Schule? Ja bitte! - Schulpsychologie
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Je nach Art der Angst muss entsprechend vorgegangen werden.<br />
Liegen äußere Gründe für die Angst vor (wie eben z.B. eine zu schwere<br />
Schulform oder schlechte Beziehungen zu Klassenkameraden etc.),<br />
dann muss eine rasche Veränderung der Situation gesucht werden<br />
(siehe auch die Hinweise in diesem Buch zum Umgang mit der Prüfungsangst).<br />
Schulverweigerung hingegen erfordert eine Überprüfung der eigenen<br />
Erziehungshaltungen bzw. eine Korrektur der Einstellung des Kindes zu<br />
Leistung und zum Aufschub von rein unterhaltungs- bzw. genussbetonten<br />
Beschäftigungen.<br />
Bei der der Schulphobie zugrundeliegenden Trennungsangst muss hingegen<br />
überprüft werden, was die Individualität des Kindes fördern<br />
kann, sei dies eine Lockerung der elterlichen Bindung (oft spricht man<br />
hier von einer „Symbiose zwischen Eltern und Kind“, die in dieser<br />
extremen Form aufgelöst werden muss), sei es durch psychologische<br />
Hilfen, die einen Abbau von Hemmungen und Trennungsängsten<br />
bewirken, usw. Ängste sind auf jeden Fall Gefahrensignale, die man<br />
ernst nehmen muss.<br />
Dauern Ängste über eine zu lange Zeit an, dann kommt es zu einem<br />
immer intensiveren „Verteidigungskampf“ des Betroffenen: Zunächst<br />
wird versucht, der Angst durch geistige oder körperliche Beruhigungsmittel<br />
Herr zu werden. Hilft das nicht mehr, dann wird sehr oft ein<br />
bestimmter Charakterzug übertrieben ausgespielt (das kann ein<br />
aggressives, abhängiges oder sich selbst überbewertendes Verhalten<br />
sein). Hilft auch das nicht gegen die Angst, dann kann es zu Denkhemmungen,<br />
Gedächtnisblockaden, Wahrnehmungsstörungen kommen.<br />
Man schaltet sozusagen zeitweise von der Umwelt ab, die man<br />
so beängstigend erlebt.<br />
Nimmt die Angst bei seelisch kranken Menschen ein Übermaß an,<br />
dann kann dies sogar dazu führen, dass man den Bezug zur Realität<br />
verliert.<br />
Ängste haben biologische Wurzeln.<br />
Jedes neugeborene Lebewesen ist hilflos bzw. weitestgehend auf die<br />
Umwelt angewiesen. Verändert sich plötzlich etwas im unmittelbaren<br />
Milieu, dann löst dies Angst und Schrecken aus (auch bei Tieren ist das<br />
zu beobachten). Dieses Erschrecken bei plötzlichen Veränderungen kann