PROMAGAZIN_10_2019

WIRTSCHAFT | Karl-Kurz-Areal
Karl-Kurz-Areal | WIRTSCHAFT
Ein Kraftwerk,
das keines mehr ist
Das alte Kraftwerk mit dem markanten Schornstein, der das Karl-
Kurz-Areal überragt, ist stillgelegt. Versorgt wird das Gebiet künftig
über eine moderne Energiezentrale – mit Wärme und Kälte.
Das alte Kraftwerk auf dem Areal
der ehemaligen Fassfabrik von
Karl Kurz in Schwäbisch Hall-
Hessental hat seit langem ausgedient.
Das imposante Backsteingebäude mit
seinem hohen Schornstein, das einst
die Fabrik mit Energie versorgte, ist
stillgelegt. „Was auf den ersten Blick
wie ein Kraftwerk aussieht, ist gar keines
mehr“, sagt Peter Busch, Abteilungsleiter
und stellvertretender Bereichsleiter
Netze und Technik der
Stadtwerke Schwäbisch Hall. „Die tatsächliche
Wärmeversorgung befindet
sich in einem angrenzenden Gebäudeteil.
Aber auch das ist im Grunde ein
Altbestand. Derzeit wird ein weiteres
Bestandsgebäude umgebaut, das eine
moderne Energiezentrale beherbergen
wird.“ Diese neue Energiezentrale
soll das Karl-Kurz-Areal künftig mit
Wärme versorgen – und mit Kälte.
„Kälte ist ein sehr bedeutender
Faktor“, sagt Busch. „Sie ist notwendig
für die Klimatechnik in den benachbarten
Büro- und Veranstaltungsräumen.
Auch mit Blick auf IT-Infrastruktur
und Servertechnik ist Kühlung ein
enorm wichtiger Aspekt.“
Die derzeit noch in Bau befindliche
Energiezentrale werde mit Gas
betrieben. Sie soll in den kommenden
Wochen, spätestens im November,
fertiggestellt werden. Ihre Steuerung
wird aus der Ferne erfolgen. „Die
Energiezentrale auf dem Karl-Kurz-
Areal ist nicht dauerhaft personell besetzt.
Der normale technische Betrieb
läuft über Fernzugriff“, erläutert Busch.
„Die Kollegen aus der Kraftwerkssparte
werden aber immer wieder vor Ort
sein, um Wartungs- und Servicearbeiten
durchzuführen.“ Der Betrieb per
Fernsteuerung sei auch bei den meisten
Kraftwerken der Stadtwerke üblich,
erläutert Busch.
Nicht nur die Energieversorgung
wird eine Serviceleistung sein. Auch
um das Parkplatzmanagement werden
sich die Stadtwerke kümmern. „Wir
bewirtschaften den gesamten Parkplatz
auf dem Gelände“, sagt Busch.
„Die Parkplätze werden kostenpflichtig
sein. Es wird eine Schranke an der
Zufahrt geben. Die auf dem Karl-Kurz-
Areal ansässigen Unternehmen können
für ihre Mitarbeiter entsprechende
Dauerparkkarten erwerben. Ansonsten
handelt es sich um einen ganz normalen
Parkplatz, der jedermann zur
Verfügung steht.“ Rund 600 Stellplätze
sind auf dem Areal rund um die Fassfabrik
vorhanden. Je nachdem, wie sich
das Gebiet weiterentwickle, stehe bei
steigendem Bedarf noch zusätzliches
Potenzial zur Verfügung.
Foto: Dirk Täuber
Das alte Kraftwerk auf dem Karl-Kurz-
Areal ist stillgelegt und wird durch
eine neue Energiezentrale abgelöst.
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall
sind bereits seit den späten 1990er
Jahren auf dem Karl-Kurz-Areal aktiv.
Damals haben sie das alte Kraftwerk
übernommen, um die Firma Kurz mit
Energie zu versorgen. Nach der Insolvenz
des Unternehmens ging das ganze
Gebiet in den Besitz der Stadtwerke
über. Im Anschluss an eine Grundsanierung
wurden im Rahmen eines
Wettbewerbs verschiedene Ideen zur
Entwicklung des Areals eingeholt. Für
die Umsetzung wurde das Gelände danach
sukzessive – und bald vollständig
– an die Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft
Schwäbisch Hall
(GWG) verkauft. „Es gehört nicht zu
unserem Geschäftsfeld als Energieversorger
und Energiedienstleister, Immobilien
zu entwickeln“, sagt Busch.
Das sei das Geschäftsfeld der GWG.
Das alte Kraftwerk, das keines mehr
ist, soll auf neue Weise genutzt werden:
Ein Hotelbau ist im Gespräch, der den
Industriecharme bewahren soll. dt
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Neue Bushaltestelle
„Fassfabrik“ direkt auf
dem Areal.
Bahnhof Schwäbisch
Hall-Hessental 250 m
vom Areal entfernt.
Mit Bus und Bahn zum Karl-Kurz-Areal.
www.kreisverkehr-sha.de
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