Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung
Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung
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Die Verabschiedungssequenz fällt sehr kurz aus. Mit einem „Schlusszustimmungs-<br />
signal“ (Jäger 1976: 123) willigt die Anruferin mit einer affirmativen Partikel in die<br />
Gesprächsbeendigung ein. Dies ist notwendig, da es zu einer endgültigen<br />
Beendigung der Interaktion des Einverständnisses beider Partner bedarf. Der<br />
Moderator wünscht der Anruferin „Alles Gute“ <strong>und</strong> ihr Dank überlappt mit seinem<br />
Abschiedsgruß. Obgleich es sich dabei um ein „adjacency first-pair-part“ handelt,<br />
reagiert die Anruferin nicht mit einem Gegengruß.<br />
Die zeitliche Disposition der <strong>Radio</strong>-<strong>Phone</strong>-In Sendung hat großen Einfluss auf die<br />
Gesprächsbeendigung <strong>und</strong> häufig auch auf den Verlauf der Interaktion. Der<br />
Moderator konnte sich im vorliegenden Beispiel nur sehr oberflächlich über das<br />
Problem der Anruferin informieren. Zudem bleibt der Anruferin nach Einspielen der<br />
Musik kaum Zeit, noch etwas zu sagen. Der Moderator konzentriert sich vornehmlich<br />
darauf, das Gespräch möglichst bald abzubrechen, <strong>und</strong> antwortet auf die Einwände<br />
lediglich mit einer Reformulierung des Rates. Der mediale Einfluss führt somit zu<br />
Zwängen, die das Anliegen der Anruferin hinter den sendungsstrukturellen Aufgaben<br />
zurücktreten lässt <strong>und</strong> den <strong>Ins</strong>zenierungscharakter des <strong>Radio</strong>-<strong>Phone</strong>-<strong>Ins</strong> deutlich<br />
macht.<br />
5.6.2. Dankbarkeitsbek<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Verabschiedung<br />
Die Beendigung von Dialogen bedeutet nach Sacks <strong>und</strong> Schegloff (1973) den „turn-<br />
taking“ Mechanismus, der während des Gespräches bestand, außer Kraft zu setzen.<br />
In den anderen Gesprächen, die nicht am Ende der Sendung positioniert sind, hat<br />
der Moderator die Aufgabe, einen geeigneten Zeitpunkt zur Beendigung herbei-<br />
zuführen <strong>und</strong> das Ende vorzustrukturieren (Leitner 1983: 151). Dies geschieht bei<br />
Domian häufig relativ unvermittelt.<br />
Gespräch (4) Fernbeziehung<br />
240 D: <br />
241 [(3.0)] kämpf dagegen an <strong>und</strong> lass es sein.<br />
242 S: [das `hhh] hmhm:<br />
243 D: alles gute.<br />
244 S: oke:<br />
245 D: hah [tschüss meine liebe (2.0)]<br />
246 S: [gut (2.0] ] ja danke [tschüss]<br />
247 D: [ciao ]<br />
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