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BuschFunk Katalog 2019/2020

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SACHBÜCHER: DER SCHNEE VON GESTERN IST DIE SINTFLUT VON HEUTE

Eine bessere Überschrift hätte uns Daniela Dahn nicht liefern können. Die Vergangenheit ist nicht vorbei, sie ist noch

nicht einmal vergangen, heißt es woanders treffend. Hier geht es zur Sache – sachlich, kompromisslos und frei von

diplomatischen Verklausulierungen.

DANIELA DAHN. Der

Schnee von gestern ist die

Sintflut von heute. 21237

14,00 · Die gebürtige Berlinerin

– die früh (1981) dem DDR-

Fernsehjournalismus den Rücken

kehrte – und lieber als

freie Autorin arbeitete (Aufsehen

erregte 1988 ihr Buch

„Prenzlauer Berg-Tour“), ist

wieder klar, präzise und überzeugend. Zwischen „Lückenund

Lügenpresse“, der „Sozialen Marktwirtschaft“ als einer

temporalen Erscheinung war, in der das Kapital sich

defensiv verhielt bis hin globalen Verwerfungen nach

dem Einsturz der New Yorker Türme. Dass die USA zur

Aufklärung der Monika Lewinsky / Bill Clinton- Affäre ein

Viel-Vielfaches an Aufwand betrieben und Kosten aufgewendet

haben als für die Analyse der Hintergründe des

11. September 2001 verstört dann doch erheblich.

JANA HENSEL. Wie alles anders

bleibt. Geschichten aus

Ostdeutschland. 25187. 16,00

· Mit ihrem Buch „Zonenkinder“

ließ die gebürtige Leipzigerin das

erste Mal als neue, ernstzunehmende

Stimme aus dem Osten

aufhorchen. In Essays, Interviews

und Porträts, in Texten über Politik

und Liebe, über Angela Merkel,

Robert Enke und Sigmund

Jähn, werden eigene Erfahrungen und fremde Blicke zu

zentralen Fragen der ostdeutschen Gesellschaft gebündelt.

Wie wurden die Ostdeutschen zu denen, die sie

heute sind? Jana Hensel stellt kluge Fragen, gibt Antworten

nie leichtfertig und erweist sich als präzise wie

entschiedene Beobachterin, die einzugreifen versteht

und zugleich unseren eigenen Verständigungsprozess

aufgreift und kultiviert.

HARALD JÄHNER. Wolfszeit. Deutschland und

die Deutschen 1945-1955. 25097. 26.00 · Was bei

vielen Thrillern nicht eintritt, passiert hier: Man kann das

Buch einfach nicht aus der

Hand legen. Man muss und

will weiter lesen. Jähner’s „Erzählung“

( 600 Seiten) ist

eine große Mentalitäts-, Kultur

– und Sittengeschichte der

Nachkriegszeit, die die Deutschen

in ihrer Vielfalt zeigt:

vom „Umerzieher“ Alfred Döblin,

der das Vertrauen seiner

Landsleute zu gewinnen sucht, aber nicht findet, den

Heimkehren und ihren (Trümmer-)Frauen, die sehr die

antreibende , organsierte Kraft darstellten, von Schwarzmarkthändler

und Handel, von Beate Uhse und ihrem

erst verbotenen „Versandgeschäft für Ehehygiene“,

von Tanzwut und Vergnügungssucht, der CIA als Hauptsponsor

der Kunst und Künstlermäzen und den Millionen

oft wieder vertriebenen Vertriebenen von Deutschland

nach Deutschland als eine „Fremdheitserfahrung

der Deutschen mit sich selbst“. Das gesellschaftliche Panorama

eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die

Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.

Unerhört faktenreich, vor allem unglaublich plastisch

erzählt.

BERND-LUTZ LANGE, SASCHA LANGE. David gegen

Goliath. Erinnerungen an die Friedliche Revolution.

25197. 18,00 – Der Leipziger Kabarettist und

Autor war nicht hautnah dabei, er war mittendrin (er gehörte

zu den „Leipziger Sechs“) als im Umfeld der Leipziger

Montagsdemos die

friedliche Revolution ein

Stück weit an- und vorwärts

geschoben wurde. Vater und

Sohn (Musiker und Autor mit

Schwerpunkt Jugendkulturen)

begeben sich nochmals

auf Spurensuche und Bilanzieren

akribisch die Ereignisse

und ihre Akteure, die

auch 30 Jahre danach noch

bislang Unbekanntes an den

Tag befördert.

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