18.12.2012 Aufrufe

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

Radio-Phone-Ins: zwischen Beratung und Medieninszenierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Handlungsplans sowie ihrer Ablaufmuster <strong>und</strong> Strategien (Schank 1981: 272). 9<br />

Dabei differenziert er zunächst <strong>zwischen</strong> verschiedenen Problemtypen: dem<br />

Informationsdefizit, der situationsbedingten Krise bzw. des Konfliktes <strong>und</strong> schwer-<br />

wiegenderen Persönlichkeitsproblemen. Letztere können in einer Kurzberatung nicht<br />

adäquat behandelt werden. So beschränkt sich Schank nur auf die ersten beiden<br />

Problemtypen. Er sieht im Beraten einen Handlungsplan mittels dessen ein realer,<br />

vom Ratsuchenden negativ verstandener Zustand in einen positiv verstandenen<br />

überführt wird <strong>und</strong> definiert Beraten als „Problemlösehandeln“. 10 Vom Berater<br />

erwartet der Hilfesuchende, dass er seine dargestellte Situation bewertet <strong>und</strong> dieses<br />

auch begründet, wodurch er ihm gleichzeitig eine Entscheidungshilfe für sein<br />

Problem bietet. Um den Handlungsplan für den Problemtyp II (situationsbedingte<br />

Krise bzw. Konflikt) zu realisieren, müssen die Interagierenden Teilziele abarbeiten,<br />

die Schank zunächst deduktiv gewinnt (Spiegel/Spranz-Fogasy 2000: 1244). Diese<br />

konstitutiven Teilziele sind nach Schank:<br />

1. Explizierung des Ratsucherproblems<br />

2. Erfassung der Lage <strong>und</strong> Person des Ratsuchers<br />

3. Die Ratsuche selbst, d.i. das gemeinsame Entwerfen eines Handlungsplans<br />

für den Ratsucher<br />

4. Die Akzeptationshandlungen, mit denen die Praktikabilität des erstellten<br />

Handlungsplans für den Ratsucher nochmals überprüft wird 11<br />

Schank (1979 a: 180 f.) erklärt, die Teilziele seien Stationen, die im Gespräch<br />

durchlaufen werden, damit der Berater seine Handlungsanweisung überhaupt<br />

formulieren kann. Erstens muss der Ratsuchende sein Problem darstellen, also<br />

artikulieren, was ihn bedrückt <strong>und</strong> dass er Hilfe vom Berater benötigt.<br />

Gegebenenfalls kann er verschiedene Handlungsalternativen nennen <strong>und</strong> den<br />

Berater bitten, ihm bei der Entscheidung für einen dieser Wege zu helfen. So gilt<br />

9 Wenn nicht anders erwähnt, stammen die Angaben dieses Kapitels aus Schank (1981).<br />

10 In Schanks Untersuchung (1981: 183) kennt der Ratsuchende meist schon den positiven<br />

Zielzustand, aber nicht den für ihn praktikabelsten Weg dorthin.<br />

11 Die Nummerierung wurde von der Autorin hinzugefügt.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!