Die Kraft des Evangeliums 4/19

06.12.2019 Aufrufe

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt. (Römer 1,16a) Die Kraft des EVANGELIUMS 4/2019 Missionswerk Voice of Hope ▪ Fortschritte in Sierra Leone ▪ Sonntagsschulseminar ▪ Gott errettet einen Drogensüchtigen ▪ Ein Hort für Hoffnungslose ▪ Buchtipp: Wozu das Alte Testament? · Veröffentlichung und Verbreitung bibeltreuer und erbaulicher Literatur · Unterstützung von Missionaren und missionarischer Arbeit 4 2019

Denn ich schäme mich <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> von Christus nicht;<br />

denn es ist Gottes <strong>Kraft</strong> zur Errettung für jeden, der glaubt. (Römer 1,16a)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong><br />

EVANGELIUMS<br />

4/20<strong>19</strong><br />

Missionswerk Voice of Hope<br />

▪ Fortschritte in Sierra Leone<br />

▪ Sonntagsschulseminar<br />

▪ Gott errettet einen Drogensüchtigen<br />

▪ Ein Hort für Hoffnungslose<br />

▪ Buchtipp:<br />

Wozu das Alte Testament?<br />

· Veröffentlichung und Verbreitung bibeltreuer und erbaulicher Literatur<br />

· Unterstützung von Missionaren und missionarischer Arbeit<br />

4<br />

20<strong>19</strong>


4<br />

6<br />

10<br />

12<br />

13<br />

16<br />

<strong>19</strong><br />

INHALT<br />

Erbauung<br />

Gottes Zorn verkündigen<br />

Sierra Leone<br />

Fortschritte in Sierra Leone<br />

Missionsvorträge<br />

Sonntagsschulseminar<br />

Sagt es den Kindern!<br />

Kasachstan<br />

Aus der Gosse herausgezogen<br />

Kasachstan<br />

Ein Hort für Hoffnungslose<br />

Buchtipp<br />

Wozu das Alte Testament?<br />

IMPRESSUM<br />

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• Suchen Sie gutes Material für die Sonntagsschule<br />

und möchten wissen, wie Sie es anwenden können?<br />

• Sind Sie daran interessiert, Kinder und<br />

Jugendliche mit dem Evangelium zu erreichen?<br />

Dann laden wir Sie herzlich zu unserem Seminar ein!<br />

(siehe Seite 12)<br />

Möchten Sie gern einen Missionsvortrag hören?<br />

Wir freuen uns, Ihnen mehr zu berichten.<br />

(siehe Seite 10-11)<br />

Hinweis<br />

Zweckgebundene Spenden werden<br />

grundsätzlich satzungsgemäß und<br />

für den vom Spender bezeichneten<br />

Zweck eingesetzt. Gehen für ein<br />

bestimmtes Projekt mehr Spenden<br />

als erforderlich ein, werden diese<br />

für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />

Zweck verwendet.<br />

© 20<strong>19</strong> VOICE OF HOPE, Germany<br />

Bildernachweis: Shutterstock,<br />

Voice of Hope<br />

Nachdruck oder Verwendung<br />

der in diesem Heft veröffentlichten<br />

Informationen sind nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.


»Wehe der sündigen Nation,<br />

dem schuldbeladenen Volk!« (Jes. 1,4).<br />

Editorial<br />

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Missionsfreunde,<br />

Wir leben in einer Zeit, in der man es nicht mehr wagt,<br />

offen über Sünde zu reden, da man das Selbstwertgefühl<br />

der Menschen nicht verletzen möchte. Manche Menschen<br />

suchen nach Befreiung; andere dagegen sehen es<br />

nicht ein, dass ihre eigene Sünde der Grund ihrer persönlichen<br />

Not sein könnte. Doch welche Botschaft müssen<br />

wir dieser Welt verkündigen?<br />

Viele Leute haben eine merkwürdige Vorstellung vom<br />

Evangelium und seiner Botschaft. Ihrer Meinung nach<br />

sollte man mehr über wirtschaftliche und soziale Probleme<br />

sprechen; andere meinen, dass man viel mehr über<br />

Familien und Ehekrisen, Depressionen und Therapien<br />

reden solle. Was für eine kurzsichtige Auffassung! – Unsere<br />

Botschaft soll zeigen, was hinter allen sozialen und<br />

wirtschaftlichen Problemen steckt, hinter allen Krisen<br />

und Problemen. Alle menschlichen Organisationen und<br />

Instanzen scheitern; mit Politik lässt sich diese Welt nicht<br />

in Ordnung bringen, und auch nicht durch irgendeine andere<br />

Methode. Es gibt nur ein Grundproblem: die Sünde.<br />

<strong>Die</strong> Sünde ist die einzige Erklärung dafür, dass die Welt<br />

mehr und mehr im Chaos versinkt. Wenn Menschen gerettet<br />

werden sollen, dann müssen sie das Grundproblem<br />

erkennen. Und gerade das ist der Auftrag der Gemeinde<br />

Jesu: den Sündern das Heil in Jesus Christus zu verkündigen.<br />

Der Prophet Jesaja drückt sein Erstaunen, seinen Zorn<br />

und seine Trauer mit dem Wort aus: »Wehe!« Als Gott am<br />

Anfang Mann und Frau erschuf, schuf Er sie für sich<br />

Selbst. Er schuf den Menschen gewissermaßen aus dem<br />

Nichts – und genauso schuf Er sich ein Volk sozusagen<br />

aus dem Nichts. Er nahm einen einzigen Mann, Abraham,<br />

und ließ ihn zu einer ganzen Nation werden. Doch Jesaja<br />

schaut sich diese Nation an, und es bleibt ihm nichts<br />

anderes übrig, als den Kopf zu schütteln und zu sagen:<br />

»Wehe!« Was für eine Tragik! Was für eine Verunstaltung!<br />

Was für ein Anblick!<br />

Wir haben uns gewiss oft gefragt: Wie ist es nur möglich,<br />

dass es mit Israel, dem Volk Gottes, so weit kommen<br />

konnte? Und wir können über die Menschheit in unserer<br />

Zeit das gleiche zum Ausdruck bringen. Jesaja fordert uns<br />

auf, darüber nachzudenken: Wie ist es möglich, dass Menschen,<br />

die nach dem Bild Gottes geschaffen sind, zu dem<br />

geworden sind, was wir heute in der Welt vor uns sehen?<br />

<strong>Die</strong> Bibel lehrt vom Anfang bis zu ihrem Ende, dass die<br />

ganze Menschheit völlig verdorben ist. Paulus sagt, dass<br />

unerlöste Menschen »tot [sind] durch Übertretungen und<br />

Sünden« (Eph. 2,1). Den Ungläubigen fehlt einfach die Fähigkeit,<br />

die geistliche Wahrheit zu verstehen, zu glauben<br />

oder anzuwenden, weil ihr ganzes Wesen von der Sünde<br />

verseucht ist, und zwar ihr Herz, Verstand, Gewissen<br />

und Wille. Doch wie können Sünder dann überhaupt errettet<br />

werden?<br />

Jesus sagte dem Nikodemus: »Ihr müsst von Neuem<br />

geboren werden!« (Joh. 3,7). Er sprach von einer geistlichen<br />

Wiedergeburt, einer neuen Schöpfung Gottes. <strong>Die</strong>se<br />

neue Schöpfung bewirkt der Geist Gottes; Er verändert<br />

das ganze Wesen eines Sünders, sein Denken und Wollen.<br />

<strong>Die</strong>se Veränderung führt zum Glauben an Jesus Christus<br />

und Sein Werk und zum Hass auf die Sünde. Buße bedeutet,<br />

dass Sünder ihre Missetaten bekennen und lassen,<br />

und dass sie ihre Sünde verabscheuen. Durch diese völlige<br />

Veränderung sind Menschen wieder in der Lage, den<br />

Herrn zu verherrlichen!<br />

Das wirklich Wunderbare ist, dass Christus denen, die<br />

zu Ihm kommen, verspricht, sie aufzunehmen. Ja, noch<br />

mehr: Er Selbst lädt sie zum Kommen ein (Mt. 11,28-30).<br />

Sündenerkenntnis ist der notwendige erste Schritt auf<br />

dem einzigen Weg, auf dem man zu Christus und zum Heil<br />

gelangt, das Er Menschen bereithält.<br />

Gerade diese Botschaft der Errettung muss in der ganzen<br />

Welt gepredigt werden. Das ist die einzige Hoffnung für<br />

unsere verlorene Welt! In diesem Magazin berichten wir,<br />

wie der Herr in Seiner Gnade verlorenen Menschen das<br />

Heil verkündigen lässt und sie dadurch errettet.<br />

Herzlich grüßt Sie,<br />

Niko Derksen (Missionsleiter)<br />

Editorial<br />

3


Erbauung<br />

Gottes Zorn<br />

Erst wenn<br />

wir die<br />

Realität<br />

<strong>des</strong><br />

Zornes<br />

Gottes<br />

anerkennen,<br />

welcher<br />

sich<br />

gegen die<br />

richtet,<br />

an denen<br />

Gerechtigkeit<br />

vollzogen<br />

werden<br />

muss,<br />

erkennen<br />

wir, wieso<br />

das Kreuz<br />

so eine<br />

herrliche<br />

Botschaft<br />

ist.<br />

Ein treuer Prediger sagte einmal: »Predigen<br />

ist die öffentliche Auslegung der<br />

Schrift durch den von Gott gesandten Mann,<br />

worin Gott Selbst in Gericht und Gnade gegenwärtig<br />

ist.« Treuer <strong>Die</strong>nst auf der Kanzel<br />

erfordert es, bei<strong>des</strong> zu verkünden: Gericht<br />

und Gnade. Das Wort Gottes ist ein scharfes,<br />

zweischneidiges Schwert, es erweicht<br />

und verhärtet, tröstet und betrübt, rettet<br />

und verdammt.<br />

<strong>Die</strong> Predigt <strong>des</strong> göttlichen Zorns dient als<br />

Hintergrund aus schwarzem Samt, welcher<br />

den Diamanten von Gottes Gnade noch heller<br />

erstrahlen lässt als zehntausend Sonnen.<br />

Auf der dunklen Leinwand <strong>des</strong> göttlichen<br />

Zorns kommt die Schönheit Seiner rettenden<br />

Gnade am besten zur Geltung. Das Predigen<br />

von Gottes Zorn zeigt uns auf hervorragende<br />

Weise, wie barmherzig und gütig Er<br />

gegenüber Sündern ist.<br />

Wie Posaunenschall auf der Burgmauer,<br />

der für die Leute innerhalb der Mauern ja<br />

sehr unangenehm ist, sie vor bevorstehenden<br />

Bedrohungen warnt, so dürfen Prediger<br />

nicht nur das predigen, was ihre Zuhörer<br />

verkündigen<br />

STEVEN J. LAWSON<br />

hören möchten, sondern müssen ihnen den<br />

ganzen Ratschluss Gottes verkünden. <strong>Die</strong>jenigen,<br />

die auf der Kanzel stehen, müssen die<br />

ganze Wahrheit der Schrift verkündigen, die<br />

sowohl den souveränen Zorn als auch die<br />

höchste Liebe beinhaltet. Sie können sich<br />

nicht aussuchen und wählen, was sie predigen<br />

wollen. Den Zorn Gottes anzusprechen,<br />

ist für einen treuen Prediger nie eine freiwillige<br />

Entscheidung – es ist ein göttlicher<br />

Auftrag.<br />

Tragischerweise fehlt heutzutage auf<br />

vielen Kanzeln die Predigt, die sich mit dem<br />

bevorstehenden Gericht Gottes befasst.<br />

Prediger versuchen, den Zorn Gottes zu<br />

rechtfertigen oder zu entschuldigen, wenn<br />

sie überhaupt ein Wort darüber verlieren.<br />

Viele argumentieren, man müsse als Prediger<br />

den Zorn Gottes kleinreden, damit die<br />

Menschen Gott mehr lieben könnten. Aber<br />

die Botschaft von Gottes Zorn zu unterlassen,<br />

bedeutet, Seine erstaunliche Liebe<br />

zu verbergen. Auf eigenartige Weise ist es<br />

unbarmherzig, die heilige Vergeltung in der<br />

Verkündigung zurückzuhalten.<br />

Warum ist es so notwendig,<br />

den göttlichen Zorn zu predigen?<br />

1. <strong>Die</strong> Heiligkeit Gottes verlangt es<br />

Ein wesentlicher Teil der moralischen Vollkommenheit<br />

Gottes ist Sein Hass gegen<br />

die Sünde. A. W. Pink behauptet: »Der Zorn<br />

Gottes ist Seine Heiligkeit, die Ihn zum Eifern<br />

gegen die Sünde anregt.« Gott ist ein<br />

4<br />

Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Gottes Zorn verkündigen<br />

»verzehren<strong>des</strong> Feuer« (Hebr. 12,29). Er ist »ein Gott,<br />

der [den Gottlosen] täglich zürnt« (Ps. 7,11-14). Gott<br />

»hasst die Gesetzlosigkeit« (Ps. 45,7-8) und ist zornig<br />

auf alles, was Seinem vollkommenen Wesen widerspricht.<br />

Deshalb wird Er alle Sünder am Tag <strong>des</strong><br />

Gerichts »vertilgen« (s. Ps. 5,7).<br />

Jeder Prediger muss den Zorn Gottes verkündigen,<br />

oder er wird Seine Heiligkeit, Liebe und Gerechtigkeit<br />

ausgrenzen. Da Gott heilig ist, ist Er von<br />

jeglicher Sünde geschieden und steht gänzlich gegen<br />

jeden Sünder. Weil Gott Liebe ist, erfreut Er sich an<br />

Reinheit und muss zwangsläufig alles Unheilige hassen.<br />

Weil Gott gerecht ist, muss Er die Sünde bestrafen,<br />

die ja Seine Heiligkeit verletzt.<br />

2. Der <strong>Die</strong>nst <strong>des</strong> Propheten verlangt es<br />

<strong>Die</strong> Propheten verkündigten ihren Zuhörern fortwährend,<br />

dass sie durch ihre anhaltende Bosheit den<br />

Zorn Gottes aufhäufen (Jer. 4,4). Im Alten Testament<br />

werden mehr als 20 verschiedene Worte benutzt, um<br />

den Zorn Gottes zu beschreiben, und diese Worte<br />

werden in ihren verschiedenen Formen insgesamt<br />

580 Mal verwendet. Immer wieder gebrauchten die<br />

Propheten ausdrucksstarke Bilder, um Gottes Zorn<br />

zu beschreiben, welcher über die Gottlosigkeit entfesselt<br />

wird. Der letzte der Propheten, Johannes der<br />

Täufer, sprach von »dem zukünftigen Zorn« (Mt. 3,7).<br />

Von Mose bis zu Johannes, dem Wegbereiter Christi,<br />

wurden Unbußfertige kontinuierlich vor dem bevorstehenden<br />

göttlichen Zorn gewarnt.<br />

3. <strong>Die</strong> Verkündigung Christi verlangt es<br />

Ironischerweise hatte Jesus mehr über den göttlichen<br />

Zorn zu sagen als jeder andere in der Bibel.<br />

Unser Herr sprach mehr über Gottes Zorn, als Er<br />

über Gottes Liebe sprach. Jesus warnte uns vor<br />

dem »höllischen Feuer« (Mt. 5,22) und dem ewigen<br />

»Verderben« (Mt. 7,13) als einem Ort, wo das<br />

»Heulen und Zähneknirschen« sein wird (Mt. 8,12).<br />

Schlicht gesagt: Jesus war ein Prediger <strong>des</strong> Höllenfeuers<br />

und der Verdammnis. Männer auf den Kanzeln<br />

täten gut daran, dem Vorbild Christi in ihrer<br />

Predigt zu folgen.<br />

4. <strong>Die</strong> Herrlichkeit <strong>des</strong> Kreuzes verlangt es<br />

Christus erlitt den Zorn Gottes für jeden, der an Ihn<br />

glaubt und Ihn anruft. Wenn es keinen göttlichen<br />

Zorn gäbe, dann wäre das Kreuz nicht nötig gewesen<br />

und noch viel weniger die Errettung von verlorenen<br />

Seelen. Wovor müssten Sünder denn gerettet<br />

werden? Erst wenn wir die Realität <strong>des</strong> Zornes Gottes<br />

anerkennen, welcher sich gegen die richtet, an<br />

denen Gerechtigkeit vollzogen werden muss, erkennen<br />

wir, wieso das Kreuz so eine herrliche Botschaft<br />

ist. Zu viele Prediger prahlen heute damit, dass sie<br />

das Kreuz im Zentrum ihres <strong>Die</strong>nstes haben; doch<br />

sie predigen selten – wenn überhaupt – über den<br />

heiligen Zorn Gottes. Das ist eine Missachtung <strong>des</strong><br />

Kreuzes selbst.<br />

5. <strong>Die</strong> Lehre der Apostel verlangt es<br />

Christus hat diejenigen, die Er Selbst direkt aussandte,<br />

dazu beauftragt, alles zu verkünden, was Er<br />

befohlen hatte (Mt. 28,20). Das beinhaltet auch das<br />

Verkündigen von Gottes gerechtem Zorn gegenüber<br />

Sündern. Der Apostel Paulus warnt Ungläubige vor<br />

dem Gott, der »das Zorngericht verhängt« (Röm.<br />

3,5), und er bezeugt, dass nur Jesus »uns errettet<br />

vor dem zukünftigen Zorn« (1. Thess. 1,10). Petrus<br />

schreibt über den »Tag <strong>des</strong> Gerichts und <strong>des</strong> Verderbens<br />

der gottlosen Menschen« (2. Pt. 3,7). Judas<br />

spricht von der »Strafe eines ewigen Feuers« (Jud.<br />

7). Johannes beschreibt den »Zorn <strong>des</strong> Lammes« (Off.<br />

6,16). Offensichtlich erkannten die neutestamentlichen<br />

Schriftsteller die Notwendigkeit, Gottes Zorn<br />

zu predigen.<br />

Prediger dürfen nicht davor zurückschrecken, den<br />

gerechten Zorn Gottes den Sündern zu verkündigen,<br />

die die Hölle verdienen. Gott hat einen Tag<br />

festgelegt, »an dem Er den Erdkreis in Gerechtigkeit<br />

richten wird« (Apg. 17,31). <strong>Die</strong>ser Tag zeichnet sich<br />

schon am Horizont ab. Wie die Propheten und Apostel<br />

und sogar Christus Selbst, so müssen auch wir<br />

die Ungläubigen vor dem kommenden schrecklichen<br />

Tag warnen und sie dazu drängen, zu Christus zu<br />

fliehen, der allein mächtig ist zu retten. •<br />

© Februar 2014, Tabletalk Magazine<br />

Erbauung<br />

5


Sierra Leone<br />

»… das<br />

Wasser,<br />

das Ich<br />

ihm geben<br />

werde,<br />

wird in<br />

ihm zu<br />

einer<br />

Quelle von<br />

Wasser<br />

werden,<br />

das bis<br />

ins ewige<br />

Leben<br />

quillt.«<br />

Joh. 4,14b<br />

Fortschritte<br />

in Sierra Leone<br />

Es ist später Vormittag. Brennende Hitze.<br />

Drückende Luftfeuchtigkeit. Eine Gruppe<br />

von etwa einem Dutzend Männern und<br />

Jugendlichen haben sich am Mapandi River<br />

versammelt. Sie sind gerade 5 Kilometer<br />

aus dem kleinen Dorf Limba Bagbo hierher<br />

gegangen. Von ihren Stirnen fließen kleine<br />

Rinnsale von Schweiß und Wasser auf ihre<br />

Körper. Was wollen sie hier am Fluss? Weshalb<br />

nehmen sie diese weite Strecke zu Fuß<br />

auf sich?<br />

Einige von ihnen haben Schaufeln, Eimer<br />

und Körbe dabei. Vom Ufer <strong>des</strong> Flusses<br />

tragen sie eine Schicht von Morast und<br />

Kleinpflanzen ab und graben darunter nach<br />

Sand. <strong>Die</strong> Körbe benutzen sie als eine Art<br />

Sieb, damit das Wasser ablaufen kann. Andere<br />

schöpfen mit bloßen Händen den Sand<br />

in ihre T-Shirts. Durch den Stoff hindurch<br />

kann das Wasser auch gut abfließen. Als alles<br />

gefüllt ist, machen sie sich wieder auf<br />

den 5 Kilometer langen Fußmarsch nach<br />

Limba zurück. <strong>Die</strong> Eimer voller Sand werden<br />

auf ihren Köpfen transportiert. Wofür<br />

ist nur all diese Mühe nötig?<br />

Lasst uns ein wenig zurückblicken.<br />

DIE GEMEINDE BETET<br />

Als wir in unserer Gemeinde begannen, für<br />

Sierra Leone zu beten, legten wir dem Herrn<br />

viele Anliegen vor. Es herrscht dort eine<br />

derartige Verwirrung, dass »Christen« und<br />

Moslems gemeinsame Feste feiern können<br />

6<br />

Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Fortschritte in Sierra Leone<br />

und jeder seinen eigenen »Gott« anbetet. Es wurde<br />

uns klar: <strong>Die</strong>ses Volk braucht das Evangelium, das<br />

reine Wort Gottes!<br />

Der Herr schenkte die Möglichkeit, dass man<br />

ihnen auf dem Dorfplatz im Freien das Wort Gottes<br />

verkündigen, sie in Schulen versammeln oder<br />

in privaten Häusern treffen konnte; doch der Dorfplatz<br />

ist wegen der immer wieder dort stattfindenden<br />

Zeremonien auf Dauer keine gute Lösung; die<br />

Klassenräume in der Schule sind zu klein und zudem<br />

meist belegt, und in Privathäusern ist es sehr<br />

eng und oft sehr dunkel. Also beteten wir um einen<br />

Ort, an dem man sich ungehindert versammeln<br />

kann. Doch nicht wir allein. All diese Anliegen haben<br />

wir auch unseren Missionsfreunden im Magazin<br />

mitgeteilt.<br />

Gott hat dieses Anliegen gnädig erhört. Ein wenig<br />

später war es an der Zeit, den Einwohnern in Limba<br />

und den umliegenden Dörfern mitzuteilen, dass<br />

wir ein gesondertes Gebäude für die Lektionen, den<br />

Gottesdienst und die Gebetstreffen bauen möchten.<br />

Wie sehr haben sie sich darüber gefreut!<br />

DAS WICHTIGSTE GUT<br />

<strong>Die</strong> Bewohner von Limba und den umliegenden Dörfern<br />

waren bereit, tatkräftig mit anzupacken, und<br />

Missionsfreunde waren willig, dieses Projekt zu unterstützen.<br />

So wurde in Limba mit dem Bau einer<br />

Kirche begonnen. Den Sand, den die Männer und<br />

Jungen dort am Fluss geholt haben, transportieren<br />

sie zu dem Platz, wo das Gebäude errichtet wird. Für<br />

dieses Gebäude brauchen sie eine riesige Menge an<br />

Sand – und Wasser, sehr viel Wasser. Wasser ist hier<br />

auf der Baustelle das wichtigste Gut. Wie gut, dass<br />

gerade Regenzeit ist!<br />

Männer, Frauen und Kinder helfen mit. Kinder<br />

reichen den Männern Werkzeuge oder helfen den<br />

Frauen beim Kochen für die Mannschaft.<br />

Mittlerweile steht die Kirche. Fenster und Tore sind<br />

in ihren Angeln. Weitere Meilensteine sind die Elektroinstallation<br />

und die Gesamtausstattung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>.<br />

Möchten Sie dieses Projekt in Sierra Leone unterstützen?<br />

Sierra Leone<br />

7


Fortschritte in Sierra Leone<br />

EINE ERNSTE LEKTION<br />

Wasser ist nicht nur für den Bau eines Gebäu<strong>des</strong><br />

ein wichtiges Gut, sondern auch für den Körper<br />

<strong>des</strong> Menschen. Das erinnert mich an die Begegnung<br />

Jesu mit der Samariterin am Brunnen, die gekommen<br />

war, um Wasser zu schöpfen. Sie gehörte zu einem<br />

Volk, das Gott nicht kannte und Ihn <strong>des</strong>halb nicht in<br />

Wahrheit anbeten konnte. <strong>Die</strong>se Frau war eine Sünderin,<br />

und Jesus sah ihre geistliche Not. Er sah, dass<br />

sie eine Sklavin Satans war, auch wenn sie den Gott,<br />

den sie nicht kannte, »anbetete«. Und Er erklärte ihr,<br />

dass Er ihr lebendiges Wasser geben kann. Mit dem<br />

lebendigen Wasser meinte der Herr Jesus das ewige<br />

Leben, das wir von Ihm durch den Heiligen Geist<br />

empfangen können. Sehen wir hier, wie erstaunlich<br />

groß die Barmherzigkeit Jesu über Sünder ist?! Seine<br />

Liebe zum Vater und zu den Sündern hat Ihn dazu<br />

bewogen, am Kreuz Sein Leben zu lassen. Welch<br />

eine Gnade! <strong>Die</strong>ses Ereignis, das uns im Johannesevangelium<br />

Kapitel 4 berichtet wird, ist ein absolut<br />

passen<strong>des</strong> Bild für die Menschen in Sierra Leone.<br />

Sie beten einen Gott an, den sie nicht kennen. So<br />

gut wie jeder Einwohner dort, der kein Moslem<br />

ist, behauptet, er sei Christ; viele<br />

meinen auch, beide Religionen<br />

gleichzeitig praktizieren und zusätzlich den<br />

Geistern der Vorfahren dienen zu können. Gott weiß<br />

um diese geistliche Not. Auch wir wissen um ihre<br />

geistliche Not. Wäre es da nicht grob fahrlässig, sie<br />

sterben zu lassen, ohne ihnen zu sagen, wo sie lebendiges<br />

Wasser – ewiges Leben – finden können?<br />

EINE KLEINE SCHAR<br />

Es gibt selbst unter den Helfern beim Bau der Kirche<br />

nur sehr, sehr wenige, die errettet sind und ihren<br />

Glauben klar bezeugen können. Doch diese Brüder<br />

und Schwestern haben durch ihr Leben und ihren<br />

Eifer einen großen Einfluss auf ihre Umgebung –<br />

mehr als ihnen bewusst ist. Wir neigen dazu, uns zu<br />

sorgen, dass sie an diesem für die Seele so gefährlichen<br />

Ort – einem Ort, an dem der Geisterglaube mit<br />

Katholizismus und Islam vermischt wird – geistlich<br />

verhungern werden. Jeden Tag aufs Neue vertrauen<br />

wir diese Geschwister dem Herrn an und bitten Ihn<br />

um Seine besondere Fürsorge für sie. Möge das Wort<br />

Gottes sie belehren, überführen, zurechtweisen und<br />

in der Gerechtigkeit erziehen, damit diese Kinder<br />

Gottes zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet seien<br />

(2.Tim. 3,16-17). Mögen wir erkennen und völlig darauf<br />

vertrauen, dass das Wort Gottes absolut genügt.<br />

8 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Fortschritte in Sierra Leone<br />

»LASST DIE KINDER ZU MIR KOMMEN!«<br />

Sehen Sie diese Kinder? In Limba sind ca. 300 Kinder.<br />

Wir haben diese Kinder in der Schule besucht<br />

und ihnen Hefte gegeben, in denen sie von unserem<br />

großen Gott und Seiner Schöpfung lesen können.<br />

Gemeinsam wurde über jede Eigenschaft Gottes,<br />

die man darin finden kann, und über die Werke Gottes<br />

gesprochen und den Kindern erklärt, dass der<br />

Mensch wegen seiner Sünde keine Gemeinschaft<br />

mit Gott haben kann und Errettung braucht. Dann<br />

erklärten wir ihnen das Evangelium, die frohe Botschaft<br />

von Jesus Christus.<br />

Sie bekamen am Ende der Lektion Buntstifte<br />

und durften die Bilder im Heft ausmalen. Doch das<br />

Traurige ist, dass nicht alle Kinder an der Lektion<br />

teilnehmen konnten. Der Grund dafür ist, dass<br />

nicht alle Kinder zur Schule gehen. Es gibt offiziell<br />

erst seit fast eineinhalb Jahren kostenlose Bildungsmöglichkeit<br />

an Primar- und Sekundarschulen sowie<br />

eine Schulpflicht von 9 Jahren. Tatsächlich gibt es<br />

im Chiefdom (Stammesgebiet) Bagbo schon länger<br />

Schulen, die kostenfreien Schulbesuch anbieten.<br />

Auch die alte Grundschule in Limba ist für die Schüler<br />

»kostenfrei«. Allerdings müssen die Eltern für<br />

ihre Kinder im schulfähigen Alter Schuluniformen<br />

und -material selbst bezahlen. Nicht alle Familien<br />

sind dazu in der Lage, für diese Kosten aufzukommen,<br />

und so bleiben die Kinder aus den ärmsten Familien<br />

zu Hause bzw. verbringen ihren Tag auf der<br />

Straße.<br />

Unser Wunsch ist es, diese Kinder sowie die Kleinen,<br />

die unter 6 Jahren sind und <strong>des</strong>halb noch nicht<br />

zur Schule gehen dürfen, mit dem Evangelium zu<br />

erreichen und ihnen Lesen, Schreiben und Rechnen<br />

beizubringen. Eine junge Frau hat mit dem Material,<br />

das sie von uns erhalten hat, bereits mit Bibellektionen<br />

begonnen. Sie hat auch an unseren Bibelseminaren<br />

vor Ort teilgenommen, und wir planen, Material<br />

zusammenzustellen, das sie im Anschluss nutzen<br />

kann. Man muss sich immer vor Augen halten, dass<br />

die Kultur in Sierra Leone eine völlig andere ist als<br />

die europäische, und dass auch die alltäglichen Herausforderungen<br />

der Menschen dort sich von den<br />

unseren weit unterscheiden. Deshalb beten wir um<br />

Verständnis und Weisheit für uns und dass Gott<br />

den Menschen vor Ort geöffnete Herzen schenken<br />

möge. •<br />

Sierra Leone<br />

9


Missionsvorträge<br />

Sizilien<br />

Millionen Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten sind seit 2013 nach Europa gekommen. Bis dahin<br />

herrschte in Deutschland noch die weit verbreitete Überzeugung, dass Flüchtlinge ein Anrecht auf<br />

Schutz und Asyl haben. Neben anderen Gebieten ist die größte Mittelmeerinsel in den letzten 6 Jahren<br />

stark in den Fokus Europas gerückt, denn sie ist zur Anlaufstelle für unzählige Flüchtlinge geworden.<br />

Nun hat sich seit 2015 auch die Stimmung hierzulande gewandelt. Handelt es sich wirklich bei allen um<br />

Flüchtlinge?<br />

• Wie sollen Christen mit dieser Lage umgehen?<br />

• Welche Chance bietet »die Flüchtlingskrise« den Christen?<br />

• Wie leben die Flüchtlinge auf Sizilien?<br />

• Was bedeutet Missionsarbeit unter Flüchtlingen?<br />

• Wussten Sie schon, dass viele heutige »Missionare« auf Sizilien Flüchtlinge sind bzw. waren,<br />

und dass einige von ihnen früher Moslems waren?<br />

Lassen Sie uns gemeinsam in den Alltag der Flüchtlinge schauen; lassen Sie uns sehen, wer sie sind,<br />

wie Gott unter ihnen Sein Wort verkündigen lässt, und wie Er dadurch wirkt. Wir erzählen Ihnen einige<br />

Bekehrungsgeschichten von Flüchtlingen, und wie Gott sie auf Sizilien gebraucht.<br />

Afghanistan<br />

• Wussten Sie, dass – nach Nordkorea – in Afghanistan die Christen am härtesten<br />

verfolgt werden? Zudem herrscht dort seit über 40 Jahren Krieg.<br />

• Wie leben die Christen unter diesen Umständen? Wie ergeht es ihnen?<br />

• Was sind die Konsequenzen für diejenigen, die dem Herrn kompromisslos nachfolgen?<br />

• Wie kann das Evangelium dort verbreitet werden?<br />

Darüber berichten wir Ihnen und geben einen kleinen Einblick in das Leben der Christen und Missionare.<br />

Sie werden feststellen, dass Gott auch in diesem finsteren Land regiert und an manchen Orten das<br />

Licht <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> leuchten lässt. Dessen sind wir Zeugen, da wir seit zehn Jahren diese Missionsarbeit<br />

unterstützen dürfen.<br />

10 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Möchten Sie die <strong>Evangeliums</strong>verbreitung sowohl in einem<br />

Kriegsgebiet, als auch in Ländern, in denen Christen verfolgt werden,<br />

oder auch unter Flüchtlingen und dort, wo Menschen noch nie das reine Wort<br />

Gottes, das Evangelium von Jesus Christus, gehört haben, unterstützen?<br />

Dann laden Sie uns doch in Ihre Gemeinde, Ihren Haus- oder Jugendkreis ein,<br />

um Ihnen direkt über ein Missionsgebiet Ihrer Wahl zu berichten. Ein direkter Bericht<br />

(mit Powerpoint-Präsentation) ist immer besser, um sich in die Situation hineinversetzen<br />

zu können, und – wer weiß, vielleicht wird Sie dieser Vortrag dazu<br />

motivieren, für ein bestimmtes Volk oder einen Stamm intensiver zu beten?!<br />

Nordkorea<br />

• Wussten sie schon, dass Nordkorea das Land ist, in dem die Christen am stärksten verfolgt werden?<br />

• Was passiert mit Christen, die verraten werden?<br />

• Wussten sie schon, dass der erste Diktator der »Kim-Dynastie«, Kim Il-sung,<br />

in einer christlichen Familie aufgewachsen war?<br />

• Wussten sie, dass in Nordkorea schätzungsweise ca. 40 000 Christen<br />

in den Straflagern oder in Gefängnissen sitzen?<br />

• Wie kann das Evangelium nach Nordkorea gelangen?<br />

• Was können wir als Christen in der westlichen Welt für Nordkorea tun?<br />

<strong>Die</strong>se und andere Fragen möchten wir in einem Vortrag über Nordkorea beantworten und wichtige<br />

Gebetsanliegen weitergeben. Sie hören einiges über das Land, die Regierung, ihre Religion, die Christenverfolgung<br />

und wie Gott in Seiner Gnade dort Seine Gemeinde baut.<br />

Sierra Leone<br />

• Wussten Sie, dass Sierra Leone das 6.-ärmste Land der Welt ist?<br />

(Human Development Report der UNDP)<br />

• Hätten Sie gedacht, dass es die höchste Müttersterblichkeitsrate hat?<br />

(In Deutschland starben 2013 laut »Statista« ca. 4 Mütter von 100 000 bei der Geburt,<br />

in Sierra Leone waren es 2013 laut der Weltbank 1200 Mütter.)<br />

• Haben Sie davon gehört, dass in Sierra Leone ca. 10,5 % aller Kinder im Alter zwischen<br />

ihrer Geburt bis zu 5 Jahren sterben? (UN IGME)<br />

• Hinzu kamen weitere Katastrophen wie der Bürgerkrieg (<strong>19</strong>91-2002) und die weltweit größte<br />

Ebolafieber-Epidemie (2014). Menschen sterben – und wer bringt ihnen das Evangelium?<br />

• Wussten Sie, dass ca. 77 % der Einwohner Muslime sind?<br />

• Wie können wir diesem Volk das Evangelium verkündigen?<br />

Davon möchten wir Ihnen gern berichten. Hören Sie einiges über das Leben, die Kultur, über Gegensätze<br />

und Gottes wundervolle Führung, um in einigen Dörfern in Sierra Leone Sein Evangelium<br />

verkündigen zu lassen.<br />

Missionsvorträge<br />

11


Sagt es den Kindern!<br />

Eine der schönsten Aufgaben eines Christen<br />

ist, Kindern das Wort Gottes zu erklären,<br />

damit sie durch die <strong>Kraft</strong> dieses Wortes und<br />

durch Gottes Gnade erkennen, dass sie Errettung<br />

brauchen, und damit sie sich in Buße und<br />

Glauben an den Herrn Jesus Christus wenden.<br />

<strong>Die</strong> Freude <strong>des</strong> Seelengewinnens ist unvergleichbar<br />

und einzigartig, und das gilt insbesondere<br />

für die Evangelisation unter Kindern.<br />

Das Sonntagsschul-Programm »Lektionen fürs<br />

Leben« bietet jungen Menschen eine besondere<br />

Herausforderung in diesen gefährlichen Zeiten<br />

<strong>des</strong> Atheismus. Es stellt die biblischen Geschichten<br />

nicht als bloße »Kindergeschichten« dar; es<br />

zielt vielmehr darauf ab, das Wort Gottes kraftvoll<br />

zu den jungen Menschen<br />

sprechen zu lassen.<br />

Seit eineinhalb Jahren<br />

haben wir Erfahrungen<br />

mit diesem Programm gemacht;<br />

wir dürfen Sonntag für Sonntag Kinder<br />

und Jugendliche aus gläubigen sowie ungläubigen<br />

Familien unterrichten.<br />

Jede Gemeinde, die Interesse daran hat und prüfen<br />

möchte, ob dieses Programm etwas für ihre<br />

Kinder und Jungschar oder Jugend bzw. etwas<br />

für ihre Sonntagsschule ist, kann bei uns ein<br />

kostenloses Exemplar bekommen. Schauen Sie<br />

es sich doch einmal an!<br />

SONNTAGSSCHULSEMINAR<br />

Warum sollten wir mit der Sonntagsschule oder einer evangelistischen<br />

Kinder- und Jungscharstunde starten?<br />

Wir laden<br />

Sie herzlich<br />

ein!<br />

• Wie sollten wir uns auf die Gründung oder den Beginn derselben vorbereiten?<br />

• Warum sind die »Lektionen fürs Leben« so gut geeignet?<br />

• Wie kann eine Sonntagsschul-Stunde, Jungscharstunde etc. aussehen?<br />

• Wie können wir ein Sonntagsschul-Jahr planen und gestalten?<br />

Mit diesen Fragen möchten wir uns bei unserem nächsten Sonntagsschul-Seminar befassen.<br />

Wann?<br />

Wo?<br />

15. Februar 2020, ab 10 Uhr<br />

Missionswerk Voice of Hope<br />

Eckenhagener Str. 43 | 51580 Reichshof-Mittelagger<br />

Ist es auch Ihnen wichtig, außenstehende junge Menschen mit dem Evangelium zu erreichen?<br />

Hier anmelden:<br />

02265 997490 | info@voiceofhope.de<br />

Sie haben auch die Möglichkeit, das Seminar bei Ihnen vor Ort zu veranstalten.<br />

Fragen sie hierzu direkt an unter: 02265 997490 oder info@voiceofhope.de<br />

12 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Kasachstan<br />

Aus der<br />

Gosse herausgezogen<br />

»Er zog mich aus der Grube <strong>des</strong> Verderbens, aus dem<br />

schmutzigen Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels;<br />

Er machte meine Schritte fest und gab mir ein neues Lied in meinen<br />

Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und<br />

sich fürchten und werden auf den HERRN vertrauen.«<br />

Welch ein überschwänglicher Lobpreis<br />

Davids! Er sah um sich her nichts<br />

als Verderben, konnte keinen Halt für seine<br />

Füße finden und versank im Schlamm. Wir<br />

wissen nicht, was ihm genau zugestoßen<br />

war; doch das Bild, das wir hier vorfinden,<br />

zeugt von großem Elend, von einer Situation,<br />

in der es keinen Hoffnungsschimmer,<br />

keinen Trost gab.<br />

Ähnlich erging es Ilja aus Kasachstan.<br />

Psalm 40,3-4<br />

Ilja ist auf der Straße aufgewachsen. Es ist<br />

nicht so, dass er kein Zuhause gehabt hätte;<br />

aber seine Eltern waren in vielerlei Kriminalität<br />

verwickelt und konnten sich als<br />

Suchtkranke nicht angemessen um ihre Kinder<br />

kümmern. Für Ilja war das normal. Das<br />

war sein Alltag; er kannte nichts anderes.<br />

Er hatte selbst kein schlechtes Gewissen<br />

dabei, wenn er etwas stahl oder mit seinen<br />

Kameraden rauchte oder Alkohol probierte.<br />

Im Alter von 18 Jahren hatte er bereits Frau<br />

und Kind und war – wie seine Eltern – nicht<br />

in der Lage dazu, für seine Familie zu sorgen,<br />

geschweige denn, sein Kind liebevoll<br />

zu erziehen. Es blieb nicht bei Nikotin und<br />

»Bitte<br />

sorgt gut<br />

für eure<br />

Kinder<br />

und<br />

schaut<br />

darauf,<br />

wer ihre<br />

Freunde<br />

sind …<br />

Wenn<br />

sie viel<br />

Zeit mit …<br />

ungläubigen<br />

…<br />

Freunden<br />

verbringen,<br />

wird<br />

diese Verbindung<br />

nicht ohne<br />

Einfluss<br />

bleiben.<br />

Das ist<br />

sicher.«<br />

– Ilja<br />

Kasachstan<br />

13


Aus der Gosse herausgezogen<br />

auch nicht bei Alkohol – er begann Drogen zu verkaufen<br />

und selbst Drogen zu nehmen. Bald wurde<br />

er erwischt und zu einer Haftstrafe verurteilt. Als<br />

er wieder freikam, wurde alles nur noch schlimmer.<br />

Er endete in der Gosse, war in einem Sumpf<br />

der Sucht gefangen und drohte immer tiefer zu sinken,<br />

ohne etwas dagegen tun zu können. Seine Frau<br />

konnte es nicht mehr mit ansehen und verließ ihn<br />

mitsamt ihrem Kind. Das gab ihm den »To<strong>des</strong>stoß«.<br />

Es gab für ihn keinen Kampf mehr gegen die Sucht,<br />

sondern nur den Kampf um den nächsten Kick, der<br />

die grauenvolle Leere, die trostlose Realität von ihm<br />

fernhielt. Ilja hatte nichts mehr. Er wohnte in einer<br />

elenden Hütte, die mehr einem Stall glich als einem<br />

gemütlichen Zuhause. Seine Umgebung war ebenso<br />

heruntergekommen, denn auch seine Nachbarn waren<br />

Suchtkranke, die ähnlich lebten wie er. Um überleben<br />

und seine Sucht befriedigen zu können, stahl<br />

er wieder und beging andere Straftaten. Es folgte<br />

die zweite Haftstrafe.<br />

Als Ilja aus der Haft entlassen wurde, war er gesundheitlich<br />

ruiniert. Er kam zurück in seine Hütte<br />

und begegnete zum ersten Mal nach langer Zeit<br />

seinen Nachbarn. Er erkannte sie<br />

nicht mehr wieder. Was war mit<br />

ihnen geschehen? Ihr Leben<br />

und ihr äußeres Erscheinungsbild<br />

war völlig verändert.<br />

Sein Leben nahm<br />

seinen gewohnten Gang,<br />

doch ihr Leben schien eine<br />

180 Grad-Wendung genommen<br />

zu haben. Ein Besuch<br />

von ihnen brachte ihm <strong>des</strong> Rätsels<br />

Lösung. Sie waren gekommen,<br />

um ihm zu erzählen, dass Jesus Christus sie von<br />

den Ketten der Sünde und Sucht befreit hatte, und<br />

dass sie nun Gott dienen dürfen. Sie versuchten,<br />

ihm die frohe Botschaft von Jesus Christus und<br />

Seinem Opfer weiterzusagen, und sie baten ihn<br />

eindringlich, von seinem sündigen Weg umzukehren<br />

und sich mit Gott versöhnen zu lassen; doch<br />

Ilja wollte nichts hören. Je<strong>des</strong> Mal wies er sie ab<br />

und setzte sein sündiges Leben fort. Und die Sucht<br />

forderte ihren Tribut: Ilja bekam starke Schmerzen<br />

in den Beinen und ging ins Krankenhaus. Der<br />

Grund für seine Schmerzen waren Durchblutungsstörungen<br />

wegen einer Arterienverkalkung. Ein<br />

Bein war schlimmer betroffen als das andere; es<br />

musste amputiert werden. <strong>Die</strong>ser Eingriff war jedoch<br />

keine Hilfe für sein Suchtproblem. Er machte<br />

weiter wie bisher. Der Zustand <strong>des</strong> anderen Beines<br />

verschlimmerte sich, und die Schmerzen wurden<br />

unerträglich. Ilja kam wieder ins Krankenhaus, wo<br />

sein zweites Bein amputiert wurde. Das war für ihn<br />

das Ende. Damit kam er nicht mehr zurecht. Er sah<br />

keine Lebensperspektive und keinen Sinn mehr in<br />

seinem Leben. In diesem Moment, als er kurz davor<br />

stand, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden,<br />

und als er glaubte, dass sein Leben vorbei sei, kamen<br />

die Nachbarn, um ihn abzuholen und ihm zu<br />

sagen, dass sie für ihn sorgen wollten. Sie hatten<br />

zusammen mit anderen Gläubigen ein Reha-Zentrum<br />

für Suchtkranke gegründet und luden ihn ein,<br />

dorthin zu kommen. Ilja sah ihre ehrliche Besorgnis<br />

und war verunsichert. Gab es für ihn doch noch<br />

Hoffnung, für sein zerstörtes Leben noch einen<br />

Sinn?<br />

Er willigte ein und kam mit ihnen. Zum ersten<br />

Mal beobachtete er seine Nachbarn genauer; er sah,<br />

wie sie miteinander, mit anderen Gläubigen und mit<br />

den Suchtkranken umgingen; er hörte, wie sie die<br />

Botschaft von Jesus Christus verkündigten; er sog<br />

all die Berichte darüber in sich auf, wie Jesus Menschen<br />

geheilt und sie verändert hat, und plötzlich<br />

sah er, dass Jesus auch seine Nachbarn geheilt und<br />

verändert hat. Ilja sehnte sich danach; er wollte die<br />

schreckliche Last der Sünde loswerden und keinen<br />

Tag länger ohne Gott leben. Gott hatte begonnen,<br />

Iljas Herz durch harte Schläge in seinem Leben vorzubereiten,<br />

und nun öffnete Er Iljas Herz, schenkte<br />

ihm echte Buße und durch den Glauben neues Leben.<br />

Gott zog ihn aus der Gosse, aus dem Schlamm<br />

der Sünde und <strong>des</strong> Verderbens heraus und stellte ihn<br />

auf festen Grund.<br />

<strong>Die</strong>ses Leben mit Gott war für Ilja eine nie gekannte<br />

Erfahrung. Können Sie sich seine Freude<br />

vorstellen? <strong>Die</strong> Trostlosigkeit war vorüber. Wie bei<br />

dem Psalmisten David, so stellte der Herr auch Ilja<br />

auf den festen Felsen Jesus Christus. Wer auf Ihn gegründet<br />

ist, wer auf Sein Opfer am Kreuz vertraut,<br />

14 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


hat eine sichere Hoffnung im Himmel. Ilja durfte seinen<br />

Retter Jesus Christus in der Bibel kennen lernen,<br />

er durfte zu Ihm beten – zu dem großen Herrn, der<br />

ihn erschaffen hat und bereit war, für seine Sünden<br />

zu sterben. Ilja wusste nun, dass er nicht für seine<br />

Sünde verurteilt und bestraft wird, weil Jesus Christus<br />

die Strafe getragen hat. Seine ganze Gesinnung,<br />

sein ganzes Leben veränderte sich und brachte ihn<br />

zu echter Freude und zum Lob Gottes. Er freute sich<br />

in dem Herrn, hatte Hunger nach Gottes Wort und las<br />

viel in der Bibel, die er geschenkt bekommen hatte.<br />

<strong>Die</strong> Fragen, die dabei aufkamen, konnte er mit dem<br />

Pflegepersonal besprechen. Dann stiegen auch andere<br />

sehr persönliche Fragen in ihm hoch: Was habe ich<br />

meiner Familie angetan?! Wo ist sie jetzt? Wie vielen<br />

Menschen habe ich wehgetan?! – In der nächsten<br />

Zeit gab es für Ilja eine Menge in seinem Leben zu<br />

ordnen; mit einigen Menschen musste er dringend<br />

sprechen. Nach langer Suche konnte er endlich seine<br />

Frau ausfindig machen und erfuhr, dass sie längst<br />

wieder geheiratet und weitere Kinder bekommen<br />

hatte. Ilja bat sie um Vergebung für all den Kummer,<br />

den er ihr bereitet hatte. Sie antwortete: »Ich vergebe<br />

dir, aber ich habe hier meine Familie; also leb wohl.«<br />

Ilja wollte öffentlich bekennen, dass er durch Jesus<br />

Christus errettet und nun ein Kind Gottes ist; <strong>des</strong>halb<br />

ließ er sich taufen und wurde Mitglied einer<br />

kleinen Baptistengemeinde. Sein größter Wunsch<br />

war es, dem Herrn zu dienen und das Evangelium zu<br />

verkündigen – besonders unter den Menschen, die<br />

eine ähnliche Vergangenheit haben wie er. So wurde<br />

er Mitarbeiter in dem Reha-Zentrum, wo es zur<br />

Zeit etwa 15 Patienten gibt. Gott gebraucht ihn heute,<br />

um andere Menschen darauf hinzuweisen, dass<br />

sie Sünder sind und sie zu lehren, auf den Herrn zu<br />

vertrauen.<br />

Mittlerweile hat Ilja mit Hilfe von zwei Prothesen<br />

wieder laufen gelernt.<br />

Während er uns seine Bekehrungsgeschichte erzählte,<br />

sagte er eindringlich: »Bitte sorgt gut für eure<br />

Kinder und schaut darauf, wer ihre Freunde sind.<br />

Wenn die Straße sie ›erzieht‹, werden sie verdorben;<br />

wenn sie viel Zeit mit ungläubigen Freunden verbringen,<br />

wird diese Verbindung nicht ohne Einfluss<br />

bleiben. Das ist sicher.«<br />

Liebe Missionsfreunde, unzählig viele Menschen<br />

gehen einer Zukunft entgegen, von der viele noch<br />

nicht einmal eine vage Vorstellung haben. Möchten<br />

Sie dazu beitragen, dass Menschen wie Ilja die frohe<br />

Botschaft von der Errettung in Jesus Christus hören?<br />

Möchten Sie die Missionare vor Ort unterstützen,<br />

die ihnen Bibeln bringen und ihnen das Evangelium<br />

verkündigen? •<br />

Kasachstan<br />

15


Kasachstan<br />

Ein Hort<br />

für Hoffnungslose<br />

Es gibt<br />

schon<br />

viele Patienten,<br />

die<br />

durch die<br />

<strong>Evangeliums</strong>verkündigung<br />

…<br />

…<br />

zum rettenden<br />

Glauben<br />

an Jesus<br />

Christus<br />

gekommen<br />

sind.<br />

»Kommt her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid,<br />

so will Ich euch erquicken! Nehmt auf euch Mein Joch und lernt<br />

von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;<br />

so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn Mein<br />

Joch ist sanft und Meine Last ist leicht.«<br />

ommt her zu Mir«, ruft der Herr Jesus<br />

denen zu, die von ihrer Sünde<br />

»K<br />

niedergedrückt sind. Er schickt sie nicht zur<br />

Kirche und auch nicht zur Beichte. Er ruft<br />

diejenigen, die ihre geistliche Hoffnungslosigkeit<br />

erkannt haben, zu Sich.<br />

Das ist das Ziel der Geschwister in den<br />

christlichen Reha-Zentren in Kasachstan.<br />

Keine Therapiesitzungen mit überzeugenden<br />

Theorien, keine Entziehungskur, wie sie<br />

sonst üblich wäre – Gottes Wort wird gepredigt,<br />

und auf <strong>des</strong>sen verändernde <strong>Kraft</strong><br />

wird vertraut.<br />

Jesus zeigt hier auch, wie diese Erquickung<br />

andauern kann. Er sagt: »Nehmt auf<br />

euch Mein Joch und lernt von Mir …; so werdet<br />

ihr Ruhe finden für eure Seelen!« Wer<br />

Matthäus 11,28-30<br />

Seinem Wort gehorsam ist, Christus nachfolgt<br />

und von Ihm lernt, der wird Ruhe finden<br />

– Ruhe von der Sünde, von den inneren<br />

Leidenschaften und der Selbstsucht.<br />

Das Reha-Zentrum nimmt unter anderem<br />

Drogensüchtige und Alkoholiker auf,<br />

die bereit sind, radikale Umstellungen im<br />

Leben mitzumachen. <strong>Die</strong>se Menschen sind<br />

von ihrer eigenen Sucht geplagt und sollen<br />

dort erfahren, dass ihr Problem noch viel<br />

größer ist, als sie annehmen; denn Gottes<br />

Zorn wird letztlich jeden Menschen treffen<br />

und ewige Strafe zur Folge haben. <strong>Die</strong> Patienten<br />

in den Reha-Zentren sind bereit, diese<br />

Verkündigung anzuhören. Doch Gott allein<br />

kann bewirken, dass aus dem ausgestreuten<br />

Samen <strong>des</strong> Wortes auch Frucht entsteht.<br />

16<br />

Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Bevor die Patienten ins Reha-Zentrum kommen,<br />

müssen sie zuerst für eine Woche ins Krankenhaus<br />

zur Dialyse. In der Regel werden sie für 1-2 Jahre<br />

aufgenommen, und jeder, der kommt, weiß, dass es<br />

ein christliches Reha-Zentrum ist.<br />

Es gibt strenge Ordnungen, die jeder zu befolgen<br />

verpflichtet ist. <strong>Die</strong> Patienten arbeiten selbst für ihren<br />

Lebensunterhalt und sorgen dadurch selbst für<br />

das Essen, indem sie die hauseigenen Nutztiere wie<br />

Rinder und Hühner versorgen, Milchkühe melken,<br />

Gemüse, Obst und Kräuter anbauen und sich um<br />

den Haushalt und die Außenanlage kümmern. Wer<br />

zu Alkohol, Drogen oder Nikotin greift, muss das<br />

Reha-Zentrum verlassen.<br />

An jedem Morgen kommen sie vor dem Frühstück<br />

für etwa 1,5 Stunden zur Andacht zusammen,<br />

und nach dem Frühstück wird gearbeitet. Nach dem<br />

Aben<strong>des</strong>sen findet wieder eine etwa 1,5-stündige<br />

Andacht statt. Ilja leitet meist die Bibelstunden. Wir<br />

haben ihnen in Zusammenarbeit mit Spendern und<br />

Stiftungen Bibeln und geistliche Literatur, wie zum<br />

Beispiel Matthew Henry Bibel-Kommentare, geschickt,<br />

die sie für die Bibelarbeit gebrauchen.<br />

Bereits über 400 Patienten waren in diesem Zentrum.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiter vertrauen der Gnade Gottes,<br />

und es gibt schon viele Patienten, die durch die<br />

<strong>Evangeliums</strong>verkündigung zum rettenden Glauben<br />

an Jesus Christus gekommen sind. Sie haben ihr Leben<br />

geordnet; einige haben inzwischen intakte Familien<br />

und Kinder. Sie sind völlig veränderte Menschen<br />

und dienen Gott und der Gemeinde.<br />

Bei unserer letzten Reise durften wir mit (ehemaligen)<br />

Patienten persönlich sprechen und das Zeugnis<br />

ihrer Bekehrung hören. Jetzt freuen sich einige von<br />

ihnen darüber, Gott dienen zu dürfen, indem sie anderen<br />

helfen und ihnen die rettende Botschaft von<br />

Jesus Christus weitersagen.<br />

Den Dank der Geschwister für die Bibeln und<br />

weitere Unterstützung möchten wir hier gerne weitergeben!<br />

Doch unser größter Dank gilt unserem<br />

treuen Herrn, der Missionsfreunde dazu gebraucht<br />

hat, die Mittel für diesen wertvollen <strong>Die</strong>nst bereitzustellen.<br />

Freuen Sie sich mit diesen Erretteten,<br />

dass sie nicht nur von ihrer Sucht freigeworden<br />

sind, sondern auch von ihrer Sünde errettet wurden!<br />

In Kasachstan gibt es einige christliche Reha-Zentren,<br />

die mit Bibeln versorgt werden konnten. Bitte<br />

beten Sie für diese Arbeit! In Kasachstan gibt es ein<br />

großes Suchtproblem.<br />

Kasachstan<br />

17


Zalina – zu schlecht, um<br />

errettet zu werden?<br />

Zalina, einer der Patienten, erging<br />

es anders als Ilja. Sie ist<br />

in einer christlichen Familie<br />

aufgewachsen und regelmäßig<br />

zur Sonntagsschule<br />

gegangen. Als Jugendliche<br />

hatte sie ungläubige<br />

Freundinnen, mit denen sie<br />

immer mehr Zeit verbrachte.<br />

Es ist unmöglich, in einer Gesellschaft<br />

zu sein, ohne mit der Zeit<br />

von ihr beeinflusst zu werden. Das traf auch auf<br />

Zalina zu. Sie hörte auf, die Gottesdienste zu besuchen,<br />

und bereitete ihren Eltern viel Kummer. Sie<br />

war ihnen gegenüber rebellisch und frech, übertrat<br />

eine Hemmschwelle nach der anderen, ging<br />

feiern und tanzen, rauchte und trank. Einiges tat<br />

sie nur, um ihre Eltern zu verletzen. Sie ließ sich<br />

schließlich mit einem Jungen ein, der sie in ihrem<br />

aufsässigen Verhalten nur weiter bestärkte. Ihren<br />

Schulabschluss schaffte sie nur knapp und hatte<br />

dann Schwierigkeiten, eine Ausbildung oder eine<br />

Arbeitsstelle zu bekommen. Trotzdem verließ sie<br />

das Elternhaus. Zalina arbeitete mal hier und mal<br />

da, um wenigstens ein bisschen Geld zum Leben zu<br />

haben, und geriet schließlich an Kriminelle, wo sie<br />

Drogen bekam und sich immer wieder den nächsten<br />

Kick verpassen musste. So verliefen die Jahre<br />

ihres Lebens und forderten dafür ihre Gesundheit.<br />

Zalina sah sich ihrem trostlosen Leben hoffnungslos<br />

ausgeliefert.<br />

Doch lasst uns einen Blick auf die Gemeinde richten,<br />

in der Zalina aufgewachsen ist. Dort gab es eine<br />

Gruppe älterer Schwestern, die es sich zum Herzensanliegen<br />

und zur Aufgabe gemacht haben, für<br />

alle Kinder und Jugendlichen zu beten, die einmal<br />

die Sonntagsschule besucht haben und jetzt nicht<br />

mehr zum Gottesdienst kamen. Wöchentlich trafen<br />

sie sich und flehten auch um das Eingreifen Gottes<br />

in Zalinas Leben.<br />

Eines Tages erinnerte die junge Frau sich an vergangene<br />

Zeiten. Sie war müde – müde von ihrer Sucht,<br />

müde von dem täglichen Auf und Ab, müde von der<br />

Ungewissheit, was der nächste Tag ihr bringen würde,<br />

müde über ihre falschen Freunde und über ihr Leben.<br />

Sie dachte daran, was sie zu Hause fast 16 Jahre<br />

lang gehört hatte, weinte vor Kummer und hatte<br />

nur noch eine Sehnsucht: Ich will frei werden. – Aber<br />

jetzt schien es zu spät zu sein. Zalina glaubte nicht,<br />

dass Gott ihr alles vergeben könne. Sie kam sich zu<br />

schlecht vor. Tag für Tag quälte sie sich herum, war<br />

zwischen Hoffen und Zweifeln hin- und hergerissen.<br />

Endlich überwand sie ihre Zweifel und auch ihren Stolz<br />

und machte sich auf den Weg zurück zu ihren Eltern.<br />

Als diese ihre Tochter mit offenen Armen empfingen,<br />

brachte sie hervor: »Ich will so gern mein Leben ändern,<br />

aber ich kann es nicht. Ich bin zu schlecht!« <strong>Die</strong><br />

Eltern erklärten ihr, dass sie es nicht richtig verstanden<br />

habe. Sie sei nicht zu schlecht, um vom Herrn<br />

errettet werden zu können. Liebevoll brachten sie<br />

alle <strong>Kraft</strong> auf, um Zalina zu helfen; aber obwohl sie<br />

bei ihnen war, war sie doch nicht ganz da. <strong>Die</strong> Eltern<br />

kamen nicht an sie heran. Alkohol und Drogen hielten<br />

die Tochter in ihren Ketten. Letztes Jahr hörten die<br />

besorgten Eltern von den christlichen Reha-Zentren<br />

und sagten ihr: »Wenn du wirklich willst, dass dir geholfen<br />

wird, dann bringen wir dich dorthin. Vielleicht<br />

nehmen sie dich auf.« Zalina wünschte sich nichts<br />

sehnlicher als das und wurde im Reha-Zentrum als<br />

Patientin aufgenommen. Was dann geschah, wissen<br />

wir nicht, aber eines durften wir erfahren: Der Herr<br />

hat Zalina von ihrer Sucht befreit und ihr das Herz für<br />

Sein Wort geöffnet. Bei unserem Gespräch sagte sie<br />

voller Dankbarkeit: »Jesus ist gerade dazu gekommen,<br />

um zu retten, was verloren ist.« Zalina hat Vergebung<br />

ihrer Sünden bekommen und ist nun ein Kind Gottes.<br />

Sie, die keine Hoffnung mehr in ihrem Leben sah, hat<br />

ihren Halt in Jesus Christus gefunden und möchte von<br />

nun an Ihm dienen. Jetzt ist sie seit über einem Jahr<br />

in dem Reha-Zentrum, ist dort für den Küchendienst<br />

zuständig, melkt die Kühe und versorgt sie. •<br />

18 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>19</strong>


Wozu das<br />

Ein kurzer Auszug aus<br />

der Einleitung <strong>des</strong> Buches<br />

Buchtipp<br />

Alte Testament ?<br />

Es ist keineswegs irrelevant, welche Bedeutung man dem Buch beimisst, das gewöhnlich<br />

das »Alte Testament« genannt wird.<br />

Der geeignetste Weg zur Beantwortung dieser Frage ist wohl eine sorgfältige Untersuchung<br />

<strong>des</strong> »Neuen Testaments« in seinem Verhältnis zum »Alten Testament«.<br />

Dass die überwiegende Mehrheit das »Alte Testament« geringschätzt, ist unbestreitbar.<br />

Auch wer darin noch etwas mehr sieht als ein reines »Judenbuch«, es sogar als Gottes Wort<br />

anerkennt und darin Weissagungen auf Christus hin finden kann, wie sie im »Neuen Testament«<br />

zu lesen sind, wird zugeben, dass er auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, die<br />

bei den Evangelisten und Aposteln zitierten Prophetenworte zu finden und einzuordnen.<br />

Ehrlicherweise muss sich derjenige eingestehen, dass er nicht begreift, wie die Evangelisten<br />

und Apostel das Gesetz und die Propheten im Zusammenhang verstanden haben. Und auch<br />

wenn man im »Alten Testament«, insbesondere in den Psalmen und im Propheten Jesaja,<br />

manches liest, was man als Hinweis auf das Evangelium versteht, wirkt doch das Ganze<br />

irgendwie »unneutestamentlich«.<br />

<strong>Die</strong> Gläubigen in Beröa hielten selbstredend das »Alte Testament«<br />

für Gottes Wort, an dem allein aller Glaube als dem Geist<br />

Gottes entsprechend und diesem entspringend zu messen ist,<br />

und machten dieses zum Prüfstein der Verkündigung, die sie<br />

von den Aposteln hörten. Denn sie hatten das Anliegen, dem<br />

Geist Gottes entsprechend zu leben, und dieses Anliegen hätten<br />

sie nicht in ihrer Bibel verfolgt, wenn sie diese nicht als vom<br />

Geist Gottes eingegeben anerkannt hätten.<br />

H. F. Kohlbrügge lädt uns ein, mit ihm Folgen<strong>des</strong> zu untersuchen:<br />

1. Was die Juden, die Jesus nicht annahmen, obwohl sie<br />

Zeitgenossen <strong>des</strong> Herrn und Seiner Apostel waren, im<br />

sogenannten »Alten Testament«, bzw. in den Büchern<br />

Mose und der Propheten, gesehen und wofür sie diese Bücher gehalten haben.<br />

2. Ob auch andere Zeitgenossen Jesu und der Apostel dasselbe über das »Alte Testament«<br />

geglaubt und das gefunden haben, was die Gläubigen von Beröa darin fanden.<br />

3. Welche Bedeutung Mose und die Propheten für Christus während Seines <strong>Die</strong>nstes auf<br />

der Erde hatten.<br />

4. Wofür die Evangelisten die Bücher Mose und der Propheten hielten.<br />

5. Wie sich die Apostel und deren Gehilfen der Bücher Mose und der Propheten bedienten.<br />

»[<strong>Die</strong><br />

Gläubigen<br />

in Beröa]<br />

aber<br />

waren<br />

edler als<br />

die in<br />

Thessalonich;<br />

sie<br />

nahmen<br />

das Wort<br />

mit aller<br />

Bereitwilligkeit<br />

auf und<br />

forschten<br />

täglich<br />

in den<br />

Schriften,<br />

ob es sich<br />

so verhielte.«<br />

Apg. 17,11;<br />

(LU21)<br />

<strong>Die</strong>ses Werk von H. F. Kohlbrügge ist lehrreich und doch hingebungsvoll – eine Quelle,<br />

um uns Christen zum Lesen und Studieren <strong>des</strong> Alten Testaments zu ermutigen und<br />

darin die kostbarsten Schätze <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> und der biblischen Lehre zu entdecken.<br />

»Wozu das Alte Testament?« ist ab Januar 2020 erhältlich.<br />

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Buchtipp<br />

<strong>19</strong>


Missionswerk<br />

Eckenhagener Str. 43<br />

51580 Reichshof-Mittelagger<br />

Tel.:+49 2265 99749-0<br />

E-Mail: info@voiceofhope.de<br />

»Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres<br />

Herrn und Heilands Jesus Christus.«<br />

2. Petrus 3,18<br />

Wenn ich vom Wachstum in der Gnade spreche, dann meine<br />

ich damit ein Zunehmen in dem Grade, der Größe, Stärke,<br />

Energie und <strong>Kraft</strong> der Gnadengaben, die der Heilige Geist in<br />

das Herz eines Gläubigen pflanzt.<br />

Ich bin der Ansicht, dass jede dieser Gnadengaben Wachstum,<br />

Fortschritt und Steigerungen zulässt. Ich bin der Ansicht, dass<br />

Buße, Glaube, Hoffnung, Liebe, Demut, Eifer, Mut und dergleichen<br />

klein oder groß sein können, stark oder schwach, kräftig<br />

oder schwächlich, und trotzdem alles in demselben Menschen<br />

zu verschiedenen Zeiten seines Lebens stark variieren kann.<br />

Wenn ich von einem Menschen spreche, der in der Gnade<br />

wächst, dann meine ich einfach Folgen<strong>des</strong>: dass sein Empfinden<br />

für die Sünde tiefer wird, sein Glaube stärker, seine<br />

Hoffnung heller, seine Liebe umfassender, seine Ausrichtung<br />

im Geistlichen markanter. Er spürt mehr von der <strong>Kraft</strong> der<br />

Frömmigkeit in seinem Herzen. Er zeigt mehr davon in seinem<br />

Leben. Er geht von <strong>Kraft</strong> zu <strong>Kraft</strong>, von Glauben zu Glauben,<br />

von Gnade zu Gnade.<br />

12,50 €<br />

Bestell-Nr.: 863.943<br />

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Von J. C. Ryle aus »Denkanstöße für 365 Tage«<br />

© 2012, 3L Verlag<br />

www.voiceofhope.de

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