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BuschFunk Katalog 2019/2020

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mit den Mandelaugen. Sie wohnt hier, leider kaum Besitzer eines Autos. Dann Riesa. Wieder eine Elbbrücke, wieder

ein Stakkato von Verbotsschildern, was einen kilometerlanger Fußmarsch bis zur anderen Seite der Stadtgrenze

erfordert. Dann kommt ein Ikarus-Linienbus. Ehrensache hin und her. Wir wollen pünktlich sein. Es gilt, einen Konzertabend

ohne aufkommende Hektik mit einer außergewöhnlich namhaften Besetzung zu genießen.

Zunächst entert SOK, wenn man das bei Jazzmusikern so sagen kann, die Bühne. Klaus Lenz hat wieder einmal eine

neue Big Band formiert. Beim 20 Minuten Stück „Strandgut“ haben sie das wohlwollende Publikum vollends auf

Ihrer Seite. Sie blasen sich die Lungen fast auf die Bühne. Jede Wette, dahinter rauchen alle mindestens genauso heftig,

auch weil die Freiwillige Feuerwehr sicher längst die Flucht in Richtung große Betriebskantine angetreten hat.

Dann kommen Faxen-Macher. In buntem Zeugs strampeln und hampeln fünf Männer auf der großen, sehr breiten

Bühne des „Kulti“ herum. Die Musiker kommen aus Ungarn. Sie nennen sich Lokomotiv GT. Sie sind eine Abspaltung

und nun ein Konkurrenzunternehmen zu den übermächtigen Jungs von OMEGA. Die Stimmung im fachkundigen Publikum

bricht jäh ab. Die Ungarn haben schlicht ein paar Signale an die Fans auf ihrer Fahrtstrecke

von Budapest übersehen. Vereinzelt gibt es Pfiffe. Es ist nicht nur die Ungeduld, die

langsam die 2300 Besucher ergreift, endlich den großen Meister zu Gesicht und in die Ohren

zu bekommen. Dann ist Pause. Wir trinken zwei Vita-Cola. Dann kommt er!

Czeslaw Niemen hat die Kerzen auf seinem riesigen Keyboard-Arbeitsplatz angezündet. Alle

im Auditorium sind verzückt – bis zum Schluss. Wie sind wir wieder nach Hause gekommen?

Die Erinnerung gibt es nicht preis. Wir haben nur schöne Bilder vom Konzert im Kopf.

Ralf Schenk hat Niemen ein Jahr später beim Festival des politischen Liedes gesprochen. Siebzehn (!) Jahre davor,

hatte er bereits die Hymne „Seltsame Welt“ geschrieben. Nun fasst Niemen zusammen.

„Damals war mir klar geworden, dass ein Mensch mit Worten genauso wie mit einem Messer töten kann, und dass Neid

und Hass sogar zum Krieg führen können. Durch mein Lied wollte ich den Menschen sagen, dass es notwendig ist, den

Hass in sich auszumerzen. Ich habe an den guten Willen der Menschen geglaubt. Ich war überzeugt, dass es mehr gute

als schlechte Menschen gibt. – Aber heute, nach all den Jahren, bin ich mir dessen nicht mehr sicher.“ (Quelle: Berliner

Zeitung vom 25.07.2018.

DIE RÜCKKEHR DES CZESLAW NIEMEN - AUF DEN PLATTENTELLER

Czeslaw Niemens Alben gehörten im Haus der Polnischen Kultur in Leipzig (am Naschmarkt) und Berlin (Richtung

Unter den Linden) zu den stabilen Anziehungspunkten für die Musikliebhaber des Ostens. Rechtzeitig für

die Erstellung unseres neuen Programms kamen auch einige sehr sehr lange vergriffene LP-Ausgaben und Alben

wieder auf den heute längst tief zersplitternden Markt. Alle Alben sind 180 g-Pressungen und mit einem

„fold out cover“ (zu deutsch: mit einer aufklappbaren Schallplattenhülle) ausgestattet.

• CZESLAW NIEMEN. Czlowiek Jam Niewdzieczny. 2-LP 25261 29,95 – The red Album, das rote Doppelalbum

aus dem Jahre 1970 war der Bestseller schlechthin. • CZESLAW NIEMEN. Vol.1 & Vol.2. 2LP 25271.

29,952 Avantgarde & Progressive Rock, Recorded 1972 („Marionetki“ - „Puppets“) – Das Doppel-Album schuf

Niemen 1973 in zwei Schritten, mittendrin das Großwerk Reqium für van Gogh“. • CZESLAW NIEMEN. Aerolit

.LP 25281 19,95 – Jazzrock mit seiner neuen Band gleichen Namens aus dem Jahre 1975 • CZESLAW

NIEMEN. Katharsis. LP 25221 19,95 – Das düstere Anklänge nicht scheuende Konzeptalbum von 1976.

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