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Griaß di' Allgäu Sommer 2018

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<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> ERLEBNISMAGAZIN<br />

WANDERN | RADELN | WELLNESS | BRAUCHTUM | REZEPTE<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2018</strong> / Nr. 1<br />

* Guten Tag <strong>Allgäu</strong><br />

<strong>Griaß</strong> di’ *<br />

<strong>Allgäu</strong><br />

LAND | LEUTE | BERGE<br />

NEU<br />

ERLEBNISMAGAZIN<br />

AUS DEM ALLGÄU<br />

Umweltfreundlich<br />

Mit der E-Kutsche<br />

zum Märchenschloss<br />

Familienspaß<br />

Wandertrilogie: Pfiffige<br />

Touren für Kinder<br />

Exklusiv-Interview<br />

Reinhold Messner dreht<br />

Film über einen <strong>Allgäu</strong>er<br />

Zeit<br />

Kraftvoll<br />

Besuch im Tobel<br />

Kunstvoll<br />

Frisör für Kühe<br />

Reizvoll<br />

Auf dem Lechweg<br />

zum<br />

Durchatmen<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2018</strong><br />

Nr. 1 | 5,90 €<br />

Österreich 6,60 € | Schweiz 8,30 Sfr<br />

Italien 6,60 € | BeNeLux 6,90 €<br />

Rezepte,<br />

Tipps coole<br />

Drinks<br />

&


100 % <strong>Allgäu</strong>er Früchte<br />

Keinerlei Zusatzstoffe<br />

Ohne Zuckerzusatz


Titelfoto: Unterwegs am Schrecksee, nahe Hinterstein; Foto imago/Westend61. Weitere Fotos: Ralf Lienert, Rolf Brenner, Arne Schultz<br />

&<br />

SEHNSUCHT NACH<br />

Natur<br />

Es ist schon erstaunlich. Da leben wir in einer globalen<br />

Welt, in der täglich gemailt, gechattet und geappt<br />

wird. Ohne Handy aus dem Haus zu gehen? Für die<br />

meisten unvorstellbar bis unerträglich. Andererseits<br />

gibt es immer mehr Menschen, die Nostalgie lieben.<br />

Die es zurück zur Natur zieht, zum Wandern oder Radeln<br />

und auch zum Überleben in der Wildnis.<br />

Der Heimatbegriff erlebt eine Renaissance, und wenn<br />

die Heimat in einer intakten Natur liegt – umso besser.<br />

Womit wir mitten im <strong>Allgäu</strong> sind. „Irgendwo im<br />

Nirgendwo – Zurück zum Wesentlichen“ heißt unsere<br />

Reportage ab Seite 24, die vom Überleben in der<br />

Wildnis erzählt. Entsprechende Kurse sind oft ausgebucht<br />

– nicht nur von Stadtmenschen.<br />

Um ein Erleben der Natur geht es bei der Wanderung<br />

durch den Eistobel bei Maierhöfen (Seite 74) oder in<br />

der Geschichte entlang des Lechwegs (Seite 34, siehe<br />

Heimat<br />

Foto oben). Auf 125 Kilometern führt er von Warth<br />

bis nach Füssen und hat seit der Eröffnung nicht nur<br />

Tausende von Wanderer begeistert, sondern auch manchem<br />

Gastwirt finanziell das Überleben ermöglicht.<br />

Natürlich kommen nicht nur Wanderer in unserer<br />

neuen Ausgabe auf ihre Kosten. Wir verraten, wo<br />

die älteste Mühle Bayerns steht, wo Herzen der Pferdefreunde<br />

höher schlagen und wie ein „kuhler“ Typ<br />

Kühe frisiert. Exklusiv gibt‘s ein Interview mit Bergsteiger-Guru<br />

Reinhold Messner.<br />

Wir basteln eine pfiffige Strandtasche, mixen Drinks<br />

oder empfehlen, wie Sie Ihren Picknick-Korb füllen.<br />

Viel Spaß beim Blättern und Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

Freddy Schissler<br />

Unsere Autoren<br />

BETTINA BUHL Das Fazit unserer<br />

Autorin nach dem Termin im Eistobel:<br />

Die Natur kann atemberaubend sein –<br />

speziell im <strong>Allgäu</strong>, ihrer Heimat.<br />

ALEXANDRA DECKER Wir wollten den Termin<br />

der Nesselwanger Reiterspiele unbedingt<br />

mit einer Expertin und Pferdeliebhaberin besetzen –<br />

und haben sie gefunden.<br />

NICOLA FÖRG Für skurrile Storys hatte die<br />

erfolgreiche Krimiautorin schon immer ein Näschen.<br />

Für unser Magazin hat sie sich mit einem<br />

„kuhlen“ Kuh-Frisör getroffen.<br />

INGRID GROHE Die mit dem Titel „Journalistin<br />

des Jahres“ ausgezeichnete Westallgäuerin<br />

liebt ihre Heimat – und erklärt, was man im<br />

Landkreis Lindau unbedingt sehen muss.<br />

SILKE LORENZ Unsere Reporterin hat die Idylle<br />

pur im Unterallgäu gefunden – mit der Katzbrui Mühle.<br />

Ob dort nun ihr neues Zuhause ist?<br />

Wer weiß…<br />

CHRISTIAN MÖRKEN Wer zuletzt den Fernwanderweg<br />

E5 gemeistert hat, langweilt sich bei Tagestouren?<br />

Von wegen. Unser Reporter war begeistert<br />

auf Familien-Wanderwegen unterwegs.<br />

ANDRE PAUL Nicht mehr „sauer“ sein<br />

wollte unser Autor – und entschloss sich zu<br />

einer Basenfasten-Kur. Der neue Renner<br />

für gesundheitsbewusste Menschen.<br />

ISABELLE REINHARDT Es war so etwas wie Liebe auf den<br />

ersten Blick, als unsere Reporterin vor Rocky Docky stand,<br />

dem Landsitz für die Seele. Dass dieses Haus in Wollmuths<br />

1993 noch eine Ruine war? Unvorstellbar für sie.<br />

CHRISTIAN SCHREIBER Lockt das Abenteuer,<br />

ist unser Reporter stets dabei. Dieses Mal meldete<br />

er sich für eine Story in unsem Magazin zu einem<br />

Überlebenstraining an – und überlebte es.<br />

ANNE-SOPHIE SCHUHWERK Es gibt unangenehmere<br />

Termine: Einen Tag in der Brauerei Schäffler zu verbringen,<br />

kann sehr spannend sein. Und bringt Stimmung und<br />

Kreislauf in Schwung, hat unsere Reporterin festgestellt.<br />

TOBIAS SCHUHWERK Der preisgekrönte Reporter schreibt<br />

nicht nur tolle Geschichten, er liebt auch gutes Essen. In<br />

einer Story über kultige Kässpatzen auf dem Kemptener<br />

Wochenmarkt durfte er beide Bereiche abdecken.<br />

FREDERIK SCHISSLER Beim Messner-Interview haben<br />

wir bewusst einen Autor gesucht, der eher selten wandert.<br />

Ob es der Kletter-Guru geschafft hat, ihn von der Bergwelt<br />

zu begeistern? Wir werden künftig ein Auge <strong>Griaß</strong> darauf di’ <strong>Allgäu</strong> haben. | 3


44<br />

34<br />

82<br />

24<br />

68<br />

<strong>Allgäu</strong> aktiv<br />

~ 24 ~<br />

Zurück zum Wesentlichen<br />

Wie überlebt man in der Wildnis?<br />

Wir haben einen Kurs besucht.<br />

~ 32 ~<br />

Ungewöhnliches Trio<br />

Die Farben Blau, Gelb, Orange<br />

signalisieren: Hier gibt‘s was zu erleben.<br />

~ 34 ~<br />

Der letzte Wilde<br />

Weitwandern mit Spaß und ohne<br />

Grenzen – das bietet der Lechweg.<br />

~ 44 ~<br />

Mei Huimat<br />

Nicoles Tipp: Rauf aufs Rubihorn und<br />

vorbei am idyllischen Gaisalpsee.<br />

~ 46 ~<br />

Triathlon für Genießer<br />

Laufen, Essen, Trinken:<br />

Bier-Käse-Wanderung im Ostallgäu.<br />

<strong>Allgäu</strong> tut gut<br />

~ 52 ~<br />

Schluss mit sauer<br />

Fastenkur: So bringt man den<br />

Basen-Säure-Haushalt ins Gleichgewicht.<br />

~ 62 ~<br />

Erst radeln, dann einkehren<br />

Kulinarische und kulturelle<br />

Überraschungen auf Radrunde <strong>Allgäu</strong>.<br />

~ 68 ~<br />

Magischer Ort<br />

Am Hopfensee sind die Kräfte<br />

der Natur besonders intensiv zu spüren.<br />

<strong>Griaß</strong> di´ online<br />

<strong>Allgäu</strong> genießen<br />

~ 74 ~<br />

Steile Schluchten & Secco<br />

Wasserfälle, Strudellöcher und Wein:<br />

Einmalige Wanderung im Eistobel.<br />

~ 78 ~<br />

Süffig und bodenständig<br />

Brauerei Schäffler: Zum Jubiläum<br />

gibt es neue Bier-Kreationen.<br />

~ 82 ~<br />

Kultige Kässpatzen<br />

Auf dem Kemptener Wochenmarkt<br />

ist ein alter Citroen HY der Renner.<br />

~ 90 ~<br />

Philosophie in weiß & rot<br />

Im Hotel Sonnenhof kann der Gast<br />

zwischen 850 Weinsorten auswählen.<br />

4 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

www.griassdi-allgaeu.de<br />

www.facebook.com/<br />

griassdi.allgaeu.magazin


118<br />

52<br />

154<br />

138<br />

114<br />

<strong>Allgäu</strong> entdecken<br />

~ 96 ~<br />

„Kuhler“ Frisör<br />

Tobias Guggemos macht Kühe hübsch:<br />

Frisieren, shampoonieren, schneiden.<br />

~ 100 ~<br />

Abenteuer Natur<br />

Hohe Berge, sanfte Hügel und<br />

viel Wasser auf der Wandertrilogie.<br />

~ 110 ~<br />

Hier wird Zeit geschenkt<br />

Erholung und innere Einkehr auf<br />

dem Ge(h)zeitenweg in Nesselwang.<br />

~ 114 ~<br />

Zauberhaftes Wunderland<br />

Burghalde in Kempten wird mit Leben<br />

erfüllt: Märchen für die ganze Familie.<br />

<strong>Allgäu</strong> heimatlich<br />

~ 118 ~<br />

Märchen namens Katzbrui<br />

Ein versteckt gelegener Weg führt<br />

zur ältesten Kornmühle Bayerns.<br />

~ 124 ~<br />

Wie beim Bergdoktor<br />

Schwarzer Adler: Frühstück am See.<br />

1. Foto-Workshop mit toller Bilanz.<br />

~ 138 ~<br />

Feiern & schlemmen<br />

Viele <strong>Allgäu</strong>er Orte leben ihre<br />

Geschichte und bieten große Feste.<br />

~ 142 ~<br />

Die spinnen, die Römer!<br />

Kempten in Jubiläumslaune. Viel los<br />

in der größten Stadt des <strong>Allgäu</strong>s.<br />

<strong>Allgäu</strong> sportlich<br />

~ 146 ~<br />

Tiger & Batzi<br />

In Nesselwang lockt ein Spektakel<br />

mit zahlreichen Vierbeinern.<br />

~ 150 ~<br />

Die steckt alles ein<br />

Pfiffige Strandtasche zum Selbermachen.<br />

Wir verraten, wie es geht.<br />

~ 154 ~<br />

Maestro der Berge<br />

Reinhold Messner im Interview:<br />

Er plant Kinofilm über einen <strong>Allgäu</strong>er.<br />

<strong>Allgäu</strong> Standards<br />

~ 8 ~ Neue Serie 24 Stunden unterwegs (Landkreis Lindau)<br />

~ 66 ~ Essen Fernsehkoch Christian Henze empfiehlt<br />

~ 86 ~ Trinken Cooles „Gsöff“ für den <strong>Sommer</strong><br />

Back-Tipp Was Leckeres vom Land ~ 108 ~<br />

Kolumne Nicola Förg – Arbeitslos ~ 152 ~<br />

<strong>Allgäu</strong>-Karte Gewinnspiel / Impressum ~ 158/162<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 5


<strong>Allgäu</strong><br />

Wussten Sie, dass … die Region eine imposante Bergwelt mit knapp 80 Gipfeln präsentiert,<br />

die mindestens eine Höhe von 2000 Metern aufzuweisen haben? Und dass einem manches<br />

Mal der Atem stockt vor Begeisterung – wie hier bei diesem Foto? Aber keine Angst, Sie dürfen<br />

beruhigt weiteratmen. Der junge Mann ist wieder heil auf dem Boden der Tatsachen gelandet.<br />

Seine Aktion oberhalb des Prinz Luitpold Hauses bei Hinterstein (nahe der nördlichen<br />

Fuchskarspitze) war in doppelter Hinsicht ein Wagnis. Einerseits hatte es der Sprung in sich,<br />

andererseits sehen Sie auf dem Foto den Fotografen, der das beeindruckende Bild mithilfe einer<br />

Fernbedienung selbst von sich machte. Im Hintergrund ist die markante Höfats zu sehen.<br />

Foto: Alexander Fuchs


ALLGÄU | Dahoim<br />

Reise durchs Westallgäu<br />

Fast wie<br />

inItalien<br />

Der Landkreis Lindau geizt nicht mit seinen Schätzen:<br />

Sonne, Käse, Wein und Wasser. Eiszeitgletscher haben die Landschaft<br />

geformt und bei ihrem Rückzug Höhenzüge und witzige,<br />

kamelhöckerartige Drumlin-Hügel hinterlassen.<br />

Und es lockt das „Schwäbische Meer“.


Neue<br />

Serie<br />

24 Stunden<br />

unterwegs<br />

Dahoim | ALLGÄU<br />

Foto: Marcus Hofmann 7 getty-images.de


ALLGÄU | Dahoim<br />

Prachtvoll: Die Treppe zum Alten Rathaus<br />

in Lindau. Auf der Seite zuvor<br />

leuchtet die Hafeneinfahrt von Lindau.<br />

10 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Dahoim | ALLGÄU<br />

TEXT Ingrid Grohe | FOTOS Matthias Becker<br />

Fotos: panthermedia.net (1); Rostislav_Sedlacek, redstallion / getty-images.de (2)<br />

Hoch hinauf auf sonnige Höhen, und tief hinunter<br />

in schattige Tobel. Einkehr auf gastlichen Alpen,<br />

Genussbesuche bei Obst- und Weinbauern.<br />

Schweißtreibender Spaß auf Mountainbike-Trails<br />

und Bergpfaden, Tiefenentspannung am und im blauen See. Fast<br />

möchte an Italien denken, wer von den Vorzügen des Landkreises<br />

Lindau, mit 323 uadratkilometern zweitkleinster Landkreis<br />

Bayerns, hört. Und damit liegt er nicht ganz falsch. Begeben wir<br />

uns auf einen Streifzug durch einen Landstrich, der nicht geizt<br />

mit seinen Schätzen: Sonne, Käse, Wein und<br />

Wasser.<br />

Eiszeitgletscher haben die Landschaft<br />

des Landkreises Lindau geformt, bei ihrem<br />

Rückzug hinterließen sie Höhenzüge und<br />

witzige, kamelhöckerartige Drumlin-Hügel.<br />

Zwischen ihnen schlängeln sich Bäche und Flüsse hindurch, sie<br />

alle fließen in Richtung Bodensee, der sein Wasser am westlichen<br />

Ende in den Rhein ausgießt.<br />

Das Wasser ist unser Begleiter auf der Fahrt durch den Landkreis,<br />

die uns malerische Marktflecken und schmucke Dörfer<br />

streifen und abenteuerliche Wanderungen erleben lässt und<br />

schließlich am Bodensee endet, jenem Boten des Südens, dessen<br />

mildes Klima die Magnolien schon früh im Jahr aufblühen lässt.<br />

Diese charaktervolle Region erstreckt sich über zwei Höhenstufen,<br />

die sich in Klima und Bewirtschaftung deutlich unterscheiden:<br />

das von Milchviehwirtschaft geprägte Westallgäu sowie das<br />

Bodenseeufer mit seinem Hinterland, in dem die Bauern Obst<br />

ernten und Wein keltern.<br />

Das Wasser ist unser<br />

ständiger Begleiter.<br />

Beginnen wir ganz oben, im Nordwesten. Der höchste Punkt<br />

des Landkreises liegt auf 1100 Metern über dem Meeresspiegel in<br />

der Gemeinde Stiefenhofen. Diese Gegend ist Bergland, bewacht<br />

von der nördlichen Alpenkette, bevölkert von Bergbauern, die auf<br />

steilen Weiden und Wiesen Futter für ihre Kühe und Rinder finden.<br />

Die Westallgäuer Bauern liefern ihre Milch überwiegend an<br />

große Molkereien, ein Teil aber auch an kleine Genossenschaftssennereien,<br />

die nach alter Tradition Käse daraus herstellen. Im<br />

Westallgäu dürfen, zumindest in den wärmeren Monaten, viele<br />

Kühe auf den Weiden grasen; noch immer<br />

hält in Dörfern zuweilen ein Viehtrieb den<br />

motorisierten Verkehr auf. Andere Herden<br />

haben das ganze Jahr über Bewegung in großzügigen,<br />

modernen Lauf- und Offenställen.<br />

Wo es Bergbauern gibt, gibt es auch Alpen,<br />

auf denen ein Teil ihres Viehs den <strong>Sommer</strong> verbringt. Die vergleichsweise<br />

kleinen Alpen des Westallgäus lassen sich gemütlich<br />

erwandern, einige Hütten bieten Gästen flüssige Erfrischung und<br />

hausgemachte Speisen an.<br />

Oben bei Stiefenhofen entspringt der<br />

Wildbach Argen, der sich in den<br />

Maier-<br />

Nachbargemeinden<br />

höfen und Grünenbach so<br />

tief in die Endmoränenlandschaft<br />

des <strong>Allgäu</strong>s<br />

gräbt, dass hier eine wilde<br />

Schlucht, das Eistobel, entstanden<br />

ist (siehe auch<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 11


ALLGÄU | Dahoim<br />

Willkommen im Naturschutzgebiet:<br />

der Westallgäuer Eistobel.<br />

12 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Dahoim | ALLGÄU<br />

Skywalk <strong>Allgäu</strong>: In luftiger Höhe haben<br />

die Besucher einen gigantischen Ausblick.<br />

Im Westallgäu gibt es viele Kapellen. Hier ein<br />

Blick in die winzige Martinskapelle von Schalkenried.<br />

Fotos (3): panthermedia.net<br />

eigene Reportage S. 74). In diesem Naturschutzgebiet gibt es<br />

viel zu entdecken: Neben einer besonders reichen Tier- und Pflanzenwelt<br />

finden Naturfreunde auf einem dreieinhalb Kilometer<br />

langen, gesicherten Pfad aufregendes Wandervergnügen zwischen<br />

Wasserfällen, Felsblöcken, Strudellöchern und Felswänden.<br />

Eine Nummer kleiner, aber für Wanderer ebenso reizvoll ist<br />

die Hausbachklamm in der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg.<br />

Der Hauptort Weiler strahlt mit der stattlichen Pfarrkirche St.<br />

Blasius, dem schmucken Rathaus und behäbigen Gasthäusern<br />

noch immer die Würde des früheren Gerichtssitzes aus, das Westallgäuer<br />

Heimatmuseum vermittelt das Lebensgefühl<br />

der Menschen in früheren Zeiten.<br />

Vom Kirchplatz aus führt der Weg entlang<br />

des Hausbachs stromaufwärts über Stege,<br />

Brücken und Wurzelpfade. Ausdauernde erreichen<br />

das geschützte Wildrosenmoos mit<br />

seltenen Orchideen und Heilpflanzen und den sonnigen Ort<br />

Sulzberg, bereits in Österreich gelegen.<br />

Die Nachbarregionen <strong>Allgäu</strong> und Vorarlberg befruchten sich<br />

im Landkreis Lindau schon immer auf vielfältige Weise, zwischen<br />

Sulzberg, dem deutschen Oberreute und Weiler teilen sich<br />

weit verzweigte Wander- und Abenteuerwege und im Winter<br />

ein attraktives Loipennetz – immer mit viel Aussicht. Großen<br />

Aufwand betreibt diese Region, um ihre Naturschönheiten ansprechend<br />

zu präsentieren. Mit europäischem Fördergeld wurden<br />

Themenwege angelegt, deren Tafeln und Prospekte neben Tourinformationen<br />

viel Hintergründiges vermitteln, zum Beispiel zu<br />

den „Westallgäuer Wasserwegen“.<br />

Wo scheint die Sonne<br />

am längsten?<br />

Zwei Orte im Wettstreit<br />

Der Blick schweift von diesem Höhenzug aus hinüber zum<br />

Pfänderrücken, auf dem die kleinere der beiden Städte des Landkreises<br />

Lindau liegt: die Hutstadt Lindenberg. Die Zeit der florierenden<br />

Hutfabriken, die um 1900 aus dem früheren Markt die<br />

Stadt Lindenberg machten und ihr unter anderem eine imposante<br />

barocke Kirche mit zwei Türmen und Kuppel bescherten, ist<br />

längst vorbei. Erlebbar wird sie im 2014 eröffneten Deutschen<br />

Hutmuseum. Eingebaut in eine ehemalige Hutfabrik, lässt es die<br />

Geschichte der Stadt und des Huts lebendig werden. Die interaktive<br />

Präsentation ist in eine hochmoderne Museumsarchitektur<br />

eingebettet.<br />

Lindenberg befindet sich seit Jahren im<br />

Wettstreit mit Scheidegg, dem Nachbarort.<br />

Die Frage ist: Wo scheint die Sonne am<br />

längsten? Je nach Jahr und Wetterdienst<br />

durften sich beide bereits<br />

über den Titel „Sonnigster Ort Deutschlands“<br />

freuen – natürlich werben sie gerne<br />

mit dem Prädikat.<br />

Während Lindenberg seit dem<br />

Niedergang der Hutindustrie<br />

Steuereinnahmen vor allem von<br />

einer Niederlassung der Firma Liebherr-Aerospace<br />

bezieht, verdient der<br />

Kneipp- und heilklimatische Kurort<br />

Scheidegg an seinen Kurkliniken.<br />

Mancher ehemalige Kurgast hat<br />

sich in diesem freundlichen<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 13


ALLGÄU | Dahoim<br />

14 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Dahoim | ALLGÄU<br />

Fotos: Astrid860 / getty-images.de; panthermedia.net<br />

Dorf schon eine Ferienwohnung gekauft – und diese später<br />

zum Hauptwohnsitz gemacht. Scheidegg bietet nicht nur Erholung<br />

für den Leib, sondern auch Erbauung für die Seele. Die<br />

evangelische Gemeinde betreibt hier ein Pilgerheim als Etappenziel<br />

auf dem Jakobsweg, das geistliche Angebot reicht vom<br />

Abendliedersingen auf dem aussichtsreichen Kreuzberg bis hin<br />

zum ökumenischen Kapellenweg, der zu reizvollen kleinen Gotteshäusern<br />

in idyllischen Weilern führt. Als Beispiele seien die<br />

winzige Martinskapelle von Schalkenried genannt, durch deren<br />

Tür erwachsene Besucher nur in gebückter Haltung treten können,<br />

und die Ulrichskapelle, deren benachbarter uelle Heilkräfte<br />

gegen Augenleiden nachgesagt werden.<br />

Weniger beschaulich, dafür spektakulär ist der Skywalk <strong>Allgäu</strong>.<br />

Der Baumwipfelpfad zieht sich als 540 Meter lange, von<br />

Stahlmasten getragene Hängebrückenkonstruktion<br />

auf bis zu 40 Metern über dem Boden<br />

durch den Wald. Der Besucher blickt von hier<br />

oben über das Westallgäu, den Bodensee und<br />

den Bregenzerwald. Der Landkreis Lindau<br />

liegt ihm zu Füßen.<br />

Wer dem Lockruf des „Schwäbischen Meers“, also des Bodensees,<br />

folgen möchte, muss von Scheidegg kommend eine Stufe<br />

überwinden. Über sieben Kehren und mit bis zu neun Prozent<br />

Steigung schlängelt sich die Straße durchs Rohrach 400 Höhenmeter<br />

bergab. Auf dieser Serpentinenstrecke erreicht man den<br />

unteren Landkreis und die Stadt Lindau, deren historischer Kern<br />

als Insel im Bodensee ruht. Spaziergänge auf der Lindauer Insel<br />

führen durch charmante mittelalterliche Gassen über lauschige<br />

Plätze mit imposanten Bürgerhäusern und enden immer am Wasser:<br />

in den beschaulichen Parks der Hinteren Insel, von denen aus<br />

Einheimische und Gäste in den See steigen und ein paar Runden<br />

schwimmen, am Hafen, wo Leuchtturm und bayerischer Löwe<br />

die Einfahrt der Schiffe bewachen, oder beim modernen Rundbau<br />

der Spielbank, die wie die vielen Promenadenhotels eine<br />

sonnige Terrasse bereithält. Eisdielen, Straßenkünstler, Nippes-<br />

Läden: Lindau fühlt sich an wie Urlaub. Lohnenswert ist es, eines<br />

der Ausflugs- oder Tretboote zu besteigen: Vom Wasser aus lässt<br />

Am Endpunkt der Fahrt<br />

gibt‘s als Belohnung<br />

einen Weißburgunder.<br />

sich die Schönheit des zwischen Hügeln und Bergen eingebetteten<br />

und unter Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeteilten<br />

Sees am besten erfassen.<br />

An den sanften Hängen der westlichsten Gemeinden des Landkreises<br />

Lindau, Wasserburg, Bodolz und Nonnenhorn, haben<br />

Bauern Weinberge und Obstgärten angelegt, in denen Beeren,<br />

Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Weintrauben gedeihen. Die<br />

Weißweine vom bayerischen Bodenseeufer werden von immer<br />

mehr Feinschmeckern geschätzt und immer ausgefallener präsentiert.<br />

Ein traumhafter Ort der Weinkultur entstand vor drei<br />

Jahren in Wasserburg, wo sich das Weingut Schmidt auf einem<br />

kleinen Hügel quasi neu erfand: Zwei Vorarlberger Architekten<br />

entwarfen für den Winzer ein modernes Wirtschaftsgebäude mit<br />

Ausschank und Terrasse – und erhielten bereits mehrere Preise<br />

für die herausragende Gestaltung des weithin<br />

sichtbaren Holzbaus.<br />

Am Endpunkt unserer Fahrt durch den<br />

Landkreis angekommen, auf 400 Metern<br />

über dem Meeresspiegel, genießen wir beim<br />

Weingut Schmidt am Spätnachmittag ein<br />

Glas Weißburgunder, beobachten die Sonne, wie sie in den<br />

schimmernden See einzutauchen scheint, während sie<br />

Richtung Konstanz untergeht,<br />

und lassen gedankenverloren im<br />

letzten Licht den Blick<br />

in die Ferne schweifen,<br />

hin zu den Appenzeller<br />

Hügeln am<br />

gegenüberliegenden<br />

Schweizer Seeufer.<br />

Schöner könnte auch<br />

ein Abend in Italien<br />

nicht sein.<br />

Im Weingut Schmidt<br />

lässt unsere Autorin<br />

eine schöne Dienstreise<br />

ausklingen.<br />

HIERLHOF<br />

GASTFREUNDSCHAFT AM ALPSEE<br />

Seestraße 3 • 87509 Bühl am Alpsee<br />

Telefon 0 83 23 / 98 71 89<br />

info@hierlhof.de • www.hierlhof.de<br />

Zwei Minuten zum See,<br />

die Berge direkt vor der Nase<br />

(Wander-, Berg- und Radtouren)<br />

10 Zimmern und 5 Apartments<br />

und ein Luxus-Chalet<br />

hundertjähriges Altholz mit<br />

neuen, hochwertigen Materialen<br />

reichhaltiges Frühstücksbüfett<br />

aus regionalen Produkten<br />

Komfort, Wohlfühlen und<br />

Entspannung<br />

Kleiner, aber feiner Saunabereich


4<br />

7 5<br />

6<br />

0<br />

Zahlen<br />

1<br />

2<br />

9<br />

8<br />

3<br />

lügen nicht<br />

Natürlich sollte man das <strong>Allgäu</strong><br />

visuell erleben; man muss es vor Ort spüren<br />

und bestenfalls auch genießen. Auf dieser<br />

Doppelseite gibt’s ein anderes <strong>Allgäu</strong>-Erlebnis –<br />

eines in Zahlen, zwischen 0 und 9.<br />

2.304<br />

Mit dieser Zahl an Sonnenstunden pro Jahr war die<br />

Gemeinde Scheidegg im Westallgäu einst Spitzenreiter in einer<br />

Tabelle, die der Deutsche Wetterdienst jährlich erstellt.<br />

8,90<br />

8,90<br />

12.600.000<br />

In Worten: 12,6 Millionen Übernachtungen<br />

im Jahr verzeichnete zuletzt das <strong>Allgäu</strong> –<br />

das ist Rekord! Zudem bleiben die Gäste<br />

durchschnittlich länger in der<br />

Region als früher.<br />

Euro kostete zuletzt die<br />

Maß Bier auf der <strong>Allgäu</strong>er<br />

Festwoche. Ob es dieses<br />

Jahr eine Erhöhung gibt?<br />

Eine Entscheidung war bis<br />

Redaktionsschluss noch nicht<br />

gefallen. Die Festwoche<br />

dauert heuer vom 10.<br />

bis 19. August.<br />

Fotos: panthermedia.net<br />

16 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


406Meter<br />

4 8 7 0<br />

5<br />

6<br />

3<br />

21 9<br />

beträgt die Spannweite der<br />

„highline 179“ bei Reutte (Tirol) und unweit<br />

von Füssen. Sie gehört zu den längsten<br />

Fußgängerhängebrücken der Welt.<br />

172<br />

Tage lebte einst König Ludwig II.<br />

in seinem Märchenschloss auf<br />

Neuschwanstein. Dann starb der<br />

bayerische Monarch. Heute besuchen<br />

rund 1,5 Millionen Menschen dieses<br />

berühmte Schloss.<br />

15<br />

vor Christi<br />

die Geschichte Kemptens reicht mindestens bis in die<br />

Zeit der römischen Eroberung des Alpenvorlandes zurück.<br />

Somit gehört die Metropole der Region zu den ältesten<br />

Städten Deutschlands (neben Trier, Worms oder Speyer).<br />

Der Archäologische Park Cambodunum macht<br />

die Ursprünge der Stadt in einem Museum sichtbar.<br />

600<br />

Bergspitzen, die auch mit<br />

einem Namen versehen sind, hat die<br />

Region zu bieten. Wie viele Wanderer<br />

es gibt, die alle Gipfel erklommen<br />

haben, ist hingegen nicht<br />

überliefert.


Beste Qualität<br />

ist für uns ganz<br />

natürlich<br />

KÖSTLICHE<br />

VIELFALT<br />

Qualität und Frische des Rohstoffs Milch werden in der<br />

Produktion der <strong>Allgäu</strong> Milch Käse eG groß geschrieben.<br />

In Sachen Qualität und Reinheit sind die Produkte der <strong>Allgäu</strong><br />

Milch Käse eG immer erstklassig. Von der Milcherzeugung<br />

über die Produktion und Reifung bis hin zum Verpacken unterliegen<br />

wir strengsten Kontrollen und erfüllen sämtliche an<br />

uns gestellte Anforderungen – und das schmeckt man!<br />

***<br />

<strong>Allgäu</strong> Milch Käse eG • Landstraße 41 • 87452 Kimratshofen<br />

Telefon +49 (0) 8373 9801–0 • Fax +49 (0) 8373 9801–25 • info@allmikaes.de • www.allmikaes.de


KÄSEMANUFAKTUR<br />

SEIT 1839<br />

175 Jahre Herz Käse<br />

QUALITÄT UND GESCHMACK IN DRITTER GENERATION<br />

Herz <strong>Allgäu</strong>er Emmentaler<br />

Herz<strong>Allgäu</strong>er Emmentaler Block<br />

Herz <strong>Allgäu</strong>er Bergkäse<br />

Herz Sennerei Bergkäse<br />

Herz Berg-Raclette Herzjunge Bauernkäse Herzdammer 1839er Jubiläumskäse<br />

• Ganzjährig natürliche Fütterung der Kühe:<br />

Gräser, Kräuter, Heu, Getreideschrot<br />

• Käse ohne Zusatzstoffe und Konservierungsmittel<br />

• Sehr geschmack- und gehaltvoll<br />

Herz Griebener<br />

In 4<br />

leckeren<br />

Sorten<br />

Herz Heumilchkäse<br />

Kontrolle ist gut, Qualität ist besser.<br />

Die Käsespezialitäten von Herz sind in Sachen Qualität<br />

und Reinheit in jeder Hinsicht ausgezeichnet.<br />

Vonder Milcherzeugung über<br />

die Produktion bis hin zum Verpacken<br />

unterliegen wir strengsten Kontrollen<br />

und erfüllen sämtliche an uns gestellte<br />

Anforderungen.<br />

SCHWEINEBERG DIE SENNEREI<br />

Hier, ineiner der letzten traditionellen Sennereien, die es im <strong>Allgäu</strong> heute<br />

noch gibt, werden nach überlieferten Verfahren die hochwertigen Rohsto≠e<br />

für die Spezialitäten von Herz-Käse gewonnen. Zudem bieten wir den Käse-<br />

liebhabern im kleinen Laden der Sennerei Führungen nach Vereinbarungen<br />

an.<br />

Tel. +49 (0)<br />

8321 –3363<br />

Albert Herz GmbH · Landstr. 45 · 87452 Kimratshofen/Oberallgäu · Tel. +49 (0) 8373–987 964 · info@herz-kaese.de · www.herz-kaese.de


Gemäuer<br />

uralter Zeiten<br />

Der bayerische Märchenkönig Ludwig II. hatte Visionen. Die<br />

letzte vor seinem Tod war folgende: Eine Ritterburg wollte er<br />

erbauen lassen, ganz oben auf dem 1270 Meter hohen Falkenstein<br />

bei Pfronten im Ostallgäu. Was daraus wurde? Der Traum platzte<br />

wie eine Seifenblase im Wind. Die Burg auf Falkenstein blieb unvollendet.<br />

Und doch ist ein Ausflug dorthin zu empfehlen.<br />

Der Weg zur Burg ist serpentinenartig, weshalb eine Ampel am<br />

Fuße des Berges den Verkehr regelt. Es geht steil hinauf und ist<br />

nicht unanstrengend, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Ganz oben<br />

wird der Besucher für seine Mühen belohnt. Zwar reißt die etwas<br />

dürftige Burgruine vermutlich nur ausgesprochene Burgenliebhaber<br />

vom Hocker. Aber der Ausblick ist grandios. Weshalb man<br />

sich im höchstgelegenen Hotel gleich neben der Ruine mit einer<br />

Panorama-Wellness Gutes tun kann.<br />

<strong>Allgäu</strong>, die Region der Burgen und Schlösser: Über 50 dieser<br />

imposanten Bauten finden sich im Umkreis von nur 50 Kilometern.<br />

Dass Abstecher zu den Königsschlössern Neuschwanstein<br />

und Hohenschwangau ein Muss einer <strong>Allgäu</strong>-Reise sind, steht<br />

außer Frage. Es gibt freilich noch zahlreiche andere „ruinöse“<br />

Schätze zu entdecken.<br />

DAS GROSSE DOUBLE:<br />

Eisenberg und Hohenfreyberg<br />

HOCH ÜBERM TAL:<br />

Burgruine Sulzberg<br />

IMMENSTADTS EINGANGSTOR:<br />

Burgruine Laubenbergerstein<br />

MÄCHTIG UND PRÄCHTIG:<br />

die Mindelburg<br />

Die nah beieinander liegenden<br />

Ruinen im Ostallgäu (vier Kilometer<br />

nördlich von Pfronten)<br />

ragen gewaltig in die Höhe.<br />

Erbaut wurden sie im 11. und<br />

14. Jahrhundert und thronen<br />

über dem Dörfchen Zell im<br />

östlichen <strong>Allgäu</strong>.<br />

Erbaut wurde die Burgruine<br />

Sulzberg im Oberallgäu im 12.<br />

Jahrhundert. Was sich empfiehlt:<br />

eine kurze Station im Museum<br />

im 24 Meter hohen Bergfried der<br />

Ruine. Dort oben entdeckt der<br />

Besucher Funde aus den vergangenen<br />

600 Jahren – und erhascht<br />

einen Blick in den tiefen Kerker.<br />

Wahrlich wehrhaft erscheint dieses<br />

Gemäuer aus dem 11. Jahrhundert.<br />

Aufständische Bauern<br />

machten dem Bau im Jahre 1525<br />

den Garaus. Ein beeindruckender<br />

Moment ist, wenn am Abend<br />

Lampen angeknipst werden und<br />

sie die Burg in ein reizvolles Licht<br />

setzen.<br />

Georg I. von Frundsberg, den sie<br />

einst „Vater der Landsknechte“<br />

nannten, erblickte auf der Mindelburg<br />

das Licht der Welt. Der Gast<br />

findet hier eine weitläufige Anlage<br />

mit einem großartigen Blick über<br />

die Stadt Mindelheim und das<br />

Mindeltal.<br />

Grafik: panthermedia.net, Fotos (v.l.n.r.): Jörg Schollenbruch, Ralf Lienert, Martina Diemand, tigital.de<br />

20 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Urlaub<br />

in der Cabrio-therme<br />

Fasziniert von der <strong>Allgäu</strong>er Natur ist unser Leser Hans<br />

Glatz aus Memmingen, der auf einer Wanderung<br />

dieses Foto „geschossen“ hat: Hinter den Trollblumen<br />

des Nebelhorngebiets fällt der Blick auf die steile<br />

Höfats mit ihren vier Hauptgipfeln.<br />

In der schönen Jahreszeit ist die Therme Bad Wörishofen<br />

ein Geheimtipp. Echte Palmen, weiße Sandstrände und<br />

exotische Cocktails an den Poolbars: das weckt ein Gefühl<br />

von Urlaub und Lebensfreude (Mindestalter 16 Jahre).<br />

Jeden Samstag von 9 bis 18 Uhr Familientag.<br />

www.therme-badwoerishofen.de<br />

Blume<br />

trifft BerG<br />

Sulzberger Hof<br />

D-87477 Sulzberg<br />

+49 8376 / 921 330<br />

info@sulzbergerhof.de<br />

www.sulzbergerhof.de<br />

Gemütlichkeit und Charme inmitten der malerischen<br />

Berglandschaft des <strong>Allgäu</strong>er Seenlandes<br />

Familie Menzel freut sich auf Ihren Besuch!


<strong>Allgäu</strong> aktiv<br />

Wussten Sie, dass … das <strong>Allgäu</strong> von oben betrachtet fantastisch sein kann? Zum Beispiel,<br />

wenn man per Gleitschirm unterwegs ist. Es gibt in der Region mehrere Anbieter für Tandemflüge,<br />

die zum einzigartigen Erlebnis werden können. Hier sieht man einen Teilnehmer der Sonthofener<br />

Flugschule Rohrmeier | Milz, die zudem Schnupperkurse und Aus- und Weiterbildung anbietet. Im<br />

Hintergrund zu sehen: das Jägerdenkmal auf dem Grünten, erbaut 1924 in Erinnerung an die Toten<br />

des Jägerregiments 3. Ein Münchner Architekt hat sich die Form für diese Gedächtnisstätte<br />

ausgedacht. Es ähnelt einer asiatischen Tschorte, zu finden im Himalaya, im Tibet oder in Nepal.


Foto: Adi Geisegger


IRGENDWO IM NIRGENDWO<br />

Zurück zum<br />

Wesentlichen


Wie kommt man in der Wildnis klar? Schutz bauen, Feuer machen,<br />

Kräuter sammeln. Das alles lernt man bei einem Kurs im <strong>Allgäu</strong>.<br />

Und er vermittelt wertvolle Erkenntnisse für den Alltag. Denn: Die Natur<br />

lehrt Geduld und Achtsamkeit, öffnet die Augen für neue Dinge und<br />

im Notfall hält sie auch eine Apotheke bereit.


ALLGÄU AKTIV | Sehnsucht Wildnis<br />

Feuerzeug und Streichhölzer sind out. Braucht man beides<br />

nicht wirklich. Die Kursleiter demonstrieren, wie man<br />

ohne moderne Hilfsmittel erfolgreich ein Feuer entzündet.<br />

26 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Kaufbeuren<br />

Ravensburg<br />

Leutkirch<br />

Sehnsucht Wildnis Schongau | ALLGÄU AKTIV<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Scheidegg<br />

Iller<br />

Nesselwang<br />

Füssen<br />

Forggensee<br />

Lindau<br />

Bodensee<br />

Bregenz<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

Reutte<br />

TEXT & FOTOS Christian Schreiber<br />

Dornbirn<br />

Eine Stunde hat es bis zum ersten<br />

Rauchzeichen gedauert. Wir wollen Riezlern<br />

es mal als Friedensangebot der Natur<br />

werten. Schließlich mühen wir uns ultimativ<br />

ab, ein Feuer nur mit dem hinzukriegen, was<br />

Warth<br />

die <strong>Allgäu</strong>er Landschaft im Angebot hat. Wir haben<br />

Feldkirch<br />

trockenes Gras gesammelt und reiben in Hochgeschwindigkeit<br />

übers Holz, damit endlich Glut entsteht. Aber alles Schall<br />

und Rauch. Nur: Wer mehrere Tage oder Wochen in der Wildnis<br />

überleben will, muss ein Feuer hinkriegen.<br />

Zum Glück dauert unsere Zivilisationsflucht nicht so lange.<br />

Streng genommen ist es eine Übung. Ein trendiges Urlaubsvergnügen<br />

für gestresste Großstädter. Motto: zurück zu den Wurzeln<br />

der Natur, zu mir selbst, zum Wesentlichen.<br />

Unser Wildnis-Training findet im Trettachtal bei Oberstdorf<br />

statt. An unserer Seite: Sven Gittermann, ein kräftiger Bursche,<br />

dem man blind durch die Wildnis folgen würde. Wenn nicht dauernd<br />

seine Aufforderung käme: „Jetzt mach du mal.“ Das ist beim<br />

Feuer so, das ist beim Lagerbau so, und das ist ja auch Sinn und<br />

Zweck der Sache.<br />

Die Ausrüstung ist futsch<br />

Oberstdorf<br />

Unsere Ausgangssituation heute Morgen war: Wir sind mit dem<br />

Rafting-Boot irgendwo im Nirgendwo gestrandet. Die Ausrüstung<br />

ist futsch, wir müssen überleben und alle zusammenhelfen.<br />

Also schleppen wir Holz herbei. Große Stämme und kleine Äste,<br />

mit denen man einen Naturschlafsack konstruiert. Eigentlich ist<br />

es mehr ein Biwak, abgedeckt mit Reisig und vollgestopft mit<br />

Blättern, die die warmen Federn des Schlafsacks ersetzen. Beim<br />

Probeliegen stupst man mit der Nase gegen alle Seiten. Man ahnt,<br />

wie unbequem die Nacht wird.<br />

Gittermann bietet sein Wildnis-Training als Tages- oder Wochenprogramm<br />

an. Manchmal kommen Familien, die mehrere<br />

Nächte mit ihm draußen verbringen wollen. Kürzlich war ein<br />

Paar aus Frankfurt da, mit dem der <strong>Allgäu</strong>er tagelang durch die<br />

Berge zog. Dann melden sich Hausfrauen, die mal Wildnis-Luft<br />

schnuppern wollen. Österreicher, Schweizer, Deutsche. Sogar<br />

Nonnen ließen sich von Gittermann schon in die Überlebenskunst<br />

einführen. Und natürlich kommen Leute, die es extremer<br />

wollen. Ex-Soldaten.<br />

„Manchmal muss ich den Rambo einfangen<br />

und die Leute runterholen“, sagt Sven. Warum<br />

die Camps und Kurse gerade so<br />

Nassenreith<br />

gefragt sind,<br />

lässt sich nicht nur damit erklären, dass die Teilnehmer<br />

die Nase voll haben von Twitter, Trump<br />

und TV und einfach mal Ruhe haben wollen. Nein, da<br />

Imst<br />

ist auch die wissenschaftlich verbriefte Wildnis-Sehnsucht,<br />

die tief im Menschen verankert ist. Natur ist positiv besetzt und<br />

deswegen erstrebenswert. Die Autoren des Buches „Sehnsucht<br />

nach Natur“ haben herausgefunden, dass derartige Erlebnisse, die<br />

physische und psychische Gesundheit fördern. Die schlichte Feldforschung<br />

von Sven Gittermann hat ergeben: „Es gibt sehr viele<br />

suchende Menschen, die sich an etwas festhalten wollen. Und hier<br />

finden sie die Antwort.“<br />

Trettachtal<br />

Lech<br />

Vom Trubel nichts mitbekommen<br />

Ehrwald<br />

Der <strong>Allgäu</strong>er zeigt auf den Großen Krottenkopf, die wilde<br />

Trettach, den dunklen Wald. Die einfachste Definition von Wildnis<br />

ist vielleicht schon die Abwesenheit von Mensch und Zivilisation,<br />

und die ist überraschend schnell erreicht. Keine 300 Meter<br />

Luftlinie von uns entfernt liegt der Startpunkt für den prominentesten<br />

Part der Weitwanderroute E5, den jedes Jahr im <strong>Sommer</strong><br />

zigtausend Alpenüberquerer absolvieren. Wir kriegen von dem<br />

Trubel nichts mit und keiner der Wanderer kommt auf die Idee,<br />

einen Abstecher zu uns zum Fluss zu machen. Dabei führt sogar<br />

ein Weg hierher.<br />

Manch einer würde bestimmt rüberkommen, wenn er wüsste,<br />

dass hier nicht nur Überlebens-, sondern auch Lebensschule stattfindet.<br />

Eine der Kernbotschaften der Wildnis-Philosophie lautet:<br />

Gehe achtsam mit dir selbst um. Wer durch den Wald streift und<br />

stets auf der Hut vor Feinden oder der Ausschau nach Jagdobjekten<br />

sein muss, sollte seine Augen überall haben. Wie weit<br />

ÜBERNACHTUNG<br />

• URSPRÜNGLICH Mountain-Hostel in Oberstdorf-Spielmannsau.<br />

Übernachtung ab 14 € pro Person. www.mountain-hostel.de<br />

• FAMILIEN <strong>Allgäu</strong>er Berghof in Blaichach (ab 109 €) oder Kinderhotel<br />

Oberjoch (ab 122 €). www.kinderhoteloberjoch.de www.allgaeuer-berghof.de<br />

• LUXUS Hotel Sonnenalp (Ofterschwang) ab 228 € www.sonnenalp.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 27


ALLGÄU AKTIV | Sehnsucht Wildnis<br />

Probeliegen für die Nacht. Aus Baumstämmen und kleinen Ästen konstruieren die Teilnehmer im Rahmen ihres Kurses Schlafsäcke. Da heißt es: Augen<br />

auf in der Natur, die den Menschen letztlich ungezählte Schätze bietet.<br />

unser Sehfeld tatsächlich reicht, lässt sich mit einer simplen,<br />

aber erkenntnisreichen Übung schulen: Man reckt die Daumen<br />

vor sich und behält sie im Blick, während man die ausgestreckten<br />

Arme soweit wie möglich nach links beziehungsweise rechts<br />

bewegt.<br />

Wer diesen Ansatz verfolgt, lernt, die Umwelt anders wahrzunehmen.<br />

Der Blick ist nicht mehr nur stur nach vorne gerichtet,<br />

man entdeckt schöne, überraschende, neue Dinge abseits des<br />

vorgegebenen Weges. Mehr und mehr gerät das Wildnis-Camp<br />

zum Selbsterfahrungstrip. Wir üben barfuß den Foxwalk, der<br />

sich zum Anschleichen eignet. Dabei setzt man zuerst den kleinen<br />

Zeh und den Außenfuß auf. Das hat den angenehmen Effekt,<br />

dass nicht gleich das komplette Körpergewicht auf den steinigen<br />

Untergrund drückt und Schmerzen verursacht. Dabei bewegen<br />

wir uns sehr leise und nehmen die Geräusche im Wald intensiver<br />

wahr. Alle Sinne dürfen mitmachen beim Ich-entdecke-michund-die-Umwelt-völlig-neu.<br />

Die Gruppe schnüffelt sich durch den Wald auf der Suche nach<br />

Kräutern und Pflanzen. „Man kann mehr Pflanzen essen, als man<br />

denkt“, sagt Veronika Lindlbauer, die die Kurse zusammen mit<br />

Gittermann anbietet. Löwenzahn ergibt feinen Salat, rosa Kleeblüten<br />

leckeren Tee, mit Dost können wir würzen, Mädesüß hilft<br />

bei Kopfschmerzen. Kleine Schnittwunde? Kein Problem. Man<br />

muss nur ein paar Blätter Schafgarbe kauen und auf die Haut geben.<br />

Ein Blatt vom Breitwegerich drauf, mit einem Grashalm zubinden<br />

und fertig ist das Wildnis-Pflaster.<br />

Der Star der hiesigen Wildnisszene ist zweifelsfrei die gemeine<br />

Brennnessel. Sie enthält Vitamine und Eisen und stärkt<br />

28 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Sehnsucht Wildnis | ALLGÄU AKTIV<br />

Wildnis-Schulen<br />

• OUT OF BOUNDS (Sven Gittermann):<br />

neue Struktur/Programm/Angebot ab <strong>2018</strong> !<br />

www.outofbounds-oberstdorf.de/into-the-wild<br />

• WILDNISSCHULE ALLGÄU (Oberstdorf):<br />

Schwerpunkt auf Vermittlung von Naturvölker- und Steinzeit-Wissen.<br />

Spuren lesen, Überlebenstraining. Im Winter auch Iglu-Bau und<br />

-Übernachtung. www.wildnisschule-allgaeu.de<br />

• SPIRITS OF NATURE (Burgberg):<br />

Wildnis-Tageskurse für Einsteiger. Ausrüstung, Lebensmittel,<br />

Getränke inbegriffen. www.spirits-of-nature.de<br />

• ARVEN (Sulzberg): Schwerpunkt auf Heilpflanzen und Kräuterwissen.<br />

Spezielle Wildnis-Kurse für Frauen. www.arven.de<br />

• ABRAXAS ALLGÄU (Riezlern-Kleinwalsertal): Wildnis-Tageskurse<br />

für Kinder und Erwachsene. Camps und Schulprojekte.<br />

www.naturschule-abraxas.de<br />

• NATUR- UND WILDNISSCHULE<br />

(Sonthofen-Altstädten): Schwerpunkt Tier-/<br />

Vogelsprache, die beim Überleben in der<br />

Wildnis helfen. www.vogelsprache.de<br />

• OUTDOOR-WORKSHOP<br />

(württembergisches <strong>Allgäu</strong>):<br />

Survival-Kurse, Messer-, Bogenbau,<br />

Naturpädagogik, Wildkräuter.<br />

www.outdoor-workshop.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 29


ALLGÄU AKTIV | Sehnsucht Wildnis<br />

Kräuter und Pflanzen spielen in der Wildnis eine große<br />

Rolle. Sie können in vielen Notlagen helfen.<br />

angeblich unser Bewusstsein. Als Tee soll sie dem Menschen<br />

helfen, im Hier und Jetzt zu leben und nicht ständig nach vorn<br />

oder zurück zu blicken.<br />

Wer Veronika eine Weile folgt, kann sich einen Reim darauf<br />

machen, warum es ausgerechnet im <strong>Allgäu</strong> so viele Wildnis-<br />

Schulen und -Lehrer gibt. Denn bereits eine einfache Google-<br />

Abfrage spuckt knapp ein Dutzend Anbieter für die Region aus,<br />

mit denen man von Familien-Workshops bis Hardcore-Überlebenstraining<br />

alles machen kann. Das Wissen rund um das Thema<br />

Kräuter ist im <strong>Allgäu</strong> – im Gegensatz zu vielen anderen Regionen<br />

– nie ganz ausgestorben. Deshalb freundeten sich gerade auch<br />

junge Menschen mit dem Thema an und lernten die Philosophie,<br />

die zum Beispiel bei „Native Spirit“ in Nauders gelehrt wird, um<br />

anschließend eine eigene Schule zu eröffnen.<br />

Die Natur lehrt Geduld und Ruhe<br />

Ein Großteil der derzeitigen Bewegung geht auf den US-Amerikaner<br />

Tom Brown zurück, der alle Kniffe von einem Indianer<br />

lernte und in die Welt hinaustrug. Es ist nicht überliefert, wie lange<br />

er beim ersten Mal brauchte, um ein Feuer zu entfachen.<br />

„Die Natur lehrt uns Menschen Geduld und Ruhe“, sagt Sven.<br />

Letzte Erkenntnis des Kurses: Auch wenn da draußen Dinge nicht<br />

funktionieren. Man lernt stets etwas, das einen weiterbringt. Im<br />

Leben. Wenn’s im Ernstfall wirklich ums Überleben gegangen<br />

wäre, wären wir nämlich gescheitert. Zumindest ohne Sven. Er<br />

hat das Feuer in zehn Minuten hingekriegt. Danach war nur noch<br />

Grillen und Chillen. Gehört auch zur Wildnis.<br />

Woher kommt die Wildnis-Welle?<br />

Viele der Wildnis-Schulen in Europa gehen auf den Indianer Stalking<br />

Wolf zurück. Er wurde 1875 geboren, wuchs in den mexikanischen<br />

Bergen auf und wurde zum Schamanen und Kundschafter ausgebildet.<br />

Noch in jungen Jahren begab er sich auf Sinnsuche (Visionssuche) und<br />

wanderte mehr als 60 Jahre lang kreuz und quer durch Süd- und Nordamerika.<br />

Dabei eignete er sich das Wissen zahlreicher Naturvölker an.<br />

Das moderne Leben und die moderne Gesellschaft blieben ihm fremd.<br />

Als er bereits 83 Jahre alt war, begegnete er einem kleinen Jungen,<br />

Tom Brown, und beschloss, diesem all sein Knowhow zu lehren. Das<br />

Duo verbrachte viel Zeit in den Pine Barrens, einem Waldgebiet in New<br />

Jersey. Es ging um Wildnis-Themen und Survivaltraining – allerdings<br />

nicht als Helden-Kampf gegen die Elemente. Im Mittelpunkt standen<br />

Überlebensstrategien im Einklang mit der Natur.<br />

Tom Brown tat sich in späteren Jahren vor allem als Fährtenleser hervor<br />

und wurde sogar von Polizei und FBI engagiert. 1979 gründete<br />

Brown „The Tracker School“ in New Jersey, wo er bis heute lehrt, wie<br />

man der Natur näher kommt und mit ihr lebt.<br />

Im Laufe der Jahre zog es auch viele Europäer zu Tom Brown in die<br />

USA. Der erste Grundkurs, um das Brown‘sche Wissen in Deutschland<br />

zu verbreiten, fand vermutlich 2005 statt.<br />

30 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


warum entweder<br />

oder, wenn<br />

man alles haben<br />

kann?!<br />

... empfängt seine Gäste im <strong>Allgäu</strong>, nahe des Bodensees, zwischen Lindau, Insy und dem Oberallgäu.<br />

Das Hotel auf 4 Sterne Niveau bietet 93 Zimmer verschiedener Kategorien, 2 Restaurants, einen Wellness Bereich sowie bis zu sieben Veranstaltungsräume.<br />

Insgesamt bietet das edita 93 Zimmer<br />

von Comfort über Superior und<br />

Deluxe Zimmern, bis hin zu Junior Suiten<br />

und Suiten mit 60m². Alle Zimmer sind<br />

mit überlangen Boxspringbetten,<br />

gemütlicher Sitzgelegenheit, Badezimmern<br />

mit barrierefreier Dusche, aktueller<br />

Technologie und modernen Komfort<br />

ausgestattet.<br />

Das edita bietet seinen Gästen ganztags<br />

kulinarische Hochgenüsse – vom ausgiebigen<br />

Frühstücksbüffet bis zum Mitternachtssnack.<br />

Unser Restaurant und unsere Bar öffnet ihre<br />

Türen für jedermann, nicht nur für Hotelgäste.<br />

Somit können Sie bei uns Frühstücken,<br />

nachmittags einen leckeren Kaffee mit<br />

Kuchen genießen und abends ein 3-Gang-<br />

Menu oder auch „a la carte“ essen. In<br />

unserem Restaurant und in der Sennerei legen<br />

wir großen Wert auf regionale Produkte die<br />

international inspiriert sind.<br />

Unsere sieben Tagungs –und Veranstaltungsräume<br />

haben allesamt Tageslicht durch eine<br />

bodentiefe Fensterfront, hohe Decken, modernste<br />

Technologie in ansprechendem<br />

Ambiente und eigenem Buffetbereich.<br />

Ob private Feierlichkeiten oder Geschäftsmeetings<br />

– bei uns sind Sie in besten<br />

Händen. Auf Wunsch steigern wir sogar Ihre<br />

Produktivität und bieten proteinorientierte und<br />

kohlenhydratreduzierte Küche an. Sie werden<br />

sich wundern, wie leistungssteigernd<br />

die richtige Ernährung ist.<br />

In unserem Wellness Bereich bieten wir<br />

Ihnen vier verschiedenen Saunen, Fußbecken,<br />

Eisbrunnen, Duschlandschaft und einen<br />

Ruheraum mit spektakulärem Blick auf die<br />

Berge. Gönnen Sie sich Ihre Auszeit! Wir<br />

haben den schönsten Platz im ganzen Hotel<br />

für Sie und Ihre Erholung reserviert.<br />

Sie wollen lieber aktiv sein? Wie wäre<br />

es mit einem Work Out in unserem<br />

TechnoGym Fitness Studio oder Sie nutzen<br />

unseren Yoga Raum mit Außensteg.<br />

FRÜHSTÜCK: Montag bis Freitag, 7 bis 10 Uhr; Samstag und Sonntag, 7.30 bis 11 Uhr | ABENDESSEN: Montag bis Samstag, 18 bis 21.30 Uhr |<br />

SONNTAG: ganztags Angebot: 11.30 bis 21.30 Uhr | KAFFEE KUCHEN ZEIT: täglich, 14 bis 17 Uhr | BAR: 18 bis 23 Uhr. Um Voranmeldung wird gebeten.<br />

Der Mensch im Mittelpunkt – Edith und Alois Berger schufen in Scheidegg einen Ort der Menschlichkeit, einen Ort, der Wiedersprüche vereint.<br />

Ob produktiv, erholsam, romantisch, genussreich oder aktiv, das edita bietet für alle Wünsche den perfekten Rahmen.<br />

Am Hammerweiher 3 | 88175 Scheidegg | Telefon 0 83 81 / 91 23 20 | info@hotel-edita.com | www.hotel-edita.com


ALLGÄU AKTIV | Guthof Lutz<br />

Ungewöhnliches<br />

Trio<br />

Wer nach Schattwald fährt, sieht nicht rot, sondern blau-gelb-orange: Das sind die<br />

Farben vom Guthof Lutz. Am Ortseingang fallen sie sofort ins Auge und stehen für<br />

eine seltene Kombination: Appartements, Restaurant und ein Kaufhaus.<br />

32 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Guthof Lutz | ALLGÄU AKTIV<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Bodensee<br />

dkirch<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Isny<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

FOTOS Florian Scherl<br />

Nesselwang<br />

Am Scheidegg Anfang war eine 21-jährige Frau,<br />

die einen guten Riecher hatte. Theresia<br />

Oberstaufen Lutz wuchs Immenstadt im Tannheimer<br />

Tal auf und man schrieb das<br />

Sonthofen<br />

Jahr<br />

Tannheim Schattwald<br />

1959, als sie eines Tages auf die Idee kam, ein<br />

Tannheim<br />

Einzelhandelsgeschäft in Schattwald zu eröffnen.<br />

Die Entscheidung war eine mutige, denn in<br />

der kleinen Tiroler Gemeinde gab es bis dato so etwas<br />

nicht. Innovatives Handeln würde man heute dazu<br />

Oberstdorf<br />

sagen. Es sollte sich herausstellen, dass Theresia Lutz mit ihrer<br />

Entscheidung goldrichtig lag. Riezlern<br />

Das kleine Einzelhandelsgeschäft von damals wurde größer<br />

und größer. Heute trägt es den Namen Guthof Lutz und ist für<br />

den Autofahrer, der seinen Wagen durchs Tannheimer Tal lenkt,<br />

Warth<br />

nicht zu übersehen. Gleich am Ortseingang auf der linken Seite<br />

fällt einem die Farbkombination blau-gelb-orange ins Auge.<br />

Appartement-Anlage, Kaufhaus und Restaurant – diese Kombination<br />

dürfte zu den Raritäten in Österreich und Deutschland<br />

gehören.<br />

Alleine der Blick ins Kaufhaus, das den Besucher mit großer,<br />

geschwungener Schrift überm Eingang empfängt, macht deut-<br />

Iller<br />

Lech<br />

Lechbruck<br />

Forggensee<br />

lich, dass es sich hier um keinen Nullachtfünfzehn-Laden<br />

handelt. Oder kennen Sie noch viele<br />

Füssen<br />

Einkaufshäuser im Stile guter alter Kolonialwarenhändler?<br />

Hier in Schattwald gibt es das – mit<br />

Reutte<br />

dem Angebot von Spirituosen über Speck oder<br />

Kaffee bis hin zu Dirndl und Lederhosen, zu<br />

Langlaufskier und Stöcken oder diversen Souvenirartikeln.<br />

Der Urlauber soll, so die Maxime von<br />

Josef und Andreas Lutz, die das Unternehmen nach dem<br />

Ehrwald<br />

Tod von Theresia Lutz im Jahre 2015 übernommen haben,<br />

rundum versorgt werden.<br />

Wer länger in Schattwald Nassenreith bleiben will, kann sich in einem<br />

der Lutz-Appartements einmieten. Immerhin mit vier Sternen<br />

zertifiziert. Was bedeutet, dass hier auf Moderne und ualität<br />

Wert gelegt wird, zudem ausgestattet mit einer Lobby und<br />

Imst<br />

Bar, mit Ski- und Schuhraum, Kinderspielplatz, Fahrradboxen,<br />

einer Werkzeugecke und einem Wellnessbereich samt großzügiger<br />

Terrasse. Und wie gesagt: mit einem Restaurant und einem<br />

Kaufhaus alter Schule in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />

www.guthof.com<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 33


ALLGÄU AKTIV | Lechweg<br />

Der letzte<br />

IMMER AM<br />

WASSER ENTLANG<br />

Wilde<br />

Foto: imago


Lechweg | ALLGÄU AKTIV<br />

Weitwandern ohne Schranken:<br />

Der Lechweg erstreckt<br />

sich über drei Bundesländer, aber man<br />

merkt gar nicht, wann und wo eine<br />

Grenze überschritten wird. Selten erlebt<br />

man Natur so unmittelbar. Nach<br />

125 Kilometern erreicht der Wanderer<br />

am Lechfall in Füssen das Ziel.<br />

Formarinsee<br />

1


2<br />

ALLGÄU AKTIV | Lechweg<br />

Die Lechauen<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Verein Lechweg<br />

Bluatschink nennt er sich, weil das einfacher zu merken<br />

ist als Toni Knittel. So heißt der Mann mit bürgerlichem<br />

Namen, und dass er jemals seine Heimat verlassen<br />

könnte, ist ihm noch nie in den Sinn gekommen.<br />

Der Bluatschink singt für gewöhnlich, schreibt Songs, manchmal<br />

auch ganze Musicals, und wenn er gefragt wird, wo es am schönsten<br />

ist auf dieser Welt, kommen wie aus der Pistole geschossen<br />

diese Worte: „Entlang des Lechs.“<br />

Fürs Lechtal hat er eigens einen Song geschrieben. Der ist spätestens<br />

seit 2012 der Renner. Denn seither ist der Lechweg offiziell<br />

ein Weitwanderweg und führt vom Formarinsee bis nach<br />

Füssen zum Lechfall, erstreckt sich über drei Bundesländer (Vorarlberg,<br />

Tirol und Bayern) und hat eine Länge von 125 Kilometern.<br />

Tausende Menschen jeglichen Alters laufen seitdem den<br />

Lechweg, jedes Jahr werden es mehr. Nicht zuletzt deshalb, weil<br />

die mehrtägige Tour für jeden zu meistern ist. Selbst der geübte<br />

Wanderer langweilt sich nicht – dazu ist diese abwechslungsreiche<br />

Gebirgslandschaft einfach zu beeindruckend. Ach ja: Der<br />

Lechweg lässt sich zudem als Symbol für eine gelungene Grenzüberschreitung<br />

sehen.<br />

Wir steigen, weil uns nur vier Tage zur Verfügung stehen,<br />

mitten auf dem Lechweg ein – in Elbigenalp A (die komplette<br />

Wandertour siehe nächste Seiten). Das Auto haben wir in Füssen<br />

geparkt (nahe des Eissportzentrums) und den Postbus nach Tirol<br />

genommen. In der Zeit zwischen Ende Juni und Ende September<br />

verkehrt zwischen Lech und dem Formarinsee sogar ein eigener<br />

Wanderbus. Weitere tolle Serviceleistungen: Mit einer Gästekarte,<br />

die es in den Lechweg-Unterkünften gibt, kann der Wanderer<br />

kostenlos Busse benutzen. Und: Es wird ein Gepäckshuttle angeboten,<br />

der den Rucksack von Hotel zu Hotel bringt.<br />

In jenem Elbigenalp, das vor allem durch den Namen „Geierwally“<br />

geprägt ist, beginnt also unsere Tour. Hier, inmitten der<br />

Lechtaler und der <strong>Allgäu</strong>er Alpen, befällt den Gast sofort das<br />

Gefühl, Geschichte zu spüren, zu atmen. Immerhin ist die Gemeinde,<br />

die die Einheimischen „unser Duarf“ nennen, die älteste<br />

Ansiedlung des Tales, auf einer Höhe von 1040 Metern. Und sie<br />

ist die Heimat der Malerin Anna Stainer-Knittel (wieder der Name<br />

Knittel!). 1841 wurde sie dort geboren und schaffte es, einen<br />

Eintrag in die Geschichtsbücher zu bekommen. Nicht als Stainer-<br />

Knittel, sondern als „die Geierwally“.<br />

Ausgestattet mit beeindruckendem zeichnerischem Talent,<br />

dem Drang, sich für die Gleichberechtigung der Frau einzusetzen<br />

sowie einer ungewöhnlichen Portion an Mut, klettert sie eines<br />

Foto: imago


Lechweg | ALLGÄU AKTIV<br />

Tages zu einem Adlerhorst und nimmt das Nest aus – zum Schutz<br />

der Schafherden im Dorf. Im Grunde genommen ist das die Aufgabe<br />

von Männern. Doch damals traut sich keiner von ihnen in<br />

die Felswand, um sich dem Lämmergeier zu nähern. Die 17-jährige<br />

Anna avanciert zur Heldin und zieht das Küken aus dem Nest<br />

als Haustier auf. Heute erinnert vieles an das mutige Mädchen<br />

von damals: die Geierwally-Bühne, Verfilmungen, Theaterstücke,<br />

ein Restaurant, ein Rundwanderweg.<br />

Es ist diese Kombination von überlieferten Geschichten und famoser<br />

Landschaft, die den Wanderer auf seinem Weg nach Füssen<br />

von der ersten Minute an gefangen nimmt. Der Lech ist an diesem<br />

Tag aktiv, er schlängelt sich, bahnt sich unaufhörlich seinen<br />

Weg, er rauscht und gräbt sich vor allem auf der Höhe des Ortes<br />

Häselgehr ins Ohr. Fast meint man, er spreche zu den Wanderern<br />

und will auch ihnen erzählen, was es mit ihm auf sich hat. Dass<br />

er sich als „letzter Wilder“ fühlt, als letzter Wildwasserfluss der<br />

Nördlichen Alpen, und seine Existenz vor allem Formarinbach<br />

und Spullerbach zu verdanken hat. Eitel scheint er zudem zu sein.<br />

Jedenfalls zeigt sich der Lech beinahe an allen Stellen von seiner<br />

besten Seite – mit auffallend klarem und sauberem Wasser und<br />

einer leicht türkisenen Farbe, die auf die vom Kalkgestein ausgewaschenen<br />

Mineralien zurückgehen dürfte.<br />

Geschwungenes L<br />

Die Verantwortlichen des Lechwegs haben eine prima Arbeit<br />

geleistet. Das stets gut sichtbare, geschwungene L sorgt dafür,<br />

dass sich der Wanderer ordentlich anstrengen muss, will er sich<br />

verlaufen. Auffallend auch die zahlreichen Rast- und Grillplätze,<br />

immer wieder Hollywood-Schaukeln aus massivem Holz, viele<br />

Bänke an Aussichtsplätzen, hin und wieder ein kleiner Wasserfall.<br />

Jener, der nicht ständig nach herausfordernden Auf- und<br />

Abstiegen sucht, sondern sich – im wahrsten Sinne des Wortes –<br />

vom Verlauf des Lechs treiben lassen will, wird hier ideal bedient.<br />

Ebenso wie der Pflanzenfreund, speziell jener der Orchideengewächse.<br />

Am späten Nachmittag erreichen wir B Vorderhornbach. In<br />

dieser kleinen Gemeinde ist gut zu erkennen, was sich in den vergangenen<br />

Jahren im Lechtal ereignet hat. Der Tourismus im Tal<br />

geht, salopp ausgedrückt, am Stock. Gab es hier im Ort einst fünf<br />

Gasthäuser, haben wir an diesem Abend nicht mehr die ual der<br />

Wahl. Es gibt nur noch eines – und das hätte auch schon längst die<br />

Türen schließen müssen, gäbe es nicht den Lechweg. „Er sichert<br />

uns zumindest die nächsten drei oder vier Jahre die Existenz“,<br />

erklärt der Wirt vom Gasthof „Rose“. Er selbst arbeitet außerdem<br />

noch als Lehrer.<br />

Der Zahn der Zeit<br />

Wir sind müde nach der ersten Etappe, und dass der Zahn der<br />

Zeit an diesem Gebäude ordentlich genagt hat und die Uhrzeiger<br />

seit den 50er Jahren quasi stehen geblieben sein müssen, stört uns<br />

nicht. Die Bedienung ist freundlich, das Essen üppig, die Senior-<br />

Chefin auf der Bank des Kachelofens gesprächig. Das reicht. Der<br />

Lechweg-Wanderer benötigt nach einem sonnigen Tag in intakter<br />

Natur kein Viersterne-Wellnesshotel. Er legt die Füße nach<br />

oben und fühlt sich gut.<br />

Am nächsten Tag steht die Etappe nach D Weissenbach auf dem<br />

Programm. Dieses Mal darf über das Zusammenspiel zwischen<br />

Natur und Kunst gestaunt werden. Am C Baichlstein schreiten<br />

wir durch eine Tür. Keine imaginäre, sondern eine, die man sehen<br />

und anfassen kann. Aufgestellt hat sie dort, mitten in der Natur,<br />

der mehrfach ausgezeichnete Oberallgäuer Künstler Günter<br />

Rauch. „Porta Alpina“ nennt er seine Pforten, die nach eigenen<br />

Worten den Weg in eine erhabene Welt ermöglichen sollen. Erhabenes<br />

offenbart sich dem Wanderer tatsächlich an diesem Flecken<br />

der Erde. Zeit, um tief durchzuatmen, um sich bewusst zu<br />

machen, was einem die Natur imstande ist, zu geben: die Gelegenheit,<br />

Gedanken schweifen zu lassen, sich klar zu werden über<br />

Dinge, die sich in der Welt ereignen ebenso wie in unmittelbarer<br />

Nähe, oder Kraft zu tanken und hineinzuhorchen in den eigenen<br />

Körper.<br />

Das Auge isst mit, heißt es bei einem schön garnierten und<br />

servierten Menü. Das Auge wandert mit, könnte es entlang des<br />

Lechwegs heißen. Wir bewundern jene Plätze, wo Sand-, Kiesund<br />

Schotterbänke entstehen. Wir staunen über die Lechauen<br />

zwischen Stanzach und Forchach, wo Treibholz immer wieder bizarre<br />

Kunstwerke entstehen lässt. Sowohl auf dem Weg nach<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 37


ALLGÄU AKTIV | Lechweg<br />

3 Porta Alpina


ABSCHNITT 1 (1. ETAPPE)<br />

FORMARINSEE | STEINBOCK-DENKMAL<br />

ZUG | LECH AM ARLBERG<br />

Länge: 14 Kilometer<br />

leichter Bergweg<br />

Höhenmeter: 195 Meter | 629 Meter<br />

Wanderzeit: 5 Stunden<br />

Einkehr: Freiburger Hütte, Älpele,<br />

Alpe Älpe<br />

ABSCHNITT 2 (2. ETAPPE)<br />

LECH AM ARLBERG | STUBENBACH<br />

KUHSCHWAB | WARTH | GEHREN<br />

LECHLEITEN<br />

Länge: 14 Kilometer<br />

mittelschwerer Bergweg<br />

Höhenmeter: 733 m | 635 m<br />

Wanderzeit: 4 Stunden<br />

Einkehr: Dorfcafé Warth, Wanderhotel<br />

Jägeralpe Warth, Lisl´s<br />

Terrassen-Einkehr Gehren,<br />

Holzgauer Haus Lechleiten<br />

ABSCHNITT 3 (3. ETAPPE)<br />

LECHLEITEN | PANORAMAWEG | STEEG<br />

Länge: 11 Kilometer<br />

leichter Bergweg<br />

Höhenmeter: 295 m | 711 m<br />

Wanderzeit: 4 Stunden<br />

Einkehr: Hotel Post Steeg,<br />

„Der Stern“ Steeg<br />

ABSCHNITT 4 (3. ETAPPE)<br />

STEEG | HOLZGAU<br />

Länge: 5 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 130 m | 140 m<br />

Wanderzeit: 1,5 Stunden<br />

Einkehr: in Holzgau – Wohlfühlhotel<br />

Berg Heil, Hotel Neue Post,<br />

Gasthof Bären<br />

ABSCHNITT 5 (4. ETAPPE)<br />

HOLZGAU | HÖHENBACHTAL<br />

SCHIGGE | STOCKACH | BACH<br />

Länge: 9,5 Kilometer,<br />

anspruchsvoller Bergweg<br />

Höhenmeter: 734 m | 778 m<br />

Wanderzeit: 4 Stunden<br />

Einkehr: Cafe Uta, Holzgau im<br />

Höhenbachtal, Sonnalm,<br />

Bach Bergstation Jöchelspitze<br />

ABSCHNITT 6 (4. ETAPPE)<br />

BACH | OBERGIBLEN<br />

UNTERGIBLEN | ELBIGENALP<br />

Länge: 3 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 16 m | 40 m<br />

Wanderzeit: 1 Stunde<br />

Einkehr: Hotel Gasthof Post,<br />

Lechtaler Haussegen<br />

Ravensburg<br />

Bodensee<br />

Feldkirch<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

ABSCHNITT 7 (5. ETAPPE)<br />

ELBIGENALP | KÖGLEN<br />

GRIESSAU | HÄSELGEHR<br />

Länge: 7 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 137 m | 173 m<br />

Wanderzeit: 3 Stunden<br />

Einkehr: Alpenhotel Gasthof Lechtaler,<br />

Gasthof Helena Häselgehr<br />

ABSCHNITT 8 (5. ETAPPE)<br />

HÄSELGEHR | LUXNACH<br />

KLIMM | ELMEN<br />

Länge: 5 Kilometer<br />

leichter Bergweg<br />

Höhenmeter: 309 m | 274 m<br />

Wanderzeit: 2 Stunden<br />

Einkehr: Landgasthof Kaiserkrone<br />

Elmen<br />

ABSCHNITT 9 (5. ETAPPE)<br />

ELMEN | MARTINAU<br />

VORDERHORNBACH<br />

Länge: 6 Kilometer<br />

leichter Bergweg<br />

Höhenmeter: 297 m | 361 m<br />

Wanderzeit: 2,5 Stunden<br />

Biberach<br />

ABSCHNITT 10 (6. ETAPPE)<br />

VORDERHORNBACH | STANZACH<br />

Länge: 3 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 43 m | 79 m<br />

Wanderzeit: 1 Stunde<br />

Einkehr: Gasthof Post Stanzach<br />

ABSCHNITT 11 (6. ETAPPE)<br />

STANZACH | FORCHACH<br />

Länge: 5,5 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 40 m | 65m<br />

Wanderzeit: 2 Stunden<br />

ABSCHNITT 12 (6. ETAPPE)<br />

FORCHACH | WEISSENBACH<br />

Länge: 7 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 115 m | 141 m<br />

Wanderzeit: 2 Stunden<br />

Einkehr: in Weißenbach – Pizzeria<br />

Restaurant Dobler, Naturparkhotel<br />

Florence, Hotel Gasthof<br />

Goldenes Lamm<br />

Bludenz<br />

Wangen Isny<br />

Scheidegg<br />

Ulm<br />

Leutkirch<br />

Oberstaufen<br />

Vorarlberg<br />

1<br />

Formarinsee<br />

Senden<br />

Illertissen<br />

Iller<br />

Lech<br />

Lech<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Donau<br />

Günz<br />

Memmingen<br />

Günzburg<br />

Iller<br />

Kammel<br />

Holzgau<br />

Krumbach<br />

Kempten<br />

Sonthofen<br />

Lechweg | ALLGÄU AKTIV<br />

ABSCHNITT 13 (7. ETAPPE)<br />

WEISSENBACH | RIEDEN | EHENBICHL<br />

HÖFEN | WÄNGLE<br />

Länge: 9 Kilometer<br />

leichter Wanderweg<br />

Höhenmeter: 173 m | 119 m<br />

Wanderzeit: 3 Stunden<br />

Einkehr: Gasthof Kreuz Rieden,<br />

Landgasthof Lilie Höfen,<br />

Naturhotel LechLife Wängle<br />

ABSCHNITT 14 (7. ETAPPE)<br />

WÄNGLE | COSTARIESKAPELLE<br />

FRAUENSEE | PFLACH<br />

Länge: 9,5 Kilometer,<br />

anspruchsvoller Wanderweg<br />

Höhenmeter: 381 m | 485 m<br />

Wanderzeit: 3 Stunden<br />

Einkehr: Hotel Goldene Rose Lechaschau,<br />

Romantik Krone Lechaschau,<br />

Hotel zum Mohren Reutte,<br />

Hotel-Gasthof Klause Reutte<br />

ABSCHNITT 15 (8. ETAPPE)<br />

PFLACH | KNIEPASS | STERNSCHANZE<br />

OBERPINSWANG | ALPSEE |<br />

SCHWANSEE | LECHFALL IN FÜSSEN<br />

Länge: 15 Kilometer, leichter Bergweg<br />

Höhenmeter: 722 m | 760 m<br />

Wanderzeit: 5 Stunden<br />

Einkehr: Brauereigasthof Schwarzer Adler<br />

Vils, Hotel Frühlingsgarten<br />

Füssen (Bad Faulenbach),<br />

Konditorei Kurcafe Füssen<br />

www.lechweg.com<br />

Elbigenalp<br />

Lech<br />

Mindel<br />

Mindelheim<br />

A<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Marktoberdorf<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

3<br />

Vils<br />

Weißenbach<br />

2<br />

C<br />

B<br />

Fornach<br />

Elmen<br />

Zusam<br />

<strong>Allgäu</strong><br />

Füssen<br />

Reutte<br />

4<br />

D<br />

Buchloe<br />

Pflach<br />

Stanzach<br />

Vorderhornbach<br />

Schwabmünchen<br />

Wertach<br />

H<br />

G<br />

Lech<br />

Lechbruck<br />

Tirol<br />

Schongau<br />

Schwangau<br />

Imst<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 39<br />

F<br />

E<br />

Augsburg<br />

Königsbrunn<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Forggensee<br />

Plansee<br />

Lech<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith


ALLGÄU AKTIV | Lechweg<br />

4 Forchacher Hängebrücke


Lechweg | ALLGÄU AKTIV<br />

Foto (2): panthermedia.net<br />

Weissenbach als auch einen Tag später nach E Pflach, weiß<br />

uns die Natur zu beeindrucken. Lebensraum für seltene Pflanzen<br />

und Tiere sind die Lechauen, und wer ein Freund und Kenner<br />

verschiedener Orchideenarten ist, wird hier bestens bedient.<br />

Wir, in dieser Hinsicht eher unbedarft, staunen über Namen wie<br />

Breitblättrige Sumpfwurz (am Textende links), Braunrote Stendelwurz<br />

(am Textende rechts) oder Langblättriges Waldvöglein.<br />

Und über Gewächse, die wir zuvor noch nie gesehen haben.<br />

Blick über die Baumkronen<br />

Apropos sehen: Kurz bevor wir Pflach erreichen und unsere Unterkunft<br />

ansteuern, kommen wir am Vogelbeobachtungsturm<br />

Pflach vorbei. Ein Hinaufsteigen lohnt sich. 18 Meter hoch ist<br />

dieser Turm, der einen weiten Blick über Baumkronen hinweg<br />

ermöglicht – auf die von Seen und Wasserarmen durchzogenen<br />

Auwälder. Hier sieht man sie, jene intakte Natur, die man sich<br />

viel öfter auf dieser Welt wünscht. Eine bemerkenswerte Balance<br />

zwischen Mensch und Tier und Technik. Zahlreiche Sumpf- und<br />

Wasservögel haben an diesem Ort eine Heimat gefunden sowie<br />

einen idealen Lebensraum.<br />

Auf der letzten Etappe von Pflach nach H Füssen meistern wir<br />

den einen oder anderen Auf- und Abstieg und wir überqueren<br />

völlig unbemerkt die Landesgrenze. Sind wir noch in Tirol oder<br />

schon im Ostallgäu? Die Frage ist schwer zu beantworten auf<br />

Waldpfaden und Forstwegen. Und vor allem: Die Antwort ist<br />

völlig egal. Das Projekt Lechweg lebt genau von diesem grenzenlosen<br />

Grundcharakter. Allerdings haben wir bei unserer Tour-<br />

Planung einen Fehler gemacht. Unser Abschluss mit der Wanderung<br />

rund um den F Alpsee fällt auf einen Sonntag. Auf einen<br />

sonnigen, an dem es halb Bayern und Baden-Württemberg an<br />

jenen Ort zu ziehen scheint, an dem sich König Ludwig II. einst<br />

aufgehalten und seine Runden gedreht hat. Und doch betrachten<br />

wir mit verklärtem Blick Schloss Hohenschwangau.<br />

Wir sind auch nicht alleine, als wir das Marienmonument<br />

ansteuern und die Erinnerungstafel an die<br />

Königin-Mutter Marie von Bayern betrachten.<br />

Erst dann nimmt der Menschenstrom ab, als<br />

wir die Stufen zum Kalvarienberg nehmen.<br />

Nicht ganz unanstrengend ist das – aber in<br />

jedem Fall lohnenswert. Wieder scheint<br />

die Sicht unendlich, und vor uns liegen<br />

die Stadt Füssen, der Hopfensee, der<br />

Schwansee und natürlich die beiden Königsschlösser.<br />

Spätestens als wir den G Maxsteg am<br />

Lechfall erreichen, ist klar: Eine sehr<br />

gute Entscheidung, den vor sechs Jahren<br />

ins Leben gerufenen Lechweg gelaufen<br />

zu sein. Zumindest einen Teil davon.<br />

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<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 41


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Oberstaufen feiert sein<br />

1150-jähriges Bestehen<br />

Urlaub in Oberstaufen – traditionell modern<br />

Eine Landschaft wie eine Postkarte, sonnig im <strong>Sommer</strong>, nebelfrei<br />

im Herbst und schneesicher im Winter, bis auf 1834 Meter<br />

steil aufragender „Herrgottsbeton“, Bergwiesen, kleine Weiler und<br />

mittendrin Oberstaufen. Hier befi ndet sich Deutschlands einziges<br />

Schroth-Heilbad mit vielen Wellness-Gastgebern, Firstclass-Hotels,<br />

Tanzlokalen und <strong>Allgäu</strong>er Gemütlichkeit.<br />

Den Ort dürften schon die Kelten und Römer gekannt haben. Als<br />

„Stoufun“ wird er erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen<br />

vom 20. Dezember des Jahres 868 erwähnt und feiert <strong>2018</strong> sein<br />

1150-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen.<br />

Höhepunkt ist das Festwochenende vom 3. bis 5. August mit großem<br />

Festumzug durch den Ort. Gefeiert wird rund um das Heimatmuseum<br />

„Beim Strumpfar“ – mit Bieranstich, Blasmusik, Festumzug<br />

und einem Festzelt auf der Strumpfarwiese. Den Sonntag<br />

leitet ein Festgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen ein,<br />

bevor der Festumzug die Ortsgeschichte lebendig werden lässt<br />

Fotos: Oberstaufen Tourismus<br />

Das Aquaria<br />

hat viele Gesichter<br />

Staufen<br />

1042 m<br />

Rindalphorn<br />

1821 m<br />

Prodel<br />

1400 m<br />

Hochgrat<br />

1833 m<br />

GIPFELSAUNA<br />

Seelekopf<br />

1663 m<br />

Imberg<br />

1325 m<br />

Kapf<br />

998 m<br />

Falken<br />

1561 m<br />

25<br />

JAHRE<br />

AQUARIA<br />

ERLEBNISBAD<br />

Fluh<br />

1391 m<br />

802 m<br />

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und abends das Fest mit Musikkapelle ausklingt. Begonnen hat<br />

das Jubiläumsjahr mit einem „Schneeschuh-Festival“. Im März<br />

thematisierten die Gesundheitswochen das Naturheilverfahren<br />

nach Johann Schroth, das seit 1949 in Oberstaufen praktiziert<br />

wird. In Verbindung mit dem Heilklima des Ortes ist die Schrothkur<br />

wirksam für Atemwegs-, Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen<br />

und hilft bei Diabetes mellitus Typ 2 ebenso wie bei Erschöpfungszuständen.<br />

Dorf- und Kirchfeste sind ebenso wie die Heimatabende Belege<br />

fürs Brauchtum. Der Gebirgstrachtenverein „D´Hochgratler“ und<br />

die Volkstanzgruppe Oberstaufen zeigen in ihren historischen<br />

Trachten traditionelle Tänze. Die aufwändig goldbestickten Radhauben<br />

der Frauen und die schmucken Trachten sind ebenso beliebtes<br />

Fotomotiv wie die Bändeltänze.<br />

Oberstaufen liegt direkt an der mittelalterlichen „Oberen Salzstraße“<br />

von Hall in Tirol zum Bodensee. Vom 15. bis 19. Jahrhundert<br />

transportierten „Säumer“ oder „Rödler“ mit Pferdefuhrwerken<br />

Salzfässer über den Oberjochpass ins <strong>Allgäu</strong> und weiter über Immenstadt,<br />

Oberstaufen und Simmerberg an den Bodensee. Ein<br />

historischer „Salzzug“ mit alten Pferdefuhrwerken und Kutschen<br />

führt am 30. Juni von Immenstadt nach Oberstaufen.<br />

Am 14. September ist Viehscheid – dann bringen Hirten rund<br />

1000 Rinder von den Bergweiden ins Tal, wo mit Musik und guter<br />

Laune das Ende des Bergsommers kräftig gefeiert wird. Eine<br />

Woche später holen die Hirten im benachbarten Thalkirchdorf ihre<br />

Rinder von den Bergwiesen ins Tal.<br />

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Egal ob Hochzeiten, Geburtstage, Taufen, Firmenevents, Weihnachtsfeiern etc.<br />

Wir sind der richtige Ansprechpartner wenn es darum geht, in den Bergen zu „festen“.<br />

Gerade am Berg ist es uns wichtig Traditionen zu pflegen. Unser Ambiente und Angebot stehen<br />

in harmonischem Verhältnis zur alpinen Umgebung und knüpfen an die lange Tradition<br />

der Alpwirtschaft an – „Echte Qualität am Berg“.<br />

Erleben Sie einen Tag, den Sie so schnell nicht wieder vergessen werden.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Lisa & Markus mit Wilma & Wolfgang und dem Imberghaus Team<br />

Das Imberghaus | Wilma Lewandowski | 87534 Oberstaufen - Steibis<br />

Telefon: 0 83 86 / 81 06 | E-Mail: imberghaus@t-online.de | www.imberghaus.de


Fotos: Belinda Schier<br />

mei<br />

HUIMAT<br />

Tipp von Nicole<br />

AUFS RUBIHORN<br />

1 2 3


Senden<br />

Aufs Rubihorn | ALLGÄU Krumbach AKTIV<br />

Illertissen<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Kamm<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Mindel<br />

Wir haben uns dieses Mal<br />

für eine mittelschwere<br />

Bergtour entschieden.<br />

Ziel ist einer der<br />

Oberstdorfer Hausberge, das 1957 Meter<br />

hohe Rubihorn. Was uns vor allem lockt:<br />

nach der Anstrengung die Sicht über ein<br />

herrliches Bergpanorama.<br />

Los geht es am Parkplatz Reichenbach<br />

(bei Oberstdorf), entlang des Gaisalpbachs<br />

auf einer Fahrstraße. Doch keine<br />

Angst: Nach kurzer<br />

Zeit biegen wir links<br />

auf den Tobelweg<br />

ein. Hier läuft man<br />

auf einem breiten<br />

Schotterweg und über einen kleinen<br />

Steg. Eine empfehlenswerte Variante.<br />

Nach dem Überwinden einer Treppe 1<br />

erreicht der Wanderer wieder den Fahrweg.<br />

Rund 100 Meter später schlagen<br />

wir den Weg rechts hinauf in Richtung<br />

Untere Richtersalpe ein.<br />

Nun haben wir stets das Rubihorn im<br />

Auge – ein imposanter Anblick. Meter<br />

um Meter geht es bergauf, vorbei an mit<br />

Latschen bewachsenen Hängen, über<br />

zwei Bäche und an Passagen, die mit<br />

Drahtseil gesichert sind.<br />

Dann endlich taucht er auf und lässt<br />

uns tief durchatmen: der idyllisch gelegene<br />

untere Gaisalpsee. Spätestens in<br />

diesem Moment wird uns wieder einmal<br />

klar, wie beeindruckend die Natur<br />

Der Tobelweg ist<br />

d e fi n it iv z u<br />

bevorzugen!<br />

sein kann. Der weitere Weg führt links<br />

am See vorbei. Und wie bestellt, Biberach pfeifen<br />

Biberach<br />

Murmeltiere fröhlich vor sich hin, während<br />

wir steil zum Grat zwischen Gaisalphorn<br />

und Rubihorn aufsteigen. Auch<br />

hier sind einige Stellen durch Drahtseil<br />

gesichert.<br />

Mit Blick aufs Nebelhorn im Osten,<br />

halten wir uns rechts und sehen die <strong>Allgäu</strong>er<br />

Alpen sowie die Gemeinde Oberstdorf.<br />

Sobald wir den Grat erreicht haben,<br />

gilt es erneut, ein<br />

paar Kletterstellen<br />

zu bewältigen. Das<br />

Ravensburg erfordert alpine Erfahrung<br />

und Trittsi-<br />

Ravensburg<br />

cherheit. Ein Gedenkkreuz 3 am Wegesrand<br />

mahnt zur Konzentration.<br />

Ein paar eiserne Tritthilfen Wangen und<br />

Drahtseilstellen – dann steht das Gipfelkreuz<br />

4 des Rubihorns direkt vor<br />

uns. Es ist zwar ein bisschen diesig am<br />

Tag des Ausflugs, aber dennoch Scheidegg beeindruckt<br />

uns die Sicht auf Lindau die <strong>Allgäu</strong>er<br />

Lindau<br />

Berge. Selbst der Grünten im Norden<br />

Bodensee<br />

ist auszumachen. Bodensee Im Süden 5 erkennen<br />

Bregenz<br />

wir beispielsweise die Höfats Bregenz und Krottenköpfe<br />

des <strong>Allgäu</strong>er Hauptkamms,<br />

im Osten den Entschenkopf 6 und darunter<br />

den Gaisalpsee.<br />

Dornbirn<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Zurück geht es auf dem gleichen Weg.<br />

Allerdings gönnen wir uns eine kurze<br />

Einkehr in der Gaisalpe, die wir uns in<br />

jedem Fall verdient haben.<br />

Leutkirch<br />

Leutkirch<br />

Scheidegg<br />

EINKEHRMÖGLICHKEITEN<br />

Memmingen<br />

Memmingen<br />

Untere Richteralpe (1149 Meter),<br />

Von Anfang Mai bis Ende Oktober.<br />

Montag Ruhetag. www.gaisalpe.de<br />

Berggasthof Gaisalpe (1165 Meter),<br />

Kempten<br />

Kempten<br />

im <strong>Sommer</strong> durchgehend geöffnet.<br />

www.berggasthof-gaisalpe.de<br />

Isny<br />

Isny<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Sonthofen<br />

Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Warth<br />

Feldkirch<br />

Feldkirch<br />

1 | Der Weg durch den Faltenbachtobel. 2 | Neugieriges <strong>Allgäu</strong>er Braunvieh begleitet uns ein Stück. 3 | Blick ins Oberstdorfer Tal.<br />

4 | Gipfelkreuz des Rubihorns (1957) mit Blick ins Illertal. 5 | Vor uns das Gaisalphorn, dahinter die Höfats. 6 | Gaisalpsee, dahinter der Entschenkopf.<br />

Iller<br />

Iller<br />

KURZINFO<br />

Höhenmeter: ca. 1300 Hm<br />

Laufzeit: ca. 6 Std. gesamt<br />

Iller<br />

Iller<br />

Rubihorn<br />

Mindelheim<br />

Mindelheim<br />

Lech Lech<br />

Bad W<br />

Bad Wöris<br />

K<br />

Kauf<br />

Mark<br />

Marktob<br />

Nesselwan<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

Tannheim<br />

4 5<br />

5<br />

6


ALLGÄU AKTIV | Bier - Käse - Wanderweg<br />

VON LEHERN NACH SPEIDEN<br />

Triathlon<br />

für Genießer


Bier - Käse - Wanderweg | ALLGÄU AKTIV<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach Wertach<br />

Biberach<br />

Die <strong>Allgäu</strong>er Bier-Käse-Wanderung führt über eine Strecke von knapp<br />

drei Kilometern und ist locker in 45 Minuten zu meistern.<br />

Mindelheim<br />

Ist das nicht ein herrliches Bild? Käse in allen Variationen gehört zum<br />

<strong>Allgäu</strong> wie die Landsberg Berge und Seen.<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Leutkirch<br />

Iller Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Ein Tag mit den drei Disziplinen Wandern, Essen und Trinken,<br />

der den Autor nicht außer Atem brachte, ihm aber gute Laune bescherte.<br />

Kaufbeuren<br />

Die Bier-Käse-Wanderung bietet viele Infos und ist<br />

bestens geeignet für Familien.<br />

Schongau<br />

burg<br />

Marktoberdorf<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

Isny<br />

FOTOS Bastian Hörmann & Freddy Schissler<br />

Wangen<br />

Kempten<br />

Lechbruck<br />

Lindau<br />

e<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Scheidegg<br />

Auf uns wartet an diesem Tag ein<br />

meinde Hopferau gehört. Hier ist die Sennerei<br />

Nesselwang Lehern<br />

Triathlon. Im Ostallgäu. Einer,<br />

Lehern zu Hause, mit einem kleinen, aber feinen<br />

Laden und der Gastwirtschaft „Käse Alp“.<br />

Oberstaufen<br />

der erst nach mehreren Stunden<br />

Füssen<br />

beendet sein wird. Klingt nach<br />

Bevor es etwas für den Gaumen gibt, werden<br />

Immenstadt<br />

Herausforderung, nicht wahr? Nach Ausloten<br />

erst einmal die Augen verwöhnt – mit dem Blick<br />

körperlicher Grenzen, nach Überwinden<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

auf die Königsschlösser. Das hier ist einer jener<br />

des inneren Schweinehunds. Ob ich mich darauf<br />

nicht intensiver hätte vorbereiten sollen? Bin schon<br />

lange nicht mehr auf dem Fahrrad gesessen. Jedenfalls<br />

Reutte<br />

Orte, wo das <strong>Allgäu</strong> besonders authentisch ist. Ins<br />

Jahr 1890 reicht die Gründung der Sennerei zurück,<br />

heute arbeiten sechs Mitarbeiter im Verkauf, vier sind in<br />

nicht, um eine längere Strecke Oberstdorf zurückzulegen. Das Schwimmen<br />

wurde zuletzt auch eher vernachlässigt.<br />

der Produktion beschäftigt. Ein kleines Unternehmen, das kein<br />

Geheimnis daraus Ehrwald macht, wie genau die zu verkaufenden Produkte<br />

entstehen.<br />

Riezlern<br />

Ich stelle mich an diesem Tag dennoch dem Ostallgäuer Triathlon.<br />

Und um es vorwegzunehmen: Ich meistere ihn mit Bravour, Acht Milchbauern (auf der Homepage namentlich genannt) aus<br />

bin danach bestens gelaunt und kann ihn nur weiterempfehlen.<br />

An jedermann, selbst an weniger Trainierte. Dieser Triathlon,<br />

von dem hier die Rede Warth ist, besteht aus den Disziplinen Essen,<br />

Wandern, Trinken.<br />

Na, auch Lust bekommen? Dann kommen Sie mit zum Startpunkt<br />

in Lehern (Hausnummer 158), einem Platz, der zur Ge-<br />

Nassenreith<br />

der unmittelbaren Umgebung liefern täglich frische Heumilch,<br />

die die Sennerei zu Käse verarbeitet. Das Bemerkenswerte: Diese<br />

Milchbauern sind als Genossenschaftsmitglieder quasi die Besitzer<br />

der Sennerei Imst Lehern.<br />

Wir probieren einen Hart- und einen Weichkäse: den würzigen<br />

Original <strong>Allgäu</strong>er Bergkäse und einen Tortenbrie. Beide<br />

Iller Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 47


ALLGÄU AKTIV | Bier - Käse - Wanderweg<br />

Nicht nur über Stock und Stein geht‘s, sondern auch über Brücken.<br />

Urgemütlich ist es im Sudhaus in Speiden.<br />

überzeugen uns – mit leichten persönlichen Vorteilen für den<br />

äußerst schmackhaften Bergkäse. Ach ja, und am Ende gibt’s noch<br />

ein kleines Stück vom Maria Hilfer Bierkäse, einem Schnittkäse.<br />

Als Art Einstimmung, denn eines unserer Ziele wird an diesem<br />

Tag die Wallfahrtskirche Maria Hilf in Speiden sein. Vor uns<br />

liegt eine informative Wanderstrecke, Schwierigkeitsgrad leicht.<br />

Zu „arbeiten“ haben vor allem die Augen. Denn dieser sonnige<br />

Tag bietet nicht nur angenehme Temperaturen, sondern auch<br />

beste Fernsicht auf die Berge – und, wie gesagt, einen imposanten<br />

Blick auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.<br />

Geballte Wissensvermittlung<br />

Wir genießen – und wir lernen. Denn auf insgesamt fünf Informationstafeln<br />

erfahren wir eine Menge über die Genussmittel<br />

Wein und Bier, und schon nach wenigen Metern ist uns klar: Bei<br />

diesem Triathlon für Genießer, den wir am Ende ins Herz schließen,<br />

haben wir unseren Horizont erweitert.<br />

Oder haben Sie gewusst, dass Malz die Seele, Hopfen die Würze,<br />

Hefe der Geist und Wasser der Körper des Bieres ist? Dass es<br />

untergärige und obergärige Hefe gibt? Dass alleine in Bayern 400<br />

verschiedene Sorten von Käse existieren? Dass aus vier Kilo Gras<br />

ein Liter Milch wird?<br />

Nach dieser geballten Wissensvermittlung an der frischen Luft<br />

wird man durstig. Ist es ein Wink des Schicksals, dass neben der<br />

Wallfahrtskirche in Speiden (siehe Infokasten) das Maria-Hilfer<br />

Sudhaus die Türen geöffnet hat? Wir sagen ja, treten ein und<br />

wollen uns schon selbst davon überzeugen, ob die Brauerei Kössel<br />

hält, was auf den Infotafeln versprochen wird. Das halbdunkle<br />

Maria Hilfer Vollbier, haben wir zuvor dort erfahren, wird nach<br />

der Gärung rund 40 Tage im kalten Gewölbekeller gelagert und<br />

danach in Flaschen abgefüllt. Genau das wollen wir probieren.<br />

Nach der ersten Halben wollen wir uns noch kein Urteil erlauben,<br />

auch nicht nach der zweiten. Nach der dritten schließlich<br />

kommen wir zu dem Schluss: Dieser Gärungsprozess hat sich tatsächlich<br />

gelohnt.<br />

Die Wanderung hat nicht nur durstig, sondern auch hungrig gemacht.<br />

Und es bestätigt sich: Unseren Triathlon absolvieren wir in<br />

einer Gegend, wo das <strong>Allgäu</strong> authentisch ist. Hier im Sudhaus in<br />

Speiden geht der Gast an die Theke, blickt in verschiedene Töpfe<br />

und Schüsseln und darf sich dann entscheiden, was er nehmen will.<br />

Wir zeigen mit dem Finger Richtung Schweinshaxen und Kartoffelsalat<br />

– und werden unsere Wahl nicht bereuen.<br />

Man kann sich übrigens relaxed zurücklehnen in dieser urigen<br />

Gastwirtschaft. Ist das Glas (beinahe) leer, muss der Gast nicht<br />

großartig Ausschau halten nach der Bedienung, um nachzubestellen.<br />

Das nächste Bier wird bereits ohne Bestellung des Gastes<br />

gezapft. Übrigens: Wer alle Biersorten durchprobieren will, hat<br />

ordentlich zu tun oder besser gesagt: zu trinken. Der Klassiker ist<br />

das halbdunkle Vollbier, eine bernsteinfarbene, untergärige Sorte<br />

mit einer milden und malzigen Note.<br />

Eine echte Rarität hingegen stellt der Mariahilfer Bierbrand dar,<br />

ein Schnaps, den der Braumeister aus Bier destilliert. Sechs Monate<br />

lagert er in den Gewölbekellern und wird dann auf 42 Volumenprozent<br />

Trinkstärke heruntergesetzt. Bleibt noch zu erwähnen,<br />

dass die Schweinshaxe mit einer knusprigen Kruste überzogen war<br />

– ein ualitätsmerkmal. Dass die Zeit, die wir im Sudhaus verbracht<br />

haben, doppelt so lang ist wie unser erster Wanderabschnitt,<br />

kann ebenfalls als ualitätsmerkmal verbucht werden.<br />

Bestens gestärkt, treten wir den Rückweg an – und prüfen an<br />

den Infotafeln, ob unser Kurzzeitgedächtnis funktioniert. Trotz<br />

Mariahilfer Vollbier stellen wir fest, dass wir im Rahmen dieses<br />

Triathlons für Genießer tatsächlich unseren Wissenshorizont nachhaltig<br />

erweitert haben – zumindest bei den Themen Bier und Käse.<br />

Mit letzterem decken wir uns nach der Ankunft in Lehern noch ein<br />

und machen uns zufrieden lächelnd auf den Heimweg.<br />

48 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Bier - Käse - Wanderweg | ALLGÄU AKTIV<br />

www.schaber.com<br />

Braumeister Anton Kössel misst den Inhalt der Würzpfanne.<br />

Wallfahrtskirche Maria Hilf<br />

GNADENKAPELLE Die Inschrift auf dem Sockel der Marienfigur informiert<br />

über die Kapelle. Steinacher hat seine Tochter Annele an einem<br />

Kreuz vorm Haus beten gesehen, wo drei an der Pest gestorbene Soldaten<br />

begraben waren. Auf die Frage, warum sie das tue, habe das<br />

Mädchen geantwortet: „Ach vatter, in abwesen deiner haben mir dise<br />

soldaten vill guetes gethan, ia auch bej dem läben erhalten.“ Daraufhin<br />

hat Steinacher wohl als Dank für die Rettung seines Kindes 1635<br />

eine Kapelle errichtet.<br />

WUNDER Das Mirakelbuch berichtet, dass sich beim Bau der Kapelle<br />

ein Wunder ereignet habe. Damals sei die auf Krücken gehende Maria<br />

Welz von Rieden vorbeigekommen und habe gemeint, wenn die Gottesmutter<br />

dem Steinacher geholfen habe, werde sie auch ihr helfen<br />

können. Die Überlieferung: „Und siche, alsbalden ist dises weibs pield<br />

erhört worden, ihre ghrade glider erlangt unnd zum wortzeichen ihr<br />

kruckhen altort gelassen, nach ihrer andacht ganz ghrad haimb gangen.“<br />

Es folgten 155 Guttaten bis ins Jahr 1657.<br />

WALLFAHRTSKIRCHE<br />

Die Gnadenkapelle wurde bald<br />

viel zu klein. Mit den Opfergeldern<br />

entstand zwischen 1644 und<br />

1647 nördlich davon eine<br />

größere Kirche. Aber auch dieses<br />

Gotteshaus war dem Ansturm<br />

der Gläubigen bald nicht<br />

mehr gewachsen.<br />

1678 wurde eine neue<br />

Kirche eingeweiht.<br />

Bräuhausstrasse 6 - 8 ∙ 87509 Immenstadt<br />

Mo.-Do. 09 - 18 Uhr, Fr. 09 - 19 Uhr und Sa. 09 - 16 Uhr<br />

Telefon 08323 96790<br />

www.schaber.com


<strong>Allgäu</strong> tut gut<br />

Wussten Sie, dass … es im <strong>Allgäu</strong> Orte gibt, die nur mit folgenden beiden Worten treffend<br />

beschrieben sind: Idylle pur? Zu ihnen gehört der Schrecksee bei Hinterstein. Aber Obacht: Selbst<br />

im <strong>Sommer</strong> kann der Sprung ins Nass nur etwas für Hartgesottene sein. Was mit der Lage auf<br />

1813 Metern in einem kesselartigen Hochtal zu tun hat, das umgrenzt wird von Knappenkopf,<br />

Kirchendach und Kälbelespitze im Osten, Kastenkopf und Lahnerkopf im Süden sowie Älpelekopf<br />

im Westen. Übrigens: Vor knapp 70 Jahren staute man den See auf, um ihn zur Energiegewinnung<br />

zu nutzen. Im Hintersteiner Tal gibt es zudem an der Taufersalpe (938 Meter) ein Elektrizitätswerk.


Foto: Ralf Lienert


DEN KÖRPER REINIGEN<br />

Ulm<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Basenfasten | ALLGÄU TUT GUT<br />

Zusam<br />

Au<br />

Schluss<br />

Senden<br />

Krumbach<br />

Illertissen<br />

mit sauer<br />

Biberach<br />

Immer mehr Menschen nehmen sich eine Auszeit, um ihren<br />

Mindelheim<br />

Bad Wörishofen<br />

Basen-Säure-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen<br />

Memmingen<br />

– mit einer Fastenkur.<br />

Gute Nachricht: Man braucht nicht zu hungern. Von Kaffee, Fleisch,<br />

Käse oder Alkohol muss man aber die Finger lassen.<br />

Iller<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Mindel<br />

Kaufbeuren<br />

Schwabmünchen<br />

Wertach<br />

Buchloe<br />

König<br />

Landsb<br />

am L<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

TEXT Andre Paul | FOTOS Bettina Kelm<br />

Wangen<br />

Wir sind alle unglaublich sauer<br />

an diesem Vormittag in der<br />

Küche des Hotels Krone im<br />

Westallgäuer Maierhöfen, als<br />

Scheidegg<br />

wir Hotelchef und Koch Frank Übelhör über<br />

die Schulter schauen, wie er kocht. Also sauer Lindau<br />

nicht im Sinne von grantig – wozu es bei Bodensee strahlendem<br />

Sonnenschein über diesem südwestlichsten Zipfel<br />

des <strong>Allgäu</strong>s ja auch keinen Grund gibt. Sondern sauer<br />

Bregenz<br />

sind unsere Körper. Rein physisch, nicht emotional.<br />

Die Butterbrezel oder die Semmel zum Frühstück, dazu über<br />

den Tag verteilt bestimmt zwei, drei Tassen Kaffee Dornbirn und als Gipfel<br />

der kulinarischen Sünde ein Stück Schokolade am Nachmittag.<br />

Weißmehl, Fett, Zucker und Koffein – da kommt der Säure-Basen-Haushalt<br />

schon mal rasch aus dem Gleichgewicht. Und seien<br />

wir ehrlich: Oben genannte Lebensmittel konsumieren wir ja<br />

nicht nur ausnahmsweise, sondern – zumindest die meisten von<br />

uns – eher häufiger.<br />

„Die Folgen sind unter anderem Feldkirch Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen,<br />

Verdauungsprobleme, erhöhte Entzündungswerte,<br />

Hautprobleme und hormonelle sowie Schlafstörungen“, erläutert<br />

Sabine Wacker, die bundesweit Seminare zum Thema abhält,<br />

auch an diesem Tag im <strong>Allgäu</strong>. Ihre Lösung mündet in jenem<br />

Ratschlag, es mal mit basischem Fasten zu probieren. Wobei das<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Wort fasten hier nicht für den generellen Verzicht<br />

auf feste Nahrung steht. Es bedeutet vielmehr,<br />

Maierhöfen<br />

nichts zu essen, was säurehaltig ist.<br />

Nesselwang<br />

Das klingt zunächst nicht so schwer, ist aber<br />

beim näheren Hinschauen durchaus eine Füssen Herausforderung.<br />

Verboten sind sämtliche Brotsor-<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

ten (auch Vollkorn), Nudeln, Wurst sowie Fleisch,<br />

Sonthofen Tannheim<br />

Fisch, sämtliche Milchprodukte, Kaffee, Alkohol,<br />

Reutte<br />

Softdrinks und sogar Früchtetee. Erlaubt sind Kartoffeln,<br />

Obst und Gemüse, dazu diverse Nüsse. Bei letzteren allerdings<br />

nicht alle Sorten. Dass nicht geraucht werden darf, versteht sich<br />

von selbst. Oberstdorf<br />

„Sieben Tage sind der Einstieg“, sagt Sabine Wacker kategorisch,<br />

„wenn man zumindest mal an der Oberfläche kratzen<br />

Riezlern<br />

möchte.“<br />

In siebter Generation<br />

Warth<br />

Iller<br />

Frank Übelhör, der das Hotel gemeinsam mit seiner Frau seit<br />

dem Jahr 2000 und in mittlerweile siebter Generation führt, isst<br />

übrigens nicht ausschließlich basisch. Aber eben doch häufiger.<br />

Auch wenn seine aktive Zeit als Profi-Skilangläufer schon länger<br />

zurückliegt, ist er immer noch topfit und durchtrainiert. Seinen<br />

Gästen will der gelernte Koch, der schon in vielen Ländern<br />

Lech<br />

Lechbruck<br />

Forggensee<br />

Imst<br />

N<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 53


ALLGÄU TUT GUT | Basenfasten<br />

der Welt hinter dem Herd stand, beweisen, dass mega-gesundes<br />

basisches Essen trotzdem richtig lecker schmecken und viel<br />

mehr sein kann als nur der gemischte Salat ohne Dressing.<br />

Wer Übelhörs Anti Pasti von gebratener Petersilwurzel, gelben<br />

und roten Karotten und dazu Kaiserschoten-Zucchininudeln mit<br />

geröstetem Sesamöl probiert hat, wird das Wiener Schnitzel nicht<br />

wirklich vermissen. Diese Speise macht obendrein satt. Freilich<br />

nicht ganz so lange wie ein Essen mit Kohlenhydraten. Aber dafür<br />

könne man ja häufiger etwas Basisches zwischendurch naschen,<br />

denn der jeweilige Kaloriengehalt ist niedriger als bei den<br />

herkömmlichen Speisen. Im <strong>Allgäu</strong> gibt es zahlreiche Anbieter<br />

fürs basische Fasten.<br />

Basenfasten<br />

WAS IST DAS? Das ist eine schonende Möglichkeit, den eigenen Körper<br />

zu entsäuern, zu entschlacken und zu reinigen. Beim Basenfasten<br />

wird nicht komplett aufs Essen verzichtet.<br />

WAS BRINGT ES MIR? Immer mehr Menschen leiden unter Müdigkeit,<br />

Stress, Allergien, Kopfschmerzen oder Hautirritationen. Grund dafür<br />

kann unter anderem eine falsche Ernährung sein. Viele Dinge bringen<br />

den körpereigenen Säure-Basen-Haushalt ins Ungleichgewicht, weil<br />

wir oft viele Kohlenhydrate, Eiweiß und säurebildende Stoffe zu uns<br />

nehmen, die der Körper wieder ausgleichen muss.<br />

WAS NEHME ICH ZU MIR? Bei der basischen Ernährung geht es nicht<br />

darum, dass nur und ausschließlich basische Lebensmittel auf den<br />

Tisch kommen. Vielmehr geht es um ein Gleichgewicht zwischen alkalischen<br />

und säurebildenden Nahrungsmitteln. Faustregel: 20 % säurebildende<br />

sowie 80 % basische Lebensmittel<br />

zu sich nehmen.<br />

WAS HEISST DAS KONKRET?<br />

Obst, Gemüse und Salat stellen<br />

ein ausgleichendes Gegengewicht<br />

dar. Bei einer Basenfasten-Kur<br />

ausgeklammert werden in jedem Fall<br />

Fleisch, Fisch, Milchprodukte wie Quark<br />

oder Joghurt, Käse, Butter, Schokolade und<br />

andere Süßigkeiten, Kaffee oder Früchtetee,<br />

Limonade, Cola und natürlich Alkohol.<br />

54 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Düfte erleben<br />

im PRIMAVERA Duft- & Naturkosmetikshop<br />

Fr & Sa<br />

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außer an bayer. Feiertagen<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 55


ALLGÄU HEIMATLICH | Rocky Docky<br />

ROCKY DOCKY ÖFFNET DIE TÜREN<br />

In diesem Haus<br />

steckt Musik<br />

Was einst eine einsturzgefährdete Ruine war, heilt heute die Seele von<br />

Urlaubern. Der denkmalgeschützte Landsitz in Wollmuths, nach einem alten<br />

Schlager benannt, lädt zur Auszeit inmitten der Natur ein – mit Rehen am<br />

Waldrand und einem See in direkter Nachbarschaft.


Rocky Docky | ALLGÄU TUT GUT<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Memmingen<br />

Großzügiger Essbereich in der guten Stube –<br />

und natürlich kommen auch Musikfreunde im Rocky Docky auf<br />

ihre Kosten (siehe Klavier und Gitarre an der Wand).<br />

Vielleicht sogar, um den alten Schlager anzustimmen?<br />

Iller<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

TEXT Isabelle Ravensburg Reinhardt<br />

FOTOS Michael Monschau<br />

Leutkirch<br />

Kempten<br />

Marktoberdorf<br />

Schongau<br />

Die Balken biegen sich und sind<br />

Diese Idylle gibt es auch heute noch. Viel-<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

kurz vor dem Zerbersten. Das<br />

Wollmuths<br />

leicht sogar noch mehr als damals. Wir stehen<br />

alte Holz ächzt unter der Last<br />

an diesem Nachmittag vor dem renovierten<br />

des Daches. Ja, es scheint fast,<br />

Gebäude, das sich inzwischen „Rocky Docky –<br />

Nesselwang<br />

als wolle es in der Mitte zusammensinken und<br />

Landsitz für die Seele“ nennt und eine entspan-<br />

Scheidegg<br />

in sich zerfallen. Krumm steht es da, das alte<br />

nende Auszeit Füssen<br />

für Urlauber verspricht. Duschen<br />

<strong>Allgäu</strong>er Bauernhaus. LindauDer Zahn der Zeit Oberstaufen<br />

nagt an Immenstadt<br />

im Schweinestall, kochen im Kuhstall, schlafen im<br />

ihm, will, Bodensee<br />

dass es der Schwerkraft nachgibt, 500 Jahre<br />

haben ihre Spuren in Bregenz Gebälk und Gemäuer gegraben.<br />

tragen auf das ursprüngliche Gebäude vor vielen hundert<br />

Reutte<br />

Heustock: Das ist die heutige Raumverteilung über-<br />

Sonthofen<br />

Tannheim<br />

Und auch die Natur fordert ihren Tribut, nimmt sich zurück, was Jahren. Jeder Raum wurde mit viel Liebe eingerichtet. Da liegen<br />

einst ihr gehörte. Bäume und Buschwerk ranken sich um die Ruine.<br />

Das Haus ist eingewachsen und schwer zugänglich.<br />

So steht der alte Hof Dornbirn „Rocky Docky“ vor Sabine Fink,<br />

Oberstdorf<br />

als sie<br />

ihn zum ersten Mal sieht. Liebe auf den ersten Blick? Nein. Da<br />

weiße Felle auf den Bänken am Grundofen im Wohnzimmer. Ein<br />

uraltes Klavier aus dunklem Holz steht an der Wand neben der<br />

großen Wohnlandschaft mit Flachbild-Fernseher.<br />

Besonderer Blickfang ist die komplett erhaltene, Ehrwald<br />

hunderte Jahre<br />

alte Holzdecke. Ein halbes Jahrtausend hat sie gekrümmt, doch<br />

ist kein verborgener Glanz, der sich offenbart. Keine Aura<br />

Riezlern<br />

die in<br />

den Bann zieht. Und doch fasziniert sie eines damals an dem heruntergekommenen<br />

Bauernhaus in Wollmuths (Gemeinde Wal-<br />

zwei massiven Holzpfeilern, die optisch den Wohn- vom Essbe-<br />

die Statik ist einwandfrei. Getragen wird die Zimmerdecke von<br />

Nassenreith<br />

tenhofen, nahe dem Niedersonthofener See): Ruhe. Der Wald,<br />

der an das Grundstück grenzt, schluckt jegliches Röhren Warth<br />

von<br />

Feldkirch<br />

Motoren. Die nächsten Nachbarn sind weit entfernt. Es herrscht<br />

absolute Stille. Friedvoll. Erholsam.<br />

reich teilen. Es heimelt. Auch in der Küche. Holzgetäfelt umfängt<br />

sie Besucher mit einladendem Flair. Kochen können die Gäste auf<br />

Imst<br />

einem Gasherd oder auf einem Grundofen im selben Raum.<br />

Müde geworden vom Kochen? In diesem Fall lockt das<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 57


ALLGÄU TUT GUT | Rocky Docky<br />

Blick in ein Schlafzimmer: Geräumig ist es, holzdominiert und es strahlt<br />

Gemütlichkeit aus.<br />

Blick ins Wohnzimmer: Lichtdurchflutet ist es und mit Liebe fürs Detail<br />

eingerichtet.<br />

modern eingerichtete Badezimmer im Obergeschoss mit einem<br />

heißen Bad in der Wanne. Sobald sich verkrampfte Muskeln gelöst<br />

haben, kann der Urlauber im urgemütlichen Bett nebenan<br />

einen geruhsamen Schlaf finden.<br />

Nochmals zurück in die Vergangenheit: Weil das zerfallende<br />

Haus so abstoßend aussieht, tauften es die Niedersonthofener<br />

einst „Rocky Docky“ – nach einem bekannten Schlager von Bruce<br />

Low über ein hässliches, altes Haus, das<br />

noch viel schlimmer ist als es scheint. Doch<br />

Schritt für Schritt bekommt die Ruine ihren<br />

früheren Glanz zurück, was nicht immer<br />

einfach war, denn das Bauernhaus aus dem<br />

16. Jahrhundert steht unter Denkmalschutz.<br />

Plötzlich herrscht Trubel im <strong>Allgäu</strong>er Bauernhaus. Rocky Docky<br />

ist lebende Geschichte und wird mit mehreren Preisen ausgezeichnet,<br />

unter anderem vom Bezirk Schwaben und dem Freistaat.<br />

Durch die Auszeichnungen wird Rocky Docky bekannt und<br />

es schneien Leute herein, die das Haus besichtigen wollen und<br />

schwärmen: „Ich würde hier so gern wohnen“. Deshalb entsteht<br />

irgendwann die Idee, das Haus an Feriengäste zu vermieten.<br />

„Die Leute sollen es<br />

genauso haben, wie<br />

ich es mir wünsche.“<br />

Für die Lehrerin kam nie in Frage, den alten Hof für mehrere<br />

Ferienwohnungen umzubauen: „Ich möchte keine Bettenburg.<br />

Die Leute sollen es genauso haben, wie ich es mir wünschen würde.“<br />

Ruhig, abgeschieden, erholsam, meint sie damit. Deswegen<br />

schafft die 47-Jährige für ihre Urlauber ein Reich, das ihnen ganz<br />

allein gehört – so wie sie selbst es in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />

genossen hat. Das bedeutet, dass das Haus vom Keller bis<br />

zum Dachboden ausschließlich den Gästen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Der über 1 000 uadratmeter große Garten<br />

– in den sich im Winter die Wildtiere<br />

trauen, um Äpfel zu stibitzen – lädt mit viel<br />

Platz ein, die Seele baumeln zu lassen. Der<br />

Blick in die Ferne auf die Immenstädter Berge ist Erholung pur,<br />

das Panorama atemberaubend.<br />

Im Haus gibt es fünf Schlafzimmer mit Doppel- bzw. Tandembetten,<br />

sodass bis zu zehn Personen im Rocky Docky Landsitz<br />

Platz finden. Doch auch zu zweit können Gäste das komplette<br />

Ferienhaus für sich mieten. Das ist Urlaub im urigen <strong>Allgäu</strong>er<br />

Bauernhaus, aber mit jeder Menge Komfort.<br />

www.landsitz-rocky-docky.de<br />

58 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


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HOCHGRAT<br />

Kunst und Naturpark<br />

Fotos: neunBLICKWINKEL<br />

DIE PORTA ALPINAE<br />

Ein Kunstprojekt Art befindet sich seit September<br />

2013 im Naturpark Nagelfluhkette in<br />

Oberstaufen: die „Porta Alpinae“, die eine Tür<br />

zu einer anderen Welt öffnen will. Die Holz-<br />

Pforte steht als Zeichen der Hoffnung und als<br />

Aufforderung an den Besucher, sich selbst eine<br />

neue Welt zu erschaffen.<br />

NATURPARK NAGELFLUHKETTE<br />

Die atemberaubende Landschaft des grenzüberschreitenden<br />

Naturparks zwischen<br />

Deutschland und Österreich begeistert seit<br />

2008 zahlreiche Besucher und Naturliebhaber.<br />

Am eindruckvollsten erlebt man den Naturpark<br />

auf einer Wanderung auf den Premiumwanderwegen<br />

rund um Oberstaufen.<br />

Zu den schönsten Aussichtspunkten inmitten<br />

des Naturparks Nagelfluhkette führt der „Luftige<br />

Grat“. Bergerfahrung und Trittsicherheit<br />

sind Voraussetzung.<br />

Auf „Luftigem Grat“ Richtung<br />

Westen: Nach bequemem Aufstieg mit der<br />

Hochgratbahn führt der gut ausgebaute Weg<br />

zunächst entlang des Grats, verlässt diesen bei<br />

der Falkenhütte, um weiter zu führen über abwechslungsreiches<br />

Alpgelände hinab zum Lanzenbach.<br />

Die Nagelfluhkette ist eine Welt für<br />

sich und Lebensraum zahlreicher geschützter<br />

Tiere und Pflanzen. Hier leben Alpendohlen,<br />

Kolkraben, Steinadler und Birkhühner ebenso<br />

wie zahlreiche Rindviecher, schließlich sind wir<br />

mitten im Alpgebiet. Viele der Alphütten sind<br />

bewirtschaftet und laden zur Einkehr ein.<br />

Kurz bevor der Weg oberhalb der Falkenhütte<br />

den Grat verlässt, befindet sich ein Aussichtsplateau<br />

zur Rast. Der Blick nach Westen fällt auf<br />

ein eindrucksvolles Panorama: von den nahen<br />

Bergen des Bregenzerwaldes über das wuchtige<br />

Säntis-Massiv in der Schweiz, den Bodensee<br />

mit<br />

seinen Weinund<br />

Obstgärten,<br />

bis hin<br />

nach Oberschwaben<br />

und<br />

ins Westallgäu.<br />

Manchmal reicht<br />

die Fernsicht sogar bis in den Schwarzwald<br />

und die Schwäbische Alp.<br />

Zwischen Hochgrat und Eineguntkopf führt<br />

der Weg direkt über die höchsten Berge der<br />

Nagelfluhkette. Die Lebensbedingungen<br />

sind hier extrem, vor allem im Winter. Umso<br />

erstaunlicher ist, dass auch hier Überlebenskünstler<br />

unter den Pflanzen ihren Platz finden.<br />

Besonders auffallend ist die Silberwurz, lateinisch<br />

auch Dryas genannt.<br />

Genießen Sie den Panoramablick zu über 300 Gipfeln in 3 Ländern,<br />

zum Bodensee und den sanften Hügeln im Westallgäu.<br />

Ein Ausflug auf den Hochgrat ist immer ein beeindruckendes Erlebnis. Mit seinen 1834 m<br />

ist der Hochgrat der höchste Gipfel der Nagelfluhkette. Die Bergstation ist ein idealer<br />

Ausgangspunkt für viele Wanderungen jeden Anspruchs. Anschließend freuen Sie sich<br />

auf unserer Sonnenterrasse über regionale Speisen und erfrischende Getränke bei einem<br />

grandiosen Ausblick.<br />

HOCHGRAT –<br />

Der Wander- und Aussichtsberg im Naturpark Nagelfluhkette<br />

Sonnenaufgang,<br />

ein besonderer Start in den Tag.<br />

Sonnenuntergang,<br />

ein erholsamer Tagesausklang.<br />

Vollmond,<br />

zwei unvergessliche Erlebnisse an einem Abend.<br />

Mit dem Berg-Gottesdienst bei Sonnenaufgang<br />

am Gipfelkreuz und einem reichhaltigen Frühstück<br />

im Restaurant sind Sie seelisch und körperlich<br />

gerüstet für einen entspannten Wandertag.<br />

Beim atemberaubenden Sonnenuntergang<br />

mit Blick auf den Bodensee gelingt Ihnen der<br />

Ausstieg vom täglichen Allerlei.<br />

Nach einem faszinierenden Sonnenuntergang<br />

wird der Hauptalpenkamm vom Vollmond erhellt.<br />

Erleben Sie eine mystische Stimmung fernab<br />

vom Alltagsstress.<br />

Info: Telefon 08 38 6 - 82 22 | Mail: info@hochgrat.de | www.hochgrat.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 59


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mit viel Liebe ausgestattet, sämtliche Appartements<br />

verfügen über eine große Loggia oder Terrasse,<br />

die nach Süden ausgerichtet sind. In jeder Dusche<br />

Infrarot-Wärmepaneel für besondere Entspannung.<br />

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unserem umfangreichen<br />

Service-Angebot:<br />

• Rezeptionsservice<br />

• Auf Wunsch Genuss-Frühstück<br />

vom Buffet – 8:00 bis 10:00 Uhr<br />

• GUTHOF Lobby und Bar<br />

mit herrlicher Sonnenterrasse<br />

• Kostenlose Parkgarage<br />

mit viel Platz<br />

• Großzügiger Indoor-Kinderspielbereich<br />

und Kinderspielplatz<br />

• Fahrradboxen, Werkzeugecke<br />

• 24/7 Wasch- und Trockenraum<br />

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und Biosauna, Infrarot-<br />

Wärmeliegen, Erlebnisduschen,<br />

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Panoramaterrasse.<br />

Wander- und Radwege starten<br />

direkt vor der Türe.<br />

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Geschmackvoll und zeitlos-modern: der Frühstücksbereich<br />

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Foto: imago<br />

ALLGÄU AKTIV | Radrunde <strong>Allgäu</strong>


Radrunde <strong>Allgäu</strong> | ALLGÄU TUT GUT<br />

Alle, die den Ausflug auf zwei Rädern als<br />

Genuss empfinden, sind auf der Radrunde<br />

<strong>Allgäu</strong> richtig. Dort warten auf den<br />

Radler zahlreiche kulinarische und auch<br />

kulturelle Überraschungen.<br />

Start<br />

Wangen<br />

Gestratz<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Radeln,<br />

einkehren,<br />

und<br />

genießen<br />

Grünenbach<br />

Lindenberg<br />

Böserscheidegg<br />

Rutzhofen Diepolz<br />

Bremenried Hopfen<br />

Thalkirchdorf<br />

Untermaiselstein<br />

Hüttenberg, Gunzesried<br />

Steibis<br />

TEXT Silke Lorenz<br />

Neue Landschaften entdecken und regionale<br />

Schmankerl verkosten: Diese Kombination erwartet<br />

Genuss-Radler im <strong>Allgäu</strong>. Wer den für die<br />

Region typischen Käse liebt, ist auf der westlichen<br />

Seite der Radrunde <strong>Allgäu</strong> gut aufgehoben. Dort reiht sich Sennerei<br />

an Sennerei, wo man frische Käse-Spezialitäten kaufen und<br />

oft beim Käsen zuschauen kann. Da bietet sich eine Käse-Probe<br />

geradezu an: Startet man bei der Käserei Kofeld nahe Amtzell<br />

bei Wangen, lassen sich 14 Sennereien anfahren, die direkt an der<br />

Radrunde liegen oder mit kurzem Abstecher zu erreichen sind.<br />

Über Wangen, Isny, Gestratz, Grünenbach, Lindenberg, Böserscheidegg,<br />

Bremenried, Hopfen, Rutzhofen, Steibis, Thalkirchdorf,<br />

Diepolz und Untermaiselstein gelangt der Radler nach<br />

Hüttenberg in die letzte Sennerei dieser Runde.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 63


ALLGÄU TUT GUT | Radrunde <strong>Allgäu</strong><br />

Wolfegg<br />

Illerbeuren<br />

Leutkirch<br />

Wangen Eglofs<br />

Isny<br />

Ottobeuren<br />

Kempten<br />

Stiefenhofen<br />

Start/Ziel<br />

Käse schön und gut – aber eigentlich stehen Bier und regionaldeftige<br />

Gerichte höher im Kurs? Dann ist die zweite kulinarische<br />

Radler-Variante die richtige Wahl. Start und Ziel ist in Kempten<br />

der Bayerische Hof, direkt an der Iller. Es geht Richtung Bad Wörishofen<br />

– die Radrunde <strong>Allgäu</strong> fährt man gen Westen im Uhrzeigersinn.<br />

Erster Halt ist die Katzbrui-Mühle in Markt Rettenbach,<br />

die einzige erhaltene Getreidemühle Bayerns (siehe auch Reportage<br />

„Wie im Märchen“). Kontrast in Ottobeuren: Dort genießt der<br />

Ausflügler kühles Bier im Brauereigasthof Hirsch am Marktplatz im<br />

Schatten der Barock-Basilika. In Illerbeuren lockt das älteste Freilichtmuseum<br />

Süddeutschlands sowie der Museumsgasthof Gromerhof<br />

mit fast vergessenen Gerichten wie den „versoffenen Jungfraun“.<br />

Seelen und heißer Leberkäs<br />

Markt Rettenbach<br />

Nesselwang Hopfen am See<br />

Speiden, Eisenberg<br />

Rettenberg Pfronten<br />

Schattwald<br />

Kaufbeuren<br />

Über den Brauereigasthof Mohren in Leutkirch gelangt man ins<br />

„Fischerhaus“ in Wolfegg, idyllisch am Eingang ins Freilichtmuseum<br />

gelegen. Vom Dorf mitten in die Stadt Wangen zum „Fidelisbäck“,<br />

beliebt für seine Seelen mit Leberkäs. In Eglofs hat man am<br />

Dorfplatz gleich zwei Möglichkeiten zur Einkehr mit Blick in die<br />

Alpen: Gasthaus Rose und Hofwirtschaft Elgass. Hier ist der Wirt<br />

zugleich Landwirt.<br />

Leckere Gerichte mit Bier stehen im Brauereigasthof Engel in<br />

Isny auf der Speisekarte, <strong>Allgäu</strong>-Schwäbische Küche mit Kräutern<br />

aus dem eigenen Garten beim „Kräuterwirt“ in Stiefenhofen.<br />

Vom Brauereigasthof Engel in Rettenberg – eine der drei ortsansässigen<br />

Brauereien – geht‘s weiter nach Schattwald im Tannheimer<br />

Tal. Man ist in Österreich: Das Hotel Rehbach serviert viele<br />

Tiroler Köstlichkeiten. Im Brauereigasthof Falkenstein in Pfronten<br />

wie auch in der Postbrauerei in Nesselwang kommen deftige<br />

Gerichte auf den Tisch, oft mit Bier zubereitet. Dazu mundet ein<br />

kühles Hopfengetränk aus der hauseigenen Brauerei.<br />

In Speiden bei Eisenberg sucht man nicht lange nach einer<br />

Raststätte. Direkt neben der Wallfahrtskirche ist das Mariahilfer<br />

Sudhaus (siehe auch Reportage „Triathlon für Genießer“). Mit<br />

Fisch- und Fleischspezialitäten wartet das Hotel „Fischer am See“<br />

in Hopfen am See auf – und mit einem traumhaften Ausblick auf<br />

den malerischen See und die Berge im Hintergrund. Der letzte<br />

Stopp führt zurück ins Mittelalter: In der Brauereigaststätte am<br />

Kloster in Kaufbeuren schmeckt das urbelassene Klosterbier aus<br />

dem kühlen Gewölbekeller.<br />

Eines sollte man sich nie entgehen lassen: Beim <strong>Allgäu</strong>er Bäcker<br />

anhalten und frische Backwaren probieren. Der Dorfbäcker hat<br />

sein Familienrezept, lässt Teige lange reifen und kennt die Zulieferer<br />

aus der Region. Erkennbar ist der <strong>Allgäu</strong>er Bäcker am brotgroßen,<br />

runden Aufkleber im Schaufenster.<br />

Der Vorteil dieser kulinarischen Variante der Radrunde <strong>Allgäu</strong><br />

ist die Rast im Biergarten. Man genießt Brotzeit ohne Angst<br />

vor Dieben, denn das Bike mitsamt Gepäck hat man immer im<br />

Blick. Zudem sind viele der genannten Gasthöfe sowie zahlreiche<br />

weitere Gastgeber entlang der Strecke Bett & Bike-Betriebe. Sogar<br />

Werkzeuge für einfache Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

werden bereitgestellt.<br />

Der mit vier Sternen zertifizierte ADFC-Radfernweg ist an<br />

seiner einheitlichen Markierung erkennbar: Das Schild zeigt ein<br />

Rad auf blauen Grund. Zwei Transversale – der Iller- und der<br />

<strong>Allgäu</strong>-Radweg – teilen den Rundweg. So ergeben sich mehrere<br />

Varianten mit unterschiedlichen Höhenprofilen. Ebenfalls beruhigend:<br />

Entlang der gesamten Route gibt es über 50 Bahnhöfe<br />

sowie zahlreiche E-Bike-Verleih- und auch Ladestationen sowie<br />

einen Gepäckservice.<br />

RADRUNDE ALLGÄU:<br />

Gesamtlänge 450 Kilometer, Dauer: 38 Stunden;<br />

unsere BIER-RUNDE ca. 260 Kilometer;<br />

unsere KÄSE-ETAPPE ca. 90 Kilometer;<br />

alle Etappen kann man individuell variieren.<br />

Foto: <strong>Allgäu</strong> GmbH<br />

RADRUNDE ALLGÄU: TOURENPLANUNG LEICHT GEMACHT<br />

Ein kostenloses Serviceheft und Kartenmaterial erleichtern die Tourenplanung.<br />

Man kann sich nicht nur über einen Etappenkonfigurator<br />

Strecken und Höhenprofil heraussuchen, sondern findet auch die<br />

passenden Gastgeber. Alle Rad-Broschüren können unter<br />

www.allgaeu.de und telefonisch täglich unter der<br />

Nummer 08323 / 80259 31 kostenfrei bestellt werden.<br />

64 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


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Mach mal wieder<br />

icknick<br />

Christian Henze<br />

SO KOCHT MAN HEUTE!<br />

DIE GROSSSSE KOCHSCHULE<br />

Foto: panthermedia.net<br />

66 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

Leidenschaft, Inspiration und Spaß –<br />

mit Entertainment in der Küche begeistert<br />

Christian Henze ein Millionenpublikum im TV.<br />

Seine Kochbücher sind Bestseller, die<br />

Kochschule in Kempten Nr. 1 in Deutschland.<br />

Als Trendscout und Produktentwickler<br />

ist er international bei namhaften<br />

Unternehmen tätig.


Ciabatta<br />

mit Antipasti<br />

Orangen-<br />

Fe n ch e l -Sa la t<br />

Schwarzwälder<br />

Kirsch im Glas<br />

ANTIPASTI-GEMÜSE<br />

1 Zucchini und 1 kleine Aubergine<br />

1 rote und 1 gelbe Paprikaschote<br />

1 weiße Zwiebel, 1 Knoblauchzehe<br />

5 EL gutes Olivenöl<br />

1 frische rote Chilischote<br />

je 1 Zweig frischer Rosmarin und Thymian<br />

2 EL Pinienkerne<br />

3 EL dunkler Aceto Balsamico<br />

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

1 Gemüse waschen und schneiden,<br />

Zwiebel würfeln, Knoblauch halbieren.<br />

2 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen,<br />

Aubergine salzen und goldbraun braten,<br />

aus der Pfanne nehmen, beiseite stellen.<br />

3 Zucchini in 1 EL Olivenöl bissfest<br />

anbraten, ebenfalls beiseite stellen.<br />

4 Paprika in 1 EL Olivenöl gut anbraten,<br />

längs geteilte Chilischote, Knoblauch,<br />

Kräuter, Pinienkerne kurz mitanbraten.<br />

5 Aubergine und Zucchini zurück in die<br />

Pfanne, mit Balsamico ablöschen und<br />

durchschwenken, abkühlen lassen.<br />

6 Nach dem Abkühlen Kräuterzweige,<br />

Chilischote, Knoblauch entfernen und<br />

mit Salz, Pfeffer, Olivenöl abschmecken.<br />

GEFÜLLTE CIABATTA-BRÖTCHEN<br />

6 Ciabatta-Brötchen, quer eingeschnitten<br />

6 EL Frischkäse<br />

1 Handvoll frische Rucolablätter<br />

125 g Parmesan (am Stück)<br />

6 kleine Basilikumspitzen<br />

1 Frischkäse und grob gehackten Rucola<br />

vermengen, die Creme auf die untere<br />

Brötchenhälfte streichen, mit Pfeffer<br />

würzen und Antipasti darauf geben.<br />

2 Parmesan in feinen Scheiben auf das<br />

Gemüse hobeln, Basilikum darauf geben<br />

und die Brötchendeckel zuklappen.<br />

200 g Romanasalat<br />

2 EL Pinienkerne<br />

1 große Fenchelknolle<br />

2 Orangen<br />

1 Granatapfel<br />

2½ EL heller Aceto Balsamico<br />

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

5 EL gutes Olivenöl<br />

1 Pinienkerne in einer Pfanne ohne<br />

Fett rösten, dann sofort aus der<br />

Pfanne nehmen und abkühlen lassen,<br />

zum Transport in eine Box packen.<br />

2 Romanasalat putzen, waschen<br />

und in eine große Schüssel*<br />

(mit Deckel) geben.<br />

3 Fenchelknolle waschen und putzen,<br />

der Länge nach vierteln, vom harten<br />

Strunk befreien und in sehr feine<br />

Scheiben hobeln, zum Salat geben.<br />

4 Orange filetieren und mit<br />

in die Schüssel geben.<br />

5 Granatapfel mit leichtem Druck auf<br />

der Arbeitsfläche hin- und herrollen,<br />

quer halbieren und Kerne über einem<br />

Sieb aus den Fruchtkammern lösen,<br />

abtropfen lassen, Saft auffangen.<br />

6 Die abgetropften Granatapfelkerne<br />

zum restlichen Salat geben.<br />

7 Den Granatapfelsaft mit Essig, Salz,<br />

Pfeffer, Olivenöl verrühren und in ein<br />

dichtes Gefäß füllen (z.B. Einweckglas).<br />

8 Kurz vor dem Essen das Dressing<br />

nochmal gut durchschütteln, über<br />

den Salat geben und mit gerösteten<br />

Pinienkernen und zartem Fenchelgrün<br />

garnieren.<br />

* Der Salat kann auch direkt auf vier<br />

bis sechs Boxen oder Weckgläser verteilt<br />

werden. Somit braucht man nicht noch<br />

extra Teller mit einpacken.<br />

PUDDING<br />

250 ml Vollmilch<br />

½ Päckchen Vanillepuddingpulver<br />

1 EL Zucker<br />

Pudding nach Packungsanweisung<br />

zubreiten, die Oberfläche des Puddings<br />

mit Frischhaltefolie bedecken und<br />

vollständig abkühlen lassen.<br />

KIRSCHEN<br />

200 g Kirschen (aus dem Glas)<br />

3 EL Zucker<br />

Kirschen in einem Sieb gut abtropfen<br />

lassen, mit Zucker (ohne Saft) 5 Minuten<br />

köcheln lassen, zugedeckt abkühlen.<br />

SCHOKO-SAHNE<br />

300 g Sahne<br />

6 EL Kirschwasser<br />

8 EL dunkle Schokolade, geraspelt<br />

abgekühlter Pudding (siehe oben)<br />

Sahne steif schlagen, Kirschwasser<br />

unter rühren, Schokoraspel unterheben.<br />

Den erkalteten Pudding kurz mit einem<br />

Schneebesen durchrühren.<br />

2 EL Schokoladensahne unterheben.<br />

FERTIGSTELLEN<br />

6 Einmachgläser o. Ä. (ca. 200 ml)<br />

etwas dunkler Schokoladenbiskuit,<br />

-kuchen oder Löffelbiskuits<br />

(grob zerkrümelt)<br />

geraspelte dunkle Schokolade<br />

Alle Zutaten schichtweise in Gläser füllen:<br />

Biskuit, dann Kirschen, zum Schluss<br />

Schokosahne, mit geraspelter Schokolade<br />

bestreuen und mindestens 2 Stunden<br />

im Kühlschrank durchziehen lassen.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 67


ALLGÄU TUT GUT | Hopfensee<br />

Ein magischer Ort<br />

Entlang des Hopfensees kann der Besucher die Kräfte der Natur besonders<br />

intensiv spüren. Der Lechgletscher schuf einst dieses Idyll, wo Tiere und<br />

Pflanzen eine bemerkenswerte Symbiose eingehen – und der Mensch staunt.<br />

68 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Hopfensee | ALLGÄU TUT GUT<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

urg<br />

Marktoberdorf<br />

indau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTO Christian Greither<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Lechbruck<br />

Es gibt Orte, die einladen zum Sinnieren<br />

er über seltene Pflanzen, dort über die imposante<br />

und Innehalten. Orte, an denen man<br />

Bergkette mit den Gipfeln der Alpen. Und wenn<br />

den Blick schweifen lässt und auch die Nesselwang Hopfensee<br />

der Besucher Anfang Mai entlang des Hopfensees<br />

wandert und eine Wiese voller tiefblauer<br />

Gedanken und man sich irgendwann<br />

Füssen<br />

diese Fragen stellt: Wo genau stehe ich hier? Wie<br />

Enziangewächse entdeckt, wähnt er sich nicht<br />

und wann Oberstaufen ist dieser Platz Immenstadt hier entstanden? Was<br />

selten im Vorraum des Paradieses.<br />

hat ihm diese Magie verliehen? Der Sonthofen Hopfensee im<br />

Ja, dieser Ort hat manchen in den Bann gezogen.<br />

Ostallgäu ist so ein Ort – weshalb zunächst die Uhr<br />

Der Hopfensee ist längst zum beliebten Ziel im Ostallgäu<br />

avanciert. Was nicht immer so war. Wieder dre-<br />

kräftig zurückgedreht werden soll.<br />

Ende der letzten Eiszeit vor über 10 000 Jahren: Der Lechgletscher<br />

bei Füssen schmilzt und verwandelt sich in einen großen jahrhundertelang lediglich aus der Ansiedlung Hopfen mit Kirhen<br />

wir kräftig an der Uhr: Der winzige Ort Hopfen bestand<br />

Oberstdorf<br />

See. Allerdings hält er sich nicht lange – das Wasser fließt unter che, Pfarrhof, Schule und vier Bauernhöfen, den Weilern Bebele,<br />

Vilser und Enzensberg mit je drei Höfen sowie Fischerbichl<br />

Ehrwald<br />

anderem in den Lech. Durch die gewaltigen Wassermassen entstehen<br />

allerdings kleinere RiezlernSeen, unter anderem der Hopfensee. mit zwei Höfen. Die Verwaltung der Höfe oblag letztlich dem<br />

Heute ist er längst ein Idyll, nach dem Motto: klein aber fein. Fürstbischof von Nassenreith Augsburg. Doch das Fürstbistum wurde im<br />

Denn im Schnitt ist er nur noch 4,65 Meter tief, weshalb er sich Jahre 1803 (Säkularisation) aufgelöst und ins Königreich Bayern<br />

schon im Frühjahr recht rasch erwärmt. Sehr zur Freude zahlreicher<br />

Eltern mit kleineren Kindern. Und noch etwas lässt deren 1948 begann sie für den Tourismus interessant zu werden sowie<br />

eingegliedert – und es entstand die Gemeinde Hopfen. Erst nach<br />

Warth<br />

Imst<br />

Herz höher schlagen: Vom Ufer aus geht es sehr flach ins Wasser, für Häuslebauer.<br />

es gibt Spielplätze, Wiesenstrand oder ein Strandbad.<br />

Ein Ort der Ruhe, wo sich Kraft tanken lässt: Auch so kann Von der Magie gefangen<br />

man den Hopfensee treffend beschreiben. Der Gast muss dazu gar<br />

nicht viel tun, sondern lediglich die Sinne schärfen. Er nimmt Einer, der sich schon vor Jahren von der Magie des Hopfensees<br />

Platz auf einer der zahlreichen Holzbänke und beobachtet. Hier gefangen nehmen ließ, ist Bilal Kalay. Er führt mit seiner Familie<br />

das Hotel am Hopfensee, schwärmt von dieser Gegend und<br />

sieht er den Wildgänsen bei der spektakulären Landung zu, dort<br />

den Haubentauchern, wie sie Schutz suchen im Schilf. Hier staunt gesteht, dass es kaum einen Ort gibt, an dem er lieber wäre.<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 69


leben auf<br />

dem Bauernhof<br />

Fotos (7): panthermedia.net<br />

Hier gibt’s Geschichte zum Atmen und Anfassen:<br />

Im Bauernhofmuseum in Illerbeuren lassen über<br />

30 Gebäude aus vier Jahrhunderten längst Vergangenes<br />

lebendig werden. Bei einem Besuch erfährt der Gast<br />

eine Menge rund um die ländliche Kulturgeschichte<br />

zwischen <strong>Allgäu</strong> und Ries.<br />

Frische<br />

Fische<br />

Infos unter: 0 83 94 / 14 55 und<br />

www.bauernhofmuseum.de<br />

Das Wohl der Fische ist den Verantwortlichen der<br />

Bergfi schzucht Gunzesried wichtig, weshalb der Saibling<br />

dort mit frischem Quellwasser und artgerechter Tierhaltung<br />

beste Bedingungen vorfindet. Rund 10 000 Saiblinge<br />

tummeln sich dort in 400 Kubik Wasser. Angeschlossen an<br />

die Fischzucht sind eine Brotzeitstube und ein kleiner<br />

Feinkost-Laden. www.bergfischzucht.de<br />

Schneller, weiter, Höher<br />

Alpsee Bergwelt zwischen Immenstadt und Oberstaufen:<br />

Wer mit dem Alpsee Coaster ins Tal braust, dem pfeift<br />

auf Deutschlands längster Ganzjahres-Rodelbahn ein frischer<br />

Wind um die Ohren. Viel zu entdecken gibt es für die Kleinen auf<br />

der Abenteuer Alpe unweit der Bergstation. Im Kletterwald<br />

Bärenfalle kraxelt der Puls mit in die luftigen Wipfel.<br />

www.alpsee-bergwelt.de<br />

Wer gut steht, den wirft nicht so schnell etwas um.<br />

Weshalb ein guter Schuh die halbe Miete ist. Wenn er zudem<br />

<strong>Allgäu</strong>-Feeling vermittelt, ist alles bestens – oder Schuh-Keller.<br />

In Bolsterlang/Kierwang werden Fellschuhe oder Haferlschuhe<br />

noch von Hand gefertigt. Seit 75 Jahren schon, weshalb die<br />

Firma in diesem Jahr Jubiläum feiert.<br />

www.keller-schuh.de<br />

70 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

<strong>Allgäu</strong>-Feeling<br />

an den Füssen


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<strong>Allgäu</strong> genießen<br />

Wussten Sie, dass … es bei einer Wanderung im <strong>Allgäu</strong> nichts Schöneres gibt, als einzukehren<br />

und eine Brotzeit zu genießen? Das tut man in dieser Region nicht auf einer Alm, sondern<br />

auf einer Alpe – hier auf unserem Foto ist es die Alpe Gschwenderberg (nahe Bühl am Alpsee).<br />

Alpe nennt man jenen Ort, wo sich das Vieh sommers in den Bergen aufhält. Allerdings:<br />

Nicht nur das Gebäude mit den Ställen und der Stube für den Bergbauern wird als Alpe bezeichnet,<br />

sondern auch das Wirtschaftsgebiet mit den Weiden.


Foto: Titan Kastner


ALLGÄU GENIESSEN | Kulinarische Wanderung<br />

Tosende Wasserfälle,<br />

grollende Strudellöcher<br />

und köstlicher Wein:<br />

Bei einer kulinarischen Wanderung<br />

durch den 15 000 Jahre alten Eistobel im<br />

Westallgäu kommen Naturliebhaber<br />

oder geologisch Interessierte auf ihre Kosten.<br />

Und natürlich auch Genießer.


Kulinarische Wanderung | ALLGÄU GENIESSEN<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Senden<br />

REISE IN DIE VERGANGENHEIT<br />

Kammel<br />

Aug<br />

Königsb<br />

Steile Schlucht<br />

spritziger Secco<br />

&<br />

Biberach<br />

Illertissen<br />

Iller<br />

Günz<br />

Memmingen<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Mindelheim<br />

Bad Wörishofen<br />

Schwabmünchen<br />

Wertach<br />

Buchloe<br />

Landsbe<br />

am Lec<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

TEXT & FOTOS Bettina Buhl<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Das wichtigste Utensil für diese<br />

Wanderung hängt um den Hals.<br />

Ein kleines, weinrotes Täschchen<br />

Scheidegg<br />

mit zerbrechlichem Inhalt. Wer<br />

den Eistobel zwischen Maierhöfen und Grünenbach<br />

im Westallgäu mit allen Sinnen Bodensee erforschen<br />

Lindau<br />

will, braucht das unbedingt. Schließlich sollte bei Bregenz der<br />

kulinarischen Führung durch die Erdgeschichte auch der<br />

Tropfen vom Bodensee angemessen serviert werden, damit er<br />

seinen vollen Geschmack entfacht – in einem Glas, das jeder Teilnehmer<br />

um den Hals trägt.<br />

Dornbirn<br />

Seit acht Jahren bietet Christina Rist, Gästeamtsleiterin von<br />

Maierhöfen, diese Wanderung an – und sie ist meist ausgebucht.<br />

Routine? Ja. Eintönig? Keineswegs – auch nicht für die Expertin.<br />

„Für mich ist jede Tour spannend – und manchmal kann auch<br />

ich noch etwas dazulernen“, sagt die Gästeführerin. Besonders<br />

nervös sei sie, wenn Einheimische in der Gruppe sind. Da frage<br />

Feldkirch<br />

sie sich schon: Erzählt sie alles richtig? Weiß es nicht doch jemand<br />

besser? „Aber oft bekomme ich hinterher das meiste Lob von den<br />

Einheimischen. Denn sie haben selten so viel über den Eistobel<br />

erfahren.“<br />

Der Eistobel ist eine Schlucht des Flusses Obere Argen im<br />

Landkreis Lindau. Sie zieht jährlich über 70 000 Besucher an.<br />

Eistobel<br />

Entstanden ist sie vor rund 15 000 Jahren. Gegen<br />

Ende der letzten Eiszeit<br />

Nesselwang<br />

formte sich im Talkessel<br />

von Ebratshofen – ein Dorf, das Luftlinie<br />

Füssen<br />

etwa fünf Kilometer vom nördlichen Eingang<br />

Oberstaufen Immenstadt zum Eistobel entfernt liegt – ein Schmelzwassersee.<br />

Eine Abflussrinne dieses Sees war vermutlich<br />

Sonthofen Tannheim<br />

der Ursprung der heutigen Schlucht. Sie vertiefte sich<br />

Reutte<br />

im Laufe der Jahrtausende immer mehr. Erosion und der<br />

Fluss, der sich durch die Gesteinsschichten gräbt, machten und<br />

machen es möglich.<br />

Oberstdorf<br />

Dem Bayerischen Umweltministerium zufolge zählt der Eistobel<br />

offiziell zu den schönsten Geotopen Bayerns. Wer hier den<br />

Wanderweg Riezlern entlanggeht, taucht auch ein in die Erdgeschichte.<br />

Die Wanderung beginnt am großen Parkplatz zwischen Maierhöfen<br />

und Grünenbach. Hier grüßen nicht nur friedlich weidende<br />

Kühe, hier bietet auch der gut strukturierte Infopavillon<br />

Neugierigen<br />

Wartheinen ersten Einblick in Geologie und Entstehungsgeschichte<br />

des Tobels. Und verrät, woher er seinen Namen hat.<br />

Zum einen ist es eine Anspielung auf die Entstehungsgeschichte,<br />

zum anderen – das bezeugen beeindruckende Fotografien – geht<br />

er auf die bizarren Eisformationen zurück, die der Winter hier<br />

jedes Jahr formt: meterlange Eiszapfen, in der Luft erstarrte Wasserfälle<br />

und wuchtige Felswände, vom Frost überzogen.<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

Imst<br />

E<br />

Na<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 75


ALLGÄU GENIESSEN | Kulinarische Wanderung<br />

Der Wanderweg ist gut zu meistern und hat an manchen Stellen<br />

den Charakter einer Mittelgebirgswanderung mit alpinem Einschlag.<br />

Da er über Wurzeln führt und teilweise aufgrund von Feuchtigkeit<br />

rutschig sein kann, empfiehlt sich festes Schuhwerk. Für die<br />

3,5 Kilometer lange Strecke sollte man etwa 1,5 Stunden einplanen.<br />

Der Eistobel ist für die gesamte Familie geeignet. Mit Kinderwagen<br />

ist der Weg aber nicht zu gehen. Gegen Gebühr kann man am<br />

Infopavillon Kraxen oder Rückentragen leihen.<br />

Der Eistobel hat zwei Eingänge: Im Norden vom Parkplatz zwischen<br />

Maierhöfen und Grünenbach aus oder im Süden vom Grünenbacher<br />

Ortsteil Schüttentobel. Eintritt wird an beiden Stellen verlangt.<br />

Im Winter ist der Eistobel offiziell gesperrt. Die Wege werden<br />

weder geräumt noch gestreut. Geeignete Kleidung sind ebenso<br />

ein Muss wie gute Wanderschuhe, am besten in Verbindung<br />

mit Grödel oder Steigeisen.<br />

www.eistobel.de<br />

Vor dem Infopavillon wartet Gästeführerin Christina Rist<br />

auf ihre Gruppe. Neben ihr ein großer Wäschekorb mit den besagten<br />

weinroten Täschchen samt Inhalt. „Das Glas darf jeder<br />

selber tragen, schließlich braucht ihr das heute öfter“, sagt sie<br />

mit einem vielsagenden Augenzwinkern und schultert einen ihrer<br />

großen Rucksäcke. Für das zweite Gepäckstück wird noch<br />

schnell ein kräftiger Träger gesucht, der sich als „<strong>Allgäu</strong> Sherpa“<br />

am Ende eine besondere Belohnung verdient hat. Und dann geht<br />

es los, immer dem verlockenden Duft nach,<br />

der aus den Rucksäcken strömt.<br />

Wer den Eistobel vom nördlichen Ende<br />

aus erkundet, trifft zunächst auf die jüngeren<br />

Gesteinsschichten der Oberen Süßwassermolasse<br />

und taucht danach ein in die erdgeschichtliche<br />

Vergangenheit. Da die Gesteinslagen hier schräg<br />

aufgeschichtet sind, durchschreitet man in der Schlucht auf einem<br />

Fußmarsch von nur wenigen Kilometern einen geologischen<br />

Zeitraum von mehreren Millionen Jahren. Das entspricht einem<br />

Abstieg ins Erdinnere von etwa 900 Metern Tiefe.<br />

Doch nicht nur geologisch Interessierte haben hier ihre Freude.<br />

Im Wald wachsen zwischen Ahornen, Eschen und Ulmen Moose,<br />

Farne und Riesenschachtelhalme, die Regenwald-Stimmung<br />

aufkommen lassen. Mit ein wenig Geduld entdeckt man am Was-<br />

„Unser <strong>Allgäu</strong> Sherpa<br />

bekommt natürlich<br />

eine Belohnung.“<br />

ser die Wasseramsel, den einzigen Singvogel, der zudem schwimmen<br />

und tauchen kann. Flinke Bachforellen und Alpensalamander<br />

sind hier ebenfalls zu finden.<br />

Zunächst geht es unter der Argentobelbrücke hindurch. Dieses<br />

imposante Bauwerk überspannt auf einer Höhe von rund 56<br />

Metern und mit einer Länge von 230 Metern die Schlucht. Darüber<br />

führt die Staatsstraße zwischen Maierhöfen und Grünenbach.<br />

„Als sie gebaut wurde, war die Brücke die längste und höchste<br />

in Bayern“, erzählt Gästeführerin Rist. Entstanden<br />

ist sie zwischen 1905 und 1907. „Dazu<br />

verbaute man 340 Tonnen Eisen, die von<br />

ungefähr zwei Millionen Nieten zusammengehalten<br />

wurden.“<br />

Ein Modell der historischen Brücke ist am<br />

Eingang zur Schlucht zu sehen, ein wuchtiges Eisenteil neben<br />

dem Wanderweg zeugt ebenfalls von ihr. Die heutige Konstruktion<br />

ist ein Neubau aus den 1980er Jahren, der damals neun Millionen<br />

D-Mark verschlang.<br />

Der erste Halt ist an einer Streuwiese. Die Argen, die ihren<br />

Ursprung etwa zehn Kilometer weiter südlich bei Oberstaufen<br />

hat, fließt hier recht gemächlich dahin. Eine hochaufragende<br />

Felswand gibt einen Vorgeschmack, was die Wanderer wenige<br />

Meter weiter erwarten wird. Und wer nicht aufpasst, bekommt<br />

76 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Kulinarische Wanderung | ALLGÄU GENIESSEN<br />

von oben schon mal den einen oder anderen Wassertropfen auf<br />

dem Nasenrücken zu spüren. „Die Erosion ist auch heute noch<br />

im Gang“, erklärt Rist. Und tatsächlich: Der Pfad führt vorbei<br />

an einem Hangrutsch, wo sich vor wenigen Jahren eine große<br />

Drecklawine über Wiese und Weg zum Fluss hin ergoss. „Wir<br />

mussten einen Bagger hier runterschaffen, damit wir die Strecke<br />

wieder freibekommen haben.“ Kleine Wasseradern durchziehen<br />

die Molasseschicht und halten sie in Bewegung. Gefrieren sie im<br />

Winter, kann auch massiver Fels springen.<br />

Ein wenig weiter verändert sich die Kulisse.<br />

Grollen und Rumoren kündet davon, dass<br />

das gemächlich fließende Wasser im Grunde<br />

genommen ein reißender Wildbach ist. Hier,<br />

nun mitten in der Schlucht, ergießt er sich<br />

über Kaskaden aus Nagelfluh und brodelt in unheimlichen Strudellöchern.<br />

„Zeit für eine Pause“, schlägt Rist vor und zaubert<br />

aus ihrem Rucksack einen spritzigen Secco, einen Forellendipp<br />

und herrlich duftendes, selbstgebackenes Brot. Zwei weitere Stationen<br />

sollen noch folgen mit fruchtigem Weißwein, würzigem<br />

Käse, süffigem Rotling und zart schmelzender Schokolade. Der<br />

„<strong>Allgäu</strong>-Sherpa“ schleppt also nicht umsonst.<br />

Regionalität wird groß geschrieben bei dieser Erlebniswanderung.<br />

Christina Rist kennt sich nicht nur mit den Besonderheiten<br />

des Eistobels aus, sondern klärt auch über Bodenseeweine und<br />

Käse aus der nahen Sennerei auf. Sie hat eine einjährige Spezialausbildung<br />

als „Gästeführerin Wein-Erlebnis Bodensee/<strong>Allgäu</strong>“<br />

absolviert. Der Wein stand im Mittelpunkt. Deswegen bieten<br />

viele ihrer Kollegen geführte Wein-Wanderungen nur am nahen<br />

Weinbaugebiet am Bodensee an. Rist ist eine der wenigen, die<br />

kulinarische Führungen auch im oberen Landkreis Lindau offeriert.<br />

Die Nachfrage ist enorm. Meist sind ihre<br />

Führungen, bei denen sie etwa 25 Teilnehmer<br />

mitnimmt, lange im Vorfeld ausgebucht.<br />

„Der Wein steht<br />

im Mittelpunkt.“ Die gereichten Köstlichkeiten schmecken<br />

hier, zwischen 50 Meter hohen Felswänden,<br />

neben 18 Meter tiefen Wasserfällen oder auf<br />

einer idyllischen Kiesbank, noch besser.<br />

Und wenn man dann noch Geschichten lauschen kann von<br />

Kohle, die inmitten von Kuhweiden abgebaut wurde, oder von<br />

Haifischzähnen, die Raubfische hier einst verloren, weil das Gebiet<br />

unter dem Meeresspiegel lag, vergehen die drei bis vier Stunden<br />

viel zu schnell.<br />

Allzu bald ist jener Moment da, an dem man das kleine, weinrote<br />

Täschchen wieder abgeben muss – zurück vom Ausflug in<br />

mehrere Millionen Erdgeschichte.<br />

Mit einer der größten barocken<br />

Kloster anlagen in Deutschland<br />

liegt Ottobeuren an der Oberschwäbischen<br />

Barockstraße.<br />

Wiesengänger-Route<br />

der Wandertrilogie, Pilgerwege<br />

und Radwegenetze.<br />

Direkt unterhalb der Basilika<br />

liegt das Museum für<br />

zeitgenössische Kunst.<br />

Der Kneipp-Kurort Ottobeuren ist ein hervorragender<br />

Ausgangspunkt, um die erholsame Natur und<br />

geschichtsträchtige Stätten im <strong>Allgäu</strong>er Voralpenland<br />

zu entdecken. Geprägt ist der Ort von der<br />

eindrucksvollen, im 8. Jahrhundert gegründeten<br />

Benediktinerabtei und von Pfarrer Sebastian Kneipp,<br />

der nahe Ottobeuren geboren wurde. Ganz im Zeichen<br />

der Gesundheit, lässt es sich in und um Ottobeuren<br />

wundervoll Radfahren und Wandern.<br />

„Mache dich auf, werde Licht“<br />

Ottobeurer Konzerte von Mai bis September<br />

• So., 24. Juni, 15 Uhr, Basilika: Symphonie Nr. 4<br />

Es-Dur, „Die Romantische“ (Anton Bruckner)<br />

Philharmonia Zürich, Leitung: Fabio Luisi<br />

• So., 22. Juli, 15 Uhr, Basilika: Messe Nr. 6 Es-Dur<br />

und „Intende voci” (Franz Schubert),<br />

Hofkapelle Stuttgart & Kammerchor Stuttgart,<br />

Leitung: Frieder Bernius<br />

• So., 30. Sept., 15 Uhr, Basilika: „Paulus“ (Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy), Symphonieorchester & Chor<br />

des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Masaaki Suzuki<br />

• Kaisersaalkonzerte <strong>2018</strong>: 10. Mai bis 29. Sept.<br />

Museum für zeitgenössische Kunst –<br />

Diether Kunerth<br />

Präsentiert werden Werke von Diether Kunerth sowie<br />

wechselnde Ausstellungen namhafter Künstler.<br />

• 12. Mai bis 11. November: Ausstellung<br />

„Der Mensch“ mit Miriam Vlaming und Jost Heyder<br />

• 18. Mai: Fernseh-Historiker Guido Knopp liest aus<br />

seinem Buch „Meine Geschichte“ im Rahmen des<br />

<strong>Allgäu</strong>er Literaturfestivals.<br />

Marktplatz 14 a, April bis November: Di. bis Fr. 11 bis<br />

16 Uhr, Sa. und So. 12 bis 17 Uhr, Mo. geschlossen,<br />

www.mzk-diku.de<br />

Touristikamt Kur & Kultur | Marktplatz 14 | 87724 Ottobeuren | Tel. 0 83 32 / 92 19 50 | Fax 0 83 32 / 92 19 92 | Email touristikamt@ottobeuren.de | www.ottobeuren.de


ALLGÄU GENIESSEN | Schäffl er Bräu<br />

78 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Schäffl er Bräu | ALLGÄU GENIESSEN<br />

RUNDE GEBURTSTAGE<br />

Neue<br />

Biere zum<br />

Jubiläum<br />

Seit 550 Jahren gibt es den Gasthof<br />

Schäffler, seit 150 Jahren die Brauerei.<br />

Grund genug für Sebastian und Florian<br />

Graßl, nach langer Zeit wieder einmal<br />

einen dunklen Bock zu brauen.<br />

Zu Besuch bei einem<br />

Familienunternehmen, das auf<br />

Bodenständigkeit setzt.<br />

TEXT & FOTOS Anne-Sophie Schuhwerk<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 79


Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

ALLGÄU GENIESSEN | Schäffl er Bräu<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Lechbruck<br />

Bodensee<br />

Lindau<br />

Scheidegg<br />

Oberstaufen<br />

Wenn Sebastian Graßl mit sei-<br />

Bregenz<br />

ner Familie im Gasthof der<br />

Brauerei Schäffler sitzt, weht<br />

ein Hauch von Geschichte durch<br />

die holzvertäfelte Stube. Das Gasthaus Dornbirnfeiert in diesem<br />

Jahr sein 550-jähriges Bestehen, die Brauerei besteht heuer<br />

seit 150 Jahren. „Auf diese Tradition sind wir natürlich wahnsinnig<br />

stolz“, sagt Graßl, der das Unternehmen jüngst von seinem<br />

Vater Hanspeter übernommen hat und in der sechsten Generation<br />

den Familienbetrieb leitet.<br />

Dazu gehören nicht nur der Hotelbetrieb, die dazugehörige<br />

Gastronomie, Brauereiführungen Feldkirch und die Auslieferung der hauseigenen<br />

Produkte. Im Fokus der Familie Graßl steht selbstredend<br />

das <strong>Allgäu</strong>er Bier. Elf verschiedene Sorten und zwei Mischgetränke<br />

hat der 29-Jährige aktuell auf dem Markt. Mit der Produktion<br />

kommt er kaum hinterher. Im vergangenen Winter hat Graßl<br />

um- und angebaut, um die Kapazitäten der Brauerei Schäffler zu<br />

erweitern und die Produktionsmenge fast zu verdoppeln. Sehr<br />

zur Freude seines Bruders und Braumeisters Florian, der für den<br />

kommenden Frühling schon einige Überraschungen parat hält.<br />

„Zum ersten Mal seit 30 Jahren werden wir wieder einen dunklen<br />

Bock brauen“, verrät Graßl. Drei weitere neue Biere bringt er<br />

mit seiner Familie anlässlich des Jubiläums heraus und hofft auf<br />

ebenso positive Resonanz wie im vergangenen Jahr.<br />

Missen<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Iller<br />

Sonthofen<br />

Lech<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

Füssen<br />

Forggensee<br />

„Das <strong>Allgäu</strong>er Hell, das wir auf den Markt<br />

gebracht haben, hat Reutte<br />

in der Region eingeschlagen<br />

wie eine Bombe“, sagt Graßl. Nicht nur die<br />

schlüssige Mixtur, sondern auch die Flasche habe<br />

die <strong>Allgäu</strong>er Kunden überzeugt. „Das war unser erstes<br />

Bier, das wir in der alten, bauchigeren Flasche abgefüllt<br />

haben“. Das Bier habe so guten Anklang gefunden, dass es kurzzeitig<br />

nicht nur Nachschubprobleme gab, sondern das Unternehmen<br />

nachhaltig beeinflusst hat.<br />

Künftig wolle man alle Biere wieder auf die klassische Flasche<br />

umstellen. Das Besondere am <strong>Allgäu</strong>er Hell ist unter anderem das<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

Etikett. Graßl: „Im Gegensatz zu anderen Unternehmen Imst machen<br />

wir nicht auf retro – das Design hatten wir vor langer Zeit schon<br />

auf dem Markt. Mit leichten Veränderungen ist es jenes Etikett,<br />

das meine Großmutter von Hand entworfen hat.“<br />

Sieben Jahre in München<br />

Dass er selbst einmal die Geschicke des Familienunternehmens<br />

leiten würde, stand für Sebastian Graßl lange in den Sternen. Im<br />

Alter von 19 Jahren verabschiedete sich der heutige Betriebswirtschaftler<br />

beruflich für sieben Jahre nach München und wähnte die<br />

Firma wie traditionsgemäß üblich in den Händen seines älteren<br />

Bruders und Braumeisters sicher.<br />

Steht für Begriffe wie Tradition und Heimat: das <strong>Allgäu</strong>er Hell.<br />

80 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Ein Familienunternehmen (von links):<br />

Hanspeter, Sebastian, Leo, Hannah,<br />

Nadine und Claudia Graßl.<br />

Kaum zu übersehen im Oberallgäuer Missen<br />

ist der Brauereigasthof (Foto rechts unten).<br />

Eines Tages sprachen die beiden miteinander.<br />

Florian wollte weiterhin die Brauerei machen,<br />

aber nicht die Geschäfte leiten. So nahm das Ganze<br />

seinen Lauf. Wobei er sich nie ganz von seiner Verantwortung<br />

lossagen konnte. „Schon als Kinder haben wir angefangen<br />

mitzuhelfen. Mir war immer klar, dass ich nach Hause<br />

kommen und mitgestalten wollte“, erzählt das Vorzeigebild eines<br />

bayerischen Brauereiführers. Von klein auf hat er die Verantwortung<br />

zu tragen gelernt und ist gemeinsam mit seinem Bruder in<br />

das Geschehen hineingewachsen. Beste Voraussetzungen, um<br />

dem Unternehmen der Eltern treu zu bleiben. Etwas ganz anderes<br />

zu machen, kam deshalb nie in Frage.<br />

Wichtig ist dem Chef der Brauerei die Authentizität. „Meine<br />

Familie ist nahbar, bodenständig und wir sitzen gemeinsam mit<br />

unseren Kunden am Tisch“, sagt Graßl. Für den <strong>Sommer</strong> plant er<br />

ein Brauereifest in der kleinen Gemeinde Missen-Wilhams und<br />

hofft auf Besucher über das klassische <strong>Allgäu</strong>er Publikum hinaus.<br />

Schäffler Bräu bezieht die Malz aus Schwaben und den Hopfen<br />

aus Tettnang. Gleichwohl würde man sich über eine überregionale<br />

Kundschaft freuen. Wie die Zukunft aussieht? Ob der dreijährige<br />

Sohn Leo oder die knapp einjährige Tochter Hannah in den kommenden<br />

Jahrzehnten in siebter Generation seinen Posten übernehmen<br />

werden, ist nicht sicher. Auf jeden Fall, versichert Sebastian<br />

Graßl, werde er ihnen aber alles mit auf den Weg geben.<br />

www.schaeffler-braeu.de<br />

alpsee-bergwelt.de<br />

Deutschlands längste Ganzjahres-Rodelbahn,<br />

Bayerns größter Hochseilgarten!


ALLGÄU GENIESEN | Kässpatzen mobil<br />

Inoffi zielle<br />

Champions<br />

Aller Anfang ist schwer. Das mussten Christine und Marcel Altstetter feststellen.<br />

Vor 15 Jahren boten sie auf dem Kemptener Wochenmarkt selbst gehobelte<br />

Kässpatzen an – aber kaum einer interessierte sich dafür. Das ist heute anders.<br />

Wo sich die längste Warteschlange bildet, steht der französische Kleintransporter,<br />

aus dem das <strong>Allgäu</strong>er Nationalgericht gereicht wird.<br />

82 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Kässpatzen mobil | ALLGÄU GENIESSEN<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

TEXT Tobias Schuhwerk | FOTOS Ralf Lienert<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Schongau<br />

Kempten<br />

Ein Samstag auf dem Wochenmarkt in<br />

diese These. Und noch eine Parallele zum Sport<br />

Kempten, im Schatten der mächtigen<br />

drängt sich auf: Die Altstetters haben mit viel<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Basilika St. Lorenz. Vor dem Kässpatzen-Stand<br />

der Altstetters bildet<br />

zum Erfolg geebnet, der heute so selbstverständ-<br />

Disziplin und Durchhaltevermögen den Weg<br />

sich wie immer eine Menschentraube. Das Urteil<br />

der hungrigen Wartenden ist eindeutig – und<br />

lich erscheint.<br />

Nesselwang<br />

Scheidegg<br />

steht vor dem ersten Bissen fest: „Hier gibt‘s die besten<br />

Kässpatzen. Lindau Da lohnt sich das Anstehen.“ Oberstaufen Das Ehepaar Immenstadt<br />

Füssen<br />

Zuerst war Ernüchterung<br />

Christine Bodensee und Marcel Altstetter (beide jeweils 37 Jahre) serviert Rückblende: Im Jahr 2003 erlebt eine mutige junge Frau ein ernüchterndes<br />

Wochenmarkt-Debüt. Christine Altstetter, ausge-<br />

Sonthofen Tannheim<br />

mit seinem Team beste Bregenz ualität und obendrein stets eine Portion<br />

Reutte<br />

gute Laune.<br />

bildete Hauswirtschaftstechnikerin mit einem großen Traum,<br />

„Es macht einen Riesenspaß, wenn man so viele nette Leute zu steht einsam hinter einem Klapptisch mit Hockerkocher. Das<br />

Besuch hat. Dafür ackern wir volle Pulle“, sagen die beiden inoffiziellen<br />

Champions Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Wasser für ihre Kässpatzen holt sie aus einem VW-Bus. Doch oft<br />

am Spatzenhobel. In schier unglaublichem muss sie nicht springen. Die Besucher können mit ihrem Angebot<br />

Ehrwald<br />

Tempo reiben sie den Teig ins heiße Wasser.<br />

(noch) nicht viel anfangen. „Wenn ich 50 Euro verdient habe,<br />

Wer jemals selbst original <strong>Allgäu</strong>er Kässpatzen Riezlern für Freunde war das ein guter Tag“, erinnert sie sich an die Gründerzeit. Auch<br />

oder Familie gemacht hat, kann den Kraftakt nur bewundern: Freunde und Bekannte zweifeln: „Kässpatzen?! Die macht man<br />

Nassenreith<br />

Die Altstetters produzieren binnen weniger Stunden Hunderte im <strong>Allgäu</strong> doch selber dahoim. Oder man geht ins Wirtshaus.“<br />

von Portionen. „Das ist unser Fitness-Programm“, sagt Marcel Immerhin: Mutterseelenallein ist Christine nicht. Moralischen<br />

schmunzelnd. Ein Blick auf seine muskulösen Arme Warth bestätigt Beistand liefert – ein paar Stände weiter – ihre Mama Her-<br />

Feldkirch<br />

Leutkirch<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

Imst<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 83


ALLGÄU GENIESSEN | Kässpatzen mobil<br />

1<br />

2<br />

mine, die mit Broten aus dem Steinbackofen und Backspezialitäten<br />

nach Großmutters Rezepten eine treue Kundschaft auf<br />

dem Wochenmarkt hat. „Das hat sehr gut getan“, sagt Christine<br />

Altstetter rückblickend. Auch ihr Partner glaubt immer an die<br />

Idee. Genau wie die Marktleitung: Ein vegetarisches Gericht<br />

müsste trotz der vielen Würschtlestand-Fans in Kempten doch<br />

Potenzial haben.<br />

Bessere Lage, coole Idee<br />

3<br />

Der Durchbruch gelingt mit einem Stand in besserer Lage und<br />

einer coolen Idee. Vor knapp zehn Jahren erwirbt das Ehepaar<br />

Altstetter, beide Oldtimer-Fans, einen französischen Kleintransporter<br />

(Citroen HY, Baujahr 1971). Lange bevor Streetfood-<br />

Trucks auch im <strong>Allgäu</strong> populär werden, funktionieren sie ihren<br />

Van zu einer mobilen Küche um. Monatelang tüftelt der gelernte<br />

Maschinenbau-Konstrukteur Marcel am idealen Einbau. Heute<br />

ist das Kult-Objekt kaum noch wegzudenken vom Kemptener<br />

„WoMa“, wie der Markt in Insiderkreisen der größten <strong>Allgäu</strong>er<br />

Stadt genannt wird.<br />

Der Kässpatzen-Stand der Altstetters zieht Gäste weit über<br />

das <strong>Allgäu</strong> hinaus an. So kommt es vor, dass sogar Reisende aus<br />

Hamburg oder Berlin auf ihrem Weg nach Italien eigens einen<br />

Zwischenstopp einlegen. Das ist kein Witz! „Diese Entwicklung<br />

zu sehen, ist einfach unglaublich. Sie zeigt, dass es sich lohnt, an<br />

seinen Träumen festzuhalten“, sagen die Altstetters freudig. Das<br />

84 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Kässpatzen mobil | ALLGÄU GENIESSEN<br />

Foto: Marcus Merk<br />

Exklusiv für unsere<br />

<strong>Griaß</strong> di‘ <strong>Allgäu</strong> Leser/innen:<br />

10% Rabatt *<br />

auf alle Kategorien<br />

Rabattcode:<br />

ALLGÄU<strong>2018</strong><br />

* Nur gültig in den<br />

AZ-Service Centern,<br />

Tel. 0831/206-5555<br />

und online unter www.<br />

bau-ein-schloss-wieein-traum.de<br />

Ehepaar mit drei kleinen Kindern steht obendrein mit seinem<br />

Catering-Service hoch im Kurs bei Geburtstagspartys oder anderen<br />

feierlichen Anlässen. Zu den Spezialitäten gehört – neben<br />

den Kässpatzen natürlich – ein Bierkrustenbraten, angerichtet im<br />

Steinbackofen von Mama Hermine.<br />

Bleibt die Frage nach dem Geheimrezept für die legendären<br />

Kässpatzen? Nur so viel verrät Christine Altstetter: „Es stammt<br />

aus der Familie – und es hat viel mit der idealen Käsemischung<br />

zu tun, wenngleich wir auf Weißlacker verzichten.“ Mit ihrem<br />

Mann Marcel achtet sie stets auf die perfekte Umsetzung. Und:<br />

„An jedem Markttag gibt‘s auch bei uns Kässpatzen.“ ualität<br />

verpflichtet.<br />

1 | Christine und Marcel Altstetter vor ihrem Citroen HY.<br />

2 | Erst wird kräftig ins heiße Wasser gehobelt ...<br />

3 | ...und dann können die Spatzen herausgefischt werden.<br />

Kemptener Wochenmarkt<br />

DER WOCHENMARKT in Kempten findet mittwochs und samstags<br />

jeweils von 7 bis 13.30 Uhr statt. Bis Mitte November ist er auf dem<br />

Hildegardplatz vor der Basilika St. Lorenz. Danach zieht er den Winter<br />

über in die Markthalle am Königsplatz um.<br />

LUDWIG²<br />

DAS MUSICAL<br />

ab 3. Mai <strong>2018</strong> in Füssen<br />

Mit Jan Ammann, Matthias Stockinger, Anna Hofbauer,<br />

Uwe Kröger und vielen weiteren Musicalstars*<br />

www.bau-ein-schloss-wie-ein-traum.de<br />

*je nach Spieltag kann es zu abweichenden Rollenbesetzungen kommen.<br />

Weitere Infos unter www.bau-ein-schloss-wie-ein-traum.de<br />

Aufführungsrechte: [gold&silber]musikverlag, administriert von sMusics, München<br />

Kartenvorverkauf bei den bekannten Vorverkaufsstellen der <strong>Allgäu</strong>er Zeitung und<br />

der Heimatzeitungen (Ticket-Hotline +49 (0) 8 31 / 2 06- 55 55, www.allgaeuticket.de)<br />

sowie bei Eventim, Münchenticket und unter www.bau-ein-schloss-wie-ein-traum.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 85


TITEL | Neuschwanstein<br />

Carina & Jana<br />

Gsöff<br />

<strong>Sommer</strong><br />

ZEIT FÜR<br />

KÜHLE GETRÄNKE!<br />

Duftende <strong>Allgäu</strong>er Wiesen,<br />

laue <strong>Sommer</strong>abende, ein knisterndes<br />

Lagerfeuer und dazu<br />

ein fruchtig kühles Getränk<br />

– mehr braucht es nicht<br />

zum Glücklichsein!


Neuschwanstein | TITEL<br />

ca. 6 Gläser<br />

ca. 4 Gläser<br />

<strong>Sommer</strong> Bowle<br />

<strong>Sommer</strong> Cocktail<br />

200 ml naturtrüber Apfelsaft<br />

4 EL brauner Zucker<br />

2 ausgepresste Limetten<br />

500 g Erdbeeren (in Scheiben)<br />

1 weich gereifte Mango (gewürfelt)<br />

1 Bund Basilikum (Hälfte grob gehackt)<br />

1 Flasche trockener Weißwein<br />

2 Limetten in Scheiben<br />

Eiswürfel oder Crushed Ice<br />

einige Minuten einkochen,<br />

dann abkühlen lassen<br />

mit Sud übergießen und<br />

mind. 1 Stunde kalt stellen<br />

kurz vor dem<br />

Servieren dazu geben<br />

und mit Basilikumblättern<br />

dekorieren<br />

150 g Rhabarber<br />

1 unbehandelte Grapefruit (Schale)<br />

5 Zweige Thymian<br />

75 g brauner Zucker<br />

250 ml Wasser<br />

160 ml Gin<br />

240 ml vom abgekühlten Sud<br />

160 ml Grapefruitsaft (frisch gepresst)<br />

1 unbehandelte Grapefruit (in Scheiben)<br />

4 Zweige Thymian<br />

aufkochen und ca.<br />

eine Viertelstunde köcheln,<br />

durchsieben und<br />

abkühlen lassen<br />

alles zusammen<br />

gut shaken und<br />

in das Glas geben<br />

jedes Glas mit einer Frucht<br />

und einem Zweig schmücken<br />

ca. 4 Gläser<br />

ca. 4 Gläser<br />

<strong>Sommer</strong> Eistee<br />

<strong>Sommer</strong> Mojito<br />

1 l Wasser<br />

3 Teebeutel grüner Tee<br />

2 weich gereifte Mangos<br />

(püriert und mind. einmal gesiebt)<br />

50 g brauner Zucker<br />

½ Limette (ausgepresst)<br />

Tee aufgießen und max.<br />

5 Minuten ziehen lassen<br />

aufkochen, bis sich<br />

der Zucker gelöst hat,<br />

dann abkühlen lassen<br />

200 g Blaubeeren<br />

4 Limetten<br />

4 TL brauner Zucker<br />

½ Bund Minzblätter<br />

120 ml Ginger Ale<br />

Eiswürfel<br />

vermixen und<br />

durchsieben<br />

zusammen mit dem<br />

„Fruchtmus“ kurz shaken<br />

Fotos: panthermedia.net<br />

1 ½ Limetten (in Scheiben)<br />

1 Bund Minze (Hälfte grob gehackt)<br />

Eiswürfel<br />

Sud und Grüntee mit den<br />

Eiswürfeln ins Glas geben<br />

und dekorieren<br />

60 ml Mineralwasser (viel Kohlensäure)<br />

einige Blaubeeren<br />

2 Limetten (in Scheiben)<br />

½ Bund Minzblätter<br />

mit dem Mineralwasser<br />

aufgießen und mit<br />

den restlichen Zutaten<br />

dekorieren


Ganz schön<br />

Sozial<br />

23 Stufen<br />

unter der Erde<br />

Der Besucher nimmt genau 23 Stufen in die Tiefen der Stadt<br />

Kempten. Dort kann er Geschichte der größten Stadt im<br />

<strong>Allgäu</strong> atmen – und natürlich sehen. Unter dem St.-Mang-Platz<br />

fanden die Archäologen Teile eines Friedhofs, der bis 1535<br />

genutzt wurde. Und sie entdeckten das überraschend gut<br />

erhaltene Untergeschoss der Doppelkapelle für St. Michael und<br />

St. Erasmus. In einem 2010 eröffneten Schauraum kann der<br />

Besucher wichtige Stationen in der Entwicklung der einstigen<br />

Doppelstadt (Stift- und Reichsstadt) nachvollziehen, inklusive einer<br />

Multivisionsshow. Geöffnet: täglich außer Mittwoch, 11 bis 17 Uhr.<br />

Die Macher des<br />

Kräutergartens Artemisia<br />

in Stiefenhofen haben<br />

eine ungewöhnliche und eine soziale Idee umgesetzt –<br />

sie bieten jeden Donnerstag (19.30 Uhr) ein vegetarisches<br />

Fünf-Gänge-Menü an, bei dem der Gast nur jenen Betrag<br />

zahlt, den er will. Was Basti Bühl kocht, verrät er seinen<br />

Gästen zuvor nicht. Die sitzen an einem langen Tisch<br />

und haben somit die Gelegenheit, auch mit Leuten<br />

ins Gespräch zu kommen, die sie<br />

nicht kennen.<br />

Anmeldung an:<br />

basti@artemisia.de<br />

www.artemisia.de<br />

URLAUB IM<br />

Familiendorf<br />

DER ORT liegt 915 m über dem Meeresspiegel<br />

und ist somit die höchstgelegene Marktgemeinde<br />

Deutschlands. Unser Luftkurort im Oberallgäu<br />

hat ca. 2.900 Einwohner. Neben den ca.<br />

1.600 Gästebetten laden zwei Campingplätze<br />

zur Erholung ein.<br />

Der Wichtel „Virdo“ begleitet die FAMILIEN IM<br />

URLAUB. Auf der kostenlosen Kinderkarte fi nden<br />

sich zahlreiche Einrichtungen für Familien. Das<br />

wöchentliche Kinderferienprogramm ist für die<br />

Wertacher Gastfamilien kostenlos. Dazu gehören,<br />

Zaubervorstellungen, Kasperltheater und Naturerlebniswanderungen<br />

auf den Spuren von Ötzi.<br />

Touristinfo · Rathausstr. 3 · 87497 Wertach<br />

Telefon + 49 (0) 83 65 / 70 21 99<br />

info@wertach.de · www.wertach.de<br />

FAMILIENFERIEN IM ALLGÄU<br />

Kinder- und Familienprogramm,<br />

Wellnessbereich, Familienzimmer<br />

mit getrenntem Kinderzimmer<br />

Kolpingstr. 1-7<br />

87497 Wertach<br />

Telefon +49 (0) 83 65 / 790 - 0<br />

info@allgaeuhaus.de<br />

www.allgaeuhaus.de<br />

Alpenstr. 20 | 87497 Wertach<br />

Tel. 0 83 65/10 27 | info@allgaeulino.de<br />

www.allgaeulino.de<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

täglich von 14 bis 19 Uhr,<br />

Samstag, Sonntag, feiertags und<br />

in den Ferien von 10 bis 19 Uhr.<br />

DER HALLENSPIELPLATZ<br />

FÜR KINDER BIS 12 JAHRE


Fotos: panthermedia.net, Ralf Lienert, Benjamin Schwärzler, Brigitte Hefele-Beitlich<br />

In Nachbars<br />

Garten<br />

Wo das <strong>Allgäu</strong> besonders familiär ist?<br />

Zum Beispiel in „Oma’s Gartenkaffee“ in Ermengerst<br />

(Wiggensbach, Söllerweg 40). Liegt an einem gemütlichen<br />

Wanderweg und vermittelt dem Gast das Gefühl,<br />

privat bei netten Leuten im Garten zu sitzen und verwöhnt<br />

zu werden. Am besten mit einem der selbst gemachten<br />

Kuchenstücke und einer Tasse Kaffee.<br />

Oder einem kühlen Erfrischungsgetränk.<br />

Ein Haus der Schätze ist das Antonierhaus in<br />

Memmingen. Im früheren Spital der Antoniermönche ist<br />

unter anderem das Strigelmuseum untergebracht und<br />

erinnert mit seinen Werken an einen der namhaftesten Bürger<br />

der Stadt, Bernhard Strigel. Er zog hinaus<br />

in die Welt und wurde in Wien Porträtmaler<br />

von Kaiser Maximilian I.<br />

www.memmingen.de/strigel-museum.html<br />

Haus der<br />

Schätze


ALLGÄU GENIESSEN | Hotel Sonnenhof


Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Hotel Sonnenhof | ALLGÄU GENIESSEN<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

ENTSPANNEN UND WOHLFÜHLEN<br />

Mindelheim<br />

Buchloe<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Philosophie<br />

Memmingen<br />

Iller<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

in rot & weißMarktoberdorf<br />

Ravensburg<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Hotel Sonnenhof in Grän bietet Außergewöhnliches:<br />

Scheidegg<br />

Der Gast kann zwischen 850 Weinsorten auswählen.<br />

Lindau<br />

Oberstaufen<br />

Rainer Müller ist immer<br />

Bodensee<br />

auf der Suche nach wertvollen<br />

Neuigkeiten. Zudem locken Bregenz Gourmetstube, Wirtshaus,<br />

Wellnessbereich und vieles mehr.<br />

Iller<br />

Immenstadt<br />

Sonthofen<br />

Nesselwang<br />

Füssen<br />

Tannheim Grän<br />

Tannheim Reutte<br />

Forggensee<br />

Dornbirn<br />

TEXT Freddy Schissler | FOTOS Andreas Meier<br />

Feldkirch<br />

Beginnen wir diese Geschichte mit einer Zahl: 850. So<br />

viele verschiedene Weine bietet das Viersterne-Wellnesshotel<br />

Sonnenhof in Grän (Tannheimer Tal), inklusive<br />

einer Vinothek mit wöchentlichen Verkostungen.<br />

Bei dieser imposanten Anzahl stellt sich automatisch die Frage<br />

nach dem Herrn der Weine. Der heißt Rainer Müller, und wenn<br />

man sich mit ihm unterhält, merkt man nach wenigen Minuten:<br />

Für ihn ist die Welt der Weine eine Philosophie und er sagt beispielsweise<br />

diesen Satz: „Weine sind das vielfältigste Lebensmittel<br />

der Welt.“<br />

Am Anfang war ein Weinseminar in Italien. Damals war Rainer<br />

Müller 20 Jahre alt und sofort fasziniert von diesem Genussmittel.<br />

Aus der ersten Faszination ist Leidenschaft geworden, und<br />

inzwischen macht er sich jedes Jahr auf den Weg und fahndet<br />

nach edelsten Tropfen aus besten Anbaugebieten Europas, um<br />

seinen Weinkeller (und auch jenen mit dem Champagner) zu bestücken<br />

und den Gästen im Sonnenhof ein Angebot zu offerieren,<br />

das seinesgleichen sucht. Sogar ein Weinseminar kann man<br />

in diesem Hotel buchen, das heuer gleich mehrfach ausgezeichnet<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Lech<br />

Imst<br />

wurde. Für die Gourmetstube gab es zwei Hauben bei Gault Millau,<br />

vier Sterne bei A la Carte sowie drei Gabeln bei Falstaff.<br />

Zudem griff Falstaff<br />

tief in die<br />

Bewertungskiste<br />

und zeichnete<br />

die Weinkarte<br />

mit drei Flaschen<br />

aus – die Höchstnote.<br />

Ehrwald<br />

Nassenrei


„Das ist für uns Ansporn, so weiter zu machen und auf ualität<br />

zu achten“, sagt Rainer Müllers Ehefrau Christina – und das<br />

im Namen der Seniorchefs Marlies und Richard Müller sowie<br />

von Madlen und Patrick Müller, Küchenchef des Sonnenhofs. Ein<br />

familiengeführtes Unternehmen mit „Herz und Seele“, wie es die<br />

Müllers formulieren, das direkt an der Piste des Skigebiets Füssener<br />

Jöchle liegt, mit dem Schachenlift vor der Haustüre.<br />

Bleiben wir kurz bei winterlichen Tagen. Auf der Suche nach<br />

einem in der Region außergewöhnlichen Angebot ist man vor geraumer<br />

Zeit fündig geworden: mit der Idee eines Adventmarkts.<br />

Was mit fünf Ausstellern begann, entwickelte sich weiter. Heute<br />

gibt es am 10. und 11. November (11 bis 18 Uhr) in zwölf Hütten<br />

Selbsthergestelltes, Schmuck, Gestricktes, Gehäkeltes, Honig,<br />

Accessoires und vieles mehr. „Wir selbst“, sagt Christina Müller,<br />

„machen auch mit.“ Der Adventsmarkt des Sonnenhofs ist längst<br />

zum Renner im Tannheimer Tal avanciert. Ebenso wie im <strong>Sommer</strong><br />

die Wanderungen mit Rainer Müller, einem ausgebildeten<br />

Bergwanderführer. Die zweite Leidenschaft des Juniorchefs, an<br />

der er seine Gäste teilhaben lassen will.<br />

Auch viele <strong>Allgäu</strong>er zieht es übrigens zum Kurzbesuch nach<br />

Grän. Einerseits ist das Wirtshaus mit ansprechendem A-la-<br />

Carte-Angebot das Ziel. Zum anderen der Wellnessbereich des<br />

Hauses. „Wir bieten einen sehr günstigen Day Spa an“, erklärt<br />

Christina Müller. Einen Tag also im Wellnessbereich ohne Übernachtung<br />

– was immer beliebter zu werden scheint.<br />

Fotos (von oben nach unten):<br />

Nicht zu übersehen ist der mehrgeschossige Sonnenhof in Grän, der auch im Inneren<br />

des Hauses einiges zu bieten hat: Gourmet-Restaurant, Schlafzimmer, leckeres<br />

Essen und gemütlichen Saunabereich.<br />

Tag im Wellnessbereich (Day Spa)<br />

AUFENTHALT von 9 bis 17 Uhr<br />

SAUNA UND BÄDER Panorama-Hallenbad, finnische Panoramasauna<br />

mit Blick auf den Aggenstein, Tiroler<br />

Biosauna, Dampfbad, Relaxsprudelbecken<br />

ENTSPANNUNGSORTE Eisgrotte, Wintergarten mit Wasserbetten<br />

und Bergpanorama, edle Ruheräume,<br />

offener Kamin mit Kuschelecke<br />

VERPFLEGUNG Wellnessbuffet mit Bio-Tees, Aggensteiner<br />

Quellwasser und frischem Obst<br />

ZUSÄTZLICH Schlemmerfrühstück, Nachmittagsjause<br />

INFOS Telefon +43 (0) 56 75 / 63 75<br />

www.sonnenhof-tirol.com<br />

92 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Bad Grönenbach<br />

Kneippheilbad mit Charme<br />

• Kneippheilbad seit 1996<br />

• Hochqualifizierte Gesundheitseinrichtungen und<br />

hochwertige medizinische Anwendungen<br />

• Individuelle Gesundheits- und Wohlfühlangebote<br />

• Ausgedehntes Wander-, Nordic Walking- und<br />

Radwegenetz mit herrlichem Alpenpanorama,<br />

Radrunde und Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong><br />

• Freizeitangebote mit Schloss-Aktiv-Park,<br />

Walderlebnispfad, „Bad Grönenbach blüht auf ...“<br />

– Naturerlebnisweg<br />

• Vielfältiges Veranstaltungs- und Kulturangebot<br />

• Kultur für alle Sinne mit Bad Grönenbacher<br />

<strong>Sommer</strong>frische und SchlossKultur<br />

• Gepflegte Gastronomie mit allgäu-schwäbischen<br />

Spezialitäten<br />

Kur- und Gästeinformation • Marktplatz 5 • 87730 Bad Grönenbach<br />

Telefon: 0 83 34 / 6 05 31 • gaesteinfo@bad-groenenbach.de<br />

www.bad-groenenbach.de • www.sommerfrische.biz<br />

www.postsaal-bad-groenenbach.de<br />

Ihr Resort im <strong>Allgäu</strong><br />

allgäu resort - HELIOS business & health Hotel<br />

• Wohnen Sie in einem unserer stilvollen Zimmer<br />

• Entspannen Sie in unserem Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Indoorpool<br />

• Lassen Sie sich bei einer unserer Massagen oder einem Wellnessbad verwöhnen<br />

• Bringen Sie Ihren Körper in unserem 200qm großen Fitnessstudio mit Panoramablick in Schwung<br />

• Freuen Sie sich auf kulinarische Highlights in unserem Restaurant „Weitblick“ mit<br />

Fleischreifeschrank und einer Auswahl erlesener Weine<br />

• Verbringen Sie gemütliche Stunden in unserem Biergarten oder im Kaminzimmer<br />

• Lassen Sie Ihren Tag bei einem Cocktail in unserer Bar ausklingen<br />

• Atmen Sie durch und tanken Sie Kraft beim Wandern, Radfahren oder Golfen<br />

in der wunderschönen <strong>Allgäu</strong>er Landschaft<br />

allgäu resort GmbH<br />

Sebastian-Kneipp-Allee 7<br />

87730 Bad Grönenbach<br />

Telefon 0 83 34 / 5 34 65 00<br />

www.allgaeu-resort.de


Foto: Andreas Ellinger


<strong>Allgäu</strong> entdecken<br />

Wussten Sie, dass … die Hausziege zu den ältesten Haustieren überhaupt gehört? Vor über 8000<br />

Jahren begannen Menschen damit, diese Tiere für Arbeiten umzuerziehen und aus wilden Ziegen<br />

Haustiere zu machen. Ziegen sind intelligente, lernfähige und anhängliche Tiere, die schnell zahm<br />

werden. Diese drei Vierbeiner hat unser Fotograf im Oberstdorfer Ortsteil Dietersberg entdeckt,<br />

und offenbar ist das Trio nicht nur die Begegnung mit Menschen gewohnt, sondern auch das<br />

Zusammentreffen mit Fotografen. Jedenfalls setzten sich die Ziegen gut in Szene, hielten still, als<br />

der Fotograf auf den Auslöser drückte und bedankten sich mit einem artigen Mähhh bzw. Meckern.


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

K u h fi t t e r | ALLGÄUE ENTDECKEN<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Biberach<br />

Waschen<br />

Illertissen<br />

Senden<br />

Günz<br />

Kammel<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

&föhnen<br />

Mindelheim<br />

Wertach<br />

Buchloe<br />

Königsbrunn<br />

Lech<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Das <strong>Allgäu</strong>er Braunvieh ist ja bereits von Haus aus schön.<br />

Ein „kuhler“ junger Mann aus Rückholz macht es allerdings noch hübscher.<br />

Kaufbeuren<br />

Tobias Guggemos, der Kuhfitter, frisiert seine Vierbeiner, shampooniert die Haare<br />

Leutkirch und bearbeitet es mit speziellem Gel. Wie beim Frisör.<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Bodensee<br />

ldkirch<br />

Lindau<br />

TEXT & FOTOS Nicola Förg<br />

Nesselwang<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Iller<br />

Lech<br />

Tannheim<br />

Rückholz<br />

Lechbruck<br />

Forggensee<br />

Wer glaubt, Vapiano ist italienische<br />

System-Gastronomie,<br />

Scheidegg<br />

Oberstaufen hat nur bedingt<br />

Immenstadt<br />

Recht. Vapiano<br />

ist auch ein Sohn von<br />

Sonthofen<br />

Vasir und Herzlinde. Ein ganzer Kerl der Rasse<br />

Braunvieh – sein Sperma gibt es bei der Rinderbesamungs-Genossenschaft<br />

Memmingen. Für den<br />

Laien lesen sich die Zuchtwerte und Exterieurwerte<br />

eher kryptisch. Der Fachmann<br />

Oberstdorf<br />

hingegen weiß genau, wie er mit<br />

welchen Elterntieren möglichst perfekte Kälber erzielt. Denn wer<br />

glaubt, eine Kuh ist nur eine Kuh, die leicht triefäugig schaut,<br />

Riezlern<br />

Milch gibt und „Muh“ sagt, der irrt gewaltig. Auch bei Kühen<br />

dreht sich alles um Genetik, und deshalb werden Kühe gezüchtet,<br />

die sowohl Milchleistung erbringen, als auch top aussehen.<br />

Für Letzteres ist einer Warth wie Tobias Guggemos zuständig. Er<br />

nennt sich Kuhfitter, was so viel bedeutet, dass er Kühe hübscher<br />

macht, als sie ohnehin schon sind. Er verpasst ihnen pfiffige Frisuren<br />

und gibt ihnen klingende Namen.<br />

Die Familie Guggemos kommt aus Rückholz, wo sich auf<br />

dem Hof 84 Milchkühe und 60 Jungviecher tummeln, und der<br />

21-jährige Sohn des Hauses, Tobias, ist ein unermüdlicher Promoter<br />

der Rasse. „Das ist die Kuh des <strong>Allgäu</strong>s, das ist eine unproblematische<br />

Rasse. Wir züchten viel mit<br />

Füssen Sperma aus der Schweiz und aus Amerika, das<br />

gibt breite stabile Kühe“, erklärt er und stellt die<br />

eher rhetorische Frage: „Wer will denn schon so<br />

zammgfallene?“Außerdem habe das Braunvieh<br />

Reutte<br />

sehr gute Klauen. Und so eine Kuh laufe schließlich<br />

jeden Tag.<br />

Ja, das tut sie – und gibt Milch. „Es kommt nicht nur<br />

auf die Milchmenge an, sondern auf die Inhaltsstoffe“, erläutert<br />

unser Gesprächspartner Ehrwald und wirft mit einem Begriff wie Kappa-<br />

Kasein um sich. Selbst wer nicht unbedingt zum Fachmann für<br />

Kuhkomfort und Milchleistung werden will – klar ist: Braunvieh<br />

Nassenreith<br />

ist bezaubernd schön, dieser seelenvolle Blick, dieser Körperbau.<br />

Ach ja…<br />

Und so heißen die Damen bei dem Kuhfitter aus dem Ostallgäu<br />

Palma und Palace,<br />

ImstViolett, Granate und Elektra. Zenzi oder Zilli<br />

hingegen eher nicht. „Elegante Namen für elegante Kühe“, meint<br />

Tobias Guggemos und schmunzelt.<br />

Eigentlich wollte er mit 13 Jahren Bauzeichner werden. Ein<br />

Praktikum lehrte ihn: „Die ganze Woche im Büro war saublöd“.<br />

Um diese Zeit bekam er vom Papa die Kuh mit dem Namen<br />

Happy geschenkt. Eine hübsche Dame, ein Jerseyrind, ur-<br />

Foto: panthermedia.net<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 97


ALLGÄU ENTDECKEN | K u h fi t t e r<br />

sprünglich von der Kanalinsel stammend. Mit ihr begann er<br />

auf Ausstellungen zu gehen, wurde Zweiter auf der Bundesjerseyschau<br />

in Thüringen – und war infiziert. Selbst bei 84 Tieren,<br />

die er inzwischen sein eigen nennen darf, hat bis heute jede Dame<br />

einen Namen.<br />

„Das sind meine Mitarbeiterinnen, die können doch keine<br />

Nummer sein“, meint Tobias und versichert, dass er jeden Morgen<br />

gern in den Stall kommt, „wenn da lauter gut aussehende<br />

Weiber sind.“ Und er schwört: Jede würde er von hinten am Euter<br />

erkennen. Eine recht gute Wetten-dass-Wette wäre das gewesen,<br />

findet seine Familie.<br />

Aber Tobias Guggemos ist auch ohne „Wetten-dass“ ein Star<br />

der Szene, hat mittlerweile Freunde von der Schweiz bis in die<br />

USA, denn er ist ein begnadeter Kuhfitter. Also ein Mann, der<br />

Kühe so aufhübscht, dass sie noch besser aussehen wie sie es ohnehin<br />

schon tun. „Wie bei einem Mädchen eben auch“, erklärt er,<br />

„die Vorteile rausbringen, die Macken kaschieren.“<br />

Amtierende Europasiegerin<br />

Klingt einfach, ist aber eine Prozedur von gut 2 Stunden. Palma,<br />

die Dreijährige, nimmt es erst einmal gelassen. Sie hat ja auch<br />

einen großen Namen – die amtierende Europasiegerin aus der<br />

Schweiz heißt Palma. Das Schönheitsprogramm hat es in sich und<br />

beginnt damit, dass man gewaschen und shampooniert wird. Mit<br />

einem Spezialshampoo für Kühe. Man könne zwar auch etwas<br />

Billiges nehmen, sagt Tobias Guggemos, aber das Ergebnis sei<br />

entsprechend schlechter. Er bezieht seine Kuhpflegeprodukte aus<br />

Holland, dort bekomme man die beste Ware.<br />

Sein Friseur-Kistchen ist schon eher ein schwerer Kasten, den<br />

zwei Leute tragen müssen, und gefüllt mit Schermaschinen,<br />

Scheren, Kämmen, Sprays und Lacken. Nach dem Waschen – das<br />

Haar muss fettfrei sein - geht es mit der Schermaschine weiter.<br />

Beginnend am Bauch, über den ganzen Körper – und zwar mit<br />

dem großen Modell. Für den Kopf und die Beine nimmt er dann<br />

die kleinere Maschine. Unterschiedliche Schermesser werden<br />

verwendet und für das Euter wird auf 0,1 Millimeter heruntergeschoren,<br />

damit man die Adern gut sieht. „Ein gut durchblutetes<br />

und mit Adern durchzogenes Euter ist ein Kennzeichen für eine<br />

gute Milchkuh“, sagt der Kuhfitter. „Das bedeutet eine hohe<br />

Milchabgabe.“<br />

Das klingt alles recht einfach. Aber wer selbst versucht hat,<br />

Hund, Pferd oder sonstiges Getier zu scheren, weiß um die Tücke.<br />

„Man muss üben und üben“, gibt der Ostallgäuer zu „dann<br />

weiß man auch, wie man fahren muss.“ Wenn das Tier glatt und<br />

makellos dasteht, kommt der Höhepunkt, die ganz große Kunst:<br />

Es geht um die Topline. So eine Kuh hat eine Rückenlinie von<br />

der Schulter bis zum Schwanzansatz und es ist wünschenswert,<br />

dass sie einen möglichst geraden Rücken hat.<br />

Gegen den Strich bürsten<br />

„Wenn die ausschaut wie ein Hängebauchschwein, muss man<br />

nachhelfen.“ Dazu bürstet Tobias Guggemos gegen den Strich.<br />

Er stellt mit Föhn und Kamm das Haar am Rücken auf. Das dauert<br />

und wenn es einem Irokesenschnitt gleicht, kommt ein Kleber<br />

rein. Nun kann geschnitten werden, an der Schulter tiefer als<br />

mittig am Rücken. So gleicht diese Topline eben gewisse Schönheitsfehler<br />

aus. Als Tüpfelchen auf dem I bekommen die Klauen<br />

ein schwarzes Glanzspray, während das Euter mit Babyöl in Szene<br />

gesetzt wird. Nicht viel anders als bei den Bodybuildern.<br />

Eine Geduldsaufgabe ist es, die auch immer von der Kooperation<br />

der Kuh abhängt. Immerhin besitzen die Tiere eine Schulterhöhe<br />

von 1,50 Metern bei 750 Kilogramm Gewicht.<br />

Tobias Guggemos, der auf der Landwirtschaftsschule in Kaufbeuren<br />

büffelte und auch eine „kuhle“ Meisterarbeit machte, ist<br />

zudem Vorstand des Jungzüchterclubs Füssen, wo sich junge<br />

Leute fürs liebe Vieh engagieren. Wenn es dann losgeht auf eine<br />

Schau, brennt die Hütte. Dann ist der junge Mann in seinem<br />

wahren Element.<br />

www.guggemos-bayern.de<br />

www.rinderzucht-braunvieh.de<br />

Kuhfi tting<br />

Eine gerade Oberlinie, ein gleichmäßiger Rippenbogen, ein von<br />

Adern durchzogenes Euter: Das alles will Kuhfitting herausarbeiten.<br />

Zumeist sind es Landwirte, die vor allem ihre eigenen Kühe stylen<br />

und auch mal Kühe von Kollegen herausbringen.<br />

In den USA gibt es viele hauptberufliche Kuhfitter. Eine<br />

Ausbildung zum Kuhfitter im klassischen Sinne gibt es nicht.<br />

An der European Young Breeders School (E.Y.B.S.) in Battice<br />

(Belgien) besteht jedoch die Möglichkeit, das Kuhfitting in<br />

speziellen Kursen für Jungzüchter zu erlernen.<br />

98 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


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KNEIPP … WEIL’S WIRKT!<br />

Durchatmen im <strong>Allgäu</strong><br />

Entspannen im Kneipp- und Gesundheitsresort Kneippianum ****<br />

Der ideale Ort für einen Traumurlaub.<br />

Die Sonne lacht vom blitzblauen Himmel,<br />

die Luft schmeichelt warm um den<br />

Körper und der Duft von Wiesenblumen<br />

und Kräutern inspiriert nicht nur die Nase.<br />

So sind die <strong>Sommer</strong>tage im herrlichen<br />

<strong>Allgäu</strong>. Na, Lust auf ein paar Tage Wellness<br />

und Entspannung?<br />

Dann auf ins KNEIPPIANUM. Das<br />

4-Sterne-Kneipp- und Gesundheitsresort<br />

in Bad Wörishofen bieten Ihnen Lebensfreude<br />

und Entspannung pur. Dezenter<br />

und charmanter Service zeichnet das Haus<br />

aus. In dieser ausgewiesenen Wohlfühloase,<br />

geschmackvoll in Ausstattung und<br />

Design, finden Sie auf natürliche Weise<br />

zu sich. Ein rund 2.000 m² traumhaftes<br />

KneippSPA, ein großer Wellnessbereich,<br />

Naturkosmetik, Hydrotherapie, schöne<br />

Indoor-Badelandschaften, Sprudelbecken,<br />

Außen-Whirlpool und großzügige<br />

Sauna-Landschaften stehen zur Verfügung.<br />

Der ideale Weg zu mehr Lebensqualität,<br />

Ausgeglichenheit und Balance!<br />

Der Gründer des Kneippianums, Pfarrer<br />

Sebastian Kneipp, hat genau hier<br />

vor über 120 Jahren sein Naturheilverfahren<br />

entwickelt. Heute ist der Orden<br />

der Barmherzigen Brüder Träger dieses<br />

<strong>Allgäu</strong>-Hotels. Dabei muss heute kein<br />

gesundheitsbewusster Tourist mehr auf<br />

Komfort, Genuss und Lifestyle verzichten.<br />

Seelisches Gleichgewicht und Lebensfreude<br />

stellen sich ein, wenn der Körper<br />

seine Selbstheilungskräfte aktiviert. Die<br />

fünf Elemente der Kneipp’schen Gesundheitslehre,<br />

Wasser – Ernährung – Kräuter<br />

– Bewegung und Ordnung, helfen dabei.<br />

UNSER TIPP: DURCHATMEN – KLEINE AUSZEIT!<br />

· 4 Übernachtungen mit Halbpension<br />

· 1 wärmende Aromamassage mit Orangenöl (30 Min.)<br />

· 1 stimulierende Fußreflexzonenmassage oder<br />

1 Meersalz-Ölmassage (30 Min.)<br />

· 1 ausgleichende Ganzkörperpackung mit<br />

Holunder-Bergamotte (30 Min.)<br />

· „Lesefutter“<br />

ab 429 € pro Person im Doppelzimmer<br />

KNEIPPIANUM ****<br />

Kneipp- & Gesundheitsresort<br />

Träger: Barmherzige Brüder KdöR<br />

Alfred-Baumgarten-Str. 6 | 86825 Bad Wörishofen<br />

Telefon 0 82 47 / 35 10 | www.kneippianum.de<br />

Atmen Sie tief durch! Die sanfte Voralpenlandschaft<br />

zieht jeden in ihren<br />

Bann. Wanderschuhe schnüren, das Radl<br />

schnappen und los geht es ins reine Naturerlebnis.<br />

Oder genießen Sie einfach die<br />

weitläufige Kurparklandschaft und die<br />

Promenade. Auf die Heimkehrer warten<br />

stets frische regionale Gaumengenüsse<br />

und Wellness in Vollendung. So wird Urlaub<br />

zum unschätzbaren Erlebnis.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 99


ALLGÄU ENTDECKEN | Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong><br />

Eine Pfiffige Tour<br />

Abenteuer<br />

Natur<br />

100 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong> | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Hohe Berge, sanfte Hügel und<br />

viel Wasser: Keine andere Region in<br />

Deutschland kann auf so engem Raum<br />

drei so unterschiedliche Höhenlagen<br />

und Landschaften bieten.<br />

Beste Voraussetzungen für Ausflüge,<br />

bei denen Groß und Klein auf ihre<br />

Kosten kommen.<br />

TEXT Ingrid Rösner<br />

FOTOS Rolf Brenner, Tourismus Lindenberg & Pfronten<br />

Wenn grandiose Aussichten, schönstes Wetter<br />

und tolle Wege Wanderer ins <strong>Allgäu</strong> locken,<br />

ist das den meisten Kindern – mit Verlaub –<br />

ziemlich wurscht. Sie wollen Abenteuer und in<br />

der Natur etwas erleben. Wenn sie auf dem Weg eine Schlucht<br />

durchwandern, eine Gelbbauch-Unke hören oder einen Adler am<br />

Himmel beobachten und auf Schmugglerpfaden unterwegs sind,<br />

laufen sie statt zwei Stunden locker das Doppelte oder mehr.<br />

Die Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong>, ein 876 Kilometer langes Weitwanderwegenetz<br />

auf drei Routen quer durch die Region, verbindet<br />

die schönsten Wege und Ecken, erzählt an Schautafeln über<br />

die Helden, Naturphänomene, Sagen und Mythen der Orte und<br />

Trilogieräume. Sie ist nicht speziell für Kinder konzipiert. Aber<br />

viele der Etappen lassen sich mit dem Serviceheft und Gastgeberverzeichnis<br />

wie eine Schatzsuche planen und laufen, gerade weil<br />

sie mitten durch das große Abenteuer der Natur führen. Keine<br />

andere Region in Deutschland kann auf so engem Raum drei<br />

so unterschiedliche Höhenlagen und Landschaften bieten: hohe<br />

Berge, sanfte Hügel und viel Wasser. So etwas zieht Kinder magisch<br />

an.<br />

Schöpfungen der Eisschmelze<br />

Im <strong>Allgäu</strong> ist das Wasser überall präsent. Gletschertöpfe, Toteislöcher,<br />

Drumlins und U-förmige Täler, Seen, Wasserfälle, Tümpel<br />

und Moore: Sie alle sind die Schöpfungen und Nachfahren<br />

der Eisschmelze. Hier ist es besonders einfach, die Entstehung<br />

einer Landschaft zu erklären.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 101


Spaß haben auch Kinder in den Bergen.<br />

Wichtig: ein stabiles Schuhwerk.<br />

Eine geologische Sensation ist der Eistobel bei Isny, Portalort<br />

des Trilogieraumes „Heimatstätten“. Das Wasser der Oberen Argen<br />

stürzt über Kaskaden und einen 18 Meter hohen Fall ins Tal<br />

Richtung Bodensee. Bis zu 130 Meter ragen die Felswände aus<br />

Sandstein und die mächtigen Blöcke aus Nagelfluhgestein empor<br />

und bilden die beeindruckende Schlucht, die in der letzten<br />

Eiszeit vor etwa 15 000 Jahren entstanden ist. Das Klima: hohe,<br />

kühle Luftfeuchtigkeit, ein Paradies für Gewächse wie Moos und<br />

Farne – und für Kinder. Am Ufer laden Kiesbänke zum Entdecken<br />

urzeitlicher Steine und kleiner Wasserbewohner ein. Eine<br />

Wasseramsel sucht Nahrung. Sie steht auf der Roten Liste bedrohter<br />

Vogelarten und kann als einziger europäischer Singvogel<br />

schwimmen und tauchen.<br />

Wie ein großes Adergeflecht<br />

Auf der Wasserläufer Route der Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong> geht<br />

es weiter in die „Wasserreiche“ nach Lindenberg und Scheidegg.<br />

Die Flüsse und Bäche durchziehen besonders diesen Teil<br />

des <strong>Allgäu</strong>s wie ein großes Adergeflecht. Schon von weitem<br />

hört man das kräftige Rauschen des Wassers: die<br />

Scheide gger Wasserfälle. Wie der Eistobel zählen<br />

sie zu den schönsten Geotopen Deutschlands.<br />

Die Sonne lässt den Rickenbach<br />

weiß leuchten zwischen Grün und Felsen,<br />

der der dann über zwei Gesteinsterrassen wild<br />

hinunter in die 200 Meter tief eingeschnittene<br />

Rohrachschlucht stürzt. Eine Zauberwelt.<br />

Im Streichelzoo auf dem Gelände liegen weiße Ziegen entspannt<br />

im Gras und warten auf kleine Gäste, die sie füttern und<br />

kraulen. Auf dem Wasserspielplatz können Staudämme gebaut<br />

werden, Kinder plantschen im Wasser. Am Kiosk gibt es Kleinigkeiten<br />

zum Essen und süße Leckereien.<br />

Natur, Helden und Abenteuer<br />

„Die Natur bietet einfach reale Erlebnisse, keine Scheinwelten“,<br />

meint Theo Palecek, Natur- und Landschaftsführer im <strong>Allgäu</strong>.<br />

„Man findet draußen alles, was man braucht. Da muss man nicht<br />

googeln.“ Der gebürtige Oberstaufener öffnet seit 30 Jahren<br />

Kindern und Erwachsenen die Augen für die Wunder der Natur.<br />

Eine seiner Lieblingswanderungen führt durch die Hausbachklamm,<br />

wo auch eine Grillstelle am flachen Wasser, Bänke,<br />

Brücken und Seilrutsche am Abenteuerspielplatz zum Verweilen<br />

einladen. Von Weiler-Simmerberg Richtung Oberreute verläuft<br />

die Wasserläufer Route direkt durch den vor 20 bis 22 Millionen<br />

Jahre abgelagerten Meeresstrand. Schicht für Schicht läuft man so<br />

in der Klamm durch die Meerwassermolasse. Hier lassen sich mit<br />

einem Adlerauge versteinerte Ablagerungen wie Muscheln finden.<br />

In Paleceks Wanderrucksack ist deshalb auch nicht nur eine<br />

gute <strong>Allgäu</strong>er Brotzeit.<br />

„Ich nehme ganz gern Zehnfachlupen für die größeren Kids<br />

mit. Da können sie Steine, Pflanzen und Holzstücke fast wie unter<br />

einem Mikroskop betrachten. Die kleineren Kinder bekommen<br />

Becherlupen, damit haben sie jede Menge Spaß.“ Das gibt<br />

der Wanderführer gern als Tipp an die Eltern weiter: „Jeder Tag,<br />

102 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Wandertrilogie <strong>Allgäu</strong> | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Und mitten in der Natur wartet auf<br />

die gesamte Familie eine Erfrischung.<br />

jede Wanderung mit Kindern ist anders. Man sollte immer etwas<br />

in Reserve dabei haben, damit diese einen Anreiz haben, weiterzulaufen.“<br />

Zudem empfiehlt er, eher kleinere Etappen zu planen,<br />

die man nach Lust und Laune verlängern kann, anstatt auf halber<br />

Strecke frustriert abbrechen zu müssen. Pausen, weiß er, seien<br />

immer wichtig. Im <strong>Allgäu</strong> gehört dazu auch ein Stück Käse. Den<br />

kann man sich beispielsweise vor der Tour durch die Hausbachklamm<br />

in der Käserei Bremenried besorgen.<br />

Geschichten über die Schmuggler<br />

Bis zu 30 Kilogramm Lebensmittel, Tabak und manchmal auch<br />

eine echte Jungkuh schleppten früher Schmuggler über die<br />

deutsch-österreichische Grenze bei Oberreute. Wie Luchse schlichen<br />

sie in der Nacht umher und sie wussten nie, ob die Polizei<br />

hinter dem nächsten Busch lauerte. Auf dem „Grenzerpfad“ wird<br />

an zehn Stationen die Geschichte der Schmuggler nacherzählt<br />

– mit Unterschlupf im Tannreisig, Hörrohr, um den Stimmen<br />

in den Baumwipfeln zu lauschen und einer Schatzkiste, die geknackt<br />

werden will.<br />

Weiter führt der Weg zur Aussichtsplattform mit Himmelsguckerbänken.<br />

Erwachsene möchten bestimmt eine Runde stehen<br />

bleiben, um die Landschaft zu genießen: Von hier sind die<br />

südlichen Berge der Nagelfluhkette mit dem Hochgrat zu sehen.<br />

„Herrgottsbeton“ nennen die Einheimischen das Gestein, weil es<br />

aussieht wie eine gebackene Masse mit spitzen und flachen Steinen.<br />

Wege wie dieser bieten immer einen Anreiz zum Wandern<br />

und sind auch für Unerfahrene gut machbar, wie die Aktions- und<br />

Knobelpfade auf dem Hündle und dem Imberg bei Oberstaufen<br />

im Trilogieraum „Alpgärten“. Mit den Bergbahnen geht es hinauf<br />

und die Kinder können an den 20 Stationen rätseln, wie schnell<br />

eine Geiß rennt oder was es mit der Alpwirtschaft auf sich hat.<br />

„So etwas können Familien auch gut alleine machen“, glaubt<br />

Wanderführer Theo Palecek. Von hochalpinen Touren rät er eher<br />

ab. Außer die Kinder sind schon geübt, trittsicher und schwindelfrei.<br />

„Action ist immer gut, aber die kann man auch im Tal haben.“<br />

Stimmt. Mit ihm sowieso. Bei seinen Familientouren baut<br />

er Pfeifen aus den Stängeln der Engelwurzpflanze. Die machen<br />

ordentlich Krach, was für viele<br />

Lacher sorgt. Oder er<br />

bindet Holunderzweige zu<br />

schönen Halsketten, von<br />

denen jede kleine Wandererin<br />

eine haben möchte.<br />

„Kinder gehen ganz anders in die<br />

Natur. Sie erleben das alles zum ersten<br />

Mal. Eigentlich brauchen sie nur<br />

eine Kleinigkeit, die sie animiert,<br />

dann geht es mit dem Naturerleben<br />

von ganz allein.“ Und bei den Erwachsenen<br />

ist es vermutlich ebenso.<br />

Also: Augen auf, Ohren auf und<br />

den Wanderrucksack mit Schere,<br />

Faden, Lupe und guter Brotzeit packen.<br />

Dann kann das Abenteuer in<br />

den <strong>Allgäu</strong>er Alpen beginnen.<br />

Foto (2): panthermedia.net<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 103


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SOMMERURLAUB<br />

IM TANNHEIMER TAL<br />

Ein Tal wie gemacht für Sportler,<br />

Genießer und Familien<br />

Graue schroffe Gipfel ragen in den strahlend<br />

blauen Himmel. Zu ihren Füßen grüne<br />

Wiesen, kristallklare Bergseen und kleine,<br />

traditionelle Dörfer. Keine Frage, das Tannheimer<br />

Tal bietet eine Traumkulisse, die<br />

zum Entspannen und Entdecken einlädt.<br />

Wenn es an die Urlaubsplanung geht, gilt<br />

es häufig viele verschiedene Wünsche unter<br />

einen Hut zu bekommen. Der eine möchte<br />

entspannen und die Natur genießen, der andere<br />

etwas erleben und sich aktiv betätigen.<br />

Im Tannheimer Tal lässt sich all das vereinen.<br />

Hier wartet ein abwechslungsreiches<br />

Freizeitangebot für Genießer, Sportler und<br />

Familien – und das alles in der traumhaften<br />

Landschaft der Tiroler Bergwelt.<br />

Bereits die Anreise bietet einen erheblichen<br />

Vorteil: Stress- und vignettenfrei geht es<br />

mit dem Auto in das Hochtal direkt an der<br />

bayerisch-tirolerischen Grenze. Dies ist nur<br />

einer von vielen Gründen für einen Urlaub<br />

im schönsten Hochtal Europas.<br />

104 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Tourismusverband Tannheimer Tal | Vilsalpseestr. 1 | 6675 Tannheim | Österreich<br />

Tel. +43 (56 75) 62 20 - 0 | Fax +43 (56 75) 62 20 - 60 | info@tannheimertal.com<br />

VIELSEITIG IN JEDER HINSICHT<br />

Das Tannheimer Tal überzeugt in jeder Hinsicht<br />

mit Vielseitigkeit. Dies wird vor allem<br />

beim Wanderangebot deutlich: Angesichts<br />

300 Kilometer Wegenetz und abwechslungsreichen<br />

Touren auf drei Ebenen findet<br />

jeder die richtige Wanderroute.<br />

Voll auskosten lässt sich das Angebot mit<br />

dem Ticket „<strong>Sommer</strong>bergbahnen inklusive“.<br />

Es ermöglicht einmal pro Tag eine<br />

Berg- und/oder Talfahrt sowie freien Eintritt<br />

in das Freibad am Haldensee.<br />

ZEIT FÜR DIE FAMILIE<br />

Das abwechslungsreiche Freizeitangebot<br />

verspricht jede Menge Abenteuer für Klein<br />

und Groß. Ob auf gemeinsamer Entdeckungstour<br />

in der Natur, beim Baden, bei<br />

Ausflügen mit dem Tanni Kinderclub, im<br />

Indoor-Spielplatz „Tanni’s Kinderparadies“<br />

oder im Kletter- & Bouldertreff – Langeweile<br />

hat hier garantiert keine Chance.<br />

AUTHENTIZITÄT UND<br />

TIROLER GASTFREUNDSCHAFT<br />

Neben der traumhaften Landschaft des<br />

Tannheimer Tals tragen auch die typische<br />

DIE ZENTRALE LAGE<br />

Die zentrale Lage des Tiroler Hochtals erleichtert<br />

nicht nur die Anreise, sondern<br />

wird auch von Rennradfahrern besonders<br />

geschätzt. Dies liegt zum einen an der gut<br />

ausgebauten Talstraße, zum anderen an der<br />

günstigen Ausgangslage für Touren in Richtung<br />

<strong>Allgäu</strong>er und Lechtaler Alpen.<br />

Insgesamt 22 ausgewiesene Rennrad-Routen<br />

mit 2.500 Kilometern stehen zur Verfügung.<br />

Tiroler Gastfreundschaft<br />

und die Ursprünglichkeit,<br />

die<br />

sich das<br />

Tal bewahren<br />

konnte,<br />

dazu bei, dass<br />

sich Besucher<br />

hier schnell wohlfühlen.<br />

Veranstaltungen<br />

wie die traditionellen Herz-<br />

Jesu-Feuer, der Talfeiertag<br />

am 17. September oder die<br />

Almabtriebe gewähren den<br />

Urlaubern ganz besondere<br />

Einblicke in die alpenländische<br />

Lebensart.<br />

Engeltalstr. 1, 6673 Grän - Tannheimertal - Tirol | info@told.at | Tel.: +43 56 75 62 94<br />

Natur und Genuss an der Sonnenseite des Tannheimer Tales<br />

Ihr Wohlfühlhotel zählt zu den gemütlichsten<br />

Hotels im Tal und ist der<br />

ideale Ausgangspunkt für Wanderungen,<br />

Rennrad- und Mountainbiketouren oder<br />

Spaziergänge.<br />

Nach einem erlebnisreichen Tag in der Natur<br />

lädt unser gemütlicher Wellnessbereich,<br />

mit diversen Saunen, Dampfbad und Ruheraum<br />

mit Wasserbetten, zum Entspannen<br />

und neuem Krafttanken ein.<br />

Unsere superior Zirbenzimmer sowie unsere<br />

neu renovierten deluxe Doppelzimmer<br />

laden zum Wohlfühlen ein und bieten einen<br />

traumhaften Blick auf die umliegende<br />

Bergwelt. Die Hotelbar mit Kaminlounge<br />

sorgt bei einem guten Glas Wein oder erfrischenden<br />

Cocktails für einen gemütlichen<br />

Tagesausklang.<br />

<strong>Sommer</strong>bergbahnen inklusive, E-Bikes und<br />

E-Mountainbikes zum Verleih!<br />

Ihre Familie Told und<br />

das Almhotel Team<br />

NÄHERE INFOS UND AKTUELLE ANGEBOTE FINDEN SIE UNTER WWW.ALMHOTEL-TANNHEIMERTAL.AT


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EVENTS,<br />

DIE UNVERGESSLICHE<br />

MOMENTE VERSPRECHEN<br />

Das Tannheimer Tal ist zwar nur 16 Kilometer<br />

lang, in sportlicher Hinsicht aber ganz<br />

groß: Vom gemütlichen Wandern bis zum<br />

Trailrunning und ausgiebigen Rennrad-<br />

Ausfahrten:<br />

TRAILDAYS TANNHEIMER TAL<br />

Die Schönheit und Vielseitigkeit der Tannheimer<br />

Bergwelt können Wanderer und<br />

Trailrunner bei den Traildays im Tannheimer<br />

Tal vom 23. bis 27. Mai <strong>2018</strong> entdecken.<br />

Während dieser Woche haben Interessierte<br />

die Möglichkeit einen umfassenden Einblick<br />

in die Trendsportart Trailrunning zu erhalten.<br />

Auf die Teilnehmer wartet ein bunter<br />

Mix aus geführten Läufen und Workshops<br />

– immer mit von der Partie sind der LEKI-<br />

Experte Peter Schlickenrieder und der Hö-<br />

hentraining-Experte Gerrit Glomser.<br />

Den krönenden Abschluss bildet der seit<br />

Jahren beliebte Seen-Lauf am 26. Mai <strong>2018</strong>.<br />

Hier können die Läufer ihr neu erworbenes<br />

Wissen und neu erlernte Techniken testen.<br />

Neben den beiden bekannten Distanzen<br />

von 10 Kilometer und 22,2 Kilometer gibt<br />

es eine neue Trailrun-Strecke über 27 Kilometer.<br />

106 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Tourismusverband Tannheimer Tal | Vilsalpseestr. 1 | 6675 Tannheim | Österreich<br />

Tel. +43 (56 75) 62 20 - 0 | Fax +43 (56 75) 62 20 - 60 | info@tannheimertal.com<br />

HIGHLIGHT RAD-MARATHON <strong>2018</strong><br />

Höhepunkt der Radsaison ist der Rad-Marathon<br />

Tannheimer Tal, der am 1. Juli <strong>2018</strong><br />

sein 10-jähriges Jubiläum feiert. Für den Marathon,<br />

bei dem es neben der Königsdisziplin<br />

mit 220 Kilometern und 3.500 Höhenmetern<br />

noch die leichteren Alternativen mit 130<br />

und 85 Kilometern gibt, sollte man eine gute<br />

körperliche Fitness mitbringen. Neu ist die<br />

58-Kilometer-Strecke mit 400 Höhenmetern,<br />

die offen für Jedermann und alle Fahrräder ist.<br />

HIER VERRATEN PROFIS DIE BESTEN TIPPS<br />

Die Rennradwochen von 19. bis 26. Mai und<br />

von 25. bis 30. Juni <strong>2018</strong> sind die ideale Gelegenheit,<br />

um sich ein paar wertvolle Tipps<br />

vom Experten zu holen. Bei den Ausfahrten<br />

geht es nicht um Sekunden und Platzierungen.<br />

Es herrscht eine lockere Atmosphäre,<br />

bei der Zeit für Gespräche bleibt – unter<br />

anderem auch mit dem Tour de France-Etappensieger<br />

und ehemaligen Profi Marcel Wüst,<br />

der bei den Touren stets<br />

mit dabei ist. Neben ihm<br />

ist bei den Rennradwochen<br />

im Juni auch der mehrfache<br />

Österreich-Rundfahrt-<br />

Gewinner Gerrit Glomser<br />

mit von der Partie. Zudem<br />

liefern an beiden Terminen<br />

heimische Guides<br />

viele nützliche Infos und<br />

verraten den ein oder<br />

anderen Geheimtipp für<br />

besonders reizvolle Nebenstraßen.<br />

Fotos: TVB Tannheimer Tal/<br />

Achim Meurer, Dominik<br />

Berchtold, Wolfgang Ehn<br />

Frühlingserwachen im<br />

Tannheimer Tal<br />

W enn der Schnee auch auf den Bergen<br />

langsam beginnt zu schmelzen,<br />

dann ist der Frühling endgültig eingekehrt.<br />

Die Farbenpracht der erblühenden Natur<br />

am Berg und im Tal ist ein ganz besonderes<br />

Erlebnis.<br />

Das Tannheimer Tal bietet in dieser Jahreszeit<br />

zahlreiche Möglichkeiten um sich daran<br />

zu erfreuen. Egal ob es ein gemütlicher<br />

Spaziergang, eine kleine Radtour durch das<br />

Tal oder eine sportliche Wanderung sein<br />

soll, der breite Talboden und schön angelegte<br />

Wanderwege laden zu verschiedensten<br />

Aktivitäten ein.<br />

Idealer Ausgangspunkt hierfür ist das Hotel<br />

Tyrol am Haldensee. Von hier aus sind<br />

es nur wenige Meter zum Einstieg in viele<br />

Wander- und Radwege der Region sowie<br />

zum malerischen See, der Sie sicherlich<br />

verzaubern wird.<br />

Am Ende des Tages lassen Sie sich in<br />

der »VitalQuelle«, dem 3.000 m² großen<br />

Wellnessbereich des Hotels, verwöhnen.<br />

Genießen die Verpflegung der 3/4-Verwöhnpension,<br />

die neben einem reichaltigen<br />

Frühstücksbuffet und einem mittäglichen<br />

Suppen- und Salatebuffet ein<br />

4-Gang-Wahlmenü mit Spezialitäten aus<br />

der österrichischen und internationaler<br />

Küche am Abend beinhaltet.<br />

Als Gast des Hotel Tyrol am Haldensee<br />

nutzen Sie ab Mai auch alle Bergbahnen<br />

im Tannheimer Tal kostenlos und erhalten<br />

freien Eintritt in die »Wasserwelten Haldensee«.<br />

Ein kostenloser Parkgaragenstellplatz für<br />

Ihr Auto und der Verleih von Fahrrädern,<br />

Rucksäcken und Wanderstöcken runden<br />

das Angebot ab.<br />

AM HALDENSEE<br />

Hotel Tyrol am Haldensee<br />

Familie Barbist - Schädle<br />

Seestraße 24 • A-6673 Haldensee<br />

Telefon: 0043 5675 6245<br />

E-Mail: info@tyrol-haldensee.com<br />

Web: www.tyrol-haldensee.com<br />

Bergfrühling<br />

[13.05.<strong>2018</strong> - 15.07.<strong>2018</strong>]<br />

5 oder mehr Tage mit 3/4-Verwöhnpension<br />

und allen »Tyrol-Inklusive«-Leistungen<br />

sowie:<br />

■ 3 geführte Almwanderungen<br />

■ 2 geführte Nordic-Walking-Touren<br />

■ kostenlose Benützung der Bergbahnen<br />

■ und vieles mehr...<br />

pro Person ab € 487


Fotos (3): Canon, anna1311, Stephane Noiret, gettyimages.de<br />

orte<br />

Tmacht<br />

glücklich


Käse-Sahne<br />

Torte<br />

Erdbeer-Maracuja<br />

ZUTATEN BISKUIT<br />

6 Eier<br />

6 EL heißes Wasser<br />

190 g Zucker<br />

1,5 Päckchen Vanillinzucker<br />

150 g Weizenmehl<br />

3 gestrichene TL Backpulver<br />

150 g Speisestärke<br />

ZUTATEN FÜLLUNG<br />

500 g frische Erdbeeren<br />

600 ml Sahne<br />

2x 6 TL San Apart<br />

500 g Quark<br />

30 g Puderzucker<br />

etwas Vanille<br />

1 Bio-Zitrone<br />

ca. 1 Glas Maracujasaft<br />

BISKUIT<br />

Eier mit heißem Wasser in einer Rührschüssel<br />

mit dem Mixer 1 Minute auf höchster Stufe schlagen.<br />

Zucker und Vanillinzucker unter Rühren einstreuen<br />

und weitere 2 bis 3 Minuten schlagen.<br />

Mehl mit Backpulver und Speisestärke mischen, sieben<br />

und kurz unterrühren. In einer hohen Backform (Ø 28 cm) ca.<br />

35 Minuten bei 160 bis 180 Grad (Heißluft) goldbraun backen.<br />

Den Biskuit nach dem Backen auskühlen lassen und teilen. Den<br />

Boden auf die Tortenplatte legen und einen hohen Tortenring<br />

darum legen. Die beiden Biskuithälften mit Maracujasaft beträufeln.<br />

FÜLLUNG<br />

Erdbeeren waschen und würfeln.<br />

Sahne mit 6 TL San Apart steifen und kühl stellen.<br />

Quark, 5 EL Maracujasaft, Puderzucker, Vanille, Zitronenabrieb,<br />

etwas Zitronensaft verrühren, 6 TL San Apart einrühren.<br />

Zum Schluss die geschlagene Sahne unterheben.<br />

1/3 der Creme auf dem Tortenboden verstreichen, Erdbeeren<br />

darüber verteilen, dann die restliche Creme darauf geben.<br />

ZUM SCHLUSS ...<br />

... die zweite Biskuithälfte auf die Torte legen und leicht<br />

andrücken. Am besten über Nacht (mindestens ein paar Stunden)<br />

in den Kühlschrank stellen. Vorm Servieren Tortenring abnehmen<br />

und die Torte mit Puderzucker bestäuben.


ALLGÄU ENTDECKEN | Ge(h)zeitenweg<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Krumbach<br />

Illertissen<br />

Wanderweg<br />

Schwabmünchen<br />

Biberach<br />

Landsberg<br />

Mindelheim<br />

als Ruheort<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Bad Wörishofen<br />

Memmingen<br />

Iller<br />

Günz<br />

Mindel<br />

Wertach<br />

Lech<br />

Foto: Dennis Siebert<br />

ensburg<br />

Kaufbeuren<br />

Wie wär’s mit einem besonderen Geschenk? Wer sich auf den Ge(h)zeitenweg<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

in Nesselwang macht, bekommt nicht nur frische Luft geschenkt,<br />

Marktoberdorf<br />

sondern auch Zeit. <strong>Griaß</strong>-di‘-<strong>Allgäu</strong>-Mitarbeiterin Marina Trölitzsch<br />

Kempten<br />

hat ihn für Sie, liebe Leserinnen und Leser, ausprobiert.<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

nsee<br />

ch<br />

Lindau<br />

Nesselwang<br />

Vielleicht<br />

Scheidegg<br />

sitzen Sie gerade beim<br />

paar Häusern vorbei führte uns zum kostenfreien<br />

Füssen<br />

Frühstück und fragen sich, was Sie<br />

Parkplatz (Rindegger Tanne). Von dort aus erreicht<br />

man schnell den Ge(h)zeitenweg. Er ist in<br />

heute Oberstaufen unternehmen Immenstadt können. Genauso<br />

erging es uns, als wir an einem<br />

Frühlingsmorgen nach einem ganz beson-<br />

den Weg; 2. Zeit für mich; 3. Zeit für andere; 4.<br />

sechs Stationen aufgeteilt: 1. Ich mache mich auf<br />

Sonthofen Tannheim<br />

Reutte<br />

deren Wanderweg suchten. Natürlich hatten wir<br />

Zeit für Gott; 5. Lob dem Schöpfer, 6. Die Zeit<br />

Wünsche: Direkte Bergsicht war ein Muss, zudem<br />

läuft weiter. Als Hilfestellung erhält man zu Beginn<br />

erschien uns ein Weg am Wasser schön und auch etwas<br />

Wald und Wiese. Und, als besondere Variante: Ruhe<br />

nen Stationen, mit Worten zum Nachdenken und passen-<br />

eine Broschüre, die mit kurzen Erklärungen zu einzel-<br />

Oberstdorf<br />

Ehrwald<br />

finden, Zeit zum Nachdenken, und es sollte ein Ort sein, beim den Bibelzitaten die Tour begleitet.<br />

dem es nicht darum ging, Riezlern mit großer Anstrengung ans Ziel zu Sechs Stelen symbolisieren die Stationen, und während man<br />

kommen. Stattdessen Zeit für sich zu finden, Zeit an der frischen diese auf sich wirken lässt, untermalt die Alpenlandschaft im<br />

Nassenreith<br />

Luft und Zeit für ein bisschen Rückzug vom Alltag.<br />

Hintergrund die wunderbare Atmosphäre. Laut Broschüre wird<br />

Wir wurden fündig: der „Ge(h)zeiten Besinnungsweg“ der die Gehzeit – ohne Verweildauer an den Stationen – mit rund<br />

Warth<br />

Ostallgäuer Gemeinde Nesselwang. Wir packten die Rucksäcke einer Stunde angegeben. Allerdings liegt der Sinn dieses Weges,<br />

Imst<br />

und machten uns auf den Weg. Herrlich der Blick auf die Voralpenlandschaft,<br />

und sogar wir als heimische Ostallgäuer staunten Gehen und dem Wert der Zeit. Ich empfehle deshalb, etwas mehr<br />

wie es der Name bereits sagt, in der Verbindung zwischen dem<br />

über den imposanten Anblick der Berge. Ein kleiner Weg an ein Zeit mitzubringen und sich diese zum Besinnen und Krafttanken<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

110 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Ge(h)zeitenweg | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

WANDERZEIT Reine Wanderzeit eine Stunde<br />

(man sollte sich aber 2 Stunden nehmen)<br />

STATIONEN 6<br />

SCHWIERIGKEIT Einfach; die fast ebene Wegstrecke<br />

ist für jedermann geeignet, auch für<br />

Familien mit Kinderwagen<br />

AKTIONEN Nesselwang bietet regelmäßige<br />

Wegbegleitungen (23. Mai bis 3. Oktober,<br />

jeden Mittwoch um 9.30 Uhr, Treffpunkt:<br />

Rindegger Tanne) und im <strong>Sommer</strong><br />

Veranstaltungen wie Meditationen<br />

oder Andachten<br />

INFOS Tourist-Information Nesselwang,<br />

Telefon: 08361/923040<br />

www.nesselwang.de/<br />

auch zu schenken. Für geübte Wanderer und Erlebnishungrige ist<br />

es zunächst womöglich etwas ungewohnt, weil der Weg überwiegend<br />

eben verläuft. Langweilig wird es dennoch nicht. Denn<br />

der Blick auf die Berge entlang des Attlesees, der Weg durch die<br />

Wälder und die liebevoll gestalteten Stationen entschädigen für<br />

den fehlenden Leistungsdruck. Der Ge(h)zeitenweg ist ein Ruheort,<br />

der durch das stille, achtsame Gehen die Gedanken ordnet<br />

und uns im Hier und Jetzt bewusst werden lässt, dass der Mensch<br />

nicht immer ein Ziel braucht, um am Ende glücklich und zufrieden<br />

zu sein. Denn anders als beim Bergsteigen, möchte man hier<br />

gar nicht, dass der Weg jemals endet. Vielleicht erkennen wir dadurch<br />

einmal mehr – um bei schönen Worten und Zitaten zu bleiben<br />

– dass oft der Weg das Ziel ist. Falls dies ein Grund der vielen<br />

ehrenamtlichen Kräfte und Sponsoren war, diesen einzigartigen<br />

Weg anzulegen, gilt ihnen mein besonderer Dank.<br />

Sollte es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, am Schluss dieses<br />

Weges ähnlich ergehen, haben Sie an der sechsten und letzten Station<br />

sogar die Möglichkeit, sich im Gästebuch mit einem Kommantar<br />

zu verewigen. Eine schöne Idee, wie ich finde. Wer sich<br />

von meiner kleinen Erzählung animieren lässt, dem wünsche ich<br />

viel Vergnügen beim Zeit schenken und Wandern.<br />

Herzlichst Ihre<br />

gehzeiten-im-allgaeu.html<br />

Marina Trölitzsch<br />

(<strong>Griaß</strong> di‘ <strong>Allgäu</strong>, Koordination)<br />

... das Helle<br />

Brauerei Schäffler · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen im <strong>Allgäu</strong> · Tel. 08320 920-0 · www.schaeffler-braeu.de · facebook.com/schaefflerbraeu


Bodensee<br />

ALLGÄU ENTDECKEN | E-Kutschfahrt<br />

Das hätte<br />

Ravens<br />

demKini<br />

gefallen<br />

Zum Märchenschloss geht’s zu Fuß, per Bus oder mit der Pferdekutsche.<br />

Um die Vierbeiner zu entlasten, konzipierte Abt Sportsline einen<br />

Elektroantrieb. Vermutlich ganz im Sinne des Visionärs Ludwig II.<br />

Feldkirch<br />

Foto: SeanPavonePhoto / getty-images.de<br />

112 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Iller Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

E-Kutschfahrt | ALLGÄU ENTDECKEN<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

burg<br />

Marktoberdorf<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Lechbruck<br />

Schloss Neuschwanstein – diese beiden<br />

sche und Pferdeanbindung gibt es Messdosen,<br />

Worte üben eine Faszination aus. Wenn<br />

die die Zugkraft der Vierbeiner erkennen und<br />

man die Besucherzahlen der letzten Jah-<br />

Nesselwang<br />

an ein Steuergerät weiterleiten. Diese umweltfreundliche<br />

E-Technik punktet gleich mehrfach:<br />

re betrachtet, dann dürfte feststehen: Es<br />

Füssen<br />

werden auch künftig Massen an Menschen das<br />

Die Pferde werden bis zu 75 Prozent entlastet;<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Märchenschloss von Ludwig II. besuchen. Über 1,5<br />

der Kutscher kann mit seinem Wagen den gesamten<br />

Millionen Touristen lockt es jährlich Sonthofen ins Ostallgäu,<br />

Tannheim<br />

und nicht alle von ihnen sind so gut zu Fuß unterwegs, dass<br />

sie die eineinhalb Kilometer vom Parkplatz und Ticketcenter in<br />

Reutte Tag im Einsatz sein; er erreicht mit seinen Gästen<br />

schneller die Wendeplatte unterhalb des Schlosses.<br />

Gut möglich, dass Ludwig II., immerhin Visionär und auch<br />

Hohenschwangau steil hinauf zu Ludwigs verspieltem Wunderwerk<br />

Technikliebhaber, seine Freude an dieser neuen Antriebskraft<br />

laufen wollen.<br />

Oberstdorf<br />

gehabt und begeistert in die Hände geklatscht hätte. Schließlich<br />

Neben Pendelbussen stehen den Gästen auch Pferdekutschen als<br />

Transportmittel zur Verfügung. Kein schlechter Beginn für ei-<br />

Riezlern<br />

nen Märchenschloss-Besuch: bequem ist’s, eine natürliche Art zu<br />

reisen, wie einst zu Königszeiten eben, und ein bisschen romantisch<br />

obendrein. Alleine die Rösser müssen Höchstarbeit leisten,<br />

ließ er schon zu seiner Ehrwald Zeit das Schloss mit einer modernen Ausstattung<br />

versehen wie automatische Toilettenspülung, Heißluft-<br />

Zentralheizung oder eine interne elektrische Rufanlage.<br />

Nassenreith<br />

www.neuschwanstein.de<br />

denn schließlich geht Warth es mehrmals bergauf und bergab.<br />

Doch wofür gibt es innovative Unternehmen im <strong>Allgäu</strong>? Zum<br />

Imst<br />

Beispiel die Firma Abt Sportsline in Kempten. Die setzt zunehmend<br />

auf alternative Antriebskräfte, auf E-Mobilität. Seit geraumer<br />

Zeit mischt sie bei der Formel E kräftig mit, und die Verantwortlichen<br />

um Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt betonen: „Wir<br />

sind fest der Meinung, dass die eMobility eine bahnbrechende Alternative<br />

in der Automobilindustrie sein wird.“ Ihres Erachtens<br />

werde sich Elektromobilität immer mehr durchsetzen.<br />

Also machten sich kluge Köpfe bei Abt an die Aufgabe, einen<br />

E-Kutschenantrieb zu konzipieren. Stark vereinfacht formuliert:<br />

Die Hinterachse der Kutsche wurde elektrifiziert, zwischen Kut-<br />

Iller Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

Foto: Matthias Becker<br />

Holzschuhmanufaktur<br />

75<br />

1943 bis <strong>2018</strong><br />

Jahre<br />

Original Handgemachte Haferlschuhe<br />

Ortsstr. 21 | 87538 Bolsterlang/Kierwang<br />

Telefon 08326/7550 | Fax 08326/7305 | kontakt@keller-schuh.de | www.keller-schuh.de<br />

Original Holzschuhe mit<br />

Gesundheitsfußbett und Fell


Zauberhaftes<br />

Wunderland<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

FOTOS Birgitta Weizenegger<br />

Ein Nachmittag in Kempten. Silvia<br />

Armbruster zieht es hinaus<br />

ins Freie, an der Hand hat sie<br />

ihre kleine Tochter. Irgendwann<br />

landen die beiden auf der Burghalde,<br />

wo einst die Burg eines Fürstabts stand und<br />

heute eine in die Jahre gekommene Freilichtbühne,<br />

ein winziges Museum oder ein neuer,<br />

großer Kinderspielplatz Ziel eines Ausflugs<br />

sind. Das Mädchen will nicht mehr fort von<br />

diesem Ort, und auch Silvia Armbruster,<br />

Direktorin des Theaters in Kempten (TiK), spürt<br />

hier oben über den Kemptener Dächern eine Art<br />

Zauber, wie sie es ausdrückt.<br />

Diesen Zauber wollen die Kemptener schon<br />

lange wachküssen. Denn einst sorgten Pop-<br />

Größen wie Reinhard Fendrich, Wolfgang<br />

Ambros, Haindling oder Hubert von Goisern für<br />

unvergessene Konzertabende, die Tausende von Zuschauern<br />

begeisterten. Das ist Vergangenheit. Schon lange hat<br />

auf der Freilichtbühne außer dem jährlichen Open-Air-Kino<br />

keine größere Veranstaltung mehr stattgefunden.<br />

Das wird sich im Juli und August ändern. Die<br />

Stadtverantwortlichen, Kempten Tourismus und<br />

das Theater in Kempten stellen einen Märchensommer<br />

auf die Beine, der diesem zauberhaften<br />

Ort neues Leben einhauchen<br />

soll. „Alice im Wunderland – neu erträumt“<br />

heißt ein interaktives Kindertheater<br />

für die gesamte Familie, bei<br />

Fotos (2): panthermedia.net<br />

114 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Die Freilichtbühne Burghalde<br />

wacht aus dem Dornröschenschlaf auf: Mit dem Theaterfestival<br />

„Alice im Wunderland“ will Kempten einem magischen Ort<br />

über den Dächern der Stadt neues Leben einhauchen.<br />

Ein Märchen für die gesamte Familie.<br />

dem Silvia Armbruster Regie führt. Das Besondere: Das TiK<br />

geht eine Kooperation mit dem Verein Märchensommer Wien<br />

ein – und es stehen ausschließlich professionelle Schauspielerinnen<br />

und Musicalsängerinnen auf der Bühne. Dabei ist<br />

Mittanzen, Mitsingen, Mitraten gefragt, damit am Ende<br />

ein „Happy End“ möglich wird, bei dem selbst die<br />

Mütter und Väter auf ihre Kosten kommen. Schließlich<br />

sind auch Erwachsene mitunter Tagträumer, so<br />

wie Alice, die sich nur von ihrer Katze Dreamy<br />

wirklich verstanden weiß. Als diese verschwindet,<br />

setzt Alice alles daran, sie wiederzufinden.<br />

Sie ist sogar bereit, in einen dunklen Tunnel<br />

zu klettern, der sie ins Wunderland führt ...<br />

Alice im Wunderland<br />

WANN? Im Juli: 12., 13., 14., 15., 19., 20., 21., 22.<br />

Im August: 9., 10., 11., 12., 16., 17., 18., 19. (jeweils 16 Uhr)<br />

KARTEN: Telefon 0831 / 206 - 222<br />

www.maerchensommer-allgaeu.de<br />

ÜBERNACHTEN: Im JUFA Kempten-Familien-Resort,<br />

wo sich Familien wohlfühlen – mit Atrium-Café, Heimkino,<br />

Spielzimmer, Leseraum & Bibliothek, Tischtennis,<br />

Kicker und Billard. Nebenan lockt das Cambomare<br />

mit Erlebnisrutschen und Bade- & Wellnesswelt.<br />

www.jufa.eu/kempten – Telefon: 0831 / 52 384080


<strong>Allgäu</strong> heimatlich<br />

Wussten Sie, dass … es im Unterallgäu einen Schatz gibt, den man gesehen haben muss?<br />

Zu entdecken im Zentrum Ottobeurens. Dort steht die Basilika. Ein Blick ins Innere lohnt sich.<br />

Die Augen der Besucher werden mehrfach verwöhnt: mit imposanten<br />

Kuppel- und Deckenfresken, Altarbildern der Vettern Johann Jakob und Franz Anton Zeller<br />

aus Tirol, Stuckfiguren von Johann Joseph Christian oder Stuckarbeiten von Johann<br />

Michael Feuchtmayer dem Jüngeren. www.abtei-ottobeuren.de


Foto: imago


ALLGÄU HEIMATILICH | Katzbrui


Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Katzbrui | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

EIN KRAFTVOLLER ORT<br />

Memmingen<br />

Wie im<br />

Iller<br />

Mindelheim<br />

Buchloe<br />

Bad Wörishofen<br />

Katzbrui<br />

Kaufbeuren<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Ravensburg<br />

Märchen<br />

Leutkirch<br />

Kempten<br />

Marktoberdorf<br />

Schongau<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Ein Schild bei Köngetried im Unterallgäu weist den Weg: „Hier geht‘s zur<br />

Forggensee<br />

Nesselwang<br />

Scheidegg<br />

Katzbrui, der ältesten Kornmühle Bayerns.“ Wer es entdeckt, wird Füssen reichlich belohnt.<br />

Lindau<br />

1949 beginnt mit Filmaufnahmen Oberstaufen zu Immenstadt „Hans im Glück“ eine Erfolgsgeschichte.<br />

Bodensee<br />

Sonthofen Tannheim<br />

Bregenz<br />

Reutte<br />

Iller<br />

Dornbirn<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

Feldkirch<br />

Warth<br />

Lech<br />

Imst<br />

Foto: panthermedia.net<br />

Idyllisch gelegen und von Bäumen umgeben ist<br />

der Biergarten der Katzbrui Mühle.<br />

Der Wanderer muss die Augen gut aufmachen,<br />

um das Schild zur Katzbrui Mühle zu entdecken.<br />

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach ...<br />

in diesem Fall nahe von Köngetried.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 119


ALLGÄU HEIMATILICH | Katzbrui<br />

Ein Foto aus früheren Zeiten: der große Saal im Stadl.<br />

Das Dach hat auch schon bessere Zeiten gesehen.<br />

Blick in den Gastraum – natürlich dominiert hier Holz,<br />

was für Gemütlichkeit und Wohlbehagen der Gäste sorgt.<br />

TEXT Silke Lorenz<br />

FOTOS Hartmann-Fotografie & Silke Lorenz<br />

Steil hinab führt die schmale Straße, die von einem Blätterdach<br />

überspannt ist. Auf dem Parkplatz empfängt einen<br />

erst einmal Stille. Ein Eichhörnchen hüpft über den<br />

Platz, hinter hohen Laubbäumen spitzt das Gebäude hervor.<br />

Noch ein paar Meter zu Fuß, und man ist da. Rechts glitzert<br />

ein Forellen-Teich in der Sonne, links steht die Mühle. Wasser<br />

plätschert, Vögel zwitschern, auf dem gemütlichen Hof vor dem<br />

urigen Holzgebäude lachen Gäste, der Wald ringsum spendet<br />

angenehme Kühle. Wer hier einkehrt, muss sich die Katzbrui-<br />

Mühle als Ausflugsziel vorher bewusst ausgesucht haben – so versteckt,<br />

wie sie liegt.<br />

„Die Leute freuen sich, dass sie uns gefunden haben. Zufällig<br />

fährt hier keiner vorbei“, sagt Mühlenbesitzer Max Endraß und<br />

schmunzelt. Viele Einheimische kennen das Lokal natürlich und<br />

kommen regelmäßig, so wie die Stammtisch-Runde. Aber auch<br />

Fremde kehren hier ein, zu Fuß, mit dem Auto oder per Radl.<br />

Immerhin führen der Jakobsweg und der Kreszenzer Weg direkt<br />

vorbei, und auch von der Radrunde <strong>Allgäu</strong> ist es nur ein kleiner<br />

Umweg hierher.<br />

Wenn viel los ist, reicht der Platz für all die Gäste oft nicht.<br />

Dann rücken die Leute an den Tischen in der alten urigen Müllerstube<br />

oder draußen im Hof zusammen. Das ist ganz im Sinne<br />

von Max Endraß. Er möchte, dass sich in der Katzbrui die Menschen<br />

begegnen und ins Gespräch kommen. Wie am Mittag unseres<br />

Besuchs: Morgens hatte es noch genieselt, nun aber kommt<br />

die Sonne heraus und lässt das 450 Jahre alte Holz strahlen. Der<br />

Biergarten füllt sich: Eine große Gruppe Radler trifft ein, daneben<br />

sitzt ein Motorradfahrer sowie einige Paare. Ein Tisch voller<br />

Münchner diskutiert lautstark – sie halten hier eine mehrtägige<br />

Tagung ab.<br />

Max Endraß war einst Beamter bei der bayerischen Finanzverwaltung.<br />

Doch das war nicht sein Ding. Deshalb schwenkt er<br />

um und pachtet als Gastwirt Tanzlokale und Diskos im Umkreis.<br />

Bis er 1992 auf die Katzbrui stößt. Damals eine Mühle in sehr<br />

schlimmem Zustand, jahrelang leer stehend und abgelegen mitten<br />

im Wald.<br />

In Etappen restauriert<br />

Die meisten Bekannten raten ihm vom Kauf ab. Doch Endraß<br />

lässt sich nicht beirren, denn die Mühle zieht ihn sofort in Bann.<br />

Ein Mühlenbauer aus der Umgebung, der die Katzbrui noch aus<br />

seiner Lehrzeit kennt, hilft ihm bei der Erneuerung. Über Jahre<br />

hinweg wird die anfangs nicht mehr funktionsfähige Mühle in<br />

Etappen restauriert, was viel Zeit und noch mehr Geld kostet.<br />

Über Zuschüsse, einen eigens gegründeten Förderverein und<br />

120 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Katzbrui | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Utensilien wie anno dazumal – die Katzbrui Mühle<br />

ist auch ein beeindruckendes Museum.<br />

Der Herr der Mühle: Max Endraß machte 1992 Bekanntschaft mit<br />

Katzbrui. Und es war eine Liebe auf den ersten Blick.<br />

Foto: panthermedia.net<br />

durch das unermüdliche Engagement von Endraß gelingt es,<br />

die Mühle wieder zum Laufen zu bringen. Das Credo von Max<br />

Endraß: „Ich erneuere etwas, dass es wieder funktioniert, und<br />

man sieht, dass es neu ist. So kann man sich gut vorstellen, wie es<br />

früher ausgesehen hat. Zum Beispiel die Holzzähne am Wasserrad<br />

oder die Feuerstelle in der Müllersstube.“ Wesentliche Teile<br />

der historisch-technischen Mühleneinrichtung stammen tatsächlich<br />

noch aus der Bauzeit der Mühle im Jahr 1661. Sie gehört zu<br />

den altdeutschen Mühlen, die als Besonderheit einen Gerbgang<br />

besitzen. Dieser schält die Schale vom Dinkel herunter – eine<br />

simple Technik, aber sehr effektiv. Nur wenige Mühlen können<br />

das.<br />

Getreide für den Eigenbedarf<br />

Bis 1900 mahlt die Katzbrui Getreide vor allem für die Bauern<br />

zum Eigenbedarf. Zunächst nur Dinkel, später auch Weizen und<br />

Roggen. Von Martini bis Georgi wird Tag und Nacht gemahlen.<br />

Im <strong>Sommer</strong> dagegen steht die Mühle still, man muss ja die Felder<br />

bestellen.<br />

1949 ist das Glücksjahr der Katzbrui: Dort wird der damals<br />

bekannte Film „Hans im Glück“ gedreht. Danach kommen die<br />

Leute, um sich die Kulisse vor Ort anzuschauen. Zunächst gibt‘s<br />

Butterbrot und Limo. Während viele Mühlen zu dieser Zeit abgerissen<br />

oder so umgebaut werden, dass sie sehr viel mehr Mehl<br />

erzeugen können, trotzt die Katzbrui diesem Umbruch. Auch<br />

wenn Umbauten und die Nutzung als Gaststätte den Wohnteil<br />

der Mühle verändert haben, bleibt doch die äußere Konstruktion<br />

in der Art des Ständerbohlenbaus aus der zweiten Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts erhalten. Sowohl das Mühlengebäude als auch das<br />

Legschindel-Dach, das mit Steinen beschwert ist, sind aus<br />

Deutscher Mühlentag<br />

Jedes Jahr am Pfingstmontag findet seit 1994 der Deutsche Mühlentag<br />

statt. Damit will die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde<br />

und Mühlenerhaltung alle Interessierten auf diese<br />

technischen Denkmäler aufmerksam machen,<br />

deren Geschichte über 2000 Jahre zurückreicht.<br />

In Bayern öffnen meist bis zu 50 Mühlen ihre<br />

Tore. Auch die Katzbrui setzt sich an diesem<br />

Tag in Bewegung. Mehr Infos:<br />

www.muehlen-dgm.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 121


ALLGÄU HEIMATILICH | Katzbrui<br />

Das Mühlenmuseum nimmt den Besucher quasi an die Hand und führt ihn zurück in eine längst vergangene Zeit.<br />

Holz. So hat sich die Katzbrui bis heute als einzige altdeutsche<br />

Getreidemühle Bayerns erhalten, die noch intakt ist. Und<br />

zwar immer noch an jenem Ort, wo sie immer schon zu finden<br />

war. Sie ist das wichtigste Gebäude bäuerlicher Architektur im<br />

Landkreis Unterallgäu – und steht natürlich unter Denkmalschutz.<br />

Der Name mutet seltsam an. „Katzbrui“<br />

geht auf althochdeutsche Wörter zurück<br />

und könnte übersetzt „Hexenmoor“ be-<br />

deuten. Das Mystische hätte Oberhand, spinnen sich doch um<br />

Müller und Mühlen in Märchen und Volksliedern immer auch<br />

Sagen und Spukgeschichten. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

lässt sich der Ursprung dieser besonderen Bezeichnung viel nüchterner<br />

erklären, wie verschiedene Theorien zeigen. Max Endraß<br />

jedenfalls mag die Vorstellung, dass jedermann das aus dem Namen<br />

entnimmt, was ihm selbst am meisten zusagt.<br />

Das passt zu dem 60-Jährigen, der sich viele Gedanken über<br />

Gott und die Welt macht und etliche Projekte mit einem befreundeten<br />

Kirchenmaler umsetzt. Wie etwa die Kapelle, die<br />

jetzt neben dem Teich steht. Endraß hat sie erbauen lassen, und<br />

auch sie steckt voller Magie. Um einen alten Mühlstein sind<br />

Stufen im Achteck angeordnet. Ein wundervoller Ort<br />

für Trauungen, aber auch, um sich von einem Verstorbenen<br />

zu verabschieden. Der Raum besitzt<br />

eine tolle Akustik, sodass Chöre hier proben<br />

oder Gruppen spontan ein Lied anstimmen.<br />

Urlaub genießen in der Katzbrui:<br />

auch das ist möglich.<br />

122 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Katzbrui | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Ein anderes Projekt ist der Veranstaltungsstadl neben der Gaststube,<br />

der Platz für 180 Personen bietet. Die Decken und Wände sind<br />

so kunstvoll bemalt, dass man den Eindruck gewinnt, man schaue<br />

in den Himmel oder auf den Hof hinaus. Die Katzbrui-uelle<br />

in der Nähe tut ihr Übriges dazu, den Ort noch anziehender zu<br />

machen. In ihren Bachlauf stellt sich Endraß öfter im <strong>Sommer</strong> –<br />

dann, wenn es noch ganz ruhig ist in der Mühle. „Wir leben hier<br />

im und mit dem Wald“, sagt er und grinst, als ihm ein Weberknecht<br />

über die Schulter läuft. Forellen und Karpfen schwimmen<br />

in zwei Teichen, sie kommen fangfrisch auf den Teller. Dazu gibt<br />

es handwerklich gebrautes Bier, so wie es früher war. Die Zutaten<br />

stammen aus der Region. Viel wird selbst gemacht wie Suppen,<br />

Soßen, Spätzle, Mostküchle und Brot aus dem Steinbackofen.<br />

Als ob man in den Himmel schaut<br />

An zwei Tagen im Jahr ist die Katzbrui geschlossen – ansonsten<br />

ist die Gaststätte immer geöffnet (täglich ab 11 Uhr). Essen und<br />

Trinken stärkt bestens, nun also kann die Wanderung weitergehen.<br />

Oben an der Straße nach Köngetried angelangt, überkommt<br />

einen das Gefühl, als sei man für ein paar Stunden in eine andere<br />

Welt abgetaucht. Und der Gast hat Kraft und Ruhe geschöpft an<br />

einem wahrhaft magischen Ort.<br />

Wassermühlen<br />

Geeignete Flächen für Windmühlen gab es im hügeligen Bayern kaum.<br />

Hingegen boten die vielen Gewässer beste Voraussetzungen zur Anlage<br />

von Wassermühlen. Oft reihte sich an den Flussläufen Mühle an<br />

Mühle. Die Zahl der Getreidemühlen in Bayern nahm zwar in den letzten<br />

50 Jahren stark ab. Dennoch gibt es bayernweit noch eine stattliche<br />

Zahl traditioneller Familienbetriebe. Amtlich erfasst sind rund<br />

80 meldepflichtige Mühlen, die pro Jahr mindestens 1000 Tonnen<br />

Brotgetreide vermahlen.<br />

BUCH-TIPP:<br />

Katzbrui –<br />

Geschichte einer Mühle,<br />

von Rasso Ronneburger<br />

& Max Endraß<br />

(Maximilian Dietrich Verlag)<br />

Foto: panthermedia.net<br />

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ALLGÄU HEIMATLICH | Schwarzer Adler Tannheim<br />

WIE BEIM BERGDOKTOR<br />

Sepps Schmankerl<br />

am See<br />

Rund um den Schwarzen Adler gibt’s immer neue Ideen:<br />

Zum Beispiel ein Frühstück am Vilsalpsee mit den mächtigen Bergen als<br />

Hintergrundkulisse. Oder einen Foto-Workshop. Den stellte unser<br />

Magazin zusammen mit dem Viersternehotel und Cewe erstmals<br />

auf die Beine – ein Rückblick.


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Schwarzer Adler Tannheim | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Ravensburg<br />

Leutkirch<br />

Eine Spezialität des Schwarzen Adlers: Frühstück am Vilsalpsee.<br />

Sepp Schiffer (rechts) hat stets das Wohl der Gäste im Auge.<br />

Marktoberdorf<br />

Schongau<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Bodensee<br />

dkirch<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

TEXT Freddy Schissler<br />

FOTOS Manfred Felder<br />

Scheidegg<br />

Nesselwang<br />

Vor das Vergnügen, heißt es so<br />

schön, Oberstaufen haben die Immenstadt Götter den<br />

Schweiß gesetzt. Führt man Sonthofen die-<br />

Tannheim<br />

sen Gedanken weiter, könnte man<br />

unter anderem zur Folgerung kommen: Denn<br />

dann fühlt sich das Vergnügen noch viel vergnüglicher<br />

an. Mit jener Logik im Hinterkopf öffnen wir<br />

Oberstdorf<br />

an diesem Morgen vorsichtig die Augen. Die Sonne ist<br />

bereits seit geraumer Zeit wach und blinzelt in unser Zimmer.<br />

Schwarzer Adler, Viersternehotel, Riezlern Tannheim im Tannheimer<br />

Tal, kurz nach halb acht: Es war eine geruhsame Nacht mit diversen<br />

Träumen, ja, das schon. Aber richtig erinnern kann ich<br />

mich an keinen davon. Egal. Es gibt Wichtigeres im Leben als<br />

Warth<br />

dem Nachsinnen von Träumen. Zum Beispiel ein herzhaftes<br />

Frühstück. Darauf freuen wir uns nun, und weil wir das mit den<br />

Göttern und dem Schweiß mal testen wollen, haben wir uns am<br />

Abend zuvor zum Frühstück am Vilsalpsee angemeldet. Das ist<br />

ein Schmankerl-Angebot dieses Hauses.<br />

Der Chef des Hauses, Sepp Schiffer, hat schon in den frühen<br />

Morgenstunden den Porsche-Oldtimer-Traktor startklar ge-<br />

Iller<br />

Lech<br />

Füssen<br />

Forggensee<br />

macht und die wichtigsten Dinge ans hoteleigene<br />

Ufer des Vilsalpsees gekarrt: Tische,<br />

Bänke, Sonnenschirme, Grill, Geschirr, Besteck,<br />

Werbebanner des Hotels und natürlich<br />

Reutte<br />

auch Kaffee, Semmel, Eier, Honig, Marmelade,<br />

Käse, Wurst, na ja, und eben alles, was Herz und<br />

Gaumen im Rahmen eines großzügigen Frühstücks<br />

begehren.<br />

Ehrwald<br />

Adler-Frühstück am Vilsalpsee ist Kult, hier im Tannheimer<br />

Tal, und wenn der Gast jenes Glück hat, dass die Sonne scheint<br />

und die Temperaturen Nassenreith angenehm warm sind, ist das – pardon,<br />

klingt ein bisschen schmalzig, trifft aber ins Schwarze – dann ist<br />

das tatsächlich Idylle pur. Wir haben Glück – und noch vor dem<br />

ersten Bissen etwas<br />

Imst<br />

für unsere Gesundheit und innere Zufriedenheit<br />

getan. Wir sind zum Vilsalpsee gelaufen. Eine knappe Dreiviertelstunde<br />

ist man unterwegs, ohne außer Atem zu sein. Wer<br />

will, kann auch eines der E-Bikes nehmen – oder den Shuttle-<br />

Service des Hotels. Die völlig relaxte Variante.<br />

Aber merke: Unser Vergnügen fühlt sich an diesem sonnigen<br />

Vormittag besonders vergnüglich an. Nach der morgendli-<br />

Fotos (2): www.panthermedia.net<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 125


ALLGÄU HEIMATLICH | Schwarzer Adler Tannheim<br />

Gemütlich und urig ist er, der<br />

Schwarze Adler in Tannheim.<br />

chen Walking-Runde habe ich kein schlechtes Gewissen, mir ein ausführliches<br />

Frühstück am See zu gönnen. Dem Sepp ist ein Kopfnicken<br />

gewiss, als er mir deftigen Leberkäse und Spiegeleier anbietet, die in der<br />

schwarzen, gusseisernen Pfanne mit Übermaßen bruzeln. „Klar doch,<br />

Chef“, heißt das, „nur zu, von beidem ein bisschen.“<br />

Wie das Gefühl an diesem sonnigen Vormittag am Vilsalpsee ist?<br />

Bestens, würde ich sagen, denn dieses Frühstücksangebot bekommt<br />

man nicht alle Tage. Direkt vor uns der See, dahinter als Kulisse<br />

wie im Fernsehen beim Bergdoktor das mächtige Gaishorn. Ja,<br />

auch hier würden die Kameraleute fündig werden auf der Suche<br />

nach idealen Motiven für eine Fernsehserie.<br />

Der Hauptdarsteller: Sepp Schiffer, der seine Gäste verwöhnt<br />

– nach Strich und Faden. Und dessen Kopf pausenlos<br />

am Arbeiten ist, wenn es darum geht, neue Ideen rund um das<br />

Adler-Hotel zu kreieren, das er zusammen mit seiner Ehefrau<br />

Ellen seit vielen Jahren führt. Sein jüngster Einfall hat<br />

auch uns vom Erlebnismagazin <strong>Griaß</strong> di‘ <strong>Allgäu</strong> so sehr in<br />

den Bann gezogen, dass wir zusammen mit ihm und der<br />

Firma Cewe eine neue Aktion ins Leben gerufen haben:<br />

Fotokurs-Wochenende im Schwarzen Adler.<br />

126 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


<strong>Griaß</strong> di’<br />

Workshop<br />

WINTER <strong>2018</strong><br />

In unserer letzten Ausgabe hatten wir Sie zum ersten Foto-<br />

Workshop-Wochenende eingeladen. Die Resonanz war überwältigend.<br />

Binnen weniger Tage waren die ersten Kurse ausgebucht.<br />

Das beweist: Das Angebot passt, denn zu fotografieren ist<br />

beliebter denn je. Wir werden die Aktion Fotoworkshop mit dem<br />

Schwarzen Adler und Cewe auch weiter fortführen.<br />

Ein Rückblick: Anfang März begrüßen unsere Fotografen<br />

Ralf Lienert und Manfred Felder sowie Andreas Scholz (von der<br />

Firma Cewe) die ersten Teilnehmer im Foyer des Schwarzen Adlers.<br />

Dieser Freitagabend dient dem gegenseitigen<br />

Kennenlernen, außerdem machen<br />

wir Bekanntschaft mit regionalen Produkten.<br />

Denn nach dem Abendessen in<br />

einem gemütlichen Restaurantbereich,<br />

der den witzigen Namen „Hühnerstall“<br />

trägt, gibt es Spezialitäten der Käserei<br />

Sojer sowie Hochprozentiges vom<br />

Fachhändler A. Linzgieseder. Fritz Bleier<br />

entpuppt sich als Meister seines Fachs.<br />

Er erzählt witzige Anekdoten so gekonnt,<br />

dass die Gäste immer mehr vergessen, zum<br />

wievielten Male sie ihr Schnapsglas leeren.<br />

Nun ja, so kommt es wie vom Fritz geplant:<br />

Die Stimmung nähert sich spätestens<br />

nach der zweiten Verkostungsrunde einem<br />

ersten Höhepunkt. Gleichwohl geht es am<br />

nächsten Morgen in zwei Kleintransportern pünktlich los. Erstes<br />

Ziel ist das Ufer eines Bachs, das bizarre Kunstwerke offeriert.<br />

Eiszapfen, mit einer Eisschicht überzogene Steine, spiegelnde Eisflächen:<br />

Hier kommt es auf die Entfernung zum Objekt an, auf<br />

die passende Belichtungszeit, und, und, und.<br />

Danach geht‘s weiter zum Vilsalpsee, der an diesem Tag komplett<br />

zugefroren und mit Schnee bedeckt ist. Die Landschaft hier<br />

ist einfach nur grandios, was die Stimmung innerhalb unserer<br />

Gruppe nochmals steigen lässt. Es gibt viel zu tun an diesem<br />

sonnigen Vormittag, und die Speicherkarten der Kameras füllen<br />

sich. Um 12 Uhr geht‘s zur Stärkung in den Schwarzen Adler.<br />

Am Nachmittag teilt sich die Gruppe: Die einen fotografieren in<br />

einer Kirche und am Zugspitzblick auf 1800 Metern Höhe. Die<br />

anderen lassen sich von Andreas Scholz Tipps geben, wie man ein<br />

Fotobuch mit dem gewissen Etwas erstellt.<br />

Am Ende schlä gt die Stunde der Wahrheit – die Prämierung der<br />

besten drei Fotos. Wobei, als Gewinner durften sich letztlich alle<br />

Teilnehmer fühlen und sich auf einem Foto verewigen lassen; von<br />

links: Ralf Lienert, Renate Zimmermann, Sepp Schiffer, Andreas<br />

Scholz, Karl-Hugo Dorner, Sieglinde Fischer, Günther Gert,<br />

Dunja Wolff, Nicole Scholz, Monika Wesle, Freddy Schissler,<br />

Marcus Richter, Caroline Kuhn-Lusch, Marcus Niehaus, Gerti<br />

Müller-Hoorens, Irmgard Schimpl und Dennis Siebert.<br />

www.schwarzer-adler.at<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 127


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<strong>Sommer</strong>-<br />

Tief entspannen und mal richtig zur Ruhe kommen ist nämlich viel<br />

einfacher, wenn meditative Wanderungen zu stillromantischen<br />

Seen vor ehrwürdigen Alpengipfeln führen. Wenn unterwegs<br />

schattige Bergwälder und gurgelnde Bächlein erfrischen. Wenn<br />

man einfach nur Vogelzwitschern und Weidschellen hört und angenehme<br />

Nachtkühle einen in erholsame Träume sinken lässt. Schöner<br />

Nebeneffekt bei alledem: Die Luftgüte der Hörnerdörfer und<br />

das Heilklima der Premiumclass in Fischen fördern die Gesundheit.<br />

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Hörnerdörfern auch noch wunderbar entspannend. Denn Fischen,<br />

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dafür ist simpel aber effektiv: Ruhe ermöglichen, Natürlichkeit pflegen<br />

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Puste zu kommen. Und im Zweifel übernehmen die Bergbahnen in<br />

Bolsterlang und Ofterschwang gerne die Höhenmeter zu den Panoramawegen<br />

oben. Schließlich ist die Landschaft zwischen Illertal<br />

und Hörnerkette selbst schon atemberaubend schön.<br />

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zum Nachtisch, macht sie aus einer Bergler-Brotzeit ein<br />

Festmahl. Und als Käse ist der Geschmacksvielfalt eh keine Grenze<br />

gesetzt. Lieber rassig, langgereifter Bergkäse, milder <strong>Allgäu</strong>er<br />

Emmentaler oder doch ein mit allerhand Kräutern verfeinerter<br />

Weichkäse? Ganz egal, die Wahl ist bestens! Genau wie bei den regionalen<br />

Backspezialitäten, bei Hirschsalami, Imkerhonig oder feinen<br />

Spirituosen. Letztere gibt es jetzt neu aus Ofterschwang. Dort<br />

werden im historischen Busche-Berta Bauernhaus edle Brände und<br />

Liköre destilliert. Allen Leckereien gemeinsam ist: Sie entstehen<br />

durch handwerkliches Können, besten Grundzutaten sowie dem<br />

Wissen, dass Gutes seine Zeit braucht.<br />

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ALLGÄU HEIMATLICH | Einkaufen im Märchenland<br />

In Hohenschwangau wandeln die<br />

Urlauber nicht nur auf Ludwigs Spuren. Sie haben<br />

dort auch die Gelegenheit, einzukaufen. Keine klassischen Schlüsselanhänger<br />

oder Bierkrüge, sondern hochwertige Produkte – zum Beispiel im Hotel Müller.<br />

130 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Einkaufen im Märchenland | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Erst Schlossbesuch,<br />

Bad Wörishofen<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Mindelheim<br />

Buchloe<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Leutkirch<br />

dann shoppen<br />

Kaufbeuren<br />

Schongau<br />

Marktoberdorf<br />

Wangen<br />

Scheidegg<br />

egenz<br />

nbirn<br />

TEXT Anne-Sophie Schuhwerk<br />

FOTOS Liquid Ambient<br />

Isny<br />

Kempten<br />

Lechbruck<br />

Vor der imposanten Bergkulisse der<br />

„Eine selbstreisende Familie hat ganz andere<br />

Ammergauer Alpen thront herrschaftlich<br />

Schloss Neuschwanstein.<br />

Ansprüche an den Ort und viel mehr Zeit als<br />

Nesselwang<br />

eine Busgruppe. Darauf haben wir reagiert“,<br />

Rund 1,5 Millionen Besucher aus<br />

Füssen<br />

erklärt Müller. „Wir wollen die Möglichkeit<br />

Hohenschwangau<br />

aller Welt lockt der Anblick des Prestigebaus<br />

bieten, nach dem Schlossbesuch beim Einkaufen<br />

Oberstaufen Immenstadt<br />

von König Ludwig II. jährlich nach Schwangau<br />

eine spannende Zeit in Hohenschwangau zu verbringen.“<br />

im Ostallgäu. Dort angekommen, Sonthofen erwartet Tannheim Besucher<br />

eine Überraschung: Auch der kleine Ortsteil Reutte<br />

Die Zeit der Schlüsselanhänger und Bierkrüge ist<br />

Hohenschwangau hat neben dem Schloss einiges zu bieten.<br />

Neben Hotels und Shops mit den klassischen Souvenirs hat sich<br />

das Örtchen zu einem Oberstdorf kleinen Shopping-Mekka entwickelt.<br />

„Der Tourismus hat sich in den vergangenen Jahren verändert“,<br />

sagt Richard Müller. Er muss es wissen: Seit vielen Generationen<br />

Riezlern<br />

betreibt seine Familie das Hotel Müller und hat die Besucher stets<br />

im Blick. Wo früher hauptsächlich Busgruppen zu Gast waren,<br />

ist der Anteil der Individualtouristen um ein vielfaches gestiegen.<br />

damit vorbei: Von Delikatessen über Schmuck, Kosmetik<br />

bis hin zu anspruchsvollen Haushaltswaren reicht das umfangreiche<br />

Repertoire inzwischen. Trendschmuck und Uhren finden<br />

Urlauber Ehrwald und Einheimische beim hoteleigenen Juwelier M-Watches.<br />

Auf 400 uadratmetern eröffnete Apollo Neuschwanstein<br />

vor zwei Jahren zusätzlich „Apollo“ – einen Shop, der unter anderem<br />

hochwertigen Nassenreith Schmuck, Haushaltswaren bekannter Hersteller,<br />

Schreibwaren und Handtaschen anbietet.<br />

Warth<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

Imst<br />

Bilder links: Schmuck und Uhren gibt es im Shopping-Mekka ...<br />

Bilder unten: ... ebenso wie hochwertige Schreibwaren.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 131


ALLGÄU HEIMATLICH | Einkaufen im Märchenland<br />

Bilder oben: Auf der Suche nach Koffer oder Haushaltswaren ...<br />

Bilder unten: ... wird der Gast ebenso fündig wie nach Ledertaschen für die Frau.<br />

Das Zielpublikum von Apollo war zunächst internationales<br />

Publikum. „Doch wir haben schnell gemerkt, wie interessant der<br />

Shop auch für Gäste aus dem deutschsprachigen Raum ist und das<br />

Angebot angepasst“, sagt 35-jährige Hotel- und Shopbetreiber.<br />

Mit Beginn der Frühjahrssaison ist das Angebot in Hohenschwangau<br />

um ein weiteres Shopping-Schmankerl gewachsen.<br />

Das „Josy’s“, das im März seine Pforten öffnete, bietet seinen Besuchern<br />

auf 250 uadratmetern mit rund 100 Sitzplätzen kulinarische<br />

Besonderheiten aus dem Alpenraum. Eine Vinothek rundet<br />

das Angebot ab. „Die Produkte, die wir verarbeiten, können<br />

die Gäste dort auch gleich mitnehmen“, sagt Müller, für den der<br />

Name des Restaurants eine besondere Bedeutung hat. „In Hohenschwangau<br />

legen wir Wert auf Tradition. Meine Großmutter<br />

Josefine ist der Namenspatron des Josy’s.“<br />

Eine weitere Neueröffnung bringt seit dem Frühling frischen<br />

Wind in den kleinen Ortsteil. Mit der Eröffnung eines zusätzlichen<br />

Shops, den ebenfalls der Hotel-Müller-Partner Apollo Neuschwanstein<br />

auf die Beine gestellt hat, soll auf die Bedürfnisse<br />

der Urlauber eingegangen werden. Das Angebot an luxuriösen<br />

Markenartikeln versüßt Gästen hier die Zeit in Hohenschwangau.<br />

Wer dabei seinen Fokus auf Wohlfühlen und Wellness legt,<br />

geht nicht leer aus: Dieser Shops hat hochwertige Kosmetik im<br />

Angebot. „Zu einem perfekten Urlaub gehört ein gutes Körpergefühl<br />

– also war schnell klar, dass wir auch in diesem Bereich<br />

aktiv werden wollen“, ist sich Müller sicher.<br />

Damit kommt der Hotelier auf sein Credo zurück: „Hohenschwangau<br />

ist mehr als Schloss Neuschwanstein. Ich möchte, dass<br />

sich Urlauber und Einheimische hier wohlfühlen und eine Zeit<br />

verbringen, die ihnen im Gedächtnis bleibt.“ Dafür möchte er<br />

auch in Zukunft noch einiges unternehmen. Gerade das Angebot<br />

für Kinder und Jugendliche will er in den kommenden Jahren<br />

erweitern. „Aber allzu viel verraten wir dazu noch nicht“, sagt<br />

Müller mit einem Schmunzeln.<br />

www.hotel-mueller.de<br />

132 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


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ALLGÄU HEIMATLICH | Familienwandern<br />

BERGBAHNEN OBERSTDORF KLEINWALSERTAL<br />

Schatzsuche<br />

mit Adler Berti<br />

134 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Familienwandern | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Ob Nebelhorn, Mädelegabel,<br />

Hochvogel oder Fellhorn:<br />

In der Grenzregion zu<br />

Österreich gibt es vieles zu<br />

entdecken. Auf große und kleine<br />

Wanderer warten besondere<br />

Aktionen – Erlebnispfad,<br />

digitales Gipfelbuch oder<br />

Blumenführer.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 135


Kamm<br />

Königsbrunn<br />

ALLGÄU HEIMATLICH | Familienwandern<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Erlebnispfad Burmiwasser<br />

Söllis Kugelrennen<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Bodensee<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Scheidegg<br />

TEXT Christian Mörken<br />

FOTOS M. Mayer, Ch. Seitz, B. Morell<br />

Oberstaufen<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Riezlern<br />

Warth<br />

Iller<br />

Sonthofen<br />

Nesselwang<br />

Tannheim<br />

Füssen<br />

Reutte<br />

Forggensee<br />

Ein Wanderwegenetz von über 200 Kilometern<br />

erwartet Besucher, die sich<br />

aufmachen, die Bergwelt des südlichen<br />

Oberallgäus und des Kleinwalsertals<br />

zu erkunden. Dabei richtet sich das Angebot<br />

an Genusswanderer wie auch an ambitionierte<br />

Gipfelsammler. Die Feldkirch Möglichkeiten, die Vielfalt der<br />

<strong>Allgäu</strong>er und Kleinwalsertaler Bergwelt zu erkunden.<br />

sind dabei fast unendlich, lässt sich doch jeder Berg auf verschiedenste<br />

Weise erleben.<br />

Um Familien die Entscheidung für das richtige Erlebnis zu erleichtern,<br />

haben sich die Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen<br />

etwas Besonderes einfallen lassen. Der Bergsteigernachwuchs<br />

kann sich ab diesem <strong>Sommer</strong> auf spannende Schatzsuche begeben.<br />

Gemeinsam mit Adler Berti und einer echten Schatzkarte<br />

geht es zu vielen abenteuerlichen Orten in der Zweiländerregion.<br />

Wer sich auf Schatzsuche begeben möchte, besorgt sich einfach an<br />

den Talstationen der Bergbahnen das Heft zur Schatzsuche. Darin<br />

befinden sich sowohl die Karte als auch verschiedene Aufkleber.<br />

Ziel der Suche ist es, herauszufinden, wo auf der Schatzkarte<br />

die Aufkleber eingeklebt werden müssen.<br />

Um das zu entdecken, müssen verschiedene Schatztruhen aufgespürt<br />

werden, die in den Erlebniswelten der OK Bergbahnen<br />

versteckt sind. Aber keine Sorge, die Karte gibt ausreichend Hinweise,<br />

wo die Schatztruhen versteckt sind. Wird<br />

diese gefunden, erfährt man, welcher Aufkleber<br />

aus dem Heft an dieser Stelle auf die Karte geklebt<br />

werden soll. So entdecken Familien spielerisch<br />

verschiedene Erlebnisorte.<br />

Dazu gehört zum Beispiel der Höfatsweg. Zwischen<br />

der Station Höfatsblick und dem<br />

Imst<br />

Zeigersattel<br />

gibt es eine Menge zu entdecken. Wer hier das Glück<br />

hat, einen Steinadler am Himmel kreisen zu sehen, kann sich an<br />

den zahlreichen Informationstafeln über das Leben dieser seltenen<br />

Jagdvögel informieren. Ebenso erfahren große und kleine<br />

Wanderer, was das Besondere an Murmeltieren ist, die hier oben<br />

leben. Einen weiteren Höhepunkt hält die Wanderung an der<br />

Kanzelwand parat, bei der man herrlich mit Wasser spielen kann.<br />

Auf dem Weg von der Bergstation zum beliebten Riezler Alpsee<br />

wartet der Erlebnispfad „Burmiwasser“. Zahlreiche Gumpen,<br />

Wasserräder und Schleusen laden zum Spielen mit dem kühlen<br />

Nass ein.<br />

Zwar tiefer gelegen, dafür aber mit Helm und Seil, geht es<br />

durch den Kletterwald am Söllereck. Und auch hier gilt es, die<br />

Schatztruhe zu finden. Wer am Ende alle Aufkleber richtig eingeklebt<br />

hat, kann sich nicht nur an der bunten Schatzkarte freuen,<br />

sondern weiß auch, dass er viel von der <strong>Allgäu</strong>er Bergwelt<br />

gesehen hat.<br />

Lech<br />

Ehrwald<br />

Nassenreith<br />

136 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Familienwandern | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Im Kletterwald Söllereck<br />

Der <strong>Allgäu</strong> Coaster<br />

Ums Erleben der Bergwelt geht es zudem beim<br />

„Gipfelsammler“. An vielen Berggipfeln der Alpen<br />

gibt es sie noch, die Gipfelbücher. Meist sind sie in<br />

Metallkisten verwahrt und so vor der Witterung geschützt.<br />

Wanderer, die den Gipfel erreichen, können<br />

sich darin mit ihrem Namen, dem Datum ihrer Besteigung und<br />

ihren Eindrücken verewigen. Eine schöne Tradition, die von den<br />

OK Bergbahnen nun in das digitale Zeitalter gehoben wird. Wer<br />

das „neue“ Gipfelbuch nutzen möchte, muss sich nur die kostenlose<br />

App herunterladen und im MyMountainClub anmelden, die es für<br />

alle gängigen Handysysteme gibt.<br />

Erreichen Wanderer und Bergsteiger zukünftig ein Gipfelkreuz,<br />

finden sie darunter kleine Schilder mit einem R-Code. Diesen<br />

gilt es, mit dem Handy zu scannen. Zum einen kann man so die bestiegenen<br />

Gipfel in seinem Handy sammeln und erhält ein digitales<br />

Archiv der bestiegenen Berge. Es gibt noch einen weiteren Anreiz:<br />

Wer fünf Gipfel bestiegen hat, bekommt an den Talstationen der<br />

Bergbahnen einen Stocknagel, den man am Wanderstock befestigen<br />

kann. Ein Erinnerungsstück an fünf wunderschöne Bergtouren.<br />

Natürlich muss man nicht nach fünf Touren aufhören.<br />

Ein wunderbares Hilfsmittel gibt es ab diesem <strong>Sommer</strong> für alle<br />

Bergfreunde, denen es nicht unbedingt um Gipfel geht, sondern<br />

die sich lieber an der Flora der Berge erfreuen. Wer kennt das nicht:<br />

Man wandert vorbei an schönen Alpwiesen und sieht zahlreiche<br />

Blüten, die in den buntesten Farben leuchten. Hier eine violette Enzianblüte,<br />

dort ein weißes Edelweiß – so weit, so gut. Doch schon<br />

bei der Alpenrose ist es nicht mehr so leicht, sie zu erkennen, und<br />

auch der Himmelsherold ist nicht jedermann bekannt. Und dann<br />

sind da ja noch Alpenaster, Wundklee, Mutterwurz, Sonnenröschen<br />

und, und, und... Natürlich könnte man die alle sicher bestimmen<br />

– mit dem Pflanzenbuch, das zu Hause im Regal steht.<br />

Die OK Bergbahnen haben eine Alternative entwickelt – einen<br />

digitalen Blumenführer. Über 100 Blumen sind darin enthalten.<br />

Damit die Blumen von allen Interessierten gefunden werden, gibt<br />

es einen wöchentlichen Newsletter mit der „Blume der Woche“.<br />

Darin wird nicht nur die jeweilige Pflanze mit Bild genau beschrieben,<br />

sondern es ist auch vermerkt, wo die Blume gerade blüht.<br />

Ganz gleich also, ob Schatzsucher, Gipfelstürmer oder Pflanzenliebhaber:<br />

Der <strong>Sommer</strong> in der Zweiländerregion zwischen<br />

dem Oberallgäu und dem Kleinwalsertal hält mancherlei Neues<br />

für alle bereit, die gerne in den Bergen unterwegs sind.<br />

www.ok-bergbahnen.com<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 137


Feiern<br />

& genießen<br />

1<br />

2 3 4<br />

138 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


<strong>Allgäu</strong>er Städte | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

Stadtgeschichten erleben: Vom Mindelheimer Frundsbergfest,<br />

über das Lindenberger Käse & Gourmetfestival,<br />

bis hin zum Ludwig-Musical im Füssener Festspielhaus.<br />

TEXT Simone Zehnpfennig | FOTOS Dominik Berchtold & imago<br />

Prächtige Bauten, lauschige Plätze und verwinkelte<br />

Gassen mit kleinen Läden, wie sie andernorts nicht<br />

mehr existieren. In <strong>Allgäu</strong>er Städten gibt es sie noch.<br />

Sie verführen zum Besuch genauso wie hübsche Cafés,<br />

versteckte Biergärten und historische Gasthäuser. Sie gruppieren<br />

sich oft um besondere Plätze. So wie am Schmalzmarkt in Isny,<br />

wo Brunnenfigur Barbara mit dem Topf in der Hand das Treiben<br />

überwacht. Auf dem Weinmarkt in Memmingen wird alljährlich<br />

das Weinfest gefeiert und in Wangen ist die Altstadt Kulisse fürs<br />

Heimatfest. Wer wie die alten Römer essen will, ist im Archäologischen<br />

Park von Kempten gut aufgehoben. An Festen und<br />

kulinarischen Tipps fehlt es wahrlich nicht. Sie sind es, die den<br />

Kultururlaub bereichern. Einen Termin darf man sich entgehen<br />

lassen: Das mittelalterliche Frundbergfest in Mindelheim findet<br />

nur alle drei Jahre statt – dort lässt sich schlemmen wie vor 500<br />

Jahren. Hier einige Höhepunkte aus den Städten:<br />

FÜSSEN: DER KÖNIG KOMMT ZURÜCK!<br />

Das Erfolgsmusical Ludwig² will auch <strong>2018</strong> das Publikum in Ludwigs<br />

Festspielhaus verzaubern – inklusive Blick aufs Märchenschloss<br />

Neuschwanstein. Spielzeiten vom 3. Mai bis 3. Juni, 10.<br />

August bis 16. September und 26. Dezember bis 6. Januar 2019.<br />

MARKTOBERDORF: MUSICA SACRA INTERNATIONAL (Bild 4)<br />

Das Festival Musica Sacra International bringt Musik der fünf<br />

großen Weltreligionen ins <strong>Allgäu</strong>. Christen, Juden, Moslems,<br />

Buddhisten und Hindus zeigen friedlich vom 18. bis 23. Mai die<br />

Vielfalt des Glaubens.<br />

MINDELHEIM: SCHLEMMEN WIE VOR 500 JAHREN (Bild 1)<br />

Schmecken, Riechen, Staunen: Das Frundsbergfest spricht alle<br />

Sinne an. Bei einem der größten Historienfeste Deutschlands zeigen<br />

Kaiser und Klerus, Bürger und Bettler ein lebendiges Bild des<br />

Mittelalters. Termin: 29. Juni bis 8. Juli.<br />

KAUFBEUREN: TÄNZELFEST – HISTORISCHES KINDERFEST<br />

Beim Tänzelfest im Juli spielen über 1600 Kinder die Stadtgeschichte<br />

nach. Das älteste historische Kinderfest Bayerns feiert<br />

den Einzug Kaiser Maximilians. Die Erwachsenen amüsieren<br />

sich vor allem beim abendlichen Lagerleben.<br />

WANGEN: KINDER- & HEIMATFEST (Bild 3)<br />

Im Juli geht es in Wangen besonders gesellig zu: Das Großereignis<br />

beginnt bereits freitags mit dem Altstadtfest, samstags folgt<br />

dann der Festumzug und schließlich am Sonntag der Festlauf für<br />

Kinder. Dazu herrscht eine zünftige Stimmung im Festzelt und<br />

zum Schluss erleben die Besucher ein riesiges Feuerwerk.<br />

KEMPTEN: RÖMISCH ESSEN<br />

Was darf es sein: Feurige Römerwurst oder lieber Moretum<br />

(Schafskäsepaste) oder Lenticulae (Linsengericht)? Diese kulinarischen<br />

Highlights erwartet die Besucher auf dem Römerfest<br />

im Archäologischen Park Cambodunum (am 4. und 5. August).<br />

Neben römischen Schlemmereien gibt es ein Rahmenprogramm<br />

mit Reitervorführungen, Gladiatorentheater und Themenführungen.<br />

LINDENBERG: INTERNATIONALES KÄSE- & GOURMETFEST<br />

80 Händler aus acht Nationen bieten auf dem Internationalen Käse-<br />

und Gourmetfest am letzten Freitag und Samstag im August<br />

ihre Köstlichkeiten auf der großen Gourmetmeile an.<br />

MEMMINGEN: MEMMINGER WEINFEST (Bild 2)<br />

Vielfältig, aromatisch, lecker: Beim Memminger Weinfest am<br />

8. September können Besucher bei Musik edle Weine, würzigen<br />

Schinken und Salami sowie Honig aus den Abruzzen genießen.<br />

ISNY: WANDERN MIT BIER & KÄSE<br />

Hier geht’s zünftig und gesellig zu: Am 3. Oktober kommen Besucher<br />

in Isny bei einer Rundwanderung zum Thema Bier und<br />

Käse ins Gespräch. Unterwegs gibt’s typische Spezialitäten aus<br />

der Region.<br />

LEUTKIRCH: LEUTKIRCH ISST GUT<br />

Im Herbst (7. bis 18. November) verwöhnen Leutkircher Wirte<br />

bei einer kulinarischen Woche unter dem Titel „Leutkirch isst<br />

gut“ Gäste mit regionalen und internationalen Spezialitäten.<br />

„STADTGESCHICHTEN ALLGÄU. WO VERGANGENHEIT<br />

UND ZUKUNFT LEBEN“. Weitere Tipps und Anregungen zum Thema<br />

finden sich in „Stadtgeschichten <strong>Allgäu</strong>. Wo Vergangenheit und<br />

Zukunft leben.“ Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei der <strong>Allgäu</strong><br />

GmbH unter 08323/8025931 und info@allgaeu.de<br />

ebenso wie unter www.allgaeustaedte.de<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 139


9 783946 282013<br />

BÜCHER<br />

VON ALLGÄUERN<br />

& AUS DEM ALLGÄU<br />

KLUFTINGER KRIMI<br />

(BAND 10)<br />

V. KLÜPFEL & M. KOBR | ULLSTEIN<br />

Im Jubiläumsband hat Kommissar Kluftinger<br />

Grund zur Freude – er wird Opa. Aber die<br />

Freude verwandelt sich bald in Angst. Auf<br />

dem Friedhof entdeckt er ein frisch aufgehäuftes<br />

Grab, darauf ein Holzkreuz – mit seinem<br />

Namen. Nach außen hin bleibt Kluftinger gelassen.<br />

Als jedoch eine entsprechende Todesanzeige<br />

in der Zeitung erscheint, wird selbst er<br />

panisch. Um dem Täter zuvorzukommen, muss<br />

Kluftinger in die Vergangenheit eintauchen.<br />

SUPERMÜTTER FAMILIE<br />

DORIS WEGNER, STEFANIE WIRSCHING |<br />

AUGSBURGER ALLGEMEINE<br />

101 Erziehungs fragen und ehrliche Antworten<br />

aus der Mütter-Trickkiste: Groß werden Kinder<br />

alle – doch mit diesem Buch geht es besser.<br />

Denn über 300 müttergetestete Lösungen für<br />

(fast) jede Alltagssituation verrät dieser eteas<br />

andere Ratgeber. Doris Wegner und Stefanie<br />

Wirsching sind nicht nur Journalistinnen aus<br />

der Region, sondern auch erfahrene Mütter.<br />

Welche Tipps sie geben wollen? Kluge,<br />

pragmatische, ehrliche.<br />

Foto: panthermedia.net<br />

LANDHAUS SOMMERAU -<br />

IN FREIER NATUR DIE SEELE BAU-<br />

MELN LASSEN<br />

Unweit von Kempten im <strong>Allgäu</strong> liegt das<br />

idyllische Städtchen Buchenberg, wo<br />

das Landhaus <strong>Sommer</strong>au seine Gäste<br />

erwartet. Hier können sich Urlauber in<br />

gemütlicher Atmosphäre verwöh-nen<br />

lassen. Das Landhaus bietet 38 Zimmer,<br />

die alle samt über Dusche/Bad<br />

und WC und Kabel-fernsehen, verfügen.<br />

Zum Standard gehört auch ein<br />

Südbalkon, der Ausblick auf den großzügigen<br />

Kurpark bietet. Da macht es<br />

Spaß, die nächsten Unternehmungen<br />

zu planen: Zum Park gehören Tennisplätze,<br />

eine Minigolfanlage sowie ein<br />

kleiner Badeweiher. Im Winter laden gespurte<br />

Loipen und Liftanlagen zum Skivergnügen<br />

ein, während <strong>Sommer</strong>gäste<br />

sich gerne für ausgiebige Radtouren<br />

oder Wanderungen in der wunderschönen<br />

Umgebung entscheiden. Ein guter<br />

Ort also für Aktivur-lauber, die in freier<br />

Natur gerne die Seele baumeln lassen<br />

möchten.<br />

GESUND SCHLEMMEN MIT<br />

REGIONALEN ZUTATEN<br />

Auch gastronomisch hat das Landhaus<br />

<strong>Sommer</strong>au einiges zu bieten: Mehrere<br />

Restaurants laden zum Verweilen<br />

und Schlemmen ein. Ob Kaminstube,<br />

Bierstüberl, Dorfstube, Wirlinger Stube<br />

oder Eschacher Winkel: Die Speisekarten<br />

locken mit bodenständiger Kost aus<br />

frischen, regionalen Zu-taten. Auch<br />

vegetarische Mahlzeiten sowie gesundheitsbewusste<br />

Kreationen finden sich<br />

im Speise-angebot des Landhauses<br />

<strong>Sommer</strong>au. Und wer Lust auf einen<br />

deftigen Burger aus Rindfl eisch von <strong>Allgäu</strong>er<br />

Weiderindern hat, wird ebenfalls<br />

auf der Karte fündig.<br />

Als idyllischer Warte-<br />

und Ruhebereich<br />

lockt die großzügig gestaltete<br />

Kaffeelounge,<br />

wo bequeme Sessel<br />

und feine Kaffeespezialitäten<br />

zum Verweilen<br />

und Lesen einladen.<br />

Eschacher Str. 35 | 87474 Buchenberg | Telefon: 0 83 78 / 94 09 30<br />

info@landhaus-sommerau.de | www.landhaus-sommerau.de


KRATZAT KRIMI<br />

INA MAY | EMONS VERLAG<br />

Evelyn Eberius, Erste Bürgermeisterin<br />

von Nesselwang, leidet seit einem Unfall<br />

unter Gedächtnislücken. Spielt ihr der<br />

Verstand einen Streich, als sie einem Mann<br />

begegnet, der schon seit Jahrzehnten tot ist?<br />

Vor 35 Jahren soll er seine Freundin am<br />

Kögelweiher ermordet und sich anschließend<br />

selbst das Leben genommen haben. Evelyn<br />

folgt einer Spur und einer alten Liebe, die<br />

sie tiefer in ihre eigene Vergangenheit führt –<br />

und zu einem Mord.<br />

MÄNNER-<br />

TOUREN HEIMAT<br />

FRANK EBERHARD | J. BERG VERLAG<br />

Dieses Wanderbuch für Männer ist wegweisend<br />

für alle, die ihre Freizeit in Freiheit<br />

erleben möchten. Zusammen mit den besten<br />

Kumpels geht es raus in die Natur und rauf<br />

auf den Gipfel. Gelegenheiten zur Einkehr<br />

werden dabei nicht verschmäht. Auf diesen<br />

ausgewählten Touren für echte Kerle braucht<br />

es die richtige Männerrunde, gute Laune und<br />

einen Hauch von Wadenmuskulatur.<br />

SPRITZTOUR KRIMI<br />

JÜRGEN SEIBOLD | PIPER VERLAG<br />

Ideales Wanderwetter sorgt für Hochbetrieb<br />

auf dem Tegelberg bei Füssen. Unentwegt<br />

drängen sich Besucher dicht an dicht in<br />

die Seilbahn. Rechtsmedizinerin Resi und<br />

Kommissar Hansen macht das nichts aus, sie<br />

schwelgen in Hochzeitsvorbereitungen und<br />

können sich nicht nah genug sein. Nur der<br />

Mann, der sich zwischen Resi und das<br />

Kabinenfester drängt, stört. Er lehnt schlapp<br />

an ihrer Schulter und macht keine Anstalten,<br />

sich dafür zu entschuldigen – er ist tot.<br />

STERNENASCHE ROMAN<br />

AMELIE ALBERTINE LANG | BRACK VERLAG<br />

Ein Feuerwehrmann, dem nach einem schweren<br />

Einsatz das Leben zu entgleiten droht;<br />

eine lebenshungrige <strong>Allgäu</strong>erin, die für die Liebe<br />

alles aufs Spiel setzen müsste; ein junger<br />

Flüchtling, der erneut alles verlieren könnte,<br />

was ihm von Bedeutung ist. Begegnungen öffnen<br />

Türen in andere Welten: bei Jochen führen<br />

sie zu Erinnerungen, die er geheim gehalten<br />

hat; Theresa aus Balderschwang muss sich mit<br />

ihrer scheinbar heilen Welt auseinandersetzen<br />

und Flüchtling Azmi ist Auslöser dafür.<br />

TOURISTIKAMT KUR &<br />

KULTUR OTTOBEUREN<br />

Erleben Sie die größte barocke Klosteranlage Deutschlands und die imposante<br />

Basilika mit ihren weltberühmten Konzerten. Ob Golfen, Radeln oder<br />

Nordic-Walking – es erwartet Sie ein umfangreiches Erholungsangebot!<br />

Tel. +49 (0) 83 32 / 921950<br />

touristikamt@ottobeuren.de | www.ottobeuren.de<br />

KUR- UND TOURISMUSBETRIEB<br />

BAD WÖRISHOFEN<br />

In Bad Wörishofen findet man sich auf den Spuren Sebastian Kneipps<br />

wieder. Wandern auf den Glückswegen oder Radeln mit Blick auf die<br />

Alpen, gemütliche Einkehr, Museum, Freizeitpark und Südsee Therme.<br />

Tel. +49 (0) 8247 / 9933 55<br />

info@bad-woerishofen.de | www.bad-woerishofen.de<br />

KUR- UND GÄSTEINFORMATION<br />

BAD GRÖNENBACH<br />

Premium Class Kneippkurort an der schwäbischen Bäderstraße zwischen<br />

Memmingen & Kempten! Durchatmen und Kraft tanken bei freundlichen<br />

Gastgebern, die etwas von Wellness verstehen! Wander- & Radparadies!<br />

Tel. +49 (0) 8334 / 60531<br />

gaesteinfo@bad-groenenbach.de | www.bad-groenenbach.de<br />

TOURISTINFORMATION<br />

MINDELHEIM<br />

Wehrhafte Türme, reich geschmückte Kirchen und die weitgehend erhaltene<br />

Stadtmauer zeugen von der 1000-jährigen Stadtgeschichte. Wandern<br />

Sie zur Mindelburg oder erforschen Sie die Mindelheimer Museen.<br />

Tel. +49 (0) 8261 / 991520<br />

touristinfo@mindelheim.de | www.mindelheim.de<br />

Wo Gesundheit zum Erlebnis wird..<br />

... kommen Sie mit uns auf eine spannende Entdeckungsreise ins Kneippland®<br />

Unterallgäu und erleben Sie körperliche und seelische Entspannung<br />

mit Bewegung, Natur und Kultur in Ihrer abwechslungsreichen Urlaubsund<br />

Freizeitregion.<br />

KNEIPPLAND® UNTERALLGÄU<br />

Tel. +49 (0) 82 61 / 99 53 75<br />

tourismus@lra.unterallgaeu.de<br />

www.tourismus-unterallgaeu.de


ALLGÄU HEIMATLICH | Kempten feiert<br />

EINE STOLZE STADT<br />

Alt und<br />

doch jung<br />

Ulm<br />

Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Wenn Kempten 2000-jährige<br />

Geschichte feiert, kann einem schon<br />

mal ein römischer Legionär über Illertissen den<br />

Weg laufen. Die größte Stadt der<br />

Region blickt zudem auf 200 Jahre<br />

Biberach<br />

Wiedervereinigung zurück –<br />

mit eigenem Bier und Brot und<br />

vielen Spielen.<br />

Iller<br />

Günz<br />

Memmingen<br />

Kammel<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Mindelheim<br />

Bad Wörishofen<br />

Schwabmünchen<br />

Wertach<br />

Buchloe<br />

Königsbrunn<br />

Lech<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

1 | Blick auf Kemptens gute Stube, den Rathausplatz.<br />

TEXT & FOTOS Ralf Lienert<br />

Kaufbeuren<br />

142 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

Feldkirch<br />

Leutkirch<br />

Warth<br />

Iller<br />

Immenstadt<br />

Oberstdorf<br />

Schongau<br />

Halt, stehen bleiben!“ Der Befehl des<br />

Ravensburg römischen Soldaten ist laut, schrill,<br />

bedrohlich. Und weil man nicht<br />

nur in die funkelnden Augen des<br />

Mannes blickt, sondern auch auf dessen Helm,<br />

den ledernen Muskelpanzer Wangen und ein massives<br />

Isny<br />

Schwert, das Gott sei Dank noch in der Scheide<br />

steckt, läuft einem ein kalter Schauer über den<br />

Rücken und man stellt sich unwillkürlich die<br />

Frage: „Ja, spinnen denn die Scheidegg Kemptner?“ Wenn<br />

Kempten Geschichte nachspielt und eintaucht in jene<br />

Lindau<br />

Oberstaufen<br />

Zeit, als die Römer dort Forum, Therme, Tempelanlage<br />

Bodensee<br />

und Häuser mit Zentralheizung errichteten, sind die Bürger mit<br />

Bregenz<br />

Herzblut bei der Sache. Dann marschieren sogar römische Legionäre<br />

auf, die dem Gast lautstark klar machen, wer Herr im Hause<br />

ist. Dann sind Kemptner plötzlich wieder Römer, inklusive jener<br />

Erlaubnis, auch mal ein bisschen zu spinnen.<br />

Dornbirn<br />

In diesem Jahr ist es wieder so weit. In der mit 70 000 Einwohnern<br />

größten Stadt der Region wird gefeiert: Zum einen die erste<br />

Erwähnung vor über 2000 Jahren mit dem zweitägigen Riezlern Römerfest<br />

„Spiele für den Kaiser“ – inklusive Gladiatorenkämpfe, Reiterspiele<br />

und antikem Markt. Zum anderen 200 Jahre<br />

vereinte Reichsstadt und Stiftsstadt. Zuvor nämlich<br />

waren die Bewohner beider Teile seit dem<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Mittelalter verfeindete Nachbarn – und wurden<br />

erst vom bayerischen König Max I. vereint. Ein<br />

Meilenstein in der Stadtentwicklung.<br />

Lechbruck<br />

Drehen wir die Uhr gehörig zurück, ins Mittelalter:<br />

Der Fürstabt war Herr über ein 1000<br />

uadratkilometer Nesselwang großes Territorium mit einem<br />

Benediktinerkloster Füssen als Mittelpunkt. Gleich daneben<br />

entwickelte sich eine Stadt, quasi als Ergänzung<br />

zum Kloster. Je prächtiger und wohlhabender Kempten<br />

Sonthofen insgesamt wurde, Tannheim desto selbstbewusster traten allerdings auch die<br />

Städter auf. Allmählich löste sich Reutte die Stadt vom Stift. Schon 1289<br />

verlor der Fürstabt an Einfluss, als der König Kempten zur Freien<br />

Reichsstadt erhob. Über mehrere Jahrhunderte ging das Ringen<br />

um das völlige Abnabeln. 1525 tobte der Bauernkrieg im <strong>Allgäu</strong>.<br />

Der Fürstabt musste aus seiner Residenz fliehen und Ehrwald suchte Zuflucht<br />

in der Reichsstadt. Im Großen Kauf gab er sämtliche Besitzungen<br />

und Rechte an Bürgermeister Gordian Seuter ab. Mit der<br />

Reformation entstand ab 1527 ein neuer Graben zwischen Nassenreith beiden<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

Imst


Kempten feiert | ALLGÄU HEIMATLICH<br />

2<br />

3 4<br />

1<br />

2 | Spektakuläre Spiele werden beim Kemptener Römerfest geboten. 3 | Basilika St. Lorenz in der Stiftsstadt. 4 | St. Mang-Kirche in der Reichsstadt.<br />

Teilen Kemptens, also der protestantischen Reichsstadt und der<br />

katholischen Stiftssiedlung. Bei allem Streit geistlicher und wirtschaftlicher<br />

Art wusste man sich dennoch immer zu arrangieren.<br />

Bis zum Dreißigjährigen Krieg. Der beendete das friedliche Nebeneinander.<br />

Schwedische Truppen zerstörten 1632 das Kloster<br />

komplett, tatkräftig unterstützt von den Städtern. Woraufhin<br />

kaiserliche Truppen die Reichsstadt besetzten – mit dem Segen<br />

des Fürstabts. Am Ende überlebten von den 6000 Bürgern nur<br />

noch 900. Der Wiederaufbau der Fürstabtei im großen Maßstab<br />

ab 1651 brachte wieder Leben in die Ruinen der Stiftssiedlung,<br />

die durch den Zuzug der Handwerker wuchs und sogar das Stadtprivileg<br />

vom Kaiser bekam. Damit gab es zwei gleichberechtigte<br />

Städte namens Kempten. Zwar mit dem einen oder anderen Problem,<br />

aber letztlich wusste man sich zu arrangieren.<br />

Gleichwohl war noch lange nach der befohlenen Vereinigung<br />

1818 durch Bayern in dieser Stadt die einstige Teilung zu spüren<br />

Zum Beispiel im Jahr 1891. Damals musste der damalige Bürgermeister<br />

Adolf Horchler die Entscheidung treffen, wo das Rathaus<br />

künftig stehen sollte. Er wählte die Schranne der einstigen<br />

Reichsstadt dafür aus – und erntete prompt heftige Proteste der<br />

Einwohner aus der Stiftsstadt. Das heutige Kempten? Na ja, die<br />

Geschichte der Doppelstadt ist bei genauem Hinsehen auch heute<br />

noch zu erkennen: hier die barocke Basilika St. Lorenz und die<br />

Residenz; dort das Rathaus und die gotische St.-Mang-Kirche.<br />

Im Leben der Kemptener allerdings spielt die Teilung keine Rolle<br />

mehr. Ein Stiftsstädter darf ohne Bedenken eine Frau aus der<br />

Reichsstadt heiraten.<br />

„Mir ghearet zämed“<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Die Vereinigung vor 200 Jahren wird mit vielen Veranstaltungen<br />

gefeiert – mit speziellen Stadtführungen, Ausstellungen zur<br />

Stadtgeschichte, Märkten und Sportfesten, mit eigenem Bier und<br />

Brot und dem Motto „Mir ghearet zämed!“ (Wir gehören zusammen).<br />

www.kempten.de<br />

RÖMERFEST<br />

Am 4. und 5. August ist rund um den Archäologischen Park<br />

Cambodunum einiges geboten – von Spielen für den Kaiser bis<br />

zu Video-Präsentationen.<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 143


<strong>Allgäu</strong> sportlich<br />

Wussten Sie, dass … der Wanderer den Grünten auf mehreren Wegen bezwingen kann?<br />

Zum Beispiel von der Kammeregg-Alpe aus (ab Parkplatz). Oder von Burgberg aus – mit Start am<br />

Gasthof Alpenblick. Oder ab Wertach. Ziel ist stets der Gipfel mit Blick auf den Sendemast des<br />

Bayerischen Rundfunks (errichtet worden 1951). Wer den Gipfel des Grünten mit 1737,9 Metern<br />

Höhe erreicht, hat in jedem Fall eine sportliche Leistung vollbracht – wie hier ein Turner der TG<br />

<strong>Allgäu</strong>. Der Verein kämpft in der zweiten Bundesliga um Punkte und präsentiert in der Sporthalle<br />

Wiggensbach mitunter ähnlich Spektakuläres wie auf unserem Foto.<br />

Foto: Andreas Klemm


ALLGÄU SPORTLICH | Reiterspiele<br />

VIERBEINER IM MITTELPUNKT<br />

&<br />

Tiger Bazi<br />

Seit über 50 Jahren stellt der Reiterverein Nesselwang ein Spektakel<br />

auf die Beine – für Pferdenarren und Laien. Selbst Kamele drehen auf dem Hof<br />

in Geschwend ihre Runden, und unter den Zuschauern findet man nicht<br />

nur Frauen, Männer und Kinder.


Donau<br />

Günzburg<br />

Zusam<br />

Reiterspiele | ALLGÄU SPORTLICH<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Senden<br />

Kammel<br />

Königsbrunn<br />

Illertissen<br />

Günz<br />

Krumbach<br />

Mindel<br />

Schwabmünchen<br />

Lech<br />

Wertach<br />

Biberach<br />

Mindelheim<br />

Landsberg<br />

am Lech<br />

Buchloe<br />

Iller<br />

Memmingen<br />

Bad Wörishofen<br />

Kaufbeuren<br />

Leutkirch<br />

Schongau<br />

Ravensburg<br />

Marktoberdorf<br />

Kempten<br />

Wangen<br />

Isny<br />

Lechbruck<br />

Bodensee<br />

ldkirch<br />

Lindau<br />

TEXT & FOTOS Alexandra Decker<br />

Nesselwang<br />

Es Scheidegg ist ruhig an diesem Morgen auf dem<br />

großen Flächen. Ein Rädchen greift ins andere,<br />

Füssen<br />

<strong>Allgäu</strong>er Reiterhof in Gschwend bei<br />

weshalb Sportwartin Mirjam Miller lobt: „Wir<br />

Nesselwang. Oberstaufen Viel zu Immenstadt ruhig. Immerhin<br />

bekommen sehr viel Unterstützung.“<br />

soll dort in wenigen Stunden mit<br />

Sonthofen<br />

den<br />

Tannheim<br />

Der 15. August beansprucht seit 1970 einen<br />

Nesselwanger Reiterspielen eines der größten<br />

Reutte<br />

festen Termin im Nesselwanger Jahreskalender.<br />

Spektakel in der Marktgemeinde über die Bühne<br />

Es gibt sogar Gäste, die ihren Urlaub genau zu diesem<br />

Zeitpunkt buchen. „Für<br />

gehen. Mehrere tausend Zuschauer werden erwartet,<br />

etwa 150 Helfer sowie 50 Pferde und andere Tiere<br />

Nesselwang“, wird Marktgemeinderat<br />

Gerhard Straubinger später<br />

Oberstdorf<br />

sind im Einsatz. Und dennoch kaum eine Spur von Hektik.<br />

Ehrwald<br />

Ein paar Stände werden aufgebaut, Kuchen gebracht, in den Zelten als Besucher sagen, „sind die Reiterspiele eine<br />

der wichtigsten Veranstaltungen im Jahr.“<br />

bereiten Helfer alles für die Bewirtung Riezlern vor, eine Kutsche wird eingespannt<br />

oder ein Paar Stiefel geputzt. In den Ställen herrscht noch Einer, der den Verein Nassenreith aus der Taufe gehoben<br />

hat, ist der Nesselwanger Karl Meyer. Die<br />

Ruhe, vor dem Haus trinken mehrere Leute Kaffee.<br />

„Heute früh gab’s ein bisschen Aufregung“, sagt Bianca Meyer,<br />

Vorsitzende des Reitervereins Nesselwang. „Weil ein Kabel zu ensverhältnis zwischen Mensch und Tier sein<br />

Reiterspiele sollen zeigen, wie ein Vertrau-<br />

Warth<br />

Imst<br />

kurz war, der Ansagewagen verschoben werden musste und ein kann, denn: „Tiere sind Lebenspartner für uns<br />

Gurkenschneider fehlte.“ Wenn das alles ist.<br />

und Pferde haben eine ganz hohe Wertigkeit.“<br />

Verantwortlich für diese entspannte Atmosphäre sei die Routine Losgelöst vom strengen sportlichen Reglement,<br />

der Beteiligten, glaubt Meyer. Seit über 50 Jahren richtet der Verein<br />

die Reiterspiele aus. In einem halben Jahrhundert werde eben von Reitern und Pferde-Laien. Das Programm ist da-<br />

ermöglichen die Reiterspiele zudem ein Miteinander<br />

so manches zum Selbstläufer, jeder wisse, wo er anzupacken habe. rauf abgestimmt: In Nesselwang sieht der Besucher nicht<br />

Die Festzelte zum Beispiel stehen bereits am Abend zuvor. Pferde nur typisches, englisches Reiten. Auch Kinder kommen<br />

und Reiter sind das ganze Jahr über im Training. Die Landwirte,<br />

die ihre Wiesen zur Verfügung stellen, mähen rechtzeitig die mit Pferden, Kutschen und<br />

auf ihre Kosten – mit viel Action, historischem Arbeiten<br />

Springen.<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Iller<br />

Lech<br />

Forggensee<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 147


ALLGÄU SPORTLICH | Reiterspiele<br />

Einen großen Teil des Programms – darunter ein Jump and<br />

Drive mit Springreiter und Kutsche sowie eine trainingsintensive<br />

Dressurquadrille – stellt der Reiterverein selbst auf die Beine. Als<br />

Gast begrüßt der Hausherr an diesem sonnigen Tag unter anderem<br />

Texas Ollie mit seinen tanzenden Pferden. Was sonst noch geboten<br />

ist auf dem Gelände in Gschwend? Man sieht<br />

Voltigierer, robuste Pferde, die Baumstämme<br />

hinter sich herziehen (das nennt man Holzrücken<br />

– eine Transportart, auf die man<br />

im Wald angewiesen ist), eine<br />

Freiheitsdressur und sogar<br />

Kamele. Selbst Hunderennen<br />

wurden hier bereits<br />

veranstaltet, und seit vier<br />

Jahren gelten die Reiter des<br />

Bundes oberschwäbischer<br />

Landsknechte und des Deutschen<br />

Kavalleriebundes als eines<br />

der Highlights, die den Besuchern ein Mittelalterlager<br />

präsentieren oder, wie schon geschehen, einen Bauernaufstand<br />

oder ein Lanzenstechen von Rittern inszenieren.<br />

Wer bei den Reiterspielen nie fehlt, ist „Tiger“, der Hofkater<br />

des Reitstalls in Gschwend. „Er ist immer mitten im Geschehen“,<br />

sagt Sandra Straubinger, als Springreiterin schon<br />

lange dabei – mit ihrem „Batzi“, einem 20-jährigen Trakehner-Wallach.<br />

Obwohl mit viel Reiterspiel-Routine am Start,<br />

gehe im Parcours noch immer der Adrenalinspiegel nach oben, gesteht<br />

sie. Das ist natürlich auch bei den jüngsten Teilnehmern der<br />

Fall. Vergangenes Jahr war sogar ein zweijähriges Mädchen beim<br />

Jugendtanz mit von der Partie, an der Hand seiner Mama.<br />

Wichtige Einnahmen<br />

Die Einnahmen aus den Reiterspielen und dem Flohmarkt spielen<br />

für den gastgebenden Verein eine große Rolle. Vorsitzende Bianca<br />

Meyer erklärt, dass beispielsweise die Reithalle zu einem Großteil<br />

davon finanziert wurde. Allerdings: „Wir hatten auch schon Jahre,<br />

in denen wir draufgezahlt haben.“ Die Einnahmen stehen und<br />

fallen mit den Besuchern. Zu Spitzenzeiten kamen schon 4000 bis<br />

5000 Zuschauer. Früher begannen die Reiterspiele mit einem Festumzug.<br />

Der wurde laut Meyer aber vor zehn Jahren aufgelöst: „Ich<br />

fand ihn wunderschön, aber er hat viel Geld gekostet, weil wir alle<br />

Gespanne zahlen mussten.“ Mittlerweile beginnen die Spiele mit<br />

einem Gottesdienst und einer Pferdesegnung, nachmittags startet<br />

das Schauprogramm. Und natürlich gibt es Stände mit Süßigkeiten,<br />

Zirbenkissen und Hundefutter, Beratung über Pferdeosteopathie<br />

und Aromatherapie.<br />

Ach ja, und dann erinnert sich Bianca Meyer an einen besonders<br />

spektakulären Fall vor einigen Jahren, als ein Drachenflieger von<br />

der Alpspitze herunter segelte und auf dem Festgelände landete.<br />

Ein Kaltblutgespann erschreckte sich und ging durch. Aber zum<br />

Glück sei nichts passiert, meint Mayer.<br />

148 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Individueller<br />

Monogramm-Gürtel<br />

Urlaub mit<br />

Hund<br />

Individueller geht’s kaum: Passend zur Lederhose<br />

bietet Trachten Schaber einen Gürtel aus hochwertigem<br />

Leder mit individueller Monogramm- oder Logoprägung<br />

an. Man kann sich den Gürtel nach eigenem<br />

Wunsch mit vielen Varianten zusammenstellen –<br />

egal ob zur Lederhose oder zu Jeans.<br />

www.schaber.com<br />

Foto: panthermedia.net<br />

Vielen Menschen bricht es fast das Herz, wenn sie ihren<br />

geliebten Vierbeiner zu Hause lassen müssen,<br />

wenn es in den verdienten Urlaub geht.<br />

Am schönsten für sie: Urlaub mit Hund, in einigen<br />

<strong>Allgäu</strong>er Feriendomizilen kein Problem.<br />

„Mir <strong>Allgäu</strong>er (Urlaub auf dem Bauernhof)“ verrät,<br />

wo Mensch und Tier ausspannen können:<br />

www.allgaeu-urlaubaufdembauernhof.de<br />

Höchste <strong>Allgäu</strong>er Genusskultur...<br />

... entsteht mit Hingabe, Sorgfalt, Handwerk und Muße.<br />

Und aus diesen Zutaten brauen wir unser Meckatzer:<br />

Ein Bier wie seine Heimat. Von uns. Für Genießer.<br />

Ihr<br />

www.meckatzer.de


Die stecktAlles ein!<br />

ANGELIKA<br />

KÖHLER-SCHIESSLER<br />

Die Redakteurin hat ihre journalistischen<br />

Wurzeln bei der <strong>Allgäu</strong>er<br />

Zeitung. Danach war sie über drei<br />

Jahrzehnte für den Kreativ-Bereich der<br />

Zeitschrift „freundin“ verantwortlich.<br />

Heute arbeitet sie freiberuflich<br />

für Handarbeits- und<br />

Fachzeitschriften.<br />

Von der Brotzeitbox bis zum Badehandtuch: Bei dieser Tasche bleibt<br />

nichts mehr auf der Strecke. Sie bietet genügend Platz für Großeinkäufe, Picknick<br />

im Grünen oder für den Ausflug an einen der zahlreichen <strong>Allgäu</strong>er Seen.<br />

Genäht aus dekorativen Dekostoffen, wird sie zum attraktiven Hingucker.


Neuschwanstein | TITEL<br />

1.<br />

Alles, was man dazu braucht:<br />

∙ 0,80 m getupfter<br />

Dekostoff, 140 cm breit<br />

∙ 0,40 m Dekostoff mit<br />

Blumenmuster, 140 cm breit<br />

∙ 45 x 20 cm<br />

Schabrackeneinlage<br />

∙ 2 Nähfreidruckknöpfe<br />

2.<br />

Für Außen- bzw. Innenwand<br />

aus beiden Stoffen je ein Rechteck<br />

40 x 128 cm zuschneiden, für die<br />

Innentasche aus Tupfenstoff ein<br />

Rechteck mit 38 x 26 cm. Ecken<br />

der Schabrackeneinlage abrunden,<br />

als Schnittmuster für den Boden<br />

verwenden und aus beiden Stoffen<br />

mit 1 cm Nahtzugabe zuschneiden.<br />

Auf den geblümten Stoff festbügeln.<br />

3.<br />

Oberkante der Innentasche erst 1 cm, dann 2 cm umschlagen, feststeppen.<br />

Offene Kanten 1 cm nach innen bügeln. Stoff der Innentasche quer zu Hälfte<br />

falten. Auf eine Hälfte mit 5 cm Abstand zur Unterkante nähen. Ein Drittel der<br />

Innentasche senkrecht absteppen. Innen- und Außentasche an den Querseiten<br />

von links zusammennähen. Böden einnähen und Taschen ineinanderstecken.<br />

4.<br />

Blende nach außen kippen und<br />

feststeppen. Oberkante absteppen.<br />

An den Seiten mittig der Blende und<br />

mit 8 cm Abstand zueinander die<br />

Nähfreidruckknöpfe montieren.<br />

Die Drückerteile zeigen nach außen.<br />

So lässt sich die Tasche bei Bedarf<br />

oben etwas zusammenhalten.<br />

5.<br />

Für die Träger zwei Streifen mit 47 x 11 cm<br />

zuschneiden, für die Blende einen Streifen<br />

mit 9 x 128 cm. Träger verstürzen, Blende zum<br />

Ring schließen und eine Kante 1 cm nach innen<br />

bügeln. Träger vorn und hinten mittig mit 14 cm<br />

Abstand zueinander an der Oberkante feststecken,<br />

Blende rechts auf rechts von innen dagegen<br />

stecken und alles festnähen.


ArbeitsLos<br />

Kolumne von Nicola Förg<br />

In jeder<br />

Hinsicht<br />

Man radelt oder wandert dahin, durch einen behäbigen<br />

<strong>Allgäu</strong>er Ort, die <strong>Sommer</strong>luft klar, ein paar<br />

Hühner kreuzen, die Vögel zwitschern, die Welt<br />

ist in Ordnung. Oder scheint es zu sein, denn<br />

plötzlich bewegt sich da etwas gespenstisch im Augenwinkel, im<br />

Gerade-noch-Sichtbereich. Katze, Hund, kleines Kind? Nein, es<br />

sind Monster, von Geisterhand bewegt. Sie gleiten lautlos dahin,<br />

schwerlos, geruchslos – gedankenlos. Oder anders gesagt: Weil<br />

der Mensch ein fauler Sack ist, sterben Kreaturen. Kleine Igel,<br />

Blindschleichen, Feuersalamander, Kröten, Insekten werden zerhäckselt.<br />

Das ist nicht witzig? Nein, liebe, dumme, achtlose Leute,<br />

das ist der vermaledeite Rasenroboter nicht!<br />

Früher gab es Benzinrasenmäher oder Akkumäher und Jugendliche,<br />

die null Bock hatten, Rasen zu mähen. Es gab innerfamiliäre<br />

Krisen, es gab durchgesäbelte Kabel, viel Lärm um nichts,<br />

Motorengeheul und den Nachbarn, der immer mittags mähte,<br />

wo Vati eigentlich das Nickerchen machen wollte. Das war auch<br />

nicht nett, aber weniger schädlich für kleine Lebewesen. Unsere<br />

Faulheit und unser blinder Technikglaube werden uns zum Verhängnis,<br />

ich meine uns selber, nicht bloß den armen Igeln.<br />

Kürzlich hatten wir einen Gast in unserer Ferienwohnung<br />

aus der IT-Branche, der einfach alles digitalisieren wollte, sogar<br />

unseren Hufschmied. Meine Freundin in Berlin hat einen Kühlschrank,<br />

der meldet, wenn der Joghurt alle ist, der Prosecco fehlt<br />

und es am Camembert mangelt.<br />

Wollen Sie wirklich einen Kühlschrank, der schlauer ist als Sie<br />

selbst? Der Schuss kann so was von nach hinten losgehen! Was,<br />

wenn der selbstständig in den Supermarkt fährt und nur noch ernährungsphysiologisch<br />

Wertvolles einkauft?<br />

Was, wenn er jede Ernährungssünde überwacht, wenn er vom<br />

Doppelrahmquark weiß und womöglich vom Speck oder gar der<br />

Schokolade, die kühl noch besser schmeckt?<br />

Was, wenn er dann die Tür versperrt oder diese Verfehlungen<br />

dem Arzt und der Krankenkasse meldet? Wo der dann keine<br />

Behandlung mehr gibt, weil selber schuld an Fettleberchen und<br />

Kreislaufattacken.<br />

Oder was auch nur, wenn er mit dem Herd gemeinsame Sache<br />

macht und auch das Pizzabacken torpediert? Apropos Pizza: Bekannte<br />

bauen gerade ein extrem niedrig energetisches Haus. Und<br />

das könnte man vom Smartphone aus bedienen. Wärme regeln,<br />

Badewanne einlassen, eben auch Pizza von der Ferne aufbacken.<br />

Ich frage mich nur, was passiert, wenn sich da einer reinhackt?<br />

Das geht bei modernen Autoknackerbanden, das funktioniert bestimmt<br />

auch bei Häusern. Und mit der Pizza geht dann das ganze<br />

Schöne-Neue-Welt-Anwesen in Rauch auf.<br />

Gut – wenn die Garage mit abbrennt, dann eliminiert das Feuerchen<br />

auch gleich den Rasenroboter und tut am Ende doch ein<br />

gutes Werk. Denn sonst werde ich wohl doch schwer bewaffnet<br />

durch die Dörfer ziehen müssen und diese Roboter töten. Die<br />

Kernfrage wird sein: Was droht als Strafe für Rasenrobotermord?<br />

Ist das Sachbeschädigung oder lediglich Notwehr?<br />

NICOLA FÖRG. Die Autorin und Journalistin<br />

ist aufgewachsen in Oberstaufen und<br />

Kempten. Irgendwann kam sie auf die Idee,<br />

einen <strong>Allgäu</strong>-Krimi zu schreiben. Aus der<br />

Idee wurde das Buch „Schussfahrt“ –<br />

und daraus ein großer Erfolg. Weshalb sie<br />

nach 14 Jahren und über 1,7 Millionen<br />

verkaufter Bücher noch immer Bergkrimis<br />

schreibt. Aktuelles Werk: Rabenschwarze Beute (Pendo).<br />

Foto: panthermedia.net<br />

152 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


Nesselwang gilt als Aussichtsterrasse des <strong>Allgäu</strong>s. Malerisch eingebettet<br />

in die umliegende Bergwelt glänzt der Luftkurort mit vielseitigen<br />

Sportmöglichkeiten und authentischen Erlebnissen.<br />

Die herrliche Landschaft entdecken Sie am besten zu Fuß oder mit<br />

dem Fahrrad. Die günstige Lage Nesselwangs zwischen den Voralpen<br />

und den hohen Bergen schafft dafür eine Fülle an Möglichkeiten.<br />

Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung zu den Hausbergen<br />

Alpspitze und Edelsberg: Dort wartet eine atemberaubende Aussicht<br />

und die Alpspitzbahn hilft beim Auf- und Abstieg. Weiter unten führt<br />

der Wasserfallweg über 90 Treppen durch den Bergwald, was gerade<br />

für Familien, in Kombination mit der <strong>Sommer</strong>rodelbahn, richtig spannend<br />

ist. Im Tal lockt ein Ausflug ins wildromantische Wertachtal.<br />

Alle Wanderungen können mit heimischen Wanderführern gemacht<br />

werden. Die Einkehr in einer Hütte oder einem Gasthof und der Genuss<br />

regionaler Köstlichkeiten gehören immer dazu.<br />

In der Radreiseregion bei Nesselwang finden Sie attraktive Themenstrecken.<br />

Die 8-Seen-Runde um Attlesee und Kögelweiher führt auf<br />

ruhigen Straßen durch das Ostallgäu. Alle Routen sind mit dem E-Bike<br />

befahrbar, die Sie in den Radgeschäften vor Ort ausleihen können.<br />

Eindrücklich sind auch die Nesselwanger und ihre Traditionen. In jedem<br />

Monat locken interessante Veranstaltungen, bei denen Sie einen<br />

Einblick in das hiesige Leben erhalten: <strong>Sommer</strong>konzerte der Vereine,<br />

das Nesselwanger Bergfest, Waldfestabende, der Viehscheid mit<br />

Herbstfest oder Jodelkurse.<br />

Nesselwang Marketing GmbH l Hauptstraße 20 l 87484 Nesselwang l Telefon +49 (0) 8361 / 92 30 40 l info@nesselwang.de l www.nesselwang.de<br />

HOTEL<br />

RESTAURANT<br />

BRAUEREI<br />

Aktuell erhielt unser Haus die Qualitätssiegel<br />

„Ausgezeichnete Bayerische Küche“<br />

und „Ausgezeichnete Bierkultur“<br />

Unser Haus liegt im Herzen<br />

von Nesselwang und ist bereits<br />

seit 1883 im Besitz der Familie<br />

Karl Meyer. Zum Haus gehören<br />

stilvolle Gaststuben mit Kachelofen,<br />

ein Sonnen-Biergarten<br />

sowie die familien-eigene<br />

Brauerei, in der wir wöchentlich<br />

Brauerei-Besichtigungen<br />

durchführen. Auch 22 Zimmer<br />

bieten Platz zum Wohlfühlen,<br />

sie sind komfortabel und<br />

gemütlich eingerichtet.<br />

Hauptstraße 25 | 87484 Nesselwang | Telefon 0 83 61 / 3 09 10<br />

FERIENDORF REICHENBACH<br />

Im Herzen des <strong>Allgäu</strong>s<br />

liegt ca. 2 km außer halb<br />

vom Ortskern der Marktgemeinde<br />

Nesselwang<br />

das Feriendorf Reichenbach.<br />

Knapp 120 Ferienhäuser<br />

und 10 Ferienappartements<br />

mit einer<br />

Wohnfläche von 50 m²<br />

bis 175 m² werden hier<br />

vermietet. Im Feriendorf<br />

Reichenbach gibt es<br />

auch Doppelhaushälften,<br />

die bei befreundeten Familien<br />

sehr beliebt sind.<br />

Sonnenhäuser Verwaltungs GmbH |<br />

Bürgermeister-Martin-Str. 8 | 87484 Nesselwang | Telefon 0 83 61 / 6 16<br />

info@feriendorf-allgaeu.de | www.feriendorf-allgaeu.de<br />

ErlebnisReich<br />

ABC<br />

nesselwang<br />

„Crazy Bob“ die verrückte Reifenrutsche | Erlebnisbecken mit Strömungskanal,<br />

Sprudelliegen und Farbenspiel im Wasser | Heißwasserbecken im<br />

Freien |Kurse für Jedermann | Saunalandschaft mit 250 m 2 Natursee und<br />

Saunagarten | Restaurant & Café „Taverna“<br />

Telefon: 0 83 61-92 16 20 | www.abc-nesselwang.de<br />

Mo.-Fr. 10 bis 22 Uhr Sa./So./Feiertag 9 bis 22 Uhr<br />

BEQUEM IN DIE BERGE – RASANT INS TAL<br />

ALPSPITZBAHN<br />

Bequem auf die Aussichtsterrasse des<br />

<strong>Allgäu</strong>s mit den beiden Kombibahnen<br />

der Alpspitzbahn. Mit Sesseln und<br />

Gondeln geht es, nur drei Kilometer<br />

von der Autobahn A7 entfernt, in Windeseile<br />

bis auf 1500 Meter Höhe. Dort<br />

wartet eine einmalige Aussicht, u.a.<br />

auf Säuling, Zugspitze oder Schloss<br />

Neuschwanstein auf alle Besucher.<br />

„AlpspitzKICK“ –<br />

die längste Zipline in Deutschland<br />

Die spektakuläre Zipline: In zwei Sektionen<br />

geht es an einem Drahtseil insgesamt<br />

1,2 Kilometer talwärts. Dabei<br />

werden Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 120 km/h erreicht. Start ist an der<br />

Bergstation auf rund 1.500 Metern<br />

Seehöhe nahe der Alpspitze.<br />

Alle Infos unter: www.alpspitzkick.de


ALLGÄU AKTIV | Reinhold Messner


Reinhold Messner | ALLGÄU SPORTLICH<br />

EIN LEBEN MIT DER NATUR<br />

Der Maestro<br />

der Berge<br />

Seine Welt sind die Berge, sein Leben Herausforderung und Nervenkitzel.<br />

Reinhold Messner gilt als der Extrembergsteiger schlechthin.<br />

Wie tickt der berühmte Extremkletterer? Genießt er auch mal das Nichtstun<br />

auf dem Sofa? Hat er den Yeti wirklich gesehen? Der 73-Jährige gibt im<br />

Interview mit unserem Magazin Antworten und verrät,<br />

was ihn mit dem <strong>Allgäu</strong> verbindet.<br />

TEXT Frederik Schissler | FOTOS Arne Schultz & Panthermedia<br />

Drehen wir die Uhr gewaltig zurück.<br />

Musste man den kleinen Reinhold zum Jagen tragen, sprich:<br />

zum Wandern und Klettern zwingen?<br />

Ich bin in den Dolomiten groß geworden – kurz nach dem Krieg.<br />

Da gab es weder ein Schwimmbad noch ein Jugendhaus oder ähnliches.<br />

Die einzigen Freizeitaktivitäten, ähnlich wie im <strong>Allgäu</strong>,<br />

waren im Winter Skifahren und im <strong>Sommer</strong> eben das Klettern.<br />

Übrigens haben das unsere Eltern gar nicht gerne gesehen, wenn<br />

wir auf den Felsen herumkraxelten. Aber mich konnte niemand<br />

stoppen. Im Grunde genommen wurde mir das Bergsteigen in<br />

die Wiege gelegt. Meinen ersten Dreitausender habe ich mit fünf<br />

Jahren bestiegen, gemeinsam mit meiner Familie.<br />

Sie sind Extrembergsteiger. Kommt es hin und wieder vor,<br />

dass Sie auch zum entspannenden Wandern in die Berge<br />

gehen und auf Touristenpfaden unterwegs sind?<br />

Na klar, ich bin jetzt 73 Jahre alt und da gehe ich auch häufiger<br />

alleine zum Nachdenken einfach nur in den Wald. Aber natürlich<br />

klettere ich auch noch. Schließlich drehen wir unsere Filme nicht<br />

in Hollywood-Studios, sondern am echten Felsen. Denn bei all<br />

meinen Filmen ist immer die Natur der Hauptdarsteller.<br />

Ist es für Sie die Höchststrafe, am Wochenende<br />

die Füße hochzulegen und einfach zu entspannen.<br />

Ich bin immer noch aktiv und gerne in der Natur. Aber wie gesagt,<br />

in meinem Alter kann man nicht jeden Tag beim Bergsteigen<br />

sein. Ich reise viel und gerne mit meiner Familie. In letzter<br />

Zeit waren wir zum Beispiel öfter in Nepal. Aber natürlich bin<br />

ich am Wochenende auch mal zu Hause. Allerdings könnte ich<br />

nicht 365 Tage im Jahr nur in einem Sonnenstudio liegen. Ich<br />

möchte nicht auf ein gelungenes Leben zurückblicken, sondern<br />

jetzt etwas erleben – im Hier und Heute.<br />

Was ist es, das Sie all die Jahre angetrieben hat?<br />

Der Ruhm, die Angst, das unkontrollierbare Adrenalin<br />

oder schlicht die gute Aussicht oben auf dem Berg?<br />

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Angst oder das Adrenalin<br />

den Menschen treiben. Wenn das so wäre, würden wir keine<br />

drei Tage überleben. Bei mir war es einfach nur die Begeisterung<br />

für den Berg, die schon mit 18 oder 19 Jahren begonnen hat. Das<br />

Bergsteigen ist ja nicht einfach nur ein Sport. Ich würde es viel<br />

mehr als eine menschliche Form beschreiben, sich zu äußern. Das<br />

Thema Bergsteigen kommt in vielen Bereichen vor: in der<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 155


ALLGÄU SPORTLICH | Reinhold Messner<br />

Literatur, der Philosophie, im Storytelling. Ich wollte in all<br />

das hineinschlüpfen und die Faszination selbst erleben.<br />

Stichwort Storytelling: Sie reisen viel und präsentieren<br />

auf der Bühne Abende mit vielen Geschichten und Fotos.<br />

Ihr aktuelles Programm heißt „Über Leben".<br />

Sie haben nicht nur alle 14 Achttausender bewältigt,<br />

sondern auch die Antarktis und die Wüste Gobi durchquert.<br />

Sie haben Lust am Erzählen?<br />

Ja, definitiv. Auch wenn der Titel natürlich ein Wortspiel zwischen<br />

Überleben und über das Leben ist, liegt die Betonung auf<br />

letzterer Bedeutung. Ich spreche über mein Leben. Aber natürlich<br />

sind das Bergsteigen und die vielen waghalsigen Abenteuer, bei<br />

denen es oft ums Überleben ging, auch Bestandteil meines Lebens<br />

und des Vortrags. Ich versuche, meine Begeisterung für die Berge<br />

weiter zu geben.<br />

Was verbindet Sie mit dem <strong>Allgäu</strong>?<br />

Mich hat ein faszinierender Mensch in diese Region geführt:<br />

Adolf Schulze, einer der besten Kletterer überhaupt, der leider<br />

viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist. Selbst in Fachkreisen ist<br />

sein Name weitgehend unbekannt. Dabei hat er gerade im <strong>Allgäu</strong><br />

eine große Zahl an schwierigen und harten Erstbesteigungen absolviert.<br />

Ich bin dabei, einen Spielfilm zu entwerfen, in dem seine<br />

Person eine große Rolle spielt.<br />

Wann wird der Film über den<br />

<strong>Allgäu</strong>er Bergsteiger in die Kinos kommen?<br />

Vermutlich im nächsten Jahr.<br />

Wenden wir uns nochmals dem Extrembergsteiger<br />

Messner zu. Sie haben mal gesagt, dass der Gedanke<br />

ans Sterben nie ein Problem für Sie gewesen sei.<br />

Für Ihre Familie auch nicht?<br />

Meine Frau und die Kinder sind der Dreh- und Angelpunkt meines<br />

Lebens und ich bin ein großer Familienmensch. Wenn man<br />

auf eine riskante Tour geht, von der man nicht weiß, ob man<br />

zurückkommt, leidet die Familie – natürlich. Sowohl meine<br />

Frau als auch meine Mutter hatten Angst. Die Kinder dagegen<br />

weniger, die halten den Vater für unbesiegbar. Ich<br />

bin ehrlich: Es gibt im Grunde nichts, das<br />

unser Tun rechtfertigt.<br />

Es ist gefährlich und natürlich<br />

hatte ich auch Angst, es<br />

könnte etwas passieren. Aber diese Angst sorgt für mehr Sicherheit.<br />

Generell fürchte ich mich jedoch nicht vor dem Tod, denn<br />

der gehört zu unserem Leben dazu. Es gab andere Bergsteiger, die<br />

mit dem Klettern aufhörten, nachdem sie eine Familie gegründet<br />

hatten. Aber ich war getrieben und musste in den Berg.<br />

Die Geschichte mit dem Yeti müssen wir noch ansprechen.<br />

Als Sie im Himalaya unterwegs waren, berichteten Sie davon,<br />

Spuren des Yetis gesehen zu haben. Tatsächlich?<br />

Man muss da klar trennen zwischen dem Yeti in der Legende<br />

und dem zoologischen. Die Legende über dieses riesige, zottlige<br />

Wesen ist jahrhundertealt. Ein englischer Journalist hat die<br />

Geschichte aus dem Himalaya nach Europa getragen. Was viele<br />

Leute nicht verstehen können: dass der Yeti eine Legende ist. Vieles<br />

ist Übertreibung und Phantasie. Aber jede Legende hat einen<br />

wahren Hintergrund. Ich bin der Überzeugung, dass es im Himalaya<br />

einen großen Schneebären gibt, der das zoologische Pendant<br />

zur Legende darstellt. Dieser ist natürlich nicht eins zu eins<br />

der Yeti aus der Legende. Das geht auch gar nicht. Denn wie bei<br />

jeder Geschichte, spielt die Phantasie der Menschen eine große<br />

Rolle. Jeder, der von der Yeti-Legende hört, hat ein unterschiedliches<br />

Bild im Kopf – daher gibt es so viele Yetis wie Menschen.<br />

Denn jeder stellt ihn sich anders vor. Aber ein wahrer Kern bleibt<br />

bestehen, wie bei jeder Legende.<br />

Adolf Schulze (<strong>Allgäu</strong>er Alpinist)<br />

Selbst in Fachkreisen gilt Adolf Schulze als Unbekannter. Dennoch:<br />

Er war einer der besten Kenner der <strong>Allgäu</strong>er Bergwelt und begann<br />

einst mit Touren im östlichen <strong>Allgäu</strong>. Bei der Wiederholung der von<br />

Josef Enzensperger erstbegangenen Südwand der Trettachspitze entdeckte<br />

er eine Einstiegsvariante. Ein Jahr später beging er gemeinsam<br />

mit seinem Bruder die Südwand als erster im Abstieg.<br />

Weitere von ihm bestiegene Gipfel im <strong>Allgäu</strong>: die Mädelegabel und<br />

die Höfats. Insgesamt absolvierte Schulze bereits im <strong>Sommer</strong> 1900<br />

zwölf Erstbegehungen im <strong>Allgäu</strong>. Drei Jahre später folgte die eigentlich<br />

für ungangbar gehaltene Ostwand der Trettachspitze.<br />

Als Schulze alle herausfordernden Berge im <strong>Allgäu</strong> bezwungen hatte,<br />

sorgte er als Mitglied einer Kaukasus-Expedition für Aufsehen. Das<br />

Team aus deutschen und österreichischen Bergsteigern erklomm als<br />

Erstes den Südgipfel des Berges Uschba.<br />

Foto: panthermedia.net<br />

156 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>


I<br />

BrunneN<br />

als Mit telpunkt<br />

Praktische<br />

Radkarte<br />

Der Besuch der Gemeinde Ottobeuren ist für Kulturliebhaber<br />

ein Muss, wo unter anderem die Basilika (Hintergrund) und<br />

das Museum für zeitgenössische Kunst Diether Kunerth<br />

zahlreiche Gäste anziehen. Aber hier im Unterallgäu kann man<br />

auch bestens relaxen. Zum Beispiel auf dem Marktplatz, wo<br />

ein futuristisch anmutender Brunnen den Mittelpunkt bildet.<br />

www.ottobeuren.de<br />

„Drei Flüsse - Drei Radwege“<br />

heißt eine Radkarte, die Touren<br />

entlang der Mindel, Kammel<br />

und Günz präsentiert. Man<br />

findet nicht nur Flussradwege,<br />

sondern auch Sehenswürdigkeiten<br />

der Region.<br />

Erhältlich (kostenlos): Landratsamt<br />

Unterallgäu, Tourist-<br />

Infos Bad Wörishofen, Bad<br />

Grönenbach, Ottobeuren,<br />

Memmingen und Mindelheim<br />

sowie in vielen Unterallgäuer<br />

Gemeinden.<br />

www.radportalunterallgaeu.de<br />

Unvergesslich faszinierend – die exklusiven <strong>Allgäu</strong> Wings Erlebnisflüge<br />

– Rundflüge ab dem <strong>Allgäu</strong> Airport – Memmingen –<br />

Zu verschiedenen atemberaubenden Zielen, z. B. dem Mont Blanc,<br />

dem Matterhorn, in die Dolomiten und zum Gardasee u.v.m. Flüge auch<br />

im Winter bei tollen Fernsichten.<br />

Zu ve<br />

die Do<br />

Erleben Sie auch unseren originalgetreuen<br />

Airbus A320 Simulator<br />

Das Erlebnis zum selbst fliegen bei jedem Wetter.<br />

Informationen und kurzfristige Terminvereinbarung:<br />

T 08387 / 3924328 | www.allgaeu-wings.de


Lauph<br />

Riedlingen<br />

Gewinnspiel<br />

Donau<br />

Wie heißt ...<br />

Biberach<br />

Füssen ist ein Besuchermagnet. Die Stadt im<br />

Ostallgäu zieht Massen von Besuchern an, weil sie eine Menge<br />

an Sehenswertem zu bieten hat. Nicht nur Königsschlösser<br />

oder ein Festspielhaus, in dem jeden <strong>Sommer</strong> ein Ludwig-Musical<br />

zu sehen ist. Füssen ist auch Ziel eines 2012 offiziell ins Leben<br />

gerufenen Fernwanderwegs. Das Ende des Lechwegs bestaunen<br />

regelmäßig tausende Menschen. Wir wollen wissen,<br />

wie dieses Ziel des Lechwegs heißt.<br />

Schicken Sie die Antwort an:<br />

<strong>Griaß</strong> di‘ <strong>Allgäu</strong>, Erlebnismagazin,<br />

Stichwort: Gewinnspiel, 87430 Kempten<br />

Einsendeschluss ist der 30. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Das Gewinnspiel finden Sie auch im Internet<br />

unter www.griassdi-allgaeu.de<br />

Bad Saulgau<br />

Bad Buchau<br />

das Ziel des Lechwegs in Füssen<br />

a) Lechbruch b) Lechwehr<br />

c) Lechfall<br />

Bad<br />

Schussenried<br />

Aulendorf<br />

Bad Waldsee<br />

Bergatreute<br />

Wurzache<br />

Ried<br />

Bad Wurzach<br />

Weingarten<br />

Wolfegg<br />

Ravensburg<br />

Vogt<br />

Kißlegg<br />

~ 1. PREIS ~<br />

Zwei Übernachtungen für zwei Personen (Halbpension) im<br />

Hotel Edita (Scheidegg). www.hotel-edita.com<br />

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mit einem Urlaubsgutschein im Wert von 150 Euro.<br />

www.allgaeu-urlaubaufdembauernhof.de<br />

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Schaber Trachtenmoden stellt einen Gutschein<br />

im Wert von 50 Euro zur Verfügung. www.schaber.com<br />

DES RÄTSELS LÖSUNG<br />

Über 400 Berggipfel blicken<br />

Über wie viele Gipfel man vom Nebelhorn blickt, wollten wir das letzte Mal<br />

beim Gewinnspiel wissen. Wer die Titelgeschichte „Dem Himmel ganz nah“<br />

gelesen hat, konnte vermutlich umgehend die richtige Antwort notieren. Mit<br />

dem Slogan, dass den Gast ein grandioses Alpenpanorama mit Blick auf bis zu<br />

400 Berggipfeln erwartet, wird rund ums Nebelhorn geworben.<br />

Wir gratulieren den Gewinnern Ralf Brandt (Nürnberg, 1. Preis), Anette<br />

Hofmann (Frankfurt, 2. Preis) sowie Felix Buck (München) und Rosalinde<br />

Müller (Maintal, jeweils 3. Preis). Herzlichen Glückwunsch!<br />

Markdorf<br />

Mitarbeiter des <strong>Allgäu</strong>er Zeitungsverlags und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Arbon<br />

Sankt Gallen<br />

Appenzell<br />

Friedrichshafen<br />

Rorschach<br />

Meckenbeuren<br />

Bodensee<br />

SCHWEIZ<br />

Altstätten<br />

Tettnang<br />

Langenargen<br />

Kressbronn<br />

Nonnenhorn<br />

Wasserburg<br />

SEITE 8<br />

Rhein<br />

Lustenau<br />

Hohenems<br />

Waldburg<br />

Achberg<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Amtzell<br />

Weißensberg<br />

Sigmarszell<br />

Bodolz<br />

Lindau<br />

SEITE 8<br />

Opfenbach<br />

Hergensweiler<br />

Pfänder<br />

ÖSTERREICH<br />

Wangen Wangen<br />

SEITE 62 + 138<br />

Hergatz<br />

Scheidegg<br />

SEITE 8<br />

Heimenkir<br />

Lin<br />

SEI<br />

W<br />

Simm Oberre<br />

SE<br />

Hitt<br />

158 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

Feldkirch<br />

Rankweil<br />

Furkajoch<br />

Damüls<br />

Faschinajoch


eim<br />

Illertissen<br />

Kettershausen<br />

Kirchheim<br />

Schwabmünchen<br />

Babenhausen<br />

Eppishausen<br />

Kirchhaslach<br />

Markt Wald<br />

Winterrieden<br />

Breitenbrunn<br />

Salgen<br />

Oberschönegg<br />

Pfaffenhausen<br />

Dettingen<br />

Erolzheim<br />

Pleß<br />

Tussenhausen<br />

Ettringen<br />

Ochsenhausen<br />

Egg<br />

Kirchdorf<br />

Fellheim<br />

Boos<br />

Oberrieden<br />

Lamerdingen<br />

Kaufering<br />

Rammingen<br />

Niederrieden Lauben<br />

Mindelheim<br />

Türkheim<br />

Amberg<br />

SEITE Mindelheim<br />

20 + 138<br />

Kammlach<br />

Berkheim<br />

Heimertingen<br />

Erkheim<br />

Wiedergeltingen<br />

Holzgünz<br />

Buchloe<br />

Landsberg<br />

Rot an der Rot<br />

Westerheim<br />

Stetten<br />

Apfeltrach<br />

Tannheim<br />

Buxheim<br />

Trunkelsberg<br />

Ungerhausen<br />

Sontheim<br />

Dirlewang<br />

Bad Wörishofen<br />

Waal<br />

Jengen<br />

Memmingerberg<br />

Memmingen<br />

SEITE 138<br />

Hawangen<br />

Markt<br />

Benningen<br />

Unteregg<br />

r<br />

Rettenbach<br />

Ottobeuren<br />

Markt SEITE Rettenbach<br />

118<br />

Ottobeuren SEITE 116<br />

Baisweil<br />

Aitrach<br />

Lachen<br />

Rieden<br />

Oberostendorf<br />

Aichstetten<br />

Pforzen<br />

Westendorf<br />

Woringen<br />

Kronburg<br />

Irsee<br />

Germaringen<br />

Kaltental<br />

Eggenthal<br />

Wolfertschwenden<br />

Lautrach<br />

Ronsberg<br />

Kaufbeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Stöttwang<br />

SEITE 138<br />

Mauer-<br />

Böhen<br />

Kaufbeuren<br />

stetten<br />

Legau<br />

Friesenried<br />

Osterzell<br />

Leutkirch<br />

Obergünzburg<br />

Leutkirch<br />

SEITE 138<br />

Biessenhofen<br />

Untrasried<br />

Aitrang<br />

Dietmannsried<br />

Günzach<br />

Bidingen<br />

Schongau<br />

Haldenwang<br />

Ruderatshofen<br />

Altusried<br />

Peiting<br />

Marktoberdorf<br />

Lauben<br />

Kraftisried<br />

Marktoberdorf<br />

SEITE 138<br />

Burggen<br />

Wildpoldsried<br />

Rettenbach<br />

Winterstetten<br />

Unterthingau<br />

Wiggensbach<br />

Leuterschach<br />

Stötten<br />

Betzigau<br />

Kempten<br />

Auerberg<br />

Bernbeuren<br />

SEITE 62, 82, 114,<br />

Wald<br />

Isny<br />

138 + 142<br />

SEITE Isny<br />

138<br />

Schwarzer Grat<br />

Durach<br />

Görisried<br />

Argenbühl<br />

Buchenberg<br />

Steingaden<br />

Lengenwang<br />

Lechbruck<br />

Maierhöfen<br />

Maierhöfen<br />

SEITE 52 + 74 Kleinweiler-Hofen<br />

Waltenhofen<br />

Gestratz<br />

Seeg<br />

Niedersont-<br />

Sulzberg<br />

Rückholz<br />

hofner See<br />

ch<br />

SEITE 20<br />

Roßhaupten<br />

Grünenbach<br />

Weitnau<br />

Oy-Mittelberg<br />

SEITE 96<br />

Trauchgau<br />

Rottachsee<br />

Röthenbach<br />

Niedersonthofen<br />

Eisenberg<br />

Halblech<br />

SEITE 56<br />

SEITE 20<br />

Rieden<br />

denberg<br />

Grüntensee<br />

Nesselwang<br />

Hopfen<br />

Buching<br />

TE 8 + 138<br />

Wertach<br />

SEITE 110 + 146<br />

Stiefenhofen<br />

Hopferau<br />

Speiden<br />

SEITE 8 Missen<br />

Großer<br />

SEITE 46<br />

Lehern<br />

Hopfensee<br />

SEITE 78<br />

eiler-<br />

Alpsee<br />

Rettenberg<br />

SEITE 46<br />

Jungholz Pfronten<br />

SEITE 68<br />

ute<br />

erberg<br />

Oberstaufen<br />

Schwangau Hohenschwangau<br />

ITE 8<br />

Immenstadt<br />

Grünten<br />

SEITE 112<br />

SEITE 130<br />

Immenstadt<br />

SEITE 20<br />

Füssen<br />

Blaichach<br />

Breitenberg<br />

Füssen<br />

SEITE 34 + 138<br />

Neu-<br />

Tegelberg<br />

Burgberg<br />

Vils<br />

schwanstein<br />

Mittagberg<br />

Oberjochpass<br />

Gunzesried<br />

Oberjoch<br />

Schattwald<br />

Aggenstein<br />

Säuling<br />

SEITE Schattwald<br />

32<br />

Grän<br />

Sonthofen<br />

SEITE 90<br />

Hochgrat<br />

Tennen-<br />

Ofterschwang<br />

Bad Hindelang<br />

Zöblen<br />

Reutte<br />

mooskopf<br />

Reutte<br />

Tannheim<br />

SEITE 34<br />

Haldensee<br />

Balderschwang<br />

SEITE 124<br />

Nesselwängle<br />

isau<br />

Riedberger<br />

Bolsterlang<br />

Fischen<br />

Sonnenkopf<br />

Hinterstein<br />

Horn<br />

SEITE 6<br />

Gaicht-<br />

Grainau<br />

pass<br />

Langenwang<br />

Vilsalpsee<br />

Heiterwang<br />

Obermaiselstein<br />

SEITE 124<br />

Weißenbach<br />

Riedbergpass<br />

Nebelhorn<br />

Schrecksee<br />

SEITE 50<br />

Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

Thaneller<br />

Oberstdorf<br />

Zugspitze<br />

SEITE 44 + 94<br />

Lermoos<br />

Kleinwalsertal<br />

Ehrwald<br />

Bergbahnen<br />

Iller<br />

SEITE 134<br />

Diedamskopf<br />

Riezlern<br />

Fellhorn<br />

Hoher<br />

Hirschegg<br />

Ifen<br />

Mittelberg<br />

Iller<br />

Iller<br />

Hochvogel<br />

Krottenkopf<br />

Hahntennjoch<br />

Widderstein<br />

Hochtann-<br />

Warth<br />

Biberkopf<br />

bergpass<br />

Kleinwalsertal<br />

Trettachtal<br />

SEITE 24<br />

Wertach<br />

Lech<br />

Tannheimer Tal<br />

Wertach<br />

Forggensee<br />

<strong>Allgäu</strong> Karte<br />

Lech<br />

Plansee<br />

Lech<br />

Fernpass<br />

Nassereith<br />

N<br />

W<br />

O<br />

S<br />

5 km<br />

Infografik: Stefan Beckmann


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Frühling & Herbst 2017<br />

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22. September bis 27. Oktober<br />

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OBERSTDORFER<br />

NATURGENUSS<br />

frühling & herbst <strong>2018</strong><br />

Machen Sie mit beim „Oberstdorfer Naturgenuss“ – einem stimmigen<br />

Wochenprogramm für Naturentdecker,<br />

das auf den Themen Wissen & Entdecken und Kulinarik & Genuss basiert.<br />

Erleben Sie im Frühjahr und Herbst mit der kulinarischen Tälerfahrt<br />

den Höhepunkt einer Naturgenuss-Woche.<br />

Dabei chauffiert Sie das Oberstdorfer Marktbähnle jeden Freitag komfortabel in<br />

zwei Restaurants in den Oberstdorfer Seitentälern.<br />

Lassen Sie sich mit den feinsten Spezialitäten verwöhnen und genießen Sie<br />

gleichzeitig die farbenfrohe Landschaft von Oberstdorf.<br />

www.oberstdorf-naturgenuss.de<br />

Tourismus Oberstdorf<br />

Prinzregenten-Platz 1 | 87561 Oberstdorf<br />

Tel. 08322 / 700 - 0 | info@oberstdorf.de<br />

Wirtshaus zum lustigen Hirsch<br />

– FAMILIÄR. REGIONAL. GENIESSEN. –<br />

• 7 Doppelzimmer, 1 Familienzimmer, 1 Ferienwohnung<br />

• Restaurant mit vier unterschiedlich gestalteten Stuben<br />

(Wildererstube bis Jagdzimmer)<br />

• 130 Sitzplätze<br />

• Speisekarte mit regionalen Schmankerln<br />

und saisonalen Highlights<br />

• Große Terrasse mit unvergleichlichem Blick<br />

auf die <strong>Allgäu</strong>er Bergwelt<br />

• Großer Außenbereich mit Liegen und Spielburg<br />

• Top-Location für Familien- und Geschäftsfeiern<br />

ÖFFNUNGSZEITEN | Täglich ab 9 Uhr | Dienstag Ruhetag<br />

Wirtshaus zum lustigen Hirsch - Michael Ruepp<br />

Akams 3 | 87509 Immenstadt | Tel. 08323 / 4915<br />

E-Mail: info@lustiger-hirsch.de | Web: www.lustiger-hirsch.de<br />

Skifliegen erleben<br />

Exklusive Einblicke & atemberaubende Ausblicke<br />

Erlebnisweg | Turmaufzug | Sprungrichterturm<br />

Gruppenangebot | barrierefreier Schrägaufzug<br />

Schanzen-Kiosk & Terrasse | Picknick-Bereiche<br />

Öffnungszeiten: täglich von 09:30 bis 17:30 Uhr<br />

Ein spannendes Erlebnis bei jeder Witterung<br />

Sportstätten Oberstdorf<br />

Roßbichlstraße 2 - 6 | 87561 Oberstdorf | Tel. 08322 / 700 - 5201<br />

info@skiflugschanze-oberstdorf.de |www.skiflugschanze-oberstdorf.de<br />

Heini-Klopfer-Skiflugschanze<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong> | 161


<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

Vorschau<br />

NUMMER EINS Langlauf ist laut Studie der beliebteste Freizeitsport<br />

im Winter. Grund genug, um uns auf den Weg zu den schönsten Loipen<br />

der Region zu machen.<br />

AUF GROSSEM FUSS Idealer Freizeitsport für Familien, für Groß und Klein,<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene: eine Tagestour mit Schneeschuhen an den Füßen.<br />

Wir waren an einem sonnigen Tag unterwegs – und am Abend einfach nur zufrieden.<br />

Foto: Ralf Lienert<br />

WEITERE THEMEN:<br />

<strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong><br />

Winter<br />

<strong>2018</strong>/19<br />

AB 21. NOVEMBER<br />

ERHÄLTLICH<br />

Foto: panthermedia.net<br />

❭❭ Altes Handwerk am Leben erhalten<br />

❭❭ Naturerlebnis: die Breitachklamm<br />

❭❭ Hüttenzauber auf uriger Alpe<br />

❭❭ Deko-Tipps fürs Wohnzimmer<br />

❭❭ Große Kunst auf Kleinkunstbühnen<br />

❭❭ Käserei in Miniaturformat<br />

Foto: Christian Mörken<br />

GENIESSEN LERNEN Dieser Name klingt verlockend: Genuss-Akademie. Ein<br />

Pfrontener bietet in Vils Kurse zum Gin destillieren an, ein Bierbrau-Seminar<br />

oder Kurse zum Herstellen von ätherischen Ölen. Wir haben es ausprobiert.<br />

HIPPER TYP<br />

Florian Hipp ist einer, den man<br />

einen Typ nennt, der sprüht vor<br />

Ideen und gestylte Fahrräder baut.<br />

Foto: Ann-Kathrin Ernst Foto: Christoph Specht<br />

LEBENS-<br />

RETTER<br />

Sie haben<br />

manchem<br />

Verschütteten<br />

das Leben<br />

gerettet:<br />

die mutigen<br />

<strong>Allgäu</strong>er<br />

Lawinenhunde.<br />

Foto: Txxxx<br />

GEMÜTLICH Sehnsucht nach Behaglichkeit<br />

und heißen Getränken? Wir verraten, wie Sie<br />

es sich gemütlich machen können, ganz<br />

nach dem skandinavischen Vorbild Hygge.<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER UND VERLAG<br />

<strong>Allgäu</strong>er Zeitungsverlag GmbH<br />

Heisinger Straße 14<br />

87437 Kempten<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Markus Brehm<br />

brehm@griassdi-allgaeu.de<br />

REDAKTION<br />

Freddy Schissler (verantwortlich)<br />

redaktion@griassdi-allgaeu.de<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Bettina Buhl, Alexandra Decker, Nicola Förg, Ingrid<br />

Grohe, Ruth Hübner, Angelika Köhler, Silke Lorenz,<br />

Christian Mörken, Andre Paul, Isabelle Reinhardt, Ingrid<br />

Rösner, Freddy Schissler, Frederik Schissler, Christian<br />

Schreiber, Anne-Sophie Schuhwerk, Tobias Schuhwerk.<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Matthias Becker, Dominik Berchtold, Andreas Ellinger,<br />

Alexander Fuchs, Adi Geisegger, Christian Greither,<br />

Bastian Hörmann, Titan Kastner, Bettina Kelm, Andreas<br />

Klemm, Ralf Lienert, Michael Monschau, Belinda Schier,<br />

Benedikt Siegert.<br />

KOORDINATION<br />

Marina Trölitzsch, troelitzsch@azv.de<br />

LAYOUT / GRAFIK<br />

Nicole Uhlemair und<br />

Carina Hösle<br />

ANZEIGEN (VERANTWORTLICH)<br />

Reiner Elsinger<br />

Telefon: 08 31 / 206 - 464<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

Christoph Fackler<br />

anzeigen@griassdi-allgaeu.de<br />

Telefon: 0831 / 206 - 5476<br />

Heike Ewinger<br />

anzeigen@griassdi-allgaeu.de<br />

Telefon: 0831 / 206 - 5465<br />

VERTRIEB<br />

MZV GmbH & Co. KG, Ohmstr. 1,<br />

85716 Unterschleißheim,<br />

Telefon: 0 89 / 3 19 06 - 0<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

BESTELLSERVICE<br />

Telefon: 08 31 / 206 - 190<br />

bestellung@griassdi-allgaeu.de<br />

INFOSERVICE<br />

info@griassdi-allgaeu.de<br />

DRUCK<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Würzburg<br />

© <strong>2018</strong> für Text und von uns gestalteten Anzeigen beim Verlag, Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung.


164 | <strong>Griaß</strong> di’ <strong>Allgäu</strong>

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