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GAB Dezember 2019

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20 BÜHNE<br />

FOTO: DOMINIK MENTZOS<br />

Dresden Frankfurt Dance Company<br />

FEDERLEICHT<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Die Dresden Frankfurt Dance<br />

Company kooperiert für ihr<br />

neuestes Programm erneut mit dem<br />

Ensemble Modern. Wir haben Jacopo<br />

Godani, den künstlerischen Direktor<br />

der Dresden Frankfurt Dance<br />

Company, bei den Proben zur neuen<br />

Choreografie besucht.<br />

Die Stimmung im Probensaal ist eine eigene<br />

Mischung aus absoluter Konzentration<br />

und den mitunter federleicht wirkenden<br />

Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer.<br />

Entspannt und dennoch auf den Punkt<br />

gebracht. Es wird ausprobiert und wieder<br />

verworfen, aber auch gelacht. Jacopo<br />

Godani erklärt vor allem, welche Stimmung<br />

die Szene haben soll und wie diese Atmosphäre<br />

mit kleinen Details erzeugt werden<br />

kann: „Wenn du die Hand so hältst, ist das<br />

keine Geste mehr, sondern dann haben wir<br />

Struktur“.<br />

Für den neuen, dreiteiligen Ballettabend<br />

hat der Choreograf klare Vorstellungen:<br />

„Ich will die Intimität unserer Arbeit im<br />

Studio auf die Bühne bringen. Das Publikum<br />

soll genau diese Details miterleben<br />

können“, erklärt Godani. Dafür werden<br />

Bühne und Zuschauerraum im Bockenheimer<br />

Depot neu aufgeteilt: „Wir werden an<br />

drei Seiten des Bühnenraums Zuschauerplätze<br />

haben, die bis an den Tanzboden<br />

reichen, mit möglichst wenig Abstand<br />

zwischen Publikum und Tänzern. Das gibt<br />

uns viele neue Möglichkeiten, auch weil wir<br />

in drei Richtungen tanzen und nicht wie<br />

herkömmlich nur nach vorne gehen“.<br />

Die Musikstücke des<br />

Abends wurden gemeinsam<br />

mit dem<br />

Ensemble Modern<br />

ausgewählt<br />

und enthalten<br />

Kompositionen<br />

von Johannes<br />

Motschmann,<br />

Béla Bartók<br />

und Johannes<br />

Schöllhorn.<br />

Das Orchester<br />

nimmt die vierte<br />

Bühnenseite ein. „Wir<br />

werden zum Teil auch hinter den Musikern<br />

tanzen“, meint Godani. „Das Stück von<br />

Johannes Motschmann wurde speziell<br />

für das Ensemble Modern komponiert,<br />

es ist sehr rhythmisch, was mich für die<br />

Choreografie stark inspiriert hat“. Ein ganz<br />

anderes, minimalistisch-meditatives Bild<br />

entsteht zur getragenen Musik von Johannes<br />

Schöllhorn: Die Tänzer bewegen im<br />

Halbdunkel einen goldenen Quader über<br />

die Bühne, Schatten tanzen und über der<br />

Szenerie schweben heliumgefüllte Kissen<br />

wie fragile Meerestiere. Federleicht<br />

und dennoch auf den Punkt<br />

gebracht. *bjö<br />

12.12., Bockenheimer<br />

Depot, Carlo Schmid<br />

Platz, Frankfurt,<br />

20 Uhr, weitere Vorstellungen<br />

vom 13. –<br />

15.12. und 18. – 22.12.,<br />

www.dresdenfrankfurt<br />

dancecompany.com<br />

Jacopo Godani mit Josep Planells<br />

Schiaffino, der Dirigent des Projekts<br />

mit dem Ensemble Modern<br />

FOTO: JÖRG BAUMANN

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