18.12.2012 Aufrufe

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die Anrufer nicht mehr Einfluss auf die Gestaltung einer Sendung als ihnen die<br />

Redakteure zugeständen. Vielmehr würden sie <strong>und</strong> ihre Probleme benutzt, um die<br />

Sensationsgier <strong>und</strong> den Voyeurismus des Publikums zu befriedigen <strong>und</strong> hohe<br />

Einschaltquoten zu erzielen. 4 In der Tat haben diese Sendungen neben der<br />

<strong>Beratung</strong>s- auch eine Unterhaltungsfunktion. Daher liegen mitfühlende <strong>Beratung</strong><br />

<strong>und</strong> bloße <strong>Medieninszenierung</strong> hier nahe beieinander.<br />

Bei Domian handelt es sich um ein Sendeformat, in dem neben der <strong>Beratung</strong> des<br />

Anrufers auch die Unterhaltung des Publikums eine große Rolle spielt. Schließlich ist<br />

die Sendung auf hohe Einschaltquoten angewiesen, da sie sonst womöglich<br />

abgesetzt werden würde. Die <strong>Beratung</strong>sgespräche in der Sendung werden demnach<br />

für ein großes Zuhörerpublikum medial inszeniert.<br />

Aus linguistischer Perspektive interessiert in dieser Arbeit die Frage, welche<br />

sprachlichen Mittel die Interagierenden einsetzen, dass im Rahmen der Sendung<br />

<strong>Beratung</strong>sgespräche produziert werden <strong>und</strong> welche Elemente die mediale<br />

<strong>Ins</strong>zeniertheit der <strong>Radio</strong>-<strong>Phone</strong>-In Gespräche ausmachen. In der vorliegenden Arbeit<br />

soll dieser Frage in einer empirischen Untersuchung zu <strong>Beratung</strong>sgesprächen der<br />

<strong>Radio</strong>-<strong>Phone</strong>-In Sendung Domian nachgegangen werden. Zu diesem Zwecke<br />

werden anhand von neun authentischen Gesprächen die konstitutiven Elemente<br />

eines <strong>Beratung</strong>sgespräches herausgestellt. Dabei sollen die verschiedenen Phasen<br />

eines <strong>Beratung</strong>sgespräches für das Korpus bestimmt <strong>und</strong> dargestellt werden, mit<br />

welchen Mitteln die Gesprächspartner die in jeder Phase auftretenden interaktiven<br />

Aufgaben lösen. Außerdem werden die sprachlichen Muster analysiert, die sich<br />

speziell aus den medialen Rahmenbedingen ergeben <strong>und</strong> mittels derer die<br />

Gesprächspartner ein <strong>Radio</strong>-<strong>Phone</strong>-In Gespräch interaktiv herstellen. Auf die<br />

sprachlichen Handlungen des Moderators wird dabei der Fokus gelegt. Seine<br />

Orientierung, eine für das Publikum möglichst interessante <strong>und</strong> verständliche<br />

Sendung zu gestalten, bedingt, dass er sprachliche Mittel einsetzt, die auf den<br />

Einfluss des medialen Kontextes zurückzuführen sind. 5<br />

4 Vgl. zu diesem Aspekt auch Leitner (1983: 12 f.).<br />

5 Vgl. dazu Faber (1994: 591).<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!