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20 BÜHNE<br />
FOTO: DOMINIK MENTZOS<br />
Dresden Frankfurt Dance Company<br />
FEDERLEICHT<br />
AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />
Die Dresden Frankfurt Dance<br />
Company kooperiert für ihr<br />
neuestes Programm erneut mit dem<br />
Ensemble Modern. Wir haben Jacopo<br />
Godani, den künstlerischen Direktor<br />
der Dresden Frankfurt Dance<br />
Company, bei den Proben zur neuen<br />
Choreografie besucht.<br />
Die Stimmung im Probensaal ist eine eigene<br />
Mischung aus absoluter Konzentration<br />
und den mitunter federleicht wirkenden<br />
Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer.<br />
Entspannt und dennoch auf den Punkt<br />
gebracht. Es wird ausprobiert und wieder<br />
verworfen, aber auch gelacht. Jacopo<br />
Godani erklärt vor allem, welche Stimmung<br />
die Szene haben soll und wie diese Atmosphäre<br />
mit kleinen Details erzeugt werden<br />
kann: „Wenn du die Hand so hältst, ist das<br />
keine Geste mehr, sondern dann haben wir<br />
Struktur“.<br />
Für den neuen, dreiteiligen Ballettabend<br />
hat der Choreograf klare Vorstellungen:<br />
„Ich will die Intimität unserer Arbeit im<br />
Studio auf die Bühne bringen. Das Publikum<br />
soll genau diese Details miterleben<br />
können“, erklärt Godani. Dafür werden<br />
Bühne und Zuschauerraum im Bockenheimer<br />
Depot neu aufgeteilt: „Wir werden an<br />
drei Seiten des Bühnenraums Zuschauerplätze<br />
haben, die bis an den Tanzboden<br />
reichen, mit möglichst wenig Abstand<br />
zwischen Publikum und Tänzern. Das gibt<br />
uns viele neue Möglichkeiten, auch weil wir<br />
in drei Richtungen tanzen und nicht wie<br />
herkömmlich nur nach vorne gehen“.<br />
Die Musikstücke des<br />
Abends wurden gemeinsam<br />
mit dem<br />
Ensemble Modern<br />
ausgewählt<br />
und enthalten<br />
Kompositionen<br />
von Johannes<br />
Motschmann,<br />
Béla Bartók<br />
und Johannes<br />
Schöllhorn.<br />
Das Orchester<br />
nimmt die vierte<br />
Bühnenseite ein. „Wir<br />
werden zum Teil auch hinter den Musikern<br />
tanzen“, meint Godani. „Das Stück von<br />
Johannes Motschmann wurde speziell<br />
für das Ensemble Modern komponiert,<br />
es ist sehr rhythmisch, was mich für die<br />
Choreografie stark inspiriert hat“. Ein ganz<br />
anderes, minimalistisch-meditatives Bild<br />
entsteht zur getragenen Musik von Johannes<br />
Schöllhorn: Die Tänzer bewegen im<br />
Halbdunkel einen goldenen Quader über<br />
die Bühne, Schatten tanzen und über der<br />
Szenerie schweben heliumgefüllte Kissen<br />
wie fragile Meerestiere. Federleicht<br />
und dennoch auf den Punkt<br />
gebracht. *bjö<br />
12.12., Bockenheimer<br />
Depot, Carlo Schmid<br />
Platz, Frankfurt,<br />
20 Uhr, weitere Vorstellungen<br />
vom 13. –<br />
15.12. und 18. – 22.12.,<br />
www.dresdenfrankfurt<br />
dancecompany.com<br />
Jacopo Godani mit Josep Planells<br />
Schiaffino, der Dirigent des Projekts<br />
mit dem Ensemble Modern<br />
FOTO: JÖRG BAUMANN