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Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie

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4. Welche Methode gibt es gegen<br />

ein schlechtes Gedächtnis?<br />

Zunächst: Mit einmaligem Lernen ist es nicht getan! Bis der Lernstoff vom<br />

nur sekundenlangen Sinneseindruck und dann vom nur minutenlangen<br />

Kurzzeitspeicher zur dauernden Speicherung gebracht wird, bedarf es<br />

einiger Lernarbeit.<br />

Es gibt eine ganz einfache Merkformel:<br />

Gelerntes öfter wiederholen! – Beim Lernen Pausen machen, sich<br />

erholen!<br />

Wussten Sie, dass man in der ersten Nacht oft mehr als die Hälfte von<br />

dem vergisst, was man vorher so gut gewusst hat? Und in der ersten<br />

Woche vergisst man mehr als in den darauffolgenden drei bis vier<br />

Wochen.<br />

Daher: Bald wiederholen! Den Stoff nicht brachliegen lassen! Verteilt<br />

wiederholen: Nicht dreimal oder viermal an einem Tag und dann nicht<br />

mehr, denn dann setzt wieder dieser Vergessensprozess ein! Ein Baum<br />

oder eine Blume wächst ja auch nur dann, wenn man sie öfters gießt,<br />

aber an verschiedenen Tagen und nicht mehrmals am selben Tag.<br />

Wir haben von Pausen gesprochen: Wussten Sie, dass es Gedächtnishemmungen<br />

gibt, wenn man auf die wichtigen Pausen beim Lernen<br />

vergisst? Und nehmen wir an, Ihr Kind müsste zwei Lernstoffe lernen,<br />

wir bezeichnen sie mit A und B. Wenn es den Lernstoff A lernt und<br />

gleich darauf B, dann kommt es zu verschiedenen Hemmungen:<br />

Der Lernstoff A beansprucht noch einige Zeit das Gehirn. Denn die<br />

chemischen Vorgänge, die beim Lernen vor sich gehen, sind nicht so<br />

schnell abgelaufen wie etwa das Lesen des Lernstoffes. Lernstoff A<br />

stört also den späteren Lernprozess bei Lernstoff B.<br />

Aber dieser revanchiert sich! Dadurch, dass der Lernstoff B nun auch<br />

wieder chemische Vorgänge beim Lernen auslöst, behindert er wieder<br />

diejenigen Vorgänge, die A in Bewegung gesetzt hat. A und B leben also<br />

in einer Fehde, und der Krieg ist umso heftiger, je ähnlicher sich die Lernstoffe<br />

sind, weil dann die gleichen Strukturen im Gehirn beansprucht<br />

werden.

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