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Der wahre Skandal in der Casino-Causa

Wird gegen Freiheitliche von der Justiz nur noch „medienöffentlich“ ermittelt?

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Nr. 47 . Donnerstag, 21. November 2019<br />

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Österreichische Post AG<br />

WZ 02z032878 W<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . Fax: 01 512 35 359<br />

Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Grüne machen Salzburg für<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er „attraktiver“<br />

Bis Jahresende müssten die Län<strong>der</strong> Ausführungsverordnungen<br />

zur „M<strong>in</strong>destsicherung Neu“ mit Kürzungen für Integrationsunwillige<br />

vorlegen. Salzburgs grüner Landesrat He<strong>in</strong>rich Schellhorn<br />

weigert sich. Will er Salzburg für E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er attraktiv<br />

machen, fragt FPÖ-Obfrau Marlene Svazek. S. 13<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

<strong>Der</strong> <strong>wahre</strong> <strong>Skandal</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Cas<strong>in</strong>o-<strong>Causa</strong><br />

Wird gegen Freiheitliche von <strong>der</strong> Justiz nur noch „medienöffentlich“ ermittelt?<br />

S. 2/3<br />

Wir kümmern uns um die<br />

Sorgen <strong>der</strong> Österreicher!<br />

Foto: NFZ<br />

FPÖ drängt auf Lösung <strong>der</strong> dramatischen Entwicklung bei <strong>der</strong> Pflege – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Arbeiten für Österreich<br />

Mehr Geld für Brüssel<br />

Spitzenkandidatenkür<br />

„Fake-Video“<br />

Während die ÖVP mit den Grünen<br />

um Macht und Posten schachert,<br />

arbeitet die FPÖ für Österreich. In<br />

<strong>der</strong> letztwöchigen Plenarsitzung<br />

des Nationalrates hat sie mit mehreren<br />

Anträgen den Kurs <strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> ÖVP aufgekündigten Koalition<br />

fortgesetzt. S. 7<br />

Über 100 Millionen Euro mehr<br />

kostet Österreichs Steuerzahler die<br />

Budget-E<strong>in</strong>igung zwischen EU-Rat<br />

und Europaparlament. FPÖ-Europaparlamentarier<br />

Harald Vilimsky<br />

kritisiert dieses „ständig mehr Geld<br />

ausgeben“ und for<strong>der</strong>t stattdessen<br />

e<strong>in</strong>en Sparkurs. S. 8/9<br />

Die Wiener Freiheitlichen werden<br />

mit dem designierten Landesparteiobmann<br />

Dom<strong>in</strong>ik Nepp <strong>in</strong> die<br />

nächstjährige Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahl<br />

gehen. Das, und die Themen <strong>der</strong><br />

FPÖ Wien wurden auf e<strong>in</strong>er Klausur<br />

des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atsklubs letzte<br />

Woche beschlossen. S. 11<br />

Im vergangenen Sommer filmten<br />

Überwachungskameras e<strong>in</strong>en<br />

Brandanschlag auf die Zentrale<br />

<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen FPÖ<br />

<strong>in</strong> St. Pölten. Letzten Sonntag<br />

verkaufte das ORF-Landesstudio<br />

Wien die Bil<strong>der</strong> als Anschlag auf<br />

e<strong>in</strong> Asylwerberheim. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Rutt<strong>in</strong>ger<br />

andreas.rutt<strong>in</strong>ger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Es war eigentlich nur e<strong>in</strong>e kurze<br />

Meldung letzte Woche: Die Stadt<br />

Wien kauft sich mit 52 Millionen<br />

Euro aus <strong>der</strong> Verantwortung für<br />

2.384-fachen K<strong>in</strong>desmissbrauch.<br />

Selbst die sonst so rumorigen<br />

Aufdecker-Medien wie profil,<br />

Falter und natürlich unser aller<br />

ORF haben dazu pflichtgetreu die<br />

Klappe gehalten.<br />

Justiz <strong>in</strong> Geiselhaft<br />

Wie vor neun Jahren, als dieser<br />

unfassbare Missbrauchs-<strong>Skandal</strong><br />

geplatzt ist, war man rührselig um<br />

das Wohlergehen <strong>der</strong> verantwortlichen<br />

Genossen – und <strong>der</strong> von<br />

ihnen geschützten Folterknechte<br />

und Vergewaltiger, natürlich honorige<br />

Parteimitglie<strong>der</strong> – bemüht.<br />

Bei jedem Verdachtsfall <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

kirchlichen E<strong>in</strong>richtung wird die<br />

<strong>Skandal</strong>-Sau wochenlang durchs<br />

Dorf getrieben, sogar die Staatsanwaltschaft<br />

rafft sich zu Ermittlungen<br />

auf.<br />

Bei diesem größten Missbrauchsfall<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> Zweiten Republik haben die<br />

Behörden und die Staatsanwaltschaft<br />

trotz mehrfacher H<strong>in</strong>weise<br />

jahrzehntelang weggeschaut. Und<br />

die rührigen Aufdecker-Medien<br />

sorgten sich mehr um die Bestechungs<strong>in</strong>serate<br />

<strong>der</strong> Stadt als die<br />

Leiden <strong>der</strong> Opfer.<br />

Angelehnt an Karl Kraus: <strong>Der</strong><br />

<strong>Skandal</strong> fängt an, wenn die Staatsanwaltschaft<br />

ihm e<strong>in</strong> Ende bereiten<br />

will. Je dünner die Verdachtslage,<br />

umso dicker die Suppe, die<br />

an exklusive Medien ausgeschenkt<br />

wird. Geht’s h<strong>in</strong>gegen um e<strong>in</strong>en<br />

Genossen, dann wird gemauert<br />

und hartnäckige Kläger auch<br />

schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>geschüchtert.<br />

Aber ke<strong>in</strong> Justizm<strong>in</strong>ister kümmert<br />

sich darum, auch nicht <strong>der</strong><br />

jetzt amtierende Experte.<br />

Die Genossen haben die Justiz<br />

zu ihrer Geisel genommen.<br />

Ist es e<strong>in</strong> Blauer, dann ist es<br />

Postenbesetzungen im staatsnahen Bereich s<strong>in</strong>d nach Regierungswechse<br />

Das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung und/o<strong>der</strong> die Wirtschafts-<br />

und Korruptionsstaatsanwaltschaft haben wie<strong>der</strong> sichergestelltes<br />

Material an den „Falter“ weitergegeben. Das ist <strong>der</strong> eigentliche<br />

<strong>Skandal</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Cas<strong>in</strong>o-<strong>Causa</strong>“. Und diesen echten <strong>Skandal</strong> hat<br />

jetzt <strong>der</strong> Ex-FPÖ-Politiker Wolfgang Rauter zur Anzeige gebracht.<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> „<strong>Causa</strong> Cas<strong>in</strong>o“<br />

steht <strong>der</strong> Verdacht, dass es für die<br />

Wahl des FPÖ-Mannes Peter Sidlo<br />

zum F<strong>in</strong>anzvorstand <strong>der</strong> Cas<strong>in</strong>os<br />

Austria politische Zugeständnisse<br />

<strong>der</strong> Regierung, sprich Cas<strong>in</strong>o-Lizenzen,<br />

an den Miteigentümer Novomatic<br />

gegeben habe.<br />

Auslöser für das Tätigwerden <strong>der</strong><br />

Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

(WKStA) war e<strong>in</strong>e anonyme<br />

Anzeige. Beweise dafür hat<br />

die Staatsanwaltschaft dafür nicht<br />

gefunden, nicht e<strong>in</strong>mal bei den<br />

bisher durchgeführten Hausdursuchungen.<br />

Denn es gab bisher ke<strong>in</strong>e<br />

bevorzugte Lizenzvergabe an Novomatic.<br />

SPITZE FEDER<br />

Medienöffentliche Ermittlungen<br />

Dafür wurden „verdächtige“ Gesprächsverläufe<br />

über den Nachrichtendienst<br />

„WhatsApp“ aus den beschlagnahmten<br />

Mobiltelefonen <strong>der</strong><br />

Verdächtigten exklusiv <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken<br />

Wochenzeitung „Falter“ zugespielt.<br />

E<strong>in</strong>e Vorgangsweise, die bei <strong>der</strong><br />

Korruptionsstaatsanwaltschaft und<br />

<strong>der</strong> Staatsanwaltschaft Wien schon<br />

Tradition hat, beg<strong>in</strong>nend beim „Buwog-<strong>Skandal</strong>“,<br />

den die Justiz trotz<br />

<strong>der</strong> seit zehn Jahren laufenden Ermittlungen<br />

noch immer nicht abgeschlossen<br />

hat.<br />

Es verwun<strong>der</strong>t, dass die Staatsanwaltschaft<br />

zur Bestellung Sidlos<br />

aktiv wurde, <strong>der</strong> immerh<strong>in</strong> bei<br />

<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzmarktaufsicht und e<strong>in</strong>er<br />

Investmentgesellschaft tätig war,<br />

nicht aber bei <strong>der</strong> Bestellung se<strong>in</strong>es<br />

Vorgängers Dietmar Hoscher,<br />

<strong>der</strong> neben e<strong>in</strong>em kurzen Referentenjob<br />

bei <strong>der</strong> Nationalbank nur<br />

e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Parteikarriere aufweisen<br />

konnte: Klub- und M<strong>in</strong>istersekretär,<br />

SPÖ-Abgeordneter und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des ORF-Stiftungsrates.<br />

Rot-Schwarz blieb unbehelligt<br />

Unter dem Titel „Postenschacher<br />

ist e<strong>in</strong> österreichisches Wort“ listet<br />

die Recherche-Plattform e<strong>in</strong>e<br />

Historie <strong>der</strong> parteipolitischen Postenbesetzungen<br />

<strong>in</strong> staatlichen Unternehmen<br />

auf. Die nebenstehende<br />

Graphik zeigt detailliert die Fluktuation<br />

von Parteien zurechenbaren<br />

Managern <strong>in</strong> diesen Betrieben auf,<br />

die sich beson<strong>der</strong>s stark nach Regierungswechseln<br />

bemerkbar machen.<br />

Bei Postenbesetzungen unter<br />

Rot-Schwarz hat die WKStA ke<strong>in</strong><br />

sprichwörtliches „Ohrwaschel“<br />

gerührt, geschweige denn Ermittlungen<br />

angestellt. Vor allem nicht<br />

gegenüber SPÖ-Politikern. Nicht<br />

beim „70.000-Euro-Plastiksackerl“<br />

aus <strong>der</strong> BAWAG für den damaligen<br />

Ex-Kanzler Franz Vranitzky. Bei<br />

<strong>der</strong> „Inseraten-Affäre“ des damali-<br />

Medienträume von FPÖ-Postenbesetzungen.<br />

Grafik: addendum.org<br />

Postenbesetzungen im staatsnahen Be<br />

nos Austria mit e<strong>in</strong>em Freiheitlichen ist<br />

gen Verkehrsm<strong>in</strong>ister Werner Faymann<br />

wurde e<strong>in</strong>e dubiose Erklärung<br />

e<strong>in</strong>es „Medienexperten“ als<br />

Entlastung hervorgezaubert.<br />

Leichtes Spiel o<strong>der</strong> Tabu?<br />

Spannend wird es jetzt, weil <strong>der</strong><br />

ehemalige Richter und burgenländische<br />

FPÖ-Chef Wolfgang Rauter<br />

wegen Veröffentlichung des<br />

Gesprächsverlaufs Anzeige bei <strong>der</strong><br />

Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

erstattet hat.<br />

Für ihn als langjährigen Richter<br />

sei es „unerträglich“, dass seit<br />

Jahren Medien rechtswidrig – ans-<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medien<strong>in</strong>haber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-R<strong>in</strong>g 3, 1017 Wien<br />

Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer<br />

Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung:<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

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E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

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Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29<br />

Druck: Mediapr<strong>in</strong>t Zeitungsdruckereigesellschaft m. b.<br />

H. & Co. Kommanditgesellschaft, Wien<br />

Die NFZ ersche<strong>in</strong>t wöchentlich. E<strong>in</strong>zelpreis: € 0,80;<br />

Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (<strong>in</strong>kl. 10 % MwSt.);<br />

Auslandsjahresbezug: € 73<br />

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Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt <strong>der</strong> Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

e<strong>in</strong> <strong>Skandal</strong><br />

ln möglich - außer für die Freiheitlichen<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Innenpolitik 3<br />

Rückkehr zur „Asyl-Lotterie“<br />

Die Entlassung jenes Afghanen, <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Schladm<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e Lehre begonnen hat, aus<br />

<strong>der</strong> Schubhaft samt E<strong>in</strong>leitung e<strong>in</strong>es neuerlichen<br />

Asylverfahrens verurteilte FPÖ-Klubobmann<br />

Herbert Kickl (Bild) als „klare Fehlentscheidung“.<br />

„Jetzt läuft es wie<strong>der</strong> nach<br />

dem alten Schema: Wer sich medienwirksame<br />

Unterstützung organisieren kann, wird<br />

trotz rechtskräftig negativen Bescheids nicht<br />

abgeschoben“, warnte Kickl vor dem E<strong>in</strong>knicken<br />

des Rechtsstaates durch die Rückkehr<br />

zur „Asyl-Lotterie“ <strong>der</strong> Medien.<br />

reich seit 1990. Aber erst bei <strong>der</strong> jetzigen Postenbesetzung bei den Casidie<br />

Korruptionsstaatsanwaltschaft aufgewacht und aktiv geworden.<br />

Entlarven<strong>der</strong> Wunsch<br />

Dem Wunsch des Präsidenten <strong>der</strong> Islamischen<br />

Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> Österreich<br />

(IGGiO) nach e<strong>in</strong>er „großen Moschee für<br />

jedes Bundesland“ erteilte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Norbert Hofer (Bild) e<strong>in</strong>e klare<br />

Absage: „Dieser Wunsch zeigt e<strong>in</strong>mal mehr<br />

auf, dass es <strong>in</strong> unserem Land e<strong>in</strong>e schleichende<br />

Islamisierung gibt. Dieser Entwicklung<br />

müssen wir entschieden entgegentreten. Wir<br />

Freiheiltiche tun das. Denn <strong>der</strong> Islam ist nicht<br />

Teil unserer Geschichte und unserer Kultur –<br />

und wird das auch nie werden.“<br />

Foto: NFZ<br />

sche<strong>in</strong>end von Beamten, die Korruption<br />

bekämpfen sollten – noch<br />

vor den Betroffenen von geheimen<br />

Polizeierhebungen und Erhebungen<br />

<strong>der</strong> Staatsanwaltschaft <strong>in</strong> Kenntnis<br />

gesetzt werden und gegen diesen<br />

Amtsmissbrauch von den Behörden<br />

„offensichtlich nichts unternommen“<br />

wird.<br />

Weil ohneh<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>e sehr e<strong>in</strong>geschränkte<br />

Zahl von Personen von<br />

diesen Erhebungsschritten und Erhebungserkenntnissen<br />

Bescheid<br />

wussten, müsste eigentlich leicht<br />

festzustellen se<strong>in</strong>, von wem die Unterlagen<br />

rechtswidrig an Medien<br />

weitergeleitet wurden, argumentiert<br />

Rauter.<br />

Die FPÖ werde sich dem Begehren<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Parteien nach<br />

e<strong>in</strong>em Untersuchungsausschuss<br />

nicht verschließen, bemerkte dazu<br />

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl:<br />

Me<strong>in</strong> Vorschlag: Nehmen wir uns<br />

die letzten zehn Jahre vor – schauen<br />

wir uns alle e<strong>in</strong>zelnen Besetzungen<br />

im staatsnahen Bereich an, zum<br />

Beispiel Parteienf<strong>in</strong>anzierungen.“<br />

Am Dienstag (Nationalratssitzung)<br />

werden wir wissen, ob SPÖ<br />

und ÖVP sich damit anfreunden<br />

können.<br />

Foto: NFZ<br />

Mehr Prüfkompetenz für RH<br />

„Die Prüfkompetenz des Rechnungshofs<br />

sollte ausgeweitet werden, im Bereich <strong>der</strong><br />

Unternehmen, aber auch bei geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Wohnbauträgern, Geme<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> bei<br />

den Empfängern von EU-Direktzahlungen“,<br />

for<strong>der</strong>t FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl. <strong>Der</strong><br />

FPÖ-Vorschlag umfasse Unternehmen, an<br />

denen die öffentliche Hand mit m<strong>in</strong>destens<br />

25 Prozent beteiligt sei, und solche, die vom<br />

Staat f<strong>in</strong>anzielle Zuschüsse o<strong>der</strong> Haftungsübernahmen<br />

erhalten. Vorstellbar sei dies<br />

auch im Bereich <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen Wohnbauträger,<br />

die <strong>in</strong>sgesamt Milliarden Euro an<br />

öffentlichen För<strong>der</strong>ungen erhalten.<br />

SPRUCH DER WOCHE<br />

„Migranten, die viele<br />

Jahre hier arbeiten und<br />

Steuern zahlen, sollen<br />

auch ohne Staatsbürgerschaft<br />

das Wahlrecht<br />

erhalten.“<br />

Foto: PID/Christian Jobst<br />

Franz Vranitzky<br />

16. November 2019<br />

<strong>Der</strong> Altkanzler und <strong>der</strong> sozialistische<br />

Internationalismus.<br />

BILD DER WOCHE Hat die ÖVP auch den ÖFB übernommen?<br />

Die neue türkis-schwarze Dress des Nationalteams lässt‘s befürchten.<br />

Foto: ÖFB


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Höchste Zeit, e<strong>in</strong>em Pflegenotstand<br />

vorzubeugen<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer hält nichts vom Alarmismus,<br />

<strong>der</strong> etwa die Klima-Diskussion prägt. Aber bei <strong>der</strong> Pflege haben<br />

Rot-Schwarz e<strong>in</strong> Desaster h<strong>in</strong>terlassen, dem es schnellstens und im<br />

S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Betroffenen mit dem „Masterplan Pflege“ zu begegnen gilt.<br />

Die an<strong>der</strong>en Parteien rufen den<br />

„Klimanotstand“ aus, die FPÖ<br />

den Pflegenotstand. Weshalb, Herr<br />

Bundesparteiobmann?<br />

Hofer: Wir haben schon über<br />

die Pflegekrise diskutiert, als <strong>der</strong><br />

Klimawandel noch gar ke<strong>in</strong> Thema<br />

war. Deshalb haben wir letzte<br />

Woche e<strong>in</strong>en<br />

Antrag e<strong>in</strong>gebracht,<br />

damit<br />

die Pflege zuhause<br />

für die<br />

Betroffenen<br />

wie die pflegenden<br />

Angehörigen besser f<strong>in</strong>anziert<br />

wird. Wir wollen hier e<strong>in</strong>e massive<br />

Erhöhung des Pflegegeldes für<br />

die Pflege daheim. Das kl<strong>in</strong>gt jetzt<br />

nach e<strong>in</strong>er kaum zu verkraftenden<br />

Mehrbelastung für das Budget, was<br />

es aber nicht ist. Wenn diese Menschen<br />

nämlich nicht mehr zu Hause<br />

gepflegt werden können, dann<br />

gehen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Heim. Und dann<br />

wird es für den Staat richtig teuer.<br />

Daher sagen wir: Pflegegeld um<br />

50 Prozent erhöhen, wenn jemand<br />

zu Hause bleibt. Damit kann <strong>der</strong><br />

Pflegebedürftige sicherstellen, dass<br />

jemand da ist, <strong>der</strong> ihn betreut, <strong>der</strong><br />

schaut, dass es ihm gut geht, er bestens<br />

versorgt ist.<br />

Zur Entlastung <strong>der</strong> pflegenden<br />

Angehörigen war im „Masterplan<br />

Pflege“ e<strong>in</strong> Ausbau des mobilen<br />

Pflegepersonals vorgesehen. Wie<br />

sieht es damit aus?<br />

Hofer: Es gibt enormen Bedarf<br />

an ausgebildeten Pflegekräften.<br />

2017 wurden knapp 150.000 Personen<br />

zu Hause durch mobile Dienste<br />

gepflegt, noch e<strong>in</strong>mal 82.500 waren<br />

stationär <strong>in</strong> Pflegeheimen untergebracht.<br />

Laut dem österreichischen<br />

Gesundheits- und Krankenpflegeverband<br />

s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit 150.000<br />

Pflegekräfte im Gesundheits-<br />

und Pflegewesen tätig.<br />

Zu wenige, denn<br />

jetzt kommen die<br />

geburtenstarken<br />

<strong>in</strong>s<br />

„Wir haben zuviele teure<br />

Akutbetten, aber zu<br />

wenige Pflegeplätze.“<br />

Jahrgänge<br />

Pensionsalter.<br />

Um diesen enormen<br />

Bedarf an<br />

Pflegekräften<br />

zu decken, for<strong>der</strong>n<br />

wir seit langem die E<strong>in</strong>führung<br />

des Lehrberufs Pflege. Das funktioniert<br />

etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz bestens,<br />

auch, weil dort Gesundheits- und<br />

Krankenberufe gesellschaftlich wie<br />

f<strong>in</strong>anziell bessergestellt s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong><br />

Österreich. Da müssen wir nachziehen,<br />

wie es im „Masterplan Pflege“<br />

auch vorgesehen<br />

war.<br />

Mehr Geld<br />

für die Pflege<br />

daheim, bessere<br />

Bezahlung<br />

für die Pflegeberufe.<br />

Wer soll das bezahlen?<br />

Hofer: Dazu brauchen wir ke<strong>in</strong>e<br />

Pflegeversicherung, wie es die<br />

ÖVP vorschlägt, o<strong>der</strong> neue Steuern,<br />

wie sie die SPÖ for<strong>der</strong>t. Wir können<br />

hier den Weg des „Sparen im<br />

System“ fortsetzen, den wir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Koalition mit <strong>der</strong> ÖVP e<strong>in</strong>geschlagen<br />

haben. Wir haben <strong>in</strong> Österreich,<br />

jetzt im Vergleich mit den an<strong>der</strong>n<br />

EU-Staaten, zu viele <strong>der</strong> teuren<br />

Akutbetten <strong>in</strong> den Spitälern, <strong>in</strong> denen<br />

die Pflegebedürftigen landen,<br />

weil wir zu wenige Pflegeheime haben.<br />

Nur weil Pflegebedürftige bei<br />

uns im falschen Bett liegen, fallen<br />

Mehrkosten von 13 Millionen Euro<br />

pro Tag an. Mit e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierung<br />

des Gesundheitswesens – und dazu<br />

zähle ich auch den Pflegebereich -<br />

aus e<strong>in</strong>er Hand könnten wir diese<br />

jährliche „Fehl<strong>in</strong>vestition“ <strong>in</strong> Höhe<br />

von 4,75 Milliarden Euro dazu verwenden,<br />

die Pflege nachhaltig zu f<strong>in</strong>anzieren<br />

und auch unser<br />

Gesundheitssystem<br />

zu stärken – ohne<br />

neue Belastungen<br />

für die Österreicher.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

<strong>der</strong><br />

Woche<br />

Mit e<strong>in</strong>em höheren Pflegegeld soll die „Pflege zuhause“ für Pflegebedürft<br />

Mehr Geld für häus<br />

Freiheitliche drängen auf rasche Umsetzung des v<br />

Während ÖVP, SPÖ, Neos und Grüne die „Klimakrise“ hätscheln<br />

– Ausrufung des „Klimanotstands“ –, kümmern sich die Freiheitlichen<br />

um die <strong>wahre</strong>n Probleme <strong>der</strong> Österreicher. Mit e<strong>in</strong>em Antrag<br />

zur „f<strong>in</strong>anziellen Anerkennung <strong>der</strong> häuslichen Pflege“ soll <strong>der</strong> erste<br />

Teil des auf Eis gelegten „Masterplans Pflege“ umgesetzt werden.<br />

Österreich steuert – dank tatkräftigem<br />

Zutun von Sebastian Kurz<br />

und se<strong>in</strong>er ÖVP <strong>in</strong> Regierungsverantwortung<br />

– auf e<strong>in</strong>en dramatischen<br />

Pflegenotstand zu. <strong>Der</strong> von<br />

<strong>der</strong> ehemaligen FPÖ-Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Beate Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong> <strong>in</strong>itiierte<br />

„Pflege-Masterplan“ liegt seit<br />

Aufkündigung <strong>der</strong> Koalition durch<br />

die ÖVP auf Eis.<br />

Während die ÖVP mit den Grünen<br />

um Macht, Posten und „Klima-Rettung“<br />

pokert, handelt die<br />

FPÖ für die pflegebedürftigen<br />

Menschen und <strong>der</strong>en Angehörigen<br />

<strong>in</strong> Österreich.<br />

Mehr Geld für „Pflege daheim“<br />

„Die Situation im Pflegebereich<br />

wird <strong>in</strong> Österreich lei<strong>der</strong> kritischer.<br />

Die aktuellen Hilferufe von Pflegepersonal<br />

und Angehörigen <strong>der</strong><br />

Betroffenen br<strong>in</strong>gen das Fass zum<br />

überlaufen“, erläuterte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Norbert Hofer<br />

den <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Parlamentssitzung<br />

e<strong>in</strong>gebrachten FPÖ-Antrag.<br />

In Österreich ist bereits je<strong>der</strong> zweite<br />

Bürger mit e<strong>in</strong>er andauernden<br />

Pflegebedürftigkeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em direkten<br />

Umfeld betroffen.<br />

„Die Pflegekonzepte liegen auf<br />

dem Tisch. Um allen politischen<br />

Verantwortungsträgern den Ernst<br />

<strong>der</strong> Situation vor Augen zu führen,<br />

müssen wir den Pflegenotstand<br />

auch offiziell zur Kenntnis nehmen“,<br />

bemerkte Hofer mit e<strong>in</strong>em<br />

Seitenhieb auf die an<strong>der</strong>en Parteien<br />

und <strong>der</strong>en mediales Tam-Tam h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong>en Ausrufung des „Klimanotstandes“<br />

kurz vor <strong>der</strong> Nationalratswahl<br />

Ende September.<br />

<strong>Der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> Pflege<br />

wird <strong>in</strong> Österreich im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Familie ausgeübt. Laut Statistik<br />

Austria bezogen im Jahr 2017 rund<br />

460.000 Menschen <strong>in</strong> Österreich<br />

Bundespflegegeld. Bund, Län<strong>der</strong><br />

und Kommunen geben für die Pflege<br />

jährlich mehr als fünf Milliarden<br />

Euro aus.<br />

Das FPÖ-Pflegemodell for<strong>der</strong>t <strong>in</strong><br />

Bezug auf die häusliche Pflege e<strong>in</strong>e<br />

bessere f<strong>in</strong>anzielle Anerkennung<br />

<strong>der</strong> pflegenden Angehörigen. Da-


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: FPÖ<br />

Dagmar Belakowitsch<br />

FPÖ-Sozialsprecher<strong>in</strong><br />

ige und <strong>der</strong>en pflegende Familienmitglie<strong>der</strong> erleichtert werden.<br />

liche Pflege bereitstellen<br />

on ihnen <strong>in</strong>itiierten „Masterplans Pflege“ – ohne neue Belastungen<br />

her sollen Pflegebedürftige, die daheim<br />

betreut und gepflegt werden,<br />

um 50 Prozent mehr Pflegegeld <strong>in</strong><br />

allen Pflegegeldstufen ab <strong>der</strong> Stufe<br />

3 erhalten. Diese sollen auch nach<br />

dem Anpassungsfaktor valorisiert<br />

werden. Die Grundlage für den Anpassungsfaktor<br />

ist <strong>der</strong> Richtwert.<br />

Dieser soll so festgelegt werden,<br />

dass die Erhöhung dem jährlichen<br />

Anstieg <strong>der</strong> Verbraucherpreise entspricht.<br />

Pflegeberuf för<strong>der</strong>n<br />

Was weiterh<strong>in</strong> fehlt, s<strong>in</strong>d Pflegekräfte.<br />

Das Wirtschaftsforschungs<strong>in</strong>stitut<br />

(WIFO) hat bis 2030 e<strong>in</strong>en<br />

zusätzlichen Bedarf an Pflegekräften<br />

von rund 24.000 Stellen prognostiziert.<br />

Bis zum Jahr 2050<br />

schätzt das Institut den Mehrbedarf<br />

sogar auf knapp 80.000 Kräfte, bed<strong>in</strong>gt<br />

durch den demographischen<br />

Wandel, sprich <strong>der</strong> Überalterung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Dafür sah <strong>der</strong> „Masterplan“ vor,<br />

das Interesse am Pflegeberuf zu<br />

wecken und Interessenten für e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>schlägige Ausbildung zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Das kann jedoch nur gel<strong>in</strong>gen,<br />

wenn Maßnahmen entwickelt werden,<br />

mit denen die Lebens- und Arbeitsumstände<br />

von Pflegepersonen<br />

nachhaltig verbessert werden, na-<br />

FPÖ-Antrag auf Pflegegel<strong>der</strong>höhung: Hier die Zahlen.<br />

Foto:<br />

türlich <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Bezahlung.<br />

Bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung des Pflegebedarfs<br />

scheiden sich die Geister.<br />

ÖVP und SPÖ wollen dafür zusätzliche<br />

E<strong>in</strong>nahmequellen eröffnen:<br />

Die ÖVP die Pflegeversicherung,<br />

die SPÖ e<strong>in</strong>e „Reichensteuer“.<br />

F<strong>in</strong>anzierung: Sparen im System<br />

Die FPÖ will h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>e<br />

Mehrbelastung für die Steuerzahler<br />

und Sozialversicherten, betonte<br />

Hofer. E<strong>in</strong> nachhaltiges Pflegesicherungskonzept<br />

ließe sich aus<br />

dem System f<strong>in</strong>anzieren: Denn Österreich<br />

leistet sich im Spitalsbereich<br />

etwa doppelt so viele Akutbetten<br />

pro 1.000 E<strong>in</strong>wohner wie<br />

die an<strong>der</strong>en EU-Län<strong>der</strong>. Die daraus<br />

resultierende Schieflage zwischen<br />

Akut- und Pflegeplätzen kostet die<br />

Steuerzahler 13 Millionen Euro –<br />

und zwar pro Tag!<br />

„Und das nur, weil die Patienten<br />

im falschen Bett liegen. Sie s<strong>in</strong>d<br />

deswegen nicht besser betreut“, erläutert<br />

Hofer. Gesundheit und Pflege<br />

sollten daher aus e<strong>in</strong>er Hand f<strong>in</strong>anziert<br />

werden. „Dadurch werden<br />

jährlich 4,75 Milliarden Euro frei,<br />

die direkt <strong>in</strong> die Pflege <strong>in</strong>vestiert<br />

werden können. Wir brauchen daher<br />

ke<strong>in</strong>e neuen Steuern und Abgaben“,<br />

stellt <strong>der</strong> FPÖ-Chef klar.<br />

Neben <strong>der</strong> Reform des Sozialversicherungswesens<br />

und e<strong>in</strong>er<br />

Umsetzung <strong>der</strong> „M<strong>in</strong>destsicherung<br />

Neu“ durch e<strong>in</strong>e grundlegend<br />

erneuerte Grundsatzgesetzgebung<br />

bei <strong>der</strong> Sozialhilfe war die Absicherung<br />

<strong>der</strong> Pflege e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> großen<br />

Eckpunkte <strong>der</strong> von <strong>der</strong> ÖVP<br />

gesprengten türkis-blauen Bundesregierung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialpolitik.<br />

Wir helfen wirklich<br />

Während Schwarz, Rot und<br />

Grün wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Aggregatsformen<br />

ihrer alten Ideologie verfallen,<br />

möchte die FPÖ nach <strong>der</strong> Abschaffung<br />

des Pflegeregresses 2017 und<br />

e<strong>in</strong>er jährlichen Valorisierung des<br />

Pflegegeldes 2019 vor allem für<br />

die häusliche Pflege e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

f<strong>in</strong>anzielle Basis schaffen.<br />

In Österreich ist bereits je<strong>der</strong><br />

zweite Bürger mit e<strong>in</strong>er andauernden<br />

Pflegebedürftigkeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

direkten familiären Umfeld<br />

betroffen. Deshalb hat die FPÖ<br />

e<strong>in</strong>en Antrag im Nationalrat e<strong>in</strong>gebracht,<br />

um hier entsprechende<br />

f<strong>in</strong>anzielle Mittel <strong>der</strong> häuslichen<br />

Pflege zu widmen.<br />

Nach dem FPÖ-Modell soll je<strong>der</strong><br />

Pflegebedürftige, <strong>der</strong> daheim<br />

betreut und gepflegt wird, um 50<br />

Prozent mehr Pflegegeld <strong>in</strong> allen<br />

Pflegegeldstufen ab <strong>der</strong> Stufe 3<br />

erhalten! Das bedeutet <strong>in</strong> diesem<br />

Fall künftig 692,70 Euro, statt<br />

wie bisher 451,80 Euro und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

höchsten Stufe 7 künftig 2.533,35<br />

Euro, statt 1.688,90 Euro.<br />

Diese Summen sollen auch nach<br />

dem Pensionsanpassungsfaktor<br />

jährlich valorisiert werden. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2020<br />

<strong>der</strong> Anpassungsfaktor von jeweils<br />

1,8 Prozent.<br />

Zusätzlich soll <strong>der</strong> Zuschlag<br />

beim Pflegegeld für Demenzkranke<br />

von 25 Stunden auf 30 Stunden<br />

erhöht werden, wenn zuhause gepflegt<br />

wird.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor <strong>der</strong> FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Kaum hat die Gesetzgebungsperiode<br />

begonnen, hallen Rufe nach<br />

„Son<strong>der</strong>sitzung“ und „Untersuchungsausschuss“<br />

durchs Hohe<br />

Haus. In <strong>der</strong> Tat ist die E<strong>in</strong>setzung<br />

e<strong>in</strong>es U-Ausschusses am Beg<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong>er Periode ke<strong>in</strong>e Seltenheit, zumal<br />

die Rollenverteilung zwischen<br />

Regierung und Opposition noch<br />

nicht fix ist und es vor Regierungswechseln<br />

e<strong>in</strong>e gewisse Sehnsucht<br />

nach e<strong>in</strong>er Abrechnung mit <strong>der</strong><br />

scheidenden Regierung gibt.<br />

Leere Rituale<br />

Das war beim ersten „Eurofighter“-U-Ausschuss<br />

ebenso wie bei<br />

dem über die BAWAG. Diesmal<br />

muss die sogenannte „Cas<strong>in</strong>o-<strong>Causa</strong>“<br />

für das Ritual herhalten, beg<strong>in</strong>nend<br />

mit e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>sitzung.<br />

Ob das e<strong>in</strong>e gute Themenwahl<br />

ist, muss bezweifelt werden. Denn<br />

das Parlament lebt davon, dass<br />

se<strong>in</strong>e U-Ausschüsse etwas Neues<br />

und S<strong>in</strong>nvolles hervorbr<strong>in</strong>gen. Das<br />

setzt e<strong>in</strong> Tatsachensubstrat ebenso<br />

voraus wie Auskunftspersonen, die<br />

bereit s<strong>in</strong>d, dem Ausschuss etwas<br />

zu erzählen, das <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er<br />

politischen Verantwortung verwertbar<br />

ist. An beidem fehlt es <strong>der</strong><br />

„Cas<strong>in</strong>o-<strong>Causa</strong>“.<br />

Die Behauptung, Regierungsparteien<br />

würden ihnen nahestehende<br />

Personen <strong>in</strong> Staatsbetriebe<br />

bugsieren, kann nicht ernsthaft als<br />

Vorwurf geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong>. Mit wem<br />

sonst als mit vertrauensvollen Personen<br />

sollten Regierungsparteien<br />

ihre Verantwortung als Eigentümer<br />

wahrnehmen? Mit Personen, die<br />

ihnen nicht über den Weg trauen?<br />

Auch <strong>der</strong> Umstand, dass <strong>der</strong>zeit<br />

die Ermittlungen noch ganz<br />

am Anfang stehen und sich jede<br />

Auskunftsperson vom Recht <strong>der</strong><br />

Entschlagung Gebrauch machen<br />

wird, spricht <strong>der</strong>zeit gegen e<strong>in</strong>en<br />

Untersuchungsausschuss.<br />

Foto: Twitter.com/Laurenz B<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Ungerechtfertigte UNHCR-Kritik<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer wies<br />

die For<strong>der</strong>ung des UNHCR nach e<strong>in</strong>er Abkehr von<br />

<strong>der</strong> „M<strong>in</strong>destsicherung Neu“ zurück. „Wir haben<br />

aus gutem Grund die Höhe <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destsicherung an<br />

die Deutschkenntnisse gekoppelt. Denn es braucht<br />

e<strong>in</strong>e Motivation, um arbeitsmarktfähig zu se<strong>in</strong>.“ Er<br />

hoffe daher, dass die beschlossene Regelung auch<br />

von e<strong>in</strong>er neuen Bundesregierung nicht aufgeweicht<br />

o<strong>der</strong> gar abgeschafft werde.<br />

Foto: NFZ<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Säumige Län<strong>der</strong><br />

Die FPÖ-Abgeordnete Dagmar<br />

Belakowitsch kritisierte, dass e<strong>in</strong>ige<br />

Bundeslän<strong>der</strong> noch nicht ihrer<br />

Verpflichtung nachgekommen<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>nerhalb von sieben Monaten<br />

nach Inkrafttreten <strong>der</strong> „M<strong>in</strong>destsicherung<br />

Neu“ diesbezügliche<br />

Ausführungsgesetze mit Übergangsbestimmungen<br />

zu erlassen.<br />

Grüne Kapitulation beim<br />

Konsumentenschutz!<br />

Wurm: „Konsumentenschutz soll <strong>in</strong> <strong>der</strong> Justiz ausgehungert werden.“<br />

F PÖ-Konsumentenschutzsprecher<br />

Peter Wurm warnt<br />

vor e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>knicken <strong>der</strong> Grünen<br />

bei den Koalitionsverhandlungen<br />

und dem Ende des Vere<strong>in</strong>s<br />

für Konsumenten<strong>in</strong>formation.<br />

„Die Indizien verdichten sich,<br />

dass die Grünen, allen voran ihre<br />

Konsumentenschutzsprecher<strong>in</strong> Ulrike<br />

Fischer, früher immerh<strong>in</strong> selbst<br />

Mitarbeitern des Vere<strong>in</strong>s für Konsumenten<strong>in</strong>formation,<br />

<strong>in</strong> Sachen<br />

Konsumentenschutz vor <strong>der</strong> ÖVP<br />

bereits gänzlich kapituliert haben“,<br />

erklärte Wurm, nachdem die Grünen<br />

mit <strong>der</strong> ÖVP das von SPÖ und<br />

FPÖ e<strong>in</strong>gebrachte VKI-F<strong>in</strong>anzierungsgesetz<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n wollen.<br />

So wurde <strong>der</strong> Konsumentenschutz<br />

nicht geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Sachbereichen Soziales, Arbeit und<br />

„E<strong>in</strong> Bild sagt mehr als tausend<br />

Worte“, kommentierte FPÖ-Generalsekretär<br />

Christian Hafenecker<br />

das hemmungslose Kokettieren des<br />

Wurm wirft Grünen vor, den VKI an die ÖVP verkaufen zu wollen.<br />

Gesundheit zwischen ÖVP und<br />

Grünen bei den Regierungsverhandlungen<br />

diskutiert, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />

die Gruppe Justiz und Verfassung<br />

ausgelagert. „Bereits bei <strong>der</strong> bishe-<br />

rigen Teilf<strong>in</strong>anzierung des VKI aus<br />

Kartellstrafen flossen diese Mittel<br />

nur sehr schleppend aus dem Justizressort“,<br />

befürchtet Wurm e<strong>in</strong> weiteres<br />

„Aushungern des VKI“.<br />

ORF und „Hilfsdienste“ für die Grünen<br />

Staatsfunks ORF mit den Grünen<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Gebührenzahler.<br />

Das auf Twitter verbreitete Bild<br />

zeigt, wie e<strong>in</strong> junger Mann Kartons<br />

aus e<strong>in</strong>em ORF-Fahrzeug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Fahrradanhänger lädt, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>deutig<br />

als e<strong>in</strong> Fahrzeug <strong>der</strong> „Grünen“<br />

zu identifizieren ist.<br />

„Dieser ORF lässt die Maske<br />

des l<strong>in</strong>ken Ges<strong>in</strong>nungsjournalismus<br />

immer öfter und ungenierter<br />

fallen. Wenn man kurz vor e<strong>in</strong>er<br />

hochkarätigen Fernsehdiskussion<br />

die Diskussionsteilnehmer mit e<strong>in</strong>er<br />

neuen Faktenlage konfrontiert<br />

und überrascht, kann man nur von<br />

Me<strong>in</strong>ungsmanipulation sprechen“,<br />

er<strong>in</strong>nerte Hafenecker und er fragte,<br />

was denn wohl <strong>in</strong> den erwähnten<br />

Kartons verpackt war: Neue Akten<br />

aus <strong>der</strong> so vertraulichen Wiener<br />

Staatsanwaltschaft, o<strong>der</strong> die neuen<br />

Wahlprospekte <strong>der</strong> Grünen, frisch<br />

aus <strong>der</strong> ORF-Hausdruckerei?<br />

Das Foto passe bestechend <strong>in</strong><br />

das Bild, das <strong>der</strong> ORF <strong>der</strong>zeit abliefere,<br />

betonte Hafenecker: „Es<br />

ist an <strong>der</strong> Zeit, die GIS-Gebühren<br />

abzuschaffen, um dem ORF privatwirtschaftliches<br />

Denken zu ermöglichen.<br />

Gebühren und öffentliche<br />

F<strong>in</strong>anzierung garantieren schon<br />

lange ke<strong>in</strong>e unabhängige Berichterstattung<br />

mehr!“<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

Während an<strong>der</strong>e nur auf die Regierungsverhandlungen zwischen<br />

<strong>der</strong> ÖVP und den l<strong>in</strong>ken Grünen schauen, kümmert sich die<br />

FPÖ um die wichtigen Themen. Bei <strong>der</strong> Nationalratssitzung letzte<br />

Woche wurden fast nur freiheitliche Anträge diskutiert.<br />

Parlament 7<br />

FPÖ-Antragsserie beschäftigt das Parlament<br />

IS-Kämpfer, Kopftuchverbot, Bundesheer, Bargeld und direkte Demokratie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Debatte<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Sitzung wollte<br />

die ÖVP über „Europa <strong>in</strong> bewegten<br />

Zeiten“ reden. FPÖ-Klubobmann<br />

Herbert Kickl wies dabei e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich<br />

auf die Handlungsunfähigkeit<br />

<strong>der</strong> EU h<strong>in</strong> – Stichwort „Brexit“<br />

o<strong>der</strong> neue EU-Kommission – und<br />

warnte vor e<strong>in</strong>er neuen illegalen<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungswelle. Für Österreich<br />

bedeute das nichts Gutes,<br />

denn ÖVP-Chef Sebastian Kurz<br />

bastle währenddessen an e<strong>in</strong>er Koalition<br />

mit E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsfanatikern<br />

und Multi-Kulti-Träumern.<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Wahlversprechen<br />

Nach dem Antrag auf „Staatsbürgerschaftsentzug<br />

für IS-Kämpfer“<br />

(siehe NFZ 46/2019) plädierte<br />

<strong>der</strong> freiheitliche Bildungssprecher<br />

Hermann Brückl für e<strong>in</strong>e Ausweitung<br />

des Kopftuchverbots an den<br />

Bildungsanstalten: „Für Schüler<strong>in</strong>nen<br />

bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres<br />

sowie für Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

soll e<strong>in</strong> Kopftuchverbot an Schulen<br />

e<strong>in</strong>geführt werden.“<br />

FPÖ-Wehrsprecher Re<strong>in</strong>hard<br />

Bösch beantragte anchließend e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Erhöhung des Heeresbudgets<br />

auf 2,9 Milliarden für das<br />

Jahr 2020, 3,3 Milliarden für 2021<br />

und schließlich 3,6 Milliarden Euro<br />

für 2022.<br />

Erneut beantragte die FPÖ die<br />

Verankerung des Bargeldes <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Verfassung. „E<strong>in</strong> Alltag ohne Bargeld<br />

wird nirgendwo sonst auf <strong>der</strong><br />

Welt so massiv abgelehnt wie <strong>in</strong><br />

Österreich. Das verstehen wir Freiheitliche<br />

als Auftrag an das Parlament,<br />

das Recht auf Barzahlung als<br />

„Green Deal“ br<strong>in</strong>gt nur<br />

neue Steuern für Bürger!<br />

Bereits zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> schwarzgrünen<br />

Regierungsverhandlungen<br />

haben für die Freiheitliche Wirtschaft<br />

(FW) die Grünen gezeigt,<br />

welches „Überraschungspaket“ <strong>in</strong><br />

ihnen steckt. „Zwar will man im<br />

Rahmen des ,Green Deal‘ auf die<br />

Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Erbschaftssteuer<br />

verzichten, dafür aber an<strong>der</strong>e<br />

Steuern e<strong>in</strong>geführt o<strong>der</strong> erhöht<br />

wissen. Über e<strong>in</strong>e eigene<br />

CO2-Steuer wird ja bereits ganz<br />

offen gesprochen und verhandelt“,<br />

zeigte FW-Bundesobmann und<br />

Wirtschaftskammer-Vizepräsident<br />

Matthias Krenn auf.<br />

Neu sei aber, dass die Grünen<br />

die Grundsteuer als „unfaires Steuerprivileg“<br />

ansehen würden, weshalb<br />

sie erhöht werden soll. „Ke<strong>in</strong><br />

Wort hört man h<strong>in</strong>gegen über Steuersenkungen<br />

beim Faktor Arbeit.<br />

Statt weiteren Steuern braucht es<br />

die Umsetzung des zweiten Teils<br />

des türkis-blauen Steuerreformpapiers“,<br />

hält Krenn den grünen Steuerphantasien<br />

entgegen.<br />

Denn jede Steuererhöhung werde<br />

sich auf kle<strong>in</strong>e und mittlere Un-<br />

Krenn kritisiert grüne Steuerpläne.<br />

ternehmen auswirken, warnte <strong>der</strong><br />

FW-Obmann. Dabei gehe es nicht<br />

nur um die Unternehmer selbst,<br />

son<strong>der</strong>n auch um die Arbeitnehmer,<br />

die durch <strong>der</strong>artige Steuererhöhungen<br />

ihre Arbeitsplätze verlieren<br />

werden.<br />

„Von den Sozialdemokraten ist<br />

man Klassenkampf-Parolen gewohnt.<br />

Nun überbieten das die<br />

Grünen mit ihren Steuerphantasie<br />

wie e<strong>in</strong>er erhöhten Grundsteuer.<br />

Davor warne ich e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich, denn<br />

jede Steuererhöhung ist volkswirtschaftlich<br />

bedenklich und darf <strong>in</strong><br />

Zeiten e<strong>in</strong>es drohenden Konjunkturabschwunges<br />

ke<strong>in</strong>en Platz f<strong>in</strong>den“,<br />

merkte Krenn an.<br />

Foto: FW<br />

Brückl for<strong>der</strong>t Ausweitung des Kopftuchverbots <strong>in</strong> den Schulen.<br />

Staatszielbestimmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verfassung<br />

zu verankern“, begründete<br />

Budgetsprecher Hubert Fuchs diese<br />

Gesetzes<strong>in</strong>itiative.<br />

Und zu guter Letzt brachte Verfassungssprecher<strong>in</strong><br />

Susanne Fürst<br />

den FPÖ-Antrag zu mehr direkter<br />

Demokratie e<strong>in</strong>. Er sieht vor, dass<br />

alle Volksbegehren, die von m<strong>in</strong>destens<br />

250.000 Bürgern unterstützt<br />

werden, verpflichtend e<strong>in</strong>er<br />

Volksabstimmung unterzogen werden<br />

sollen – auch wenn e<strong>in</strong>e Parlamentsmehrheit<br />

das ablehnen sollte.<br />

RFS bestätigt Lukas Heim<br />

als Bundesvorsitzenden<br />

<strong>Der</strong> R<strong>in</strong>g Freiheitlicher Studenten<br />

(RFS) bestätigte bei se<strong>in</strong>er Jahreshauptversammlung<br />

vergangener<br />

Woche se<strong>in</strong>en amtierenden Bundesvorsitzenden<br />

Lukas Heim mit<br />

überwältigen<strong>der</strong> Mehrheit im Amt.<br />

<strong>Der</strong> Bundesvorstand ergänzt sich<br />

um die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Fabian Walch und Sascha Hirz,<br />

den F<strong>in</strong>anzreferenten Bernhard<br />

Ha<strong>in</strong>berger und Bundesgeschäftsführer<br />

Matthias Kornek. Die freiheitlichen<br />

Studenten halten <strong>der</strong>zeit<br />

e<strong>in</strong> Mandat <strong>in</strong> <strong>der</strong> ÖH-Bundesvertretung<br />

und mehrere Mandate <strong>in</strong><br />

lokalen Universitäts- und Studienvertretungen.<br />

Bis zur nächsten Hochschülerschafts-Wahl<br />

werde sich <strong>der</strong> RFS<br />

für den Ausbau <strong>der</strong> Begabtenför<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für höhere<br />

Leistungsstipendien und e<strong>in</strong>e umfangreichere<br />

För<strong>der</strong>ung für wissenschaftliche<br />

Arbeiten e<strong>in</strong>setzen,<br />

kündigte Heim an: „Ebenso wichtig<br />

ist es, die Qualitätssicherung im<br />

Studium mit digitalen Methoden<br />

voranzutreiben. Dafür werden wir<br />

auch e<strong>in</strong>e parlamentarische Bürger<strong>in</strong>itiative<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.“<br />

Mit Blick auf Deustchland warnte<br />

Heim davor, dass auch <strong>in</strong> Österreich<br />

die akademische Freiheit <strong>in</strong><br />

Gefahr sei. „Genauso wie <strong>in</strong> Hamburg<br />

Vorlesungen e<strong>in</strong>es politisch<br />

unliebsamen Bernd Lucke von militanten<br />

Gruppen blockiert werden,<br />

versucht auch die ÖH an <strong>der</strong> Uni<br />

Wien, politisch an<strong>der</strong>sdenkende<br />

Professoren zu diskreditieren. Als<br />

freiheitliche Studentenorganisation<br />

ist es unsere Aufgabe, das aufzuzeigen<br />

und für Me<strong>in</strong>ungsfreiheit e<strong>in</strong>zutreten“,<br />

betonte <strong>der</strong> RFS-Chef.<br />

Heim bleibt RFS-Vorsitzen<strong>der</strong>.<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen<br />

Foto: RFS


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

EU: Immer mehr<br />

Asylanträge<br />

Ohne För<strong>der</strong>ungen ist<br />

W<strong>in</strong>dstrom nicht rentabel<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die Zahlen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Asylagentur EASO s<strong>in</strong>d alarmierend:<br />

Bis September wurden<br />

heuer <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU rund 516.000<br />

Asylanträge gestellt. Das s<strong>in</strong>d<br />

um 49.000 mehr als im Vorjahr,<br />

wo „nur“ rund 467.000 Anträge<br />

gestellt wurden. Lediglich diesen<br />

Juni gab es weniger Asylanträge<br />

als im Vorjahr.<br />

Erschreckend ist, wenn man<br />

sich den Ausgang <strong>der</strong> Asylverfahren<br />

anschaut, <strong>der</strong> <strong>in</strong> krassem Gegensatz<br />

zum medial verbreiteten<br />

Mythos <strong>der</strong> „Flüchtenden“ steht:<br />

Zwei Drittel <strong>der</strong> erst<strong>in</strong>stanzli-<br />

Foto: NMFZ<br />

chen Asylentscheidungen fallen<br />

laut EASO negativ aus – und das<br />

selbst angesichts <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU ohneh<strong>in</strong><br />

weitgehend großzügigen Regelungen.<br />

Das heißt im Klartext:<br />

Zwei von drei Migranten erhalten<br />

we<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Flüchtl<strong>in</strong>gsstatus<br />

noch subsidiären Schutz – haben<br />

also ke<strong>in</strong> Recht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU zu<br />

se<strong>in</strong>. Laut EASO wurden 2019 <strong>in</strong><br />

erster Instanz bis e<strong>in</strong>schließlich<br />

September rund 422.000 Asylentscheidungen<br />

gefällt; mehr als<br />

278.000 o<strong>der</strong> 66 Prozent davon<br />

negativ. 2018 war das nicht an<strong>der</strong>s:<br />

Da lag die Zahl negativer<br />

Asylentscheide bei 67 Prozent.<br />

Ebenfalls problematisch ist<br />

auch die Zahl <strong>der</strong> offenen Asylverfahren:<br />

Sie steigt seit Monaten<br />

wie<strong>der</strong> an und liegt mit Ende<br />

September bei rund 506.000.<br />

56 Prozent davon dauern schon<br />

länger als sechs Monate. All<br />

das signalisiert ganz klar Handlungsbedarf<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> EU. Denn sichere<br />

Grenzen kann nur heißen:<br />

Es kommt ke<strong>in</strong>er durch, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong><br />

Recht darauf hat.<br />

Deutschland hat durch Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />

den W<strong>in</strong>dkraftausbau die Branche<br />

<strong>in</strong> ganz Europa verunsichert. Alle<strong>in</strong><br />

seit 2017 g<strong>in</strong>gen mehr als 35.000<br />

Arbeitsplätze verloren. Senvion,<br />

e<strong>in</strong> großer W<strong>in</strong>dradhersteller, ist <strong>in</strong><br />

Konkurs. Alle Hersteller stellten <strong>in</strong><br />

den letzten Monaten Personal frei.<br />

Erst vorige Woche kündigte Enercon,<br />

<strong>der</strong> größte deutsche Hersteller,<br />

weitere 3.000 Entlassungen an. Damit<br />

hat die deutsche W<strong>in</strong>dbranche<br />

e<strong>in</strong> Viertel se<strong>in</strong>er Beschäftigten <strong>in</strong><br />

nur drei Jahren verloren.<br />

Als Ursache für den dramatischen<br />

Rückgang gilt <strong>der</strong> Wechsel<br />

des För<strong>der</strong>systems <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Seit 2017 gibt es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen,<br />

auf 20 Jahre garantiert festen<br />

E<strong>in</strong>speisegebühren mehr für neue<br />

Anlagen. Seither gibt es e<strong>in</strong> Ausschreibungsverfahren<br />

für festgelegte<br />

Kapazitätsmengen, bei dem die<br />

günstigsten Anbieter zum Zug kommen.<br />

Dadurch verr<strong>in</strong>gerten sich die<br />

Gew<strong>in</strong>ne für Investoren drastisch,<br />

die Planung neuer W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> wurde<br />

damit erstmalig e<strong>in</strong> ganz normales<br />

wirtschaftliches Risiko.<br />

Aber das behagte <strong>der</strong> mit Steuergel<strong>der</strong>n<br />

verwöhnten Branche nicht.<br />

Im Oktober meldeten sich für 70<br />

Prozent <strong>der</strong> ausgeschriebenen W<strong>in</strong>denergie-Kapazitäten<br />

gar ke<strong>in</strong>e Interessenten<br />

mehr. Denn <strong>der</strong> BEP<br />

(Brake even Po<strong>in</strong>t) für die Betreiber<br />

erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destpreis bis<br />

Anschluss je Haushalt von 29,11<br />

Cent je Kilowattstunde. Das s<strong>in</strong>d<br />

zehn Cent mehr als e<strong>in</strong> Haushalt im<br />

Vorjahr <strong>in</strong> Österreich zahlte.<br />

W<strong>in</strong>dige Gew<strong>in</strong>nmacherei.<br />

Foto: EU<br />

EU-Budgete<strong>in</strong>igung<br />

zusätzlich 100 Mill<br />

F<strong>in</strong>anzverpflichtungen <strong>der</strong> Union steigen auf 168,7<br />

E<strong>in</strong>e gütliche E<strong>in</strong>igung sieht an<strong>der</strong>s aus. EU-Budget-Kommissar Günther Oe<br />

präsentierten mit drei Vertretern des Europaparlaments <strong>in</strong> Brüssel die E<strong>in</strong>igu<br />

Die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament haben sich quasi<br />

<strong>in</strong> letzter M<strong>in</strong>ute auf das Budget für 2020 gee<strong>in</strong>igt. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Steuerzahler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Union. Alle<strong>in</strong> für Österreichs Steuerzahler<br />

bedeutet diese Budgeterhöhung e<strong>in</strong>e Erhöhung des EU-Beitrags<br />

um über 100 Millionen Euro auf mehr als 3,2 Milliarden Euro.<br />

Rund 153,6 Milliarden Euro,<br />

e<strong>in</strong> Plus von 3,4 Prozent gegenüber<br />

2019, stehen im kommenden<br />

Jahr für Auszahlungen EU bereit.<br />

Die maximale F<strong>in</strong>anzverpflichtung<br />

wurde mit 168,7 Milliarden<br />

Euro festgelegt, für den Fall, dass<br />

es doch zu e<strong>in</strong>em ungeregelten<br />

„Brexit“ kommen sollte o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Türkei mehr Geld für die Versorgung<br />

von Syrien-Flüchtl<strong>in</strong>gen zur<br />

Verfügung gestellt werden muss.<br />

Weiter Geld für die Türkei<br />

Apropos Türkei: Trotz des militärischen<br />

E<strong>in</strong>marsches Ankaras<br />

<strong>in</strong> Nordsyrien, <strong>der</strong> de facto Annexion<br />

syrischen Gebietes für e<strong>in</strong>e<br />

„Sicherheitszone“ und <strong>der</strong> planmäßigen<br />

Vertreibung <strong>der</strong> syrischen<br />

Kurden aus ihrem angestammten<br />

Gebiet hält Brüssel nicht nur an den<br />

Beitrittsverhandlungen mit dem islamistisch-autoritären<br />

Regime Erdogans<br />

fest, son<strong>der</strong>n auch an den<br />

üppigen Geldflüssen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Beitrittsunterstützungen. Diese<br />

sollen gerade e<strong>in</strong>mal um 85 Millionen<br />

gekürzt werden, was allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht die Milliarden-Zahlungen im<br />

Rahmen des „Merkel-Erdogan-Deals“<br />

zu den Flüchtl<strong>in</strong>gen berührt.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Situation <strong>in</strong> Bereichen<br />

wie Rechtsstaatlichkeit und<br />

Pressefreiheit soll es ja „nur noch“<br />

Geld für „die Zivilgesellschaft“,<br />

das Studenten-Austauschprogramm<br />

„Erasmus“ und die Versorgung<br />

syrischer Flüchtl<strong>in</strong>ge geben,<br />

erklärte die CSU-Europaabgeord-<br />

Harald Vilimsky kritisiert die Budgeterh<br />

scharf die Fortsetzung <strong>der</strong> milliardensc


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

kostet Österreich<br />

ionen Euro<br />

Milliarden Euro für das Jahr 2020<br />

tt<strong>in</strong>ger (r.) und <strong>der</strong> f<strong>in</strong>nische F<strong>in</strong>anzstaatssekretär Kimmo Tiilika<strong>in</strong>en (l.)<br />

ng zu e<strong>in</strong>er Budgeterhöhung für das kommende Jahr.<br />

nete Monika Hohlmeier.<br />

EU-Haushaltskommissar Günther<br />

Oett<strong>in</strong>ger kommentierte, dass<br />

Brüssel die Ressourcen dort bündeln<br />

wolle, wo sie gebraucht würden:<br />

„Es wird helfen, Jobs zu<br />

schaffen, dem Klimawandel zu begegnen<br />

und Investitionen <strong>in</strong> ganz<br />

Europa för<strong>der</strong>n.“<br />

Dass diese „Bündelung“ etwas<br />

e<strong>in</strong>seitiger ausfällt als Oett<strong>in</strong>ger<br />

angab, ist <strong>der</strong> Ankündigung des<br />

Grünen-Abgeordneten Rasmus<br />

Andresen zu entnehmen: Das Parlament<br />

wird aus dem Budget-Plus<br />

das Gros für „die Klimapolitik“<br />

öhung <strong>in</strong>sgesamt, aber beson<strong>der</strong>s<br />

hweren Beitrittshilfen an die Türkei.<br />

Foto: EP<br />

und gerade e<strong>in</strong>mal 80 Millionen für<br />

die Jugendför<strong>der</strong>ung herausholen.<br />

FPÖ-Kritik an Budgeterhöhung<br />

Die Union habe damit bewiesen,<br />

dass sie weiter auf dem „fehlgeleiteten<br />

Weg von Erhöhungen“ bei<br />

den Ausgaben setzen wolle, kommentierte<br />

FPÖ-Generalsekretär<br />

und -Delegationsleiter im EU-Parlament<br />

Harald Vilimsky die E<strong>in</strong>igung:<br />

„Statt E<strong>in</strong>sparungen und besonnenem<br />

Haushalten, beansprucht<br />

Brüssel immer wie<strong>der</strong> nur mehr<br />

Geld für sich.“<br />

Mit e<strong>in</strong>em saftigen Plus von 3,5<br />

Prozent werde laut dem FPÖ-Europaabgeordneten<br />

auch das österreichische<br />

Budget deutlich belastet.<br />

Österreichs Nettobeitrag für die<br />

EU ist bereits 2018 um mehr als<br />

400 Millionen Euro auf rund 1,35<br />

Milliarden Euro angestiegen. Dieser<br />

werde wohl auf deutlich mehr<br />

als 1,4 Milliarden im kommenden<br />

Jahr anwachsen.<br />

„Anstatt gescheiterte Projekte<br />

wie den umstrittenen Türkei-Beitritt<br />

weiter zu f<strong>in</strong>anzieren,<br />

sollte man sich auf die Kernbereiche<br />

wie Forschung und Entwicklung<br />

konzentrieren und vor allem<br />

e<strong>in</strong> Umdenken <strong>in</strong> <strong>der</strong> schon länger<br />

strittigen Kohäsionspolitik e<strong>in</strong>leiten“,<br />

for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> FPÖ-Generalsekretär.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Merkels DDR 2.0<br />

Außenpolitik 9<br />

Ideologisch folgen die meisten deutschen<br />

Medien bereits dem gesellschafts- und wirtschaftspolitischen<br />

Kurs „Zurück <strong>in</strong> die Heimat<br />

DDR“ von Bundeskanzler<strong>in</strong> Angela Merkel.<br />

Auch personell stehen die Zeichen auf<br />

Rückkehr <strong>in</strong> die „gute, alte Zeit“. Die Internetüberwachungsagentur<br />

„Amadeu Antonio<br />

Stiftung“ wird von e<strong>in</strong>er ehemaligen Stasi-Informant<strong>in</strong><br />

geführt und von Merkels Regierung<br />

mit Steuergel<strong>der</strong>n am Leben erhalten.<br />

Jetzt hat e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er ehemaliger Stasi-Spitzel<br />

die „Berl<strong>in</strong>er Zeitung“, <strong>in</strong> DDR-Zeiten e<strong>in</strong><br />

führendes Medium <strong>der</strong> Sozialistischen E<strong>in</strong>heitspartei Deutschland (SED),<br />

gekauft – und volle Unterstützung für Merkel angekündigt.<br />

EU för<strong>der</strong>t Afrikas CO2-Emissionen<br />

Foto: EU<br />

Am 8. November hat <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> EU bekanntgegeben,<br />

die Entwicklungshilfemittel<br />

zur Reduktion von Treibhausemissionen von<br />

20,4 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 21,7<br />

Milliarden Euro im Jahr 2018 aufgestockt zu<br />

haben. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Afrika neben 32<br />

bestehenden Kohlekraftwerken vier <strong>in</strong> Bau,<br />

24 s<strong>in</strong>d angekündigt, zehn bereits genehmigt<br />

und zehn weitere <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vor-Zulassungsstadium,<br />

wun<strong>der</strong>te sich FPÖ-Europaabgeordneter<br />

Roman Hai<strong>der</strong> (Bild) über diese<br />

„Klimarettungsmaßnahme“ Brüssels: „In Europa will man mit Strafsteuern<br />

den CO2-Ausstoss verr<strong>in</strong>gern, aber <strong>in</strong> Afrika för<strong>der</strong>t man diesen.“<br />

Venedig: Nicht das Klima,<br />

<strong>der</strong> Mensch ist schuld<br />

Natürlich war <strong>der</strong> „Klimawandel“<br />

schuld an <strong>der</strong> katastrophalen<br />

Überschwemmung <strong>in</strong> Venedig. So<br />

jedenfalls <strong>in</strong>formierten die meisten<br />

Medien. Dabei war die Flutwelle,<br />

die zweithöchste seit dem Rekordhochwasser<br />

1966, e<strong>in</strong>e selbstgemachte<br />

Katastrophe, vor <strong>der</strong> es genug<br />

Warnungen gegeben hat.<br />

Nach dem Bau des Porto Marghera<br />

nahe <strong>der</strong> Lagunenstadt folgte<br />

die Vertiefung des Canale dei Petroli,<br />

um e<strong>in</strong>e Fahrr<strong>in</strong>ne für die schweren<br />

Öltanker zu schaffen. Durch<br />

diesen Kanal haben sich die Strömungsverhältnisse<br />

und die Gestalt<br />

<strong>der</strong> Lagune radikal verän<strong>der</strong>t: Denn<br />

<strong>der</strong> W<strong>in</strong>d kann seither ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

Meerwasser <strong>in</strong> die Lagunenstadt<br />

drücken. Diese Strömungsverän<strong>der</strong>ungen<br />

im Kanal haben auch die<br />

„Barene“ weggespült, jene sumpfartigen<br />

Inseln, die bei Hochwasser<br />

wie e<strong>in</strong> Schwamm gewirkt haben.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Beitrag leistet<br />

die Hochwasserschleuse MOSE,<br />

die eigentlich die Stadt davor, dem<br />

Hochwasser, schützen sollte. Hier<br />

Foto: Venezia Nuova<br />

wurden die Öffnungen <strong>der</strong> Lagune<br />

zum Meer tiefer ausgegraben und<br />

verengt, was zur Folge hatte, dass<br />

bei Flut noch mehr Wasser <strong>in</strong> kürzerer<br />

Zeit nach Venedig e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt<br />

– und langsamer abläuft. Nach<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Venezianer wird<br />

diese acht Milliarden Euro teure<br />

Schleuse nie funktionieren. Wie<br />

die jüngsten Aufnahmen e<strong>in</strong>er Unterwasserdrohne<br />

zeigten, s<strong>in</strong>d die<br />

seit 1983 gebauten und unter Wasser<br />

liegenden Schleusentore bereits<br />

stark verrottet.<br />

Verrottet vor <strong>der</strong> Fertigstellung.<br />

Foto: EP


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

November<br />

23<br />

Mart<strong>in</strong>igansl-Fahrt<br />

<strong>der</strong> FPÖ Brigittenau<br />

Die FPÖ Brigittenau lädt am<br />

Samstag, dem 23. November 2019,<br />

Mart<strong>in</strong>igansl-Essen mit Musik <strong>in</strong><br />

Göttlesbrunn e<strong>in</strong>. Kosten pro Person<br />

für Busfahrt Essen und Getränke:<br />

36 Euro. Abfahrt ist um<br />

14 Uhr am Brigittaplatz (1200<br />

Wien), Rückkehr zwischen 19 und<br />

20 Uhr. Bitte um Anmeldung bei<br />

BezR Kar<strong>in</strong> Lenz telefonisch: 0676<br />

9782621, o<strong>der</strong> per E-Mail: kar<strong>in</strong>.<br />

lenz1200@gmail.com<br />

November<br />

28<br />

Bezirksstammtische<br />

<strong>in</strong> Penz<strong>in</strong>g<br />

Die FPÖ Penz<strong>in</strong>g lädt am Donnerstag,<br />

deem 28. November zu ihren<br />

Bezirkstammtischen <strong>in</strong> „Edis<br />

We<strong>in</strong>keller“ (L<strong>in</strong>zerstrasse 91,<br />

1140 Wien) e<strong>in</strong>. Denn Beg<strong>in</strong>n machen<br />

die Senioren um 15.00 Uhr.<br />

Ab 17.00 Uhr ist wie immer e<strong>in</strong><br />

Referent zu e<strong>in</strong>em aktuellen Thema<br />

zu Gast.<br />

Dezember<br />

4<br />

Stammtisch <strong>der</strong><br />

FPÖ Landstraße<br />

Die FPÖ Landstraße lädt am<br />

Mittwoch, dem 4. Dezember 2019,<br />

zum Stammtisch mit dem Landesgeschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Wiener Freiheitlichen,<br />

Andreas Guggenberger<br />

zur Vorschau auf den „Wien-Wahlkampf<br />

2020“ <strong>in</strong> ihr Bezirksparteilokal<br />

(Am Modenapark 8-9, 1030<br />

Wien) e<strong>in</strong>. Beg<strong>in</strong>n: 19.30 Uhr.<br />

Dezember<br />

6<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

SR-Weihnachtsfeier<br />

<strong>in</strong> St. Willibald<br />

<strong>Der</strong> freiheitliche Seniorenr<strong>in</strong>g<br />

St. Willibald lädt am Freitag, dem<br />

6. Dezember 2019, zur trdaditionellen<br />

Weihnachtsfeier <strong>in</strong>s Gasthaus<br />

Ortner (4762 St. Willibald 3).<br />

Beg<strong>in</strong>n: 11.30 Uhr.<br />

Dezember<br />

8<br />

SR-Weihnachtsfeier<br />

<strong>in</strong> Schärd<strong>in</strong>g<br />

<strong>Der</strong> freiheitliche Seniorenr<strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Stadtgruppe Schärd<strong>in</strong>g lädt am<br />

Sonntag, dem 8. Dezember 2019,<br />

zur traditionellen Weihnachtsfeier<br />

<strong>in</strong>s Gasthaus „Stadtwirt“ (Knörle<strong>in</strong>weg<br />

1, 4780 Schärd<strong>in</strong>g). Beg<strong>in</strong>n:<br />

11.30 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

An falschen Orten<br />

Greta Thunberg segelt doch noch<br />

mit e<strong>in</strong>er Luxusjacht nach Madrid.<br />

Schön für die junge Dame, so lernt<br />

sie die Welt kennen. Empfehlung<br />

me<strong>in</strong>erseits, Weiterreise nach Ch<strong>in</strong>a,<br />

Indien und Asien. wo die größten<br />

Meeresverschmutzer leben.<br />

O<strong>der</strong> geht es dieser Dame nicht<br />

ums Klima, son<strong>der</strong>n nur um ihre<br />

Bekanntheit? Wenn es Ihr wirklich<br />

ums Klima geht, dann soll sie den<br />

Menschen erklären, wo wir <strong>in</strong> Zukunft<br />

genügend Strom für die ganzen<br />

Elektro-Autos herbekommen –<br />

außer AKW –, o<strong>der</strong> wie und wo die<br />

Batterien ( Stichwort: Lithium) entsorgt<br />

werden.<br />

Klaus Weiß, Eferd<strong>in</strong>g<br />

Falscher Postenschacher<br />

Recht <strong>in</strong>teressant ist die große<br />

Aufregung um den angeblichen<br />

Postenschacher bei den Cas<strong>in</strong>os<br />

Austria. Denn ganz an<strong>der</strong>s als bei<br />

dem <strong>in</strong> Österreich seit Jahrzehnten<br />

üblichen Postenschacher soll diesmal<br />

nicht Rot und Schwarz son<strong>der</strong>n<br />

Blau und Schwarz daran beteiligt<br />

gewesen se<strong>in</strong>. Was bei an<strong>der</strong>en<br />

Parteien e<strong>in</strong> „ganz normaler Vorgang“<br />

ist, wird bei <strong>der</strong> FPÖ zum<br />

Super-<strong>Skandal</strong> hochgepusht, weil<br />

man ganz e<strong>in</strong>fach die alten Machtverhältnisse,<br />

e<strong>in</strong>en schön zwischen<br />

Rot und Schwarz aufgeteilten<br />

Staat, gegen e<strong>in</strong>en blauen „E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>g“<br />

mit allen legalen – und<br />

ich fürchte auch illegalen - Mitteln<br />

verteidigen will.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Rauchverbot<br />

Gespannt wartet man schon,<br />

sollte nun dank Rauchverbot e<strong>in</strong><br />

„Wirtshaussterben“ <strong>in</strong>s Lande<br />

ziehen, dass Nichtraucher ihrem<br />

Unmut freien Lauf lassen, und behaupten,<br />

dass an <strong>der</strong> Vernichtung<br />

von Arbeitsplätzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie<br />

und am Zusperren diverser<br />

Lokalitäten die Raucher schuld<br />

s<strong>in</strong>d, weil sie jetzt nicht mehr fortgehen!<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Un<strong>in</strong>formierte Entschei<strong>der</strong><br />

Treffen<strong>der</strong> hätte Herr Kickl<br />

bei <strong>der</strong> letzten Plenarsitzung die<br />

Selbstanklage von SPÖ und ÖVP zu<br />

ihren Versäumnissen und ihrer Unfähigkeit<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten<br />

nicht beschreiben können!<br />

Dass SPÖ, ÖVP, Neos und Grüne<br />

we<strong>der</strong> den kle<strong>in</strong>en Mann <strong>in</strong> Österreich<br />

noch die Milliarden kle<strong>in</strong>er<br />

Männer <strong>in</strong> Afrika und Asien hören<br />

können, zeigt die Naivität und<br />

Fehle<strong>in</strong>schätzung dieser Parteien<br />

und ihrem verzerrten Selbstbildnis<br />

im Ausland! Man hält nämlich diese<br />

Parteien <strong>in</strong> diesen Län<strong>der</strong>n für<br />

ausgemachte Idioten, die we<strong>der</strong><br />

Dimensionen noch Ursachen <strong>der</strong><br />

Migration realistisch e<strong>in</strong>schätzen<br />

und somit hauptverantwortlich für<br />

diese unkontrollierten, anonymen<br />

und vor allem verlogenen Völkerwan<strong>der</strong>ungen<br />

s<strong>in</strong>d!<br />

Arm<strong>in</strong> Schütz, Wien<br />

Wieso Ausnahme?<br />

Es ist <strong>in</strong> unserer Verfassung klar<br />

geregelt, dass <strong>der</strong>jenige Österreicher,<br />

<strong>der</strong> sich e<strong>in</strong>er fremdländischen<br />

militärischen Macht – etwa<br />

<strong>der</strong> Fremdenlegion – anschließt,<br />

die österreichische Staatsbürgerschaft<br />

verliert. Weshalb wird bei IS<br />

Kämpfern hier e<strong>in</strong>e Ausnahme gemacht?<br />

J.G. Ehrenreich, Wien<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

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Foto: Facebook.com/YPJ


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Nepp ist Spitzenkandidat<br />

für die Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahl<br />

Wiener FPÖ geht mit ihrem designierten Obmann <strong>in</strong> die Wahl 2020<br />

Bei ihrer letztwöchigen Klubklausur<br />

im burgenländischen<br />

Frauenkirchen haben sich<br />

die Wiener Freiheitlichen darauf<br />

festgelegt, mit Landeschef Dom<strong>in</strong>ik<br />

Nepp als Spitzenkandidaten<br />

<strong>in</strong> die Wiener Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahl<br />

2020 zu ziehen.<br />

Die Wiener Freiheitlichen werden<br />

mit ihrem designierten Landesparteichef<br />

Dom<strong>in</strong>ik Nepp als<br />

Spitzenkandidat <strong>in</strong> die Wiener Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahl<br />

im kommenden<br />

Jahr ziehen.<br />

E<strong>in</strong>zige echte Oppositionspartei<br />

Offiziell beschlossen wird das<br />

noch auf e<strong>in</strong>em Parteitag, <strong>der</strong> für<br />

den März geplant ist. „Ich freue<br />

mich schon auf die Wahlause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung“,<br />

sagte Nepp, <strong>der</strong> im<br />

Wahlkampf auf die Themen E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung,<br />

Islamisierung, Sicherheit<br />

und e<strong>in</strong> funktionierendes Gesundheitssystem<br />

setzen. Gegner<br />

FPÖ for<strong>der</strong>t Auflösung <strong>der</strong> IGGÖ<br />

FPÖ-Vizebürgermeister Dom<strong>in</strong>ik<br />

Nepp spricht sich dafür aus, die<br />

Auflösung <strong>der</strong> Islamischen Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IGGÖ) prüfen<br />

zu lassen. Anlass für se<strong>in</strong>e For<strong>der</strong>ung<br />

war <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview<br />

geäußerte Wunsch des IGGÖ-Präsidenten<br />

Ümit Vural, e<strong>in</strong>e große<br />

Moschee <strong>in</strong> jedem Bundesland zu<br />

errichten.<br />

„Die IGGÖ ist unterwan<strong>der</strong>t<br />

von legalistischen Islamisten, <strong>der</strong>en<br />

Ziel es ist, mit friedlichen Mitteln<br />

e<strong>in</strong>en islamischen Gottesstaat<br />

durchzusetzen. Solchen Vorgängen<br />

können und dürfen wir <strong>in</strong> Wien und<br />

ganz Österreich ke<strong>in</strong>en Millimeter<br />

Platz lassen“, argumentierte Nepp,<br />

<strong>der</strong> deswegen auch <strong>der</strong> IGGÖ den<br />

Dom<strong>in</strong>ik Nepp führt die FPÖ <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahl 2020.<br />

werden nicht nur die rot-grünen<br />

Koalitionsparteien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtregierung<br />

se<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Kurz-ÖVP. „Denn bei e<strong>in</strong>er Koalition<br />

ÖVP-Grüne auf Bundesebene<br />

wird es zu e<strong>in</strong>em L<strong>in</strong>ksruck kommen,<br />

mit dem die Wiener bereits<br />

seit zehn Jahren bittere Erfahrungen<br />

gemacht haben“, erklärte Nepp.<br />

Die FPÖ habe sich <strong>in</strong> den letzen<br />

Jahren als „e<strong>in</strong>zige wirkliche Oppositionspartei<br />

<strong>in</strong> Wien“ erwiesen,<br />

Status <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft als offizielle<br />

Vertretung für alle Moslems<br />

aberkannt sehen will.<br />

Nepp beklagte, dass sich die<br />

IGGÖ <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />

„zunehmend radikalisiert“ habe.<br />

Vural habe gegen das Kopftuchverbot<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenk<strong>in</strong><strong>der</strong> „gewettert“<br />

und im Jänner dieses Jahres<br />

<strong>in</strong> Köln an e<strong>in</strong>em islamistischen<br />

Vernetzungstreffen teilgenommen:<br />

„Die For<strong>der</strong>ung von Vural nach<br />

e<strong>in</strong>em Bau von Großmoscheen<br />

br<strong>in</strong>gt das Fass zum Überlaufen. Es<br />

besteht <strong>der</strong> ernste Verdacht, dass<br />

maßgebliche Vertreter <strong>der</strong> IGGÖ<br />

radikal-islamisches Gedankengut<br />

gutgeheißen und dieses <strong>in</strong> Österreich<br />

weiterverbreitet werden soll.“<br />

da sie aufgrund <strong>der</strong> Mandatsstärke<br />

mehrere Kontrollrechte wie Untersuchungskommissionen<br />

o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>schaltung<br />

des Stadtrechnungshofs<br />

voll ausschöpfen könnte.<br />

Klubobmann Toni Mahdalik<br />

kündigte an, dass die nächste Untersuchungskommission,<br />

die sich<br />

mit den „Missständen bei <strong>der</strong> Gewährung<br />

von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n durch<br />

die Geme<strong>in</strong>de Wien“ befassen<br />

wird, bald starten könne.<br />

Unter Ümit Vural tendiert die<br />

IGGÖ zum Islamismus.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: screenshot/youtube.com<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Weil wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hagenmüllergasse<br />

<strong>in</strong> die Schule gegangen<br />

s<strong>in</strong>d, haben wir e<strong>in</strong>stigen Schüler<br />

uns vorgestern wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Beisl auf <strong>der</strong> Erdbergstraße<br />

getroffen und haben über Gott<br />

und die Welt philosophiert.<br />

Nua r a Göd<br />

Dabei s<strong>in</strong>d wir auf das Thema<br />

Geld zu sprechen gekommen,<br />

und e<strong>in</strong>er hat angefangen, e<strong>in</strong>ige<br />

wienerische Bezeichnungen für<br />

„das Höchste auf da Wöd“ aufzuzählen.<br />

An<strong>der</strong>e haben sich angeschlossen.<br />

Ich hab mitgeschrieben<br />

Hier ist die Ausbeute.<br />

Gödal, Blech, Koks, Kies,<br />

Maxn, Marie, Buifa (Pulver),<br />

Blatti, Kohln, Moos, Sand, Gips,<br />

Drod (Draht), Schbogod, Laschi,<br />

Monetn, Mäus, Hanef, Mö<br />

(Mehl), Granl (kle<strong>in</strong>e Krone),<br />

Fl<strong>in</strong>s, Gwosdn (Quasten), Bimbim,<br />

Schbau (Span), Gnedl, Geaschdl,<br />

und fürs Kle<strong>in</strong>geld Schoda<br />

(Schotter).<br />

Mit all diesen Ausdrücken ist<br />

natürlich Bargeld geme<strong>in</strong>t, nicht<br />

Plastik- o<strong>der</strong> digitales Geld.<br />

Drum ist auch nirgends die Ablehnung<br />

<strong>der</strong> Abschaffung des<br />

Bargelds so groß wie bei uns. Die<br />

Blauen wollen das Recht auf Barzahlung<br />

sogar <strong>in</strong> die Verfassung<br />

aufnehmen. Weil’s auch e<strong>in</strong>e Frage<br />

des Datenschutzes ist.<br />

Mir gefällt das. Ich möchte<br />

nämlich im kommenden Frühjahr<br />

abergläubisch mit dem „Schoda“<br />

scheppern können, wenn ich den<br />

ersten Kuckuck rufen höre.


12 Län<strong>der</strong><br />

Neue Freie Zeitung<br />

STEIERMARK<br />

Immer mehr Auslän<strong>der</strong> beziehen K<strong>in</strong><strong>der</strong>geld<br />

Aus <strong>der</strong> Beantwortung e<strong>in</strong>er parlamentarischen Anfrage des steirischen<br />

Abgeordneten Hannes Amesbauer an das Familienm<strong>in</strong>isterium<br />

geht hervor, dass 2018 bereits 38 Prozent <strong>der</strong> Bezieher des K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgelds<br />

Auslän<strong>der</strong> waren, <strong>in</strong> Wien sogar mehr als 58 Prozent.<br />

Die Befürchtungen <strong>der</strong> heimischen<br />

Bevölkerung, wonach die<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik von ÖVP<br />

und SPÖ <strong>der</strong> letzten Jahre zu e<strong>in</strong>er<br />

massiven Verän<strong>der</strong>ung unserer<br />

Gesellschaftsstruktur geführt hat,<br />

werden durch die aktuellen Zahlen<br />

zum pauschalen K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

bestätigt.<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> Sozialstaat<br />

Bundesweit waren 38 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bezieher des pauschalen K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgeldes<br />

<strong>in</strong> Höhe von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 280 Millionen Euro ke<strong>in</strong>e<br />

Österreicher, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark<br />

rund e<strong>in</strong> Drittel, aber <strong>in</strong> Wien bereits<br />

fast 60 Prozent.<br />

„Besorgniserregen<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die<br />

Zahlen bezüglich <strong>der</strong> für sozial<br />

Schwache geschaffenen Beihilfe<br />

zum K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsgeld: Rund<br />

55 Prozent hatten hier ke<strong>in</strong>en österreichischen<br />

Pass, <strong>in</strong> Wien unvorstellbare<br />

64,52 Prozent und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Steiermark bereits 46,32 Prozent“.<br />

erläuterte Amesbauer. Er sah dadurch<br />

e<strong>in</strong>mal mehr die jahrelangen<br />

Warnungen <strong>der</strong> FPÖ bestätigt, das<br />

die unkontrollierte E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

Österreich vor massive gesellschaftliche<br />

und f<strong>in</strong>anzielle Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellen werde. „Wir müssen<br />

die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Sozialstaat<br />

stoppen. Österreich soll nur noch<br />

qualifizierte Migranten aufnehmen,<br />

die auch e<strong>in</strong>en Beitrag zum Wohlstand<br />

leisten“, for<strong>der</strong>te Amesbauer.<br />

Wir Freiheitliche haben die schmerzliche Pflicht,<br />

Sie vom Ableben unseres<br />

Landesgeschäftsführers a. D.<br />

Ernst Fuchs<br />

13. 12. 1940 - 16. 11. 2019<br />

<strong>in</strong> Kenntnis zu setzen.<br />

Das Gedenken an den Verstorbenen ist verbunden mit dem ihm<br />

gebührenden Dank für se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz für die<br />

freiheitliche Ges<strong>in</strong>nungsgeme<strong>in</strong>schaft:<br />

Landesgeschäftsführer von 1980 - 1992<br />

Organisationsreferent von 1970 - 1980<br />

Bezirksgeschäftsführer von 1963 - 1970<br />

Mit Ernst Fuchs verliert die freiheitliche Ges<strong>in</strong>nungsgeme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>en<br />

verdienstvollen Funktionär und Mitstreiter, <strong>der</strong> bis zuletzt aktiv an<br />

<strong>der</strong> Politik Anteil nahm. Die FPÖ spricht <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e se<strong>in</strong>er Familie<br />

und se<strong>in</strong>en Freunden tiefempfundene Anteilnahme aus und wird dem<br />

Verstorbenen stets e<strong>in</strong> ehrendes Andenken be<strong>wahre</strong>n.<br />

Wir verabschieden uns von Ernst Fuchs am Mittwoch, 27. 11. 2019,<br />

um 10.00 Uhr im Verabschiedungsraum <strong>der</strong> Bestattung Stigler<br />

(Taborweg 1a, Schnallentor, Steyr).<br />

Für die freiheitliche Ges<strong>in</strong>nungsgeme<strong>in</strong>schaft:<br />

Ing. Wolfgang Kl<strong>in</strong>ger<br />

Landesrat<br />

DI Dr. Adalbert Cramer<br />

2. Präs. d. Oö. Landtags<br />

Dr. Ferd<strong>in</strong>and Watsch<strong>in</strong>ger<br />

Landesamtsdirektor-Stv.<br />

Klubdirektor<br />

Dr. Manfred Haimbuchner<br />

Landeshauptmann-Stv.<br />

Landesparteiobmann<br />

Hubert Schre<strong>in</strong>er<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Mag. Günther Ste<strong>in</strong>kellner<br />

Landesrat<br />

Ing. Herwig Mahr<br />

Klubobmann<br />

Erw<strong>in</strong> Schre<strong>in</strong>er<br />

Landesparteisekretär<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

KÄRNTEN<br />

Bewusster Gesetzesbruch<br />

E<strong>in</strong>en Paukenschlag setzte <strong>der</strong><br />

Aufsichtsratsvorsitzende <strong>der</strong> Landesgesellschaften<br />

mit se<strong>in</strong>em Geständnis<br />

des „bewussten Gesetzesbruches“<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Sitzung<br />

des Kontrollausschusses. „Er hat<br />

selbst zugegeben, dass er bei <strong>der</strong><br />

Festlegung des Gehaltes des neuen<br />

BABEG-Geschäftsführers ge-<br />

Darmann: „Das ist Postenschacher<br />

und Freun<strong>der</strong>lwirtschaft!“<br />

gen die Kärntner Gehaltsobergrenze<br />

für Landesmanager verstoßen<br />

und damit Recht gebrochen hat.<br />

Dass dies wissentlich passiert ist,<br />

ist e<strong>in</strong> handfester <strong>Skandal</strong>“, bewertet<br />

FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann<br />

diese Aussage <strong>der</strong> „grauen<br />

Em<strong>in</strong>enz <strong>der</strong> SPÖ“, Gilbert Isep.<br />

Darmann for<strong>der</strong>te die verantwortliche<br />

SPÖ-F<strong>in</strong>anzreferent<strong>in</strong><br />

Gaby Schaunig-Kandut auf, Isep<br />

mit sofortiger Wirkung von allen<br />

se<strong>in</strong>en Funktionen als Aufsichtsrats-<br />

bzw. Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> den Landesgesellschaften abzuziehen.<br />

Er er<strong>in</strong>nerte daran, dass<br />

Schaunig die 2018 e<strong>in</strong>geführten<br />

Gehaltsobergrenzen für Landesmanager<br />

als „Instrument <strong>der</strong> Gerechtigkeit“<br />

abgefeiert habe: „Aber als<br />

es darum g<strong>in</strong>g, erste Positionen mit<br />

Parteisoldaten zu besetzen, hat man<br />

die beschlossenen Grenzen sofort<br />

wie<strong>der</strong> gebrochen und um 20.000<br />

bis 40.000 Euro überhöhte Gehälter<br />

festgelegt“, empörte sich <strong>der</strong><br />

Klubobmann <strong>der</strong> Kärntner FPÖ.


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

Län<strong>der</strong> 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: Land Salzburg/Neumayr<br />

Grünen-Soziallandesrat He<strong>in</strong>rich Schellhorn will<br />

ansche<strong>in</strong>end Salzburg für Sozialleistungs-Zuwan<strong>der</strong>er<br />

attraktiver machen.<br />

Grüne bei Umsetzung von<br />

Sozialhilfegesetz säumig<br />

Die ersten Vorboten von Schwarz-Grün im Bund erreichen Salzburg<br />

Schellhorn zögert bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des neuen M<strong>in</strong>destsicherungsgesetzes<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hoffnung<br />

auf Schwarz-Grün und unterstützt<br />

damit den Sozialtourismus.<br />

Überraschend ließ Grünen-Soziallandesrat<br />

und Ober-Willkommensklatscher<br />

He<strong>in</strong>rich Schellhorn<br />

die Gesetzesvorlage zur Ausführung<br />

des M<strong>in</strong>destsicherungsgesetzes<br />

mit dem fadensche<strong>in</strong>igen<br />

Argument <strong>der</strong> „fehlenden Rechtssicherheit“<br />

von <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

des Landtagsausschusses vom 20.<br />

November nehmen. „Ganz klar<br />

zögert Schellhorn die Umsetzung<br />

Stärkung <strong>der</strong> Lehre<br />

„Wenn laut Arbeitsmarktservice<br />

Vorarlberg auf 461 offene Lehrstellen<br />

nur 265 Lehrstellensuchende<br />

treffen, dann darf sich die Landesregierung<br />

nicht zurücklehnen, son<strong>der</strong>n<br />

muss handeln. Wir müssen<br />

alles tun, damit die Lehrausbildung<br />

für junge Menschen attraktiver wird.<br />

Deshalb for<strong>der</strong>n wir e<strong>in</strong>e Lehroffensive<br />

und die Umsetzung e<strong>in</strong>es<br />

Maßnahmenpakets zur Stärkung<br />

<strong>der</strong> Lehre“, erklärte FPÖ-Klubobmann<br />

Christof Bitschi.<br />

Er verwies dabei auf das vorhandene<br />

FPÖ-Maßnahmenpaket.<br />

h<strong>in</strong>aus, um das unter türkis-blau<br />

beschlossene Gesetz durch e<strong>in</strong>e<br />

eventuelle schwarz-grüne Bundesregierung<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu können“,<br />

vermutet FPÖ-Chef<strong>in</strong> Marlene<br />

Svazek. Dieses leidige Spiel auf<br />

Zeit habe jedoch Grenzen: Denn<br />

bis spätestens 31. Dezember muss<br />

das Land Salzburg das Ausführungsgesetz<br />

aufgrund <strong>der</strong> Fristsetzung<br />

des Bundes beschließen.<br />

Kürzung für E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er<br />

Das Sozialhilfegesetz <strong>der</strong> ehemaligen<br />

türkis-blauen Bundesregierung<br />

sieht e<strong>in</strong> bundesweit harmonisiertes<br />

Modell vor. Bis jetzt galten<br />

So könnten über den Weg e<strong>in</strong>er<br />

Lehrl<strong>in</strong>gsbeihilfe Schulabgänger<br />

aus e<strong>in</strong>kommensschwächeren Familien<br />

unterstützt und so e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />

Anreiz für den Lehrberuf<br />

geschaffen werden. „E<strong>in</strong>e vielversprechende<br />

berufliche Perspektive<br />

stellt auch die Lehre nach <strong>der</strong> Matura<br />

dar. Das <strong>in</strong> Vorarlberg kürzlich<br />

von Oberösterreich übernommene<br />

Modell <strong>der</strong> Dualen Akademie, das<br />

auf Maturant<strong>in</strong>nen und Maturanten<br />

abzielt, muss allerd<strong>in</strong>gs noch viel<br />

stärker beworben werden“, for<strong>der</strong>te<br />

Bitschi von <strong>der</strong> Landesregierung.<br />

<strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n verschiedene<br />

Standards h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

M<strong>in</strong>destsicherung. Die „Sozialhilfe<br />

neu“ verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> das Sozialsystem und den damit<br />

verbundenen Sozialtourismus,<br />

während Familien, Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen und Alle<strong>in</strong>erziehende<br />

profitieren. „Schellhorn sei angeraten,<br />

se<strong>in</strong>e Blockadepolitik zu<br />

beenden und das Gesetz zügig umzusetzen,<br />

bevor dem Land Salzburg<br />

Konsequenzen seitens des Bundes<br />

drohen. Trotz se<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>ks-l<strong>in</strong>ken<br />

‚Willkommenskultur‘ hat sich auch<br />

e<strong>in</strong> grüner Landesrat an Gesetze zu<br />

halten“, for<strong>der</strong>t Svazek.<br />

VORARLBERG<br />

Bitschi: „Das Land muss die<br />

Lehre attraktiver machen!“<br />

Foto: FPÖ Vorarlberg<br />

Ansche<strong>in</strong>end haben die Grünen<br />

ob <strong>der</strong> Regierungsverhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> ÖVP auf Bundesebene<br />

ihre klerikale Seite entdeckt.<br />

Während zur Grün<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong><br />

Grün-Bewegung e<strong>in</strong> sonntäglicher<br />

Kirchgang e<strong>in</strong> absolutes<br />

„No-Go“ darstellte, können sich<br />

die Willkommensklatscher immer<br />

mehr mit <strong>der</strong> ehemals so<br />

verteufelten katholischen Kirche<br />

anfreunden beziehungsweise arrangieren.<br />

Das Zauberwort, das<br />

diesen S<strong>in</strong>neswandel ausgelöst<br />

hat, heißt Kirchenasyl.<br />

Grünes Kirchenasyl<br />

E<strong>in</strong>st als Heiligtumsasyl <strong>in</strong> nahezu<br />

allen Religionen anerkannt,<br />

um Schutzsuchende vor staatlichem<br />

Zugriff zu be<strong>wahre</strong>n. Heute<br />

jedoch genießt die Kirche de lege<br />

ke<strong>in</strong> Recht mehr auf Exterritorialität,<br />

und die staatlichen Organe<br />

hätten une<strong>in</strong>geschränkten Zugriff<br />

auf die dort aufhältigen Personen.<br />

Dort liegt die Krux jedoch begraben.<br />

Die Phalanx aus Asyl<strong>in</strong>dustrie,<br />

l<strong>in</strong>ken NGOs, Gutmenschenparteien<br />

und den Medien<br />

hebelt geltendes Recht aus. Abgelehnte<br />

Asylwerber machen es sich<br />

auf Anraten <strong>der</strong> Gutmenschen <strong>in</strong><br />

Klöstern und Kirchen bequem<br />

und tragen geltendes Asylrecht zu<br />

Grabe. Denn <strong>der</strong> Rechtsstaat kann<br />

sich im Fernsehen ke<strong>in</strong>e Bil<strong>der</strong><br />

leisten, wenn Exekutivbeamte die<br />

ach so harmlosen Kirchenschützl<strong>in</strong>ge<br />

aus ihrer selbstverschuldeten<br />

Unmündigkeit befreien.<br />

Dem Schutzsuchenden kann<br />

man nur bed<strong>in</strong>gt den Vorwurf<br />

machen, geltendes Asylrecht zu<br />

unterm<strong>in</strong>ieren. Schuld s<strong>in</strong>d diejenigen,<br />

die diesen jungen Männern<br />

zunächst Hoffnungen machen,<br />

und sie dann schließlich als<br />

politischen Spielball nutzen, um<br />

an funktionierenden Gesetzen zu<br />

sägen.


(siehe unten).<br />

Thomas Waitz.<br />

Grüner Parteiobmann<br />

Werner Kogler<br />

und ÖVP-Chef<br />

Sebastian Kurz.<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

DonQuijote324 #Prolet<br />

@quijote324<br />

An Alle die <strong>in</strong> <strong>der</strong> #BVT <strong>Causa</strong><br />

#Kickl und #FPÖ ans Kreuz nageln.<br />

Sorry, aber das ist v.a. e<strong>in</strong> schwarzer<br />

#ÖVP Sumpf! Und Kickl brachte die<br />

nötige Unruhe re<strong>in</strong>, damit jetzt alles<br />

zusammenbricht! <strong>Der</strong> FPÖ kann man<br />

an an<strong>der</strong>en D<strong>in</strong>gen dafür völlig zu<br />

Recht die Schuld geben!<br />

14. Nov. 2019 03:18<br />

Das hat <strong>der</strong> „Berner Klub“ bestätigt:<br />

In Sachen Daten-Sicherheit ist<br />

das BVT e<strong>in</strong> Sauhaufen.<br />

Heimo Lepuschitz<br />

@heimolepuschitz<br />

Vielleicht wechselt Renate Brauner<br />

von <strong>der</strong> Position <strong>der</strong> Beauftragten für<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge zur Beauftragten<br />

gegen Postenschacher. E<strong>in</strong>e Liste<br />

aller Vorstände Stadt-Wien naher Unternehmen<br />

ohne SPÖ Vergangenheit<br />

o<strong>der</strong> Nähe dürfte aufwandstechnisch<br />

ihrem jetzigen Job entsprechen.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

18. Nov. 2019 01:00<br />

Aber nicht doch bei <strong>der</strong> SPÖ!<br />

Da ist alles korrekt, sonst hätte <strong>der</strong><br />

„Falter“ das aufgedeckt. (Ironie aus)<br />

TELEGRAM<br />

Norbert Hofer<br />

19.11.2019<br />

Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass es sich<br />

diejenigen, die es sich immer gerichtet<br />

und es sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen<br />

Hängematte gemütlich gemacht<br />

haben, auf Steuerzahlerkosten<br />

fürstlich leben...<br />

ORF: Rechter Brandanschlag mit<br />

FPÖ-Videoaufnahmen „belegt“<br />

Bil<strong>der</strong> vom Anschlag <strong>in</strong> St. Pölten als Attacke auf Asylheim gesendet<br />

Um e<strong>in</strong>en Brandanschlag auf<br />

e<strong>in</strong> Aslyheim zu dramatisieren,<br />

bebil<strong>der</strong>te ihn „Wien Heute“<br />

mit Bil<strong>der</strong>n vom Anschlag auf<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs FPÖ-Zentrale.<br />

„<strong>Der</strong> bisherige Ermittlungsstand<br />

beim Anschlag auf unsere Parteizentrale<br />

deutet <strong>in</strong> die Richtung, dass<br />

Asylwerber, beziehungsweise Asylberechtigte<br />

h<strong>in</strong>ter diesem Anschlag<br />

stehen dürften, was den Missbrauch<br />

dieses Videos beson<strong>der</strong>s perfide<br />

macht. Sche<strong>in</strong>bar s<strong>in</strong>d im ORF mittlerweile<br />

alle Sicherungen durchgebrannt“,<br />

kritisierte FPÖ-Generalsekretär<br />

Christian Hafenecker<br />

das „Fake-Video“. In <strong>der</strong> Sendung<br />

„Wien Heute“ am vergangenen<br />

Sonntag wurden Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Überwachungskamera<br />

<strong>der</strong> FPÖ-Zentrale <strong>in</strong><br />

St. Pölten zur Dramatisierung e<strong>in</strong>es<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

THEMA cAs<strong>in</strong>os<br />

Als „echte Fundgrube“ bezeichnet<br />

die Tageszeitung „Österreich“<br />

die vom beschlagnahmten<br />

Mobiltelefon des<br />

Ex-FPÖ-Chefs gesicherten<br />

Gesprächsverläufe<br />

per SMS und Whats-<br />

App. Zwar weniger zur<br />

Beweisführung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

„<strong>Causa</strong> Cas<strong>in</strong>o“, aber<br />

dafür lieferten sie „tiefe<br />

Strache und Sidlo<br />

Kommunikation zum<br />

Cas<strong>in</strong>os-Vorstandsjob.<br />

Strache an Löger: „Lieber Hartwig.<br />

Bezüglich Cas<strong>in</strong>o-Vorstand ist Peter<br />

Sidlo auf Schiene?<br />

Strache an Löger: Lieber Hartwig!<br />

Herzlichen Dank für De<strong>in</strong>e<br />

Unterstützung bezüglich<br />

CASAG! Lg HC<br />

STRACHE-HAndy:<br />

1.000 WhatsApp<br />

als Sprengstoff<br />

Jede Menge brisante Nachrichten<br />

Fundgrube für die Ermittler<br />

WhatsApp und SMS von Strache<br />

werden ausgewertet und geben<br />

tiefe E<strong>in</strong>blicke.<br />

Wien. Die Ermittler werten<br />

die Handydaten von He<strong>in</strong>z-<br />

Christian Strache und Johann<br />

Gudenus bereits seit<br />

Sommer aus. Bei Strache<br />

dürfte es um gut 1.000 Nachrichten<br />

gehen. Und davon<br />

dürften e<strong>in</strong>ige – siehe se<strong>in</strong>e<br />

Messages zur Cas<strong>in</strong>o-Affäre,<br />

<strong>in</strong> denen er offen über se<strong>in</strong>e<br />

Personalwünsche schrieb –<br />

sehr aussagekräftig se<strong>in</strong>.<br />

Die Ermittler können freilich<br />

nur jene Nachrichten<br />

untersuchen, die <strong>in</strong> direktem<br />

Bezug zu Verfahren gegen<br />

Strache stehen: Ibiza-<br />

Komplex, Cas<strong>in</strong>o-Affäre, mutmaßliche<br />

Bestechlichkeit<br />

und mutmaßliche Sche<strong>in</strong>rechnungen.<br />

Gegen Strache, <strong>der</strong> alle<br />

Vorwürfe zurückweist, laufen<br />

mehrere Verfahren.<br />

Die Nachrichten des Ex-<br />

FPÖ-Chefs dürften aber sehr<br />

tiefe E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das blaue<br />

System gewähren. So dürfte<br />

er auch ungeniert mehrere<br />

Nachrichten bezüglich weiterer<br />

Postenbesetzungen –<br />

von Nationalbank bis ORF –<br />

geschrieben haben.<br />

Ex-FP-Klubchef Johann Gudenus.<br />

Auch jede Menge böser<br />

Nachrichten an Türkise<br />

dürften sich auf se<strong>in</strong>em<br />

Handy bef<strong>in</strong>den.<br />

Austausch über Personalwünsche<br />

<strong>in</strong> allen Bereichen<br />

Blaue. Im regen Whats App-<br />

Chatverkehr soll sich Strache<br />

(wenig überraschend)<br />

mit Blauen befunden haben.<br />

Auch soll sehr offen über diverse<br />

blaue Personalwünsche<br />

geschrieben worden<br />

se<strong>in</strong>. Straches „nächtliche<br />

Nachrichten“ s<strong>in</strong>d sowohl<br />

Blauen als auch Türkisen<br />

noch <strong>in</strong> reger Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Die Ermittler müssen<br />

freilich auch erst jene Nachrichten,<br />

die auf gesicherteren<br />

Nachrichtendiensten<br />

wie Signal gespeichert s<strong>in</strong>d,<br />

auswerten. Die Handys von<br />

Strache und von Gudenus<br />

seien jedenfalls „echte<br />

Fundgruben“.<br />

Postenschacher<br />

Fachgruppen starteten bereits<br />

Grüne für U-Ausschuss<br />

und Transparenz-Paket<br />

Grünen-Chef hofft auf Neustart<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ÖVP, Skepsis an <strong>der</strong><br />

Basis nimmt aber zu.<br />

Wien. Mitten <strong>in</strong> die eben<br />

erst aufgenommenen Koalitionsverhandlungen<br />

von<br />

ÖVP und Grünen platzten am<br />

Sonntag die neuen Verwicklungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Causa</strong> Cas<strong>in</strong>os.<br />

Die Affäre trübt die Gespräche<br />

gewaltig: Die ÖVP, zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>der</strong> türkise Ex-M<strong>in</strong>ister<br />

Hartwig Löger, ist <strong>in</strong><br />

die <strong>Causa</strong> verwickelt. Die<br />

Grünen s<strong>in</strong>d aber mit dem<br />

Slogan „saubere Politik“ angetreten.<br />

Für Löger gilt die<br />

Unschuldsvermutung.<br />

Kogler optimistisch:<br />

»Chance auf Wandel«<br />

Im ÖSTERREICH-Gespräch<br />

sagt jetzt auch <strong>der</strong> erste Grüne,<br />

<strong>der</strong> EU-Politiker Thomas<br />

Waitz: „Bei allem, was auf<br />

ÖVP-Seite strafrechtlich relevant<br />

ist, wird es mit den<br />

Verhandlungen schwierig“<br />

Parteichef Werner Kogler<br />

versucht zu beruhigen. Er<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

„Verwechslung“ trotz klar sichtbarer Datumsanzeige <strong>der</strong> Aufnahme.<br />

mutmaßlich von Rechtsextremen<br />

verübten Anschlagsversuchs auf e<strong>in</strong><br />

Asylheim <strong>in</strong> Himberg (Nie<strong>der</strong>österreich)<br />

verwendet.<br />

Laue Entschuldigung<br />

Nach Hafeneckers Protest erfolgte<br />

am Montag <strong>in</strong> „Wien Heute“<br />

e<strong>in</strong>e Entschuldigung für „Versehen“.<br />

Zugleich wurde die Sendung<br />

2 INNENPOLITIK DIENSTAG, 19. NOVEMBER 2019<br />

Alles ist möglich . WWW.SN.AT/WIZANY<br />

Experte: „Korruption ist<br />

schwer nachzuweisen“<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das blaue System“.<br />

Also e<strong>in</strong> gefundenes Fressen<br />

für die Genossen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft<br />

und ihren exklusiv<br />

belieferten Publikationen<br />

zum bewährten Anpatzen<br />

<strong>der</strong> Freiheitlichen.<br />

E<strong>in</strong>igkeit herrsche <strong>in</strong><br />

den Parteien zu e<strong>in</strong>em<br />

U-Ausschuss <strong>in</strong> Sachen Postenschacher,<br />

berichten die<br />

„Salzburger Nachrichten“.<br />

Aber bereits bei <strong>der</strong> Frage,<br />

Komplexe Fälle, wie die Ibiza- o<strong>der</strong> die Cas<strong>in</strong>os-Affäre,<br />

stellen die KorruptionsjägervorgroßeHerausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

MARIAN SMETANA<br />

WIEN. Durch die Schlagzeilen<br />

schwirren im Zusammenhang mit<br />

dem Ibiza-Video und <strong>der</strong> Postenbesetzung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Cas<strong>in</strong>os Austria AG<br />

<strong>der</strong>zeit viele Begriffe: „Bestechung“,<br />

„Korruption“, „Postenschacher“.<br />

Strafrechtsexperte Klaus Schwaighofer<br />

von <strong>der</strong> Uni Innsbruck erklärt,<br />

was davon strafbar ist.<br />

Fünf Paragrafen beschäftigen<br />

sich im Strafgesetzbuch mit Korruptionsdelikten,<br />

etwa mit <strong>der</strong> Bestechung.<br />

Im Gesetz steht: „Wer e<strong>in</strong>em<br />

Amtsträger für die pflichtwidrige<br />

Vornahme o<strong>der</strong> Unterlassung<br />

e<strong>in</strong>es Amtsgeschäfts e<strong>in</strong>en Vorteil<br />

für ihn o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Dritten anbietet“,<br />

kann im schlimmsten Fall mit bis zu<br />

zehn Jahren Haft bestraft werden.<br />

Auch wer sich bestechen lässt,<br />

macht sich strafbar. Wegen des Verdachts<br />

<strong>der</strong> Bestechung wird <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Cas<strong>in</strong>o-Affäre gegen zehn Personen<br />

ermittelt. „Auch das For<strong>der</strong>n und<br />

Versprechen e<strong>in</strong>er solchen Handlung<br />

ist strafbar“, sagt Schwaighofer.<br />

„Im öffentlichen Bereich s<strong>in</strong>d<br />

dientag, 19. november 2019 7<br />

CAUSA<br />

CASINOS<br />

überschattet<br />

Verhandlungen<br />

Dank an die Stadt Wien! Die<br />

Bühne für den Abschluss<br />

des türkis-grünenPakts<br />

wurde bereits gezimmert.<br />

PURGER<br />

TORIUM<br />

Alexan<strong>der</strong> Purger<br />

Co-Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU-Grünen, Thomas Waitz, zu Cas<strong>in</strong>os:<br />

1. Grüner: »Bei strafrechtlich<br />

Relevantem wird’s schwierig«<br />

In <strong>der</strong> grünen Basis brodelt es.<br />

Grüner EU-Abgeordneter spricht<br />

als Erster Unbehagen aus.<br />

Wien. Doch es gebe Grenzen,<br />

deutet <strong>der</strong> Grüne Thomas<br />

Waitz im Gespräch mit<br />

ÖSTERREICH an: „Bei allem,<br />

was auf ÖVP-Seite strafrechtlich<br />

relevant ist, wird es mit<br />

Mandatar<strong>in</strong> Ewa Ernst-Dziedzic.<br />

glaube nicht, dass die Koalitionsverhandlungen<br />

belastet<br />

seien. „Die Chance besteht,<br />

dass die türkise ÖVP<br />

bereit ist, e<strong>in</strong>en Wandel e<strong>in</strong>zuleiten“,<br />

sagt er im ORF.<br />

U-Ausschuss muss laut<br />

Grünen noch heuer kommen<br />

Auch die grüne Vizeklubobfrau<br />

Ewa Dziedzic erklärt,<br />

dass es <strong>der</strong>zeit „ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Koalitionsgespräche<br />

gibt“.<br />

Die Grünen drängen –<br />

wohl auch, um weitere Verhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> ÖVP zu<br />

begründen – auf e<strong>in</strong> umfassendes<br />

Transparenz- und<br />

Antikorruptionspaket <strong>in</strong>klusive<br />

hohen Strafen bei Verstößen.<br />

Und sie deklarieren<br />

sich jetzt e<strong>in</strong>deutig für e<strong>in</strong>en<br />

den Verhandlungen schwierig“,<br />

sagt er <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

<strong>Causa</strong> Cas<strong>in</strong>os. Und:<br />

„Dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Republik<br />

solche Tauschgeschäfte<br />

lange an <strong>der</strong><br />

Tagesordnung waren<br />

und oft mehr nach<br />

Parteibuch als nach<br />

diese Delikte eng mit <strong>der</strong> Amtsträgerschaft<br />

verknüpft.“ Amtsträger<br />

s<strong>in</strong>d etwa M<strong>in</strong>ister, Beamte, Abgeordnete<br />

o<strong>der</strong> Chefs von Unternehmen,<br />

bei denen Bund, Län<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den mit m<strong>in</strong>destens 50 Prozent<br />

beteiligt s<strong>in</strong>d. Die Cas<strong>in</strong>os<br />

Austria AG fällt übrigens nicht darunter,<br />

weil die Republik nur mit 33<br />

Prozent beteiligt ist. <strong>Der</strong> Aufsichtsratsvorsitzende<br />

<strong>der</strong> Cas<strong>in</strong>os AG ist<br />

damit ke<strong>in</strong> Amtsträger im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />

Korruptionsdelikte. „Das ist e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Baustelle“, so <strong>der</strong> Experte.<br />

Ex-F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister Hartwig Löger,<br />

gegen den nun unter an<strong>der</strong>em<br />

ermittelt wird, war allerd<strong>in</strong>gs schon<br />

Amtsträger – ebenso wie <strong>der</strong> damalige<br />

Vizekanzler He<strong>in</strong>z-Christian<br />

Strache und Ex-FPÖ-Klubchef Johann<br />

Gudenus. Das F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium<br />

ist zuständig für die Vergabe<br />

<strong>der</strong> Glücksspiellizenzen. Auf diese<br />

hatte <strong>der</strong> Glücksspielkonzern Novomatic<br />

e<strong>in</strong> Auge geworfen. <strong>Der</strong><br />

Verdacht <strong>der</strong> Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

lautet, dass <strong>der</strong> Konzern<br />

im Gegenzug dafür FPÖ-Mann Peter<br />

Sidlo <strong>in</strong> die Cas<strong>in</strong>os AG hievte.<br />

Neuer<br />

Partner?<br />

U-Ausschuss, den die Neos<br />

als Erste gefor<strong>der</strong>t hatten.<br />

Laut Kogler muss <strong>der</strong> Ausschuss<br />

„noch heuer“ kommen.<br />

Er will allerd<strong>in</strong>gs Postenbesetzungen<br />

„mehrerer<br />

Jahre“ untersuchen und<br />

nicht nur jene <strong>der</strong> türkisblauen<br />

Regierung. Diese For<strong>der</strong>ung<br />

kann auch als Zugeständnis<br />

an die ÖVP verstanden<br />

werden, <strong>der</strong>en Affären<br />

dann weniger prom<strong>in</strong>ent<br />

beleuchtet würden.<br />

Die ÖVP will <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

möglichen U-Ausschuss auch<br />

die „SPÖ-Machenschaften“<br />

sowie das Ibiza-Video untersuchen.<br />

Die FPÖ wie<strong>der</strong>um<br />

will überhaupt Postenbesetzungen<br />

<strong>in</strong> staatsnahen Unternehmen<br />

<strong>der</strong> letzten zehn<br />

Jahre aufklären.<br />

E<strong>in</strong>en Vorgeschmack darauf<br />

gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>sitzung<br />

zu den Cas<strong>in</strong>os, die<br />

SPÖ, Grüne und Neos geme<strong>in</strong>sam<br />

beantragt haben.<br />

Sie soll bis spätestens Donnerstag<br />

nächste Woche stattf<strong>in</strong>den.<br />

Debora Knob<br />

Unkenrufer (also Menschen, die <strong>in</strong> bzw. nach<br />

Unken rufen) werden nicht müde, die Chancen<br />

auf e<strong>in</strong>e türkis-grüne Koalition als ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zustufen.<br />

Ihr jüngster Unkenruf besagt, dass es<br />

die Grünen nach <strong>der</strong> blauen Cas<strong>in</strong>o-Affäre<br />

schwer haben werden, das zu tun, was jede Regierungspartei<br />

tut, nämlich diese und jene Posten<br />

mit ihren Vertrauten zu besetzen, ohne mit<br />

<strong>der</strong> Justiz <strong>in</strong> Konflikt zu geraten.<br />

Nichts könnte unbegründeter se<strong>in</strong> als diese<br />

Befürchtung. Denn sie verwechselt Unken mit<br />

Fröschen, die im Falle e<strong>in</strong>es Bussis bekanntlich<br />

zu Pr<strong>in</strong>zen werden. Wie <strong>der</strong> gelernte Österreicher<br />

weiß, s<strong>in</strong>d parteipolitische Postenbesetzungen<br />

nur dann e<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Justiz unerbittlich<br />

zu verfolgen<strong>der</strong> <strong>Skandal</strong>, wenn die FPÖ sie<br />

vornimmt. Alle an<strong>der</strong>en Parteien haben nichts<br />

zu befürchten, da sie ja, wie je<strong>der</strong> weiß, immer<br />

nur unabhängige Experten nom<strong>in</strong>ieren.<br />

Von daher steht e<strong>in</strong>er türkis-grünen Koalition<br />

also sicher nichts im Wege. Und was noch<br />

Qualifikation besetzt wurde,<br />

ist uns klar. Natürlich s<strong>in</strong>d da<br />

viele Baustellen h<strong>in</strong>terlassen<br />

worden. Die ÖVP muss ihre<br />

Altlasten aber selber regeln.“<br />

Waitz sitzt beim Thema Umwelt<br />

im grünen Verhandlungsteam<br />

und ist Co-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Europäischen<br />

Grünen – er for<strong>der</strong>t:<br />

„Es braucht künftig<br />

transparente Auswahlverfahren,<br />

Posten<br />

können so nicht mehr<br />

besetzt werden.“<br />

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.<br />

Postenschacher<br />

ist übrigens ke<strong>in</strong>e Straftat. „Die<br />

Postenbesetzung kann aber Teil <strong>der</strong><br />

Bestechung se<strong>in</strong>, als Gegenleistung.<br />

Es muss nicht immer Geld fließen“,<br />

sagt Schwaighofer. Korruption<br />

nachzuweisen sei schwierig: „Weil<br />

es e<strong>in</strong> Delikt ist, von dem meist alle<br />

<strong>in</strong>volvierten Personen profitieren.“<br />

Deshalb fehlen oft erste H<strong>in</strong>weise,<br />

ganz zu schweigen von Beweisen.<br />

In manchen Fällen ist es noch<br />

komplizierter. Etwa wenn <strong>der</strong> Politiker<br />

als Gegenleistung etwas verspricht,<br />

obwohl er noch gar nicht<br />

die Möglichkeit hat, se<strong>in</strong> Versprechen<br />

e<strong>in</strong>zulösen. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

sah das Ende<br />

August bei den FPÖ-Politikern Strache<br />

und Gudenus so und stellte die<br />

Ermittlungen teilweise e<strong>in</strong>. Strache<br />

und Gudenus hatten auf Ibiza <strong>der</strong><br />

angeblichen russischen Oligarch<strong>in</strong><br />

öffentliche Aufträge versprochen,<br />

obwohl die beiden FPÖler im Jahr<br />

2017 noch nicht wissen konnten,<br />

dass sie überhaupt jemals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Position<br />

dafür se<strong>in</strong> würden.<br />

U-Ausschuss und über Koalition<br />

verhandeln: Geht das?<br />

GLOSSE<br />

Alexan<strong>der</strong> Purger<br />

Koalitionsbussi Nr. 1 h<strong>in</strong>ter dem Herzerlbaum<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Können Koalitionsverhandlungen<br />

erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Partner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Untersuchungsausschuss<br />

gegen den an<strong>der</strong>en<br />

ermittelt? Nach <strong>der</strong> Zustimmung<br />

<strong>der</strong> Grünen zu e<strong>in</strong>em<br />

U-Ausschuss über die türkisblaue<br />

Cas<strong>in</strong>os-Affäre stellt sich<br />

diese Frage mit Dr<strong>in</strong>glichkeit.<br />

E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Geschichte<br />

zeigt, dass sie mit e<strong>in</strong>em klaren<br />

Je<strong>in</strong> zu beantworten ist.<br />

Blenden wir zurück: Nach ihrem<br />

Wahlsieg 2006 setzte die<br />

SPÖ mit Hilfe <strong>der</strong> Opposition<br />

gleich <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten National-<br />

viel wichtiger ist: Auch <strong>der</strong> örtliche Rahmen<br />

für ihre Besiegelung wurde bereits geschaffen.<br />

Nämlich hat die Stadt Wien vor wenigen Tagen<br />

den Bussiplatz Nr. 1 eröffnet.<br />

Bussiplatz Nr. 1, das muss man vielleicht erklären,<br />

ist e<strong>in</strong> Bestandteil des sogenannten<br />

Weihnachtstraums im Wiener Rathauspark. Es<br />

handelt sich um e<strong>in</strong> hölzernes Podest, auf dem<br />

Menschen paarweise Aufstellung nehmen, Bussis<br />

austauschen und dabei romantisch-stimmungsvolle<br />

Er<strong>in</strong>nerungsfotos von sich anfertigen<br />

können, wie es <strong>in</strong> den amtlichen Bussiplatz-Nr.-1-Erläuterungen<br />

heißt.<br />

Romantik und Stimmungsvollheit werden<br />

seitens <strong>der</strong> Stadt Wien noch dadurch geför<strong>der</strong>t,<br />

dass Bussiplatz Nr. 1 unmittelbar h<strong>in</strong>ter dem<br />

Herzerlbaum errichtet wurde. Bei diesem handelt<br />

es sich um das Herzstück des Wiener<br />

Weihnachtstraums, und zwar um e<strong>in</strong>e mit roten<br />

Plastikherzen behängte Platane. Als selbige<br />

e<strong>in</strong>es gar nicht schönen Jahres nicht mit Plas-<br />

aus <strong>der</strong> TV-Thek des ORF entfernt.<br />

„Es muss doch jedem Menschen,<br />

<strong>der</strong> des Lesens mächtig ist, auffallen,<br />

dass e<strong>in</strong> Video mit e<strong>in</strong>geblendetem<br />

Datum vom August 2019<br />

nicht zu e<strong>in</strong>em Vorfall aus 2016<br />

passen kann. Dieser Beitrag zeigt<br />

den qualitativen Verfall des ORF<br />

und se<strong>in</strong>er führenden Mitarbeiter“,<br />

merkte Hafenecker an.<br />

ratssitzung e<strong>in</strong>en U-Ausschuss<br />

über den Eurofighter-Kauf e<strong>in</strong>. Die<br />

ÖVP, auf die <strong>der</strong> U-Ausschuss abzielte,<br />

war zutiefst empört. Da es<br />

aber ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Koalitionsmöglichkeit<br />

gab, traten die zutiefst<br />

verfe<strong>in</strong>deten Roten und Schwarzen<br />

trotzdem <strong>in</strong> Koalitionsverhandlungen<br />

e<strong>in</strong>, die sich überaus<br />

schwierig gestalteten.<br />

Die ÖVP g<strong>in</strong>g letztlich nur unter<br />

<strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> die Große Koalition,<br />

dass <strong>der</strong> Eurofighter-Ausschuss<br />

abgedreht wurde, was die<br />

SPÖ schweren Herzens zugestand.<br />

Nach dem schlechten Start hielt<br />

die Koalition Gusenbauer/Molterer<br />

aber ke<strong>in</strong>e zwei Jahre. – Fazit: E<strong>in</strong>e<br />

Koalition ist trotz U-Ausschusses<br />

möglich. Aber für wie lange?<br />

Alle für U-Ausschuss, aber<br />

je<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>em Fokus<br />

WIEN. Alle im Nationalrat vertretenen<br />

Parteien sche<strong>in</strong>en sich e<strong>in</strong>ig<br />

zu se<strong>in</strong>, dass es im Gefolge<br />

<strong>der</strong> Cas<strong>in</strong>o-Affäre e<strong>in</strong>en Untersuchungsausschuss<br />

geben soll.<br />

Wie weit die Untersuchungen<br />

zurückreichen und ob noch zusätzliche<br />

Affären behandelt werden<br />

sollen, ist <strong>in</strong>des unklar.<br />

ÖVP-Klubobmann August<br />

Wög<strong>in</strong>ger will bei e<strong>in</strong>em etwaigen<br />

U-Ausschuss <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die „SPÖ-Machenschaften <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

CASAG“ (kurz für Cas<strong>in</strong>os AG,<br />

Anm.) und zudem das Ibiza-Video<br />

zum Gegenstand machen.<br />

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl<br />

will sämtliche Postenbesetzungen<br />

<strong>der</strong> vergangenen zehn Jahre<br />

<strong>in</strong> staatsnahen Betrieben durchleuchten<br />

– Qualifikationen,<br />

eventuelle Gegengeschäfte und<br />

mögliche Parteienf<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>in</strong>klusive. Werner Kogler, Bundessprecher<br />

<strong>der</strong> Grünen, die <strong>der</strong>zeit<br />

Koalitionsverhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> ÖVP führen, will, dass<br />

<strong>der</strong> U-Ausschuss „mehrere Jahre“<br />

zurückschaut.<br />

Aufs Tapet gebracht hatten e<strong>in</strong>en<br />

U-Ausschuss die Neos. Die<br />

SPÖ hatte sich gesprächsbereit<br />

gezeigt, wollte aber erst e<strong>in</strong>mal<br />

die Son<strong>der</strong>sitzung zur Cas<strong>in</strong>o-<br />

Affäre abwarten. Sie wurde am<br />

Montag von SPÖ, Neos und Grüne<br />

geme<strong>in</strong>sam beantragt. SN, APA<br />

Grünen-Chef Kogler will Untersuchungen<br />

„mehrere Jahre zurück“.<br />

ÖVP-Klubchef Wög<strong>in</strong>ger will „SPÖ-<br />

Machenschaften“ untersuchen.<br />

tikherzen behängt wurde, war e<strong>in</strong>e Unterschriftenaktion<br />

„Rettet den Herzerlbaum“ die<br />

Folge. Diese nahm sich Bürgermeister Michael<br />

Ludwig <strong>der</strong>art zu Herzen, dass er e<strong>in</strong> Herz<br />

nahm und persönlich auf die Platane hängte.<br />

Jetzt ist er wie<strong>der</strong> herzig, <strong>der</strong> Herzerlbaum.<br />

Und bildet den romantisch-stimmungsvollen<br />

H<strong>in</strong>tergrund für Bussiplatz Nr. 1.<br />

Aber was, so werden Sie jetzt fragen, hat das<br />

alles mit <strong>der</strong> türkis-grünen Koalition zu tun?<br />

Nun: Bussiplatz Nr. 1 <strong>in</strong>kl. Herzerlbaum liegt<br />

exakt auf halbem Wege zwischen den Büros<br />

von Sebastian Kurz und Werner Kogler. Das<br />

kann ke<strong>in</strong> Zufall se<strong>in</strong>. Dort und nur dort werden<br />

<strong>der</strong> türkise und <strong>der</strong> grüne Pr<strong>in</strong>z also mit<br />

e<strong>in</strong>em romantisch-stimmungsvollen Bussi Nr. 1<br />

ihre Zusammenarbeit besiegeln.<br />

PS: Werden aus geküssten Pr<strong>in</strong>zen eigentlich<br />

Frösche? O<strong>der</strong> gar Unken?<br />

was genau untersucht<br />

werden<br />

soll, da laufen<br />

die Me<strong>in</strong>ungen<br />

auch schon wie<strong>der</strong><br />

völlig ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Die ÖVP<br />

will etwa nur die<br />

„SPÖ-Machenschaften“<br />

<strong>in</strong> den Cas<strong>in</strong>os untersucht wissen,<br />

FPÖ und Grüne mehrere Jahre<br />

bei allen staatsnahen Betrieben und<br />

die SPÖ weiß noch nicht so recht.<br />

WWW.SN.AT/PURGERTORIUM<br />

BILD: SN/APA/ROLAND SCHLAGER<br />

BILD: SN/APA/ROBERT JÄGER<br />

Foto: FPÖ-TV<br />

697 Personen gefällt das.<br />

„Sozialpolitik“ à la Rot-Schwarz.


Nr. 47 Donnerstag, 21. November 2019<br />

g<br />

Kultur 15<br />

Mit <strong>der</strong> „Klima-Rettung“ zurück <strong>in</strong> den Kommunismus<br />

Mit „Fridays for Future“-Ikone Carola Rackete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zukunft ohne Marktwirtschaft und Demokratie<br />

Carola Rackete hat sich mit ihrer<br />

Verletzung <strong>in</strong>ternationalen Seerechts<br />

<strong>in</strong> die Köpfe <strong>der</strong> deutschen<br />

Klimaschutzbewegung geschippert.<br />

Jetzt hat sie e<strong>in</strong> Buch vorgelegt,<br />

das den „Kampf für‘s Klima“<br />

als Aufhänger hat, aber im Kern<br />

auf e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung unseres politischen<br />

Systems und unserer Gesellschaft<br />

abzielt. Und zwar h<strong>in</strong> zu jenem<br />

System, das Europa seit 1989<br />

überwunden zu haben glaubte.<br />

Klimakampf ist Klassenkampf<br />

Mit dem Begriff „Klimagerechtigkeit“<br />

beschwören sie und ihre<br />

Mistreiter e<strong>in</strong>en neuen Klassenkampf<br />

herauf. Sie schlägt nicht<br />

nur Höchst- und M<strong>in</strong>destlöhne<br />

vor, son<strong>der</strong>n auch höhere Steuern<br />

für „die Reichen“, e<strong>in</strong> Verbot von<br />

Werbung und ganz generell e<strong>in</strong>e<br />

Ökonomie des „Postwachstums“.<br />

Ke<strong>in</strong>e Produktion von Waren, die<br />

von den Menschen nachgefragt<br />

werden, son<strong>der</strong>n nur noch, was <strong>der</strong><br />

Umsetzung dieser neokommunistischen<br />

Planspiele dient. Eigentlich<br />

erstaunlich, wenn man bedenkt,<br />

welches umweltpolitische Desaster<br />

<strong>der</strong>artige planwirtschaftliche Experimente<br />

bisher angerichtet haben<br />

o<strong>der</strong> – siehe Ch<strong>in</strong>a – noch immer<br />

anrichten.<br />

Daher verwun<strong>der</strong>t es nicht, dass<br />

Rackete nichts auf Naturwissenschafter<br />

o<strong>der</strong> gar Klimaforscher<br />

hält, son<strong>der</strong>n sich auf die Psycholog<strong>in</strong>nen<br />

wie etwa Jane Morton<br />

beruft, die zu den Köpfen <strong>der</strong> Radikalgruppierung<br />

„Ext<strong>in</strong>ction Rebellion“<br />

zählt.<br />

Als erstes fällt dem „Notfall<br />

Klimarettung“ natürlich die Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />

zum Opfer. Wer<br />

dem Alarmismus von Rackete &<br />

Co nicht folgt, hat se<strong>in</strong> Recht darauf<br />

verwirkt. Kritik o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ungen werden nicht mehr<br />

akzeptiert, den „Klimarettern“ ist<br />

alternativlos zu gehorchen. Die<br />

„Moral“ ersetzt das Denken.<br />

So werden dementesprechend<br />

zustimmende Stimmen wie <strong>der</strong> des<br />

Foto: Facebook/Offenes Antikapitalistisches Klimatreffen München<br />

„Club of Rome“ <strong>in</strong> Bibelhöhe gehalten,<br />

obwohl sich dessen „Grenzen<br />

des Wachstum“ von 1972 als<br />

Alarmismus entpuppt haben, etwa<br />

dass im Jahr 2000 die Ölvorräte<br />

<strong>der</strong> Welt aufgebraucht seien. Jetzt<br />

hat <strong>der</strong> Club das Weltuntergangsszenario<br />

auf 2050 verschoben.<br />

Bitterböse, aber logisch konsequent<br />

anhand ihrer Aussagen, bewertet<br />

die „Neue Zürcher Zeitung“<br />

das Buch als Werk e<strong>in</strong>er „wohlstandsverwahrlosten<br />

Neomarxist<strong>in</strong>“.<br />

ar.<br />

Carola Rackete<br />

Handeln statt Hoffen –<br />

Aufruf an die letzte Generation<br />

Droemer 2019<br />

Euro 16,-<br />

TopTipp: Brandneu und ziemlich heiß<br />

Um nur e<strong>in</strong>en heißen Euro kann man auf das Lotto Ziehungsergebnis setzen<br />

und bis zu 75.000 Euro gew<strong>in</strong>nen.<br />

TopTipp ist <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Lotto Tipp, bei<br />

dem Spielteilnehmer auf die Zahlen, die<br />

bei <strong>der</strong> Lotto Ziehung gezogen werden,<br />

tippen. Im Gegensatz zu e<strong>in</strong>em Lotto<br />

Tipp versucht man hier nicht, die „6<br />

Richtigen“ vorauszusagen, son<strong>der</strong>n<br />

setzt auf e<strong>in</strong>zelne Zahlen (bis zu fünf)<br />

<strong>der</strong> Lotto Ziehung, die Zusatzzahl wird<br />

hierbei nicht berücksichtigt. Um zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

müssen alle getippten Zahlen<br />

gezogen werden. TopTipp ist e<strong>in</strong> eigenes<br />

Spiel, für die Teilnahme muss man<br />

nicht Lotto gespielt haben. <strong>Der</strong> Preis pro<br />

Tipp beträgt 1 Euro.<br />

TopTipp bietet attraktive Fixquoten, man<br />

muss se<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n also nicht mit an<strong>der</strong>en<br />

Gew<strong>in</strong>nern im selben Rang teilen.Es kann aus 5 Tipparten (1er Tipp, 2er Tipp, 3er Tipp, 4er Tipp o<strong>der</strong> 5er<br />

Tipp) gewählt werden, man bestimmt damit Gew<strong>in</strong>nwahrsche<strong>in</strong>lichkeit und Gew<strong>in</strong>nhöhe selbst. <strong>Der</strong> Hauptgew<strong>in</strong>n<br />

– fünf richtige Zahlen – beträgt 75.000 Euro.<br />

Bonustipps s<strong>in</strong>d bei TopTipp als zusätzlicher Gew<strong>in</strong>nrang <strong>in</strong>tegriert. Je<strong>der</strong> siebente österreichweit gespielte<br />

Tipp erhält e<strong>in</strong>en BonusTipp, den man ab <strong>der</strong> nächsten Runde e<strong>in</strong>lösen kann.<br />

Wer nicht die eigenen Wunschzahlen ankreuzen möchte, hat auch bei TopTipp die Möglichkeit, se<strong>in</strong> Glück<br />

mittels Quicktipp zu versuchen.<br />

Anzeige<br />

Foto: Victor Jim Moye-Noza<br />

Wie<strong>der</strong> da: <strong>Der</strong> Rubbellos „Adventkalen<strong>der</strong>“<br />

Gew<strong>in</strong>ne bis zu 100.000 Euro und e<strong>in</strong> Geschenkebonus<br />

<strong>Der</strong> Adventkalen<strong>der</strong> zum Rubbeln zählt seit Jahren zu den Fixpunkten<br />

im Sortiment von Rubbellos. Und weil Vorfreude bekanntlich<br />

die schönste Freude ist, können sich Rubbelfans und solche, die<br />

es noch werden wollen, auch heuer wie<strong>der</strong> mit dem beliebten „Adventkalen<strong>der</strong>“<br />

die Wartezeit auf den Heiligen Abend verkürzen.<br />

Unter 24 Rubbelflächen stecken drei Hauptgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Höhe von<br />

100.000 Euro sowie viele weitere vorweihnachtliche Geldgeschenke<br />

von 3 Euro bis 5.000 Euro. Und das Beste daran, je<strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong><br />

gew<strong>in</strong>nt! Mit dem Geschenkebonus <strong>in</strong> Form von drei kle<strong>in</strong>en Päckchen,<br />

hat man die Chance zusätzlich 10 x 1.000 Euro zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>Der</strong> „Adventkalen<strong>der</strong>“ von Rubbellos ist <strong>in</strong> allen Annahmestellen <strong>der</strong><br />

Österreichischen Lotterien zum Preis von 7 Euro erhältlich.<br />

Ab 1. Dezember lädt auch e<strong>in</strong> Riesen-Adventkalen<strong>der</strong> auf dem Wiener<br />

Rathausplatz zum Rubbeln e<strong>in</strong>. Bis 23. Dezember kann man hier 3 x<br />

täglich bis zu 200 Euro gew<strong>in</strong>nen. Die Österreichischen Lotterien spenden<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Gew<strong>in</strong>nspiels pro Teilnahmekarte e<strong>in</strong>en Euro an<br />

den e.motion – Lichtblickhof.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

E<strong>in</strong>e Welt <strong>der</strong> Angst und <strong>der</strong> permanenten Überwachung<br />

D<strong>in</strong>ghofer Symposium 2019 zu „30 Jahre Ende des real existierenden Sozialismus“<br />

Das diesjährige „D<strong>in</strong>ghofer-Symposium“<br />

befasste sich mit<br />

dem Ende des Kommunismus und<br />

<strong>der</strong> damit e<strong>in</strong>hergehenden Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung<br />

Europas. Zu dem<br />

Titel „30 Jahre Ende des real existierenden<br />

Sozialismus“ konnte <strong>der</strong><br />

Gastgeber, <strong>der</strong> Dritte Nationalratspräsident<br />

Norbert Hofer, mit persönlichen<br />

Er<strong>in</strong>nerungen aufwarten.<br />

„Es war überall die Angst zu<br />

spüren, die <strong>der</strong> Bürger und die<br />

des Staates, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> auffälligen<br />

Präsenz von Volkspolizisten<br />

<strong>in</strong> Uniform und Beamten <strong>in</strong> zivil<br />

ausdrückte“, erläuterte er se<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an e<strong>in</strong>en Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

ehemaligen DDR.<br />

Er mahnte aber auch, dass es<br />

Entwicklungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

Deutschland und <strong>in</strong> Ansätzen auch<br />

<strong>in</strong> Österreich gebe, die dieses „System<br />

<strong>der</strong> Gleichschaltung“ über das<br />

Me<strong>in</strong>ungsdiktat wie<strong>der</strong> zu beleben<br />

versuchen.<br />

Hofer er<strong>in</strong>nerte auch daran, dass<br />

vor 101 Jahren vor dem Parlament<br />

<strong>in</strong> Wien die Erste Republik<br />

ausgerufen und Österreich damit<br />

e<strong>in</strong> demokratischer Staat wurde.<br />

Führend dabei <strong>der</strong> Namensgeber<br />

des Symposiums, Franz D<strong>in</strong>ghofer,<br />

<strong>der</strong> dritte Präsident <strong>der</strong> damaligen<br />

Nationalversammlung. Das<br />

D<strong>in</strong>ghofer-Institut hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, wissenschaftliche<br />

Forschung und wissenschaftliche<br />

Lehre zu Fragen <strong>der</strong> nationalen<br />

sowie <strong>in</strong>ternationalen Politik<br />

zu betreiben. E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en<br />

Schwerpunkt stellen Forschungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Grundpr<strong>in</strong>zipien<br />

<strong>der</strong> Verfassung dar.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

wurde Prof. Dr. Werner Schlake die<br />

Franz-D<strong>in</strong>ghofer-Medaille für Verdienste<br />

um die Wissenschaft verliehen.<br />

Für die deutsche Wochenzeitung<br />

„Junge Freiheit“ nahm <strong>der</strong>en<br />

Grün<strong>der</strong> und Chefredakteur Dieter<br />

Ste<strong>in</strong> den Franz-D<strong>in</strong>ghofer-Medienpreis<br />

entgegen.<br />

Fotos: NFZ<br />

Im Dachfoyer <strong>der</strong> Hofburg, dem Ausweichquartier des Parlaments,<br />

wurden die Preisträger (Dieter Ste<strong>in</strong>, Bild unten, Mitte) ausgezeichnet.

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