht wurde. Es wird am<br />

nächsten Tag nochmal aufgewärmt – die Russen schmeißen nur ungern


Interview<br />

Helena Parchomenko<br />

Essen weg. Bei angekündigten Besuchen wird dagegen vorher geplant.<br />

Schon Stunden vorher wird mit der Zubereitung des Essens begonnen.<br />

<strong>Das</strong> Essen wird meistens sehr dekorativ serviert und so kann es schnell<br />

passieren, dass man ganze Kunstwerke auf dem Teller hat. In Russland<br />

versucht man ganz ausgefallene Sachen anzubieten, um seine Gäste zu<br />

beeindrucken.<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem<br />

Herkunftsland häufig benutzt?<br />

Man wünscht sich, wie in Deutschland, einen guten Appetit und<br />

beginnt dann gemeinsam mit dem Essen. Zu besonderen Anlässen wird<br />

mit Wodka angestoßen, dazu wünscht man sich ein langes Leben und<br />

Gesundheit und nach dem Trinken beißt man üblicherweise in eine<br />

eingemachte Tomate oder eine eingemachte Gurke hinein, um das<br />

Brennen des Wodkas zu mildern.<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Jeder, der irgendwie Kultur mag, wird auch <strong>für</strong> „fremdes“ Essen zu<br />

begeistern sein. Dann muss es natürlich auch ein attraktives Angebot<br />

geben, es muss besonders angerichtet (etwas ausgefallen) sein und<br />

farblich abgestimmt werden. Ich finde es schade, dass es Jugendlichen<br />

heute fast nur um schnelles, günstiges und handliches Essen geht. Ob<br />

es nun gesund und qualitativ ist, spielt oft keine Rolle.<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht<br />

und schreibst das Rezept <strong>für</strong> uns auf?<br />

Pelmeni.<br />

<strong>Das</strong> Rezept gibt es auf www.reiseproviant.info.<br />

117


Interview<br />

Berkan Zerafet<br />

118<br />

Wer bist du?<br />

Mein Name ist Berkan, ich bin 22 Jahre alt und komme aus der Türkei.<br />

Seit 11 Monaten lebe ich in Deutschland und mache einen Europäischen<br />

Freiwilligendienst bei der Naturfreudejugend Thüringen.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die<br />

Nahrungsaufnahme hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Ich esse sehr gerne, aber kochen dauert mir oft zu lange. Daher mache<br />

ich meistens Gerichte, die schnell<br />

gehen, wie z.B. Salat. Dennoch<br />

versuche ich, mich gesund<br />

zu ernähren. <strong>Das</strong> ist manchmal<br />

schwierig. Wenn ich keine Zeit<br />

oder Lust habe etwas vorzubereiten,<br />

esse ich auch mal Fastfood.<br />

Was verbindest du mit<br />

der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch<br />

deutsches Essen?<br />

Kuchen und deutsche Süßigkeiten<br />

sind <strong>für</strong> mich typisch, wie z.B. Pfannkuchen oder Käsekuchen. Die finde<br />

ich klasse. In der deutschen Küche benutzt man zudem sehr viel<br />

Schweinefleisch. Ich muss immer fragen, ob Schweinefleisch drin ist,<br />

weil ich es nicht esse und es auch in der Türkei nicht gegessen wird.<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Ich finde die Fastfood-Kultur hier, ähnlich wie in den großen Städten<br />

der Türkei, sehr ausgeprägt. Ich glaube, die Deutschen wollen nicht soviel<br />

Zeit beim Kochen verbringen, es soll eher schnell gehen. Die Türken<br />

scheinen, wenn es ums Essen zu Hause geht, mehr darauf zu achten,<br />

dass mit der Familie gemeinsam gegessen wird.<br />

Außerdem gibt es bei uns mehr warmes Essen, auch abends, und kein<br />

Abendbrot wie ein Frühstück. Aber ich glaube deutsches Abendbrot ist<br />

gesünder, denn es ist nicht gut am Abend so Schweres zu essen. Zum<br />

Mittagessen gibt es in Deutschland meist nur eine Sorte Essen, z.B.<br />

Kartoffeln. Bei uns gibt es im Vergleich dazu viele verschiedene Sachen<br />

auf dem Tisch, falls die Menschen nicht arm sind.<br />

Während des Ramadans essen und trinken die religiösen Türken einen<br />

Monat lang vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang gar nichts.<br />

Komisch daran finde ich, dass manche dann teilweise morgens vor dem<br />

Sonnenaufgang schon so schweres Essen mit Fleisch essen.<br />

Und noch etwas: In Deutschland habe ich beobachtet, dass man sich<br />

beim Essen die Nase putzt. <strong>Das</strong> würde in der Türkei keiner machen. Ich<br />

habe mich jetzt daran gewöhnt, wenn es jemand macht, aber wenn ich<br />

in einer Kneipe bin, putze ich meine Nase nicht am Tisch, sondern


Interview<br />

Berkan Zerafet<br />

versuche da<strong>für</strong> auf die Toilette zu gehen.<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem<br />

Herkunftsland häufig benutzt?<br />

Gegessen wird, wenn alle am Tisch sitzen. Bei gesellschaftlichen Anlässen,<br />

sprechen der Gastgeber oder einer der älteren Menschen eine<br />

Tischrede passend zum Anlass des Essens. Häufig wird erst<br />

gegessen, wenn Opa oder Oma, also die älteren Leute, die wir<br />

respektieren, schon angefangen haben. Bei uns sagen sie vor<br />

und nach dem Essen „Guten Appetit“. Wenn das Essen gut geschmeckt<br />

hat, sagt man demjenigen, der es gekocht hat:<br />

„Gesegnet seien die Hände, die das Essen bereitet haben.“<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Ich glaube, wenn die Kinder neugierig auf eine Kultur sind, dann werden<br />

sie das Essen dieser Kultur auch probieren wollen. Es kommt eben<br />

darauf an, welches Bild sie von der Kultur haben. Wenn sie Vorurteile<br />

haben, dann möchten sie lieber nicht das Essen probieren.<br />

Ich denke, das Probieren kann helfen, die Vorurteile abzubauen. Ein<br />

Risiko bleibt: Wenn das Essen ihnen nicht gut schmeckt, dann ist es<br />

noch schwieriger, die Vorurteile abzubauen.<br />

Ich versuche Kindern zu erklären, dass es spannend ist, andere Kulturen<br />

kennen zu lernen und dass man dies auch über das Essen tun kann,<br />

z.B. beim gemeinsamen Kochen: Man kann es bei einem Seminar zum<br />

Interkulturellen Lernen <strong>für</strong> die Kinder und Jugendlichen zum Thema<br />

„Verschiedene Kulturen und Vorurteile“ nutzen. Als Aktivität können alle<br />

Kinder gemeinsam unterschiedliche Gerichte kochen. Wenn alle bereit<br />

zum Ausprobieren sind, dann können sie erraten, welches Gericht zu<br />

welchem Land bzw. zu welcher Kultur gehört. Ich denke, dass dies den<br />

Kindern Motivation geben kann, um sich mit einer Kultur oder einem<br />

Land auseinander zu setzen.<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht?<br />

Cacık (siehe Seite 37).<br />

119


Interview<br />

Keith Hamaimbo<br />

Wer bist du?<br />

Ich heiße Keith Hamaimbo, bin 29 Jahre alt und komme aus Sambia.<br />

Seit 5 Jahren lebe ich in Deutschland, in St. Augustin bei Bonn. Zur Zeit<br />

schreibe ich an meiner Promotionsarbeit in Theologie.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die<br />

Nahrungsaufnahme hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Essen ist sehr wichtig <strong>für</strong> mich<br />

und Kochen ein großes Hobby<br />

von mir. Für mich ist Essen Kultur,<br />

Essen ist Sprache. Man kann sich<br />

mit Essen ausdrücken, das ist das,<br />

was man liebt. Ja, Essen hat mit<br />

Liebe zu tun. Es ist etwas, das<br />

sehr wichtig <strong>für</strong> jeden ist. Ich war<br />

schon in einigen Ländern und ich<br />

merke immer wieder, wie wichtig<br />

das Essen ist. Wenn ich mich in<br />

einem Land wohl fühlen will, muss<br />

ich auch mit dem Essen dort klar<br />

kommen. Ein- bis zweimal im Monat treffen wir uns mit einer Gruppe<br />

internationaler Studenten (IAESTE LC BONN) und jedes Mal kochen wir<br />

etwas zusammen. <strong>Das</strong> ist sehr interessant, denn so fühlt man sich ein<br />

bisschen mit dem jeweiligen Land verbunden. Durch das gemeinsame<br />

Essen sprechen wir auch über die Kultur und das Land.<br />

Was verbindest du mit der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch deutsches Essen?<br />

Einmal war ich in einer Schule, und fragte, was wirklich deutsches Essen<br />

ist: Ein Kind sagte „Pizza“!<br />

Für mich ist das Essen in Deutschland regional unterschiedlich, je<br />

nachdem wo man ist. Es gibt eine große Auswahl, sicher viel mehr<br />

Gerichte als in Sambia. Mit Deutschland verbinde ich Kartoffeln. So viel<br />

Kartoffeln wie hier habe ich vorher noch nie gegessen.<br />

Und was ist typisch <strong>für</strong> die Küche in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Typisch <strong>für</strong> Sambia ist Nshima, ein Gericht aus Maismehl, das fast jeden<br />

Tag gegessen wird, mittags und abends. Was sich immer ändert, sind die<br />

Beilagen. Es ist wichtig <strong>für</strong> die Sambier, Nshima zu haben, sonst haben<br />

sie das Gefühl, sie haben nichts gegessen. Ich sehe hier in Deutschland<br />

immer zu, dass ich das kochen kann (Nshima gibt es im Asia-Laden).<br />

Es ist wichtig <strong>für</strong> mich, dass ich etwas von zu Hause im Ausland essen<br />

kann.<br />

120


Interview<br />

Keith Hamaimbo<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Es gibt einige Unterschiede: Bei uns essen wir meistens von einem<br />

gemeinsamen Teller und meistens mit den Händen und das ist sehr<br />

anders hier. Irgendwie gibt es eine gewisse Verbundenheit, wenn man<br />

von einem Teller isst. <strong>Das</strong> ist ein großer Unterschied <strong>für</strong> mich.<br />

In einigen Regionen in Sambia darf der Älteste zuerst nehmen, zum Beispiel<br />

wenn es Fleisch gibt. In anderen Regionen, darf der Kleinste zuerst<br />

nehmen, weil man sagt, er braucht es am meisten. Es ist wichtig die<br />

jeweils regionale Sitte zu kennen, weil es als sehr unhöflich angesehen<br />

wird, wenn man sich nicht an sie hält. Außerdem scheinen in Sambia<br />

viel mehr Leute vor dem Essen zu beten. Es ist einfach normal.<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem<br />

Herkunftsland häufig benutzt?<br />

Mich hat schon einmal jemand gefragt, wie man „Guten Appetit“ in<br />

meiner Muttersprache sagt, aber ich wusste es nicht. Bei uns gibt es das<br />

so nicht. Meistens sagt einfach der Älteste „Essen wir.“<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Man muss einen Bezug zum Essen herstellen. Am besten muss man<br />

das Essen mit ihnen kochen. Ich habe das schon mal in einer Schule<br />

gemacht. Ich habe versucht Erdnüsse mit den Kindern so zu braten, wie<br />

wir das in Sambia machen und alle wollten mitmachen und probieren,<br />

wie das schmeckt, was sie selber gemacht haben.<br />

Man muss das offen und transparent machen, weil es manchmal <strong>für</strong><br />

einige Leute schon ungewöhnlich oder eklig sein kann, wenn sie etwas<br />

essen sollen, das sie vorher noch nie gesehen haben.<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht?<br />

Nshima natürlich. <strong>Das</strong> ist mit Sicherheit automatisch das Lieblingsgericht<br />

von jedem, der aus Sambia kommt.<br />

121


Interview<br />

Takako Sato<br />

Wer bist du?<br />

Mein Name ist Takako Sato, ich bin 32 Jahre alt, arbeite als<br />

Apothekerin und lebe in Japan. Von 2007 bis 2008 habe ich ein Jahr<br />

in München gelebt.<br />

Was bedeutet Essen und Kochen <strong>für</strong> dich?<br />

Welche (z.B. sozialen) Funktionen über die<br />

Nahrungsaufnahme hinaus hat Essen <strong>für</strong> dich?<br />

Essen ist <strong>für</strong> mich eine große Freude im Leben und selbst zu kochen<br />

macht Ernährung <strong>für</strong> mich noch interessanter. Ich mag es auch sehr,<br />

diese Dinge zu teilen, mit Freunden oder meiner Familie auszugehen<br />

oder Menschen zum Essen einzuladen. Ich probiere immer gerne das<br />

lokale Essen, wenn ich herumreise. Die Art, wie wir kochen und essen,<br />

sagt sehr viel über unsere Kultur aus, daher finde ich es spannend zu<br />

wissen, wie Menschen in anderen Kulturen essen und kochen.<br />

Was verbindest du mit der deutschen Küche?<br />

Was ist <strong>für</strong> dich typisch deutsches Essen?<br />

Mein Bild von der deutschen Küche ist einfach: Die Zubereitung geht im<br />

Vergleich zur japanischen Küche schnell. Der Geschmack ist einfach und<br />

es werden nicht besonders viele Gewürze verwendet. Typisch <strong>für</strong> mich<br />

sind Weißwurst, Brezeln und Bier. Oder auch Schweinshaxe,<br />

Schwarzbrot, Leberkäse und Knödel.<br />

Und was ist typisch <strong>für</strong><br />

die Küche in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

<strong>Das</strong> populärste Essen <strong>für</strong> japanische<br />

Restaurants außerhalb von<br />

Japan ist Sushi, Tempura und<br />

Sukiyaki, aber wir essen diese<br />

Dinge in Japan gar nicht so oft.<br />

Im Alltag essen wir einen Mix von<br />

traditionellem japanischem Essen<br />

bis hin zu europäischen Stilen<br />

(italienische oder französische<br />

Küche).<br />

Wie erlebst du die Esskultur in Deutschland?<br />

Was ist anders an der Esskultur in deinem<br />

Herkunftsland?<br />

Ich mag den Geschmack der deutschen Küche, finde sie aber sehr<br />

ungesund. Ich habe während meiner Zeit in Deutschland 12 kg zugenommen.<br />

Zurück in Japan, habe ich diese Kilos in drei Monaten wieder<br />

abgenommen.<br />

Früher war es so, dass wir in Japan auf dem Boden an einem niedrigen<br />

Tisch gesessen und gegessen haben, aber jetzt essen wir meistens eher<br />

so wie in Deutschland. Wir essen mit Stäbchen anstatt mit Messer und<br />

122


Interview<br />

Takako Sato<br />

Gabel, außer in westlichen Restaurants. Ein paar Gerichte darf man<br />

auch im Restaurant mit den Händen essen, z.B. Sushi. Dazu wird einem<br />

dann vorher „Oshibori“ gebracht – ein kleines nasses Tuch, um die Hände<br />

zu säubern. Ansonsten wird mit den Händen essen in Japan als sehr<br />

schlechte Gewohnheit angesehen.<br />

Viele Elemente in der japanischen Kultur gehen auf den Buddhismus<br />

und die Shinto-Religion zurück, das betrifft auch die Esskultur: Traditionelle<br />

Familien haben einen Butsudan, das ist ein kleiner Altar, mit dem<br />

wir Gott und unsere Vorfahren ehren. Jeden Tag stellen wir dort kleine<br />

Schälchen mit Essen hin, bevor wir essen. Reis kommt in eine kleine<br />

Schale und die Stäbchen werden vertikal in den Reis gesteckt – das<br />

würden wir im Alltag, bei lebenden Menschen niemals machen.<br />

Normalerweise sind Buddhisten Vegetarier, aber die meisten Japaner<br />

essen auch Fleisch. Allerdings essen wir mehr Fisch und diesen häufig<br />

roh und überhaupt viel mehr aus dem Meer: Meeresfrüchte, Seegras<br />

und Algen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir auf einer Insel leben.<br />

In Deutschland habe ich Menschen Bier schon zum Frühstück trinken<br />

sehen, aber wir trinken Alkohol nur am Abend und dann meistens zum<br />

Essen.<br />

Kannst du uns einen Tischspruch oder ein anderes<br />

Ritual nennen, den oder das ihr in deinem<br />

Herkunftsland häufig benutzt?<br />

Wir sagen „Itadakimasu” <strong>für</strong> „Guten Appetit” und „Gochisousama“ oder<br />

„Desita“, wenn wir mit dem Essen fertig sind. „Desita” ist noch höflicher.<br />

Was glaubst du, wie Kinder und Jugendliche <strong>für</strong><br />

„fremdes“ Essen begeistert werden können?<br />

Ich verstehe nicht ganz, was „fremdes Essen“ meint. Ist es etwas wie<br />

Insekten oder Schlangen? Dann kann ich nicht verstehen, warum das<br />

jemanden begeistern sollte...<br />

Ach so, ich verstehe: Ich glaube es liegt daran, wie oft sie die Sachen<br />

essen. Wenn die Kinder genauso häufig asiatisches Essen wie z.B. Pasta<br />

essen würden, wären sie daran gewöhnt. Je jünger sie sind, desto eher<br />

werden sie neue Sachen akzeptieren. In Japan essen Kinder übrigens<br />

fünf Tage die Woche in der Schule und es gibt immer ganz unterschiedliche<br />

Gerichte, traditionelle japanische oder westliche. Ich glaube diese<br />

Kinder werden offener <strong>für</strong> anderes Essen sein.<br />

Auch im Unterricht könnte man sich mit Esskultur beschäftigen<br />

und sie neugierig machen. Außerdem kann man sie mit spannenden<br />

Geschichten da<strong>für</strong> interessieren: Wusstest du z.B., das Wasabi, dass ist<br />

diese unglaublich scharfe Paste, die es zu Sushi gibt, ursprünglich dazu<br />

da war, Keime und Bakterien abzutöten, die womöglich in nicht mehr<br />

ganz frischem Fisch waren? <strong>Das</strong> war vor der Kühlschrank-Zeit!<br />

Verrätst du uns dein einfachstes Lieblingsgericht?<br />

Karaage – Frittiertes Hühnchen.<br />

<strong>Das</strong> Rezept gibt es auf www.reiseproviant.info.<br />

123


Neuen Geschmack fördern*<br />

Geschmäcker sind verschieden und sie werden schon von frühester Kindheit an kulturell geprägt. Vor allem von Kindern kann man daher nicht<br />

erwarten, dass sie von sich aus ihr Geschmacksspektrum erweitern, denn sie sind so wie die meisten Menschen eher „geschmackskonservativ“.<br />

Dennoch gibt es viele Möglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen (und auch bei Erwachsenen) die Bereitschaft zu fördern, neue Geschmäcker und<br />

neue Lebensmittel kennen zu lernen. Man kann sie dazu ermuntern, Neuland zu entdecken!<br />

Beziehungen stiften: Denn was man kennt, das schätzt man mehr.<br />

Eine Beziehung zum Lebensmittel, z.B. über Wissen (selber etwas<br />

aussäen und großziehen, mitmachen beim Kochen, Essen gestalten)<br />

herzustellen, hilft Menschen, sich auf neue Lebensmittel einzulassen.<br />

Einen Anschluss zu vertrauten Speisen herstellen: eine „Brücke“<br />

zwischen Neuem und Bekannten bauen, z.B. mit einem<br />

Grünkernbratling-Hamburger.<br />

Freiwilligkeit und Selbstständigkeit: Unter Druck reagieren Kinder oft<br />

mit Widerstand. Es ist sinnvoller mit Entdeckerlust zu reizen und z.B.<br />

fremde Lebensmittel kreativ und ansprechend zu präsentieren oder<br />

präsentieren zu lassen.<br />

Häufiges Probieren von verschiedenen Lebensmitteln und Gerichten.<br />

Positive Emotionen: Essen in fröhlicher Tischrunde und mit<br />

Menschen in der Tischgemeinschaft, die man mag, fördert das<br />

Wohlgefühl. Und wenn Menschen sich wohlfühlen, lassen sie sich<br />

eher auf Neues ein.<br />

Soziale Akzeptanz und Vorbilder: Was Menschen essen, die ein<br />

Vorbild sind oder auf deren Achtung Wert gelegt wird, hat großen<br />

Einfluss auf die Akzeptanz der Speisen und Nahrungsmittel.<br />

Hoher Status von Lebensmitteln: Wird ein Lebensmittel hoch<br />

geschätzt, gesellschaftlich positiv bewertet oder ist es ein<br />

Distinktionsmerkmal (ein Mittel zur Abgrenzung von anderen), wird<br />

es auch gegen geschmackliche Widerstände probiert (z.B. Schnecken,<br />

Bier, Kaffee, Oliven, Lachs).<br />

124<br />

* in Anlehnung an Barabara Methfessel: Esskultur und familiale<br />

Alltagskultur.


Tischsprüche<br />

Fünf sind geladen<br />

Zehn sind gekommen<br />

Gieß Wasser zur Suppe<br />

Heiß alle Willkommen<br />

Wir sitzen beisammen<br />

der Tisch ist gedeckt,<br />

wir wünschen einander,<br />

dass es uns schmeckt!<br />

Gesegnet seien die Hände, die das<br />

Essen bereitet haben!<br />

aus der Türkei<br />

So wie der kleine Vogel piept<br />

So danken wir da<strong>für</strong><br />

So wie der kleine Esel schreit<br />

So danken wir da<strong>für</strong><br />

So wie der kleine Löwe brüllt<br />

So danken wir da<strong>für</strong><br />

Guten Appetit<br />

Nach langer dunkler Nacht<br />

sind heiter wir erwacht<br />

und sitzen froh in dieser Runde<br />

nun in der frühen Morgenstunde;<br />

mag das Frühstück uns gut munden,<br />

stärken <strong>für</strong> die Wanderrunden.<br />

Earth who gave to us this food<br />

Sun who made it ripe and good<br />

Dear Sun, dear Earth<br />

By you we live<br />

Our loving thanks to you we give<br />

aus Neuseeland<br />

Erde, die uns dies gebracht<br />

Sonne, die es reif gemacht<br />

Liebe Sonne, liebe Erde<br />

Euer nie vergessen werde<br />

Christian Morgenstern<br />

Viele kleine Fische<br />

Schwimmen jetzt zu Tische<br />

Reichen sich die Flossen<br />

Dann wird kurz beschlossen<br />

Jetzt nicht mehr zu blubbern,<br />

Sondern jetzt zu futtern.<br />

Und alle rufen mit:<br />

Guten Appetit.<br />

Piep, piep, piep,<br />

Guten Appetit!<br />

Ein jeder esse, was er kann<br />

nur nicht seinen Nebenmann.<br />

Und nehmen wir es ganz genau:<br />

Auch nicht seine Nebenfrau.<br />

Hat er sie dann doch gegessen,<br />

Zähneputzen nicht vergessen!<br />

125


Rezepte-Verzeichnis<br />

126<br />

Aloo Gobi Dalna 69<br />

Älplermakronen 75<br />

Apfelmus 101<br />

Auberginenpaste 51<br />

Bami Goreng 88<br />

Bananenbrot 99<br />

Bananenküchlein 98<br />

Beeren-Marmelade 108<br />

Blätterteigtaschen 63<br />

Blumenkohl-Kartoffel-Curry 69<br />

Bohnen-Kokos-Eintopf 86<br />

Burritos mit Gemüsefüllung 67<br />

Cacık 37<br />

Cevapcici 90<br />

Chapatis 58<br />

Chili con Carne 92<br />

Couscous mit Gemüse 71<br />

Crêpes 102<br />

Döner 91<br />

Erdnuss-Hühnchen-Eintopf 93<br />

Erdnuss-Suppe 36<br />

Falafel 64<br />

Feldsalat mit gebratenen Pilzen 44<br />

Fenchelgemüsepfanne mit Nudeln 85<br />

Fladenbrotpizza 62<br />

Foccacia 59<br />

Frittatensuppe 33<br />

Früchte-Quark 100<br />

Gemüse in Kokosmilch 82<br />

Gemüse-Rühreier 65<br />

Gestampfte Paprikapaste 51<br />

Grüne Bohnen 79<br />

Grünes-Pesto 50<br />

Guacemole 52<br />

Gurkensuppe 37<br />

Hamburger mit Grünkernbratlingen 76<br />

Himbeertraum 100<br />

Himmel un‘ Äd 72<br />

Hirse mit Erdnusssauce 83<br />

Hirtensalat 43<br />

Honig-Senfdressing 40<br />

Huntingburger 89<br />

Isot-e kuya 51<br />

Italienischer Nudelsalat 44<br />

Joghurt-Dressing 40<br />

Kaiserschmarren 103<br />

Kartoffelbrot 59<br />

Kartoffelgratin 57<br />

Kartoffeln 56<br />

Kartoffelsuppe 34<br />

Kesselgulasch 94<br />

Kürbis-Kokos-Suppe 32


Rezepte-Verzeichnis<br />

Lahmacun 95<br />

Lauchtorte 84<br />

Mafé 93<br />

Mangold auf römisch 80<br />

Marillenknödel 106<br />

Minz-Dip 53<br />

Möhren-Kartoffel-Gemüse 74<br />

Mutzen 107<br />

Nudeln 56<br />

Nussauce 52<br />

Ofenkartoffeln 57<br />

Ofenkürbis 74<br />

Orangencreme 99<br />

Pastinakensuppe 34<br />

Pflaumenkuchen 104<br />

Polenta 58<br />

Ratatouille 66<br />

Reibekuchen 60<br />

Reis 56<br />

Reis-Linsen-Gemüse-Eintopf 68<br />

Rheinische Linsensuppe 38<br />

Rheinischer Kartoffelsalat 46<br />

Rote Beete-Möhren-Salat 42<br />

Rotes Pesto 50<br />

Rotkohl 73<br />

Rüblikuchen 105<br />

Schafskäsecreme 54<br />

Schokobananen 101<br />

Sellerieschnitzel 77<br />

Sesam-Ingwer-Vinaigrette 41<br />

Spaghetti Bolognese 89<br />

Taboulé 45<br />

Tomaten-Mozarella-Salat 42<br />

Tomatensuppe 30<br />

Tortilla 70<br />

Türkische Linsensuppe 31<br />

Türkische Pizza 95<br />

Tzatziki 53<br />

Veggie-Bolognese mit Spaghetti 78<br />

Wildkräuter-Salat 47<br />

Zitronenvinaigrette 41<br />

Zucchinipuffer 81<br />

Zucchini-Suppe 35<br />

127


Zum Weiterlesen<br />

Bücher<br />

Links<br />

Faszination Qutdoor-Küche<br />

von Heike Hornig & Markus Hönig, ziel Verlag, 19,80 Euro<br />

Ganz schön ausgekocht – Gesundes Essen <strong>für</strong><br />

<strong>Gruppen</strong>, Freizeiten und Touren<br />

Deutsche Wanderjugend, 12,50 Euro<br />

<strong>Das</strong> Ox-<strong>Kochbuch</strong><br />

herausgegeben von Uschi Herzer & Joachim Hiller,<br />

Ventil Verlag, 9,20 Euro<br />

Schmeckt’s? – Alles übers Essen<br />

von Sabine Jaeger und Hermann Schulz, Hanser, 12,90 Euro<br />

Wo Schmatzen und Schlürfen erlaubt ist!<br />

von Sonja Floto-Stammen und Sandra Kretzmann, moses, 14,95 Euro<br />

Die Suppe lügt<br />

von Hans-Ulrich Grimm, Droemer/Knaur, 8,95 Euro<br />

Wohlgeschmack und Widerwillen<br />

von Marvin Harris, Klett-Cotta, 19,50 Euro<br />

GEOlino extra: So isst die Welt 6,20 Euro<br />

So isst die Welt<br />

von Peter Menzel und Faith Daluisio, Mair DuMont, 39,00 Euro<br />

www.reiseproviant.info<br />

www.familienhandbuch.de/cms/Ernaehrung_Esskultur.pdf<br />

de.einkaufsnetz.org<br />

www.transfair.org<br />

www.fair4you-online.de<br />

www.oekolandbau.de/jugendliche<br />

www.talkingfood.de<br />

www.utopia.de<br />

128


Impressum<br />

Über uns<br />

Die Naturfreundejugend Deutschlands ist der eigenständige Jugendverband der<br />

NaturFreunde Deutschlands. Wir sind in 16 Landesverbänden und vielen<br />

Ortsgruppen organisiert. Viele Veranstaltungen des Verbandes finden in den über<br />

400 deutschen Naturfreundehäusern statt.<br />

In unserer Arbeit setzen wir uns <strong>für</strong> Gerechtigkeit zwischen den Menschen und <strong>für</strong><br />

den Erhalt der Natur ein.<br />

Wir organisieren Reisen und Freizeiten <strong>für</strong> junge Leute ins In- und Ausland und<br />

bilden <strong>Gruppen</strong>leiterInnen und ReiseleiterInnen aus. Wir sind aktiv in der<br />

Umweltbildung, engagieren uns <strong>für</strong> die Anerkennung der Kinderrechte und<br />

unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, die Welt nach ihren eigenen<br />

Vorstellungen mitzugestalten.<br />

Gefördert vom<br />

Impressum<br />

<strong>Reiseproviant</strong> – Essen über den Tellerrand hinaus<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kochbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>Gruppen</strong><br />

Herausgeber und Verlag<br />

Naturfreundejugend Deutschlands<br />

Haus Humboldtstein<br />

53424 Remagen<br />

Telefon: 02228-94150<br />

Telefax: 02228-9415-22<br />

info@naturfreundejugend.de<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

Konzept: Jasmin Khalil, Melanie Werner<br />

Redaktion: Jasmin Khalil, Herdis Jensen, Ansgar Drücker<br />

Fotos: Jasmin Khalil, Melanie Werner<br />

Layout: Deike Reineck, www.deikind.net<br />

Druck: Druckerei Lokay, www.lokay.de<br />

ISBN: 978-3-921381-51-9<br />

© 1. Auflage Dezember 2009<br />

Vervielfältigung auch von Teilen, nur mit Genehmigung<br />

der Naturfreundejugend Deutschlands gestattet.<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.


REISEPROVIANT<br />

Essen über den Tellerrand hinaus<br />

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