BuschFunk Katalog 2019/2020
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IN BOOKLETS GEBLÄTTERT:
VOM GLÜCK UND SCHEITERN IM GRÜNEN – EIN SCHWARZ-BUCH.
Stefan Schwarz ist „für mich der komischste Comedy-Autor im Moment, der
sprachmächtigste, allemal“, meinte vor einigen Jahren Jürgen von der Lippe. Der
muss es wissen. Katrin Weber weiß es auch. Sie nahm sich den Autor, der u.a.
das Buch zur ARD-Kultserie „Sedwitz“ schrieb, zur Seite und an die Brust, um
für ihre Soloprogramme und ihre hinreißende Kurzbiografie („Sie werden lachen“
06697, 18,95) seine Talente ausgiebig zu nutzen. Im neuen Schwarz-Band „Der
kleine Gartenversager“ (07582, 14,95) lesen und hören wir:
„Als meine Frau noch meine Freundin war, wurde sie eines Tages – wie geplant –
schwanger. Und zwar außerordentlich schwanger. Vorher eine Modellathletin mit einstelligen
Körperfettprozenten, nahm sie in einem Maße an Umfang zu, dass ich schon
dachte, auweia, jetzt hast du aus Superwoman Jabba the Hutt gemacht. Also lockte
ich sie so oft es ging zum Spazierengehen ins Freie, um ein paar Kalorien zu verbrennen. Dabei kamen wir auch eines
Tages in eine nahe Kleingartensparte. Unser Blick fiel auf den Aushang, in dem ein freier Garten angepriesen
wurde. Wir merkten uns die Nummer und als wir an diesem Garten vorbeikamen, sah er uns ganz versonnen an und
zeigte uns seinen zwischen Buchs und Schilf allerliebst geborgenen und mit Gänseblümchen übersäten Rasenplatz.„Ach“,
seufzte meine runde Freundin, „Hier könnte unser Baby auf der Wiese krabbeln.“ Sie legte ihre Hände
auf ihren Bauch und ich legte meine Hände auf ihre. Da machte es Tripptrap im Bauch. Wir sahen uns von Glück verzaubert
an. „Es hat Ja gesagt!“ jauchzte ich. „Lass uns diesen Garten pachten!“ rief meine Freundin. Gesagt, getan.
Das war vor achtzehn Jahren und wir sind immer noch zusammen. Meine Frau, der Kleingarten und ich …
DIE PLATTENKISTE AM ZÜRICH-SEE – UNSER KURZKRIMI
MIT ANSCHLIESSENDER GEWINNCHANCE
Es gibt Dinge auf Erden, die wären nicht vorstellbar, würden sie nicht glaubhaft versichert erzählt. Eine
Plattenkiste steht, offensichtlich ausrangiert, am Rand einer Ausfahrtstraße um den schweizerischen Zürich-See.
Okay, das kommt überall vor, dort, wo die CD dominiert, Platzprobleme im Wohnumfeld auftreten
oder der Musikfan zukünftig komplett auf Streamingdienste setzt. Unser Informant, im Auto sitzend,
ist neugierig. Er ist ein gebürtiger Karl-Marx-Städter (gerade
noch so) und Schallplattennarr. Er stoppt schnell und riskant, um sich
den Inhalt dieser Kiste genauer anzuschauen. Unser Neu-Chemnitzer
ist baff:
„Das gibt‘ doch nicht!“, ist sein Ausruf in das eigene Innere und zu
seiner Freundin, die etwas genervt (keine Zeit, keine Zeit) im Fahrzeug
verblieben ist.
„Alles Ost-Schallplatten! Amigaá gogo“, entfährt es ihm. Natürlich fängt es bei ihm jetzt heftig an zu
rattern. Wie kommt diese ansehnliche, durchaus mit Geschmack entstandene AMIGA-Sammlung nach Zürich
in das Zentrum spätkapitalistischer Versuchungen? Vor allem und aus welchem aktuellen Grunde landet
diese nun unweit des Straßengrabens? Wir haben keine schlüssige Erklärung. War es der Trennungsschmerz
eines Schweizer Staatsbürgers, der seine sächsische Geliebte verlor und ihr deren
Musiksammlung hinterherwarf? Oder genau umgedreht: War dies der letzte demonstrative Versuch unserer
Auswanderin aus Sachsen, mit einer solchen radikalen Aktion sich doch noch für den Schweizer
Staatsbürgerschafttest als würdig zu erweisen? Wir wissen es schlicht nicht.
Für die entscheidenden zweck- und sachdienlichen Hinweise oder völlig verquasten Aufklärungsversuche
– auf unsere Bestellkarte kurz zu notieren – vergeben wir je 3 x 2 Freikarten für einen unserer
Konzerthöhepunkte des kommenden 2020.
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