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GRILLZEIT 2019 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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GRATIS<br />

EXEMPLAR<br />

BESSER GRILLEN. BESSER LEBEN.<br />

Dirty<br />

Grilling<br />

DIE REIFEPRÜFUNG<br />

4 AGING-METHODEN IM TEST<br />

WILDE SORTE<br />

TOMAHAWKS AUS DEM WALD<br />

PFANNEN-KUCHEN<br />

3 REZEPTE ZUM NACHGRILLEN<br />

Ausgabe 02 | <strong>2019</strong> € 4,50


Herkunft ● Qualität ● Kontrolle<br />

ERLEBEN SIE DEN<br />

UNTERSCHIED!<br />

RINDFLEISCH FÜR<br />

KENNER.<br />

(Feinste Qualität, Marmorierung und Zartheit von Kalbinnen mit ca. 22 Monaten)


heft 2 / <strong>2019</strong><br />

72 32<br />

48<br />

22<br />

42<br />

35<br />

38<br />

essen & trinken<br />

10 Die Reifeprüfung<br />

22 Dirty Grilling<br />

33 Hirschschulter im Netz<br />

35 Tomahawks aus dem Wald<br />

44 Neusiedlersee-Zander<br />

60 Pfannen-Kuchen<br />

wald & wild<br />

26 Wilde Sorte<br />

30 Waidmanns Dank<br />

38 Wilder Garten<br />

42 Wildfang<br />

feature<br />

48 Hammermäßig<br />

besser grillen<br />

52 <strong>Grillen</strong> lesen<br />

72 Im Praxistest<br />

78 Neue Produkte<br />

10<br />

3


editorial<br />

44<br />

60<br />

Reif für den Winter<br />

Nach einer klimatisch anstrengenden<br />

Sommersaison freuten sich viele von<br />

uns bereits auf das Fallen von Laub und<br />

Temperaturen. Aber nicht nur, um nach<br />

dem Einbruch der frühen Dämmerung im<br />

stimmungsvollen Kerzenschein ein gutes<br />

Grillbuch zu lesen und uns dabei vorwiegend<br />

mit Keksen und Punsch zu ernähren.<br />

Vor allem können wir jetzt endlich wieder<br />

ordentlich räuchern!<br />

Weil Speck, Lachs oder Schinken landen<br />

ja erst bei Kälte im richtigen Temperaturbereich,<br />

wie der erfahrene Rauchbeauftragte<br />

weiß. Und auch die wachsende<br />

<strong>BBQ</strong>-Gemeinde der Pitmaster, Rotisseure<br />

und Großbratenmeister schätzt das Winterhalbjahr<br />

in der <strong>Outdoor</strong>küche. Denn<br />

nun werden zwar die Tage kürzer, die Garzeiten<br />

aber meist länger, die Fleischfasern<br />

also noch zarter. Das erfordert zwar Geduld<br />

und Voraussicht, die Überwachung<br />

des Gargutes übernehmen aber moderne<br />

Funkthermometer, während wir uns<br />

längst wieder indoor dem Punsch widmen.<br />

Mit dem richtigen Equipment kriegen das<br />

auch Einsteiger perfekt auf die Reihe –<br />

und <strong>BBQ</strong>-Ergebnisse wie ein Pro.<br />

30<br />

Die schnelle Grillküche hingegen bleibt ja<br />

auch im Winter schnell – allerdings bei<br />

deutlich gesteigertem Energieverbrauch.<br />

Denn um die richtigen Temperaturen für<br />

ein T-Bone-Steak zu bekommen, muss<br />

man jetzt schon deutlich mehr Stoff<br />

geben. Dann aber klappts genauso wie im<br />

Sommer. Und dass inzwischen auch große<br />

Teile des Grillsortiments in den Regalen<br />

der Supermärkte überwintern, ist kein<br />

Zeichen für den Klimawandel, sondern für<br />

die allmähliche Entsaisonalisierung der<br />

Feuerküche. Es gibt also wirklich keine<br />

triftigen Gründe mehr, den Grill in den<br />

Winterschlaf zu schicken.<br />

Viel Vergnügen im Grillwinter wünscht<br />

Ihnen daher<br />

die Redaktion der <strong>GRILLZEIT</strong><br />

78<br />

Impressum<br />

Medieninhaber & Produktion: produktiv pr+produktion GmbH<br />

Geschäftsführung: Marketa Schubert<br />

Herausgeber: Michael Schubert<br />

Redaktion: Michael Schubert, Leslie Shott, Willy Zwerger<br />

Alle: 2100 Korneuburg, Anton-Lorenzstraße 32<br />

Tel.: 0043/2262/20400, Email: redaktion@grillzeit.at<br />

Druck: Walstead Leykam Druck<br />

Gestaltung: Christa Schnellrieder, Maria Jordan<br />

Bildbearbeitung: Rudolf Koch<br />

Redaktionelle Abbildungen und Fotos: Adrian Almasan,<br />

<strong>GRILLZEIT</strong>, Manuel Hausdorfer, Stefan Hobel, Arnold Pöschl,<br />

Michael Schubert, SPAR/PG Studios, Andreas Tischler /<br />

Esterhazy, Florian Wieser.<br />

4


DER GENESIS II.<br />

FÜR EIN PERFEKTES<br />

GRILLERGEBNIS.<br />

GENESIS II EP-335 GBS<br />

EIN GRILL FÜR ALLE FÄLLE<br />

Der Genesis II EP-335 steckt voller Power und ist<br />

mit all den Merkmalen und Funktionen ausgestattet,<br />

die du für fantastisches und einzigartiges Essen<br />

vom Grill benötigst. Und für Sicherheit sorgt die<br />

10-Jahres-Garantie auf alle Teile des Grills.


02 19<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Kobe im Wienerwald<br />

Der 1. August ist Asado! Wie jedes Jahr lud Gerhard Zadrobilek,<br />

Radprofi, Mentaltrainer und Rinderzüchter aus Leidenschaft, mittsommers<br />

einen Freundeskreis in den Wienerwald zum urigen <strong>Grillen</strong><br />

im Pampa-Style. Mit dem Unterschied, dass auf die eisernen Halteschienen<br />

kein südamerikanisches Rindfleisch geschnallt wurde,<br />

sondern die Brust eines 100%ig österreichischen Nachkommen<br />

einer 100%ig japanischen Rinderrasse. Die Rinder Zadrobileks sind<br />

nämlich samt und sonders reinrassige „Wagyu“, die als „Kobe Beef“<br />

die teuersten Rindfleischqualitäten der Welt liefern.<br />

Das „Kobe Beef Austria“ aus dem Wienerwald ist aber nicht nur<br />

genetisch astrein, sondern erreicht auch hinsichtlich Fettmarmorierung<br />

bereits die hohen Standards der japanischen Klassifizierung –<br />

ohne deren astronomische Preisgestaltung, wie man sich auf www.<br />

kobe-beef-austria.at überzeugen kann. Die mehrstündige Wartezeit<br />

auf den Braten lohnte sich daher auch bei diesem Asado wieder,<br />

umso mehr wir uns die Wartezeit mit ein paar Wagyu-Burgern und<br />

der Verkostung einiger passender Rebsorten verkürzen konnten.<br />

5-GÄNGE-MENÜ AUS<br />

DEM DUTCH OVEN<br />

Brot aus dem Gusstopf<br />

Das „Brot & Dutch Oven“-Grillseminar am 24.<br />

Oktober in der Weber Grill Academy Original<br />

Wien Süd war ein voller Erfolg. Gastgrillmeisterin<br />

und „Brotschafterin“ Jenny Gruber sowie<br />

Grillweltmeister Patrick Bayer zeigten in dem<br />

Grillseminar die Kunst des Brotbackens und<br />

des <strong>Grillen</strong>s mit dem Dutch Oven – einem<br />

schweren Topf aus Gusseisen, den einst die<br />

Holländer zur <strong>BBQ</strong>-Küche der Nordamerikaner<br />

beigesteuert hatten. Dieses Zubehör<br />

eignet sich nämlich nicht nur zum Schmoren,<br />

sondern auch als Backofen.<br />

Bei der Herstellung eines typisch österreichischen<br />

5-Gänge-Grillmenüs gaben die beiden<br />

Profis Tipps zum Umgang mit dem Gerät<br />

sowie der Verwendung von regionalen Produkten,<br />

Kräutern und Gewürzen.<br />

Pizzastern mit<br />

Heumilchkäse und<br />

Kräutern<br />

Zitronenhuhn im<br />

Dutch Oven mit<br />

Wurzelbaguette<br />

Oma’s Krustenbraten<br />

vom Duroc-Schwein<br />

mit Bauernbrot und<br />

lauwarmem<br />

Speckkrautsalat<br />

Rindsrouladen mit<br />

Topinamburpüree<br />

und Erdäpfelbrot mit<br />

Ciderkruste<br />

Buchteln mit Powidl<br />

und Vanillesauce<br />

6


NEWSnews<br />

Ein Mann – ein Rad – ein Kontinent!<br />

Extremsportler Wolfgang Fasching hat einen neuen Weltrekord: Die Durchquerung<br />

von Europa mit dem Rennrad in nicht einmal 11 Tagen! Und Weber war<br />

auf diesen 5.656 Kilometern und 30.000 Höhenmetern nicht nur Sponsor, sondern<br />

lieferte auch die Feuerstelle für die Verpflegung des gesamten Teams.<br />

Elf Begleiter, zwei PKWs und ein Wohnmobil:<br />

So sah der Tross des Weltrekordlers<br />

aus, der Europa in elf Tagen mit dem<br />

Rad von Gibraltar aus durchkreuzte.<br />

Jedes Teammitglied hatte seine Aufgaben:<br />

Fahrer, Protokolle, Mechaniker, Techniker,<br />

mentale Stütze, Physiotherapeut, Grillmeister...<br />

Gereizt haben Fasching bei dieser mit<br />

Abstand längsten und anspruchsvollsten<br />

Rad-Challenge der Welt von Gibraltar bis<br />

zum Nordkap neben Abenteuer und Grenzerfahrung<br />

auch sportliche Höchstleistung<br />

und völkerverbindende Kommunikation.<br />

Am 16.8.<strong>2019</strong> um 13:59 erreichte Wolfgang<br />

Fasching nach 10 Tagen, 20 Stunden<br />

und 47 Minuten das Nordkap. Und das<br />

trotz eines schweren Unfalls in Lüttich.<br />

Ein kleiner Lieferwagen war von hinten<br />

in das Pacecar gekracht, durch die Wucht<br />

des Aufpralls erfasste es auch Wolfgang,<br />

der auf der Windschutzscheibe landete.<br />

Nach einer Untersuchung mit Röntgen im<br />

Krankenhaus Centre Hospitalier Régional<br />

de Huy konnte aber Entwarnung gegeben<br />

werden. Pacecar und Rad waren allerdings<br />

Totalschäden und mussten getauscht werden.<br />

Wolfgang Faschings gesamtes Schlafpensum<br />

lag während der elf Tage übrigens<br />

bei nur 18 Stunden!<br />

DER SPORTLER: 3 x Sieger Race Across America, 8 x Teilnahme am RAAM, Weltrekord:<br />

Race Across Australia, erfolgreiche Besteigung der 7 Summits (7 höchste Gipfel der<br />

7 Kontinente), 2 x 24 Stunden Weltmeister, 24 Stunden Mountainbike Europameister,<br />

Durchquerung Asiens – Russia Coast to Coast: Wladiwostok – St. Petersburg – 10.000 Km<br />

REED HEIZT DEN GRILL AN<br />

Veranstalter Reed Exhibitions ergänzt die „Wohnen & Interieur“ vom<br />

20. bis 22. März 2020 in Wien mit einem neuen Konzept unter dem Titel<br />

„Grillwelt“. Equipment rund ums <strong>Grillen</strong>, Grillgut, die Profis der Szene<br />

und die Trends des Marktes sollen hier zusammenfinden. Der neue<br />

Event wird outdoor zwischen den Hallen B und C angesiedelt sein.<br />

7


02 19<br />

GRILL<br />

ZEIT<br />

NEWS<br />

Winterzeit ist Grillzeit<br />

Snow&Beef geht 2020 in das verflixt schmackhafte 7. Jahr.<br />

Am 25. Jänner fällt in der Region Semmering-Waldheimat-<br />

Veitsch, beim Panoramarestaurant W11 am Stuhleck,<br />

der Startschuss für ganz Österreich.<br />

Seien Sie mit dabei, wenn die<br />

ARGE Rind – ein Zusammenschluss<br />

von ca. 30.000<br />

österreichischen Rinderbauern<br />

– gemeinsam mit dem AMA-<br />

Grillclub und namhaften Grillprofis in<br />

Kooperation mit den jeweiligen Urlaubsregionen<br />

zu den wintergrilligsten<br />

Events des Landes laden. Hinter dem<br />

Projekt steht die Idee, den Wintersportgästen<br />

die typisch österreichische<br />

Rindfleischkultur näherzubringen. Am<br />

Berg gleichermaßen wie im Tal. Alle<br />

teilnehmenden Gastronomiebetriebe in<br />

den Regionen stellen dabei die verschiedensten<br />

„Snow&Beef-Gerichte“, die<br />

mit ausgezeichnetem AMA-Gütesiegel<br />

bzw. Biorindfleisch zubereitet werden, in<br />

den Mittelpunkt ihrer Speisekarten. Geschmort,<br />

gebraten, gekocht oder gegrillt.<br />

In den einzelnen Regionen finden auch<br />

noch direkt an den Pisten Wintergrillshows<br />

statt. Bei den Produktverkostungen<br />

kann man die ausgezeichnete<br />

Fleischqualität nicht nur geschmacklich<br />

kennenlernen, sondern bei den Grillprofis<br />

auch einiges für die eigene Grillkarriere<br />

lernen. Die Gäste werden hier<br />

auch über die AMA-Gütesiegel- und<br />

Biorindfleischqualität aufgeklärt. Denn<br />

nur ausgezeichnete Fleischqualität, der<br />

perfekte Zuschnitt und die sorgfältige<br />

Zubereitung führen zum meisterlichen<br />

Ergebnis. Dass das auch im Winter und<br />

bei Minusgraden bestens funktioniert,<br />

werden Ihnen die Snow&Beef-Grill-<br />

Profis gerne beweisen. Alle Details<br />

sowie alle Regionen und die teilnehmenden<br />

Betriebe finden Sie aktuell<br />

immer unter www.snowandbeef.at.<br />

25.01.2020<br />

Semmering-Waldheimat-<br />

Veitsch, Panoramarestaurant<br />

W11 am Stuhleck<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

01.02.2020<br />

Niederösterreich, JoSchi<br />

Sporthaus am Hochkar<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

08.02.2020<br />

Niederösterreich, AnnaAlm<br />

am Annaberg<br />

Haubenkoch und Grillweltmeister<br />

Adi Bittermann<br />

08.02.2020<br />

Saalbach-Hinterglemm<br />

Leogang Fieberbrunn,<br />

Hendlfischerei in Leogang<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

15.02.2020<br />

Niederösterreich,<br />

S´Balzplatzerl auf der<br />

Gemeindealpe Mitterbach<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

22.02.2020<br />

Niederösterreich, Raxalm-<br />

Berggasthof auf der Raxalm<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

22.02.2020<br />

Niederösterreich, Wexllounge<br />

in St.Corona a. W.<br />

Doppelgrillweltmeister<br />

Adi Matzek<br />

8


NEWSnews<br />

Erstes Weber<br />

Familienfest<br />

Zu einem großen Herbstfest für die ganze Familie<br />

luden am 4., 5. und 12. Oktober die Weber Original<br />

Stores in Salzburg, Marchtrenk und Wien Süd /<br />

Brunn am Gebirge ihre Teammitglieder, Freunde<br />

und Kunden.<br />

Mehr als 2.000 begeisterte Besucher fanden an den<br />

drei Schauplätzen ein großes Programm mit Kinder-<br />

Grillspaß-Rallye (Fühlstationen, Fragestationen,<br />

Ballwurfstation), einer Hüpfburg und gemeinsamem<br />

Pizzagrillen sowie einer Action- und Chillout-Zone<br />

mit Kinderkino. Ein Eisbär verteilte Getränke an die<br />

Kleinen und für jedes teilnehmende Kind gab es am<br />

Schluss gratis einen Weber Spielzeuggrill zum Mitnehmen.<br />

Mehr als 600 dieser attraktiven Kindergrills<br />

wurden verteilt.<br />

Spiceworld<br />

treibts bunt<br />

Die 2005 gegründete Salzburger Gewürzmanufaktur<br />

Spiceworld hat mit dem TV-Starkoch Roland<br />

Trettl nicht nur einen populären Markenbotschafter<br />

an Bord geholt, sondern sich auch sonst komplett<br />

neu aufgestellt. Geschäftsführer Lukas M.<br />

Walchhofer übernahm die Anteile von Unternehmensgründer<br />

Willi Pichler und ist jetzt gemeinsam<br />

mit Trettl sowie Zaltech-Geschäftsführer Helmut<br />

Gstöhl Gesellschafter der Spiceworld GmbH. Der<br />

oberösterreichische Gewürzhersteller Zaltech war<br />

bereits 2018 als Mehrheitseigentümer bei Spiceworld<br />

eingestiegen. Mit der neuen Struktur gibt es<br />

auch einen völlig neuen Markenauftritt mit knalligen<br />

Farben und markigen Sagern.<br />

Für die Erwachsenen gab es währenddessen ein<br />

Show-<strong>Grillen</strong> der Grillmeister der Weber Grill<br />

Academy Original, einen Fassbieranstich, eine<br />

Wein- & Sturmverkostung sowie Street Food und<br />

die Smokey Joe Bar.<br />

In den Shops gab es exklusive Weber-Aktionen und<br />

die Beratung durch die Grillmeister der Academy.<br />

9


essen & trinken<br />

Die Reifeprüfung<br />

Der Steaksommelier in der Gastronomie spricht gerne von „Dry Aging“ und „Wet Aging“,<br />

wenn er die beiden Weltreligionen der Fleischreifung beim Namen nennt, der Praktiker<br />

schlicht von „Trockenreifung“ und „Vakuumreifung“. Dazu kommen dann noch einige spezielle<br />

Nischenmethoden und Varianten. Um ein für alle Male die kulinarische Relevanz der<br />

unterschiedlichen Reifungsarten abzuklären, traf sich im Oktober eine Expertenrunde bei<br />

Leo Gradl, dem multiplen Grillweltmeister im Stillen Tal.<br />

10


essen & trinken<br />

In seiner sehenswerten Schaureifung hat der Haubenküchen-<br />

Aussteiger und Grillexperte Leo Gradl ja immer ein paar prächtige<br />

Englische und Karrees herumhängen, die dort auf ihren sensorischen<br />

Zenit warten. Im September kamen jedoch noch einige besondere<br />

Fleischstücke dazu, die Leo für uns im kontrollierten Klima<br />

seiner gläsernen Reifekammer auf vier verschiedene Arten zur Höchstleistung<br />

brachte: Neben der Trockenreifung am Haken und der Nassreifung<br />

im Vakuum waren das die Reifung in der Mineralwasserbox<br />

sowie jene in der Holzasche, die Leo seinen Ahnen abgeschaut hat.<br />

Das Fleisch. Interessiert hat uns dieser Vergleich der Reifungsmethoden<br />

ja nicht nur hinsichtlich der Auswirkungen auf klassische Grillsteaks<br />

vom Rind. Auch die Relevanz der Reifung für ein Schweinskarree stand<br />

zur Debatte, daher wurden sowohl das Rind- als auch das Schweinefleisch<br />

mit den gleichen Verfahren gereift – allerdings mit unterschiedlicher<br />

Dauer. Und für diesen Test kamen der Vergleichbarkeit wegen<br />

natürlich nur idente Teilstücke vom jeweils gleichen Tier in Frage, als<br />

Basis dienten uns dabei zwei österreichische Topqualitäten, da dieses<br />

Thema wohl am ehesten eine anspruchsvolle Klientel interessiert.<br />

Vom „Cult Beef“ kamen die Prime Ribs – also von handverlesenen österreichischen<br />

Fleckvieh-Kalbinnen, die den strengen Selektionskriterien<br />

des Markenprogrammes entsprochen haben. Dieses Fleisch wird für<br />

Cult Beef normalerweise ohne Knochen in Vakuum gereift, für unseren<br />

Test hat uns der Onlineshop von Wiesbauer Gourmet eine Ausnahme<br />

gemacht und die Teilstücke samt Knochen vom „Englischen“ getrennt<br />

und frisch bei Leo´s Grillschule angeliefert. Sechs Wochen hatte das<br />

Fleisch dort dann Zeit, sich bei rund 1°C und perfekter Luftfeuchtigkeit<br />

zu entwickeln.<br />

Das Schweinefleisch wiederum kam von der Qualitätslinie „Natürlich<br />

Niederösterreich Duroc Strohschwein“, hier wurden Karrees mit Knochen<br />

und Schwarte in Leos Biohof Schurzmühle im Stillen Tal gebracht.<br />

Allerdings erst gut drei Wochen später als das Rind, da hier nur eine<br />

Gesamtreifung von rund 20 Tagen angepeilt war. Und auch dieses<br />

Fleisch bezogen wir beim Onlineshop von Wiesbauer Gourmet.<br />

11


essen & trinken<br />

4<br />

Die getesteten Reifungsmethoden<br />

Die Nassreifung. Die gebräuchlichste Methode zur Fleischreifung<br />

ist heute die Vakuumreifung. Das hat handfeste wirtschaftliche<br />

Vorteile, denn der Verlust durch die Abtrocknung<br />

der Oberfläche und durch unerwünschte Keime ist bei diesem<br />

Verfahren marginal. Auch sind die Ergebnisse dieser Reife oft<br />

richtig gut – wenn sie nicht zu lange dauert, wie bei so manchen<br />

weitgereisten Teilstücken. Durch den Luftabschluss ist<br />

diese Reifung nämlich eine absolut anaerobe, die bei langer Lagerung<br />

gerne dumpfe, sauerkrautähnliche Geschmacksnoten im<br />

Fleisch produziert. Deshalb gibt es aber auch sehr erfolgreiche<br />

Kombinationen aus Trocken- und Nassreifung, die bei unserem<br />

Test jedoch nicht in Frage kamen, da wir ja auf die Unterschiede<br />

aus waren.<br />

Die Trockenreifung, auch Dry Aging genannt, war früher einmal<br />

der Standard, als der Fleischer die Schlachthälften oder<br />

Teilstücke im Kühlhaus einfach „abhängen“ ließ. Heute ist das<br />

ebenso rar geworden wie die Fleischhauergeschäfte, wird dafür<br />

aber immer mehr von eigenen Steakspezialisten zelebriert und<br />

weiterentwickelt. Geschützt von der eigenen Fettschicht oder<br />

auch einer Schicht Rindertalg bzw. Schweineschmalz kann das<br />

Fleisch dabei luftig reifen und verliert durch die Wasserverdunstung<br />

auch ordentlich an Gewicht. Gut trocken gereiftes<br />

Rindfleisch riecht und schmeckt im Anschnitt auch nach vielen<br />

Wochen noch fast wie frisch – nur viel intensiver und ein wenig<br />

nussig. Jene Hautgouts hingegen, die von manchen Steakhäusern<br />

als Gipfel des Dry Aging vermarktet werden, sind aus unserer<br />

Sicht schlicht und einfach Fehlnoten.<br />

Fleischreifung<br />

Frischfleisch ist kurz nach der Schlachtung kulinarisch eigentlich<br />

ziemlich unattraktiv, denn es ist noch zäh und hat wenig<br />

Geschmack. Erst durch die fachgerechte Reifung wird es zart,<br />

aromatisch, hat eine größere Wasserbindungsfähigkeit und<br />

bleibt beim Garen saftig.<br />

Die Fleischreifung spielt sich unabhängig vom Reifeverfahren<br />

innerhalb der Muskelfasern ab und beginnt bereits beim Abkühlen<br />

des noch schlachtwarmen Fleisches, das vorerst steif<br />

wird und schnell Wasserbindungsvermögen verliert. Das in<br />

der Muskulatur befindliche Glykogen wird dann mit der Zeit<br />

zu Lactat abgebaut, das dabei entstehende ATP (Adenosintriphosphat)<br />

sorgt dafür, dass die Muskelkontraktion nachlässt<br />

und das Fleisch langsam wieder weicher wird. Freiwerdende<br />

Enzyme, wie Cathepsine und Calpaine, bewirken nämlich ein<br />

Auflösen der Muskelfaserstrukturen und sorgen somit für eine<br />

zunehmende Zartheit und eine Intensivierung des Fleischaromas.<br />

Die Dauer des Reifungsprozesses hängt von der Fleischart ab:<br />

Bei Geflügel sollte man drei Tage Geduld haben, bei Rindfleisch<br />

schon mindestens 14 Tage, für Kurzbratteile besser<br />

noch länger. Allerdings spielen sich die größten Veränderungen<br />

auch hier während der ersten 10 Tage ab.<br />

12


essen & trinken<br />

CULT BEEF<br />

TOP-STEAKS AUS ÖSTERREICH<br />

Die Marke „Cult Beef“ steht für österreichisches<br />

Rindfleisch in Spitzenqualität,<br />

das den Vergleich mit internationalen<br />

Topqualitäten nicht scheuen muss. Nur<br />

Kalbinnen, also junge, weibliche Rinder,<br />

die noch nicht gekalbt haben, kommen<br />

für dieses Qualitätsprogramm überhaupt<br />

in Frage, denn deren Fleisch ist tendenziell<br />

von hoher Qualität, zart in der Faser<br />

und gut marmoriert. Als genetische<br />

Grundlage werden heimisches Fleckvieh<br />

(international „Simmentaler“ genannt)<br />

bzw. Fleckvieh-Kreuzungen mit Fleischrassen<br />

bevorzugt.<br />

Basis der CULT BEEF-Produktion sind natürlich<br />

die Richtlinien des AMA-Gütesiegels,<br />

dazu kommen jedoch noch ein paar<br />

weitere strenge Kriterien. Beispielsweise<br />

die optimale Fleischfarbe, ausreichende<br />

Fettabdeckung und eine bestimmte Intensität<br />

der Marmorierung (im Fachjargon:<br />

Fettklasse 3 und 4). Das Alter<br />

des Tieres muss jünger als 22 Monate<br />

sein, das Schlachtgewicht liegt bei etwa<br />

360 kg. Ein wichtiges Thema ist natürlich<br />

auch die Reifung, die für die Marke CULT<br />

BEEF mindestens 14 Tage dauern muss.<br />

Aqua Aging – die Reifung im Mineralwasser – ist eine Sache für<br />

Profis. Von den Systemen, die am Markt sind, hat sich Leo für eine<br />

ausgereifte Aging Box aus Vorarlberg entschieden, die unter dem<br />

Namen „Payer Aging“ in Größen von 20 bis 140 kg erhältlich ist.<br />

Man sollte nämlich schon eine ganze Box voll schlichten, damit<br />

das Konzept richtig funktioniert. Denn das Fleisch wird in diesen<br />

Behältern dicht an dicht in Mineralwasser eingelegt und reift dann<br />

unter zusätzlichem, genau definiertem mechanischen Druck mindestens<br />

vier Wochen. Wasser, Mineralien und Kohlensäure sollen<br />

dafür sorgen, dass sich eine optimale mikrobakterielle Flora bilden<br />

kann. Die Gase, die sich während der Reifung bilden, können allerdings<br />

austreten. Ein Vorteil dieser Methode: Es können bei Bedarf<br />

jederzeit Teile entnommen und dazugelegt werden.<br />

Die Reifung in der Holzasche geht auf eine alte Konservierungsmethode<br />

zurück, die Leo Gradl für seine Reifekammer verfeinert<br />

hat. Das ist nämlich im Prinzip eine Trockenreifung, nur dass statt<br />

einer Talgschicht fein gemahlene Holzkohlenasche auf die Fleischoberfläche<br />

kommt. Die hat zum einen antibakterielle Wirkung,<br />

wie schon die Ahnen wussten, zum anderen aber auch Auswirkungen<br />

auf Fleischtextur und Geschmack, wie wir uns überzeugen<br />

konnten. Um die hygienische Wirkung zu perfektionieren, erhitzt<br />

Leo die fertig gemahlene Asche übrigens noch einmal gründlich<br />

durch, bevor sie als „Rub“ auf das Fleisch kommt.<br />

Es gäbe natürlich noch weitere interessante Aging-Methoden zu<br />

beschreiben, wie etwa die Reifung in der Rinderbutter (Rindertalg),<br />

die wir in der <strong>GRILLZEIT</strong> bereits vorgestellt haben, oder das<br />

sehr spezielle Luma-Verfahren, wo ein Pilz die Fleischoberfläche<br />

besiedelt, der nicht nur nach Camembert aussieht, sondern auch<br />

danach schmeckt. Aber das hätte für diesmal den Rahmen unseres<br />

Tests gesprengt, bei dem wir immerhin bereits acht Kandidaten zu<br />

verkosten hatten.<br />

Nur zwei bis drei Prozent des gesamten<br />

österreichischen Angebotes schaffen es<br />

am Ende in dieses handverlesene Sortiment,<br />

dessen Geheimnis die genannte<br />

Selektion, die Reifung und die nachvollziehbare<br />

regionale Herkunft ist. Das Einlegeetikett<br />

im Vakuumbeutel informiert<br />

nämlich über Name und Ort der AMAzertifizierten<br />

Landwirtschaft, von der das<br />

Fleisch stammt.<br />

13


essen & trinken<br />

Zubereitung und<br />

Verkostung<br />

D<br />

ie Prime Ribs am Knochen wurden zur Vorbereitung<br />

ausgelöst und in gleich dicke Tranchen geschnitten,<br />

die nur leicht gesalzen direkt auf den heißen Gussrost<br />

kamen. Beim Aqua Aging war das Ausbeinen allerdings<br />

schon vor der Reife passiert, da das Fleisch nur<br />

in Stücke geschnitten in die Reifungsbox passte und uns die<br />

Reifung am Knochen im Wasser auch als zu riskant erschienen<br />

war. Als optimale Kerntemperatur für die Steaks von der Hochrippe<br />

peilte Leo Gradl 54°C nach dem Rasten an, also mussten<br />

sie spätestens mit 50°C vom Rost. Das gewährleistete die Garstufe<br />

„medium rare“, die diesem Fleisch besonders gut steht<br />

und für diese Verkostung definiert war.<br />

Bei den Schweinskarrees wurde erst der Knochen und dann<br />

auch die Schwarte entfernt, dann kam das Fleisch in dicke<br />

Tranchen geschnitten als ausgelöste Koteletts auf den Rost.<br />

Deren Wunsch-Kerntemperatur lag hier naturgemäß höher,<br />

mit ca. 65°C aber gerade richtig, um noch saftige Koteletts am<br />

Teller zu haben.<br />

Der Reihe nach nahm sich die Runde dann die einzelnen Steaks<br />

vor, die Leo Gradl grillmeisterlich auf den Punkt gegrillt hatte.<br />

Gestartet wurde übrigens nicht mit einem der gereiften Exemplare,<br />

sondern als Vergleichsbasis hatten wir sowohl beim<br />

Prime Rib als auch beim Schweinskarree frische Teilstücke zur<br />

Verfügung, die erst wenige Tage Reifung hinter sich hatten.<br />

Und auch diese waren übrigens – schon aufgrund der ausgezeichneten<br />

Basisqualität und der gekonnten Zubereitung<br />

– beide schon wirklich gut. Als Beilage zur Neutralisierung<br />

zwischendurch gab es lediglich Brot und in der Salzkruste gebackene<br />

Erdäpfel.<br />

Die Ergebnisse. Es war einerseits enger, als wir erwartet<br />

haben, dann aber wieder eine klare Sache. Und interessanterweise<br />

schlugen sich die einzelnen Reifungsmethoden bei Rindund<br />

Schweinefleisch manchmal doch recht unterschiedlich.<br />

Aber auch die zehn Fleischexperten der illustren Runde waren<br />

sich da nicht immer ganz einig. Nach den Einzelbewertungen<br />

sowie gemeinsamen Analysen und Diskussionen kristallisierten<br />

sich dann aber doch folgende Ergebnisse heraus:<br />

14


Ergebnisse Vakuumreifung.<br />

Dieser gebräuchlichste und<br />

daher wohl auch gelernteste<br />

Reifungsgeschmack kam<br />

einfach durch die Bank recht<br />

gut an. Für manche sogar am besten.<br />

Sowohl Schweinefleisch als auch Rindfleisch profitierten<br />

„wet aged“ gegenüber den Frisch-Proben signifikant bei der<br />

Textur, beim Schweinefleisch wurde der Biss dieser Probe<br />

sogar als besonders angenehm empfunden. Geschmacklich<br />

war die Verbesserung allerdings minimal, weil schon das Ausgangsprodukt<br />

sehr gut ankam. Beim Prime Rib Steak war das<br />

Upgrade durch die Vakuumreifung nicht nur bei der Textur,<br />

sondern auch beim Geschmack sehr deutlich – Rindfleisch<br />

profitiert eben besonders von einer fachgerechten Reifung.<br />

Der Biss war angenehm, das Aroma wurde als sauber und<br />

sehr typisch wahrgenommen.<br />

Ergebnisse Trockenreifung. Während das Dry Aged Duroc<br />

beim Geschmack nur knapp vor dem nass gereiften lag, fiel<br />

dieser Unterschied beim Rindfleisch klarer aus. Aber auch hier<br />

gab es einige Experten, die eher das vakuumgereifte Prime<br />

Rib Steak als Optimum bevorzugten. Dass also Cult Beef<br />

meist vakuumiert erhältlich ist (z.B. bei Wiesbauer Gourmet),<br />

schadet der Klasse dieses Kalbinnen-Fleisches ganz und gar<br />

nicht. Zudem ist es vielleicht lohnend, die beiden Reifungsmethoden<br />

zu kombinieren – also etwa drei Wochen Nassreifung<br />

mit anschließender Trockenreife, oder umgekehrt. Wir<br />

bleiben da am Ball.<br />

Ergebnisse Reifung im Mineralwasser. Von dieser Methode<br />

konnte das Schweinefleisch am besten profitieren. Der<br />

feste Muskel des Karrees, das im Ganzen gereift wurde, hatte<br />

nach drei Wochen Reifung in der Aqua Box die weichste<br />

Textur aller vier Proben, ohne dabei ausgelaugt zu wirken.<br />

Während manche diesen Kandidaten sensorisch besonders<br />

hoch einschätzten, war das Fleisch manchen sogar ein wenig<br />

zu reif. Alles in allem aber scheint diese Methode sich bei<br />

passender Dosierung sehr gut für die Schweinefleischreifung<br />

zu eignen.<br />

Ergebnisse Reifung in der Holzasche. Diese Reifungsmethode<br />

ist natürlich auch ein Spektakel. Wer mit den<br />

schwarzen Fleischstücken in Berührung kam, sah aus wie<br />

Aschenputtel. Und wenn man die schwarze Außenschicht<br />

vor der Zubereitung der Steaks nicht gründlich abschneidet,<br />

SCHWEINFLEISCH<br />

MIT MATURA<br />

Die ausreichende Fleischreifung ist<br />

bei Rindfleisch zum Kurzbraten oder<br />

<strong>Grillen</strong> bekanntermaßen eines der<br />

wichtigsten Qualitätskriterien, gewinnt<br />

aber auch bei hochwertigem<br />

Schweinefleisch immer mehr an<br />

Bedeutung. Denn erst durch eine<br />

gewisse Lagerung, im Fachjargon<br />

früher „Abhängen“ genannt, erreicht<br />

ein Steak oder Kotelett das Maximum<br />

an Zartheit und Aroma. Wobei<br />

dieser enzymatische Prozess bei<br />

Schweinefleisch deutlich schneller<br />

vonstatten geht als bei Rindfleisch.<br />

Der Begriff „Frischfleisch“ sollte also<br />

lieber nicht immer allzu wörtlich genommen<br />

werden, außer es geht um<br />

das keimsensible Faschierte oder um<br />

Teilstücke für die Siedefleischküche,<br />

große Braten und <strong>BBQ</strong>, wo die langsame<br />

Garung auch die Aufgaben<br />

der Fleischreifung übernimmt. Hier<br />

ist absolute Frische tatsächlich von<br />

Vorteil.<br />

bringt sie eine intensive, rauchige Würze, die wohl nicht<br />

zu jedem Rezept passt. Wider Erwarten kam die Holzasche<br />

auf dem Cult Beef bei den Experten aber deutlich<br />

besser an als auf dem Duroc Karree. Während die sehr eigene<br />

Textur und der Geschmack nach dieser Reifung dem<br />

Rindfleisch sehr gut taten, wurde das Schweinefleisch in<br />

der Konsistenz als etwas leimig wahrgenommen. Ein Hinweis<br />

darauf, dass auch hier beim Schwein eine kürzere<br />

Reifungszeit als drei Wochen angepeilt werden sollte.<br />

15


essen & trinken<br />

NEW PIG PLAYER<br />

Unser Fazit. Beim Schweinefleisch brachte es einer der Experten<br />

auf den Punkt: „Eine Woche Reifung ist super, alles<br />

andere Luxus!“ Aber ein sehr leistbarer, wie wir meinen, den<br />

man sich hin und wieder gönnen sollte. Und eine gewisse<br />

Mindestreifung ist auch beim Duroc sehr ratsam, auch wenn<br />

es nicht wie in unserem Fall gleich drei Wochen sein müssen.<br />

Aber eine Woche wirkt hier schon Wunder und verbessert die<br />

Qualität enorm.<br />

Geschmacklich fanden sich Vakuumreife und Trockenreife<br />

trotz der merkbaren Unterschiede auf Augenhöhe – mit<br />

leichten Vorteilen für das Dry Aged Duroc. Die Reifung im<br />

Mineralwasser funktionierte beim Karree ebenfalls sehr gut,<br />

die Asche wiederum stand dem Schweinskotelett bei weitem<br />

nicht so gut wie dem Steak.<br />

Dass Rindfleisch erst nach einigen Wochen zur Höchstform<br />

aufläuft, ist bekannt, und die sechs Wochen in Leos Kühlung<br />

haben ihm in jedem Fall sehr gut getan. Wobei sich gerade in<br />

den ersten zwei Wochen wohl am meisten in Sachen Zartheit<br />

getan hat, danach entwickelte sich hauptsächlich noch der<br />

Geschmack – je nach Reifungsmethode ein wenig anders.<br />

Für uns lag da unterm Strich letztendlich die Trockenreifung<br />

knapp vor der Nassreifung, aber auch die Trockenreifung in<br />

der Holzasche war für manchen Favorit.<br />

Letztendlich ist es dann wohl genau so wie beim Wein, wo<br />

die Fasslagerung andere Geschmacksnoten ergibt als der<br />

Ausbau im Tank. Durch die Wahl der Fleischreifung haben wir<br />

heute Gelegenheit zur Abwechslung und neue Geschmackserlebnisse<br />

kennenzulernen.<br />

Mit dem AMA-Gütesiegel-Qualitätsfleischprogramm<br />

„Natürlich Niederösterreich<br />

Duroc“ hat die Erzeugergemeinschaft Gut<br />

Streitdorf schon 2016 am österreichischen<br />

Schweinefleisch-Sektor gemeinsam mit<br />

dem Vertriebspartner Wiesbauer Gourmet<br />

neue Benchmarks für gehobene Fleischqualität<br />

und deren erfolgreiche Vermarktung für<br />

Gastronomiekunden und Endverbraucher<br />

gesetzt.<br />

Mit dem AMA-Gütesiegel-Zusatzmodul<br />

„Mehr Tierwohl“ hat man das Programm<br />

jetzt noch einmal durch einige Kriterien aufgewertet,<br />

sodass das Natürlich Niederösterreich<br />

Duroc nun auch in die Kategorie der<br />

„Strohschweinprogramme“ einzuordnen ist.<br />

Denn die Schweine können im Stall jederzeit<br />

frei wählen, ob sie sich im Boxen-Innenbereich<br />

oder doch lieber im stroheingestreuten<br />

Auslaufbereich aufhalten wollen. Dort stehen<br />

ihnen noch zusätzlich Rauhfutterraufen<br />

mit üppig Heu und Stroh für ein ausgiebiges<br />

Beschäftigungsprogramm zur Verfügung.<br />

Die Natürlich Niederösterreich Duroc Strohschweine<br />

werden übrigens ausschließlich<br />

mit zertifiziert gentechnikfreien Futtermitteln<br />

versorgt. Mit der angepassten Rationsgestaltung<br />

nach einem Fütterungsversuch<br />

der Universität für Bodenkultur konnte<br />

durch die spezielle Futterzusammensetzung<br />

noch mehr intramuskuläres Fett ins Fleisch<br />

gebracht werden, welches für dessen kulinarische<br />

Qualität mitverantwortlich ist. Nachweislich<br />

hat sich dadurch auch der Anteil der<br />

gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

signifikant erhöht.<br />

Reife-Tastings im Stillen Tal<br />

Wer selbst einmal die feinen Unterschiede der Reifemethoden<br />

am Gaumen spüren möchte, hat dazu bei einem der einschlägigen<br />

Steak-Kurse von Leo Gradl Gelegenheit, bei denen die unterschiedlichsten<br />

Praxisexemplare perfekt zubereitet und anschließend gemeinsam<br />

mit einem guten Glas Wein verkostet werden. Seine Grillschule<br />

– die historische Schurzmühle – liegt im Stillen Tal mitten im Wald, versteckt<br />

an einem kleinen Bach mit Weiher. Dort lebt und grillt Leo zusammen<br />

mit seiner Kerstin, zwei Hunden, etlichen Hühnern, Gänsen,<br />

Enten, einigen Ziegen und Waldschafen – sowie oft vielen Gästen.<br />

Informationen: Grillschule Leo Gradl, Thomastal 10,<br />

4362 Pabneukirchen. Tel: 07266/59087 Mail: info@leos-grillschule.at<br />

16


tastings<br />

Auch wenn sich prinzipiell die Frage stellt, warum<br />

man Fleisch überhaupt ersetzen muss, wenn man<br />

es eigentlich ablehnt, haben Imitate derzeit weltweit<br />

Konjunktur. Besonders im Burger, wo Struktur<br />

und Biss klarerweise nicht an echtes Fleisch heranreichen<br />

müssen, gibt es etliche internationale Patty-Konzepte<br />

mit prominenten Unterstützern wie Paul McCartney,<br />

Bill Gates und Lewis Hamilton. Aber wie das so ist, wenn<br />

Produkte versuchen, andere zu imitieren, handelt es sich<br />

bei allen aktuellen Ohne-Laberln um stark industriell verarbeitete<br />

Lebensmittel mit oft schrägen Inhaltsstoffen, elend<br />

langen Zutatenlisten und schwer überprüfbaren Nachhaltigkeitsversprechen.<br />

Sowohl die gesundheitlichen Vorteile wie<br />

auch die ökologischen bleiben damit zwar großteils auf der<br />

Strecke, immerhin aber kommt ein Fleischkloß aus Erbsen,<br />

Soja und Roten Rüben ohne Schlachthof aus.<br />

Grund genug, um uns als Carnivore gemeinsam mit Veganern<br />

durch das aktuelle Angebot im Handel zu kosten.<br />

Die fleischlosen Burger-Patties wurden also ganz normal im<br />

LEH erstanden und laut Anleitung auf der Packung zubereitet.<br />

Dann kamen die Laberl wie gelernt jeweils mit Ketchup,<br />

einem Salatblatt sowie einer Tomatenscheibe und leicht<br />

angerösteten Zwiebelringen in einen handelsüblichen Bun.<br />

BURGER<br />

mit OHNE<br />

An den aktuell so gehypten fleischlosen Burgern<br />

konnte auch die <strong>GRILLZEIT</strong> nicht vorbei, holte<br />

sich kurzerhand einige Vegetarier und Veganer<br />

mit an Bord und bat zur ultimativen Vergleichsverkostung.<br />

Die Verkostung. Der Next Level Burger basiert der Beschreibung<br />

nach auf Champignons, Erbsen, Soja und Weizen<br />

und fiel am Grill dadurch auf, dass er rund drei Mal so lange<br />

benötigte, um durchzugaren, wie die anderen Kandidaten.<br />

Was nicht zuletzt auch an seiner massiven Höhe lag, die<br />

beim Essen ebenfalls eher als störend empfunden wurde.<br />

Sein Geschmack war undefinierbar und unauffällig mit einer<br />

gewissen Holznote, störte aber immerhin nicht jenen der<br />

anderen Zutaten.<br />

Gänzlich durchgefallen ist in unserer Runde jedoch das auf<br />

Soja und Weizen basierende Nestlé-Produkt Garden Gourmet<br />

Incredible Burger. Einmal abgesehen davon, dass man die<br />

Temperatur am Grill auf ein Minimum herunterfahren muss,<br />

da er sehr schnell zu schwärzen beginnt, fiel allen am Tisch<br />

eine unangenehme Säure und der künstliche Geschmack auf.<br />

Der US-amerikanische Beyond Burger konnte Fleischesser wie<br />

Veganer noch am ehesten überzeugen. Er ist geschmacklich<br />

von Fleisch zwar immer noch meilenweit entfernt, aber das<br />

Erdnuss-ähnliche Aroma des intensiv gewürzten Erbsenproteins<br />

ist durchaus gefällig und harmonisch. Und Konsistenz<br />

wie Optik kommen wirklich sehr nahe an ein Rindfleischpatty<br />

heran – bis hin zum Saft der Roten Rübe, der eine kleine<br />

Medium-rare-Illusion schafft.<br />

Fazit: Wer den Geschmack von Fleisch mag und sucht, wird<br />

von den drei im Handel angebotenen Varianten sicher nicht<br />

restlos begeistert sein. Mit dem Beyond Burger aber konnten<br />

wir uns durchaus anfreunden. Wobei man das auch von<br />

jedem ganz normalen Falafel oder Gemüselaibchen behaupten<br />

kann.<br />

18


tastings<br />

Bohnen Contest<br />

Im 6. Wiener Gemeindebezirk entwickelte sich ein kleines<br />

Steh-Café namens „Black Dogs Coffee“ schräg vis-à-vis<br />

dem Raimundtheater zum Geheimtipp anspruchsvoller<br />

Kaffeesieder. Denn neben dem schnellen Shot oder dem<br />

Cappuccino to go bekommt man dort die frisch gerösteten<br />

Bohnen der speziellen Mischungen des Hauses auch<br />

in der Kilopackung für daheim. Und weil nicht jeder in Wien<br />

wohnt, aber auch weil das BDC nicht immer offen hat, freuen<br />

wir uns über den Onlineshop auf www.blackdogs.at, wo man<br />

die Röstungen auch elektronisch ordern kann.<br />

Wir haben das ausprobiert und die vier beliebten Sorten des<br />

Black Dogs Coffee bestellt, um sie mit unserem Redaktions-<br />

Equipment – einer Ditting-Mühle und einer italienischen<br />

Dualboiler-Espressomaschine – auf Herz und Nieren zu testen.<br />

Natürlich ist diese Test-Konstellation individuell und eher italophil<br />

angelegt (mit Cold Dripping haben wir nichts am Hut),<br />

für die Freunde des Siebträger-Espressos aber sicher recht aussagekräftig.<br />

Um den unterschiedlichen Konsumgewohnheiten gerecht zu<br />

werden, haben wir die Kaffees ohne und mit Zucker und ohne<br />

sowie mit Milchschaum zubereitet. Mit recht unterschiedlichen<br />

Ergebnissen.<br />

Dosiert haben wir ca. 9 g gemahlenen Kaffee fürs Einfachsieb,<br />

wobei wir den Mahlgrad an den jeweiligen Kaffee angepasst<br />

haben, um etwa gleiche Durchlaufzeiten zu erreichen.<br />

Der „Doghouse“ ist die Standardmischung von Black Dogs<br />

für die Espressomaschine und soll alle Einsatzbereiche vom<br />

kleinen Schwarzen bis zum Cappuccino und von der Siebträgermaschine<br />

bis zum Vollautomaten abdecken. Der Blend aus<br />

70% Arabica aus Süd- und Mittelamerika sowie 30% Robusta-<br />

Bohnen kostet € 32,- pro kg.<br />

Unser Eindruck: Als Espresso etwas säurebetont und fruchtig,<br />

mit zarter Crema. Mit geschäumter Milch bzw. als Melange<br />

liefert er ein sehr klassisches Geschmacksbild, das auch gut in<br />

ein Wiener Kaffeehaus passen würde.<br />

Der „Mudsnout“ ist ein lupenreiner „Cuba Torquino“, also<br />

100% Arabica. Um € 36,- bekommt man hier eine Rarität,<br />

die dem begehrten Blue Mountain ähnelt.<br />

Unser Eindruck: Für einen reinen Arabica hat der Kubaner<br />

eine sehr schöne Crema, ist geschmacklich als Espresso aber<br />

eher säurebetont. Das liefert mit Milch ein Heißgetränk der<br />

eleganten Art, könnte aber auch ein Fall für die Freunde des<br />

Kaffeefilters sein.<br />

Der „Mokkadog“ wurde eigentlich eher für die klassische<br />

Mokkakanne entwickelt. Er ist ein Blend aus drei verschiedenen<br />

Robustas (Vietnam, Ghana, Uganda), die zusammen<br />

65% der Mischung stellen, sowie 35% indischem<br />

Arabica. Bei Auswahl und Röstung der Bohnen wurde auf<br />

die Hitzestabilität geachtet, um ihn für die Bialetti zu rüsten.<br />

Der Preis: € 28,- pro kg.<br />

Unser Eindruck: Der Mokkadog will viel Druck, wie er das von<br />

der Mokkakanne gewohnt ist. Bei sehr feiner Mahlung entwickelt<br />

er nämlich auch im Siebträger eine schöne Crema und<br />

die Säure tritt zurück. Damit wird er zum Italo-Klassiker von<br />

der Herdplatte.<br />

Der „Muzzle“ ist ein reinrassiger Robusta aus Vietnam, spricht<br />

aber perfekt italienisch. Geschmacklich kann er locker mit<br />

jedem Arabica mit, liefert aber eine im Vergleich relativ hohe<br />

Koffeindosis. € 30,- pro kg.<br />

Unser Eindruck: Eigentlich ist er ja als Espresso-Spezialist angelegt,<br />

entpuppte sich aber auch mit geschäumter Milch und<br />

Zucker als genialer und typischer Süditaliener. Schokoladig,<br />

cremig, hocharomatisch. Und als Espresso lieferte er (bei nicht<br />

zu feiner Mahlung!) sowieso eine wunderbar dichte und seidige<br />

Crema und einen schön dickflüssigen 20-Sekunden-Shot.<br />

Der Favorit der Redaktion!<br />

19


tastings<br />

DIE FEUER-PROBE<br />

Mit ihren 24 einzelnen Gläschen hinter<br />

24 nummerierten Türchen ist die<br />

„Tasting Box“ von Fireland Foods<br />

natürlich ein pfiffiger Adventkalender<br />

für die zahlreichen Freunde der<br />

gepflegten Chilischote. Aber zugleich auch eine<br />

Top-Grundausstattung für das Gewürzregal der<br />

Feuerküche.<br />

Denn die zwei Dutzend hochwertigen Chiliprodukte<br />

in dem sehr ansprechend gestalteten<br />

Karton unterscheiden sich nicht nur durch ihre<br />

Schärfe, die übersichtlich nach einem 12-Punkte-<br />

System auf jedem Gläschen angekündigt wird,<br />

sondern auch ganz gehörig im Aroma. So ist die<br />

grüne „Jalepeno Hot-Sauce“ mit Schärfegrad 4<br />

auch geschmacklich nicht mit der „Habanero<br />

Hot-Sauce“ mit Schärfegrad 9 zu vergleichen.<br />

Was sich besonders dann bemerkbar macht,<br />

wenn man die Produkte als Basis eigener Rezeptkreationen<br />

verwenden will, wofür sie sich auch<br />

sehr gut eignen.<br />

Die schärfste Nummer im aufwendig gestalteten<br />

Karton ist übrigens die „End of Sanity<br />

Hot-Sauce“ mit vollen 12 Schärfepunkten, deren<br />

Name wirklich nicht zu viel verspricht. Nicht viel<br />

milder sind die „Gaboon Hot-Sauce“ (11 Punkte)<br />

und die „Bhut Jolokia Hot Sauce“ (10 Punkte),<br />

wogegen „Mahatma Curry Spice“ und der „Chicken<br />

Rub“ mit 2 Punkten eher von der Softforno-<br />

Fraktion sind. Aber das ist eigentlich gar nicht so<br />

relevant, denn diese Gläschen sind ja ohnehin<br />

viel zu schade, um als Mutprobe verschenkt zu<br />

werden. Denn die Chili-Produkte aus Niederösterreich<br />

sind von einer hervorragenden Qualität<br />

und passen – mit der entsprechenden Weisheit<br />

dosiert – in viele Rezepte der gehobenen Grillküche.<br />

Und wer an dem einen oder anderen<br />

Gläschen besonderen Gefallen findet, kann sich<br />

ja nach der Testphase die Version in der üblichen<br />

Haushaltsgröße bestellen. Und zwar online unter<br />

www.firelandfoods.at.<br />

Fireland Foods ist die größte österreichische<br />

Chili-Manufaktur und zählt auch international zu<br />

den besten der Welt, wie über 40 Auszeichnungen<br />

beweisen – unter anderem der Weltmeistertitel für<br />

karibische Grillsaucen 2015. Vor elf Jahren vom<br />

Inhaber Richard Fohringer im Herzen des Mostviertels<br />

gegründet, führt Fireland Foods inzwischen<br />

über 100 Artikel, von Saucen über Pasten bis zu<br />

frischen Pflanzen.<br />

Bio ist uns Wurst!<br />

Seit Mai dieses Jahres ist das mondäne Hietzing<br />

um eine kleine, aber feine kulinarische Attraktion<br />

reicher – die Würstlerei in der Lainzer Straße. Unlängst<br />

hatte ich Damenbesuch. Also nicht so, wie<br />

sie möglicherweise jetzt spontan gedacht haben,<br />

sondern umgekehrt. Ich besuchte Eva und Nina in ihrer<br />

noch sehr jungen Würstlerei im 13. Wiener Gemeindebezirk<br />

und erfreute mich dort nicht nur unerwarteter kulinarischer<br />

Freuden, sondern auch extrem sympathischer Gschichterln<br />

rund um die Entstehung der ersten reinen Bio-Würstelbraterei<br />

Wiens. Die beiden gestandenen Hietzingerinnen<br />

wuchsen als Nachbarskinder auf und da ihre Familien seit<br />

Jahrzehnten dem wunderbaren Hobby des <strong>Grillen</strong>s frönten,<br />

röstete man alsbald gemeinsam. Irgendwann, und das ist<br />

noch gar nicht allzu lange her, gelüstete den beiden Damen<br />

nach einer gemeinsamen Feier in der Wiener Innenstadt<br />

nach einem ordentlichen Mitternachssnack in Form von<br />

gebratenen Würsten am einschlägigen Stand. Aber, und<br />

darauf bestanden die Damen, bio müssten sie schon sein.<br />

Daraus wurde leider nichts, der Kompromiss in Form von<br />

„normalen“ Käsekrainern und Kalbsbratwürsteln schmeckte<br />

zwar ausgezeichnet, doch in dieser Nacht gebaren Eva und<br />

20


tastings<br />

Nina die Idee, diese offensichtliche Marktlücke zu schließen<br />

und selbst ein Lokal zu eröffnen, in denen es ausschließlich<br />

Bio-Würstel gibt. Doch nicht nur das, alles in ihrem Lokal<br />

Angebotene, sollte bio sein.<br />

Gesagt, getan. Nach einem gemeinsamen Wurstworkshop<br />

begaben sich die Modulabsolventin Eva und die Dolmetscherin<br />

Nina auf Location-Suche und wurden in der Lainzer<br />

Straße auf Nummer 7 fündig. Der dort etablierte Laden<br />

musste zusperren, das Lokal war günstig zu haben und so<br />

folgte am 31. Mai <strong>2019</strong> die feierliche Eröffnung des Mini-<br />

Lokals samt Schanigarten.<br />

– alles übrigens aus dem Waldviertler Biobetrieb Schober.<br />

Die Hirschbratwürstel liefert „wild.wald.wiese“, das Bio-<br />

Gebäck stammt vom Felber in unmittelbarer Nähe, nur für<br />

die Laugenbrezn fand man in Österreich keinen adäquaten<br />

Lieferanten – hier mußte man auf den TK-Anbieter Edna zurückgreifen.<br />

Mein persönlicher Einsteigertipp: Die „große Sauerei“ – eine<br />

kleine Auswahl mit drei verschiedenen Würsteln und jeder<br />

Menge köstlicher Beiwagerl.<br />

Willy Zwerger<br />

Das Speisenangebot ist durchaus mit dem eines Wiener<br />

Würstelstandes vergleichbar, allerdings mit einigen<br />

gravierenden Upgrades. So werden ausschließlich Bio-<br />

Produkte angeboten, wird nicht auf Pappdeckeln und mit<br />

Plastikgaberl serviert, sondern auf rustikalem Steingut und<br />

mit ordentlichem Besteck. Dazu gibt’s selbst gemachtes<br />

Proseccokraut, ebenfalls selbst kreierte und produzierte<br />

Trüffelmayonnaise, Zwiebelsenf, zwei Senfsorten, Ketchup<br />

sowie Schwarzbrot, Semmeln und zur Weißwurst natürlich<br />

Laugenbrezn. Und das alles zu hundert Prozent bio. Bei<br />

meinem Besuch durfte ich mich quer durch die Menükarte<br />

kosten, von Käsekrainern über Kalbsbratwürsteln bis hin zu<br />

Lammbratwürsteln und ganz hervorragenden Weißwürsten


essen & trinken<br />

22


essen & trinken<br />

Dirty<br />

Grilling<br />

Das <strong>Grillen</strong> in der Asche ist uns Pfadfindern<br />

ja nicht ganz unbekannt, aktuell jedoch wieder<br />

besonders in Mode. Sogar dicke Steaks<br />

werden heute beim „Dirty Grilling“ – mancherorts<br />

auch „Clinching“ genannt – direkt<br />

auf die Glut gelegt. Und zwar bevorzugt auf<br />

jene von Holz oder hochwertiger Holzkohle.<br />

Diese Methode funktioniert daher nur auf einem Holzkohlegrill<br />

oder einem Räucherofen bzw. auf einer offenen<br />

Feuerstelle – und will daher auch stets überwacht<br />

werden. Wir haben uns für eine Feuerschale entschieden,<br />

denn wir wollten einerseits die Pracht der Flammen<br />

sehen und andererseits eine praktische Aschelade statt<br />

einem Loch in der Wiese. Und auch die Windrichtung musste<br />

beachtet werden, denn etwas Asche- und Funkenflug sind auch<br />

beim kontrolliertesten Dirty Grilling unvermeidlich.<br />

Der Brennstoff. Prinzipiell grillt man beim Clinching immer<br />

auf Holzkohle, denn selbst wenn man Buchenscheite nimmt,<br />

müssen die ja erst einmal verkohlen, bis man eine brauchbare<br />

Glut hat. Die Qualität der Glut hängt dann natürlich von jener<br />

des verwendeten Holzes ab. Dry aged Wood ist top – maximal<br />

10% Restfeuchte sollte dieses haben und eher aus dem Laubwald<br />

stammen. Denn Weichholz wie Fichte, Tanne etc. eignet<br />

sich zwar gut zum Entzünden des Feuers, verbrennt jedoch sehr<br />

schnell und die Harze können zu unangenehmen Geschmacksnoten<br />

führen. Besser ist es also, Hartholz wie Buche oder Eiche<br />

zu verwenden, wobei der Rindenanteil so gering wie möglich<br />

sein sollte.<br />

Nimmt man allerdings lieber gleich Holzkohle, muss diese hart,<br />

unbehandelt und großstückig sein – also sogenannte „Steakkohle“.<br />

Denn diese brennt am besten sowie saubersten und<br />

hat auch einen geringeren Ascheflug. Auf flüssige Grillanzünder<br />

wird natürlich verzichtet und bei Holz reichen ja schon ein<br />

wenig Papier und Holzspäne, um ein schönes Feuer zu entzünden,<br />

das dann eine Zeitlang gepflegt sein möchte, bevor man<br />

jenes gleichmäßige Glutbett erhält, das zum Garen unserer<br />

Lebensmittel geeignet ist.<br />

23


essen & trinken<br />

Die Knollen. Wir wollen nämlich nicht nur Fleisch aus dem<br />

Feuer holen, sondern auch Erdäpfel, verschiedene Rüben, Paprikaschoten,<br />

Zwiebeln, Süßkartoffeln, Sellerie und sogar Quitten.<br />

Alles, was eine Außenschale und ein gewisses Volumen<br />

hat, eignet sich für das Braten in der Glut. Also hat man es<br />

hier auch mit sehr unterschiedlichen Garzeiten zu tun, und Sie<br />

brauchen daher unbedingt einen Plan: Sortieren Sie Ihr Gemüse<br />

in Kategorien bzw. einer Reihenfolge, die es Ihnen ermöglichen,<br />

dass am Ende alles etwa gleichzeitig fertig ist.<br />

Gestartet wird daher mit den harten, großen Knollen und<br />

Rüben, später kommen die Erdäpfel und Kernobst in die Glut,<br />

noch später weicheres Gemüse wie Zwiebeln, Melanzani und<br />

Knoblauch. Paprikaschoten und Chilis kommen überhaupt erst<br />

knapp vor dem Fleisch auf die Kohle. Und verwenden Sie dafür<br />

eine Grillzange mit langem Griff, wenn Sie die Kartoffeln für<br />

andere aus dem Feuer holen. Die Hitze ist bei diesem <strong>Grillen</strong><br />

nämlich intensiver als die gezähmte eines Kugelgrills.<br />

Den Garzustand können Sie übrigens zwischendurch am besten<br />

mit einem langen Holzspießchen überprüfen, das sie in<br />

das Gemüse stechen, vom Aussehen her ist nämlich bald alles<br />

gleich – nämlich kohlrabenschwarz. Spüren sie ernsthaften Widerstand,<br />

ist das Gemüse noch nicht gar. Wenn Sie Gemüse<br />

oder Obst in der Glut grillen, opfern Sie nämlich die Außenseite.<br />

Diese lässt sich am Schluss leicht entfernen, die geplante<br />

Verkohlung verleiht dem Inneren aber eine unvergleichliche<br />

Geschmacksintensität.<br />

Das Fleisch. Bereiten Sie das Steak vor, indem Sie es beizeiten<br />

aus dem Kühlschrank nehmen und salzen. Kurz vor dem <strong>Grillen</strong><br />

wird der ausgetretene Saft mit Küchenkrepp abgetupft – sonst<br />

gar nichts. Die übliche Empfehlung, das Fleisch mit Öl zu bepinseln,<br />

ist Nonsens, denn das führt nur zu unangenehmem<br />

Brandgeschmack.<br />

Wenn die Holzkohle fürs Fleisch bereit ist, pusten Sie die sichtbare<br />

Asche an jener Stelle etwas weg, wo das Steak brutzeln<br />

soll, und legen Sie es direkt auf die glühende Kohle. Die Kontakthitze<br />

sorgt für eine blitzschnelle Maillard-Reaktion der<br />

Fleischoberfläche und produziert in Minuten eine knusprige<br />

Kruste. Dann wird gewendet und die andere Seite des Steaks<br />

ebenfalls gekrustet. Schließlich kommt das Steak vom Feuer<br />

auf ein Brett, wo es noch etwas rastet, damit sich die durch<br />

die brutale Hitze kontrahierten Fleischfasern wieder entspannen<br />

können, was der Safthaltigkeit zugute kommt. Entfernen<br />

Sie dann etwaige Kohlen- oder Aschereste und würzen Sie das<br />

Steak mit dem Saft einer halben Zitrone, frischem Pfeffer und<br />

etwas Meersalz.<br />

24


NEWS & STORIES<br />

PRAXISTESTS<br />

REZEPTE<br />

CAMPUS<br />

ONLINESHOP


wald & wild<br />

WILDE SORTE<br />

Irgendwie sind wir ja alle immer noch Jäger und Sammler. Genetisch jedenfalls.<br />

Denn die paar Tausend Jahre, die uns von der Jungsteinzeit trennen, sind für<br />

unseren Bauplan entwicklungsgeschichtlich lediglich ein Wimpernschlag.<br />

Daher ist nicht nur unser Verdauungssystem eigentlich<br />

genau das gleiche wie jenes des Homo<br />

sapiens, der auf der Suche nach Nahrhaftem<br />

durch Savannen und Urwälder streifte – wir ticken<br />

im Grunde auch immer noch so. Nur der<br />

Jagdtrieb lässt uns heute oft eher hinter Bällen herlaufen<br />

und schnelle Autos kaufen, dicke Beute machen wir im<br />

Einkaufszentrum, und statt reifer Beeren sammeln wir Rabattpunkte<br />

oder Apps.<br />

Rares für Bares. In Wirklichkeit aber gibt es heute natürlich<br />

um ein Tausendfaches mehr Leute auf dieser Welt als<br />

vor rund 10.000 Jahren, und die natürlichen Ressourcen<br />

unserer Wälder sowie der heimischen Gewässer sind zwar<br />

altmodischerweise immer noch vollkommen CO2-neutral<br />

und nachhaltig – aber natürlich sehr begrenzt. Daher sind<br />

Jagd und Fischerei auch in Österreich streng geregelt und<br />

teures Gut, lediglich das Pilzesammeln ist (bis 2 kg pro Tag<br />

pro Nase) frei. Bis auf Widerruf. Wer eine besonders naturbelassene<br />

Salmonidenstrecke alleine befischen möchte,<br />

zahlt jedenfalls ein schöne Stange Geld, wer es auf einen<br />

kapitalen Rothirsch abgesehen hat, noch viel mehr. Und<br />

das ist gut so, denn diesem ökologisch-ökonomischen<br />

System verdanken wir auch, dass wir alle unsere Freizeit<br />

in einer intakten Natur- und Kulturlandschaft verbringen<br />

können. Ohne die Interessen und Aufsichtsfunktionen der<br />

Jagd, der Fischerei und des Tourismus wären die Wälder<br />

nämlich längst leere Holzzuchtplantagen und viele Gewässer<br />

Kloaken.<br />

Umso erfreulicher ist daher die Tatsache, dass das in diesem<br />

Naturraum sehr platzintensiv und völlig nachhaltig<br />

erwirtschaftete Wildpret sowie der ebenso rare Wildfisch<br />

und die unter großen Mühen gesammelten Wildpilze,<br />

-beeren und -kräuter kein Luxus, sondern eigentlich relativ<br />

günstig und einfach am Markt erhältlich sind. Jedenfalls<br />

im Vergleich mit hoch bezahltem Raubbau-Wildfang<br />

aus dem Meer, weit gereistem Kobe-Beef und Fleischersatz<br />

mit zweistelliger Zutatenliste. Deshalb haben wir die<br />

nächsten Seiten diesen Geschenken unserer Natur gewidmet,<br />

denn keine Zubereitung passt so gut zu den Aromen<br />

dieser ursprünglichen Lebensmittel wie die ebenso<br />

archaische Feuerküche.<br />

27


wald & wild<br />

FAKTENCHECK<br />

WILD<br />

Die (zumindest theoretisch)<br />

jagdlich genutzte Fläche Österreichs<br />

hat mit 82.164 km²<br />

einen Anteil von 98% (!) an der<br />

Gesamtfläche, davon sind 46%<br />

Waldfläche. Sie wird von etwa<br />

120.000 Jägern genutzt und<br />

bewirtschaftet. Auf jeden Jäger<br />

kommen also etwa 70 Hektar<br />

Jagdfläche.<br />

Der Begriff „Wild“ reicht in Österreich<br />

theoretisch vom Elch<br />

über Goldschakal bis zum Nutria,<br />

jagdlich und kulinarisch relevant<br />

sind jedoch vor allem Schalenwild,<br />

Federwild und Hasen.<br />

Zum heimischen Schalenwild<br />

zählen Rotwild (Hirsch), Damwild<br />

(Damhirsch), Sikawild,<br />

Rehwild, Gamswild (Gämse),<br />

Steinwild (Steinbock), Muffelwild<br />

(Mufflon) und Schwarzwild<br />

– also das Wildschwein.<br />

Die etwas antiquierten Begriffe<br />

Hoch- und Niederwild hingegen<br />

haben nichts mit den Höhenlagen<br />

der Reviere und auch<br />

nichts mit dem Wuchs der Tiere<br />

zu tun, sondern teilten die Jagd<br />

in gesellschaftliche Klassen. Das<br />

Hochwild gehörte ausschließlich<br />

dem Adel, das Niederwild<br />

durfte auch das Volk bejagen.<br />

Dazu zählte übrigens manchmal<br />

auch das Rehwild. Innerhalb des<br />

Niederwilds wurde dann auch<br />

noch in „Haar-“ und „Federwild“<br />

unterschieden.<br />

Freiland XXL<br />

Wildpret ist eigentlich Fleisch aus ultimativer Freilandhaltung. Schon Gatterwild<br />

hat ein Vielfaches des Freiraumes, den Nutztiere selbst in der Biohaltung vorfinden<br />

– bei Jagdwild wächst dieser Faktor dann noch einmal ums Zigfache, von Haltung<br />

kann hier also längst keine Rede mehr sein. Und ihr Futter suchen sich Fasan, Wildschwein,<br />

Hirsch, Reh und Hase in der Regel ja auch selbst in Wald und Flur. Das<br />

macht ihr Fleisch so würzig und speziell, ist aber auch der Grund dafür, dass ausgerechnet<br />

das natürlich lebende Jagdwild wohl nie ein Bio-Siegel bekommt. Denn wer<br />

will das Reh daran hindern, an den Maiskolben eines konventionell bewirtschafteten<br />

Feldes zu naschen...<br />

Wildpret now. Dass „Wildwochen“ in der österreichischen Gastronomie stets nur<br />

im Herbst stattfinden, ist der Tradition geschuldet, nicht aber den Fakten. Denn die<br />

Jagdsaison reicht eigentlich – je nach Wildart – von Mitte April bis Ende Dezember,<br />

Wildschweine werden sogar ganzjährig bejagt. Und gerade das eher magere,<br />

feinfasrige Wildfleisch eignet sich auch ganz hervorragend zum Einfrieren. Wenn<br />

es schnell und kalt genug gefrostet und vor der Verwendung im Kühlschrank schonend<br />

aufgetaut wird, bleibt es auch über zwei Jahre wie frisch. Es gibt also keinen<br />

echten Grund für saisonale Wildfleisch-Askese.<br />

Qualitätskontrollen. Wildfleisch, das in den Handel kommt, unterliegt in Österreich<br />

strengen Qualitätsmaßstäben, die mehrfache Fleischkontrolle durch ausgebildete<br />

Fachleute ist obligat und gesetzlich vorgeschrieben. Das beginnt schon beim<br />

Jäger, der klassifiziert sowie befundet, und endet im Verarbeitungsbetrieb bei der<br />

Beschau durch den Veterinär. Bei Wildschweinen wird jedes getötete Individuum<br />

auch noch per Probe auf Trichinen untersucht. Ein weiteres Kriterium ist die Hygiene<br />

beim Aufbrechen des Wildes sowie das Einhalten der Kühlkette beim Transport.<br />

Aber auch die Jagd selbst hat einen Einfluss auf die Qualität des Fleisches. Der<br />

Tod kommt für Jagdwild zwar meist schnell und unerwartet, daher ist der Stress<br />

hier kaum ein Problem – außer in der Brunftzeit. Mayr-Melnhof: „Ein eventueller,<br />

kurzer Adrenalinausstoß durch die Bejagung wird innerhalb von 24 Stunden im<br />

toten Körper abgebaut, der hormonelle Langzeitstress in der Brunft bzw. Rauschzeit<br />

allerdings nicht!“<br />

Zu vernachlässigen ist jedoch die hartnäckige Geschichte mit der Cäsium-Belastung<br />

von Wild und Pilzen, die sich bei näherer Betrachtung bis zur Bedeutungslosigkeit<br />

verdünnt (siehe Kasten).<br />

28


wald & wild<br />

STRAHLUNG IM JÄGERSCHNITZEL?<br />

Auch über 30 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl<br />

wird immer noch vor bleibenden Erinnerungen in Form der<br />

Verstrahlung von Pilzen und Wild in Österreich gewarnt.<br />

Aber da können wir uns getrost entspannen.<br />

Für den Normalbürger gilt in Österreich<br />

offiziell, dass er pro Jahr nicht mehr als<br />

einem Millisievert (mSv) an Strahlung<br />

ausgesetzt werden sollte. Zusätzlich zur<br />

Hintergrundstrahlung versteht sich, die<br />

im Schnitt schon bei ca. 2,8 mSv pro<br />

Einwohner und Jahr liegt. Mit starken<br />

regionalen Abweichungen – der Waldviertler<br />

Granit etwa ist eine natürliche<br />

Strahlenquelle und liegt gut 1 mSv über<br />

dem Westen.<br />

Allerdings sorgt auch schon eine einzige<br />

normale CRT-Untersuchung für zusätzliche<br />

6-10 mSv am jährlichen Strahlenkonto,<br />

im Schnitt ist jeder Österreicher<br />

(inkl. sämtlicher medizinischer Anwendungen)<br />

daher einer Jahresbelastung<br />

von 4,2 mSv ausgesetzt. Das ist jedoch<br />

alles noch weit weg von dem, was man<br />

gemeinhin unter Verstrahlung versteht.<br />

Erst ab etwa 250 mSv kann man im<br />

Blut überhaupt nachweisen, dass man<br />

Strahlung abbekommen hat. Bei 1.000<br />

mSv kriegt man den berühmten Strahlenkater,<br />

und die tödliche Dosis liegt bei<br />

sieben Sievert.<br />

Mit weniger als 0,01 mSv pro Jahr<br />

und Nase sind im Vergleich dazu die<br />

Auswirkungen des Reaktorunfalls von<br />

Tschernobyl für die österreichische Bevölkerung<br />

zu vernachlässigen. Das oft<br />

zitierte Cäsium-137 mit seiner unsympathisch<br />

langen Halbwertszeit von 30<br />

Jahren ist zwar in Waldprodukten wie<br />

Wildfleisch und Pilzen in manchen Regionen<br />

immer noch um ein Mehrfaches<br />

höher als bei agrarischen Erzeugnissen,<br />

aber im Gesamtcocktail unserer Strahlenexposition<br />

trotzdem von erstaunlich<br />

geringer Relevanz.<br />

Ein Beispiel: Selbst der Verzehr von<br />

200 Gramm extrem belastetem Wildschweinfleisch<br />

mit 16.000 Becquerel<br />

Cäsium-137 pro Kilogramm (der<br />

höchste Wert, den das deutsche Bundesamt<br />

für Strahlenschutz 2015-2017<br />

in hunderten von Proben gemessen<br />

hat), hätte lediglich eine Belastung von<br />

0,04 Millisievert zur Folge. Im Schnitt<br />

liegt die Belastung von Pilzen und Wild<br />

aber tatsächlich nur bei einem kleinen<br />

Bruchteil dieses Wertes. Also ganz weit<br />

weg vom letzten Zahnröntgen, das aber<br />

auch nicht so wirklich riskant war.<br />

Und übrigens: Ein Langstreckenflug von<br />

Frankfurt nach New York und zurück<br />

führt auch nur zu einer zusätzlichen<br />

Dosis von ca. 0,1 mSv .<br />

29


Waidmanns Dank<br />

Jagd ist eigentlich kein Hobby. Eher kultivierter<br />

Urinstinkt, leidenschaftliche Passion,<br />

tiefe Naturverbundenheit, kulinarische Konsequenz<br />

und/oder gesellschaftliches Ereignis.<br />

Immer aber bedeutet sie eine besondere<br />

Verantwortung für die betreffenden<br />

Lebensräume, die weit über das durchschnittliche<br />

Umweltbewusstsein hinausgeht.<br />

Klar gibt es sie auch, die ungeübten Schrecken<br />

der Treiber, die eitlen Trophäensammler und die<br />

skrupellosen Wilderer. In der überwältigenden<br />

Mehrheit fühlt sich die österreichische Jägerschaft<br />

strikt dem ungeschriebenen Ehrenkodex<br />

der bedingungslosen Waidgerechtigkeit verpflichtet – und<br />

den geschriebenen Gesetzen sowieso. Denn für jeden Lizenznehmer<br />

und Pächter der heimischen Reviere ist unter<br />

anderem auch die Einhaltung behördlicher Abschusspläne<br />

Pflicht, um das heikle Gleichgewicht von Flora und Fauna<br />

in Österreichs kultivierter Natur bestmöglich zu erhalten.<br />

Wobei es diesbezüglich mitunter recht unterschiedliche<br />

Perspektiven zwischen Jägern und Förstern gibt. Auch<br />

wenn es paradox klingt – wenn es nach den Jägern ginge,<br />

würde manchmal gerne etwas weniger geschossen, um<br />

die Wild-Populationen zu unterstützen, und in harten<br />

Wintern wird ohnedies meist zugefüttert, um den Tieren<br />

in kargen Regionen das Überleben zu ermöglichen.<br />

Manchen Waldbesitzern hingegen – wie ausgerechnet<br />

auch den Bundesforsten – kann gar nicht wenig genug<br />

Wild in ihren Wäldern hausen, denn der unvermeidliche<br />

Wildverbiss bedeutet für den Forstmann wirtschaftliche<br />

Verluste. Also (ver)hungert das Wild im Winter in den<br />

staatlichen Habitaten öfters als anderswo, auf der anderen<br />

Seite aber breitet sich der Wald in Österreich jährlich um<br />

etwa 4.000 Hektar aus. Jägerschaft wie Tierschützer sind<br />

daher manchmal nicht allzu gut auf die Holz-Beamten zu<br />

sprechen.<br />

Ganz anders sieht die Sache meist dort aus, wo Waldbesitz<br />

und Jagd in denselben Händen liegen – oft auch<br />

schon seit vielen Generationen, wo man also naturgemäß<br />

gesamtheitlicher und langfristiger denkt. „Wir haben eine<br />

Verantwortung für ein intaktes Ökosystem, es gibt keinen<br />

Platz für Extreme“, beschreibt der Salzburger Landesjägermeister<br />

Maximilian Mayr-Melnhof seine Position, „und wir<br />

haben die Verpflichtung zur Erhaltung der Artenvielfalt!“<br />

DI Matthias Grün, als Direktor der Pannatura für Forst wie<br />

auch Jagd des größten privaten österreichischen Grundbesitzers<br />

verantwortlich, sieht hier ebenfalls wenig Konfliktpotential,<br />

ortet aber in seiner Region auch grundsätzlich<br />

weniger Risiko für Wildschäden: „Unsere Wälder haben<br />

eine besonders vielfältige Vegetation mit über 30 Baumarten<br />

sowie dichten Strauch- und Krautbewuchs. Das ist<br />

ein sehr attraktiver Lebensraum für Wild mit vielfältigem<br />

Nahrungsangebot!“ Die Kehrseite: Diese Art Wald ist auch<br />

besonders schwer bejagbar und daher wurden eigene<br />

Jagdkonzepte erstellt.<br />

Opferdienst. Jemand, der selbst ein Tier tötet, aufbricht,<br />

transportiert, häutet, zerwirkt und vielleicht auch noch<br />

zubereitet, weiß jedenfalls sehr gut, was Respekt vor der<br />

Kreatur bedeutet, und hat eine entsprechende Wertschätzung<br />

für das Lebensmittel Fleisch, dem ja immer die<br />

bewusste Opferung eines Lebewesens vorangeht. Wild<br />

waidgerecht zu erlegen oder Fische waidgerecht zu fangen<br />

und anschließend auch gut zuzubereiten und bewusst zu<br />

genießen, hat also für viele Jäger und Fischer eine ethische,<br />

manchmal sogar eine spirituelle Dimension.<br />

Im Gegensatz dazu überlässt der Normalverbraucher das<br />

Töten, Ausweiden und Verarbeiten der Nutztiere ja in der<br />

Regel den Spezialisten und blendet dieses Kapitel bei der<br />

Bestellung seines Schnitzels völlig aus. Je stärker der Verarbeitungsgrad,<br />

desto größer ist meist auch die Distanz<br />

zum Ursprung von Fleisch und desto geringer leider auch<br />

oft die Wertschätzung.<br />

30


wald & wild<br />

MAXIMILIAN MAYR-MELNHOF<br />

ist ein Nachkomme der verzweigten Salzburger Adelsfamilie Mayr-Melnhof und lebt in Grödig-<br />

Glanegg. In den auch forstlich sehr nachhaltig bewirtschafteten Wäldern des Quer- und Vordenkers<br />

lebt jegliches Schalenwild, außer Steinbock und Sikahirsch.<br />

Von 6.000 jagdlich genutzten Hektar Grundbesitz sind 500 Hektar Wildgehege, das jedoch<br />

genauso extensiv bewirtschaftet wird wie die restlichen Flächen. Geschossen wird hier nur an<br />

zwei Tagen jährlich und auch immer nur so viel, wie natürlich nachwächst. Die letzte „Blutauffrischung“<br />

von außen fand vor genau 30 Jahren statt. Insgesamt bringen 20-30 Jäger per anno<br />

etwa 30 Tonnen Wildpret aus den Wäldern der Salzburger Mayr-Melnhofs, auf das schon sehr<br />

viele Stammkunden warten. Und auch in der kleinen Wildpretmetzgerei der Familie in Grödig<br />

übersteigt die Nachfrage meist das Angebot, veredelte Produkte werden auch auf den Weihnachtsmärkten<br />

der Umgebung angeboten. Im Sommer 2010 startete der innovative Waldbesitzer<br />

auch mit „paxnatura“, einem österreichischen Unternehmen für Naturbestattungen – unter<br />

anderem in den Wäldern bei Glanegg.<br />

PANNATURA<br />

Mit rund 44.000 Hektar ist die Esterhazy-Gruppe nicht nur größter privater Grundbesitzer in<br />

Österreich, sondern auch jagdlich die Nr. 1 unter den privaten Jagdanbietern. Jährlich werden<br />

in den burgenländischen Revieren rund 8.000 Stück Schalenwild, Nieder- und Wasserwild erlegt<br />

und verwertet, rund 60 Tonnen werden über das Tochter-Unternehmen „Pannatura“ als<br />

Frischfleisch und Wurstwaren vertrieben.<br />

Seit 2008 orientiert sich Pannatura unter der Leitung des passionierten Jägers und Holzfachmanns<br />

Matthias Grün im Bereich der Wildbewirtschaftung noch stärker an den Kriterien der<br />

nachhaltigen Jagd, die auf die Erhaltung der Ökosysteme, der Arten und Populationen sowie<br />

deren genetische Vielfalt abzielt. So wurden gemeinsam mit dem Umweltbundesamt dessen<br />

Kriterien adaptiert, Wildäcker, Wildverbissstreifen und Ruhezonen angelegt und Bodenverbesserungen<br />

der Wiesen durchgeführt. Zwischen Eisenstadt und dem Neusiedler See liegt,<br />

umgeben von einer 17 Kilometer langen Mauer, zudem auch noch ein 1.200 Hektar großes,<br />

abgeschlossenes Wildgehege, das Zentrum eines Forschungsprojektes zur Auswirkung des Klimawandels<br />

auf die heimische Fauna und Flora ist.<br />

31


wald & wild<br />

Wild am Grill<br />

Wildfleisch ist mager, aromatisch und kurzfasrig – aber genau deshalb auch so empfindlich<br />

gegen Übergarung. Edle Kurzbratstücke sollten daher nur bei mäßiger Hitze gegrillt<br />

werden, ein rosa Kern (Garstufe medium) ist hier das Ziel, niemals jedoch ein grauer<br />

Anschnitt. Große Braten hingegen wollen gerne „low & slow“ bei geringer Hitze und über<br />

mehrere Stunden gegart werden, damit sie saftig bleiben. Je niedriger die Temperatur,<br />

desto länger die Garzeit – so bekommt man aber auch relativ kollagenhaltige Teilstücke<br />

wie Hals und Schulter vom Hirschen butterzart.<br />

Zutaten<br />

Hirschschulter:<br />

1 ausgelöste<br />

Hirschschulter<br />

im Ganzen<br />

2-3 Schweinsnetze<br />

frische Kräuter<br />

1 EL Meersalz<br />

2 TL schwarzer Pfeffer<br />

2 TL Koriander<br />

2 TL Wacholderbeeren<br />

1 TL getrocknete Chilis<br />

32


Hirschschulter<br />

im Schweinsnetz<br />

Michael Kuchler hat uns auf Burg Forchtenstein eine fachgerecht gereifte, ausgelöste<br />

Hirschschulter im Ganzen mit etwa 2,7 Kilogramm Gewicht im 57er<br />

Watersmoker zubereitet. Dieses praktische Gerät ist natürlich hervorragend<br />

fürs lange Niedertemperaturgaren geeignet, aber auch mit einem normalen<br />

Kugelgrill oder einem Gasgrill ist dieses Rezept unschwer nachzugrillen. Wichtig<br />

ist nur, dass drei Stunden lang konstant etwa 130 bis 140°C indirekter Hitze<br />

unter dem Deckel zur Verfügung stehen. Ist es weniger, dauert es umso länger,<br />

ist es mehr, läuft der Braten Gefahr, trocken zu geraten.<br />

Vorbereitet wird das Gerät, indem man auf den untersten Rost innerhalb des<br />

Kohlerings rundum kalte Holzkohlebriketts schlichtet und in die Mitte dann die<br />

vorgeglühten Briketts schüttet. Dann wird die gefüllte Wasserschale eingesetzt,<br />

das Gerät geschlossen und die drei Zuluftregler unten sowie der Abluftregler<br />

am Deckel werden etwa halb geöffnet. Diese Einstellung ist natürlich windabhängig<br />

und wird so vorgenommen, dass man eine konstante Temperatur von<br />

ca. 135°C auf dem Deckelthermometer erhält.<br />

Zur Kontrolle der Kerntemperatur und damit des Garzustandes empfiehlt sich<br />

die Verwendung eines Grillthermometers. Denn nur so ist die optimale Gardauer<br />

zu ermitteln und wir erliegen auch nicht der Versuchung, immer wieder<br />

den Deckel zu öffnen.<br />

Wer möchte, kann jetzt auch eine Handvoll vorgewässerte Räucherchips durch<br />

die Kohleklappe auf die glühenden Briketts streuen, um ein <strong>BBQ</strong>-typisches<br />

Raucharoma auf das Fleisch zu bekommen.<br />

Während der Watersmoker auf Betriebstemperatur kommt, wird das Schweinsnetz<br />

gewässert und dann in zwei oder drei Lagen übereinander auf ein großes<br />

Brett gelegt. Darauf werden nun frische Kräuter wie Salbei, Lorbeer, Thymian<br />

und Rosmarin verteilt.<br />

Die Hirschschulter wird rundum gesalzen und großzügig mit einer frisch gestoßenen<br />

Mischung aus schwarzem Pfeffer, Koriander, Wacholder und Chilischoten<br />

eingerieben. Dann das Fleisch straff in die Schweinsnetze einschlagen und deren<br />

überstehenden Teile abtrennen.<br />

Den Braten mittig auf den oberen Rost legen und die Temperatursonde eines<br />

Grillthermometers so einstechen, dass die Nadelspitze etwa in der Mitte des<br />

Fleisches platziert wird. Zieltemperatur sind bei der Hirschschulter etwa 78°C im<br />

Kern, dann wird das Fleisch aus dem Smoker genommen und rastet auf einem<br />

Holzbrett noch zehn Minuten. Während dieser Rastphase steigt die Kerntemperatur<br />

dann noch auf 80-82°C. Erst dann wird das Fleisch quer zur Faser in Tranchen<br />

geschnitten.<br />

Als Beilage serviert Michael zum Hirschbraten Rotkraut mit frischen Weintrauben,<br />

gegrillte Serviettenknödel mit Pilzen, frische Preiselbeeren (darf aber auch<br />

Kompott sein) sowie jenen pannonischen Hummus als Dip, den wir gemeinsam<br />

auf Forchtenstein aus der Taufe gehoben haben.<br />

MICHAEL KUCHLER<br />

ist burgenländischer Grillcoach<br />

bei „Pannatura“ und für die<br />

Esterhazy-Betriebe quasi exklusiver<br />

Hoflieferant von Grill-Knowhow<br />

bei zahlreichen Events und<br />

Grillkursen vor den überaus<br />

attraktiven Kulissen der fürstlichen<br />

Liegenschaften zwischen<br />

Eisenstadt und Neusiedler See.<br />

Michael und sein Team grillen<br />

und räuchern unter anderem vor<br />

dem Schloss in Eisenstadt, der<br />

Burg Forchtenstein, im Garten<br />

des Schlosses in Lackenbach, in<br />

den weitläufigen Weingärten des<br />

eigenen Weingutes, am Seehof<br />

Donnerskirchen oder auch bei<br />

den stimmungsvollen Adventmärkten<br />

der Region.<br />

Der 46-jährige Pottendorfer hat<br />

damit seine langjährige Passion<br />

zum Vollzeitjob gemacht und<br />

ist nach 25 Jahren Polizeidienst<br />

endgültig vom Good Cop zum<br />

Pitmaster mutiert, nachdem<br />

er schon davor sein eigenes<br />

Catering-Unternehmen auf die<br />

Beine stellte. Unter dem Dach<br />

der „Pannatura“ hat er jetzt aber<br />

nicht nur die angenehme Qual<br />

der Wahl in Sachen Locations,<br />

sondern kann auch bei den<br />

Lebensmitteln aus dem Vollen<br />

schöpfen. Denn das Unternehmen<br />

ist eines der größten Bio-<br />

Landgüter Österreichs mit einer<br />

Reihe hochwertiger Produkte<br />

im Sortiment, die auch in der<br />

„Markthalle Kulinarium“ in Eisenstadt<br />

angeboten werden und<br />

neben Wild, Frischfleisch vom<br />

Angus-Rind, Weizenmehl über<br />

Wildwürste bis zu Honig und<br />

sogar Schokolade reichen. Für<br />

das folgende Rezept kommen<br />

vom Gut Esterhazy neben der<br />

Schulter des Hirschen aus den<br />

eigenen Wäldern auch Kichererbsen,<br />

Sonnenblumenöl und<br />

Kürbiskernöl für den „Pannonischen<br />

Hummus“.<br />

33


wald & wild<br />

AKTUELLE<br />

GRILLKURSE<br />

UND EVENTS<br />

26. November <strong>2019</strong><br />

Schloss Lackenbach<br />

11. und 18. Dezember <strong>2019</strong><br />

Burg Forchtenstein<br />

Die Kurse finden von<br />

18 bis 22 Uhr statt.<br />

Gegrillt wird als Vorspeise ein<br />

Wildburger, dann das Esterhazy-<strong>BBQ</strong><br />

– natürlich mit der<br />

Hirschschulter, mit Zander vom<br />

Neusiedler See und dem Bio-<br />

Angus-Rind aus eigener Zucht.<br />

Es gibt auch einen Gruß vom<br />

Grill (Überraschung) und eine<br />

süße Nachspeise.<br />

Pannonischer Advent <strong>2019</strong><br />

Die Produkte aus der<br />

Esterhazy-Landwirtschaft gibt<br />

es auch auf einer Reihe von<br />

Adventmärkten zu verkosten:<br />

Burg Forchtenstein<br />

29.11.<strong>2019</strong> - 01.12.<strong>2019</strong><br />

Freitag 15-20 Uhr<br />

Samstag 11-20 Uhr<br />

Sonntag 11-19 Uhr<br />

Schloss Lackenbach<br />

06.12.<strong>2019</strong> - 08.12.<strong>2019</strong><br />

Freitag 14-20 Uhr<br />

Samstag 13-19 Uhr<br />

Sonntag 13-19 Uhr<br />

Schloss Esterházy<br />

06.12.<strong>2019</strong> - 08.12.<strong>2019</strong> und<br />

13.12.<strong>2019</strong> - 15.12.<strong>2019</strong><br />

Freitag 15-20 Uhr<br />

Samstag 11-19 Uhr<br />

Sonntag 11-19 Uhr<br />

Weitere Infos und Anmeldungen:<br />

m.kuchler@esterhazy.at<br />

PANNONISCHER HUMMUS<br />

ZUBEREITUNG: Die Kichererbsen über Nacht einweichen,<br />

dann in ungesalzenem Wasser weich kochen<br />

und abkühlen lassen. Die äußeren Häutchen entfernen<br />

und die Kichererbsen mit dem Wasser, dem Zitronensaft<br />

und dem Sonnenblumenöl pürieren, mit dem Joghurt<br />

und der Tahina auf eine dickflüssige Konsistenz<br />

bringen. Nun den Zitronenabrieb, den Knoblauch und<br />

den Kreuzkümmel dazugeben und mit Salz sowie 3 EL<br />

Kürbiskernöl abschmecken. Zum Servieren noch 2 EL<br />

Kürbiskernöl über die Paste träufeln.<br />

SERVIETTENKNÖDEL MIT PILZEN<br />

ZUBEREITUNG: Zwiebel und Knoblauch in etwas Öl<br />

anrösten, fein geschnittene Steinpilze dazugeben und<br />

rösten, bis kein Wasser mehr vorhanden ist. Mit Pfeffer<br />

und Petersilie würzen, dann abkühlen lassen (lauwarm).<br />

Semmelwürfel mit Milch und Eiern vermengen, bis die<br />

Würfel ein wenig weich werden, dann die Pilze dazugeben<br />

und mit dem Mehl noch einmal durchmischen. Die<br />

Masse in ein sauberes, nasses Tuch geben und zusammenrollen.<br />

Die Enden des Tuches können eingeschlagen<br />

oder zusammengebunden werden. Wasser aufkochen,<br />

Tuch mit Knödelmasse hineingeben und auf mittlerer<br />

Flamme sieden lassen.<br />

Zum Servieren den Knödel in Scheiben schneiden. Man<br />

kann diese auch noch in Butter anbraten, damit sie eine<br />

schöne goldgelbe Farbe bekommen.<br />

Zutaten<br />

200 g getrocknete<br />

Kichererbsen<br />

3 EL Wasser<br />

Saft und Abrieb einer<br />

Bio-Zitrone<br />

3 EL Sonnenblumenöl<br />

100 ml Joghurt 10%<br />

2-3 EL Tahina<br />

2 Knoblauchzehen,<br />

zerdrückt<br />

½ TL Kreuzkümmel,<br />

gemahlen<br />

5 EL Kürbiskernöl<br />

Salz<br />

Zutaten<br />

1 Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

500 g frische Steinpilze<br />

1 Prise weißer Pfeffer<br />

1 Bund Petersilie<br />

Semmelwürfel von<br />

5 Semmeln<br />

¼ l Milch<br />

2 Eier plus 2 Dotter<br />

3 EL Mehl<br />

3 EL Öl<br />

Salz<br />

34


wald & wild<br />

Wildschwein<br />

Reh<br />

Hirsch<br />

Tomahawks aus dem Wald<br />

Junges Wild statt junge Wilde. Wer mehr auf die Qualität von Lebensmitteln achtet als auf schräge Tipps<br />

von Infl uencern, weiß ohnehin, was er an heimischem Wildpret hat. Und innovativ darf die Grillküche aus<br />

dem Wald ja trotzdem sein. Beispielsweise durch neue, attraktive Cuts und moderne Rezepte.<br />

Man muss kein Apache sein, um Tomahawks zu<br />

mögen. Sie sind nicht nur Show-Act am Grill,<br />

sondern haben auch ihre kulinarischen Meriten.<br />

Denn zumindest dort, wo am Bein auch Fleisch<br />

anliegt, gibt Ersteres Zweiterem ganz viel Geschmack<br />

mit auf den Weg. Das ist das Erfolgsgeheimnis von<br />

knochigen <strong>BBQ</strong>-Stars wie Spareribs, T-Bone Steaks und auch<br />

Stielkoteletts aller Art, deren XL-Version den Namen des Indianerbeils<br />

tragen.<br />

Denn putzt der Fachmann dem Karree die langen Rippenknochen<br />

sauber, spricht er von der Krone. Wird diese dann<br />

in einzelne Koteletts zerteilt, hat sich dafür die Bezeichnung<br />

„Tomahawk“ eingebürgert. Und das, was bei Ribeye Steaks<br />

und auch bei Schweinskarbonaden am Grill längst langstielige<br />

Mode ist, steht auch Wildfleisch sehr gut. Obschon die<br />

Kaliber der einzelnen Wildgattungen extrem unterschiedlich<br />

sind. Oder auch gerade deswegen. Ein Tomahawk vom Hirsch<br />

hat nämlich durchaus das Format eines Steaks mit Knochen<br />

vom Jungrind, eines vom Reh hingegen ist nicht viel größer<br />

als das Kotelettchen eines Junglammes. Und das Tomahawk<br />

vom Wildschwein liegt genau dazwischen. Damit bietet sich<br />

eine gemeinsame Zubereitung am Grill nicht eben an, weil die<br />

Ansprüche an Temperatur und Garzeit doch sehr unterschiedlich<br />

sind. Deshalb haben wir für jedes der drei Tomahawks aus<br />

dem Wald eine eigene Rezeptidee. Mit der passenden wildfruchtigen<br />

Begleitung aus Jennys Rezepten in dieser Ausgabe.<br />

Die schönen Tomahawks für diese drei Rezepte kommen von der Marke „Wilde Versuchung“ der Wild.Wald.Wiese<br />

Vermarktungs GmbH, deren Produkte im Lebensmittelhandel, im C&C Markt und sogar beim Discounter zu finden sind.<br />

Spezielle Cuts wie die Tomahawks sollte man allerdings besser per Mail ordern: office@wildwaldwiese.at.<br />

Das selektierte Wildfleisch der Marke stammt ausschließlich aus österreichischen Revieren, wo man den Freiraum der<br />

Tiere in Quadratkilometern und nicht in Quadratmetern misst. Die Wildtiere können naturökologisch und stressfrei<br />

aufwachsen, die Qualität wird streng kontrolliert. Garantiert werden auch kurze Transportwege und eine transparente,<br />

lückenlose Chargenrückverfolgung.<br />

35


wald & wild<br />

Hirsch-Tomahawks<br />

vom Gusseisenrost<br />

mit Ofenkartoffeln, Weißdornsauce<br />

und eingelegten Dirndln<br />

Das Wichtigste beim <strong>Grillen</strong> eines Hirschsteaks – ob<br />

mit oder ohne Knochen – ist die richtige Temperatur<br />

und die finale Garstufe. Gegrillt wird dieses edle,<br />

eher magere Fleisch nämlich nicht so heiß wie ein<br />

Beefsteak, aber immerhin heiß genug, um auf dem<br />

Grillrost rasch ein schönes Branding und damit Röststoffe<br />

zu bekommen.<br />

Wir haben den emaillierten Gusseisenrost unseres<br />

Weber Pulse also so lange vorgeheizt, bis die Digitalanzeige<br />

konstant ca. 240°C anzeigte, und das Fleisch<br />

dann direkt über der Hitzequelle auf beiden Seiten<br />

3-4 Minuten gegrillt. Die Gardauer hängt hier nicht<br />

nur von der gewünschten Bräunung, sondern mehr<br />

noch vom Garpunkt ab. Die Kerntemperatur eines<br />

solchen Steaks sollte unserer Meinung am Ende –<br />

also nach der Rastphase – etwa 54-56°C betragen.<br />

Und auf keinen Fall mehr als 60°C, denn den Hirschen<br />

„well done“, also „durch“ zu rösten ist ein<br />

Frevel. Die Verwendung eines Stichthermometers<br />

ist hier dringend zu empfehlen.<br />

Als Beilage haben wir Ofenkartoffel gewählt sowie<br />

die Weißdornsauce und die pikant eingelegten Kornelkirschen<br />

(alias Dirndln) von Jenny, die perfekt<br />

zum kräftigen Aroma der Hirschsteaks passen. Die<br />

Rezepte dazu finden Sie auf Seite 39.<br />

Rehkoteletts<br />

mit Mangosalat, Kaktusfeigen und<br />

Springkrautgelee<br />

Die kleinen Koteletts vom Reh sollten keinesfalls<br />

zu dünn geschnitten werden, da ihnen die Garstufe<br />

„medium rare“ noch besser als „medium“ passt und<br />

man das Fleisch sonst allzu leicht übergaren kann.<br />

Ansonsten ist dieses Gericht in jeder Hinsicht eine<br />

leichte Übung. Zu dem feinen Aroma des Rehfleisches<br />

passen frische Früchte besonders gut und im<br />

Winter stehen uns da einige interessante Exoten zur<br />

Auswahl. Die Mango für den Salat muss fest, fast<br />

schon unreif sein, die Kaktusfrüchte dagegen reif<br />

und süß. Das sensationell blumig-fruchtige Springkrautgelee<br />

stammt wieder aus Jennys Rezeptsammlung<br />

auf Seite 40.<br />

Vorsicht beim Schälen der Kaktusfeige: Das sollte<br />

besser mit Handschuhen geschehen, denn an der<br />

Oberfläche hat die Frucht feine, fast unsichtbare<br />

Härchen, die in der Haut stecken bleiben und Juckreiz<br />

verursachen.<br />

Mangosalat<br />

Mangosalat<br />

Zutaten:<br />

1 grüne Mango<br />

1 EL Weißweinessig<br />

1 EL Sweet Chilisauce<br />

1 Chilischote<br />

Salz, Pfeffer<br />

Aus dem Essig, der Sweet Chilisauce, Salz und Pfeffer sowie<br />

etwas Wasser ein Dressing anrühren und abschmecken. Die<br />

Chilischote in feine Ringe schneiden und darunter mischen.<br />

Die Mango schälen und in Spalten schneiden, mit dem Dressing<br />

marinieren.<br />

36


wald & wild<br />

Tomahawk vom<br />

Wildschwein<br />

mit Pastinakenpüree und<br />

Petersiliensalsa<br />

Wildschwein-Tomahawks sind dem kurzen Karree<br />

vom Schwein natürlich nicht unähnlich, haben in<br />

der Regel aber eine recht geringe Fettauflage. Deswegen<br />

empfehlen wir dafür die Zubereitung mit<br />

Fett auf der Grillplatte.<br />

Als Garpunkt finden wir medium (rosa) für die magere<br />

Karreerose optimal, also etwa 62°C Kerntemperatur.<br />

Wie bei anderem Wildfleisch sind auch hier<br />

mittlere Temperaturen besser als brüllende Hitze,<br />

zu langsam sollte man aber auch nicht grillen,<br />

damit das Fleisch nicht gänzlich durchgart. Wird es<br />

nämlich grau statt rosa, verliert es an Geschmack<br />

und wird fest. Neben einem winterlichen Salat, dem<br />

Pastinakenpüree und der Petersiliensalsa empfehlen<br />

wir als Beilage pikante Schlehdorn-Oliven<br />

(Rezept Seite 39).<br />

Petersiliensalsa<br />

Die Petersilie samt Stielen grob hacken und dann mit einem<br />

Spritzer Weißweinessig und einer kräftigen Prise Salz und<br />

frischem Pfeffer aus der Mühle zu einer Salsa pürieren. Bei<br />

Bedarf mit etwas Wasser auf die gewünschte Konsistenz<br />

bringen. Das Olivenöl wird erst am Schluss eingerührt und<br />

keinesfall mitpüriert – sonst wird die Salsa zur Creme.<br />

Petersiliensalsa<br />

Zutaten:<br />

1 Bund Petersilie<br />

2 EL Weißweinessig<br />

1/2 TL Meersalz<br />

schwarzer Pfeffer<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salat vom roten Chinakohl<br />

mit Orangenfilets<br />

und Granatapfel<br />

Der rote Chinakohl ist ein neuer Wintersalat im Angebot<br />

der Supermärkte und stammt erfreulicherweise<br />

meist aus heimischen Gärtnereien. Optisch<br />

ist er viel näher am Radicchio als geschmacklich, da<br />

man nur mit viel Aufmerksamkeit eine ganz leichte<br />

Bitternote wahrnehmen kann. Aber natürlich sind<br />

die roten Farbstoffe in den Blättern nicht nur besonders<br />

attraktiv, sondern als Antioxidantien auch<br />

besonders gesund.<br />

Die Orangen mit dem Messer so schälen, dass das<br />

Fruchtfleisch vollständig freigelegt ist. Dann die<br />

Filets zwischen den Bindehäuten herausschneiden<br />

und aus der verbleibenden Frucht den Saft herausdrücken.<br />

Diesen Saft mit dem Weißweinessig, Olivenöl,<br />

Salz und Pfeffer zu einer Marinade anrühren,<br />

die Orangenfilets darin etwas ziehen lassen.<br />

Den Granatapfel aufbrechen und mit einem Löffel<br />

die saftigen Kerne herauspuhlen, zum Orangendressing<br />

geben. Den Chinakohl quer zum Blatt in Streifen<br />

schneiden, in einer Schüssel mit dem Dressing<br />

marinieren und die marinierten Orangenfilets obenauf<br />

setzen.<br />

Salat vom<br />

roten Chinakohl<br />

Zutaten:<br />

2 Navel-Orangen<br />

1 Granatapfel<br />

1 roter Chinakohl<br />

1 EL Weißweinessig<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

37


wald & wild<br />

Schlehdorn-Oliven<br />

WILDER<br />

GARTEN<br />

Dirndl-Oliven<br />

38


wald & wild<br />

Schlehdorn-Oliven<br />

und Dirndl-Oliven<br />

Die Dirndln (Kornelkirschen) wachsen wild<br />

an sonnigen Hängen, die Kultursorten haben<br />

mehr und größere Früchte. Diese pflückt<br />

man für dieses Rezept jedenfalls am besten<br />

bereits zur Sommermitte, wenn sie noch sehr<br />

fest sind und erst allmählich beginnen, sich<br />

rot zu färben. Zu reife Früchte werden beim<br />

Einkochen nämlich unweigerlich weich – was<br />

für Marmelade natürlich gewünscht wäre.<br />

Die Schlehdorn-Beeren wiederum werden<br />

im Herbst geerntet, aber noch vor dem ersten<br />

Frost, da sie sonst ebenfalls zu weich für<br />

diese Rezeptur sind. Zu finden ist die Schlehe<br />

an sonnigen Standorten und oft in Gesellschaft<br />

von Wildrosen, Haselnuss und Weißdornsträuchern.<br />

Die Verarbeitung zu eingelegten „Oliven“<br />

ist für beide Wildfrüchte gleich: Die gewaschenen<br />

Beeren werden dicht in sterilisierte<br />

Gläser geschlichtet, darüber wird der vorbereitete<br />

und abgekühlte Essigsud gegossen,<br />

dessen Grundrezept ebenfalls für beide Varianten<br />

gilt.<br />

Nun werden die Gläser gut verschraubt und<br />

auf ein fingerhoch mit Wasser bedecktes<br />

Backblech gestellt. Nun werden die Gläser<br />

im vorgeheizten Backrohr bei 200°C so<br />

lange sterilisiert, bis in der Flüssigkeit kleine<br />

Luftperlen aufsteigen. Dann sofort herausnehmen<br />

und überkühlen lassen, damit die<br />

Fruchtoliven nicht mehr nachgaren.<br />

Zutaten Essigsud<br />

500 ml Wasser<br />

200 ml Einlege-Essig<br />

8 EL Zucker<br />

1,5 EL Salz<br />

2 Lorbeerblätter<br />

½ EL Dost (oder Oregano)<br />

1 EL Gundelkraut<br />

(oder Thymian)<br />

Die Kräuter und Gewürze<br />

mit Essig und Wasser<br />

aufkochen und dann noch<br />

einige Zeit ziehen und<br />

überkühlen lassen. Die<br />

Kräuter dürfen dann ruhig<br />

mit hinein in die Gläser.<br />

JENNY GRUBER<br />

Jenny Gruber ist inzwischen<br />

so etwas wie das Schweizer<br />

Messer der jungen österreichischen<br />

Grillcoach-Szene.<br />

Denn die zweifache Mutter aus<br />

dem niederösterreichischen<br />

Matzleinsdorf will es immer<br />

ganz genau wissen und hat<br />

Ausbildungen gesammelt wie<br />

andere Kühlschrankmagneten.<br />

So war und ist sie trotz ihrer<br />

jungen Jahre inzwischen<br />

bereits erfolgreiche Seminarbäuerin,<br />

Sensorikerin, Brotbotschafterin,<br />

AMA Grilltrainerin,<br />

Grillstaatsmeisterin und nicht<br />

zuletzt Diplomierte FNL Kräuterexpertin,<br />

die ihr Wissen<br />

sehr sympathisch und mit viel<br />

Begeisterung in ihren gut gebuchten<br />

Kursen weitergibt.<br />

Und sie weiß tatsächlich sehr<br />

genau, wovon sie redet – denn<br />

ihr Kräutergarten ist schon seit<br />

der Kindheit die ganze Region<br />

an der Melk, in der sie gemeinsam<br />

mit Mutter und Großvater<br />

eine Vielzahl an Kräutern, Wildgemüse<br />

und Wildfrüchten fand<br />

und verarbeitete. Jenny weiß<br />

nicht nur über die gesundheitlichen<br />

Benefits unserer<br />

Wildflora detailreich Bescheid,<br />

sondern kennt auch einige<br />

kulinarische Geheimtipps<br />

vom Wegesrand, die natürlich<br />

perfekt zu den Wild- und Wildfischrezepten<br />

dieses Schwerpunktes<br />

passen.<br />

39


wald & wild<br />

Die nächsten<br />

Kräuterkurse<br />

mit Jenny<br />

4. April 2020:<br />

Wildkräuter & Fleisch im<br />

Stillen Tal bei Leo Gradl,<br />

Kräutervariationen am Griller<br />

Info und Anmeldungen:<br />

info@leos-grillschule.at<br />

18. April 2020:<br />

Frühlingskräuterwanderung<br />

und Wild-<strong>Grillen</strong>, WOS Brunn<br />

am Gebirge, ganztägig.<br />

Info und Anmeldungen:<br />

wien@grillco.at<br />

4. Mai 2020:<br />

Frühlingskräuterwanderung,<br />

Wocking, Bergland.<br />

Info und Anmeldungen:<br />

jenny@natürlich-jenny.at<br />

Zutaten<br />

50 g Springkraut-Blüten<br />

Saft einer Zitrone<br />

450 ml Wasser<br />

500 g Gelierzucker 1:1<br />

21.September 2020:<br />

Wildkräuter am Griller mit<br />

Beifuß, Brennnessel und Co.<br />

Info und Anmeldungen:<br />

glueckskueche@prauchner.at<br />

22.September 2020:<br />

Wildkräuter am Griller<br />

mit Beifuß, Brennnessel<br />

und Co.<br />

Info und Anmeldungen:<br />

glueckskueche@prauchner.at<br />

Springkrautgelee<br />

Besonders an Böschungen und Bachufern findet man das aus Indien stammende<br />

„Drüsige Springkraut“. Diese invasive Pflanzenart ist zwar eine Bedrohung<br />

für viele heimische Arten, hat jedoch wunderschöne, orchideenähnliche<br />

Blüten, die sich noch dazu für ein delikates und attraktives Gelee eignen, das<br />

sowohl zu Wildgerichten als auch zu Desserts hervorragend passt. Im rohen<br />

Zustand allerdings sind Pflanze und Blüte leicht giftig.<br />

Sammelt man vor allem die dunkleren, pinkfarbenen Blüten, erhält auch das<br />

Gelee diese wunderbare Farbe. Der beste Zeitpunkt zum Pflücken ist in einer<br />

trockenen Wetterphase, da sich die Aromen hier am besten in der Blüte<br />

entwickeln. Die Blüten mit dem Zitronensaft und dem Wasser in einem Krug<br />

ansetzen und mindestens einen ganzen Tag ziehen lassen. Am Ende sollte die<br />

Flüssigkeit intensiv gefärbt sein Den Saft in einen Topf sieben und die Blütenrückstände<br />

gut auspressen. Mit dem Gelierzucker nun 5 Minuten köcheln<br />

lassen und in sterile Gläser füllen.<br />

40


wald & wild<br />

Weißdornsauce<br />

Weißdornsauce<br />

Der Weißdorn gehört zu den Rosengewächsen und tatsächlich erinnern die<br />

vielen, kleinen Beeren optisch ein wenig an Hagebutten. Vom Schlehdorn<br />

(Schwarzdorn) ist der Strauch durch die hellere Rinde zu unterscheiden – und<br />

natürlich durch die roten Früchte, die möglichst reif geerntet werden sollten.<br />

Zur Verarbeitung werden die Beeren erst einmal so lange erhitzt, bis sich<br />

das Fruchtfleisch von den Kernen löst und leicht durch ein Sieb passiert<br />

werden kann. Das passierte Fruchtmark wird dann ganz einfach mit Zucker<br />

wie Marmelade (z.B. im Verhältnis 3:1) aufgekocht und in Gläser gefüllt.<br />

Wer ein besonders festes Gelee möchte, nimmt dafür Gelierzucker, für eine<br />

dickflüssige Sauce reicht jedoch Kristallzucker, da die Früchte selbst auch<br />

schon recht viel Pektin enthalten. Diese haltbare Fruchtzubereitung ist eine<br />

sehr gute Basis für pikante und süße Saucen und kann auch gut mit anderen<br />

Früchten wie Quitten, Birnen und Äpfeln verarbeitet werden.<br />

Brennnesselsalz<br />

Brennnesselsalz<br />

Die Brennnesselsamen hängen in Dolden unter den Blättern und haben ein<br />

sehr delikates Aroma, das sich am besten durch Salz konservieren lässt.<br />

Dafür einfach die Dolden und Triebspitzen der Brennnessel (mit Handschuhen)<br />

pflücken und im Volumsverhältnis 1:3 mit Meersalz mischen, also<br />

eine Handvoll gerebelte Brennnesselsamen mit drei Handvoll Salz. Diese<br />

Mischung noch in einer Moulinette fein hacken, dann in Gläser luftdicht<br />

abfüllen.<br />

Beifußbutter<br />

Der Beifuß und vor allem seine Pollen haben ja einen schlechten Ruf, da viele<br />

Allergiker empfindlich darauf reagieren. Nicht aber, wenn dieses Kraut als<br />

Würze eingesetzt wird – dann wird es auch für Sensible vom Problemkind<br />

zum Problemlöser. Seine schmackhaften Bitterstoffe und Aromen unterstützen<br />

nämlich die Verdauung, weshalb der Beifuß von Kennern gerne zu fetten<br />

Fleischgerichten (z.B. zur Gans) gegeben wird, wozu er auch geschmacklich<br />

ausgezeichnet passt.<br />

Um dieses patente Kraut ganzjährig verfügbar zu haben, bindet man es einfach<br />

zu Sträußen und lässt es im Schatten trocknen. Oder aber man verarbeitet<br />

die frischen, jungen Rispenblüten mit Butter, etwas Senf und Salz zu<br />

einer geschmacksintensiven Kräuterbutter, die man dann entweder direkt zu<br />

Steaks und Braten reicht oder zum Montieren der Sauce nimmt. Diese Beifußbutter<br />

kann auch gut eingefroren und mit einem Messer portionsweise<br />

abgeschabt werden.<br />

Beifußbutter<br />

41


wildfang<br />

WILDFANG<br />

Der jährliche Fischkonsum in Österreich liegt bei<br />

über 68.000 Tonnen – Fischstäbchen inklusive.<br />

Lediglich fünf bis sechs Prozent dieser Flossenträger<br />

kommen aus Österreich, und zwar<br />

vorwiegend aus Aquakulturen. Denn während<br />

diese etwa 4.000 Tonnen beisteuern, bringen es sämtliche<br />

österreichische Berufsfischer offiziell gerade einmal<br />

auf 350 Tonnen Jahresbeute, also nur 0,6 Prozent des<br />

nationalen Jahresverbrauches! Aber diese sind dafür von<br />

allerbester Güte. Das hat auch seinen Grund. Denn die<br />

hervorragende Wasserqualität der meisten österreichischen<br />

Seen bedeutet zugleich relativ geringen Ertrag.<br />

Die Fische fühlen sich in klarem, sauberem Wasser zwar<br />

wohl, doch gibt es dort auch relativ wenige Nährstoffe<br />

und keinerlei Zufütterung. Was dazu führt, dass die<br />

Tiere weitaus langsamer wachsen als in den Zuchtbecken<br />

mit hoher Bestandsdichte und intensiver Mast.<br />

Ganz natürlich eben.<br />

Dafür ist der rare heimische Wildfisch aber auch in<br />

vielerlei Hinsicht optimal: Ökologisch hinterlässt er mit<br />

seinen Flossen kaum CO2-Fußabdrücke, sucht sich sein<br />

artgerechtes Futter selbst und fügt sich in das jeweilige<br />

Ökosystem. Lässt man dieses weitgehend intakt, ist<br />

das die nachhaltigste Form der Nahrungsbeschaffung<br />

– wenn auch nicht bio. Denn das wäre der natürlich<br />

lebende Frischfisch nur, wenn er ausschließlich zertifiziertes<br />

Bio-Futter verzehren würde. Also Natur ist<br />

manchmal irgendwie nicht bio!<br />

Kulinarisch ist der wilde Fisch seinen Verwandten im<br />

Zuchtteich wie gesagt meist weit überlegen, wiewohl<br />

es dort auch sehr unterschiedliche Qualitätskategorien<br />

gibt. Vom günstigen Weihnachtskarpfen aus dem dicht<br />

bevölkerten und intensiv bewirtschafteten Teich bis zu<br />

naturnahen Saiblingsstrecken mit sauerstoffreichem<br />

Kaltwasser, die in den Lebensbedingungen schon sehr<br />

dem Wildgewässer ähneln.<br />

Fish & Ships. In ganz Österreich existieren jedenfalls<br />

nur noch rund 50 Fischereirechte für Berufsfischer – vor<br />

allem an den stehenden Gewässern vom Bodensee bis<br />

zum Neusiedler See, während in der Fischzucht national<br />

derzeit bereits über 500 Betriebe der unterschiedlichsten<br />

Größenordnungen tätig sind. Und unter den<br />

verbliebenen Berufsfischern gibt es dazu noch einige<br />

Naturliebhaber, die ihr Fischereirecht zwar geerbt oder<br />

erworben haben, dieses aber nicht gewerblich ausüben<br />

(müssen), sondern lediglich als pure Passion betreiben.<br />

Gefischt wird in den großen Seen des Landes jedenfalls<br />

vorwiegend mit Netzen und dabei ist einiges streng<br />

geregelt. Beispielsweise wann und wo welche Netze<br />

eingesetzt werden dürfen, wie groß die Maschen sein<br />

müssen etc., damit sich auch nur jene Fische darin verheddern,<br />

die sich bereits reproduziert haben. Wer dies<br />

oder die vereinbarten Schonzeiten nicht einhält, riskiert<br />

saftige Strafen und vor allem den Gesichtsverlust unter<br />

den Petrijüngern.<br />

Mitunter wird aber auch professionell mit der Angel<br />

gefischt, was in manchen Binnengewässern sogar die<br />

einzig mögliche oder erlaubte Art des Fischfanges ist<br />

und zudem gewährleistet, dass hier nur Fische einer<br />

gewissen Größenordnung entnommen werden. Den<br />

Sportfischern hingegen ist der Handel mit der Beute in<br />

der Regel untersagt, und auch den jährlichen Entnahmemengen<br />

sind enge Grenzen gesetzt, um die sogenannten<br />

„Topffischer“ vom Gewässer fernzuhalten.<br />

Erhältlich ist der Wildfisch für Nichtangler daher vor<br />

allem bei den Berufsfischern selbst beziehungsweise in<br />

der regionalen Gastronomie. Und das zu ausgesprochen<br />

vernünftigen Preisen.<br />

42


wildfang<br />

Catch of<br />

the day<br />

Am schönen Mattsee inmitten des Salzburger Seenlandes lebt die<br />

Familie Pertiller, durch deren Adern schon seit Jahrhunderten<br />

Fischerblut fließt. Genauso, wie dies auch viele Generationen<br />

davor bereits getan hatten, setzten Roman und Franziska täglich<br />

ihre Netze in ihrem Abschnitt des 3,6 Quadratkilometer großen<br />

Gewässers, im Vorjahr trat dann Sohn Christoph in die Fußstapfen der familiären<br />

Fischerstiefel. Gefischt wird daher auch heute bei jedem Wetter mit<br />

der gleichen Passion, Zielfisch Nr. 1 war und ist hier vor allem die Reinanke.<br />

In den groben Maschen der Netze des Mattsee-Fischers verfangen sich aber<br />

auch Welse, Hechte, Zander, Barsche, Forellen, Karpfen, Schleien sowie die<br />

sogenannten „Weißfische“ wie Rotaugen, Brachsen und Döbel, die Kenner<br />

der Materie auch als Speisefische sehr schätzen. Allesamt werden sie frisch,<br />

geschuppt und auf Wunsch filetiert in dem kleinen Geschäft der Familie inmitten<br />

des Ortes Mattsee verkauft, das ausschließlich am Samstagvormittag<br />

geöffnet hat. Dann aber stehen Einheimische und Touristen gleichermaßen<br />

Schlange, denn so frisch ist der Fisch sonst nirgendwo und außerdem immer<br />

echter Wildfang aus der Region. Also besonders fest und feinfaserig im<br />

Fleisch, denn das klare Wasser des Mattsees und das ausschließlich natürliche<br />

Futterangebot lässt die Fische hier viel langsamer wachsen als anderswo.<br />

Ein weiterer guter Grund, hier vorbeizuschauen, ist die große, alte Räucherkammer<br />

der Fischerdynastie, die nach wie vor<br />

Roman Pertillers Domäne ist. Hier selcht er<br />

über dem milden Rauch des selbst geschlägerten<br />

Erlenholzes aus dem nahen Moorwald<br />

an starken Tagen bis zu 200 Fische in fünf<br />

Etagen. Wobei die richtige Restfeuchte des<br />

Holzes bei dieser heiklen Prozedur genauso<br />

wichtig ist wie die uralte Patina an den<br />

Wänden der Selchkammer, ohne die der perfekte<br />

Rauchgeschmack gar nicht möglich ist.<br />

Roman hat es auch schon öfters mit brandneuem<br />

Edelstahl probiert, aber das war dann<br />

doch nicht das Wahre.<br />

So aber ist der Räucherfisch von Roman<br />

idealtypisch, nämlich angenehm wenig gesalzen,<br />

goldbraun und mild geräuchert, saftig<br />

im Fleisch. Und es muss nicht immer Reinanke<br />

oder Saibling sein: Auch der geräucherte<br />

Wildkarpfen aus dem Mattsee ist ein Gedicht<br />

und lässt jede Schillerlocke alt aussehen.<br />

Wer sich jetzt samstags auf den Weg an den Mattsee macht, sollte<br />

besser telefonisch vor-bestellen (06217/7231). Denn so erfährt man<br />

erstens den aktuellen „Catch of the day“und geht zweitens auch auf<br />

Nummer sicher, nicht vor einer leergekauften Fischtheke zu stehen.<br />

Die Adresse: Passauerstraße 18, 5163 Mattsee<br />

43


wildfang<br />

Das Meer<br />

der Wiener<br />

Der Neusiedler See ist ein Steppensee mit einer<br />

Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern<br />

und einer Durchschnittstiefe von ca. 1,5 Metern<br />

– nur eine knappe Autostunde südöstlich der<br />

Bundeshauptstadt gelegen. Er beheimatet rund<br />

30 Fischarten, darunter Aal, Hecht, Karpfen, Schleie,<br />

Wels und Zander. Der bis zu 5 Kilometer breite Schilfgürtel,<br />

der den See fast vollständig umgibt und teilweise<br />

von kleinen Kanälen und versteckten Seen durchzogen<br />

ist, bietet den Fischen ein großes Rückzugsgebiet, in<br />

dem sie sich nahezu ungestört entwickeln können.<br />

240 Quadratkilometer des Sees liegen in Österreich und<br />

der Rest in Ungarn. Richtung Ungarn geht der See in die<br />

pannonische Tiefebene über, die dem Gewässer über<br />

das ganze Jahr ein relativ mildes Klima beschert.<br />

Rund 122 Quadratkilometer Fischereirecht am Neusiedler<br />

See gehören zu den Esterhazy-Betrieben, die diese<br />

an den örtlichen Fischereiverband verpachtet haben, der<br />

nicht nur für die zahlreichen Sportangler, sondern auch<br />

für 13 Berufsfischer zuständig ist, die jährlich etwa 50<br />

Tonnen Fische aus dem Wasser holen. Neusiedlersee-<br />

Fische haben einen sehr speziellen Geschmack und<br />

besonders die Zander sind auch in der Wiener Gastronomie<br />

sehr begehrt.<br />

Ein ausgesprochen schönes Exemplar des Zanders<br />

(alias Schill oder Fogosch) von gut drei Kilogramm hat<br />

Grillprofi Michael Kuchler für uns beim gut sortierten<br />

Fischhändler in der Markthalle Kulinarium Burgenland<br />

vis-à-vis dem Schloss Esterházy in Eisenstadt aufgetrieben,<br />

der die aktuelle Neusiedlersee-Fauna stets<br />

fangfrisch im Sortiment hat. Geöffnet ist dieser Markt<br />

übrigens jeden Freitag und Samstag vormittags. Sie<br />

können Ihren Fisch dort sicherheitshalber bei Patrick<br />

Perschy unter der Telefonnummer 0676/970 6707 bzw.<br />

per Mail unter perschfisch@gmail.com vorbestellen.<br />

Am besten gleich ausgenommen und entschuppt!<br />

Neusiedlersee-<br />

Zander mit Limetten<br />

und Zitronen<br />

Michael Kuchlers Rezept zur Zubereitung dieses delikaten<br />

Süßwasserbarsches ist so einfach wie überzeugend,<br />

benötigt aber ein passendes Gerät. Gegrillt<br />

wird nämlich indirekt bei etwa 180°C am Deckelthermometer,<br />

was bei großen Fischen natürlich eine<br />

entsprechende Grillfläche und die Möglichkeit zur<br />

genauen Temperatursteuerung voraussetzt. Michaels<br />

Wahl fiel daher auf einen Genesis mit vier Brennern,<br />

der zwischen den heißen Zonen in der Mitte<br />

genug Platz für den stattlichen Fisch bot.<br />

44


wildfang<br />

Zutaten<br />

1 Zander im Ganzen,<br />

ausgenommen und<br />

geschuppt<br />

1 große Kartoffel<br />

(als Standhilfe)<br />

1 Zitrone<br />

1 Limette<br />

Salz<br />

Knoblauchbutter<br />

Zubereitung: Den Grill auf 180°C vorheizen, wobei nur die beiden äußeren<br />

Brenner benutzt werden sollten. Den ausgenommenen und geschuppten Fisch auf<br />

beiden Seiten mit einem scharfen Messer im Abstand von etwa drei Zentimetern<br />

einschneiden. Die Limette und die Zitrone in Scheiben schneiden, diese Scheiben<br />

halbieren und entkernen. Dann den Fisch innen und außen gut salzen – auch die<br />

Einkerbungen, in die dann die Zitrusscheiben gesteckt werden. Einen großen Erdapfel<br />

halbieren und als Standhilfe mit der Schnittfläche nach unten in den Bauchraum<br />

des Fisches schieben – so den Fisch auf dem Grill platzieren. Eventuell kann<br />

man Schwanzflosse und Maul nun mit etwas Alufolie schützen, wenn sie nahe an<br />

den heißen Brenner geraten. Gegrillt wird so lange, bis sich die Rückenflosse ganz<br />

leicht aus dem Fleisch ziehen lässt – in unserem Fall dauerte das 1 Stunde und<br />

20 Minuten. Dann gleich mit Knoblauchbutter, Erdäpfeln und Salat servieren.<br />

Almsee-Saiblinge<br />

Ein heißer Tipp für die Freunde fangfrischer Salmoniden sind die ganz hervorragenden Saiblinge aus dem klaren<br />

Kaltwasser des Almsees, der unglaublich idyllisch im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes liegt. Diese<br />

Fische kann man allerdings nirgends kaufen, dafür aber beim Wirten des Gasthof Seehaus bestellen, der in einem<br />

malerischen Bau des Stiftes Kremsmünster aus dem 16. Jahrhundert direkt am südlichen Seeufer liegt.<br />

Mit diesem glücklichen Gastronomen haben die Sportfischer des Sees nämlich die Vereinbarung, ihn während der<br />

Saison stets mit fangfrischen Forellen und Saiblingen zu beliefern, die sich daher stets zu sehr vernünftigen Preisen<br />

auf seiner Tageskarte finden.<br />

Geöffnet ist das Lokal von 30. März bis 3.November, die Küche ist aber jeweils nur von 11:30 bis 14:30 und<br />

Freitag und Samstag von 18:00 bis 19:30 warm. Montag ist sowieso Ruhetag. In jedem Fall empfiehlt sich<br />

vorher ein Anruf unter 07616/8366.<br />

45


wildfang<br />

Sportsfreunde<br />

Ottenstein<br />

Die bereits 1670 gegründete „Windhag’sche<br />

Stipendienstiftung“ betreibt mit ihrem „Gut<br />

Ottenstein“ im oberen Waldviertel Land-,<br />

Forst- und Teichwirtschaft der guten alten<br />

Schule – nämlich so nachhaltig und naturnah<br />

wie nur irgendwie möglich. Das gilt auch für den<br />

Stausee Ottenstein, den obersten und mit einer Wasserfläche<br />

von über vier Quadratkilometern größten der<br />

drei Kamptalstauseen, der von Zwettl bis zur 69 Meter<br />

hohen Staumauer bei Rastenfeld reicht. In den rund 73<br />

Millionen Kubikmetern klaren Wassers, die seit 1957<br />

diesen Teil des Kamptales bei Vollstau füllen, tummeln<br />

sich Hecht, Karpfen, Zander, Barsch, Schleien, Weißfische<br />

und Welse, die in den weit verzweigten, fjordartigen<br />

Buchten mit rund 70 Kilometern Uferlänge ideale<br />

Lebensbedingungen vorfinden.<br />

Gefischt wird dort ausschließlich mit der Angel und<br />

unter strengen Auflagen – das gilt sowohl für Sportfischer<br />

wie auch für die wenigen, die beruflich mit Rute<br />

oder Reuse unterwegs sind. Letzte gilt übrigens dem<br />

Signalkrebs, der sich in diesem Gewässer stark vermehrt<br />

hat und in den letzten Jahren zunehmend von der heimischen<br />

Gastronomie als Spezialität wiederentdeckt<br />

wurde. Der optimale Besatz, Schonzeiten und Entnahmelimits<br />

werden vom Biologen und Fischökologen<br />

Bernhard Berger gesteuert, der besonders viel Wert auf<br />

den Erhalt des natürlichen Ökosystems legt, das sich in<br />

diesem an sich künstlichen Gewässer im Laufe der letzten<br />

60 Jahre entwickelt hat.<br />

Der begeisterte Angler und Fischesser baut vor Ort<br />

aber auch das Vermarktungssystem für den Fang seiner<br />

Fischer aus, eine moderne Zerlegungs- und Filetierungsstation<br />

soll Gastronomen und Privaten künftig noch<br />

mehr Auswahl und Service bieten. Wobei das Angebot<br />

natürlich begrenzt ist, denn der jährliche Fang liegt hier<br />

insgesamt bei rund 2,5 Tonnen Zander, 1 Tonne Hecht<br />

und 8 Tonnen Karpfen. Dazu kommen allerdings noch<br />

etwa 70 Hektar extensiv bewirtschaftete Teichflächen,<br />

wo 25 Tonnen Bio-Karpfen und eigene Besatzfische erwirtschaftet<br />

werden.<br />

Schon jetzt werden vom Gut Ottenstein jeden Freitag<br />

in der Zeit von 10 bis 12 Uhr die verschiedensten Wildoder<br />

Biofische sowie Wildpret aus der Jagd des Gutes<br />

im eigenen Hofladen zum Verkauf angeboten. Auch die<br />

Signalkrebse kann man dort erstehen – und abhängig<br />

vom Jagd- und Angelerfolg kann auch im Vorhinein bestellt<br />

werden. Per E-Mail an stauseefischer@ottenstein.<br />

at oder telefonisch unter 02988 / 6533. Informationen<br />

dazu und zu den aktuellen Preisen findet man unter<br />

www.ottenstein.at. Die Adresse des Hofladens: 3532<br />

Zierings 5.<br />

Und wer den Stauseefisch erst einmal vor Ort kosten<br />

möchte, der findet in Zwettl mit der „Goldenen Rose“<br />

einen Stammkunden der Wildfisch-Lieferanten, der oft<br />

auch Spezielles auf der Karte hat, wie zuletzt „Fischlaibchen<br />

von der Brachse mit Ottensteiner Wildkrebsen“.<br />

46


wildfang<br />

Seefood<br />

statt<br />

Seafood<br />

Wenn es um Frische geht, ist der Fang aus unseren heimischen Gewässern den besten Flug-Garnelen und Leinenfang-<br />

Branzinos weit überlegen, beim Thema Nachhaltigkeit sowieso. Aber auch kulinarisch lohnt sich dieser Ausflug ins<br />

Waldviertler Süßwasser, der ebenso abwechslungsreich sein kann wie ein Schnorcheltrip am Roten Meer.<br />

Für unsere Seefood-Plancha haben wir uns beim Gut Ottenstein<br />

mit ein paar Spezialitäten eingedeckt, die man sonst nicht alle<br />

Tage auf den Teller bekommt. Was das genau ist und wie man<br />

damit am besten umgeht, schildern wir Ihnen detailliert:<br />

Barschfilets. In der Schweiz wird der Flussbarsch „Egli“ genannt<br />

und ist so begehrt, dass er tonnenweise importiert werden muss.<br />

Bei uns dagegen ist das eher eine Sache für Kenner.<br />

Gegrillt wird vom Barsch vorzugsweise das festfleischige Filet –<br />

gerne auch ohne Haut, weil diese sehr fest ist und sich beim Braten<br />

zusammenziehen kann. Die Temperatur der Grillplatte sollte<br />

nicht allzu hoch sein, denn das Fischfleisch ist sehr schnell gar.<br />

Und als Würze reicht eine Prise Salz.<br />

Karpfenbeuschel. Von den Innereien des Karpfens – in Ostösterreich<br />

„Beuschel“ genannt – interessieren uns vor allem die<br />

Leber und die sogenannte Karpfenmilch. Letztere ist von der Konsistenz<br />

her recht ähnlich dem Kalbsbries und genauso delikat.<br />

Vor dem Braten muss die Karpfenmilch in Salzwasser – oder besser<br />

noch einem Wurzelsud – auf kleiner Flamme gekocht werden,<br />

bis sie schnittfest ist. Dann wird sie von anhaftenden Bindehäuten<br />

befreit und in kleine Bissen zerteilt, die mit Öl und Butter auf der<br />

Plancha geröstet werden. Die Leber wird hier jedoch gleich roh<br />

mitgeröstet.<br />

Schleiensteaks. Die Schleie ist mit dem Karpfen verwandt,<br />

aber deutlich kleiner und auch zarter im Fleisch. Der Fisch kann<br />

geschuppt und im Ganzen gebraten werden, oder er wird ungeschuppt<br />

mit der Haut in dicke Hufeisensteaks geschnitten, die auf<br />

der Plancha beidseitig geröstet werden. Nach dem <strong>Grillen</strong> wird<br />

die Haut dann meist entfernt, sollte aber währenddessen dran<br />

bleiben, um die Steaks in Form zu halten.<br />

Signalkrebse. Etwas kleiner als der autochthone, aber inzwischen<br />

rare Edelkrebs, ist der aus Amerika stammende Signalkrebs.<br />

Diese invasive Art zu verzehren, gilt bei Naturschützern<br />

übrigens als gute Tat fürs Ökosystem. Und er ist ebenso delikat<br />

wie der Edelkrebs, meist aber schon der Größe wegen eher ein<br />

Kandidat für den Stieltopf als für die Grillplatte. Man braucht<br />

auch gut ein Dutzend Krebse pro Portion. Will man davon<br />

alleine satt werden, besser zwei. Erhältlich ist der Signalkrebs<br />

bevorzugt frisch.<br />

Zur Zubereitung reichlich Salzwasser in einem großen Topf<br />

zum Sieden bringen und die Flusskrebse kopfüber hineingeben<br />

– aber immer nur so viele, dass das Wasser weiter sprudelnd<br />

kocht. Nach einer Minute die Flusskrebse mit einer Schaumkelle<br />

aus dem Wasser nehmen und zur Seite stellen. Solange wiederholen,<br />

bis alle Krebse gekocht sind. Selleriewürfel, geschälte<br />

Zwiebel, ein paar Pfefferkörner, ein Lorbeerblatt und ein paar<br />

Knoblauchzehen in einem Glas Weißwein und einem halben<br />

Liter Wasser zu einem Wurzelsud kochen. Wenn das Gemüse<br />

kernweich ist, den Sud abschmecken, eine Handvoll gehackte<br />

Petersilie dazugeben und die Krebse noch fünf Minuten darin<br />

auf kleiner Flamme ziehen lassen. Keinesfalls zu lange kochen,<br />

denn das Krebsfleisch soll noch Biss haben. Die zerstoßenen<br />

Karkassen der geschälten Krebse kann man übrigens sehr gut<br />

zu Saucen bzw. Krebsbutter verarbeiten.<br />

Mitgeröstet auf der Plancha haben wir noch halbierten Pak<br />

Choi, halbierte Knoblauchknollen, Thymian, Rosmarin, etwas<br />

mariniertes Rübengemüse und die Spalten einer marokkanischen<br />

Salzzitrone. Deren Aroma passt großartig zu Fisch und<br />

Meeresfrüchten, ist aber subtiler als der Saft einer frischen<br />

Zitrone.<br />

47


feature<br />

HAMMERMÄSSIG<br />

Wer ein ganz individuelles Messer aus bestem Damaststahl mit maßgeschneidertem<br />

Griff möchte, kann sich das bei Martin Huber ganz nach Budget und Gusto bestellen.<br />

Ums gleiche Geld bekommt er dort aber eigentlich auch einen zweitägigen<br />

Schmiedekurs – inklusive Wunschmesser.<br />

48


feature<br />

So stellt man sich Thor vor.<br />

Zwei Meter hoch, einen<br />

Meter breit, langes Haar zur<br />

Gefechtsfrisur nach hinten<br />

gebunden, ein rotblonder<br />

Vollbart und den magischen Kriegshammer<br />

Mjölnir in der Rechten. Doch<br />

Martin Huber ist kein nordischer<br />

Donnergott, sondern ein junger<br />

Schmied aus dem Traunviertel. Allerdings<br />

doch eher ein Waffenschmied,<br />

was wieder sehr gut zu seinem Wikinger-Habitus<br />

passt. Und der Hammer<br />

ist tatsächlich sein wichtigstes<br />

Werkzeug, um das Beste aus den<br />

Stählen zu klopfen, die er in der Glut<br />

des Feuers miteinander verbindet.<br />

Einige hundert Messer hat der<br />

23-jährige gelernte Kunstschmied<br />

bereits geschmiedet, seit 2016<br />

sind Klingen jedweder Fasson sein<br />

Fulltime-Job. Auf seiner Kundenliste<br />

finden sich klingende Namen – auch<br />

besonders anspruchsvolle Klientel wie<br />

Haubenköche und Grillweltmeister.<br />

Die Preisliste beginnt ganz unten<br />

bei etwa 200 Euro, nach oben sind<br />

theoretisch keine Grenzen gesetzt,<br />

denn neben besonders hochwertigen<br />

Stählen und der Anzahl der Damast-<br />

Lagen ist es auch das mitunter rare<br />

Material für die Griffe, das den Preis<br />

ausmacht.<br />

Geschmiedet wird bei Martin nämlich<br />

vorzugsweise Damaststahl, also<br />

die Verbindung von zwei oder mehr<br />

Stählen, die der Klinge ihre besten<br />

Eigenschaften verleihen. So kann die<br />

Schärfe und Schnitthaltigkeit eines<br />

sehr reinen Kohlenstoffstahls mit der<br />

Elastizität einer modernen Legierung<br />

verbunden werden. Je öfter diese<br />

ausgeschmiedet und dann wieder gefaltet<br />

werden, desto mehr Lagen werden<br />

gebildet und desto feiner wird<br />

die Damast-Maserung auf der Klinge,<br />

die nicht nur dekorativ, sondern auch<br />

wertbestimmend ist.<br />

Diese alte Schmiedetechnik gibt<br />

Martin Huber gerne auch an die<br />

Teilnehmer seiner Kurse weiter. Zwei<br />

Tage Zeit muss man sich dafür schon<br />

nehmen, denn mit allen Schleif- und<br />

Härteprozessen braucht das Material<br />

selbst schon diese Zeit, um eine<br />

optimale Klingenqualität zu gewährleisten.<br />

660 Euro kostet so ein Damastschmiedekurs<br />

in der neuen Schmiede<br />

im oberösterreichischen Garsten,<br />

beinhaltet aber damit nicht nur<br />

zwei Tage geballtes Know-how,<br />

sondern auch das selbst geschmiedete<br />

Messer, das der Teilnehmer<br />

mit heim nimmt.<br />

49


feature<br />

Der Weg<br />

zum Messer<br />

Start ist die Auswahl und Vorbereitung<br />

der unterschiedlichen Stähle, die miteinander<br />

zu einem Paket verschweißt werden,<br />

das im Ofen auf 1.100 Grad bis zur<br />

orange-weißen Glut erhitzt wird, bevor es<br />

zum ersten Mal auf dem Amboss landet.<br />

Gerne verwendet Martin Huber hier eine<br />

Kombination der Topstähle Mn Cr V8 und<br />

75 Ni8, die als Damaststahl eine besonders<br />

hohe Härte (bis zu 63 HRC) erreichen<br />

können. Nun wird das Paket gefaltet, wieder<br />

erhitzt und wieder gehämmert – ein<br />

Vorgang, der so lange wiederholt wird,<br />

bis die gewünschte Lagenzahl erreicht ist.<br />

Beim Kurs sind das 60 bis 120 Lagen, also<br />

schon ausgesprochen hochwertiger Damaststahl.<br />

Jeder Arbeitsschritt wird dabei<br />

vom Meister begleitet und detailliert<br />

erklärt, weshalb der Messerschmied auch<br />

nicht mehr als vier Teilnehmer pro Kurs<br />

akzeptiert. Die fertig geschmiedete Rohklinge<br />

wird in Kontur geschliffen und verbringt<br />

dann noch eine ganze Nacht bei<br />

680°C im Ofen, um dort „weich geglüht“<br />

zu werden, was unerwünschte Spannungen<br />

aus dem Metall nimmt. Danach<br />

wird der „Spiegel“ (Anschliff) geschliffen<br />

und poliert, im Griffteil werden die<br />

Löcher gebohrt und dann geht es noch<br />

einmal bei 820°C für einige Minuten zur<br />

Härtung in den Ofen und ins anschließende<br />

Ölbad. Jetzt kommt die Klinge<br />

für ein bis zwei Stunden bei ca. 200°C in<br />

50


feature<br />

den sogenannten Anlassofen, ein Vorgang,<br />

der unter anderem die Härte des fertigen<br />

Messers definiert. Danach wird die Klinge<br />

hochglanzpoliert und für das Säurebad<br />

vorbereitet, denn erst dieses bringt das<br />

begehrte Damastmuster richtig zum Vorschein.<br />

Für den Griff stehen schließlich die<br />

unterschiedlichsten Materialien zur Verfügung.<br />

Von Holz über Bein und Horn bis zu<br />

Fossilien und hochwertigen Spezialkunststoffen.<br />

Die Griffschalen werden in diesem<br />

Kurs nämlich komplett selbst ausgewählt,<br />

angepasst, montiert und händisch geformt.<br />

Und schließlich kommt noch der<br />

Schliff auf die Klinge – eine eigene Kunst,<br />

die gelernt sein möchte. Den Lesern der<br />

<strong>GRILLZEIT</strong> bietet Martin Huber daher<br />

einen zweistündigen Schärfkurs im Wert<br />

von 60 Euro als Gratisextra zum Schmiedekurs.<br />

Bei Bestellungen von Schmiedekursen<br />

bzw. Gutscheinen daher einfach<br />

das Kennwort <strong>GRILLZEIT</strong> nennen.<br />

Informationen:<br />

Martin Huber<br />

messerschmied-huber.at<br />

Gewerbepark 7<br />

4451 Garsten<br />

martin@huber-metall.at<br />

51


uchtipps<br />

<strong>Grillen</strong> lesen<br />

Auch in diesem Herbst starten wieder etliche Neuerscheinungen am<br />

Grillbuch-Sektor in die Wintersaison. Wohl nicht zuletzt, um unter dem<br />

Weihnachtsbaum zu landen. Wir haben für Sie jene herausgefunden, die<br />

es wirklich zu schenken lohnt.<br />

<strong>Grillen</strong> – Next Level<br />

Grillbuch-SUV. Mit gerade 224 Seiten im Hardcover wirkt dieser<br />

neue Grillschmöker von Fabian Beck im Preis (mit € 38,-) ebenso<br />

großspurig wie seine recht großformatige Aufmachung mit besonders<br />

dickem Karton im Deckel, wie sein Titel, seine beweihräuchernde Intro<br />

und der passende Klappentext.<br />

Schade, denn bei den Rezepten ist dann eigentlich viel Originelles und<br />

ausgesprochen Brauchbares dabei, auch wenn hier ein spezielles Gerät<br />

(die Ramsterbox) allzu oft vordergründig promotet wird und die Angaben<br />

zu Temperaturführung und anderen Details meist zu knapp ausfallen<br />

– Näheres zu den Geräten und zu den Grilltechniken fehlt meist<br />

sogar gänzlich. Aber als Inspirationsquelle taugen die thematisch bunt<br />

durcheinandergewürfelten Rezepte allemal und auch die Fotografie ist<br />

zeitgemäß und appetitlich.<br />

★★★★<br />

Trettl schimpft milde<br />

Nachschlag.<br />

Nachschlag. Roland Trettl grillt zwar offensichtlich recht selten und selbst kochen<br />

sieht man ihn nur noch im Ausnahmefall. Dafür garniert er einige TV-Formate mit seiner<br />

Prominenz und leiht der einen oder anderen Marke seinen Namen. Aber gerade wegen<br />

dieser Distanz zum einstigen Metier haben wir uns vom aktuellen literarischen „Nachschlag“<br />

des Südtirolers saftige Anekdoten sowie Insiderinformationen über die Branche und<br />

etliche Schaumschläger unter den unzähligen Gastköchen des Hangar 7 erhofft. Hat uns<br />

derlei der Klappentext doch irgendwie versprochen.<br />

Bis auf ein paar ordentliche Ohrfeigen für populäre Sterne- und Haubenverteiler verkneift<br />

er sich jedoch (leider) allzu deutliche Kritik an den Kollegen und nennt auch ungerne<br />

Namen, wenn ihn wer nervt. Dafür dürfen wir an seinen mitunter krausen Gedanken- und<br />

Werdegängen teilhaben, die ihm Christian Seiler als Ghostwriter ins Reine geschrieben hat.<br />

Dazu gibt es ein paar betont schlichte Lieblingsrezepte des Starkochs auf den 260 Seiten<br />

des Softcovers im A5-Format, dessen Schriftgröße fast schon die Lesebrille erübrigt. Leichte<br />

Informations-Kost also, Roland Trettl-Fans jedoch sicher die<br />

€ 23,- wert.<br />

★★★<br />

52


uchtipps<br />

Japanisch <strong>Grillen</strong><br />

Nippon-Kompetenz.<br />

Nippon-Kompetenz. Aus dem Amerikanischen übersetzt, erschien „The Japanese Grill“<br />

2018 im Heel Verlag nun auch auf Deutsch. Und das ist ein Glück, denn unter den zahlreichen<br />

Grillbüchern und -fibeln zu diesem Thema ist dieses Hardcover um<br />

€ 24,- unserer<br />

Meinung nach das Beste.<br />

Spätestens bei den zahlreichen Tipps und Erklärungen zu Geräten, Brennstoffen und Lebensmitteln<br />

wird einem schnell klar, dass die Autoren – Tadashi Ono und Harris Salat – nicht<br />

nur sehr viel Ahnung vom Thema haben, sondern diese auch gekonnt weitergeben. Recht<br />

unprätentiös, gut strukturiert und besonders informativ im Warenkundeteil, mit einer Vielzahl<br />

großartiger Rezepte auf weiteren 170 Seiten. Da stört es auch gar nicht, dass das Kompendium<br />

relativ sparsam illustriert ist, denn so blieb wenigstens mehr Platz für den Text.<br />

★★★★★<br />

Cool Smoke<br />

Smoker-Schmöker. Schon wieder ein neues Buch zum<br />

Thema <strong>BBQ</strong>. Aber was für eines. Der Autor Tuffy Stone ist<br />

dreimaliger Sieger der Jack Daniel’s World Championship<br />

und der „Professor“ der erfolgreichen amerikanischen<br />

TV-Show „<strong>BBQ</strong> Pitmasters“. Er kennt nicht nur alle KCBS-<br />

Tricks, sondern teilt sie auch unverdünnt mit seinen Lesern.<br />

Inklusive jener Rub-, Brine- und Saucenrezepte, die<br />

ihm selbst hunderte von Trophäen einbrachten.<br />

Die Rezepte für die zahlreichen Gerichte in diesem 288<br />

Seiten starken Smoker-Schmöker, der kürzlich im Heel<br />

Verlag auf Deutsch erschienen ist, sind sehr gut strukturiert<br />

und erklären die Vorgangsweise beim <strong>BBQ</strong> detailliert.<br />

Das erlaubt auch Einsteigern des Themas auf Topniveau<br />

zu smoken. Aber auch Fortgeschrittene profitieren vom<br />

Know-how des Amerikaners und den oft verblüffenden<br />

Rezeptideen.<br />

Für Grillpapst Steven Raichlen ist dieses Buch ein Muss in<br />

jeder anspruchsvollen Pitmaster-Bibliothek. Für uns auch.<br />

Der faire Preis: € 28,-<br />

★★★★★<br />

Neue Cuts vom Rind<br />

Schnittmuster. Mit € 64,- für 264 Seiten im Nichteinmal-A4-Format<br />

hat dieses Hardcover von Christoph<br />

Grabowski mit Abstand den höchsten Kilopreis unserer<br />

vorweihnachtlichen Auswahl. Aber auch die höchste Informationstiefe.<br />

Die ersten 13 Seiten gehen zwar noch<br />

mit Grußworten der Koch- und Fleischerprominenz drauf,<br />

dem folgen vier Seiten PR vom Bochumer Frischemarkt<br />

Niggemann – dem Arbeitgeber des Autors. Danach<br />

kommt ein mehrseitiges Manifest zum Thema Metzgerzunft,<br />

bevor es auf Seite 32 mit einem Gastbeitrag zum<br />

Thema „Haltung und Aufzucht“ vorbereitend zur Sache<br />

geht. Ab Seite 66 wird jedoch endlich zerlegt – und hier<br />

wird es dann wirklich hochinteressant. Für Fachleute, die<br />

nun endlich sehen, wie ein „Inside Skirt“ richtig von der<br />

„Dünnung“ getrennt wird, wofür „Mickerfett“ taugt und<br />

dass sich ein „Vein End“ mit V schreibt. Aber auch für<br />

ambitionierte Steak-Käufer, die ihren Fleischhauer mit<br />

der Bestellung einer gut durchzogenen „Paleta“ fachgerecht<br />

ins Unglück stürzen wollen. Am Ende steht dann<br />

zwar wieder eine Mischung<br />

aus Warenkunde und Werbetexten,<br />

doch sind die<br />

160 sehr informativen und<br />

gut fotografierten Seiten<br />

dazwischen sicher vielen<br />

Carnivoren den geschmalzenen<br />

Preis dieses Fleischfachbuches<br />

wert.<br />

★★★★<br />

53


Fleischguru mit<br />

Abschluss<br />

Seit zehn Jahren gibt es in Österreich die<br />

anspruchsvolle Ausbildung zum Diplom-<br />

Fleischsommelier für wissbegierige Profis und<br />

ambitionierte Privatleute, die von der AMA-<br />

Marketing initiiert und entwickelt wurde und<br />

an den WIFIs der Bundesländer als Lehrgang angeboten<br />

wird. Von der Geschichte über die landwirtschaftliche<br />

Erzeugung und deren Qualitätskriterien, von der fachgerechten<br />

Zerlegung bis zu Tipps der Fleischküche<br />

reicht das mehrwöchige Schulungsprogramm der angehenden<br />

Diplomanden. Die dreiwöchige Ausbildung mit<br />

Diplom-Abschluss bietet in einem Mix von Exkursionen<br />

„Die Ausbildung zum<br />

Diplom-Fleischsommelier steht für gutes<br />

Fleisch und Wurst aus Leidenschaft. Und<br />

für Tierwohl regional und international.<br />

Dies sollte er auch dem<br />

Endverbraucher näherbringen!“<br />

RÜDIGER HEPPELMANN,<br />

Diplom-Fleischsommelier, Edeka<br />

54


ama grillclub<br />

„Langfristiges Ziel dieses<br />

Projektes ist es, dass wir etwas<br />

weniger, aber hochwertigeres Fleisch<br />

essen und mehr dafür bezahlen!“<br />

MARKUS MAIR, Fleischexperte<br />

Die Wertigkeit und<br />

Wichtigkeit einzigartiger und<br />

schmackhafter Lebensmittel<br />

sind die Grundpfeiler einer<br />

ausgewogenen Ernährung.<br />

Im Zuge der Ausbildung zum<br />

Diplom-Fleischsommelier<br />

beleuchtet Ernährungsexperten<br />

Christian Putscher<br />

der Baustein Fleisch.<br />

zu landwirtschaftlichen, sowie Be- und Verarbeitungsbetrieben,<br />

bis hin zu Fachvorträgen und Praxisübungen<br />

von ausgewählten Experten alles, was ein Fleischkenner<br />

an fundiertem Basiswissen haben sollte. Der Lehrstoff<br />

für diesen Lehrgang wurde von den Fachleuten der<br />

Branche und den einschlägigen Universitäten beigesteuert,<br />

auch die drei einzelnen Module werden von<br />

Experten auf ihrem Sektor in Theorie und Praxis vermittelt.<br />

Die Inhalte sind in folgende Kapitel gegliedert:<br />

• Kulturgeschichte des Fleisches<br />

• Fleischmarkt und Fleischkonsum<br />

• Nutztierhaltung: Zahlen, Daten, Fakten<br />

• Fachexkursionen<br />

• Fleisch in der Ernährung<br />

• Fleischproduktion und -verarbeitung<br />

• Praktische Wurstproduktion inkl. Verkostung<br />

nationaler und internationaler Produkte<br />

• Teilstückkunde in Theorie und Praxis<br />

• Qualitätsmanagement und -sicherungssysteme<br />

• Kulinarik und Sensorik – Praxistage Fleisch<br />

in der Küche<br />

• Beratungs- und Verkaufsgespräche<br />

• Argumentationstraining<br />

• Prüfungsvorbereitung und Briefing<br />

Inzwischen haben 570 Fleischexperten die Diplom-<br />

Ausbildung erfolgreich absolviert. Heuer wird erstmals<br />

der „Diplom-Fleischsommelier des Jahres“ für besondere<br />

Verdienste als Fleisch-Botschafter ausgezeichnet.<br />

Den durchschlagenden Erfolg dieses Boot-Camps für<br />

Fleischexperten illustriert die Tatsache, dass es längst<br />

auch jenseits der Grenzen einige Nachahmer gefunden<br />

„Wir möchten, dass jede interessierte<br />

Person die Möglichkeit hat, wirklich<br />

alles Wichtige über Fleisch in einem<br />

kompakten Lehrgang zu erfahren!“<br />

JOHANN STABAUER,<br />

Fleischexperte und Sachverständiger<br />

hat. Selbst die deutsche Fleischerzeitung verortet das<br />

einzig wahre Original in Österreich und viele der Teilnehmer<br />

kommen aus dem benachbarten Ausland zu<br />

uns. Und das gleich öfters und für insgesamt mehrere<br />

Wochen, denn jedes der drei Module nimmt alleine<br />

5 Tage in Anspruch. Eine Diplomarbeit bildet die<br />

Grundlage der abschließenden Prüfung. Das Diplom<br />

wird als Lohn der Mühe und eines durchaus nennenswerten<br />

Kursbeitrags (um die € 2.500,-) in der<br />

Branche besonders hoch geschätzt.<br />

55


Der Fleischsommelier<br />

des Jahres<br />

In Österreich gibt es Fleischer und Gastronomen mit großem praktischen Können. Und es gibt<br />

Experten, die sich durch ein hohes theoretisches Wissen über Fleisch auszeichnen. Aber es gibt<br />

nur ganz wenige, die fachlich versiert sind und gleichzeitig auch die Gabe haben, ihr Wissen<br />

anderen zu vermitteln. Diesen besonderen Botschaftern der Fleisch kultur gilt der neue<br />

Ehrenpreis, der heuer zum ersten Mal verliehen wurde.<br />

56


ama grillclub<br />

Geschaffen wurde die attraktive<br />

Kleinskulptur vom steirischen<br />

Künstler W. Dieter Tomitsch<br />

Verliehen wurde diese Auszeichnung zum „Diplom-<br />

Fleischsommelier des Jahres“ von der AMA-Marketing<br />

im Rahmen der heurigen Austria-Meat-Award<br />

-Gala am 20.11. <strong>2019</strong> in Zell am See. Erster Preisträger<br />

ist der Grazer Kult-Fleischer Sepp Moßhammer<br />

– ein Mann, der die Kompetenzen eines Fachexperten<br />

mit der Kurzweil eines Entertainers an Schüler, Kunden und<br />

Kursteilnehmer weitergibt. Und der sich auch nie zu schade<br />

ist, sich stets selbst weiterzubilden. So hat er nicht nur vor<br />

Jahren die Ausbildung zum AMA-Grilltrainer absolviert, sondern<br />

als gestandener Branchen-Guru in diesem Frühjahr auch<br />

selbst die Schulbank des Diplom-Fleischsommelier-Kurses am<br />

WIFI Graz gedrückt, um den Kursus alsbald (wen wunderts)<br />

mit dem Punktemaximum abzuschließen. Seine Begabung als<br />

Vortragender hat der Fleischer- und Landesinnungsmeister<br />

immer schon als Ausbildner in seinem Traditionsbetrieb mit<br />

18 Mitarbeitern im Grazer Uni-Viertel eingesetzt. Hervorzuheben<br />

ist aber auch die national unübersehbare Medienpräsenz<br />

in Sachen Fleisch aufgrund seiner Eloquenz. Und<br />

längst ist Sepp Moßhammer gemeinsam mit seiner Gattin<br />

Brigitte – ebenfalls AMA-Grilltrainerin und Diplom-Fleischsommeliere<br />

– auch einer der Leuchttürme unter den AMAzertifizierten<br />

Grillschulen Österreichs; er bietet pro Jahr etwa<br />

100 Grillkurse an. Allein heuer besuchten mehr als 1.500 Grillbegeisterte<br />

diese Kurse, viele davon sind Stammgäste. Was<br />

wohl auch daran liegt, dass die Moßhammers verschiedene<br />

Themen zur Auswahl anbieten:<br />

• Steak extended – aus welchen Teilstücken<br />

man herzhafte Steaks gewinnen kann.<br />

• Wurstkuchl – hier lernen die Teilnehmer,<br />

wie man einfach selbst Würste erzeugen kann.<br />

• Burger unser • American <strong>BBQ</strong><br />

• 24 hours of smoke – ein 24-Stunden-<br />

Smokerseminar<br />

• Wild • Whisky, Meat and Grill<br />

• Das perfekte Steak<br />

Darüber hinaus ist der rührige Fleischer aber auch andernorts<br />

aktiv. Etwa im Rahmen des „Foodfestivals Graz“, wo er die<br />

Veranstaltung „Rinderwahn“ anbietet – das ist quasi die<br />

Quadratur des Spezialkurses „Steak extended“. Dabei können<br />

Interessierte die Cuts live erleben und dann auch gleich genießen.<br />

Ein Besuch seiner Homepage ist ebenfalls ein Erlebnis.<br />

Allein das Format „Motion cooking“ verführt zum Verweilen<br />

und weckt den Wissensdurst.<br />

Aber auch das Geschäft der Moßhammers im Grazer<br />

Zentrum selbst hat sich zum Mekka der Steak-Freunde<br />

entwickelt und ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich<br />

erfolgreich als Handwerksbetrieb positionieren kann. Er<br />

entdeckt und besetzt Nischen, die der LEH nicht schafft.<br />

Mit Serviceangeboten wie Grillpartys, Firmenfeiern,<br />

Angebot an Spezialitäten aus der Region und den erwähnten<br />

Special-Cuts zum <strong>Grillen</strong> und <strong>BBQ</strong>, mit Produktlinien<br />

wie „Essen im Glas“, seinem saisonalen<br />

Angebot oder der Installation der „24-Stunden-Fleischerei“.<br />

Verarbeitet werden dafür übrigens fast ausschließlich<br />

Rohstoffe aus der Region.<br />

57


Wikimeat.at<br />

Alles über Fleisch<br />

Die Website<br />

wikimeat.at ist<br />

eine Fundgrube<br />

für Carnivore.<br />

Mit detaillierten<br />

Informationen und<br />

harten Fakten zu<br />

allen Aspekten von<br />

Fleisch und Fleischprodukten<br />

– von<br />

der Kulinarik bis<br />

zu Umweltfragen.<br />

Der umfangreiche Wissenspool von wikimeat.<br />

at wird aus unterschiedlichen Quellen gespeist.<br />

Kompetenzträger der Fleischbranche<br />

kommen ebenso zu Wort wie Experten der<br />

Veterinärmedizinischen Universität, der Universität<br />

für Bodenkultur, der Agrarmarkt Austria sowie<br />

Ernährungswissenschaftler und Fachjournalisten, die<br />

dieses weite Themenfeld aufbereiten.<br />

In der Hauptnavigation finden sich 5 Themenbereiche<br />

mit 35 Hauptkapiteln auf der nächsten Ebene und<br />

ca. 220 Kategorien, in denen die unterschiedlichsten,<br />

sehr gut strukturierten Beiträge untergebracht sind.<br />

Fast 700 sind das inzwischen, illustriert mit rund<br />

600 Fotos, dazu noch über 150 Rezepte. Etliche davon<br />

im hauseigenen Videoportal WTV (Wikimeat TV) mit<br />

8 Spartenkanälen – das gleich beim Einstieg in die<br />

Website sehr augenfällig ist und eine große thematische<br />

Bandbreite von der Landwirtschaft bis auf den<br />

Teller abdeckt.<br />

So vielfältig Menschen sind, so vielfältig ist auch das<br />

Angebot auf wikimeat.at. Wer auf der Suche nach<br />

Expertentipps für Küchentätigkeiten ist, der wird<br />

an der Kategorie „Garmethoden und Küchenpraxis“<br />

seine helle Freude haben. Wem Herkunft und Haltung<br />

der Tiere sowie Qualitätskriterien oder Infos<br />

zu Lebensmittelzusatzstoffen wichtig sind, der wird<br />

sich wohl mehr als einen Tag Zeit nehmen müssen,<br />

um die Informationen dieser Seite zu erkunden. Dass<br />

hier durchgehend wissenschaftlich erfahrene Experten<br />

mitwirken, merkt man nicht zuletzt daran, dass<br />

etwa bei Berichten zum weltweiten Fleischkonsum,<br />

der Fleischproduktion und weiteren gesellschaftskritischen<br />

Themen wie Transport und Schlachtung stets<br />

Hinweise auf aktuellste Studien und wissenschaftlich<br />

fundierte Belege angegeben werden. Auf wikimeat.<br />

at werden Behauptungen nicht einfach in den Raum<br />

gestellt, sondern auch wissenschaftlich untermauert,<br />

gerade das hebt diese Seite von vielen Lebensmittelblogs<br />

ab. Die Gefahr, bei dieser ungewohnt hohen<br />

Anzahl an Fakten gelangweilt zu werden, wird mit<br />

kurzweiliger Schreibform unterbunden, die neben<br />

Information durchaus auch Unterhaltung bietet.<br />

58


ICH SCHAU AUF<br />

DIE HALTUNG.<br />

GANZ GENAU.<br />

Demner, Merlicek & Bergmann<br />

Wenn ich aufs AMA-Gütesiegel schau.<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Wer aufs AMA-Gütesiegel schaut, schaut auch auf ordentliche Tierhaltung. Das stellen<br />

Tierschutzgesetz und AMA-Richtlinien sicher. Zusätzlich sorgen freiwillige Module im AMA-Gütesiegel<br />

für noch bessere Haltungsbedingungen. Die haben ihren Preis, den uns Tierwohl wert sein sollte.<br />

Ich schau auf amainfo.at


essen & trinken<br />

Neues BIO-Fleischsortiment<br />

bei SPAR<br />

Die Nachfrage nach Bio-Fleisch aus Österreich steigt enorm. SPAR hat nun gemeinsam<br />

mit mehr als 500 Landwirten sowie den Organisationen BIO AUSTRIA, ARGE Rind und<br />

Bioschwein Austria ein neues Bio-Projekt initiiert. 365 Tage Auslauf, mindestens 120 Tage<br />

auf der Weide und dazu noch bestes, gentechnikfreies Futter vom eigenen Hof.<br />

Das sind nur einige der Kriterien für dieses neue Bio-<br />

Fleisch-Angebot mit insgesamt 26 verschiedenen<br />

Produkten vom Bio-Rind und vom Bio-Schwein. Zusätzlich<br />

wird bei der Rindermast auf eine intensivere<br />

Mutter-Kalb-Beziehung geachtet. Davon überzeugen<br />

kann man sich beispielsweise in Berg im Attergau am<br />

Biohof von Johann Schernthaner und seiner Familie: „Bei uns<br />

am Hof leben rund 100 Rinder, großteils auf einer großen<br />

Weide. Wir können Bio, immerhin sind wir seit 1975 eine<br />

biologische Landwirtschaft. Damals haben uns manche allerdings<br />

noch den Vogel gezeigt,“ erzählt Landwirt Johann<br />

Schernthaner.<br />

Tierwohl-Plus-Standards auch im Schweinstall: Bei den<br />

Schweinen wird ebenfalls auf ausreichendes Platzangebot<br />

geachtet, nämlich doppelt so viel Platz wie normal. Dazu<br />

kommen 100% hofeigenes, gentechnikfreies und von BIO-<br />

AUSTRIA zertifiziertes Bio-Futter sowie ausreichend Stroheinstreu<br />

zum Beschäftigen und Wühlen, wie bei Bio-Bauer<br />

Hannes Lang aus Pettenbach in Oberösterreich. Darüber hinaus<br />

sind alle Schweine natürlich in Österreich geboren, aufgewachsen<br />

und werden auch ausnahmslos hier verarbeitet.<br />

Fairness: Tierwohl, Regionalität und vor allem Bio sind wichtige<br />

Einkaufsmotive, die permanent an Bedeutung gewinnen.<br />

SPAR setzt auch bei der Marke „SPAR Natur*pur“, die in der<br />

Selbstbedienung und in Bedienung bei INTERSPAR und vielen<br />

SPAR- sowie EUROSPAR-Märkten erhältlich ist, auf diese<br />

Stärken. Den Bio-Bauern bietet SPAR im Gegenzug Sicherheit<br />

und einen fairen Preis inklusive Qualitätszuschlag für das AMAzertifizierte<br />

Bio-Rindfleisch und Bio-Schweinefleisch.<br />

Die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft muss insbesondere<br />

im Hinblick auf drohende internationale Freihandelsabkommen<br />

bewahrt werden. Österreich bietet mit saftigen<br />

Wiesen, Weiden und kristallklarem Wasser die besten Voraussetzungen<br />

für Produkte aus biologischer Landwirtschaft. Verantwortungsvolle<br />

Bio-Bauern tragen viel dazu bei, diese intakte<br />

Umwelt zu erhalten und die besten Agrarprodukte herzustellen.<br />

7.000 der rund 20.000 österreichischen Bio-Bauern liefern<br />

bereits Bio-Produkte für SPAR Natur*pur.<br />

SPAR NATUR*PUR<br />

BIO-SCHWEINE-KARREE-<br />

STEAKS<br />

Als Karree wird der Rücken vom<br />

Schwein bezeichnet, der sich zwischen<br />

Nacken und Hinterkeule befindet. Aus<br />

dem Karree werden vornehmlich Steaks,<br />

aber auch Schnitzel oder Koteletts gewonnen.<br />

Preis pro Kilogramm, EUR 18,99<br />

SPAR NATUR*PUR<br />

BIO-RUMPSTEAK<br />

Das beste Stück vom Beiried liegt zwischen<br />

Knöpfel und Rostbraten. Es ist ein sehr<br />

wohlschmeckendes, marmoriertes, mit<br />

Fett abgedecktes Teilstück, das rosa gebraten<br />

oder gegrillt werden sollte. Im Ganzen<br />

als saftiges Bratenstück, in Scheiben als<br />

Steaks geeignet.<br />

Preis pro Kilogramm, EUR 29,99<br />

54


„Wir können Bio!“<br />

Johann Schernthaner,<br />

seit 44 Jahren Biobauer im Attergau.


essen & trinken<br />

Erdäpfelschmarren<br />

mit Zwiebeln<br />

Zutaten:<br />

½ kg mehlige Erdäpfel<br />

1 Zwiebel<br />

3 EL Mehl<br />

Rapsöl<br />

½ TL Brennnesselsalz<br />

Muskatnuss<br />

Zubereitung: Die Erdäpfel in der Schale<br />

weichkochen, schälen und in Scheiben<br />

schneiden. Mit Brennnesselsalz und etwas<br />

geriebener Muskatnuss würzen und in<br />

heißem Öl unter öfterem Wenden und<br />

Rühren Farbe nehmen lassen.<br />

Die Zwiebel schälen und in dünne Ringe<br />

schneiden, dann in Mehl wenden. In reichlich<br />

Öl knusprig rösten.<br />

Apfelsalat mit Gurken,<br />

Radieschen und Koriander<br />

Hüftsteak vorwärts<br />

mit Erdäpfelschmarren und Apfelsalat<br />

Zubereitung: Das Hüferscherzel wird aus der Hüfte geschnitten, ist<br />

von der Struktur her zart, mürb und etwas marmoriert – also leicht mit<br />

intramuskulärem Fett durchzogen. Damit eignen sich Steaks aus diesem<br />

Teilstück ganz hervorragend für den Grill oder die Pfanne. Und die beste<br />

Zubereitungsmethode für dieses Fleisch ist am Grill wahrscheinlich „vorwärts<br />

gegart“: Das Steak auf beiden Seiten flott auf dem heißen Rost<br />

angrillen und dann bei 100°C im Backofen bis zum gewünschten Gargrad<br />

finalisieren. Das kann – je nach Fleischqualität und intramuskulärem Fettgehalt<br />

– einige Zeit dauern. Die Kontrolle des Gargrades sollte hier ein<br />

Grillthermometer übernehmen, dessen Sonde seitlich im Fleisch steckt. Bei<br />

56°C (medium) muss das Hüftsteak dann spätestens runter vom Rost. Eine<br />

anschließende Rastphase kann man sich hier sparen, da die Fleischfasern<br />

durch die relativ geringe Hitze des Nachgarens ohnehin entspannt sind.<br />

Zu diesen feinen Steaks schlagen wir als Beilagen einen herzhaften Erdäpfelschmarren<br />

mit Zwiebeln vor, einen pikanten Apfelsalat und die süßsaure<br />

Chilisauce von Fireland Foods, die mit Stärke 3 auf der 12-stufigen<br />

Schärfeskala sehr familientauglich ist.<br />

Zutaten:<br />

3 würzige Äpfel (z.B. Boskoop)<br />

½ Salatgurke<br />

1 Bund Radieschen<br />

½ Bund Koriander<br />

2 EL Weißweinessig<br />

¹/₈ l Apfelsaft<br />

½ TL Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung: Aus dem Essig, dem<br />

Apfelsaft, dem Salz, frischem Pfeffer und<br />

etwas Wasser eine pikante Marinade<br />

anrühren und abschmecken. Die Äpfel<br />

entkernen, sehr kleinwürfelig schneiden<br />

und in die Marinade geben. Die Gurke<br />

waschen (nicht schälen), der Länge nach<br />

vierteln und die Kerne entfernen. Dann<br />

ebenfalls kleinwürfelig schneiden und mit<br />

den Äpfeln marinieren. Die Radieschen<br />

waschen, zuputzen und in Spalten schneiden,<br />

die Korianderblätter abzupfen und<br />

grob hacken. Kurz alles zusammen ziehen<br />

lassen und servieren.<br />

56


Schweinsfilet rückwärts<br />

mit gegrilltem Karfiol und Hokkaido-Kürbis<br />

Zutaten:<br />

1 Schweinsfilet im Ganzen<br />

1 kleiner Karfiol<br />

1 kleiner Hokkaido-Kürbis<br />

1 Handvoll Kürbiskerne<br />

1 EL Öl<br />

½ TL Koriandersamen<br />

½ TL schwarzer Pfeffer<br />

1 TL Wacholder<br />

1 gerebelter Rosmarinzweig<br />

1 TL grobes Meersalz<br />

Zubereitung: Das Filet ist ein Teilstück vom Schwein, das besser<br />

nicht völlig durchgebraten werden sollte, sondern eher rosa, was der<br />

Garstufe „medium“ entspricht. Ist die Schnittfläche einmal grau, verliert<br />

das zarte Fleisch nämlich stark an Geschmack und wird trocken. Mit der<br />

„Rückwarts“-Methode hat man das sehr gut im Griff. Dafür wird das parierte<br />

Fleisch erst nur etwas gesalzen bei relativ geringer Temperatur im<br />

Grill oder Backofen ganz langsam bis zu einer Kerntemperatur von etwa<br />

56°C gegart. Bei 80°C dauert das schon ca. 2-3 Stunden.<br />

Ein Vorteil dieser Methode ist auch, dass der perfekte Gargrad im Fleisch<br />

sehr gleichmäßig erreicht wird.<br />

Während das Schweinsfilet bei niedriger Temperatur allmählich gart, kann<br />

man sich in aller Ruhe den Vorbereitungen der anderen Komponenten<br />

widmen. So werden die Gewürze mit dem Rosmarin und dem Meersalz in<br />

einem Mörser zerstoßen. Der Karfiol wird in Salzwasser gemeinsam mit<br />

seinen zarten Blättern halbweich gekocht und dann mit kaltem Wasser abgeschreckt.<br />

Die Blätter zum Garnieren aufheben und den Blumenkohl zum<br />

<strong>Grillen</strong> in daumendicke Scheiben schneiden.<br />

Den Hokkaido-Kürbis aufschneiden und gründlich entkernen. In schmale<br />

Spalten schneiden und ebenfalls für den Grill aufheben. Die Kürbiskerne<br />

(nicht die vom Hokkaido!) mit ein paar Tropfen Öl in der Pfanne durchrösten,<br />

bis sie etwas Farbe nehmen und duften. Wenn das Filet die richtige<br />

Garstufe hat, wird es aus dem Rohr genommen, rastet ein paar Minuten<br />

auf dem Brett und wird dann rundum mit der Gewürzmischung eingerieben.<br />

Den Grill auf mittlere Temperatur vorheizen und erst den Kürbis<br />

grillen. Ist dieser weich, kommen das Filet und die Karfiolscheiben auf den<br />

Rost, um sich dort eine gesunde Bräune zu holen. Mit den gerösteten Kürbiskernen,<br />

den blanchierten Karfiolblättern und Aioli servieren.<br />

57


essen & trinken<br />

Saltimbocca mit<br />

Rotweinschalotten<br />

Zutaten:<br />

6 kleine Kalbsschnitzel<br />

6 Blatt Rohschinken<br />

12 Salbeiblätter, 3 EL Butter<br />

¹/₈ l Marsala , Salz, schwarzer<br />

Pfeffer, Öl zum Abraten<br />

Zubereitung: Dieser italienische Klassiker ist ein Fall für die Plancha,<br />

denn hier kommen auch Butter und Saucen zum Einsatz. Die Kalbsschnitzel<br />

selbst werden eher dünn geklopft, da sie zusammengeklappt sonst zu viel<br />

Volumen bekommen. Beim Rohschinken sollte man luftgetrockneten wählen,<br />

da geräucherter etwas zu deftig für dieses Gericht ist. Die Kalbsschnitzel<br />

parieren, klopfen und nur leicht salzen, denn der Rohschinken bringt<br />

einiges an Würze mit.<br />

Mit einem Rohschinkenblatt und zwei Salbeiblättern belegen, zusammenklappen<br />

und mit einem Holzspießchen oder einer Rouladennadel fixieren.<br />

Die Plancha auf etwa 220°C vorheizen und mit etwas Öl beträufeln. Darauf<br />

die Saltimboccas beidseitig rasch bräunen lassen. Den Bratenfond mit der<br />

kalten Butter und dem Marsala aufschäumen und die Saltimboccas durch<br />

diese Sauce ziehen und damit glasieren. Mit den Schalotten und knusprigem<br />

Weißbrot servieren.<br />

Schalotten in Holunder-<br />

Rotweinreduktion pochiert<br />

Zutaten:<br />

6 Schalotten<br />

¼ l Rotwein<br />

3 EL roter Balsamico<br />

3 EL Holunderbeerenkompott<br />

1 TL Zucker<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung: Den Rotwein auf kleiner<br />

Flamme auf die Hälfte reduzieren, dann<br />

den Balsamico und das Holunderbeerenkompott<br />

dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und<br />

dem Zucker pikant abschmecken.<br />

Die Schalotten schälen und in der Rotweinreduktion<br />

langsam ziehen lassen, bis<br />

sie weich sind. Erkalten lassen und bis zur<br />

Verwendung mit der Flüssigkeit in einem<br />

Glas aufheben.<br />

Rindfleisch-Know-how<br />

zum Mitnehmen<br />

Wer die besondere Qualität von Kalbinnenfleisch sucht,<br />

wird an den Bedienungstheken der Spar-, Eurospar- und<br />

Intersparmärkte des Ostens der Nation fündig. Das Qualitätsprogramm<br />

„Rindfleisch a la carté“ der ARGE Rind und<br />

der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf, das seit 16 Jahren<br />

exklusiv unter dem Zeichen der Tanne vermarktet wird, steht<br />

für eine Reihe von Kriterien, wie besondere Zartheit und eine<br />

gute Fettmarmorierung. Tugenden also, die besonders am<br />

Grill und in der Pfanne besonders hoch einzuschätzen sind.<br />

An den Fleischtheken liegt jetzt auch (gratis!) die Neuauflage<br />

der beliebten Broschüre „Rindfleisch-Genuss von der Kalbin“<br />

auf, die auf 64 querformatigen A5-Seiten kompetent und<br />

übersichtlich über die wichtigsten Qualitätskriterien von<br />

Rindfleisch im Allgemeinen und dem von „a la carté“ im<br />

Speziellen informiert. Weitere Inhalte sind eine Teilstückskunde<br />

mit den wichtigsten Steak-Cuts, eine detaillierte<br />

Beschreibung der besten Garmethoden für Rindfleisch und<br />

zehn speziell für dieses Top-Beef entwickelte und<br />

fotografierte Rezepte.<br />

Tipp: Ist die Broschüre bereits vergriffen, kann man<br />

sich auf www.spar.at/regionales/niederoesterreich/<br />

rindfleisch-a-lacarte ein PDF-Exemplar herunterladen.<br />

58


essen & trinken<br />

Kuchen aus der Pfanne<br />

Friede, Freude, Eierkuchen... Alles, was in einer Pfanne<br />

aus Eiern, Mehl und Milch gebacken wird, darf sich zu<br />

dieser Familie zugehörig fühlen, wobei im deutschen<br />

Sprachgebrauch als Eierkuchen ein vorwiegend aus<br />

Eiern bestehender Kuchen, als Pfannkuchen (neudeutsch:<br />

Pancake) hingegen ein Kuchen aus vorwiegend Mehl<br />

bezeichnet wird.Das Österreichische differenziert diesbezüglich<br />

dann weitaus mehr. Hauchdünne Pfannkuchen heißen<br />

bei uns bekanntlich Palatschinken und jener Eierkuchen mit<br />

geschlagenem Eiweiß, der noch in der Pfanne zerkleinert<br />

wird, ist als Kaiserschmarren weltberühmt. Und wenn das<br />

geschlagene Eiweiß in der Rezeptur alle anderen Zutaten fast<br />

verdrängt, erhält man die legendären Salzburger Nockerl.<br />

Alle diese feinen Pfannenkuchen lassen sich besonders gut<br />

auf einem Grill mit Deckel zubereiten, der gegenüber anderen<br />

Optionen den Vorteil hat, die ideale Arbeitshöhe für<br />

die Pfanne mit dem geschlossenen Backraum eines Ofens zu<br />

verbinden. Wobei wir hier dem Gasgrill eindeutig den Vorzug<br />

geben, lässt er sich doch schnell aufheizen, thermisch<br />

genauer dosieren und bietet bei Bedarf auch viel Raum fürs<br />

indirekte <strong>Grillen</strong>. Die drei Rezepte auf den folgenden Seiten<br />

sind jedenfalls für diese Zubereitung optimiert und erprobt,<br />

wenn das Wetter jedoch ganz mies ist, lässt sich das natürlich<br />

auch am heimatlichen Herd herstellen.<br />

60


Kaiserschmarren<br />

mit Beeren<br />

Für einen fluffigen Kaiserschmarren sollte nicht zu viel Zucker in den Teig, denn<br />

dann geht er besser auf. Die Süße bringen dann am Schluss eine ordentliche<br />

Portion Staubzucker und die Beerensauce.<br />

ZUBEREITUNG: Das Grillgerät auf 180°C am Deckelthermometer vorheizen.<br />

Inzwischen die Eidotter vom Eiklar trennen und den Backzucker gleich zum Eiklar<br />

geben und etwas vermengen, damit er sich besser auflöst.<br />

Nun die Milch mit Mehl und Salz zu einer dickflüssigen Masse verrühren, die Eidotter<br />

dazugeben. Die Eiklar mit dem Backzucker aufschlagen und den Eischnee<br />

dann unter die Milch-Mehl-Eidottermasse heben.<br />

Eine guss- oder schmiedeeiserne Pfanne auf den Grill stellen und über dem<br />

mittleren Brenner gut Temperatur nehmen lassen. Zum Ausbacken die Butter in<br />

der Pfanne schmelzen lassen und die gesamte Teigmasse in die Pfanne gießen.<br />

Bei geschlossenem Deckel 2-3 Minuten backen, dann wenden und bei offenem<br />

Deckel 2-3 Minuten goldbraun fertiggaren. Noch in der Pfanne in mundgerechte<br />

Stücke schneiden oder reißen.<br />

Den Staubzucker mit dem Vanillezucker mischen und den Kaiserschmarren<br />

damit bestreuen. Mit der Beerensauce und frischen Beeren anrichten.<br />

Zutaten<br />

3 Eier<br />

30 g Wiener Backzucker<br />

100 ml Milch<br />

80 g Weizenmehl<br />

1 Prise Salz<br />

50 g Butter<br />

20 g Wiener Staubzucker<br />

¼ TL Vanillezucker<br />

150 g frische Beeren<br />

Für die Beerensauce:<br />

150 g Himbeeren und/oder<br />

Heidelbeeren, frisch oder<br />

tiefgekühlt<br />

2-3 EL Wiener Braunzucker<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 EL Maisstärke<br />

ZUBEREITUNG DER BEERENSAUCE: Die Beeren mit Braunzucker und<br />

Zitronensaft marinieren, anschließend mit der Maisstärke aufkochen lassen (bei<br />

frischen Beeren 50 g Wasser dazugeben). Kalt stellen.<br />

CHRISTA BÄCKT<br />

Auch diesmal haben<br />

wir wieder ein Stepby-Step-Rezept<br />

von<br />

Christa Eppensteiner<br />

mit an Bord, nämlich<br />

den Kaiserschmarren,<br />

nachdem wir im Mai<br />

noch die „Pavlova“<br />

gemeinsam gebacken<br />

haben. Wer diese und<br />

andere Backrezepte<br />

aus erster Hand hören<br />

möchte, kann Christas<br />

Grillkurse „Backen am<br />

Grill“ in ihrem schönen<br />

Bauerngarten in<br />

Marbach buchen.<br />

Kontakt und Infos:<br />

Christa Eppensteiner<br />

Marbach 9<br />

3250 Wieselburg<br />

eppensteiner@direkt.at<br />

Tel.: 0664 466 1652<br />

61


essen & trinken<br />

Salzburger Nockerl<br />

mit Kardamom, Zimt<br />

und Kumquatsauce<br />

Eine passende Keramikform eignet sich für die Nockerl im Grill besser als Guss,<br />

der anfangs zu viel Hitze schluckt, da er ja diesmal nicht vorgeheizt werden<br />

kann. Einfach mit Butter ausstreichen und etwas Kristallzucker darüberstreuen.<br />

ZUBEREITUNG NOCKERL: Die Samen von Sternanis und Kardamom mit<br />

einem Esslöffel Feinkristallzucker und dem Zimt im Mörser vermahlen. Dann<br />

die Eiklar flott in der Küchenmaschine aufschlagen – der Schnee sollte jedoch<br />

cremig bleiben. Beim Schlagen den Backzucker nur allmählich in drei Partien<br />

dazugeben. Ist der Schnee fertig geschlagen, die zwei Eigelb, das Salz und das<br />

Puddingpulver vorsichtig mit einem Schneebesen unterheben, ganz am Schluss<br />

noch die Kardamom-Mischung einrühren. Mit einer Teigspachtel am Rand der<br />

Schüssel große Nocken formen und in die Keramikform setzen. Klassisch sind<br />

drei Nocken, die für die Salzburger Hausberge stehen...<br />

Bei 180°C indirekter Hitze im vorgeheizten Grill<br />

etwa 13-15 Minuten backen, bis die Oberfläche gut<br />

Farbe genommen hat. Mit dem Staubzucker aus der<br />

Mühle dekorieren und mit der Kumquatsauce servieren.<br />

ZUBEREITUNG KUMQUATSAUCE: Die<br />

Kumquats in Scheiben schneiden, Kerne und<br />

Stielansätze dabei entfernen. Mit dem Zucker<br />

langsam in einem Stieltopf erhitzen, damit der<br />

Zucker schmilzt und der Saft aus den kleinen<br />

Zitrusfrüchten treten kann. Die Kumquatscheiben<br />

weich kochen, bei Bedarf etwas Wasser dazugeben.<br />

In Gläser füllen und abkühlen lassen.<br />

62


essen & trinken<br />

Zutaten<br />

1 Sternanis<br />

6 Kapseln Kardamom<br />

1 EL Wiener<br />

Feinkristallzucker<br />

1 TL Zimt, gemahlen<br />

240 g Eiklar<br />

100 g Wiener Backzucker<br />

2 Eidotter<br />

50 g Puddingpulver Vanille<br />

1 Prise Salz<br />

Wiener Staubzucker-Mühle<br />

Für die Kumquatsauce:<br />

200 g Kumquats<br />

80 g Wiener<br />

Feinkristallzucker<br />

63


essen & trinken<br />

Pancakes<br />

mit Cranberrys,<br />

karamellisierten Äpfeln<br />

und Fichtenwipfelsirup<br />

Auch diese Pfannkuchen werden nicht auf dem Herd, sondern indirekt auf<br />

dem Grill gebacken. Das Resultat sind besonders fluffige Ofenpfannkuchen,<br />

die man zum Frühstück oder auch als Dessert servieren kann. Wir haben sie<br />

in einer speziellen Pancake-Form gebacken, gut eignet sich aber auch eine<br />

ganz normale, gusseiserne Pfanne.<br />

ZUBEREITUNG: Zu Beginn wird der Grill mitsamt der Pfanne auf 220°C am<br />

Deckelthermometer vorgeheizt. Wichtig dabei ist, dass die Pfanne heiß wird,<br />

denn genau dadurch wird der Pancake fluffig.<br />

Dann die Cranberrys mit dem Feinkristallzucker halbweich köcheln und abkühlen<br />

lassen. Durch den hohen Pektingehalt gelieren sie meist recht stark. Wer<br />

keine Cranberrys auftreibt, kann auch ein gut abgetropftes Preiselbeerkompott<br />

verwenden.<br />

Jetzt werden die Eier mit der Küchenmaschine gute 5-7 Minuten schaumig<br />

aufgeschlagen. Inzwischen das Mark der Vanilleschote gut mit dem Gelbzucker<br />

verrühren. Nun wird das Mehl in den Schaum gesiebt (um Klümpchen zu<br />

vermeiden), dann hintereinander die Milch, den Zitronensaft, das Salz und die<br />

Vanille-Zuckermischung einrühren. Am Schluss die Cranberrys unterheben. Nun<br />

wird die Butter in der gut aufgeheizten Pfanne geschmolzen, dann wird der Teig<br />

direkt hineingegossen.<br />

Zutaten<br />

50 g Cranberrys<br />

10 g Wiener Feinkristallzucker<br />

3 Eier (Größe M)<br />

1 Vanilleschote<br />

60 g Wiener Gelbzucker<br />

75 g glattes Mehl (Typ 480 W)<br />

175 ml Milch<br />

1 TL Zitronensaft<br />

1 Prise Salz<br />

3 EL Butter<br />

Wiener Streuzucker<br />

Für die Äpfel:<br />

2 kleine, würzige Äpfel<br />

(z.B. Rubinette)<br />

2 EL Butter<br />

2 EL Bio-Kokosblütenzucker<br />

von Wiener Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

Die Pancakes backen nun rund 20 Minuten bei 200-220°C indirekt im Grill (alternativ<br />

im Backofen). Dabei gehen sie richtig schön auf. In der Zwischenzeit<br />

werden die Äpfel in Scheiben geschnitten und in einer Pfanne mit einer Prise<br />

Salz in der Butter sachte gebraten. Am Ende den Kokosblütenzucker über die<br />

gebräunten Apfelscheiben streuen und etwas in der braunen Butter karamellisieren<br />

lassen.<br />

Kurz vor dem Servieren der Pancakes werden noch Butterflocken darauf geschmolzen,<br />

dann werden sie mit Streuzucker überpudert und mit den karamellisierten<br />

Äpfeln und Fichtenwipfelsirup serviert. Alternativ geht natürlich auch<br />

Ahornsirup.<br />

64


essen & trinken<br />

Fichtenwipfelsirup<br />

Die Herstellung eines Fichtenwipfelsirups ist denkbar einfach, sollte aber im<br />

Frühjahr geschehen, wenn die Nadelbäume ihre frischen, hellgrünen Triebe gebildet<br />

haben, die dafür geerntet werden.<br />

ZUBEREITUNG: Die Zutaten werden abwechselnd in ein großes, verschließbares<br />

Glas geschichtet. Die Wipfelschicht sollte dabei immer doppelt so dick sein<br />

wie die Zuckerschicht. Das verschlossene Glas an einem sonnigen Fenster für<br />

2-3 Wochen stehen lassen, dann den fertigen Sirup durch ein feines Sieb seihen<br />

und in kleine, sterile Gläser füllen. Für eine lange Haltbarkeit sollte der Sirup im<br />

Kühlschrank aufbewahrt werden.<br />

Zutaten<br />

300 g frische,<br />

junge Fichtenoder<br />

Tannenwipfel<br />

600 g Wiener<br />

Braunzucker<br />

65


WIENER<br />

ZUCKER-<br />

KNIGGE<br />

Wiener Backzucker<br />

Er punktet mit besonders feinen,<br />

weißen Kristallen, die gut verschmischbar<br />

und noch leichter<br />

löslich als jene von Feinkristallzucker<br />

sind. Die ideale Wahl für<br />

feine Mehlspeisen wie luftiges<br />

Biskuit, flaumige Schokomassen<br />

oder saftigen Rührteig.<br />

Wiener Braunzucker<br />

Der exotisch-süße<br />

Kristallzucker aus der<br />

Zuckerrübe wird durch<br />

Karamellisierung und<br />

Zugabe von Zuckerrohrsirup<br />

veredelt. Besonders<br />

beliebt ist er für Mürbteiggebäck,<br />

Honigmassen,<br />

Sandkuchen, Lebkuchen<br />

und Massen mit Schokolade,<br />

Nüssen oder Mohn,<br />

hebt aber immer<br />

den Geschmack der<br />

verwendeten Zutaten.<br />

Wiener Feinkristallzucker<br />

Zucker mit deutlich<br />

sichtbaren, aber feinkörnigen<br />

Kristallen. Der universelle,<br />

sehr gut lösliche Zucker für<br />

Mehlspeisen und zum Süßen<br />

von kalten und warmen<br />

Speisen und Getränken.<br />

Wiener Staubzucker Mühle<br />

Mit der Staubzucker Mühle lässt sich<br />

Staubzucker punktgenau und bequem<br />

auf Kuchen, Desserts, Keksen und feinem<br />

Backwerk verteilen. Es wird kein Sieb zum<br />

Bestreuen benötigt, nichts kleckert oder<br />

staubt – der Arbeitsplatz bleibt sauber.<br />

Die Mühle ist mit reinem Staubzucker<br />

gefüllt und enthält keine sonstigen<br />

Zusatzstoffe.<br />

Bio Kokosblütenzucker von Wiener Zucker<br />

Luxus pur! Dieser Bio Kokosblütenzucker aus Java<br />

(Indonesien) verleiht Cremes, Desserts, Vinaigretten<br />

oder auch Reisgerichten und Getränken eine feine,<br />

exotische Note. Die zarten Zuckerkristalle mit<br />

kräftigem karamellartigem Geschmack zergehen<br />

sofort auf der Zunge.<br />

Wiener Gelbzucker<br />

Gelbzucker ist aus<br />

Zuckerrüben gewonnene<br />

Saccharose, der noch<br />

Reste von Sirup anhaften.<br />

Dadurch erhält diese Zuckerart<br />

ihren gelblichen<br />

Farbton und einen charakteristischen,<br />

vollmundigen<br />

Geschmack. Wegen seines<br />

speziellen Aromas wird er<br />

bevorzugt für braune<br />

Backwaren, für Lebkuchen<br />

und für Pikantes wie<br />

Grillmarinaden,<br />

Chutneys und Saucen<br />

verwendet.<br />

66


esser grillen<br />

EVENTLOCATION<br />

WO S<br />

In den Weber Original Stores (WOS) hat <strong>Grillen</strong><br />

das ganze Jahr Hochsaison. Egal ob Grillkurse,<br />

Geburtstags- oder Weihnachtsfeier, Teambuildingoder<br />

Kunden-Event – an den Standorten Wien Süd,<br />

Marchtrenk und Salzburg können <strong>BBQ</strong>-Fans von<br />

Jänner bis Dezember den „Weber Way of Grilling“<br />

hautnah erleben und selbst zu Grillkönnern werden.<br />

Denn neben dem Verkauf des gesamten Grill- und Genuss-<br />

Sortiments der Kultmarke bieten diese Flagship-Stores mit angeschlossener<br />

„Weber Grill Academy“ ganzjährig Grillkurse für<br />

Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Besondere Highlights<br />

sind unter anderem die Kurse zum Räuchern und Smoken<br />

sowie Spezialkurse wie die „Steak Masterclass“ oder „Steak & Gin“. Innerhalb<br />

von rund vier Stunden wird hier am Holzkohle-, Gas- und Elektrogrill<br />

gemeinsam eines von 20 Menüs zubereitet und anschließend in<br />

entspannter Atmosphäre verkostet. Den Gästen stehen dabei mit fachkundigen<br />

Tipps und Tricks die leidenschaftlichen Weber-Grillmeister<br />

Marcel Ksoll (Marchtrenk), Wolfgang Arndt (Marchtrenk), Wolfgang<br />

Faistauer (Salzburg), Markus Lukas (Wien Süd) sowie Patrick Bayer<br />

(Wien Süd), der Grillweltmeister in der Kategorie Pulled Pork 2017,<br />

zur Seite.<br />

Maßgeschneiderte Grill-Erlebnisse. Zusätzlich stehen die Weber<br />

Original Stores aber auch für Geburtstags-, Firmen- und Weihnachtsfeiern,<br />

Grillpartys sowie Kunden-Incentives oder Workshops zur<br />

Verfügung. Sie bieten je nach Standort und Location Platz für bis zu<br />

120 Personen und somit Raum für Feiern und Veranstaltungen aller<br />

Art, dazu kommen großzügig angelegte Außen- und Grillbereiche. In<br />

den Weber Original Stores Marchtrenk und Wien Süd stehen sogar<br />

separat begehbare Seminarräume mit modernster Technik zur Verfügung.<br />

Auf Wunsch können Grillkurse aber auch außerhalb der Weber<br />

Original Stores, wie beispielsweise direkt beim Kunden oder in einer<br />

anderen Location, veranstaltet werden. Außerdem können sich Grill-<br />

Begeisterte dank der neuen Catering-Angebote auch einfach einmal<br />

bedienen lassen.<br />

^<br />

SPECIAL EVENTS<br />

und Grillkurse in den Weber<br />

Original Stores Wien Süd,<br />

Marchtrenk & Salzburg<br />

• 21.11.<strong>2019</strong><br />

Steak & Gin – Grillspecial mit<br />

Ginverkostung –<br />

Weber Original Store Wien Süd<br />

• 31.12.<strong>2019</strong><br />

Weber Grill Silvesterparty –<br />

Weber Original Store Marchtrenk<br />

• 9.1.2020 / 18:00<br />

Steak Masterclass by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Wien Süd<br />

• 18.1.2020 / 12:00<br />

Low & Slow Spezial –<br />

Weber Original Store Wien Süd<br />

• 30.1.2020 / 18:00<br />

Malt & Meat –<br />

Grillspecial & Whiskyverkostung –<br />

Weber Original Store Wien Süd<br />

• 20.2.2020 / 18:00<br />

Steak & Gin – Grillspecial &<br />

Ginverkostung –<br />

Weber Original Store Wien Süd<br />

• 13.3.2020 / 18:00<br />

Steak Masterclass by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Marchtrenk<br />

• 19.3.2020 / 18:00<br />

Wein & Grill ABC – Weber Original<br />

Store Wien Süd<br />

• 18.4.2020<br />

Wildkräuterwanderung mit Brot &<br />

Grill-Workshop – Weber Original<br />

Store Wien Süd<br />

• 24.4.2020 / 18:00<br />

Steak Special Cuts by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Marchtrenk<br />

• 30.4.2020 / 18:00<br />

Steak Special Cuts by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Wien Süd<br />

• 8.5.2020 / 18:00<br />

Wursten & Burger by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Marchtrenk<br />

• 10.6.2020 / 18:00<br />

Wursten & Burger by Wiesbauer<br />

Gourmet – Weber Original Store<br />

Wien Süd<br />

68


esser grillen<br />

Weber-Feeling auf Bestellung. Denn <strong>2019</strong> wurde das Angebot an exklusiven<br />

Veranstaltungen für Firmen und Privatpersonen um Catering<br />

erweitert: Egal ob Cocktailempfang, Street Food, Fine Dine Grillmenü<br />

oder Grillbuffet – das Grill-Erlebnis kommt nun überall dorthin, wo es sich<br />

Kunden der Weber Original Stores wünschen. Nach Hause, in die Firma<br />

oder an einen anderen Ort. Die Live-Küche am Grill ist selbstverständlich<br />

immer dabei. Dieses Catering ist ab 39 Euro (zzgl. MwSt.) pro Person<br />

buchbar. Im Preis inbegriffen sind neben dem Grillbuffet bzw. Menü<br />

bereits das Grillequipment und Pavillons für den Grillbereich, Teller und<br />

Besteck sowie ein Grillmeister und sein Assistent.<br />

Glühwein & Gansl vom Grill. <strong>Grillen</strong> hat das ganze Jahr über Saison.<br />

Während der Adventzeit ist eine exklusive Weihnachtsfeier mit einem<br />

Grillmenü vom Weber Grill jedoch ein besonderes Highlight für Unternehmen.<br />

Das neue Weihnachtsfeier-All-in-Paket bein-haltet Aperitif, ein<br />

weihnachtliches Grill & <strong>BBQ</strong>-Buffet, eine umfangreiche Bar- & Weinkarte,<br />

die besten Christmas- und Party-Hits sowie eine sehr exklusive Location.<br />

Edle Tropfen und chilliges <strong>BBQ</strong>. Gemütliche Afterwork-Atmosphäre<br />

erleben beispielsweise die Teilnehmer der <strong>BBQ</strong>-Night „Grill & Chill“. Im<br />

Rahmen der Grillparty wird von den Grillmeistern live ein 6-Gänge-Menü<br />

am Grill gemeinsam mit den Gästen zubereitet und anschließend verköstigt.<br />

Speziell für Business-Kunden ist die Grill- und Küchenparty ein<br />

besonderes Highlight.<br />

Dass das Angebot der Weber Original Stores aber weit über das Thema<br />

<strong>Grillen</strong> hinausgeht, beweisen außergewöhnliche Verkostungen und<br />

Special Events: Freunde der edlen Tropfen erwartet mit der zweistündigen<br />

Spirituosen-Verkostung ein besonderes Highlight. Die Auswahl reicht von<br />

Gin Tonic über Whisky und Rum bis hin zu Cocktails.<br />

Das Team vom Weber Original Store steht für persönliche Gespräche und<br />

Beratung sowie für Location-Besichtigungen gerne zur Verfügung. Anfragen<br />

per E-Mail an events@grillco.at<br />

70


esser grillen<br />

SAY MY NAME!<br />

Geschenke mit der persönlichen Note<br />

Es weihnachtet bald. Und das perfekte Geschenk ist ein individuelles, sehr<br />

persönliches. Egal ob mit Namen, Botschaft oder Motto – mit einer exklusiven<br />

Laser-Gravur wird jeder Grill und jedes Grillzubehör zum Einzelstück.<br />

In den Weber Original Stores wird das Individualisieren von Produkten<br />

daher als Service angeboten, neben verschiedensten Schriften können aber<br />

auch Firmenlogos oder Vereins-Embleme per Laser auf Grill, Grillzange,<br />

Schneidebrett oder Messer hochwertig und beständig verewigt werden.<br />

Dazu gibt es in den Weber Original Stores auch bereits fix und fertig vorbereitete<br />

Weber Grill Genussgeschenkboxen, die man sich aber auch selbst<br />

maßgeschneidert zusammenstellen lassen kann.<br />

Online auf<br />

grillzeit.at<br />

AKTION<br />

GÜDE ALPHA SONDEREDITION<br />

Die geschmiedeten Kochmesser der Alpha-Serie von Güde sind mit<br />

das Beste, was man an Solinger Klingen erstehen kann. Für uns wurden<br />

diese erstklassigen Messer extra nach unseren Vorstellungen<br />

optimiert. Mit einem besonderen Griff aus ausgesuchtem Walnuss-<br />

Wurzelholz und ohne Klingenschutz (Kropf) geschmiedet, um die<br />

Klinge durchgängig auf dem Schleifstein schärfen zu können.<br />

Auf www.grillzeit.at finden Sie nicht nur aktuelle Informationen zum<br />

Thema <strong>Grillen</strong> und alle Ausgaben der <strong>GRILLZEIT</strong> als PDF, sondern<br />

auch einen Online-Shop mit ausgesuchten Produkten – viele davon<br />

sogar exklusiv für uns maßgefertigt. Drei Topseller dieses Sortiments<br />

gibt es jetzt wieder bis Weihnachen zu einem speziellen Aktionspreis –<br />

solange der Vorrat reicht! Bestellen können Sie direkt im Shop, gerne<br />

aber auch per Mail an shop@grillzeit.at.<br />

STICHTHERMOMETER –<br />

PRÄZISE UND SCHNELL<br />

Genauso wichtig wie ein gutes Grillgerät<br />

ist ein wirklich genauer und auch<br />

reaktionsschneller Stichthermometer,<br />

denn schon ein halbes Grad Unterschied<br />

kann über den richtigen Garpunkt von<br />

Fleisch oder Fisch entscheiden.<br />

02<br />

01<br />

01 Güde Alpha<br />

Zubereitungsmesser<br />

ist mit 16 cm Klingenlänge das richtige<br />

Gerät für die feineren Arbeiten.<br />

jetzt um EUR 69,- (Best.nr. GZ 116)<br />

02 Güde Alpha Santoku<br />

mit seiner typischen breiten Klinge mit<br />

Kullenschliff und 18 cm Länge ist ein<br />

geniales Messer für Julienne, Kräuterhacken<br />

und das präzise Schneiden von Scheiben<br />

jedweden Schnittgutes.<br />

jetzt um EUR 98,- (Best.nr. GZ 118)<br />

03<br />

03 Stichthermometer<br />

Die Referenzklasse stammt hier vom<br />

deutschen Hersteller Testo, mit dessen<br />

geeichten Geräten wir bei unseren<br />

redaktionellen Tests die Benchmarks<br />

setzen. Der testo 104-IR bietet neben<br />

seinen Qualitäten als Stichthermometer<br />

auch noch die berührungslose Infrarotmessung<br />

von Oberflächen wie<br />

Grillrosten oder auch Tiefkühlzonen.<br />

Er ist wasserdicht, darf also auch einmal<br />

im Nassen liegen bleiben, schaltet sich<br />

bei Nichtgebrauch von alleine ab und ist<br />

auch auf der Stelle hinter dem Komma<br />

noch gnadenlos genau.<br />

jetzt um EUR 95,- (Best.nr. GZ 130)<br />

71


im praxistest<br />

IM<br />

PRAXIS<br />

TEST<br />

PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN. UNTER DIESEM MOTTO<br />

HABEN WIR AUCH DIESMAL WIEDER EINIGE INTERESSANTE<br />

PRODUKTE FÜR SIE GETESTET.<br />

Grillwerk Kenia<br />

Edel & Stahl<br />

Vorlage dieses edelstählernen Boliden made in Germany ist ja<br />

eigentlich ein kenianischer Straßengrill, der dieser Edelversion<br />

auch zu ihrem Namen verhalf. Wie der afrikanische Ahne ist<br />

auch der Kenia von Grillwerk ein lupenreiner Holzkohlegrill –<br />

allerdings nicht aus alten Fässern, sondern aus bestem Inox in<br />

Panzerstärke, über 50 Kilogramm schwer und mit ein paar speziellen<br />

Features aufgerüstet, die das edle Teil im Verkaufspreis<br />

an die 4.000-Euro-Grenze bringen.<br />

Die Extraklasse beginnt schon bei der Anlieferung in einer<br />

stabilen Holzkiste: fix fertig zusammengebaut und lediglich die<br />

Kurbel muss noch montiert werden. Das praktische, stufenlose<br />

Hebewerk, mit dem man den Grillrost damit mühelos nach<br />

Bedarf von der Hitzequelle wegkurbeln kann, ist dann alleine<br />

schon ein mechanisches Gustostück. Anders als bei den meisten<br />

höhenverstellbaren Konkurrenten wird hier übrigens nicht<br />

die stabile Kohlewanne, sondern der Rost bewegt – wodurch<br />

sich aber auch die Arbeitshöhe ändert.<br />

Die Betriebsanleitung empfiehlt zwar, diese Wanne mit Kohle<br />

zu bestücken und diese dann vollflächig anzuzünden, aber wir<br />

sind der Meinung, mit zwei Anzündkaminen spart man hier<br />

jede Menge Zeit und erreicht das gleiche Resultat. Nämlich<br />

ein gut belüftetes Glutbett aus hochwertiger Grillkohle, dessen<br />

Hitze unter dem massiven, schweren Deckel aus Edelstahl<br />

gute 1,5 Stunden in Hochform bleibt. Genug also für<br />

Schweinsbraten und Grillhuhn, zu kurz vielleicht für „low &<br />

slow“-Jobs – für die dieser Grill aber ohnehin nicht konzipiert<br />

ist. Auf die Grillfläche von 368 x 531 mm passt einiges, empfehlenswert<br />

ist hier übrigens eine passende, langstielige und<br />

feuerfeste Kohlenschaufel, um auch während des <strong>Grillen</strong>s<br />

unterschiedliche Temperaturzonen bzw. sogar einen Bereich<br />

fürs indirekte <strong>Grillen</strong> einrichten zu können. Hinsichtlich der<br />

Röststoffe verhält sich der massive Edelstahlrost aber logischerweise<br />

anders als etwa ein Grill mit Gusseisenrost. Statt<br />

Grillmarkierungen über den Stäben gibt es hier eine intensive<br />

Bräunung auf der Fleischoberfläche zwischen den Stäben. Ein<br />

echter Schwartenkracher und Hendlknusperer also und kein<br />

Branding-Spezialist. Was man sicher mit einem Gussrost als<br />

Zubehör ändern könnte. Die Zuluft wird über einen Hartholz-<br />

Schuber an der Front gesteuert (Räuchereiche, wie auch die<br />

Griffe!), auf dem Deckel ist neben dem Thermometer ein Abluftschieber<br />

angebracht. Aber irgendwie hatten wir mit dem<br />

Kenia ohnehin mehr Lust auf offenes Brutzeln direkt über der<br />

Glut. Denn als Streetfood-Maschine ist dieser Holzkohlegrill<br />

ein Vergnügen, wunderbar mit der Kurbel zu regulieren und<br />

interessanterweise auch gar nicht windanfällig.<br />

Die Entnahme der Fett- und Aschenlade nach dem <strong>Grillen</strong><br />

passiert dann auch sehr einfach seitlich, der Reinigungsaufwand<br />

hält sich damit tatsächlich sehr in Grenzen. Und auch<br />

die Räder sind genau das, was wir uns bei einem Premiumgrill<br />

wünschen: groß, stabil, gummibereift. So verliert auch das<br />

Kopfsteinpflaster im Redaktionsgarten seinen Schrecken.<br />

Unser Kurzfazit: Der Kenia ist teuer, aber er wirkt! Ein<br />

ungemein hochwertiger und sympathischer Holzkohlegrill<br />

für Qualitätsfetischisten. Informationen und Onlineshop:<br />

www.grillwerk.eu<br />

72


im praxistest<br />

Geschmorte<br />

Schweinsherzen<br />

im Römertopf<br />

Römertopf<br />

<strong>BBQ</strong>-Keramik<br />

Der nunmehr über 50 Jahre am Markt bewährte Römertopf ist<br />

ein Küchenklassiker, die attraktive Produktlinie „Lafer <strong>BBQ</strong>“<br />

aber recht neu im umfangreichen Sortiment der Rheinländer.<br />

Sie wurden in Kooperation mit dem bekannten Gourmet-<br />

Griller und Starkoch Johann Lafer entwickelt und haltet Temperaturschocks<br />

von bis zu 900 Grad Celsius aus, kann also<br />

vom Eiswasser direkt ins offene Feuer gestellt werden. Aus<br />

dieser Range haben wir uns zwei Produkte näher angesehen:<br />

die Plancha mit Grillnoppen und den Grilltopf mit Deckel.<br />

Plancha mit Grillnoppen. Der offensichtliche Vorteil der<br />

Noppen liegt darin, Lebensmittel ohne allzu viel Kontakt zum<br />

Bräter garen zu können, der Vorteil des Bräters wiederum<br />

darin, dass der Grill sauber bleibt und nichts anklebt.<br />

Somit empfehlen wir dieses Stück für alle Gerichte, die nicht<br />

gewendet werden sollen, sondern in einem durchgegart werden.<br />

In unserem Fall wurde ein selbstgefangener Saibling vom<br />

Almsee, den wir innen und außen mit Salz versahen, mit Thymian<br />

füllten und indirekt bei 190 Grad auf einem dreiflammigen<br />

Gasgrill zubereiteten. Das Resultat: wenig Röststoffe,<br />

aber ein sehr punktgenaues und schonendes Garen.<br />

Schmortopf mit Deckel. Bei den Schmortöpfen bietet die<br />

Lafer <strong>BBQ</strong>-Linie zwei Möglichkeiten: den größeren Dutch<br />

Oven und den Medium-sized Schmortopf mit 20 cm Innendurchmesser,<br />

den wir testen wollten. Letzterer hat nämlich<br />

eine perfekte Größe für 4-5 Portionen und ist außerdem besonders<br />

tischtauglich.<br />

Wir schmorten in ihm unsere Schweinsherzen (Rezept im<br />

Kasten) bei ungefähr 180 Grad indirekt im Gasgrill – und das<br />

etwa drei Stunden lang – bis zur Perfektion. Neben den astreinen<br />

Schmoreigenschaften, dem attraktiven Äußeren und<br />

dem relativ leichten Gewicht gefiel uns an diesem Topf auch<br />

noch die Tatsache, dass er ausgesprochen leicht zu reinigen<br />

ist – auch im Geschirrspüler.<br />

Zutaten:<br />

1 kg Schweinsherzen<br />

Öl zum Anbraten<br />

2 Zwiebeln<br />

1 Bund<br />

Frühlingszwiebeln<br />

2 Paradeiser<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 Karotte<br />

1 Gelbe Rübe<br />

1 Sellerie<br />

½ l Rotwein<br />

2 Lorbeerblätter<br />

5 Pfefferkörner<br />

1 TL Salz<br />

200 g Crème fraîche<br />

Zubereitung: Das Herz<br />

zählt zu den Innereien, ist<br />

kulinarisch aber eigentlich<br />

viel näher am Muskelfleisch<br />

und sogar besonders kurzfaserig<br />

und mager. Dass<br />

dieses Organ eine gewisse<br />

Festigkeit aufweist, liegt an<br />

der Arbeit, die der Herzmuskel<br />

leisten muss, ist aber im<br />

Schmortopf gar kein Nachteil.<br />

Mit ein wenig Geduld<br />

wird es dort sogar besonders<br />

zart im Biss, geschmacklich<br />

ist es ohnehin eine Wucht.<br />

Auf jeden Fall ist das<br />

Schweinsherz heute in jeder<br />

Hinsicht unterbewertet und<br />

daher ein besonders günstiger Weg, zu einem<br />

hervorragenden Ragout zu kommen. Die Herzen<br />

gut waschen, von den knorpeligen Blutgefäßen<br />

und Bindehäuten befreien. Das zugeputzte Muskelfleisch<br />

gleichmäßig in mundgerechte Stücke<br />

zerteilen. Das Gemüse in feine Würfel schneiden<br />

und in einem Schmortopf anrösten. Wenn die<br />

Zwiebeln glasig sind, das Herz dazugeben und mit<br />

dem Gemüse weiterrösten, bis es ebenfalls Farbe<br />

nimmt. Dann mit dem Rotwein aufgießen, die Lorbeerblätter<br />

und die Pfefferkörner sowie das Salz<br />

dazugeben und auf kleiner Flamme etwas köcheln<br />

lassen. Schließlich den Schmortopf geschlossen in<br />

den vorgeheizten Grill stellen (indirekt, also nicht<br />

direkt über der Flamme) und das Herzragout bei<br />

160-180°C garen. Geht natürlich auch im Ofen,<br />

wenns klimatisch sein muss.<br />

Dann und wann umrühren, wenn notwendig mit<br />

etwas Wasser (oder Suppe) aufgießen. Wenn das<br />

Herz weich genug ist, die Crème fraîche unterrühren<br />

und mit Salz bzw. frisch gemahlenem Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

73


im praxistest<br />

Steba Induktion 3500 Flex<br />

Der Mobilherd<br />

Steba Eismaschine IC 150<br />

Gelato pronto<br />

Mit 69 x 42 cm Fläche ist dieses neue Induktions-Kochfeld<br />

von sympathischer Größe, sodass man ganz bequem zwei<br />

Töpfe und eine 28er Pfanne darauf unterbringt. Oder aber<br />

einen großen Spaghettitopf mit 4,5 Litern. Den haben wir<br />

zum Test mit kaltem (!) Wasser gefüllt und auf Stufe 9 zum<br />

Kochen gebracht. Nach nicht einmal 5 Minuten war das so<br />

weit – nicht schlecht!<br />

10 cm Durchmesser sollte ein Topfboden aber schon haben,<br />

damit er vom Sensor der Induktionsplatte erkannt wird,<br />

dann aber bekommt er die Energie genau dorthin, wo er sie<br />

braucht. Dafür sorgen mehrere Elektrospulen unter der Glasoberfläche,<br />

die übrigens so auskragend gebaut ist, dass dieses<br />

Kochfeld auch in eine Arbeitsplatte eingelassen werden kann.<br />

Nur für genug Luft an der Hinterseite sollte man dabei sorgen,<br />

denn dort sitzen die Kühlventilatoren die 2 x 1.750 Watt<br />

im Griff behalten müssen.<br />

Die Bedienung erfolgt wie üblich durch Fingertipp an den integrierten<br />

Tasten und ist recht übersichtlich gestaltet. Wenn<br />

man denn vorher die Gebrauchsanweisung gelesen hat. Weil<br />

dann weiß man beispielsweise auch, dass man die Boost-<br />

Taste dreimal drücken muss, um den Boost-Modus wieder<br />

zu verlassen.<br />

Zugelassen ist das Gerät für den Gebrauch im Haushalt, aus<br />

unserer Sicht spricht aber rein gar nichts dagegen, es in einer<br />

regengeschützten <strong>Outdoor</strong>küche einzusetzen, denn die Oberfläche<br />

ist gut abwischbar und das Gewicht kein Transportproblem.<br />

Preis: € 485,- im Fachhandel.<br />

Diese Eismaschine ist was Grundsolides. Das liegt zum einen<br />

an dem kräftigen Kompressor, der ohne jede Vorkühlung<br />

sofort reichlich Power für Dauerläufe liefert, und zum anderen<br />

am Edelstahlchassis, das nicht nur haptisch erfreulich<br />

ist, sondern auch Robustheit verspricht. Die Geräuschkulisse<br />

des Rührwerks ist im Vollbetrieb zwar vernehmlich, liegt aber<br />

deutlich unter dem Jammerpegel, den wir von anderen einschlägigen<br />

Geräten kennen. Wer sein Eis sehr fein bereitet<br />

haben möchte, sollte die IC 150 doch 60 Minuten laufen<br />

lassen, wer’s locker und kristalliner mag – wie wir für unser<br />

Kumquat-Orangen-Granita –, kommt locker mit der Hälfte<br />

aus.<br />

Auf jeden Fall ist der Aufwand extrem überschaubar. Die<br />

Flüssigkeit nach Rezept (wir hatten schlicht frischen Orangensaft,<br />

pürierte Kumquats und Zuckersirup) in den Behälter<br />

mit dem Rührwerk leeren, einschalten, warten. Den jeweiligen<br />

Fortgang kann man sehr bequem durch den Klarsichtdeckel<br />

beobachten. Der Kübel aus Metall mit 1,5 Liter Volumen<br />

kann mit dem fertigen Eis nach 30 bis 60 Minuten einfach am<br />

Henkel entnommen werden und zur Reinigung auch gerne<br />

in den Geschirrspüler. Die Temperatur (bis -35°C) wird über<br />

eine Digitalanzeige abgelesen, die Zeitschaltuhr ist einfach<br />

ein Knebel zum Drehen. Zum Nachfüllen gibt es einen abnehmbaren<br />

Einfüllstutzen, der durch ein Kettchen gesichert<br />

ist. Kostenpunkt: ca. € 246,- beim Fachhändler.<br />

74


im praxistest<br />

Steba Kammervakuumierer KVK 50<br />

Hängepartie<br />

Die Wandmontage ist für dieses Vakuumgerät wirklich<br />

keine schlechte Idee – aber auch auf der Arbeitsplatte<br />

hat der KVK 50 ausreichend Standfestigkeit. In jedem Fall<br />

macht die vertikale Positionierung Sinn, denn so kann kaum<br />

Flüssigkeit austreten, wenn der Unterdruck die Luft aus dem<br />

Vakuumbeutel zieht. Für Saucen, Suppen, Eintöpfe und dergleichen<br />

also schlechthin ideal. Für flach zu vakuumierende<br />

Lebensmittel wie Aufschnitt oder dünne Lachsfilets weniger,<br />

da diese aufgrund der Schwerkraft Richtung Beutelboden<br />

sacken.<br />

Ausgelegt ist der praktische Vakuumierer jedenfalls nur<br />

für die eigenen Beutel, die mit zwei passgenauen Löchern<br />

an der Oberkante exakt an der richtigen Stelle eingehängt<br />

werden, was saubere Schweißnähte garantiert und Fehlbedienungen<br />

verhindert. Diese Beutel haben etwa A4-Format<br />

und sind damit natürlich nicht für allzu große Teile geeignet,<br />

aber haushaltsübliche Portionen finden gut Platz. Der<br />

Vakuumlevel kann nach Wunsch eingestellt werden, um<br />

empfindliche Lebensmittel wie z.B. Backwaren bruchfrei<br />

einschweißen zu können.<br />

Außerdem hat das Gerät auch einen „Marinier-Modus“, bei<br />

dem der Beutelinhalt alle 9-99 Minuten vakuumiert und<br />

dann wieder entspannt wird – je nach Einstellung bzw. Programmierung.<br />

Auch die Versiegelungszeit ist regelbar, wird<br />

aber sinnvollerweise bei der Grundeinstellung für die hauseigenen<br />

Folienbeutel gewählt.<br />

Im Fachhandel um € 920,- inkl. 10 Beutel.<br />

Steba Dörrautomat ED 8<br />

Ringelspiel<br />

Der ED 8 ist ein Dörrautomat für Ambitionierte. Auf bis zu<br />

5 stetig rotierenden Aufsätzen, die auch einzeln verwendbar<br />

sind und später auf 9 Etagen aufgestockt werden können,<br />

kommt bei 32 cm Durchmesser einiges an Fläche zusammen.<br />

Der Kunststoff der Böden ist BPA-frei und die Kanten der<br />

Stege sind gut gerundet – so bleibt nach dem Trocknen nichts<br />

kleben. Durch die permanente Bewegung des Dörrgutes wird<br />

für eine sehr gleichmäßige Trocknung gesorgt, wie wir uns<br />

überzeugen konnten.<br />

Die Temperatur im Gerät kann elektronisch von 35-70°C geregelt<br />

werden, der Timer ist bis zu 48 Stunden einzustellen.<br />

Unsere bunten Rübenchips haben wir in 5 Stunden rascheltrocken<br />

bekommen, bei Kräutern reichen schon 2-3 Stunden.<br />

Dafür gibt es im Lieferumfang übrigens eine eigene Kräuterablagematte<br />

sowie einen Jelly-Einsatz. Die Digitalanzeige am<br />

Gerätesockel informiert während des Trocknens abwechselnd<br />

über die eingestellte Temperatur und das verbliebene Zeitbudget<br />

des Timers. Preis: € 110,- im Fachhandel.<br />

75


im praxistest<br />

Simogas Elektro Extrem E-60 Profi<br />

Heavy Metal<br />

Diese Plancha meint es ernst: 35 Kilogramm mit Edelstahlkörper<br />

made in Spain, eine 12 mm dicke Grillplatte mit 60 cm<br />

Breite aus gepresstem Stahl, mit Kohlenstoff gehärtet. 3,4 kW<br />

und 10 Jahre Garantie auf den Bräter. Das sind Kennzahlen, die<br />

Profis wie anspruchsvolle Hobbygriller gleichermaßen ansprechen.<br />

Eine Preisetage tiefer gibts dann bei Bedarf auch noch<br />

die Amateurliga der „Elektro Extrem“ mit immer noch 6 mm<br />

solider Stahlplatte, die den Nachteil hat, die Hitze nicht ganz<br />

so stabil zu halten wie das Profi-Teil, dafür aber den Vorteil,<br />

schneller aufzuheizen.<br />

Wir hatten jedenfalls das Profi-Modell im Test und waren<br />

schon sehr gespannt, wie die Elektroversion im Vergleich mit<br />

der famosen Gas-Plancha Rainbow von Simogas abschneidet.<br />

Die Voraussetzungen sind ja ähnlich – zwei Brenner bzw.<br />

Heizkreisläufe, einzeln zu regulieren, höhenverstellbare Drehfüßchen,<br />

nach vorne abnehmbare Fettauffangschale etc. Alles<br />

zweifellos sehr ausgereift, aber der Knackpunkt sind hier nun<br />

einmal die Temperaturentwicklung und -konstanz.<br />

Die beiliegende Gebrauchsanweisung ist französisch – ein<br />

Hinweis auf den Hauptmarkt der Katalanen –, aber den technischen<br />

Angaben im Internet kann man doch einiges entnehmen.<br />

Beispielsweise die Empfehlung, das Gerät zehn Minuten<br />

vor dem <strong>Grillen</strong> aufzuheizen. Gesagt, getan – nach diesen zehn<br />

Minuten konnten wir auf der Platte aber gerade einmal rund<br />

70°C messen, die zu Beginn mit 11°C gestartet war. Bei einer<br />

Außentemperatur von lediglich 14°C in unserem zugigen Grill-<br />

Salettl kein Wunder, aber eine halbe Stunde Aufheizzeit sollte<br />

man bei diesen Verhältnissen schon rechnen. Dann aber bleibt<br />

die Temperatur auch bei kaltem Gargut schön konstant.<br />

Die optionale edelstählerne Abdeckhaube mit Griff ist übrigens<br />

keine Garhaube, sondern schützt die Platte lediglich vor Unbill.<br />

Geheizt und gegrillt wird ausschließlich oben ohne. Dafür gibt<br />

es aber als Zubehör eine Cloche, unter der man einzelne Partien<br />

von Lebensmitteln auf der Plancha in einem feuchten Mikroklima<br />

dämpfen kann. Also starteten wir mit Kürbiswürfeln<br />

unter besagter Glocke, dann kamen Lammkoteletts, Speckfisolen,<br />

Jungzwiebel und Spitzpaprika. In dieser Reihenfolge.<br />

Und bei der Temperatur haben wir bei beiden Reglern auf<br />

250°C gedrosselt – in der Mitte zeigte sich schon zu Beginn<br />

ein Hotspot, der die ideale Zone zum Anbraten ist, während<br />

man das fortgeschrittene Bratgut mit der breiten Spachtel (im<br />

Lieferumfang) an den Rand schieben kann, um es dort heiß zu<br />

parken.<br />

Die Fettwanne kann man an der Vorderkante der Plancha einund<br />

aushängen, gereingt wird sie am besten noch heiß. Wer<br />

hat, nimmt Eiswürfel, sonst tut es auch heißes Wasser.<br />

Fazit: Die Elektro-Plancha ist nicht ganz so brachial wie das<br />

Gasmodell, bietet aber reichlich Power aus der Haushaltssteckdose.<br />

Und die nicht allzu gleichmäßige Hitzeverteilung<br />

ist im Grill-Alltag sogar recht nützlich. Ein echtes Profigerät<br />

um schlanke € 799,-.<br />

76


Ofyr Tabl´O<br />

Tischfein klein<br />

Mit knapp 40 Zentimetern Durchmesser der Grillfläche<br />

und einem Gesamtgewicht von „nur“ 17 Kilogramm ist<br />

dieses Gerät der mit Abstand kleinste Ofyr. Aber vielleicht<br />

gerade deswegen besonders mehrheitsfähig. Denn er findet<br />

eigentlich auf jedem Gartentisch Platz. Und da der<br />

Grill mit seiner Grundplatte nach unten kaum thermische<br />

Abstrahlung hat, wie wir nachgemessen haben, ist das<br />

auch gar kein Problem.<br />

Bestückt mit vorgeglühten Kokosbriketts grillt er noch<br />

dazu so raucharm, dass man sich tatsächlich gerne im<br />

Fondue-Modus rund um die Mini-Plancha setzt, die übrigens<br />

wahlweise eine gerippte und eine glatte Seite bietet.<br />

Das Entzünden der Briketts erfolgt tunlichst mit dem<br />

im Lieferumfang enthaltenen Anzündkamin – dann ist<br />

man schon nach 20 Minuten am Start. Will man Meeresfrüchte<br />

oder Fisch auflegen, reichen hier 12 Briketts, die<br />

reihum gelegt werden, denn dann liegt man mit 180°C<br />

auf der Grillfläche goldrichtig. Für Steaks oder Koteletts<br />

empfehlen wir allerdings eher 16 Stück vorzuglühen, denn<br />

damit sind mindestens 220 Grad nicht nur zu erreichen,<br />

sondern auch zu halten. Und zwar stundenlang. Wichtig<br />

ist hier auch das Regulieren der Öffnungsschlitze mit<br />

jenem „Handy Tool“, das auch zur Abnahme der heißen Plancha<br />

verwendet werden kann. Diese ist übrigens aus massivem,<br />

emailliertem Gusseisen, der Korpus des Grills ist hitzebeständig<br />

pulverbeschichtet.<br />

Fazit: Ein tolles kulinarisches Gesellschaftsspiel – um<br />

demokratische € 369,- erhältlich auf www.ofyr.at.<br />

WUNSCHZETTEL<br />

www.gastroback.de<br />

TESTSIEGER<br />

Haus & Garten Test<br />

sehr gut<br />

(1,4)<br />

Gastroback<br />

Design <strong>BBQ</strong> Advanced Control<br />

Im Test: Kontaktgrills<br />

Ausgabe 6/<strong>2019</strong> · www.haus-garten-test.de<br />

VIDEO<br />

DESIGN <strong>BBQ</strong><br />

ADVANCED<br />

CONTROL<br />

Art.-Nr. 42539<br />

www.gastroback.de 259, 99 €<br />

10% Rabattcode „grillzeit“<br />

UVP Rabattaktion gültig bis 31.12.<strong>2019</strong>


DIE BESTEN TIPPS UND<br />

INTERESSANTESTEN NEUHEITEN<br />

FÜR DIE NEUE GRILLSAISON<br />

Neues<br />

VERSCHLUSS-SACHE<br />

„SMOKEFIRE“<br />

mit dem Komfort und der Benutzerfreundlichkeit<br />

von Gasgrills, die „Low<br />

& Slow“-Fähigkeiten eines Smokers<br />

mit der Hitze eines Steakgrills, die<br />

Präzision und High-Tech-Funktionen<br />

eines Elektrogrills mit dem natürlichen<br />

Brennstoff Holz. Der SmokeFire heizt<br />

sich auch innerhalb von 15 Minuten<br />

auf, wodurch er sich – ganz wie ein<br />

Gasgrill – auch sehr gut für das spontane<br />

<strong>Grillen</strong> eignet.<br />

Noch sind es wenige Prototypen,<br />

auf denen die Weber-Grillcoaches<br />

geschult werden. Und<br />

einen ausführlichen Praxistest<br />

werden wir wohl erst in der<br />

Frühjahrsausgabe der <strong>GRILLZEIT</strong> bringen<br />

können, da die Seriengeräte erst<br />

im neuen Jahr nach Österreich rollen<br />

werden. Aber schon jetzt versprechen<br />

die Features des innovativen Pelletgrills<br />

„SmokeFire“ von Weber nichts weniger<br />

als eine Revolution am Grill-Markt.<br />

Wenn der Erfinder des Kugelgrills, Innovationsführer<br />

der Gasgrills und Category<br />

Captain der Branche sich einen Launch<br />

der Extraklasse vornimmt, darf man gespannt<br />

sein. Und wenn der Weltmarktführer<br />

diese Neuheit auch noch als<br />

„innovativsten Grill in der Geschichte<br />

von Weber“ ankündigt, umso mehr.<br />

Das Spektakuläre daran: Mit dem<br />

neuen „SmokeFire“ will Weber nach<br />

zwei Jahren intensiver Entwicklungsarbeit<br />

und einer ganzen Reihe von<br />

patentierten Innovationen das Beste<br />

aus allen Grillwelten vereinen: den authentischen<br />

Geschmack von Holzkohle<br />

SmokeFire wird also voraussichtlich<br />

ein mit Holzpellets befeuerter Alleskönner<br />

sein, mit dem man Steaks scharf<br />

anbraten, Brisket räuchern und Brot backen<br />

kann. Die Temperaturbandbreite<br />

und die präzise Temperatursteuerung<br />

sollen dabei neue Maßstäbe setzen –<br />

gesteuert von dem integrierten Weber<br />

Connect-System, das auch Anfänger<br />

in der nächsten Grillsaison sicher und<br />

schrittweise durch die komplexesten<br />

Rezepte der ebenso neuen „Weber<br />

Connect“-Plattform führt. Und die<br />

Steuerung, an der bis zu vier Temperatursonden<br />

hängen können, erinnert<br />

den Gastgeber beim Feiern gerne<br />

daran, wenn das Steak perfekt gegart<br />

ist. Alles, was gekocht werden kann,<br />

schmeckt gegrillt bekanntlich besser.<br />

Und richtig geräuchert manchmal<br />

am besten. Deswegen gibt es die<br />

passenden Holzpellets von Anfang an<br />

in den drei Sorten „Hickory“, „Apfelholz“<br />

und „Grill Academy Blend“. Ein<br />

78


fehlerloses Grill- und Smokererlebnis<br />

wird aber auch durch weitere völlig<br />

neuartige Funktionen gewährleistet:<br />

Zum Beispiel wird durch automatisches<br />

Hochheizen jene verloren<br />

gegangene Temperatur ausgeglichen,<br />

die verloren geht, wenn der Deckel<br />

geöffnet wird. Oder die Flamme wird<br />

automatisch neu entzündet, wenn<br />

sie der Wind einmal ausbläst. Zudem<br />

wird die Förderschnecke automatisch<br />

gereinigt, wenn sie verstopft<br />

sein sollte, ein Warnsystem zeigt an,<br />

wenn der Brennstoff zur Neige geht,<br />

und der Zugriff auf den Glühstift ist<br />

viel einfacher als anderswo, wenn er<br />

denn einmal ausgetauscht werden<br />

muss. Asche und Fett werden in eine<br />

geschlossene, leicht zugängliche Auffangschale<br />

geleitet und anders als<br />

andere Holzpelletgrills hat der Smoke-<br />

Fire die bei Weber üblichen Flavorizer<br />

Bars zur gleichmäßigen Verteilung<br />

der Hitze über die gesamte Grillfläche<br />

in das Gerät gesteckt. Und auch das<br />

bekannte Gourmet <strong>BBQ</strong> System (GBS)<br />

passt in dieses Weber-Modell, das es<br />

in zwei Varianten geben wird:<br />

Die Grillfläche des SmokeFire EX4 GBS<br />

mit 45 x 61 cm ist fast so groß wie<br />

die des 3-Brenner Genesis II Gasgrills.<br />

Mit dem Gourmet <strong>BBQ</strong> System GBS,<br />

Grillrosten aus Edelstahl und einem<br />

weiteren Rost auf der 2. Ebene bietet<br />

er sämtliche Möglichkeiten – vom <strong>Grillen</strong>,<br />

Räuchern und Anbraten bis hin zum<br />

Backen. Der demokratische Preis des<br />

Allrounders: € 1.199,-<br />

Die Grillfläche des SmokeFire EX6 GBS<br />

ist mit 45 x 91 cm fast so groß wie<br />

die des 4-Brenner Genesis II Gasgrills.<br />

Hinzu kommt der zusätzliche Rost<br />

(25 x 91 cm). UVP des ultimativen Grillvergnügens:<br />

€ 1.499,-<br />

Weber Connect startet 2020 und wird<br />

ein digitales Informationssystem für<br />

Weberfans mit einem breiten Angebot<br />

an Weber Rezepten und inspirierenden<br />

Inhalten. Es vereint das gesamte<br />

Weber Grill-Know-how auf einer Plattform,<br />

auf die alle Weber App- und<br />

Smart-Home-vernetzten Produkte und<br />

Angebote zugreifen können. Die intelligenten<br />

Grill-Funktionen werden von<br />

verschiedenen Geräten genutzt, zum<br />

Beispiel dem Weber Connect Smart<br />

Grilling Hub oder dem neuen Smoke-<br />

Fire Holzpelletgrill.<br />

Weber Connect Smart<br />

Grilling Hub – quasi als<br />

Weiterentwicklung des „iGrill“<br />

– bringt Weber 2020 dieses<br />

fesche Steuerungsteil, das die<br />

Vorzüge eines modernen digitalen<br />

Grillthermometers mit<br />

den Fähigkeiten eines elektronischen<br />

Grillguides verbindet.<br />

Dieser digitale Assistent, der<br />

mit jedem beliebigen Grillgerät<br />

verwendet werden kann,<br />

führt schrittweise durch die gewählte<br />

Grillanleitung. Er sendet<br />

Benachrichtigungen direkt an<br />

das verbundene Smartphone,<br />

informiert über Grilltemperatur,<br />

-zeit und -verlauf, sagt bei Bedarf,<br />

wann das Grillgut gewendet<br />

werden muss und wann es<br />

fertig ist. Anders als der iGrill<br />

wird er nicht über Bluetooth,<br />

sondern über WLAN<br />

mit seinem Meister<br />

verbunden, was die<br />

Stabilität der Verbindung<br />

auch über große<br />

Distanzen gewährleistet.<br />

OUTDOOR-PORZELLAN<br />

Die Materialeigenschaften des neuen Keramik- und<br />

Porzellan-Programmes „Made in Germany“ von Weber<br />

sind perfekt für den <strong>Outdoor</strong>bereich ausgelegt. Bei mehr<br />

als 1.400°C gebrannt ist dieses Material extrem belastbar<br />

und bruchsicher, die Oberfl äche hart und kratzsicher.<br />

Der Boden der schwarzen <strong>BBQ</strong>-Keramik wurde extra verstärkt,<br />

um die Wärmespeicherfähigkeit noch zu verbessern,<br />

das Essen bleibt daher länger warm. Die Teller und<br />

Servierplatten sind in klassischem Weiß gehalten, aber<br />

ebenfalls sehr robust.<br />

79


Neues<br />

WINTERGARTEN<br />

Mit dem „SmartGrow“, einer Komplettlösung von<br />

Bosch für selbstgezogene Kräuter und Salate, können<br />

Nutz- und Zierpfl anzen indoor und zu jeder Jahreszeit<br />

gedeihen. Mit dem neu und speziell für Superfoods<br />

entwickelten Zubehör-Modul „VarioTray“ wird jetzt einfach<br />

eingesetzt und sofort bepfl anzt. Ob Blattradieschen,<br />

Pak Choi oder Brokkoli: Nach nur sieben Tagen<br />

optimalem Wachstum können die sogenannten Microgreens<br />

verzehrfertig geerntet und verarbeitet werden.<br />

Wertvolle Tipps und Tricks zu Vitaminen, Nährstoffen,<br />

Kombinationsmöglichkeiten sowie richtiger Pfl ege der<br />

einzelnen Pfl anzensorten bietet die Bosch Smart-<br />

Grow-App für das Smartphone.<br />

Infos: www.bosch-home.com/at<br />

HANDFESTE VORTEILE<br />

Extrem hitzefest wie die Sicherheitshandschuhe<br />

der Metallindustrie, aber sehr<br />

weich und aus Premium-Leder<br />

geschnitten sind die neuen Lederhandschuhe<br />

von Weber. Nützliches Detail:<br />

Die Handschuhe können mit einem kleinen<br />

Lederbändchen an einem Haken<br />

aufgehängt werden. UVP: € 29,99<br />

EGG TO GO<br />

Der neue Monolith ICON ist eine Kompakt-Version des beliebten Keramikgrills Monolith Junior.<br />

Er ist etwas niedriger, wiegt „nur“ 35 kg und ist damit perfekt geeignet für den Balkon, die Terrasse,<br />

als Zweitgrill oder auch zum Mitnehmen. Das Allroundtalent kann trotzdem all das, was<br />

seine großen Geschwister auch können: <strong>Grillen</strong>, Räuchern, Backen, Kochen, Garen und Dörren.<br />

Es besteht daher auch beim Icon die Möglichkeit, mit Deflektorstein indirekt zu grillen – also über<br />

einen längeren Zeitraum bei Niedrigtemperatur.<br />

PLATTENSPIELER<br />

Moesta <strong>BBQ</strong> bringt mit der massiven Gussplatte <strong>BBQ</strong>-Disk für den klassischen<br />

Kugelgrill den Plancha-Trend auf den Holzkohlegrill. Die <strong>BBQ</strong>-Disk<br />

wird dabei einfach auf den handelsüblichen Kugelgrill gelegt, die Randerhöhung<br />

sorgt dafür, dass nichts runtertropft, während die Wölbung der<br />

Platte ein sicheres Aufl iegen des Grillguts garantiert – so kann nichts nach<br />

außen herunterfallen. Die Grillplatte nimmt keine Gerüche auf, daher können<br />

verschiedene Speisen wie Fisch oder Fleisch gleichzeitig oder nacheinander<br />

zubereitet werden. Informationen: www.moesta-bbq.de<br />

80


LACHSPACCIO<br />

Küstenkruste beschreibt diesen speziellen Rub der Gewürzmarke<br />

Ankerkraut für Lachs ziemlich gut! Namensgebung und Zusammensetzung<br />

stammen von Blogger Sascha, auch genannt „Küstenglut“.<br />

Die Rezeptur: Zucker und Salz, kombiniert mit Pfeffer, Knoblauch,<br />

Piment, Dill, Kampot, Zwiebel, Senfmehl, Fenchel und Anis. Damit<br />

wird der rohe Lachs eingerieben und anschließend im Grill gegart.<br />

Preis: € 8,49 www.ankerkraut.de<br />

SOUS CHEF AUF<br />

KNOPFDRUCK<br />

Seit über 50 Jahren ist der Vorwerk-<br />

Küchenhelfer Thermomix am Markt<br />

und inzwischen bei Gastroprofi s wie<br />

KochanfängerInnen gleichermaßen<br />

beliebt. Die neueste Generation mit<br />

der Bezeichnung TM6 wurde nun<br />

um Funktionen wie Anbraten, Slow<br />

Cooking, Fermentieren und Sousvide<br />

erweitert. Außerdem kann man<br />

ab jetzt über das vergrößerte Display<br />

des Thermomix auch direkt auf das<br />

hauseigene Rezeptportal „Cookidoo“<br />

zugreifen. Der aufgerüstete TM6<br />

kostet € 1.359,-, egal ob im Direktvertrieb<br />

oder online.<br />

BODENSTÄNDIG<br />

Zum Schutz empfindlicher Böden unter<br />

Grillgeräten ist diese praktische Matte<br />

aus schwer entflammbarem Kunststoff<br />

im Format 80 x 120 cm gedacht. Sogar<br />

glühender Kohle hält das Material stand,<br />

ist zudem wasserfest, antibakteriell und<br />

einfach zu reinigen. UVP: € 29,99<br />

HANDARBEIT<br />

Die neue Messerserie Synchros der Solinger Messerschmiede<br />

Güde besteht aus den vier wichtigsten Schneidwerkzeugen für<br />

Profi s und Ambitionierte: einem Zubereitungsmesser mit einer<br />

ca. 140 mm kurzen, spitz zulaufenden Klinge, einem Kochmesser<br />

mit ca. 230 mm langer, breiter Klinge, dem Tranchiermesser<br />

mit einer 260 mm langen, schlanken Klinge sowie der 320<br />

mm langen Brotsäge. Das Material der Klingen ist geschmiedeter<br />

Messerstahl, die Griffschalen bestehen aus Räuchereiche.<br />

Neben der stylishen Optik ist das innovative Design der kleinen,<br />

feinen Serie vor allem der Ergonomie geschuldet. Denn<br />

der fl ießende Übergang zwischen Klinge und Griff ermöglicht<br />

dem Nutzer ein vollkommen neues haptisches Messer-Erlebnis,<br />

die Position von Hand und Fingern ist dank des innovativen<br />

Messerdesigns fl exibel wählbar, aber eben immer synchron.<br />

Im perfekt abgestimmten Aufbewahrungssystem (ebenfalls<br />

aus Räuchereiche) kann das Quartett an der Wand griffbereit<br />

in Szene gesetzt werden. Die Preise: Messerblock € 350,-,<br />

Zubereitungsmesser € 189,-, Kochmesser € 229,-, Tranchiermesser<br />

€ 219,-, Brotmesser € 249,- Infos: www.smoke-it.at<br />

81


Neues<br />

ZERO-HERO<br />

Ganz ohne Zucker oder Süßstoffe kommt<br />

die direkt aufgebrühte Bio-Teelinie „Pure<br />

Tea“ von Pfanner aus und zu den drei<br />

bestehenden Sorten „Weißer Tee Holunderblüte“,<br />

„Grüner Tee“ und „Früchtetee“<br />

wurde jetzt neu auch „Ingwer Tee“ ins<br />

Regal gestellt. Die Trendwurzel gilt ja als<br />

altbewährtes Hausmittel, zählt aber auch<br />

zu den aromatischen Helden der modernen<br />

Küche. Und in der kälteren Jahreszeit<br />

kommt der Ingwer gerne als wärmende<br />

Kraft zum Einsatz.<br />

TISCHFEIN<br />

Analog zu den handgefertigten Schürzen der Marke Feuermeister<br />

gibt es nun auch Tischsets aus echtem Leder. Das Leder der<br />

Tischsets ist, ähnlich wie die Schürzen, speziell ausgerüstet und<br />

in Bezug auf Hitzebeständigkeit und Schmutzabweisung für professionelle<br />

Ansprüche ausgelegt. UVP: € 15,- inkl. MwSt.<br />

PREMIUMIZED<br />

Für seine effizienten und robusten<br />

Gasgrills der Serien EP und SP-<br />

335 mit dem praktischen 4. Brenner<br />

bietet Weber jetzt unter dem Motto<br />

„gebaut für die Ewigkeit“ ein spezielles<br />

Upgrade durch Premiummaterial und<br />

Veredelungen. So sind die beiden getunten<br />

Modelle nun mit Edelstahl-Griff,<br />

silbernen Reglerknöpfen und einem<br />

schwarzen Rahmen ausgestattet. Ein<br />

weiterer Unterschied neben der Optik:<br />

Das schwarze Email-Modell EP-335<br />

hat einen Gussrost, das Inox-Modell<br />

SP-335 hingegen einen Edelstahl-<br />

Grillrost.<br />

SCHÜRZENJÄGER<br />

Die Lederschürzen von Feuermeister gibt<br />

es jetzt zusätzlich zur Neckholder in einer<br />

2. Verschlusslösung: die Kreuz beriemung<br />

mit Hüftgurt. Für alle Profi s, die ihre hitzebeständigen<br />

Schürzen für mehrere Stunden<br />

am Stück tragen wollen, ist diese Lösung<br />

ein großer Vorteil, denn der Schwerpunkt<br />

der Schürze liegt auf der Schulter und wird<br />

zusätzlich durch den Hüft riemen gehalten.<br />

Ist die Schürze einmal auf den Träger<br />

eingestellt, kann sie durch den Karabiner-<br />

Schnellverschluss in Windeseile an- und<br />

ausgezogen werden. Auf Wunsch können<br />

alle Lederartikel der Marke Feuermeister<br />

auch mit einem personalisierten Logo oder<br />

einem individuellen Namen versehen werden.<br />

UVP: € 169,- (Größe 2). Wer aber gar<br />

keinen Latz braucht, kann zu den Halb-<br />

Lederschürzen von Feuermeister greifen.<br />

UVP: € 99,- (Größe 2)<br />

SPICE BOYS<br />

Stay Spiced! ist die neue Gewürzmarke<br />

der Spiceworld Gewürzmanufaktur, die<br />

gemeinsam mit Spitzenkoch Roland Trettl<br />

entwickelt wurde. Auf den bunten Dosen<br />

der neuen Range werden nie E-Nummern<br />

zu fi nden sein, denn die Salzburger verzichten<br />

zur Gänze auf Geschmacksverstärker,<br />

Glutamate, Farbstoffe und künstliche<br />

Aromen. Am Bild: Steakpfeffer N°66 wurde<br />

zwar für Rindfl eisch entwickelt, passt aber<br />

auch gut zu Schwein, Huhn und Fisch.<br />

TexMex ist eine Gewürzmischung mit Ancho-Chili<br />

und Cumin, die perfekt für mexikanische<br />

Saucen und Chili con Carne passt.<br />

Infos: www.stayspiced.com<br />

82


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