EM im Garten - EM-Chiemgau
EM im Garten in der Landwirtschaft & von Matthias Tafelmeier
- Seite 2 und 3: 36 01 von Matthias Tafelmeier Effek
- Seite 4 und 5: 38 03 von Matthias Tafelmeier Versu
- Seite 6 und 7: 40 05 von Matthias Tafelmeier 12.1
- Seite 8 und 9: 42 07 von Matthias Tafelmeier 12.4
- Seite 10: 44 09 von Matthias Tafelmeier Im St
<strong>EM</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong><br />
in der Landwirtschaft<br />
&<br />
von Matthias Tafelmeier
36<br />
01<br />
von Matthias Tafelmeier<br />
Effektive<br />
Mikroorganismen<br />
10. Effektive<br />
Mikroorganismen<br />
In der Natur gibt es zwei Kräfte, die <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zueinander stehen, die Regeneration und<br />
die Degeneration. Die Kraft der Regeneration<br />
ist produktiv, nützlich und lebenserhaltend. Mit<br />
anderen Worten, sie ist die Kraft des Lebens.<br />
Im Gegensatz dazu ist die Kraft der Degeneration<br />
die Kraft der Zerstörung: Sie fördert<br />
Verfall und Zerfall, Verschmutzung und Infektion,<br />
bewirkt Krankheit und Tod. Kurz gesagt:<br />
Sie ist kontraproduktiv. Die Beschaffenheit des<br />
Bodens ist ein genauer Indikator dafür, welche<br />
von den beiden Kräften vorherrscht. So zeigen<br />
Pflanzen auf einem Boden, in dem regenerative<br />
Mikroorganismen dominieren ein bemerkenswertes<br />
Wachstum, sind erstaunlich gesund, frei<br />
von Krankheiten und Schädlingen. Ohne Bedarf<br />
an Chemikalien, Pestiziden und Kunstdünger<br />
weist die Qualität des Bodens eine ständige<br />
und anhaltende Verbesserung auf.<br />
Das Gegenteil ist der Fall bei einem Boden,<br />
indem die degenerativen Mikroorganismen<br />
überwiegen. Hier ist das Pflanzenwachstum<br />
ärmlich, die Pflanzen sind schwach und werden<br />
stark von Schädlingen befallen. Gedeihen<br />
ist praktisch ohne Hilfe von Chemikalien und<br />
Kunstdünger überhaupt nicht möglich.<br />
10.1 Was sind Effektive Mikroorganismen?<br />
Hierbei handelt es sich um ein flüssiges Konzentrat,<br />
das in Tanks aus Kulturen von verschiedenen<br />
Arten von Mikroorganismen hergestellt<br />
wird. Auch ist <strong>EM</strong> ein Sammelbegriff<br />
für eine große Gruppe von Mikroorganismen,<br />
welche für den regenerativen Prozess innerhalb<br />
der Kräfte der Natur verantwortlich sind. Photosynthesebakterien,<br />
Hefen, Milchsäurebakterien<br />
und Pilze sind einige von ca. 80 Stämmen<br />
die zur <strong>EM</strong>-Gruppe gehören. Die Effektiven<br />
Mikroorganismen teilen sich in zwei Gruppen:<br />
Die aeroben Mikroorganismen, welche Sauerstoff<br />
zum Leben benötigen und die anaeroben<br />
Mikroorganismen, für die Sauerstoff lebensfeindlich<br />
ist. Vielleicht ist dies das außerordentlichste<br />
Merkmal der Effektiven Mikroorganismen,<br />
dass aerobe und anaerobe Organismen in<br />
einer einzigen Kultur zusammenleben können.<br />
10.2 Wie wirken <strong>EM</strong>?<br />
Das Dominanzprinzip<br />
Im Allgemeinen gibt es drei Hauptgruppen<br />
von Mikroorganismen:<br />
. Die Regenerativen<br />
( Fermentation erzeugende )<br />
. Die Degenerativen ( Fäulnis erzeugende )<br />
. Die Opportunistischen ( neutrale )<br />
Die beiden kleinsten Gruppen, Fäulnis und<br />
Fermentation erzeugende Mikroorganismen<br />
sind Milieu best<strong>im</strong>mend, d.h. sie best<strong>im</strong>men<br />
ob das abgestorbene organische Material<br />
verfault oder verrottet. Die neutralen Mikroorganismen<br />
sind die größte Gruppe und unterstützen<br />
jene der beiden kleineren Gruppen in ihrem<br />
Abbauprozess, die zahlenmäßig dominiert.<br />
Effektive Mikroorganismen enthalten viele<br />
fermentaktive (aufbauende) Mikroorganismen,<br />
welche eine fäulnisreiche Umgebung in ein Milieu<br />
mit fermentaktiven Bakterien umwandelt.<br />
Das Fermentationsprinzip<br />
Bei der Fermentation entstehen <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zur Fäulnis starke antioxidante, lebensfreundliche<br />
Substanzen ( Enzyme Vitamine, Aminosäuren,<br />
…) und keine lebensfeindlichen Stoffwechselprodukte<br />
( Ammoniak, Methan, … ).<br />
Das beste Beispiel für eine Fermentation ist<br />
die Herstellung von Sauerkraut. Hier sind<br />
die fermentaktiven Bakterien die Milchsäurebakterien.
37<br />
von Matthias Tafelmeier 02<br />
10.3 Zwei Arten der <strong>EM</strong>- Ausbringung<br />
Flüssigausbringung in Form von<br />
<strong>EM</strong>a- Lösung<br />
Durch die Fermentation von <strong>EM</strong>1 (Grundsubstanz<br />
), Zuckerrohrmelasse und Wasser <strong>im</strong><br />
Verhältnis 1:1:31 entsteht <strong>EM</strong>a, das mit Wasser<br />
verdünnt eine Lösung ergibt. Die Konzentration<br />
der Lösung richtet sich nach dem Einsatzzweck.<br />
Feststoffausbringung in Form von<br />
Bokashi-Kompost<br />
Bokashi kommt aus dem Japanischen und bedeutet<br />
“Allerlei” (organisches Material).<br />
<strong>EM</strong>- Bokashi ist das Endprodukt der Kompostierung<br />
bzw. Fermentierung biogener Stoffe<br />
mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen.<br />
<strong>EM</strong>-Bokashi wie <strong>EM</strong> fermentierter Kompost<br />
genannt wird reift anaerob, das heisst, er darf<br />
nicht belüftet werden.<br />
10.5 Mein Fazit<br />
Effektive Mikroorganismen sind kein Dünger<br />
sondern ein Bodenhilfsstoff. Die Düngung erfolgt<br />
mittels organischer Substanz. <strong>EM</strong> sollten<br />
nur von Menschen angewandt werden, die in<br />
der Lage sind, die Abläufe der Natur zu begreifen<br />
und zu akzeptieren. Wer auf künstlich erzeugte<br />
Bodenhilfsstoffe, Wasserspeichermaterialien<br />
und dergleichen setzt, hat die Natur noch<br />
nicht begriffen und ist daher noch nicht reif für<br />
das Naturprodukt Effektive Mikroorganismen.<br />
Der Mensch muss sich der Natur fügen und<br />
nicht umgekehrt, denn hat der Mensch einmal<br />
den Kreislauf der Natur verinnerlicht, ist der<br />
erste Schritt zu einer besseren Welt gemacht.<br />
Denn wie heisst es so schön:<br />
“gesunder Boden - gesunde Pflanzen -<br />
gesunde Früchte - gesunder Mensch“<br />
10.4 Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>- und<br />
Landschaftsbau<br />
In Teichen, Biotopen und Fischgewässern führt<br />
der Einsatz von Effektiven Mikroorganismen<br />
zum Abbau von Faulschlamm und organischen<br />
Ablagerungen. Gleichzeitig wird das Wachstum<br />
von Phytoplankton (Kleinstform der Algen z.B.<br />
Kieselalgen) und Zooplankton (z.B. Ruderfußkrebse,<br />
Daphnien) gefördert.<br />
Der Einsatz <strong>im</strong> Boden führt zu vitalerem und<br />
kräftigerem Pflanzenwachstum, aber auch zur<br />
Aufhebung von Verdichtungen. Dies ist der<br />
opt<strong>im</strong>alen Bodenstruktur und dem aktiven<br />
Bodenleben zu verdanken. <strong>EM</strong> kann sogar zur<br />
Entrostung von Werkzeug benutzt werden. Ein<br />
sofortiges Einfetten der entrosteten Werkzeuge<br />
zum Schutz vor erneuter Oxidation ist zu empfehlen.<br />
Die Verwendung in Pflanzbeeten zur Abwasserreinigung<br />
führt zu sehr guten Resultaten.<br />
In der Kompostproduktion leistet <strong>EM</strong> ebenfalls<br />
gute Dienste. Dies sind nur einige wenige<br />
Einsatzgebiete von <strong>EM</strong>, aber <strong>im</strong>merhin ein<br />
kleiner Anfang.
38<br />
03<br />
von Matthias Tafelmeier<br />
Versuchsbeete<br />
11. Versuchsbeete<br />
Im Rahmen meiner Meisterarbeit habe ich zur<br />
Veranschaulichung der <strong>EM</strong>- Auswirkungen<br />
zwei Versuchsbeete von je 1,5 m² Größe über<br />
einen Zeitraum von 7 Wochen beobachtet und<br />
anschließend eine Auswertung vorgenommen.<br />
11.1 Aufbau der Versuchsbeete<br />
Um gleiche Bedingungen zu schaffen, baute<br />
ich zwei Holzrahmen mit einer Höhe von 25<br />
cm, stellte sie nebeneinander auf und befüllte<br />
sie bis zur Oberkante locker mit Oberboden<br />
von sehr guter Qualität. Einziges Manko des<br />
Oberbodens war, dass er sehr viele Ampfersamen<br />
enthielt, was ich von einigen früheren<br />
Erfahrungen auf Baustellen wusste.<br />
11.3 Bepflanzung<br />
Beide Beete habe ich identisch bepflanzt sodass<br />
überall die gleichen Vorraussetzungen entstanden.<br />
Folgende Pflanzen habe ich dabei verwendet:<br />
. Alchemilla mollis ( Bodendecker-Pflanzung )<br />
. Kohlrabipflanzen<br />
. Pflücksalat<br />
. Rote Beete-Pflanzen<br />
. Buschbohnen ( Samen )<br />
4. Anwässern der Pflanzung<br />
Angewässert wurde jeweils mit 20 Liter Regenwasser<br />
wobei ich be<strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet 500 ml<br />
<strong>EM</strong>a dem Gieswasser zufügte.<br />
11.2 Einarbeiten von <strong>EM</strong>- Bokashi<br />
Im zweiten Schritt arbeitete ich in eines der<br />
Beete frisches Bokashi ( 3 l/m² ) ein.
39<br />
von Matthias Tafelmeier 04<br />
Analyse<br />
12. Analyse<br />
Pflanzenwachstum <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
Das <strong>EM</strong>-Beet hinkte ca. drei Wochen lang dem<br />
Standardbeet hinterher. Die Buschbohnensamen<br />
<strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet gingen sogar ein, während sie <strong>im</strong><br />
Standartbeet schon das Tageslicht erblickten.<br />
Der Grund hierfür war, dass reines Bokashi<br />
ca. zwei Wochen Vererdungszeit braucht, bevor<br />
es für Samen empfänglich wird. Kaum waren<br />
fünf Wochen vergangen, hatte das <strong>EM</strong>-Beet<br />
alles aufgeholt und stand da, prächtiger denn<br />
je. Im Standardbeet entwickelten sich währenddessen<br />
die Unkräuter, die nach sieben Wochen<br />
eine Höhe von ca. 80 cm erreicht hatten und die<br />
Stauden- und Gemüsepflanzen völlig überwuchert<br />
hatten. Im Gegensatz dazu war <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-<br />
Beet vier Wochen lang überhaupt kein Unkraut<br />
zu sehen. Nicht einmal ein einziges Ampferpflänzchen,<br />
welche <strong>im</strong> Standardbeet so schön<br />
empor wuchsen. Ab der fünften Woche kam<br />
auch <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet etwas Unkraut auf, was aber<br />
kein Problem darstellte, da die Stauden und<br />
Gemüsepflanzen längst die Herrschaft <strong>im</strong> Beet<br />
übernommen hatten. Nach der siebten Woche<br />
war dann die Staudenpflanzung <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet<br />
so dicht geschlossen, dass kaum noch nackter<br />
Boden zu sehen war. Sogar die Buschbohnen<br />
die ich drei Wochen später <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet nachsäht<br />
hatte, wuchsen denen <strong>im</strong> Standardbeet auf<br />
und davon.<br />
30.06.08<br />
31.07.08<br />
01.08.08<br />
16.08.08
40<br />
05<br />
von Matthias Tafelmeier<br />
12.1 Wasseraufnahmefähigkeit<br />
Hier überprüfte ich, wie lange 10 Liter Wasser<br />
benötigen, um auf einer Fläche von 0,015 m²<br />
(154 cm²) zu versickern. (entspricht ca.<br />
650 l/m²). Zur Durchführung des Versuchs<br />
drückte ich einen kleinen E<strong>im</strong>er, dem ich den<br />
Boden entfernte, zehn Zent<strong>im</strong>eter tief in den<br />
Boden des jeweiligen Versuchsbeetes, schüttete<br />
mittels einer Gieskanne die Wassermenge<br />
hinein, und ermittelte die Zeit bis die zehn Liter<br />
Wasser <strong>im</strong> Boden versickert waren.<br />
Benötigte Zeit:<br />
Standardbeet 18 Minuten und 4 Sekunden<br />
<strong>EM</strong>- Beet 4 Minuten und 35 Sekunden<br />
Das heißt, <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet benötigte das Wasser<br />
nur ca. ¼ der Zeit, um vom Boden aufgenommen<br />
zu werden. Angesichts dieser Tatsache<br />
lässt sich auf ein sehr großes Porenvolumen<br />
schließen. Durch diese hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />
kann sowohl der Bodenerosion als<br />
auch der Wasserknappheit gegengesteuert<br />
werden.<br />
12.3 Struktur / Beschaffenheit des Bodens<br />
Zur Untersuchung der Bodenstruktur führte ich<br />
einige Feldversuche durch, die ich in folgender<br />
Tabelle zusammengefasst habe:<br />
Feldversuch<br />
Farbe<br />
Geruch<br />
Beschaffenheit<br />
Konsistenz<br />
Ausrollprobe<br />
Modellierung einer Kugel<br />
Gewicht pro 1L bei<br />
Bodenentnahme<br />
Gewicht pro 1L nach<br />
Bodentrocknung Bodentrocknung<br />
( Trockensubstanz = TS )<br />
Gesamter Wassergehalt in ml je Liter Erde<br />
12.2 Setzung des Bodens<br />
Die Setzung des Bodens überprüfte ich, indem<br />
ich eine Alulatte über den Holzrahmen legte<br />
und so die Setzung einfach abmessen konnte.<br />
Standardbeet ca. 3,5 cm<br />
<strong>EM</strong>- Beet<br />
ca. 2,0 cm<br />
Hieraus lässt sich erkennen, dass das <strong>EM</strong>-Beet<br />
über eine sehr stabile Struktur verfügt. Durch<br />
leichten Druck mit der Handfläche auf den<br />
Boden des <strong>EM</strong>-Beetes federt dieser sofort wieder<br />
in die Ausgangsstellung zurück. Im Gegensatz<br />
dazu das Standardbeet, welches sich hart<br />
wie ein Brett anfühlt.<br />
Verdunsteter Wassergehalt<br />
pro Gramm Trockensubstenz<br />
Wassergehalt in % von der<br />
frischen Bodenentnahme<br />
Auffälligkeiten nach der Trocknung<br />
Bodenverschlämmung<br />
bei Starkregen ( 25 l/m² und Std. )
41<br />
von Matthias Tafelmeier 06<br />
<strong>EM</strong>- Beet<br />
dunkelbraun<br />
humos, fruchtig, angenehm<br />
grobkörnig,<br />
Krümelbildung<br />
sehr feucht, plastisch<br />
bis 1,5 cm Durchmesser möglich<br />
feste Kugel zerfällt<br />
durch zerbröseln in<br />
vorherige Krümelstruktur<br />
Standardbeet<br />
hellbraun<br />
kein besonderer Geruch<br />
feinkörnig,<br />
keine Krümelbildung<br />
sehr trocken<br />
unmöglich, da zu trocken<br />
Modellierung<br />
kaum möglich<br />
725 g/l 825 g/l<br />
450 g/l 620 g/l<br />
275 ml/l 205 ml/l<br />
0,61 ml/g TS 0,33 ml/g TS<br />
ca. 38 % ca. 25 %<br />
alle Krümel sichtbar,<br />
wenig Staubanteile<br />
keine Verschlämmung,<br />
Krümelung bleibt erhalten<br />
und Wasser wird sofort<br />
vom Boden aufgenommen<br />
wenige Krümel sichtbar,<br />
hoher Staubanteil<br />
starke Verschlämmung<br />
mit Pfützenbildung<br />
und oberflächlichem<br />
Wasserabfluss
42<br />
07<br />
von Matthias Tafelmeier<br />
12.4 Das Bodenleben / Makrofauna<br />
Das Bodenleben der beiden Beete ist sehr<br />
unterschiedlich. Be<strong>im</strong> Standardbeet konnte<br />
ich überwiegend rote <strong>Garten</strong>ameisen entdecken,<br />
be<strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet hingegen keine einzige.<br />
Der Grund hierfür ist, dass be<strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet der<br />
Boden <strong>im</strong>mer sehr feucht ist, was den Ameisen<br />
nicht behagt. In der Trockenheit des Standardbeetes<br />
hingegen fühlen sie sich sehr wohl.<br />
Be<strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet war außerdem die enorme<br />
Anzahl von Kleinlebewesen auffällig, welche<br />
ich nur mit einer Lupe einigermaßen erkennen<br />
konnte. Da ich diese Kleinlebewesen leider<br />
nicht alle best<strong>im</strong>men konnte, beschränkte ich<br />
meine Untersuchung auf die Regenwürmer. Bei<br />
diesen Tieren ermittelte ich den direkten Vergleich<br />
beider Beete. Dazu entnahm ich jedem<br />
Beet 10 Liter Oberboden und zählte anschließend<br />
die sich darin befindenden Regenwürmer.<br />
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:<br />
12.6 Wurzelbeschaffenheit der Bodendecker<br />
Um die Wurzelbeschaffenheit zu überprüfen,<br />
grub ich jeweils einen Frauenmantel pro Beet<br />
aus. Be<strong>im</strong> Standardbeet ging mir dies sehr<br />
leicht von der Hand. Der Ballen des Frauenmantels<br />
war nicht sehr groß, der Topfballen<br />
war noch deutlich zu erkennen, aufgrund der<br />
wenigen Wurzeln, die sich in den sieben Wochen<br />
gebildet hatten. Der Ballendurchmesser<br />
betrug 11 cm und die längsten Wurzeln hatten<br />
eine Länge von 25 cm.<br />
Im Gegensatz dazu das <strong>EM</strong>- Beet: Hier hatte<br />
ich eher Mühe den Frauenmantel mit dem<br />
Spaten auszugraben. Als ich ihn dann endlich<br />
in den Händen hielt, staunte ich. Der Ballen<br />
hatte einen Durchmesser von 18 cm, war<br />
durchzogen von Regenwürmern und die längsten<br />
Wurzeln waren 29 cm lang.<br />
. <strong>im</strong> Standardbeet zählte ich:<br />
6 Regenwürmer pro 10l<br />
. <strong>im</strong> <strong>EM</strong>- Beet fand ich:<br />
110 Regenwürmer pro 10l.<br />
12.5 Tabelle der aufgetretenen Unkräuter<br />
Mit dieser Tabelle möchte ich einen kleinen<br />
Überblick der aufgetretenen Unkräuter geben.<br />
<strong>EM</strong>-Beet<br />
Standardbeet<br />
nach der 4. Woche von Anfang an<br />
Vogelmiere Melde, Hirse,<br />
Franzosenkraut Quecke, versch. Gräser<br />
Kleine Brennnessel<br />
Melde<br />
Großer Ampfer<br />
Ackerwinde<br />
Vogelmiere<br />
12.7 Wachstum von Alchemilla mollis<br />
Be<strong>im</strong> Pflanzenwachstum möchte ich speziell<br />
auf die Jungtriebbildung von Alchemilla mollis<br />
( Frauenmantel ) eingehen. Ähnlich wie be<strong>im</strong><br />
Wurzelwachstum verhält es sich auch mit der<br />
Jungtriebbildung. Im Standardbeet zeigte sich<br />
nur eine geringe Jungtriebbildung, wobei <strong>im</strong><br />
<strong>EM</strong>- Beet ein reges Sprießen der Jungtriebe zu<br />
erkennen war.
43<br />
von Matthias Tafelmeier 08<br />
12.8 Der Bodendeckungsgrad von<br />
Alchemilla mollis ( Frauenmantel )<br />
Nach acht Wochen betrug der Deckungsgrad:<br />
. <strong>im</strong> <strong>EM</strong>- Beet ca. 95%<br />
. <strong>im</strong> Standardbeet ca. 60%<br />
12.9 Antioxidative Wirkung<br />
Um zu überprüfen, ob sich freie Radikale <strong>im</strong><br />
Boden befinden, steckte ich jeweils eine blanke<br />
Eisenstange senkrecht in die Beete.<br />
Ein eindeutiges Zeichen freier Radikale ist die<br />
Rostbildung. Außerhalb der Beete tauchte ich<br />
zudem zwei verrostete Werkzeuge für zwei<br />
Tage in unverdünntes <strong>EM</strong>a.<br />
Es kam zu folgenden Ergebnissen:<br />
. Die beiden Werkzeuge waren auf der Seite,<br />
welche mit <strong>EM</strong>a in Berührung kam völlig<br />
rostfrei und das porentief.<br />
. Die Eisenstange, welche <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet war<br />
sowie der Federstahl zeigten keine<br />
Rostspuren mehr.<br />
. An der Eisenstange <strong>im</strong> Standardbeet<br />
hingegen zeigten sich vermehrt Rostspuren<br />
12.10 Überprüfung der<br />
Oberbodenverdichtung<br />
Bei diesem Versuch überprüfte ich durch das<br />
Einschlagen einer Eisenstange in den Boden,<br />
ob Verdichtungen in den Oberbodenschichten<br />
vorhanden sind. Hierzu prüfte ich bis in eine<br />
Tiefe von 40 cm.<br />
Bei der Prüfung ging ich folgendermaßen vor:<br />
Ich zählte die notwendigen Hammerschläge für<br />
die verschiedenen Einschlagtiefen.<br />
Anzahl der Schläge:<br />
Gesamt- Einschlag- <strong>EM</strong>- Beet Standardtiefe<br />
tiefe beet<br />
20 cm 20 cm 8 5<br />
30 cm 10 cm 8 9<br />
40 cm 10 cm 8 11<br />
Betrachtet man die ersten 20 cm Einschlagtiefe,<br />
so scheint es, als ob das Bodengefüge <strong>im</strong><br />
Standardbeet weniger Verdichtungen aufweist<br />
als das des <strong>EM</strong>-Beetes, da nur fünf Schläge<br />
nötig waren, um in 20 cm Tiefe vorzudringen.<br />
Tatsächlich ist es aber so, dass es am Vortag<br />
ca. 34 l/m² geregnet hatte. Wie bereits aus dem<br />
Versuch zur Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens<br />
hervorging, kann der Boden <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-Beet<br />
das Wasser viel schneller aufnehmen und auch<br />
gleichmäßiger in den Bodenschichten verteilen.<br />
Durch die gleichzeitig hohe Speicherkraft des<br />
Bodens passiert dann folgendes:<br />
Das in den Poren des <strong>EM</strong>-Bodens gespeicherte<br />
Wasser bremst die Eisenstange be<strong>im</strong> Einschlagen<br />
ab, dadurch die erhöhte Schlagzahl <strong>im</strong><br />
<strong>EM</strong>-Beet. Ein zusätzliches Indiz dafür ist, dass<br />
sich be<strong>im</strong> Herausziehen der Eisenstange das<br />
Bodengefüge regelrecht an dieser festsaugt.<br />
Verfolgt man nun die Schlagzahlen <strong>im</strong> <strong>EM</strong>-<br />
Beet weiter, kann man feststellen, das sich<br />
das Niederschlagswasser gleichmäßig auf<br />
die 40 cm Messtiefe verteilt hat.
44<br />
09<br />
von Matthias Tafelmeier<br />
Im Standardbeet dagegen sieht es etwas anders<br />
aus. Aufgrund der Verschlämmten Bodenoberfläche<br />
wird ein Teil des Niederschlagswassers<br />
bereits oberflächlich abgeleitet, dadurch kann<br />
nur wenig Wasser <strong>im</strong> Boden versickern. Der<br />
Teil des Wassers, der <strong>im</strong> Boden versickert<br />
kann durch das schlechte Porenvolumen nicht<br />
gehalten werden und sickert unkontrolliert in<br />
tiefere Bodenschichten, wobei viele Feinanteile<br />
des Bodens mitgerissen werden, was zu unterirdischen<br />
Verschlämmungen führt. Dies erklärt<br />
auch die Verdichtungen in den unteren beiden<br />
Bodenschichten, welche durch die höheren<br />
Schlagzahlen bestätigt werden. Nun lässt sich<br />
auch erklären, warum die Schlagzahl bei den<br />
ersten 20 cm so niedrig ist. Durch den geringen<br />
Wasseranteil halten die Bodenteilchen nicht<br />
fest zusammen, wodurch das Eindringen der<br />
Eisenstange wesentlich erleichtert wird. Ein<br />
zusätzlicher Beweis hierfür ist, dass die Stange<br />
nach dem Herausziehen nur an den untersten<br />
20 cm nass war.<br />
12.11 Der Sägemehlversuch<br />
Bei diesem Versuch ging ich nach dem gleichen<br />
Schema vor. Ich suchte mir aber die<br />
Stellen in den Beeten aus, an denen ich vier<br />
Wochen zuvor ein Gemisch aus ca. 30% Sägemehl<br />
und 70% Oberboden bis in eine Tiefe von<br />
40 cm vergraben hatte.<br />
Im Standardbeet bin ich be<strong>im</strong> Einschlagen<br />
regelrecht durchgefallen. Um der Sache auf<br />
den Grund zu gehen grub ich die Stelle auf und<br />
meine Vermutung wurde bestätigt. Das Sägemehl-<br />
Oberbodengemisch war noch wie am<br />
ersten Tag vorhanden.<br />
Im <strong>EM</strong>-Beet grub ich ebenfalls auf, und siehe<br />
da, die Regenwürmer hatten ganze Arbeit<br />
geleistet. In nur vier Wochen vermischten und<br />
verklebten sie das Gemisch zu einer festen<br />
Struktur, was die erhöhte Schlagzahl erklärt.<br />
12.12 Mein Fazit<br />
Durch den direkten Vergleich zweier Versuchsbeete<br />
zeiget sich, welche enorme Lebenskraft<br />
in den Effektiven Mikroorganismen steckt und<br />
zu was unser Boden in der Lage ist, wenn er<br />
richtig gepflegt wird. Die Versuchsergebnisse<br />
sollen aber gleichzeitig zum Nachdenken<br />
anregen, denn eines muss uns klar werden:<br />
Die Natur schreibt die Geschichte des Lebens.<br />
Anzahl der Schläge:<br />
Gesamt- Einschlag- <strong>EM</strong>- Beet Standardtiefe<br />
tiefe beet<br />
20 cm 20 cm 5 2<br />
30 cm 10 cm 6 1<br />
40 cm 10 cm 6 2