How_to_typo_Typo_Cookbook
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schlicht und modern
Serifenlose Linear Antiqua
Mit dem beginnenden 18. Jahrhundert
beeinflussten die jungen Wissenschaften
die westeuropäischen
Kulturen mit ihren neuen historischen
Erkenntnissen, welche sich natürlich
auch in der Schriftgestaltung
und später in der Typografie wiederspiegelten.
Ab den 1780er Jahren verwendeten
in Großbritannien Architekten,
Bildhauer und Ingenieure unter dem
Einfluss der Formprinzipien des Klassizismus
und Rationalismus serifenlose,
lineare Majuskelschriften für
ihre Aufrisse, Architekturskizzen und
Maschinenbaupläne.
Im Zuge der Industrialisierung meinen
»Rationalisierung« der Gesellschaft
begann die »Sans Serif« ihren
Siegeszug.
Mit ihrer geradezu technokratisch
nüchternen Anmutung und schlichten
Typometrieeignete sie sich hervorragend
für das Gravieren von Typenschildern
und das Einfräsen und
Eingießen von Namenszügen bzw.
Typenbezeichnungen an Maschinen
aus Stahl – sowie konsequenter
Weise für die einfache, schnelle und
autarke Beschriftung industrieller
Sphären und Dokumentationen.
1832 schuf der Londoner Typograf
und Schriftgießer Vincent Figgins
(1766–1844), eine serifenlose Majuskelschrift
als eine Schriftgarnitur
mit drei Schriftgraden, die unter der
Schriftbezeichnung »Two-line Great
Primer Sans-serif« bekannt wurde.
Er verwendete als erster die Bezeichnung
»Sans Serif«, welche aus dem
Französischen stammt und »ohne
Serife« bedeutet. Im gleichen Jahr
publizierte William Thorowgood
(o.A.–1877) die erste serifenlose
Werksatzschrift mit einem Majuskel–
und Minuskelalphabet.
Auf dem Speisezettel der „mittleren
Arbeiterschicht“ sah es inzwischen
ein wenig voller aus. Luxusgüter wie
Zucker und Schokolade waren zwar
noch immer teuer, jedoch standen
sie jedermann zur Verfügung. Durch
die Industrialisierung konnten auch
bald auf erschwingliche Weise Konserven
und Süßwaren produziert
werden.
1755 erschien zum ersten Mal in einem
Kochbuch aus Paris die Mousse
au Chocolat und auch viele weitere
Desserts mit dem braunen süßen
Gold.
Eine Süßware wäre dabei die Rotis.
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