Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie
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Taschengeld. Wurde ein Hemd zerknittert, dann ist die intensivere<br />
„Strafe“, es selbst bügeln zu müssen oder damit in die <strong>Schule</strong> zu<br />
gehen (hier müssen aber auch die Mütter viel Mut zum konsequenten<br />
Durchstehen dieser Situation aufbringen).<br />
Das Bild von der notwendigen Bremse (der Bestrafung) ist nur dann<br />
richtig, wenn das Kind eine falsche Richtung einschlägt. Sonst kann<br />
man mit bewusst und gern eingesetzten Belohnungen viel mehr<br />
bewirken. Was kann alles belohnend wirken: Musik anhören, Sportveranstaltungen<br />
sehen, lesen, Kino, Radio oder Fernsehen, tanzen,<br />
musizieren, Sport betreiben, einkaufen, Naschsachen und vieles<br />
andere mehr. Am höchsten aber sind die oben angeführten gemeinschaftsbezogenen<br />
Belohnungen anzusetzen, oder einfach nur Lob<br />
und Anerkennung.<br />
14. Richtig loben – eine Kunst<br />
Während wir viele unserer körperlichen Reaktionen durch Erfahrungen<br />
im direkten Umweltkontakt aufbauen, kommen die so genannten<br />
„Kulturtechniken“ nicht so automatisch zustande. Lesen, Schreiben,<br />
Rechnen und vieles andere mehr ist ja nicht in unserem „natürlichen<br />
Inventar“ enthalten, sondern wird uns über die Bildungswelt vermittelt.<br />
Dabei stellt sich immer wieder heraus, dass richtiges Loben ein Zaubermittel<br />
für die Erzielung von Fortschritten darstellt. Richtiges Loben erwächst<br />
zunächst aus der persönlichen Wertschätzung, die man gegenüber<br />
einem anderen, z. B. dem Kind, zeigt. Diese positive Wertschätzung<br />
ist ein unbedingter Respekt vor der Persönlichkeit des Kindes, es<br />
ist eine unbedingte Zuwendung (was aber nicht gleichbedeutend ist<br />
damit, dass man alles gut heißen und akzeptieren soll; es heißt nur,<br />
dass man die Existenz, Persönlichkeit und Einmaligkeit des Kindes<br />
respektiert und schätzt).<br />
Richtig loben bedeutet weiters, dass man differenzierte Rückmeldungen<br />
gibt, z. B.: „Dieser Aufsatz ist dir sehr gut gelungen!“ oder: „Ich<br />
freue mich, dass du dein Zimmer heute so ordentlich aufgeräumt hast!“<br />
Nicht hilfreich dagegen erweisen sich überschwengliche Lobtiraden<br />
bzw. Pauschalurteile wie z. B. „Du bist der Beste!“ oder: „Du bist vollkommen<br />
so, wie ich es mir immer gewünscht habe!“<br />
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