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leicht und lecker
Klassizistische Linear Antiqua
Im englischsprachigen Raum als »Didone«
bezeichnet.
Unter »Klassizistisch« bzw. »Klassizismus«
wird ein westeuropäischer
und nordamerikanischer Kunststil
von 1750 bis ins frühe 19. Jahrhundert
verstanden (Deutschland 1770–
1830), der sich dadurch auszeichnet,
die Formprinzipien der griechisch-römischen
Antike in Kunst und Kultur
nachzuahmen.
In seiner typisch strengen Geradlinigkeit
unterscheidet sich der Klassizismus
wesentlich von der überbordenden
Formenvielfalt des
vorangegangenen Spätbarock bzw.
Rokoko. Das Selbstverständnis dieses
Stils: Logisch, klar, linear, streng
und moralisierend.
Politisch und gesellschaftlich symbolisierte
der Klassizismus insbesondere
die Demokratie des antiken
Griechenlands und die römische Republik.
So stellte er u.a. feudalistische
Herrschaftsstrukturen und die »degenerierte
Banausie« (Mirabeau) der
Aristokratie in Frage und favorisierte
das Ideal der liberalen Geisteshaltung
eines humanistisch »aufgeklärten«
Bildungsbürgertums (Gebrüder
Humboldt).
Ab cirka 1770 entwickelte Giambattista
Bodoni aus der französischen
Réales Pierre Simon Fourniers erstmals
eine Klassizistische Antiqua mit
einem streng symmetrischen, fast
monumental anmutenden Aufbau,
welche die westeuropäische Schriftkultur
des gesamten 19. Jahrhunderts
maßgeblich prägen sollte.
Hingegen auf der Speisekarte sah
es weniger vorbildlich aus, sondern
einfach und schlicht, da die Zeit zwischen
dem 18. und 19. Jahrhundert
viele Dürreperioden, Seuchen und
Unwetter mit sich brachte.
Viele große Ernten blieben aus, die
Nutztiere verendeten was große
Hungersnöte in der europäischen Bevölkerung
auslöste. Deshalb griffen
die Menschen zu den primitivsten
Zutaten und kreierten dennoch gehaltvolle
Mahlzeiten. Wie etwa die
klassische Didot:
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