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phpro – Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 05.2019

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

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05-2019<br />

14 TITEL<br />

SCHNELLE WARTUNG VON<br />

RAUMLUFTBEFEUCHTERN<br />

10 TABLETTENPRESSE<br />

PREMIERE FÜR NEUE<br />

MASCHINENGENERATION<br />

32 CONTAINMENT<br />

SICHERHEIT FÜR MENSCH<br />

UND MASCHINE<br />

40 SERVOSYSTEM<br />

QUALITÄTSKONTROLLE IN<br />

MIKROSEKUNDEN<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/PHARMA


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<strong>für</strong> Sicherheit und Gesundheit<br />

Bild: nd3000, fotolia.com<br />

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<strong>phpro</strong><br />

EDITORIAL<br />

Internationale<br />

Fachmesse <strong>für</strong><br />

Kontaminationskontrolle<br />

und Reinraumtechnologie<br />

19. + 20. 11. 2019<br />

Frankfurt am Main<br />

Staubdichtheit als<br />

Mindeststandard<br />

Bei der Herstellung hochaktiver Wirkstoffe wird zuverlässiges<br />

Containment immer wichtiger. Es gilt, sowohl <strong>die</strong> Patienten vor den<br />

Gefahren der Kreuzkontamination zu schützen, als auch jedes Risiko<br />

<strong>für</strong> Be<strong>die</strong>ner der Maschinen im Umgang mit hochaktiven Substanzen<br />

auszuschließen. Kein Wunder also, dass Fette Compacting bei<br />

der Entwicklung der aktuell vorgestellten Tablettenpresse der i-Baureihe<br />

viel Wert auf Staubdichtheit gelegt hat. Bereits in der Basisausführung<br />

ist <strong>die</strong> erste Maschine der neuen i Serie standardmäßig<br />

staubdicht ausgestattet. Welche weiteren Features <strong>die</strong> neue Maschinengeneration<br />

auszeichnet und welche sonstigen Themen auf dem<br />

hochkarätig besetzten ersten Pharmaceutical Circle in Schwarzenbek<br />

im Mittelpunkt standen, erfahren Sie in einem Beitrag ab Seite 10.<br />

Konkrete Containment-Lösungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Sicherheit des Maschinenbe<strong>die</strong>ners<br />

steigern und <strong>die</strong> Qualität der Endprodukte sicherstellen,<br />

finden Sie auch in unserem Fokus-Thema Containment ab Seite 30.<br />

Da automatisierte Anlagen und Apparate auch in der Pharmaproduktion<br />

längst Teil des Arbeitsalltags sind, ist deren Instandhaltung<br />

ein strategischer Erfolgsfaktor. Bis zu 60 % der Produktionskosten in<br />

der Pharma- und Chemieindustrie hängen direkt (15 %) oder indirekt<br />

(30 bis 45 %) von der Effektivität der Instandhaltung und des<br />

Asset Managements ab. Nach Berechnungen der Conmoto Consulting<br />

Group auf der Basis aktueller statistischer Daten belaufen sich<br />

alleine <strong>die</strong> jährlichen direkten Instandhaltungskosten der Branche in<br />

Deutschland auf 3,63 Mrd. Euro. Welches Potenzial Maintenance 4.0<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang bietet und wie Pharmaunternehmen ihre<br />

Anlagen effektiver nutzen können, erfahren Sie in einem Beitrag auf<br />

Seite 44 und auf der Themenseite „Trends in der Instandhaltung“<br />

auf prozesstechnik-online.de.<br />

Wie <strong>die</strong> innovative<br />

Produktion der Zukunft<br />

auch sein kann?<br />

Flexibel, modular,<br />

zeitsparend.<br />

Reinraum ist nicht gleich Reinraum <strong>–</strong><br />

und muss nicht teuer sein. Erfahren<br />

Sie alles Wissenswerte über modulare<br />

und flexible Reinräume <strong>für</strong> jede Partikeldurchlässigkeit.<br />

Informieren Sie sich<br />

auf der Cleanzone über viele weitere<br />

innovative und effiziente Technologien.<br />

Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 3


<strong>phpro</strong> INHALT 05-2019<br />

14 Titel Die<br />

Eisele-Anschlussexperten<br />

entwickelten <strong>für</strong> Condair<br />

Systems eine individuell<br />

angepasste Kupplungs -<br />

lösung auf Basis der<br />

Mehrfachkupplung<br />

Multiline Adaptiv <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

schnelle Wartung.<br />

10 Die Tablettenpresse<br />

F10i ist ein flexibler, leistungsstarker<br />

Einfachrundläufer<br />

<strong>für</strong> kleine Batches<br />

<strong>–</strong> optional auch <strong>für</strong> hochaktive<br />

Substanzen.<br />

22 Die Rührwerksdichtung<br />

Seccolip kombiniert<br />

<strong>die</strong> PTFE-Dichtlippe mit<br />

dem Gleitlager in einem<br />

Bauteil.<br />

PRODUKTION<br />

10 Premiere <strong>für</strong> neue Maschinengeneration<br />

Erfolgreicher Auftakt des ersten Pharmaceutical Circle<br />

von Fette Compacting<br />

14 TITEL Mehrfachkupplung <strong>für</strong> <strong>die</strong> schnelle Wartung<br />

Anlagen zur Raumluftbefeuchtung<br />

17 PRODUKTE<br />

20 Keine Tropfen mehr am Infusionsbeutel<br />

Trocknen und kühlen mit Wärmepumpensystem<br />

22 Kombination aus Dichtlippe und Gleitlager<br />

Dichtet Rührwerkswellen ohne Ausgleichselemente ab<br />

24 Naturkosmetik aus dem eigenen Reinraum<br />

Ätherische Öle, Hautsprays und Naturparfüm in<br />

Handabfüllung<br />

26 Octapharma modernisiert Dampfversorgung<br />

Intelligenz im Kesselbetrieb mit digitalen Assistenten<br />

28 Bis zu 700 000 Tabletten pro Stunde<br />

Pharmahersteller Takeda setzt auf hochleistungsfähige<br />

Tablettenpressen aus Köln<br />

FOKUS: CONTAINMENT<br />

30 Containment-Strategien <strong>für</strong> lose Pulver<br />

Doppelklappenventile und deren Überwachung<br />

schützen Mitarbeiter und Umwelt<br />

32 Den Mitarbeiter im Fokus<br />

Modernes Containment garantiert Sicherheit <strong>für</strong><br />

Mensch und Maschine<br />

34 Jeder Schritt ist dicht<br />

Prozess <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von orthopädischen<br />

Operationsstoffen<br />

VERPACKUNG<br />

36 Serialisierung vom Blister an<br />

Hochautomatisierter Verpackungsprozess über alle<br />

Verpackungsstufen<br />

38 Rundumservice <strong>für</strong> Warenproben<br />

Fester Bestandteil im Marketingmix von Dermapharm<br />

40 Qualitätskontrolle in Mikrosekunden<br />

Multiachs-Servosystem macht Transportsystem<br />

besonders schnell<br />

42 MESSENACHLESE FACHPACK<br />

MANAGEMENT<br />

44 Maintenance 4.0<br />

So können Pharmaunternehmen ihre Anlagen effektiver<br />

nutzen<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

46 Digitales Sprachtraining „on the job“<br />

Mehr Flexibilität in der Weiterbildung<br />

EXPERTENMEINUNG<br />

50 Prozesswissen reduziert Versuche<br />

Simulationssoftware beschleunigt Herstellung von<br />

Biopharmazeutika<br />

4 <strong>phpro</strong> 05-2019


PRODUCTRONICA<br />

12. <strong>–</strong> 15. November 2019<br />

Halle A3 / Stand 316<br />

30 Containment-<br />

Ventile und drahtlose<br />

Über wachung können<br />

Mit arbeiter schützen und<br />

<strong>die</strong> Produktionseffizienz<br />

erhöhen.<br />

36 Allpack bietet<br />

eine durchgängige<br />

Serialisierung und<br />

Aggregation vom Blister<br />

an über alle Verpackungsstufen<br />

hinweg.<br />

Neue Robotiklösungen<br />

<strong>für</strong> Life Science<br />

Applikationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

8 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

9 Gewinner Top-Produkt des Monats September<br />

43 Inserentenverzeichnis<br />

47 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

48 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

48 Impressum<br />

49 Termine<br />

49 Ansprechpartner Redaktion<br />

Robotik zum Wohle des Menschen.<br />

Ob normale oder sterile Umgebung, ob Standard- oder<br />

Highend-Aufgabe <strong>–</strong> Stäubli Roboter garantieren höchste<br />

Performance und setzen Maßstäbe in Sachen Hygiene,<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2019 5


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bild: Claudia Bär<br />

Siebtes Pharma Forum von Optima<br />

AUSTAUSCH UND INFORMATIONEN AUF HOHEM NIVEAU<br />

Das Pharma Forum von Optima war gut<br />

besucht. Im Bild: Rudy C. Meidl, Moderator<br />

der Konferenz, mit Dr. Annette Künkele von<br />

der Charité, <strong>die</strong> einen Vortrag über adoptive<br />

T-Zell-Therapien hielt<br />

Smart Solutions for Pharma Experts <strong>–</strong> unter<br />

<strong>die</strong>sem Motto diskutieren Experten am<br />

18. und 19. September 2019 Trends in den<br />

Bereichen sterile Abfüllung und Verpackungsprozesse<br />

auf dem Pharma Forum der<br />

Optima Packaging Group in Schwäbisch<br />

Hall. Smart war auch der Rundgang durch<br />

einen Teil der Fertigung und das neue CSPE-<br />

Center, der am ersten Veranstaltungstag<br />

stattfand. An elf Stationen konnten <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

Maschinen und digitale Anwendungen<br />

live erleben und sich mit Experten austauschen.<br />

Am zweiten Tag standen ausschließlich<br />

Fachvorträge auf dem Programm.<br />

Das Pharma Forum von Optima<br />

fand in <strong>die</strong>sem Jahr zum siebten Mal statt.<br />

Rund 200 Personen, darunter viele Kunden<br />

des Unternehmens, kamen nach Schwäbisch<br />

Hall, um sich über <strong>die</strong> aktuellen Entwicklungen<br />

in der Pharmaproduktion zu informieren,<br />

mit Kollegen zu diskutieren und<br />

Kontakte zu knüpfen. Die Teilnehmer kamen<br />

aus 25 Nationen, was den hohen Exportanteil<br />

von Optima widerspiegelt.<br />

Packaging Valley Germany e.V.<br />

ZWEI STARKE CLUSTER<br />

BÜNDELN IHRE KRÄFTE<br />

Packaging Valley Germany e.V.: Unter <strong>die</strong>sem<br />

Namen wollen zukünftig zwei starke<br />

Cluster der Verpackungsbranche ihre Kompetenzen<br />

bündeln. Auf den jeweiligen Mitgliederversammlungen<br />

der beiden Verpackungscluster<br />

PEC Packaging Excellence Region<br />

Stuttgart e.V. (Waiblingen) und Pack -<br />

aging Valley Germany e.V. (Schwäbisch Hall)<br />

gab es einen identischen Tagesordnungspunkt:<br />

Vorbereitung einer möglichen Fusion<br />

der starken Netzwerke. Ein umfangreiches<br />

Strategiepapier <strong>für</strong> <strong>die</strong> geplante Fusion soll<br />

zur endgültigen Abstimmung den Mitgliedern<br />

vorgelegt werden. Unter anderem betrifft<br />

es <strong>die</strong> Überarbeitung der beiden Satzungen,<br />

<strong>die</strong> Verlegung des Sitzes nach Waiblingen<br />

sowie <strong>die</strong> Nutzung der einheitlichen<br />

Marke „Packaging Valley Germany e.V.“.<br />

Ein Jahrhundert Erfahrung rund um <strong>die</strong> Tablette<br />

KORSCH FEIERT 100-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />

Bild: Korsch<br />

Stephan Mies, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender<br />

der Korsch AG präsentiert<br />

den Prototyp der neuen Modellreihe<br />

Bei der Berliner Korsch AG dreht sich seit<br />

100 Jahren alles um <strong>die</strong> Tablette. Dieser<br />

große Meilenstein ist bereits seit Anfang des<br />

Jahres 2019 ein zentrales Thema im Hause<br />

Korsch. Neben einem umfangreichen Umbau<br />

und dem Aufstocken der Konzernzentrale<br />

in Berlin-Borsigwalde gehörte <strong>die</strong> Jubiläumsfeier<br />

zu den absoluten Highlights, bei<br />

der <strong>die</strong> neueste Generation flexibler Tablettieranlagen<br />

vorgestellt wurde. Der Prototyp<br />

der Modellreihe konnte vom Fachpublikum,<br />

noch vor der Markteinführung 2020, begutachtet<br />

werden. „Mit traditionellen Werten,<br />

der Unabhängigkeit eines familiengeführten<br />

Unternehmens und dem Pulsschlag<br />

eines innovationsgetriebenen Marktführers<br />

haben wir unsere 100-jährige Firmengeschichte<br />

mit Leben gefüllt“, fasst Stephan<br />

Mies, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender<br />

der Korsch AG zusammen.<br />

<strong>phpro</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

Pharmaplan kehrt zurück<br />

in Deutschland, der Schweiz und<br />

de eine gemeinsame Holding -<br />

derzeit sieben auf dann fünf Vor-<br />

Die TTP AG und ihre Tochterge-<br />

Belgien beschäftigen rund 360<br />

gesellschaft geschaffen, <strong>die</strong> mit<br />

stände. Dr. Hartmut Klusik und<br />

sellschaft TTP GmbH hat mit der<br />

Mitarbeiter und setzten 2018 61<br />

Wirkung zum 1. Oktober 2019 als<br />

Kemal Malik werden das Unter-<br />

dänischen NNE A/S einen Vertrag<br />

Mio. Euro um.<br />

GmbH & Co. KG eine eigene<br />

nehmen zum 31. Dezember 2019<br />

über den Kauf von drei in der<br />

Rechtsform erhielt. Die Uhlmann<br />

verlassen. Die beiden Vorstands-<br />

Schweiz, Deutschland und Bel-<br />

Group Holding GmbH & Co. KG<br />

positionen werden nicht nachbe-<br />

gien ansässigen NNE-Tochter -<br />

ist in der Unternehmenszentrale<br />

setzt.<br />

unterunternehmen abgeschlos-<br />

in Laupheim angesiedelt.<br />

Der Vorstand der Bayer AG<br />

sen. TTP plant, <strong>die</strong> drei NNE-<br />

Tochterunternehmen als weitgehend<br />

eigenständige Unternehmen<br />

im Pharma- und Life -<br />

sciences-Sektor im europäischen<br />

Bild: Uhlmann<br />

Uhlmann stellt sich<br />

organisatorisch neu auf<br />

besteht damit ab dem 1. Januar<br />

2020 aus dem Vorstandsvorsitzenden<br />

Werner Baumann, Finanzvorstand<br />

Wolfgang Nickl sowie<br />

den <strong>für</strong> <strong>die</strong> Divisionen zuständi-<br />

Markt weiterzuführen und da<strong>für</strong><br />

den Markennamen Pharmaplan<br />

wiederzubeleben, unter dem <strong>die</strong><br />

Um gut <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft gerüstet<br />

zu sein, hat sich <strong>die</strong> Uhlmann-<br />

Gruppe zu einer umfassenden<br />

Bild: Bayer<br />

Bayer verkleinert Vorstand<br />

gen Liam Condon (Crop Science),<br />

Stefan Oelrich (Pharmaceuticals)<br />

und Heiko Schipper (Consumer<br />

Unternehmen bis 2017 geführt<br />

Umstrukturierung ihrer Gruppen-<br />

Die Bayer AG verkleinert zum<br />

Health).<br />

wurden. Die NNE-Gesellschaften<br />

struktur entschlossen. Hierzu wur-<br />

1. Januar 2020 den Vorstand von<br />

6 <strong>phpro</strong> 05-2019


Flexible und staubdichte Tablettenproduktion<br />

der nächsten Generation<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2019 7


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS NOVEMBER 2019<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Flux<br />

Bild: Krones<br />

Bild: Uvex<br />

Bild: WAM<br />

Bild: Antje Lindert-Rottke <strong>–</strong> Adobestock<br />

cav-Innovationsforum 2019<br />

Jetzt online anmelden<br />

Produktreport<br />

Komponenten im Überblick<br />

Quergerätselt<br />

Eine Super-Idee<br />

Am 3. Dezember 2019 findet im Industriepark<br />

Höchst das dritte cav-Innovationsforum<br />

Chemieproduktion statt. Begleitet wird<br />

das Innovationsforum auch in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

im Internet durch prozesstechnik-online.de.<br />

Wir haben <strong>für</strong> Sie zahlreiche Informationen<br />

rund um <strong>die</strong>ses Event auf der unten angegebenen<br />

Seite zusammengestellt. Neben allgemeinen<br />

Informationen rund um das Thema<br />

finden Sie auf der Seite jetzt auch das aktuelle<br />

Programm des kommenden Events<br />

sowie das Anmeldeformular.<br />

www.prozesstechnik-online.de/forum<br />

Regelmäßig veröffentlicht <strong>die</strong> cav-Redaktion<br />

einen Produktreport zu einem bestimmten<br />

Thema. Ob Schlauchkupplungen, Durchflussmessgeräte<br />

oder Energieeffizienz-Motoren,<br />

der Produktreport gibt einen Überblick<br />

über das aktuelle Produktgeschehen. Doch<br />

was tun, wenn man das Heft verpasst hat?<br />

Kein Problem! Unsere Online-Redaktion bereitet<br />

alle Produktreports in prozesstechnikonline.de<br />

zum Nachlesen auf. Sie finden <strong>die</strong><br />

Übersichtsseite unter dem unten angegebenen<br />

Link.<br />

www.prozesstechnik-online.de/report<br />

Im Prinzip war es eine Super-Idee. Es schien<br />

alles so vollkommen. Das frische Blut aus<br />

der neuen Welt konnte den schwächelnden<br />

Kulturen der alten Welt helfen. Wäre da<br />

nicht ein blinder Passagier gewesen, der es<br />

fast geschafft hätte, eine ganze Branche zu<br />

vernichten. Wissen Sie schon, wen wir suchen?<br />

Nein? Lesen Sie doch den kompletten<br />

Rätseltext. Zu gewinnen gibt es <strong>die</strong>smal ein<br />

Jahresabonnement der Zeitschrift „bild der<br />

wissenschaft“, einen Sandwichmaker und<br />

ein Exit-Spiel von Kosmos.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Halbautomatisches<br />

Abfüllsystem<br />

Recycling von<br />

Verpackungen<br />

Warnschutzweste mit<br />

Lichtleitersystem<br />

Smarte<br />

Filtersteuerung<br />

Mit dem halbautomatischen<br />

Abfüllsystem Flux-Fill WT lassen<br />

sich Fluide bis 25 000 mPas,<br />

auch schäumende Me<strong>die</strong>n, effizient<br />

und sicher in unterschiedlichste<br />

Gebinde abfüllen. Je nach<br />

Systemkonfiguration sind Abfüllgewichte<br />

von 0,5 bis 50 kg<br />

möglich. Flux-Fill WT arbeitet<br />

mit eichgenauer Wägetechnik.<br />

Mit den Metapure-Anlagen von<br />

Krones werden millionenfach<br />

PET-Flaschen recycelt <strong>–</strong> je nach<br />

Bedarf in verschiedenen Materialqualitäten,<br />

bis hin zu Food-<br />

Grade-PET. Weil das Unternehmen<br />

einen ganzheitlichen Ansatz<br />

verfolgt, dehnt es nun seine<br />

Technologie schrittweise auf<br />

weitere Kunststoffarten aus.<br />

Uvex und Osram sorgen <strong>für</strong><br />

Sicherheit bei Warnwesten<br />

durch das horizontal und vertikal<br />

verlaufende Lichtleitersystem.<br />

Eine Weste und eine Soft -<br />

shelljacke nach Oeko-Tex-Standard<br />

100 sind mit 4LL ausgestattet.<br />

Die Weste erreicht <strong>die</strong><br />

Warnschutznorm 20471 Klasse<br />

1, <strong>die</strong> Softshelljacke Klasse 2.<br />

Mit der Filtersteuerung Filcontrol<br />

Connect bietet WAM smarte<br />

Technik <strong>für</strong> den Betrieb der<br />

Entstaubungsfilter an. Die Filtersteuerung<br />

regelt <strong>die</strong> Impulsdauer<br />

und Intervallabstände der Filterabreinigung.<br />

Connect ermöglicht<br />

den kabellosen Datenaustausch<br />

zwischen Filtersteuerung<br />

und Anwender.<br />

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8 <strong>phpro</strong> 05-2019


Wir wissen, wie wichtig es ist, in sich ständig<br />

verändernden Märkten seine Unternehmensprozesse<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

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halten gleichzeitig gesetzliche Bestimmungen ein<br />

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Die vorliegende Ausgabe können Sie auch<br />

bequem auf dem Tablet oder Handy lesen.<br />

Die Onlineredaktion hat da<strong>für</strong> ein E-Paper<br />

<strong>für</strong> Sie auf den Onlinekiosk Yumpu gestellt.<br />

Gehen Sie einfach auf Ihrem mobilen Endgerät<br />

auf <strong>die</strong> unten angegebene Webseite<br />

und nutzen Sie <strong>die</strong> vielen Vorteile eines<br />

modernen E-Papers. Sie finden auf der Seite,<br />

neben der aktuellen Ausgabe, auch unser<br />

Archiv sowie <strong>die</strong> gemeinsamen Sonderausgaben<br />

von cav, dei und <strong>phpro</strong>. Auch <strong>die</strong><br />

Mediadaten halten wir dort <strong>für</strong> Sie bereit.<br />

www.yumpu.com/kiosk/<strong>phpro</strong><br />

SIEGER<br />

TOP-PRODUKT DES MONATS SEPTEMBER 2019<br />

Eigensichere<br />

Smartwatch<br />

Mit der Smart-Ex Watch 01 ergänzt <strong>die</strong><br />

Pepperl+Fuchs-Marke Ecom das Portfolio an<br />

Kommunikationslösungen. Die Smartwatch<br />

basiert auf der Samsung Galaxy Watch und<br />

ist zugelassen <strong>für</strong> Zone 2/22 und Div. 2.<br />

Sie kann mit dem Smartphone Smart-Ex 02<br />

und dem Ex-Handy 10 kombiniert werden.<br />

Eine drehbare Lünette ermöglicht das intuitive<br />

und schnelle Scrollen durch Apps und<br />

Befehle.<br />

Bild: Ecom<br />

Julien Zöller<br />

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IEC 17025 entwickelt, vor Ort oder<br />

im Werk durchführbar <strong>–</strong> und das<br />

herstellerunabhängig. So betreiben<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2019 9


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bild: Fette Compacting<br />

Die neue Tablettenpresse der i Serie besitzt <strong>die</strong> technische Konnektivität <strong>für</strong> modernste Produktionsumfelder bis hin zur<br />

Pharmaproduktion 4.0. Die Maschine ist auch in einfacher Ausführung staubdicht.<br />

Erfolgreicher Auftakt des ersten Pharmaceutical Circle von Fette Compacting<br />

Premiere <strong>für</strong> neue<br />

Maschinengeneration<br />

Am 4. und 5. September 2019 gab es bei der Fette Compacting GmbH in Schwarzenbek<br />

gleich zwei Premieren: Zwei Tage lang diskutierten führende Expertinnen<br />

und Experten aus der <strong>Pharmaindustrie</strong> und den Zulieferern <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Branche auf<br />

dem „Pharmaceutical Circle“ über <strong>die</strong> Zukunftsperspektiven der Solidaproduktion.<br />

Im Rahmen <strong>die</strong>ses erstmals veranstalteten internationalen Events präsentierte das<br />

Unternehmen <strong>die</strong> erste Tablettenpresse einer neuen Maschinengeneration, <strong>die</strong> F10i.<br />

Es war ein erfolgreicher Auftakt <strong>für</strong> den<br />

exklusiven Pharmaceutical Circle von Fette<br />

Compacting: Mehr als 150 geladene Gäste<br />

diskutierten unter dem Motto „Agile Pharmaceutical<br />

Production <strong>–</strong> From Vision to<br />

Action“ über Trends in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

und <strong>die</strong> Herausforderungen in der Solidaproduktion.<br />

Das dialogorientierte Veranstaltungsformat<br />

kombinierte klassische Konferenzelemente<br />

wie Keynotes und Panel-Diskussionen<br />

mit interaktiven Praxisworkshops<br />

und branchenübergreifenden Impulsen.<br />

Olaf J. Müller, CEO der LMT Group und<br />

Division President von Fette Compacting,<br />

eröffnete <strong>die</strong> Veranstaltung mit den Worten:<br />

„Dieses Ereignis ist ein Experiment. Wir<br />

möchten hier eine Plattform schaffen, auf<br />

der Experten mit Experten darüber sprechen<br />

können, wo <strong>die</strong> aktuellen Entwicklungen<br />

und Ziele in der <strong>Pharmaindustrie</strong> liegen<br />

und welche Veränderungen in naher Zu-<br />

10 <strong>phpro</strong> 05-2019


kunft in der Branche zu erwarten sind.<br />

Direkt im Anschluss erläuterte Dr. Marijn<br />

Dekkers, bis April 2016 Vorstandsvorsitzender<br />

der Bayer AG und seit 1. Mai 2016 Aufsichtsratsvorsitzender<br />

bei Unilever, anhand<br />

aktueller Entwicklungen bei pharmazeutischen<br />

Produkten und therapeutischer Methoden<br />

<strong>die</strong> Herausforderungen, Trends und<br />

Risiken, denen <strong>die</strong> pharmazeutische Industrie<br />

derzeit gegenübersteht. Er ging hierbei<br />

insbesondere auf <strong>die</strong> neuen Möglichkeiten<br />

und <strong>die</strong> hohen Gesundheitskosten ein, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> personalisierte Medizin in Zukunft bieten<br />

wird. „Es wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmaunternehmen<br />

sehr schwierig sein, <strong>die</strong> hohen Entwicklungskosten<br />

<strong>die</strong>ser Medikamente<br />

wieder hereinzuholen“, betonte Dekkers.<br />

Während am ersten Tag in den Keynotes<br />

und Panel-Diskussionen Visionen und neue<br />

Trends auf ihre Praxiskompatibilität überprüft<br />

wurden, stand der zweite Tag unter<br />

dem Thema „Pharmaceutical Production:<br />

The Way Ahead“. Nach der Vorstellung der<br />

ersten Maschine der i Serie tauschten sich <strong>die</strong><br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier<br />

Workshops über Herausforderungen in der<br />

Praxis und mögliche Lösungsansätze aus. Auf<br />

dem Programm standen der Trend zu Containment,<br />

<strong>die</strong> Digitalisierung in Produktion<br />

und Service, <strong>die</strong> Umstellung auf Continuous<br />

Production und das Flottenmanagement von<br />

Produktionsanlagen.<br />

Neue Maschinengeneration<br />

Die i Serie von Fette Compacting ermöglicht<br />

seit vielen Jahren eine produktive, flexible<br />

und zuverlässige Tablettenproduktion. Das<br />

soll auch in Zukunft so bleiben, allerdings<br />

mit weitaus mehr Möglichkeiten: Die jetzt<br />

vorgestellte Tablettenpresse F10i zeichnet sich<br />

durch zahlreiche innovative Merkmale aus.<br />

Jörg Gierds, Senior Product Manager bei<br />

Bild: Fette Compacting<br />

Ein modernes Human Machine Interface<br />

(HMI) ermöglicht dem Be<strong>die</strong>ner bei<br />

der F10i eine intuitive Steuerung, Über -<br />

wachung und Dokumentation sowie des<br />

Prozess-Equipments über ein Terminal<br />

NACHGEFRAGT<br />

BEI OLAF J. MÜLLER<br />

Bild: Fette Compacting<br />

Olaf J. Müller, CEO der LMT Group und<br />

Division President von Fette Compacting<br />

Herr Müller, Sie haben am<br />

zweiten Tag des „Pharmaceutical<br />

Circle“ eine neue Maschinengeneration<br />

der i-Baureihe<br />

vorgestellt. Können Sie <strong>die</strong><br />

wesentlichen Features <strong>die</strong>ser<br />

Weiterentwicklung schildern?<br />

Müller: Bei <strong>die</strong>ser neuen Maschinengeneration<br />

haben wir<br />

erstmalig eine Plattform entwickelt,<br />

auf der wir aufbauen werden.<br />

Wir starten jetzt mit dem<br />

Einfachrundläufer F10i, setzen<br />

aber bei der zweiten Maschine<br />

<strong>die</strong>ser Baureihe mit größerer<br />

Leistung auf <strong>die</strong>ser Plattform<br />

auf. Innerhalb von vier Jahren<br />

ist es unser Ziel, Stück <strong>für</strong> Stück<br />

<strong>die</strong> neue i-Baureihe in den<br />

Markt einzuführen und <strong>die</strong> alte<br />

i-Baureihe abzulösen.<br />

Die neue Baureihe weist zudem<br />

viele wichtige digitale Features<br />

auf, <strong>die</strong> sich unter dem Begriff<br />

Connectivity zusammenfassen<br />

lassen. Die Maschine ist über eine<br />

einfach definierte Schnittstelle<br />

in alle Prozessleitsysteme und<br />

übergeordneten MES-Systeme<br />

integrierbar. Sie besitzt <strong>die</strong> Konnektivität<br />

<strong>für</strong> moderne Produktionsumfelder<br />

bis hin zur Pharmaproduktion<br />

4.0. Bereits in<br />

der Basisausführung ist <strong>die</strong> neue<br />

i Serie standardmäßig staubdicht<br />

ausgestattet. Dies wird bald der<br />

Mindeststandard <strong>für</strong> Pharmamaschinen<br />

sein. Falls <strong>die</strong> Anwender<br />

aktive oder hochaktive Substanzen<br />

verpressen möchten, kommt<br />

unser Containment-Paket obendrauf.<br />

Was genau verstehen Sie unter<br />

dem Begriff Plattform?<br />

Müller: Plattform heißt, dass<br />

wir ein hohes Maß an Gleichteilen<br />

bis auf Modulebene auf <strong>die</strong>sen<br />

Maschinen verbauen. Das<br />

bedeutet, dass z. B. alle Teile, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> ein Scale-up notwendig<br />

sind, baugleich sind. Ebenso ist<br />

das HMI von der ersten bis zur<br />

vierten Maschine in der gleichen<br />

Form einzusetzen. Auch<br />

<strong>die</strong> Schnittstellen und <strong>die</strong> digitalen<br />

Applikationen sind genau<br />

<strong>die</strong>selben. Damit wollen wir den<br />

Kunden unterstützen, Komplexität<br />

spürbar zu vermindern.<br />

Ist der erste „Pharmaceutical<br />

Circle“ ein Zeichen da<strong>für</strong>,<br />

wie sich Fette Compacting in<br />

Zukunft aufstellen wird?<br />

Müller: Diese Veranstaltung<br />

zeigt, dass wir den Dialog, <strong>die</strong><br />

Kooperation und den Erfahrungsaustausch<br />

mit unseren<br />

Kunden weit über das Maschinengeschäft<br />

hinaus suchen wollen.<br />

Wir haben hier nicht <strong>die</strong><br />

Einkaufsmanager und auch<br />

nicht <strong>die</strong> Produktions- und<br />

Maintenance-Leiter eingeladen,<br />

sondern <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> in der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> über <strong>die</strong> Fragen<br />

der zukünftigen Entwicklung<br />

entscheiden. Und mit denen<br />

wollen wir den weiten Blick<br />

nach vorne gemeinsam wagen.<br />

Diese Veranstaltung ist der erste<br />

Schritt auf <strong>die</strong>sem Weg.<br />

Welche Auswirkungen hat der<br />

in der <strong>Pharmaindustrie</strong> begonnene<br />

Transformationsprozess<br />

auf <strong>die</strong> Produktentwicklung<br />

bei Fette Compacting?<br />

Müller: In der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

wird innerhalb der nächsten<br />

zwei bis drei Jahre vor allem <strong>die</strong><br />

Verwendung hochaktiver Wirkstoffe<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Das heißt, dass das Containment-Geschäft<br />

wachsen wird.<br />

Deswegen haben wir <strong>die</strong> neue<br />

i-Baureihe auf Containment und<br />

Staubdichtigkeit als Standard<br />

ausgelegt. Zudem gehe ich davon<br />

aus, dass wir gemeinsam<br />

mit der <strong>Pharmaindustrie</strong> einfachere<br />

Lösungen zum Handling<br />

von hochwirksamen Wirkstoffen<br />

entwickeln werden.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 11


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bild: Günter Eckhardt<br />

Bild: Günter Eckhardt<br />

Olaf J. Müller, CEO der LMT Group und Division President<br />

von Fette Compacting, eröffnete den ersten Pharmaceutical<br />

Circle bei Fette Compacting in Schwarzenbek<br />

Dr. Marijn Dekkers, Chairman Unilever, sprach in seiner Keynote über <strong>die</strong> aktuellen<br />

Entwicklungen, Veränderungen und Trends in der Pharmabranche<br />

Fette Compacting, erklärt hierzu: „Zusammen<br />

mit unseren Kunden haben wir akribisch<br />

nach einer Schnittstelle zwischen bewährter<br />

Produktion und digitaler Pharma -<br />

zukunft gesucht und dabei unsere i Serie neu<br />

gedacht. Zur bestehenden i Serie gehören <strong>die</strong><br />

Hochleistungsmaschinen 2090i und 3090i<br />

sowie <strong>die</strong> Standardtablettenpressen 1200i,<br />

2200i und 3200i. Diese Einfach- und Doppelrundläufer<br />

sorgen <strong>für</strong> einen hohen Output<br />

bei den unterschiedlichsten Produktionsarten,<br />

mit einer installierten Basis von mehreren<br />

Tausend Maschinen weltweit. Darauf<br />

bauen wir jetzt auf.“<br />

Einheitliche Plattform<br />

Bei der Folgegeneration der i Serie hat Fette<br />

Compacting eine technologische Plattform<br />

entwickelt, auf der <strong>die</strong> elektrischen und mechanischen<br />

Komponenten basieren. Die <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung relevanten Komponenten<br />

bleiben weitgehend bewahrt. Bei der F10i<br />

handelt es sich um einen flexiblen und leistungsstarken<br />

Einfachrundläufer <strong>für</strong> kleine<br />

Batches <strong>–</strong> optional auch <strong>für</strong> hochaktive Substanzen.<br />

Produzenten können <strong>die</strong> Tablettenpresse<br />

schnell an unterschiedliche Anforderungen<br />

anpassen. Für Flexibilität und Vielseitigkeit<br />

sorgen unter anderem ein Handlingarm,<br />

der Be<strong>die</strong>ner beim Rotorwechsel<br />

unterstützt, und ein mechanisch-manuelles<br />

Rotorspannsystem.<br />

Das Pressraumdesign ist reinigungsoptimiert<br />

und rund 50 % aller Verkleidungsteile<br />

entfallen. Dadurch reduziert sich <strong>die</strong> zu reinigende<br />

Oberfläche der Verkleidungsteile<br />

um 70 %. Ganz neu ist der Tablettenablauf,<br />

der sich <strong>für</strong> alle gängigen Formate eignet.<br />

Die Maschine ist auch in einfacher Ausführung<br />

staubdicht, um Reinigungsaufwände<br />

sowie <strong>die</strong> Gefahr der Kreuzkontamination<br />

zu minimieren. Ist darüber hinaus ein Containment<br />

erforderlich, bietet Fette Compacting<br />

mit der Containment Guard-Option<br />

passende Lösungen an.<br />

Systemkompatibel bis IoT und MES<br />

Die neue i Serie besitzt <strong>die</strong> technische Konnektivität<br />

<strong>für</strong> modernste Produktionsumfelder<br />

bis hin zur Pharmaproduktion 4.0. Dazu<br />

gehören ein per Plug-and-play integriertes<br />

Prozessequipment und offene Schnittstellen<br />

<strong>für</strong> Anbindungen an das Internet of Things<br />

(IoT) sowie <strong>für</strong> ein Manufacturing Execution<br />

System (MES). Eine Maschinenüberwachung<br />

in Echtzeit ermöglicht es dem Nutzer,<br />

seine Produktionsprozesse über mobile<br />

Endgeräte zu kontrollieren. Der Anwender<br />

kann jederzeit Batchprotokolle herunterladen<br />

und bleibt dadurch, was <strong>die</strong> Parameter<br />

der Produktion betrifft, immer auf dem<br />

Laufenden. Um <strong>die</strong> Prozesssicherheit nochmals<br />

zu erhöhen und Rüstfehler zu vermeiden,<br />

verfügen <strong>die</strong> neuen Tablettenpressen<br />

der i Serie über eine RFID-Option. Durch<br />

das kontaktlose Sender-Empfänger-System<br />

sind Prozessbauteile automatisch durch <strong>die</strong><br />

Maschine identifizierbar und können mit<br />

voreingestellten Rezepten abgeglichen<br />

werden.<br />

Taktiles HMI und Workflow Assistent<br />

Das moderne Human Machine Interface<br />

(HMI) ermöglicht dem Be<strong>die</strong>ner eine intuitive<br />

Steuerung, Überwachung und Dokumentation<br />

der Maschine sowie des Prozessequipments<br />

über ein Terminal. Ein taktiles<br />

Feedback, das beim Berühren der Be<strong>die</strong>ntasten<br />

eine Vibration und einen Ton erzeugt,<br />

gibt zusätzliche Sicherheit bei den Eingaben.<br />

Auf Softwareebene unterstützt ein Assistent<br />

den Anwender, Workflows sicher und<br />

fehlerfrei umzusetzen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Fette Compacting<br />

GÜNTER ECKHARDT<br />

Chefredakteur<br />

12 <strong>phpro</strong> 05-2019


3. Dezember 2019<br />

Industriepark Höchst<br />

Alte Färberei, Frankfurt<br />

Zukunftsthemen <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische<br />

und pharmazeutische Industrie<br />

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In guter Gesellschaft <strong>–</strong> unsere Partner 2019<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 13


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bild: Condair Systems/Eisele<br />

Anlagen zur Raumluftbefeuchtung<br />

MEHRFACHKUPPLUNG FÜR DIE<br />

SCHNELLE WARTUNG<br />

Condair Systems setzt <strong>für</strong> alle Bauteile der Direktraumsysteme zur<br />

Raumluftbefeuchtung sehr strenge Standards. Eine individuell<br />

entwickelte Mehrfachkupplung ermöglicht den schnellen Wechsel<br />

von Luftbefeuchtungscontainern bei der Wartung der Systeme.<br />

14 <strong>phpro</strong> 05-2019


TECHNIK ZUKUNFT<br />

Die neue Fotografie:<br />

Kameras mit KI<br />

Der ungehobene<br />

Schatz der Medizin<br />

LEBEN MENSCH<br />

Was Baumringe über<br />

das Klima verraten<br />

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D 5,90 €, AT/LUX/IT 6,80 €, CH 10,80 SFR B 7114<br />

51. Jahrgang 11-2019<br />

Ein Damm bedroht das Selous- Beim Wandern spricht Reinhold Schafe, Sterne, Segelflieger <strong>–</strong> Das<br />

Wildreservat in Tansania. Doch Messner über <strong>die</strong> Grünen, UNITY das MITFORD: unterschätzte Mittelgebirge KELTISCHE im HEUNEBURG:<br />

viele Umweltschützer schweigen Altern und den Klimawandel Britisch, blond Dreiländereck und hat viel Grab zu bieten der Fürstin gibt<br />

Hitlers Groupie<br />

seine Geheimnisse preis<br />

11 2019 bild der wissenschaft | 1<br />

11-19 natur 1<br />

Das Magazin <strong>für</strong> Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />

Bei Rodenstock ist der Einkauf<br />

<strong>die</strong> zentrale Stelle im Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> Innovations prozesse<br />

zwischen den internen und<br />

externen Stellen koordiniert.<br />

12 TITEL<br />

PRODUKTKENN -<br />

ZEICHNUNG IN ZEITEN<br />

VON INDUSTRIE 4.0<br />

10 MESSESPECIAL<br />

FACHPACK 2019<br />

44 AUS DEM BAUKASTEN<br />

ABFÜLLSYSTEM FÜR<br />

FLÜSSIGKEITEN<br />

58 OHNE HITZE<br />

SCHONENDE HOCH-<br />

DRUCKPASTEURISIERUNG<br />

Roland Dimbath, Geschäftsführer VON LEBENSMITTELN<br />

Rodenstock Osteuropa<br />

Einkauf 4.0<br />

Konzept einer Digitalisierungsstrategie Seite 18<br />

48 TITEL<br />

INTELLIGENTER MELDER<br />

FÜR ALLE FÄLLE<br />

12 ABFÜLLSYSTEM<br />

FLEXIBLER BAUKASTEN<br />

FÜR FLÜSSIGKEITEN<br />

36 DRUCKLUFT<br />

CLOUD-LÖSUNG ERFASST<br />

UND VISUALISIERT DATEN<br />

68 ROHSTOFF AUS ABGAS<br />

KOHLENDIOXID ERSETZT<br />

ERDÖL ALS BASIS<br />

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<strong>für</strong> <strong>die</strong> Medizintechnik<br />

2019 09<br />

EMO in Hannover<br />

Die Welt der Metallbearbeitung Seite 42<br />

IT-Sicherheit<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Optimaler Rechtsschutz vor Cyber-Attacken Seite 40<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/FOOD<br />

TITELTHEMA<br />

Seite 54<br />

Hightech aus der Schweiz EN ISO 13485<br />

SPECIAL<br />

Know-how und Innovation stärken Wann und warum Zusammenarbeit<br />

PROZESSTECHNIK<br />

Moderne Fertigung:<br />

FÜR DIE<br />

Vernetzung,<br />

CHEMIEINDUSTRIE<br />

den Medtech-Markt Schweiz Seite 18 auch ohne Zertifikat läuft Seite 80 Schnittstellen, Messe EMO Seite 53<br />

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Zeitschrift <strong>für</strong> Architekten<br />

und Bauingenieure<br />

{ 153. Jahrgang.<br />

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Ausland EURO 16,60. 23 CHF<br />

1569<br />

ISSN 0721<strong>–</strong>1902.<br />

ZUR<br />

BRIGADETAGEBÜCHER:<br />

Als <strong>die</strong> DDR-Arbeiter zur<br />

Feder greifen sollten<br />

Innenausbau / Möbel / Bauelemente<br />

Thomas Rilke,<br />

Geschäftsführer<br />

Deutsche Messe<br />

Technology<br />

Academy<br />

„Vernetzte mobile<br />

Maschinen sind <strong>die</strong><br />

Voraussetzung <strong>für</strong><br />

smarte Umgebungen.“<br />

5G CMM Expo Seite 21/24<br />

IT-Recht im Rahmen<br />

von Industrie 4.0<br />

Digitalisierung Seite 42<br />

Hygienegerechte<br />

Automatisierung<br />

Sensorik Seite 68<br />

cav 09-2019 1<br />

Wohnen auf kleinem Raum | Kaskade am Hang<br />

Wohnen auf kleinem Raum | Klug genutzte Kleinfläche<br />

bba-Produkt Report | Highlights des Jahres<br />

10/19<br />

CNC-Bearbeitung <strong>–</strong> ab Seite 14<br />

09.09.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Serie 4.0 Plattformen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion Seite 40<br />

Hubert und Alec Reiff<br />

Arbeitsschutz Maßgefertigte Arbeitsbühne Seite 62<br />

Reiff bündelt Kräfte <strong>für</strong>s<br />

IT-Sicherheit Forum informiert über Trends Seite 24<br />

B2B-Geschäft Seite 22<br />

Industrieanzeiger 24.19<br />

dei 09-2019<br />

1<br />

10 2019<br />

Titelstory Seite 54<br />

wirautomatisierer.de<br />

Zinkbauteile<br />

additiv fertigen<br />

3D-Druck<br />

Seite 38<br />

Fachmagazin <strong>für</strong><br />

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und Bauingenieure<br />

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Individualität<br />

Transportsysteme 4.0<br />

Seite 46<br />

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meinungsstark | fun<strong>die</strong>rt | multimedial 11 | November 2019<br />

Feuchträume<br />

Fliesen richtig<br />

überarbeiten<br />

Gestaltung<br />

Autodesign<br />

all’italiana<br />

Technik<br />

Lack ausmischen<br />

neu gedacht<br />

Untergründe Arbeitsschutz<br />

Ecken spachteln<br />

Exoskelette sollen<br />

leicht gemacht<br />

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11/2019 Maler b lat t 1<br />

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Messeguide<br />

2019<br />

Digitalisierung Mit Umati auf dem Weg zur Smart Factory Seite 26<br />

Cobots Mensch und Roboter <strong>–</strong> gemeinsam zum Erfolg Seite 118<br />

Anlagen Lasertexturierung eröffnet neue Fertigungsära Seite 216<br />

Seite 90<br />

Titelstory Seite 86<br />

Modular und<br />

skalierbar<br />

Sicherheitssteurungen<br />

Seite 64<br />

Ausgabe 03 | 2019<br />

[ Trends ]<br />

Lifestyle <strong>für</strong> Bad<br />

und Schlafzimmer<br />

[ Beratung ]<br />

Gesunder Schlaf und<br />

Leistungsfähigkeit<br />

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über den Dächern der<br />

Hauptstadt<br />

11 2019 www.epp-online.de<br />

PRÄMIERT<br />

Im Gespräch | „Konnektivität wird wichtiger“<br />

Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Baumüller K|E|M <strong>–</strong> Seite Konstruktion 32 09 2019 1<br />

September 2019 1<br />

CNC IN DER HAND<br />

Bau eines Gesellenstücks<br />

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Übersicht<br />

IM INTERVIEW<br />

Keith Moore,<br />

Pickering Interfaces<br />

IoT-Plattformen<br />

Intelligente Verkettung<br />

Messe Special<br />

Die enorme Bandbreite<br />

Einfach zum digitalen Mehrwert<br />

<strong>für</strong> Maschinen Seite 32 machen flexibel Seite 54 Messe 2019<br />

Linear-Transportsysteme Highlights der Han<br />

basiert auf kundenspezifischen<br />

Produkt -<br />

entwicklungen<br />

TITELTHEMA<br />

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11/19<br />

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DATEN<br />

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Das Magazin <strong>für</strong> Natur, Umwelt und besseres Leben<br />

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ohne Grenzen Osmanen<br />

in Europa<br />

Wie 1400 Kilometer Natur seltene Arten und<br />

deutsche Geschichte am Leben erhalten<br />

Die Zeit der Türkenkriege<br />

Universum<br />

Aufgestaut in Afrika Bergsteigerlegende Die Hügel der Rhön<br />

Einsteins Relativitätstheorie besteht den Härtetest<br />

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In den Direktraumsystemen von Condair Systems wird Wasser mit Hochdruck<br />

über Düsen sehr fein im Raum vernebelt<br />

Bild: Condair Systems<br />

Die Strategie<br />

bringt den Erfolg<br />

Mitarbeiter finden und binden <strong>–</strong> ab Seite 44<br />

/ Das unterschätzte Kapital<br />

Zulieferteile und Werkstoffe <strong>–</strong> ab Seite 62<br />

/ Spezialitäten <strong>für</strong> alle Fälle<br />

Gebäudeautomation <strong>–</strong> ab Seite 80<br />

/ Diese Basics sollten Sie kennen<br />

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Faszination<br />

Farbe<br />

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DIE ALTBAUPROFIS<br />

Wie Kollegen im Modernisierungsmarkt mitspielen<br />

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Viele Prozesse in der <strong>Pharmaindustrie</strong>, der medizinischen Forschung<br />

oder in den Biowissenschaften erfordern eine strenge Kontrolle<br />

der Luftfeuchte. Optimale Wirksamkeit, Konsistenz und Hygiene<br />

lassen sich nur in reproduzierbaren Produktionsumgebungen<br />

erreichen. Beispielsweise reagieren <strong>die</strong> meisten Medikamente empfindlich<br />

auf Veränderungen der Feuchte. Angefangen bei der Feuchte<br />

des Rohmaterials über <strong>die</strong> Befüllung von Kapseln bis hin zur Verpackung<br />

und Lagerung ist daher eine strenge Kontrolle erforderlich.<br />

Auch elektrostatische Aufladungen können <strong>die</strong> Abfüllung von feingranularem<br />

Pulver und von Flüssigkeiten behindern. Elektrostatische<br />

Aufladungen, <strong>die</strong> durch Reibungsprozesse bei der Mischung,<br />

Befüllung, Tablettierung oder Dragierung entstehen, führen zu einer<br />

zusätzlichen Staubanziehung und somit zu ungewollten Verunreinigungen<br />

bei der Produktion von Medikamenten und Pharmaprodukten.<br />

Eine Luftbefeuchtung schafft da Abhilfe. Sie bindet Staub und<br />

reduziert <strong>die</strong> Staubanziehung auf allen Oberflächen.<br />

Mit Hochdruck im Raum verteilt<br />

In den Direktraumsystemen von Condair Systems wird Wasser mit<br />

Hochdruck über Düsen sehr fein im Raum vernebelt. Dazu dürfen<br />

keinerlei Mineralien, Salze oder Schwebstoffe mehr im Wasser enthalten<br />

sein, um eine optimale Düsenfunktion langfristig sicherzustellen<br />

und Verunreinigungen des Raumes zu vermeiden. Deshalb ist<br />

<strong>für</strong> Direktraumsysteme eine spezielle Wasseraufbereitung nötig, <strong>die</strong><br />

in mobilen Containern untergebracht wird. Darin befindet sich eine<br />

Umkehrosmose zur Demineralisierung des Wassers, eine Hochdruckpumpe<br />

<strong>für</strong> den Druckaufbau und bei Bedarf eine Leitwertsynthese,<br />

um den Leitwert des erzeugten Reinstwassers durch Additivierung<br />

mit Kohlendioxid zu erhöhen. Diese drei Funktionsmodule<br />

sind <strong>für</strong> größere Anlagen in je einem 40 x 40 x 60 cm großen Container<br />

untergebracht und werden zusammen mit der weiteren Infrastruktur<br />

in einem Technikraum installiert.<br />

Das Kompaktsystem Draabe Trepur kann bis zu 80 l/h Wasser konditionieren.<br />

Das aufbereitete Reinstwasser wird dann unter Hochdruck<br />

über Leitungen an <strong>die</strong> individuell im Raum positionierten<br />

Düsen-Luftbefeuchter geleitet.<br />

www.beschaffung-aktuell.de<br />

09-2019<br />

Brillengläser und<br />

Supply Chain nach Maß Seite 14<br />

09-2019<br />

04.2019<br />

Standard 5G<br />

Was ein 5G-Netz in Krankenhaus<br />

und Produktion leisten könnte<br />

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ab Seite 30<br />

Das<br />

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09 2019<br />

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09-2019<br />

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Einer der wichtigsten Punkte ist <strong>die</strong> Hygiene. Sie muss unter allen<br />

Umständen garantiert werden, damit aus der Luftbefeuchtungsanlage<br />

keine Keimschleuder wird. Automatische Spülzyklen und wir-<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 15


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bild:Eisele Pneumatics<br />

Bild:Condair Systems<br />

Multiline Adaptive ist ein modulares Baukastensystem <strong>für</strong> individuelle Mehrfach- und Mehrme<strong>die</strong>nkupplungen<br />

Beim halbjährlichen Wechsel der Wasser -<br />

aufbereitungscontainer erleichtert eine<br />

Multikupplung auf Basis der Multiline-<br />

Adaptiveinsätze den Austausch<br />

kungsüberwachte UV-C-Bestrahlungen garantieren deshalb <strong>die</strong> vollständige<br />

und dauerhafte Entkeimung des Zulaufwassers. Durch <strong>die</strong>se<br />

Hygienefunktionen und eine halbjährliche Wartung ist das System<br />

immer 100 % keimfrei. Condair Systems vermietet <strong>die</strong> Systeme<br />

nur mit Full-Service-Wartungsverträgen per Monatsmiete auf zwei<br />

Jahre. Alle sechs Monate erhält der Kunde ein Austauschgerät aus<br />

dem rollierenden Gerätepool. Der zurückgeschickte Container wird<br />

komplett überprüft, gereinigt und gewartet, bevor er als Tauschgerät<br />

zum nächsten Anwender geht. Die kundenspezifischen Betriebsparameter<br />

und Wasserwerte sind im jeweiligen Tauschgerät bereits hinterlegt,<br />

sodass vor Ort nichts eingestellt werden muss. Condair verfügt<br />

über das Zertifikat „Optimierte Luftbefeuchtung“ der BG und<br />

<strong>die</strong> Zertifizierung <strong>für</strong> Direktraumsysteme gemäß VDI 6022, Blatt 6.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Basis können <strong>die</strong> Kundenanlagen jährlich von VDI-Ingenieuren<br />

rezertifiziert werden, sodass der Anwender keinerlei Risiko<br />

eingeht.<br />

Werkzeugfreier Gerätetausch in drei Minuten<br />

Bei der Wartung wird der Container einfach von allen Anschlüssen<br />

getrennt, aus seiner Halterung genommen und durch das Austauschgerät<br />

ersetzt. Dazu müssen zwei Sicherungsschrauben, der<br />

Elektrostecker und <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nleitungen gelöst und wieder verbunden<br />

werden. Die Entwickler suchten daher nach einer robusten und<br />

leicht zu handhabenden Kupplungslösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nleitungen,<br />

<strong>die</strong> diverse Stadtwässer, Reinstwasser und Kohlendioxid transportieren<br />

kann. Am wichtigsten war aber, dass <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung einfach,<br />

fehlerfrei und schnell durchführbar ist. Die Eisele-Anschlussexperten<br />

konnten mit einer individuell angepassten Kupplungslösung auf<br />

Basis der Mehrfachkupplung Multiline Adaptiv helfen. Die Schnellkupplung<br />

lässt sich flexibel auf sehr kleinem Raum in das Gerät integrieren.<br />

Kundenspezifische Modifikationen<br />

Multiline Adaptiv ist eine Mehrfach- und Mehrme<strong>die</strong>nkupplung <strong>für</strong><br />

den Anschluss von Funktionsgruppen an Maschinen, <strong>die</strong> eine werkzeugfreie<br />

Montage ermöglicht. Über ein modulares Baukastensystem<br />

mit Adaptiveinsätzen können genau <strong>die</strong> Anschlüsse in einer<br />

Mehrfachkupplung kombiniert werden, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine bestimmte Anwendung<br />

erforderlich sind. Damit lassen sich so unterschiedliche<br />

Verbindungen wie Druckluft, Vakuum, Gase, Kühlwasser und Flüs-<br />

sigkeiten in einer Schnittstelle zusammenfassen. Eisele verkaufte<br />

Condair Systems, aber nicht nur <strong>die</strong> Katalogprodukte, sondern bot<br />

auch diverse Sonderlösungen an. Auf <strong>die</strong>ser Basis entstand eine<br />

Schnellkupplung mit einem Kupplungskörper aus Edelstahl und<br />

PTFE, in dessen Bohrungen bis zu acht Multiline-Adaptiveinsätze<br />

mit oder ohne Absperrung Platz finden. Dieser Körper wird einfach<br />

in das Gegenstück am Trepur-Container eingesteckt und mit zwei<br />

Schnellspannverschlüssen verriegelt.<br />

Anschlusstechnik aus Edelstahl<br />

Bei den Projektgesprächen wurde der Entwicklungsleiter auch auf<br />

<strong>die</strong> generelle Bandbreite der Eisele-Anschlusstechnik aufmerksam<br />

und konnte mit dem lösbaren Doppelnippel und dem Drosselventil<br />

gleich zwei weitere Konstruktionsaufgaben lösen. Der Doppelnippel<br />

ermöglicht dem Wartungspersonal den einfachen Austausch der<br />

Hochdruckpumpen. Die angeschlossenen Armaturen können so<br />

leicht beiseite genommen werden, um <strong>die</strong> neue Pumpe zu montieren.<br />

Für den Anschluss der Verbindungen von der Tragkonsole zur<br />

Multikupplung kommen außerdem schwenkbare Inoxline-Winkel-<br />

Einschraubanschlüsse zum Einsatz. Sie gewährleisten eine sichere<br />

Verbindung und kleinere Bewegungen werden durch <strong>die</strong> schwenkbaren<br />

Anschlüsse ausgeglichen. Mit am wichtigsten aber ist <strong>die</strong><br />

praktische Drossel mit fein einstellbarer Dosierfunktion. Das Drosselventil<br />

wird zur Regulierung der Umspülung der Umkehrosmosemembran<br />

verwendet. So können <strong>die</strong> Membran und <strong>die</strong> Pumpe beim<br />

halbjährlichen Service der zurückgesandten Container genau aufeinander<br />

eingestellt werden. Das ist nötig, da <strong>die</strong> Leistung der Membran<br />

mit der Lebensdauer abnimmt. Die Genauigkeit der Einstellung<br />

auch über Jahre hinweg stellt Condair Systems sehr zufrieden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Eisele<br />

AUTOR:<br />

THOMAS MAIER<br />

Geschäftsführer,<br />

Eisele Pneumatics<br />

16 <strong>phpro</strong> 05-2019


Wiegehubwagen aus Edelstahl<br />

Hochflexibles Transportsystem<br />

EAP Lachnit hat einen Wiegehubwagen konzipiert, der<br />

Güter während des Transports zuverlässig wiegt und so<br />

den Materialfluss vereinfacht. Aufgrund seiner konstruktiven<br />

Eigenschaften und der Ausführung in Edelstahl ist<br />

er auch <strong>für</strong> sensible Bereiche in der Lebensmittel- oder<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> sowie dem Einsatz in Ex-Bereichen<br />

und Reinräumen geeignet. Als Basismodell wird der<br />

Gabelhubwagen 400 K mit Feststellbremse verwendet,<br />

der bis zu 2000 kg transportiert und einen Hub von 90<br />

bis 200 mm ermöglicht. In der Standardausführung<br />

sind Gabeln mit den Maßen 1150 x 555 mm verbaut,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufnahme von Palettengrößen CP1, 2, 3 und<br />

Euro geeignet sind.<br />

Der Wiegevorgang erfolgt mit präzisen Waagen namhafter<br />

Markenherstellern. Verschiedene Kalibrierungs -<br />

varianten sind einstellbar. Die Brutto-, Netto-, Tara-Umschaltung<br />

erfolgt am Anzeigeterminal, das komplett in<br />

Edelstahl gefertigt ist. Die Waagen sind mit einem<br />

Spritzwasserschutz (IP 65) versehen. Die vier Wiegezellen<br />

sind dicht verschweißt und erfüllen Schutzart IP 66.<br />

Energie wird nur während des Wiegevorgangs verbraucht.<br />

Die Ausstattung ist variierbar: Von den Gabelmaßen<br />

über das Waagenmodell, WLAN-Anschluss oder<br />

mobilem Drucker über optionale Sonderaufbauten bis<br />

hin zu Ex-Klassifikation II 2 GD c und/oder Reinraum -<br />

ausführung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: EAP Lachnit<br />

Bild: EAP Lachnit<br />

Beim X-Planarmotorsystem von<br />

Beckhoff bewegen sich frei<br />

schwebende Planarmover mit<br />

bis zu 4 m/s ruck- und berührungsfrei<br />

über beliebig angeordnete<br />

Planarkacheln. Die Mover<br />

werden mittels elektromagnetischer<br />

Kräfte auf Abstand<br />

gehalten. Wandermagnetfelder,<br />

<strong>die</strong> in Planarkacheln erzeugt<br />

werden, sorgen <strong>für</strong> eine exakte<br />

und hochdynamische Positionierung<br />

der Mover. Das Ergebnis:<br />

größtmögliche Freiheit in<br />

Anordnung und Architektur, hohe<br />

Flexibilität in der Positionierung<br />

und starke Vereinfachung<br />

von Maschinen und Anlagen.<br />

Etwaige Verunreinigungen<br />

durch Transportgut werden<br />

nicht in der Anlage verteilt;<br />

Flüssigkeiten können ohne<br />

Überschwappen verfahren werden,<br />

Verschleiß und Emissionen<br />

durch Abrieb sind ausgeschlossen.<br />

Das X-Planar-System empfiehlt<br />

sich als neues Antriebskonzept:<br />

im allgemeinen Maschinenbau<br />

ebenso wie in der<br />

Lebensmittel- und <strong>Pharmaindustrie</strong>,<br />

und im Vakuum ebenso<br />

wie im Reinraum. Das Planarmotorsystem<br />

kann durch entsprechende<br />

Abdeckung auch als<br />

Hygienic-Design-Version verwendet<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beckhoff<br />

Bild: Beckhoff<br />

NEXT LEVEL<br />

SOLUTIONS<br />

Integrated Systems<br />

for Pharmaceutical<br />

Processing<br />

Die MAAG Group bietet mit der Produktlinie „Pharma &<br />

Food Systems“ innovative Lösungen <strong>für</strong> eine Vielzahl<br />

von Anwendungen im Bereich der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

an. Die Mikropelletier-Technologien erzeugen<br />

Partikel gleichmäßiger Form und Größe <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

optimale Direkt- und Weiterverarbeitung.<br />

maag.com<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 17


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Robustes Taupunktmessmodul<br />

Das EE1950-Taupunktmessmodul von E+E Elektronik ist<br />

<strong>für</strong> OEM-Anwendungen mit permanenter Hochfeuchte<br />

und Kondensationsbedingungen bestimmt. Es eignet<br />

sich insbesondere <strong>für</strong> den Einsatz in Klima- und Prüfkammern.<br />

Die gute Temperaturkompensation sorgt <strong>für</strong><br />

eine hohe Messgenauigkeit über den gesamten Temperaturbereich<br />

von -70 bis +180 °C. Zudem besitzt das<br />

Messmodul eine hohe Resistenz gegenüber Verschmutzung<br />

und korrosiven Ablagerungen.<br />

Das im EE1950 verbaute, beheizte Feuchte- und Temperatursensorelement<br />

HMC01 bietet Langzeitstabilität<br />

selbst bei einer kontinuierlich hohen relativen Feuchte.<br />

Zusätzlich schützt das E+E-Coating das Sensorelement<br />

vor Staub, Schmutz und Korrosion. In Kombination<br />

mit einem externen Temperatursensor ermöglicht das<br />

Taupunktmodul eine genaue Berechnung der relativen<br />

Feuchte. Dank der Sensorreinigungsfunktion ist das Taupunktmodul<br />

auch <strong>für</strong> Anwendungen mit hoher chemischer<br />

Belastung geeignet. Dabei wird <strong>die</strong> Kontamination<br />

durch ein kontrolliertes Aufheizen vom Sensor entfernt.<br />

Zwei verschiedene Platinengrößen (55 x 46,5 oder<br />

90 x 70 mm) und ein hochwertiges, flexibles Fühler -<br />

kabel erleichtern den Einbau des EE1950. Der Edelstahlfühler<br />

ist in Längen von 65 und 200 mm erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: E+E elektronik<br />

Bild: E+E elektronik<br />

Hygienische Big-Bag-Entleerung<br />

Der Big Bag-Entleertrichter von<br />

J. Engelsmann in Hygienic<br />

Design-Ausführung erfüllt hohe<br />

Anforderungen. Der Innenbereich<br />

des Trichters ist frei von<br />

Toträumen. Das Produkt kann<br />

weder durch festsitzende Produktreste<br />

noch durch sich lösende<br />

Bauteile kontaminiert<br />

werden. Die glatten Oberflächen<br />

des Trichters sind einfach und<br />

rückstandsfrei zu reinigen. Da<br />

der Trichter mit wenigen Handgriffen<br />

demontiert werden<br />

kann, lassen sich <strong>die</strong> Einzelteile<br />

bei Bedarf gründlich desinfizieren<br />

und wieder zusammensetzen.<br />

Um den Big Bag an den<br />

Elektrischer Stellungsrückmelder<br />

Der elektrische Stellungsrückmelder<br />

Gemü C12A ist als<br />

Zubehör <strong>für</strong> <strong>die</strong> pneumatisch<br />

betätigten Membransitzventile<br />

Gemü C50 iComline erhältlich<br />

und eignet sich besonders <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Automatisierung in Nassprozessanlagen.<br />

Über ein photoelektrisches<br />

Signal erfasst der<br />

Endlagenrückmelder C12A<br />

berührungslos <strong>die</strong> Position der<br />

Ventilspindel. Die jeweilige Ventilstellung<br />

(offen/geschlossen)<br />

wird über ein elektrisches Signal<br />

an <strong>die</strong> Anlagensteuerung<br />

übermittelt. Der elektrische Stellungsrückmelder<br />

ist <strong>für</strong> alle<br />

Nennweiten der Baureihe C50<br />

iComline verfügbar. Die Stellungsanzeige<br />

kann vormontiert<br />

Trichter anzuschließen, muss<br />

nur ein Handhebel betätigt werden,<br />

der sich dank Gasdruckfedern<br />

ohne Kraftaufwand öffnen<br />

lässt. Anschließend kann der<br />

Auslauf mit dem Produktführungsrohr<br />

im Trichterinnern<br />

verbunden, der Big Bag geöffnet<br />

und das Produkt entleert werden.<br />

Die dabei verdrängte, oft<br />

staubhaltige Luft entweicht über<br />

einen Zwischenraum zwischen<br />

Trichter und Führungsrohr nach<br />

oben, wo sie über einen Aspirationsstutzen<br />

abgesaugt werden<br />

kann.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: J. Engelsmann<br />

oder als Nachrüst-Set ausgeliefert<br />

werden. Der Stellungsrückmelder<br />

verfügt über <strong>die</strong> Schutzklasse<br />

IP 64 und wird mit einem<br />

24-V(DC)-Anschluss betrieben.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Gemü<br />

Bild: Gemü<br />

Ölfreier Kompressor mit hoher Kühleffizienz<br />

Bild: Gardner Denver<br />

Der Compair-Kompressor Ultima<br />

von Gradner Denver wurde<br />

auf der Basis von zwei Permanentmagnetmotoren<br />

entwickelt,<br />

<strong>die</strong> das traditionelle Getriebe -<br />

design ersetzen und <strong>die</strong> Verdichterstufen<br />

direkt antreiben. Die<br />

Motoren erreichen Drehzahlen<br />

von bis zu 22 000 min -1 . Der<br />

Wirkungsgrad ist nach Herstellerangaben<br />

höher als derjenige<br />

von IE4-Motoren. Da der Kompressor<br />

mit einem geschlossenen<br />

Kühlwasserkreislauf gekühlt<br />

wird, ist kein Öl zum Schmieren<br />

und Kühlen der Motoren und<br />

Verdichterstufen notwendig.<br />

Die eingebaute Wasserkühlung<br />

führt zu einer besseren Wärmeübertragung<br />

und höheren Kühl -<br />

effizienz. Außerdem werden<br />

<strong>die</strong> Komponenten thermisch<br />

weniger belastet, was <strong>die</strong> Wartungskosten<br />

reduziert. Standardmäßig<br />

wird der Kompressor im<br />

Leistungsbereich von 75 bis<br />

160 kW angeboten, wobei jede<br />

Einheit voll aufgerüstet werden<br />

kann, sollte der Druckluftbedarf<br />

des Standortes bei Produktionserweiterungen<br />

steigen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Gardner Denver<br />

18 <strong>phpro</strong> 05-2019


Hygienegerechte Zentrifugalsiebmaschine<br />

Die Doppel-Zentrifugalsieb -<br />

maschine Twin XOB-PS-SS Pneumati-Sifter<br />

von Kason desagglomeriert<br />

und siebt Schüttgüter in<br />

Verbindung mit pneumatischen<br />

Fördersystemen in der Verdünnungsphase<br />

bei sehr hohen<br />

Geschwindigkeiten. Mit einem<br />

Überdruck von bis zu 1 bar und<br />

einem Vakuum von 356 mm<br />

bietet er <strong>die</strong> Kapazität von zwei<br />

unabhängigen Hochleistungssiebern<br />

auf kleinerem Raum.<br />

Ein Aufgabeverteiler teilt den<br />

Materialstrom gleichmäßig in<br />

zwei horizontal ausgerichtete<br />

zylindrische, parallel arbeitende<br />

Siebkammern auf. Eine freitragende<br />

Welle in jeder Siebkammer<br />

dreht eine spiralförmige Paddelanordnung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> radiale Bewegung<br />

von Partikeln und weichen<br />

Agglomeraten gegen und durch<br />

das Sieb beschleunigt.<br />

Der Sichter ist in Übereinstimmung<br />

mit den Hygienestandards<br />

der FDA, 3-A, BISSC, EEC<br />

und anderen europäischen und<br />

US-amerikanischen Hygienestandards<br />

sowie der Atex-Richtlinie<br />

erhältlich. Er besteht aus<br />

Edelstahl und ist mit gewindefreien<br />

Einbauten, Schnellverschlüssen<br />

und optionalen Cleanin-Place-Düsen<br />

(CIP) gefertigt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kason<br />

Bild: Kason<br />

Das Plus an<br />

Durchblick.<br />

BWT AQU@Sense MB<br />

Um <strong>die</strong> Keimzahl im Reinstwasser zu bestimmen<br />

brauchen Sie Tage. Oder den AQU@Sense MB. Er<br />

ergänzt konventionelle mikrobiologische Methoden<br />

optimal. Sie gewinnen Sicherheit und Kontrolle,<br />

sanitisieren Ihre Systeme seltener und verifizieren<br />

<strong>die</strong> Wirksamkeit direkt.<br />

bwt-pharma.com<br />

Energiekette <strong>für</strong> Reinraumanwendungen<br />

Bild: Igus<br />

Leitungen in Reinräumen<br />

sicher und abriebfest führen:<br />

<strong>für</strong> solche Einsätze hat Igus <strong>die</strong><br />

E-skin im Programm. Speziell<br />

<strong>für</strong> kompakte Einbauräume<br />

wurde <strong>die</strong> Energiekette <strong>für</strong><br />

Reinraumanwendungen nun<br />

mit einem weicheren Material<br />

ausgestattet. So können mit der<br />

E-skin soft Leitungen sicher<br />

und partikelfrei bei niedriger<br />

Einbauhöhe geführt werden.<br />

Die trennbaren Ober- und Unterschalen<br />

der Energiekette lassen<br />

sich per Reißverschlussverfahren<br />

leicht zu einem vollständig<br />

geschlossenen Rohr mit hoher<br />

Staub- und Wasserdichtigkeit<br />

zusammenfügen.<br />

Für sehr flache Bauräume wurde<br />

zusätzlich <strong>die</strong> E-skin flat entwickelt.<br />

Die Energieführung<br />

besteht aus einem Profil mit<br />

drei Leitungskammern, das im<br />

Extrusionsverfahren aus Hochleistungskunststoffen<br />

produziert<br />

wird. Die Profile lassen<br />

sich zu breiteren Systemen miteinander<br />

verbinden. Die Leitungen<br />

sind bei der E-skin flat<br />

nicht in eine Folie eingeschweißt,<br />

sondern werden in<br />

<strong>die</strong> Kammern eingeführt.<br />

Beide Energieketten konnten im<br />

Geräuschtest in der Bewegung<br />

überzeugen. Die E-skin soft<br />

wies einen Wert von 32,4 dBA<br />

und <strong>die</strong> E-skin flat von 29 dBA<br />

auf.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Igus<br />

Hilft.<br />

Hilft weiter.<br />

Wir helfen in Ländern wie Burkina<br />

Faso beim Bau von Brunnen.<br />

Denn wer sich selbst versorgen kann,<br />

führt ein Leben in Würde.<br />

brot-fuer-<strong>die</strong>-welt.de/wasser<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 19


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Harter<br />

In einem Airgenex-Chargentrockner mit drei Kammern werden Infusionsbeutel unterschiedlicher Größe bei niedrigen Temperaturen<br />

getrocknet und anschließend gekühlt<br />

Trocknen und kühlen mit Wärmepumpensystem<br />

Keine Tropfen mehr am<br />

Infusionsbeutel<br />

B. Braun Avitum in Glandorf setzt <strong>für</strong> eine Linienerweiterung das Airgenex-System<br />

ein, das <strong>die</strong> beiden Prozessabschnitte Trocknung und Kühlung gleichzeitig abdeckt.<br />

Nach dem Heißwasser-Autoklavieren schließt <strong>die</strong> effiziente Kondensationstrockung<br />

mit Wärmepumpe <strong>die</strong> Lücke zwischen Sterilisation und Verpackung.<br />

Der weltweit operierende Pharmakonzern<br />

B. Braun hat bereits vor einigen Jahren <strong>die</strong><br />

Kondensationstrocknung mit Wärmepumpe<br />

von Harter <strong>für</strong> sich entdeckt. Nach intensiver<br />

gemeinsamer Entwicklungsarbeit zwischen<br />

Harter und B. Braun wurde ein erstes<br />

Pilotprojekt umgesetzt. Seitdem sind an verschiedenen<br />

Standorten von B. Braun im Inund<br />

Ausland zahlreiche Trocknungsanlagen<br />

erfolgreich im Einsatz. In mehreren Fällen<br />

geht es um <strong>die</strong> Entfeuchtung und Kühlung<br />

von Infusionsbeuteln und -flaschen oder<br />

auch Kunststoffampullen unterschiedlichster<br />

Größe nach der Sterilisation mit Heißwasser.<br />

Beim aktuellen Projekt handelt es sich um<br />

Infusionsbeutel mit Inhalten von 20 bis<br />

4000 ml. Die Infusionslösungen werden zur<br />

Behandlung in der Dialyse und bei Fettstoffwechselstörungen<br />

eingesetzt.<br />

Energiesparende Technik<br />

Mit der Airgenex-Kondensationstrocknung<br />

und ihrer Systemvariante Airgenex med<br />

werden Primär- und Sekundärverpackungen,<br />

jegliche Produkte aus Kunststoff, Glas<br />

oder Metall, auch Metallbänder, Kunststofffolien<br />

und dünne Flüssigkeitsfilme auf<br />

Oberflächen bei niedrigen Temperaturen<br />

zwischen 10 und 90 °C schonend getrocknet.<br />

Für Temperierschritte sind auch höhere<br />

Temperaturen möglich. Durch den Einsatz<br />

extrem trockener Luft und einer individuell<br />

angepassten Luftführung werden sichere<br />

und hochwertige Trocknungsergebnisse erzielt.<br />

Zugleich sorgt <strong>die</strong> integrierte Wärmepumpentechnik<br />

<strong>für</strong> hohe Effizienz im Trock-<br />

20 <strong>phpro</strong> 05-2019


nungsprozess. Die Trocknung findet stets im<br />

geschlossenen System statt und ist daher<br />

völlig klimaunabhängig. Reinraum- und<br />

Produktionsumgebungen werden nicht beeinflusst.<br />

Airgenex-med-Trocknungsanlagen<br />

erfüllen GMP-Vorgaben. Durch geringfügige<br />

Anpassungen kann <strong>die</strong> Airgenex-Kondensationstrocknung<br />

auch zur Kühlung verwendet<br />

werden.<br />

Aus der Erfahrung der bisherigen Harter-<br />

Trockner bei B. Braun war dem zuständigen<br />

Projektleiter Sebastian Kürten <strong>die</strong> Effizienz<br />

<strong>die</strong>ser Trocknungstechnologie bekannt. Dennoch<br />

sollten Trocknungstests im Hause Harter<br />

Aufschluss geben, ob <strong>die</strong> Airgenex-Kondensationstrocknung<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> speziellen<br />

Anforderungen der B.Braun-Produkte geeignet<br />

wäre.<br />

Mit Versuchen ans Ziel<br />

Am Ende sollten <strong>die</strong> auf Sterilisationsblechen<br />

platzierten Beutel vollständig trocken<br />

und auf durchschnittlich


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Dichtet Rührwerkswellen ohne Ausgleichselemente ab<br />

Kombination aus<br />

Dichtlippe und Gleitlager<br />

Im Betrieb von verfahrenstechnischen Anlagen der <strong>Pharmaindustrie</strong> sind starke<br />

radiale Wellenauslenkungen keine Seltenheit. Die trockenlaufende Lippendichtung<br />

Seccolip kommt ohne Kompensationselemente wie O-Ringe, Dehnscheiben oder<br />

Metallfaltenbälge aus. Stattdessen kombiniert das Produkt <strong>die</strong> Dichtlippe aus<br />

PTFE-Compound mit dem Gleitlager in einem Bauteil. Für <strong>die</strong> Abdichtung sorgt eine<br />

PTFE-Lippe, <strong>die</strong> gegen <strong>die</strong> rotierende Welle gedrückt wird.<br />

Welche Technologie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abdichtung<br />

von Anlagen in der Verfahrenstechnik <strong>die</strong> beste<br />

ist, hängt vom konkreten Anwendungsfall<br />

ab. Entscheidend sind Druck, Temperatur und<br />

Drehzahl. Auch <strong>die</strong> Einbausituation, Lauf -<br />

eigenschaften der Welle, chemische Belastungen<br />

sowie Betriebssicherheit, Anschaffungsund<br />

Betriebskosten sind relevante Größen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Auswahl der optimalen Dichtung.<br />

Trockenlaufende Lippendichtungen arbeiten<br />

ohne Sperrmedium. Ein wartungsintensives<br />

Versorgungssystem ist verzichtbar, Störungen<br />

durch Sperr- oder Spülmedium und der<br />

Aufwand <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl des geeigneten<br />

Seccolip in Stahlausführung <strong>für</strong> Rührbehälter nach DIN 28136 mit vierstufigem Dichtlippenaufbau<br />

und standardmäßigen Versorgungsanschlüssen<br />

Bilder: Eagleburgmann<br />

Sperrmediums entfallen. Im Vergleich zu<br />

flüssigkeits- oder gasgeschmierten Gleitringdichtungen<br />

mit Versorgungssystem sind<br />

Investitions- und Betriebskosten deutlich<br />

niedriger. Allerdings beanspruchen starke<br />

radiale Wellenbewegungen <strong>die</strong> Dichtungssysteme<br />

enorm. Dies kann zu erhöhter Leckage,<br />

starkem Verschleiß oder Ausfall führen.<br />

Herkömmliche Lippendichtungen können<br />

<strong>die</strong>se Bewegungen in der Regel nur mit<br />

zusätzlichen Kompensationselementen wie<br />

O-Ringen, Dehnscheiben oder Metallfaltenbälgen<br />

ausgleichen. Kompensationselemente<br />

bedeuten aber einen zusätzlichen Kostenfaktor<br />

und erhöhen das Ausfallrisiko. Zudem ist<br />

<strong>für</strong> viele Anwendungen ein kompaktes<br />

Dichtungsdesign gefragt und Kompensationselemente<br />

bedeuten zusätzliche Bauhöhe<br />

<strong>–</strong> unter Umständen zu viel.<br />

Wellenauslenkungen ausgeglichen<br />

Diese Nachteile wurden mit der Lippendichtung<br />

Seccolip beseitigt, da sie Wellenauslenkungen<br />

ohne Kompensationselemente<br />

unmittelbar und sicher ausgleicht. Da<strong>für</strong><br />

wird auf der rotierenden Welle eine Wellenhülse<br />

befestigt, auf deren Oberfläche <strong>die</strong><br />

„schwimmenden“ Dichtlippen anliegen.<br />

Die Anpresskraft resultiert in erster Linie aus<br />

der Elastizität des Dichtelements und der<br />

Druckkraft des Prozessmediums auf <strong>die</strong> Lippe.<br />

Die modular aufgebaute Lippendichtung<br />

ermöglicht eine große Variantenvielfalt mit<br />

zwei, drei oder vier Dichtlippen. Diese lassen<br />

sich entweder in Richtung Prozess oder<br />

in Richtung Atmosphäre platzieren.<br />

Neben dem Vorteil, auf Kompensationselemente<br />

verzichten zu können, ist das Besondere<br />

an der Seccolip <strong>die</strong> Kombination aus<br />

Dichtlippe und Gleitlager in einem Bauteil.<br />

Das Gleitlager führt das komplette Dichtelement<br />

den Wellenbewegungen nach. Deshalb<br />

ist der Dichtspalt zwischen Welle und Dichtlippe<br />

nahezu konstant und <strong>die</strong> Dichtung<br />

langfristig dicht. Da zugleich <strong>die</strong> Kontaktkraft<br />

der Lippe auf <strong>die</strong> Hülse minimiert<br />

wurde, bleiben Temperaturentwicklung, Verschleiß<br />

und Leckage gering.<br />

Chemisch und thermisch beständig<br />

Das Material der Dichtlippe muss vielseitigen<br />

Anforderungen gerecht werden. Dazu<br />

22 <strong>phpro</strong> 05-2019


zählen <strong>die</strong> chemische Beständigkeit gegen<br />

möglichst viele Substanzen und eine hohe<br />

Hitzetoleranz. Gleichzeitig muss das Material<br />

niedrige Verschleißwerte mit langer Lebensdauer<br />

und geringem Wartungsaufwand<br />

vereinen. Steifigkeit und Fließverhalten<br />

müssen so zusammenwirken, dass <strong>die</strong> Lippenkontur<br />

stets verlässlich an der taumelnden<br />

Welle anliegt.<br />

Für trockenlaufende Dichtungen eignet sich<br />

PTFE <strong>–</strong> einer der bekanntesten fluorisierten<br />

teilkristallinen Kunststoffe. Seine besonders<br />

starke Verbindung zwischen Kohlenstoffund<br />

Fluoratomen sorgt <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewünschte<br />

chemische Reaktionsträgheit und Beständigkeit.<br />

Der Schmelzpunkt der Kunststoffverbindung<br />

liegt bei 327 °C. Nicht zuletzt<br />

kommt der sehr niedrige Reibungskoeffizient<br />

den Anforderungen der Dichtungstechnik<br />

entgegen. PTFE hat keinen Haftgleiteffekt<br />

(Stick-Slip-Effekt). Damit scheint<br />

der optimale Werkstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lippendichtung<br />

gefunden. Allerdings ist reines PTFE<br />

mit seinen schlechten Festigkeits- und Verschleißeigenschaften<br />

nur bedingt in der Lage,<br />

<strong>die</strong> Wellenbewegungen über lange Betriebszeiten<br />

adäquat aufzunehmen. Deshalb<br />

wird PTFE mit Füllstoffen zu PTFE-Compounds<br />

ergänzt, um Druck- und Verschleißfestigkeit<br />

zu erhöhen. Als Füllstoffe eignen<br />

sich Kohle, Kunststoffe, Glasfaser, Bronze,<br />

Graphit, Edelstahl oder Kombinationen <strong>die</strong>ser<br />

Substanzen <strong>–</strong> meist in Form von Partikeln,<br />

Plättchen oder Fasern. Für <strong>die</strong> Gegenlauffläche<br />

sind Beschichtungen üblich, <strong>die</strong><br />

auf <strong>die</strong> Wellenhülse appliziert werden. Beispiele<br />

sind Keramik, Hartmetall oder DLC-<br />

Beschichtungen (DLC = Diamond-like Carbon).<br />

Tribologie als Rahmen <strong>für</strong> Testläufe<br />

Für <strong>die</strong> Entwicklung der passenden Werkstoffpaarung<br />

greifen Experten auf <strong>die</strong> Tribologie<br />

zurück. Mit ihr lassen sich <strong>die</strong> Wechselwirkungen<br />

zwischen den Körpern als Gesamtsystem<br />

untersuchen und erklären. Da<strong>für</strong><br />

verändern <strong>die</strong> Entwickler über viele Testläufe<br />

Druck, Drehzahl und Temperatur und<br />

messen <strong>die</strong> Auswirkungen auf <strong>die</strong> Reibpaarung<br />

PTFE-Compound/beschichtete Wellenhülse.<br />

Für <strong>die</strong> Ermittlung eines optimalen<br />

Reibverhaltens ist zusätzlich <strong>die</strong> Geometrie<br />

der Dichtlippe relevant. Im Rahmen der Seccolip-Entwicklung<br />

variierten <strong>die</strong> Produktentwickler<br />

mithilfe von FEM-Simulationen<br />

Parameter wie Länge, Breite und Kontur. Zusätzlich<br />

ermittelten sie rund zwei Jahre lang<br />

das optimale Verhältnis aus reduzierter Kontaktkraft<br />

und Dichtfunktion.<br />

Nach Tests mit diversen PTFE-Compounds<br />

und Beschichtungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gegenlauffläche<br />

Seccolip ist eine Kombination aus<br />

PTFE-Dichtlippe und Gleitlager<br />

Mit einer FEM-Parameterstu<strong>die</strong> wurde <strong>die</strong><br />

Lippenkontur optimiert<br />

Über <strong>die</strong> Finite-Elemente-Methode ermittelten<br />

<strong>die</strong> Entwickler <strong>die</strong> optimale Kontaktkraft<br />

der Dichtlippe<br />

wurde eine optimale Werkstoffpaarung aus<br />

hellem, chemisch hochbeständigem PTFE-<br />

Compound und spezieller Wellenhülse ermittelt.<br />

In zahlreichen Tests wurde der sehr<br />

geringe Verschleiß bestätigt. Funktionsbedingt<br />

entsteht während des Einlaufvorgangs<br />

der meiste Abrieb, der allerdings notwendig<br />

ist, um das tribologische System aufzubauen.<br />

Danach ist nur ein sehr geringer Abrieb<br />

festzustellen. Von Vorteil ist zudem der einfache<br />

Dichtungsaufbau, <strong>die</strong>ser erlaubt einen<br />

unkomplizierten und schnellen Service. Der<br />

Anwender kann <strong>die</strong> Dichtungselemente bei<br />

Bedarf vor Ort selbst wechseln.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Eagleburgmann<br />

AUTOR:<br />

MARKUS STEFAN<br />

SCHMIDT<br />

Produktmanager Gleitringdichtungen<br />

<strong>für</strong> Rührer,<br />

Mischer & Kneter,<br />

Eagleburgmann Germany<br />

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Düsseldorf, Germany<br />

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<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Ätherische Öle, Hautsprays und Naturparfüm in Handabfüllung<br />

Naturkosmetik aus dem<br />

eigenen Reinraum<br />

Die Bahnhof-Apotheke in Kempten im Allgäu produziert Naturkosmetik in<br />

Handabfüllung. Weiss Klimatechnik hat <strong>für</strong> das Unternehmen einen modernen<br />

Reinraum der Klasse D mit lufttechnischer Anlage geplant und realisiert.<br />

Auf den naturbelassenen Bergwiesen im<br />

bayrischen Alpenland wachsen unzählige<br />

Wildkräuter und Heilpflanzen. Aus ihnen<br />

werden in der Bahnhof-Apotheke ätherische<br />

Öle, Hautsprays und Naturparfüm in eigens<br />

da<strong>für</strong> geschaffenen Produktionsräumen vor<br />

Ort hergestellt. Gemäß ihrer Philosophie der<br />

höchstmöglichen Qualität und dem achtsamen<br />

Umgang mit Stoffen aus der Natur<br />

führt <strong>die</strong> Bahnhof-Apotheke <strong>die</strong> Produktion<br />

in Handabfüllung durch.<br />

„Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit<br />

sind <strong>für</strong> uns nicht nur Modewörter, wir leben<br />

sie auch. Gleichzeitig wollen wir natürliche<br />

Heilmethoden und <strong>die</strong> Aromatherapie<br />

unseren Kunden zugänglich machen. Daher<br />

war <strong>für</strong> uns <strong>die</strong> Ausrüstung unseres Produktionsbereichs<br />

mit einer hochwertigen Laborausstattung<br />

essenziell“, erklärt Dietmar<br />

Wolz, Inhaber der Bahnhof-Apotheke.<br />

Da <strong>die</strong> Gefahr von Hautunverträglichkeiten bei<br />

Kosmetika immer gegeben ist, spielt <strong>die</strong> Sorgfalt<br />

im Verarbeitungsprozess eine entscheidende<br />

Rolle. Um eine gleichbleibend hohe Qualität<br />

entsprechend der Kosmetikverordnung zu<br />

gewährleisten, plante und realisierte Weiss<br />

Klimatechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bahnhof-Apotheke in<br />

Kempten einen Reinraum der Klasse D.<br />

Schlüsselfertiger Reinraum<br />

Entstanden ist im Ergebnis ein Reinraum<br />

nach EU-GMP-Richtlinie mit einer lichten<br />

Raumhöhe von drei Metern, der eine einstellbare<br />

Grundtemperatur von 20 bis 26 °C<br />

gewährleistet. Durch <strong>die</strong> neuen Räumlichkeiten<br />

befindet sich nun <strong>die</strong> Herstellung,<br />

Abfüllung, Etikettierung und der Versand<br />

der kosmetischen Öle unter einem Dach<br />

und bietet so neben einer erhöhten Produktqualität<br />

auch wirtschaftliche Vorteile<br />

durch eine Effizienzsteigerung innerhalb<br />

der Wertschöpfungskette. Außerdem ist jederzeit<br />

<strong>die</strong> mikrobiologische Untersuchung<br />

von besonders entscheidenden Ingre<strong>die</strong>nzien<br />

gewährleistet.<br />

Die Luftführung im Reinraum wurde in<br />

<strong>die</strong>sem Fall so ausgelegt, dass sich im Raum<br />

eine turbulente Mischlüftung einstellt. Die<br />

Lufteinbringung in den Herstellungsbereich<br />

erfolgt über eine zweistufige Filterung sowie<br />

Deckendrallauslässe, <strong>die</strong> mit Schwebstofffiltern<br />

nachrüstbar sind. Infolge der<br />

stattfindenden Verdünnung mit der Raumluft<br />

wird so <strong>die</strong> Staubkonzentration auf das<br />

Bilder: Weiss Klimatechnik<br />

Für <strong>die</strong> Produktion und Abfüllung von Naturkosmetik hat Weiss Klimatechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bahnhof-Apotheke einen Reinraum der Klasse<br />

D realisiert<br />

24 <strong>phpro</strong> 05-2019


Die Schleuse zu den Produktionsräumen<br />

ist ein wichtiger Schutzmechanismus, um<br />

<strong>die</strong> qualitativ hochwertigen Produkte vor<br />

Verunreinigung zu schützen<br />

gewünschte Minimum herabgesetzt. Die gefilterte<br />

Luft wird direkt an den Arbeitsplätzen<br />

wieder abgesaugt und nach der Wärmerückgewinnung<br />

als Fortluft abgeführt.<br />

Im kosmetischen Herstellungsbereich gelangt<br />

<strong>die</strong> Luft durch Abluftgitter im Tischbereich<br />

in den Rückluftkanal und wird zur<br />

Luftaufbereitung dem Klimagerät zugeführt.<br />

Für <strong>die</strong> Luftaufbereitung wurde ein Außenund<br />

Fortluftgerät von Weiss Technik mit<br />

Wärmerückgewinnung installiert, das außerhalb<br />

des Reinraumbereichs in der Technikzentrale<br />

aufgestellt wurde. Hier wird <strong>die</strong><br />

Luft situationsabhängig den Anforderungen<br />

entsprechend zweistufig gefiltert, gekühlt,<br />

be- oder entfeuchtet.<br />

Das in der ersten Ausbaustufe eingesetzte<br />

Klimagerät verfügt über eine Leistung von<br />

16 000 m 3 /h bei konstantem Volumenstrom.<br />

Es versorgt den Reinraumbereich inklusive<br />

der Nebenbereiche (Lager, Büros)<br />

mit einer Gesamtfläche von 455 m 2 .<br />

Der Zugang zum Reinraum erfolgt über<br />

Schleusensysteme. Auf <strong>die</strong>se Weise ist gewährleistet,<br />

dass der hinsichtlich des Reinraumklimas<br />

kritische Arbeitsbereich sicher<br />

von der Umgebung abgeschottet ist. Die zuverlässige<br />

Schleusensteuerung garantiert eine<br />

sichere Nutzung der Reinräume.<br />

Die Schleuse zu den Produktionsräumen der<br />

Aromamischungen ist ein wichtiger Schutzmechanismus,<br />

um <strong>die</strong> qualitativ hochwertigen<br />

Produkte vor Verunreinigung zu schützen.<br />

Die Abgrenzung des Reinraums geschieht<br />

über <strong>die</strong> Implementierung einer Druckkaskade.<br />

Dieser Überdruck bewirkt, dass <strong>die</strong> Luft<br />

aus Bereichen mit höherer Luftreinheit in Bereiche<br />

mit niedriger Luftreinheit strömt. Diese<br />

Strömungen von reinen in unreine Bereiche<br />

verhindern ein Eindringen von Kontamination<br />

in Bereiche höherer Luftreinheit.<br />

Die ätherischen Öle werden entsprechend<br />

der Philosophie des Unternehmens per<br />

Hand abgefüllt<br />

Die neuen lichtdurchfluteten Herstellungsräume<br />

mit höhenverstellbaren Arbeitsflächen<br />

bieten dem Fachpersonal viel Platz<br />

und wurden perfekt den Anforderungen angepasst.<br />

Ein speziell auf <strong>die</strong> einzelnen Arbeitsbereiche<br />

abgestimmtes Schallschutzkonzept<br />

sorgt <strong>für</strong> eine angenehme Arbeitsatmosphäre.<br />

Einfache Be<strong>die</strong>nung am Gerät<br />

Die gesamte Regelanlage ist in einem kompakten<br />

Schaltschrank integriert. Die Steuerung<br />

erfolgt über das Regelsystem Prozess<br />

Control 3 plus (PC3+) von Weiss Technik<br />

mit anwenderfreundlicher Touchscreentechnologie<br />

und 5,7"-Grafikmonitor am<br />

Gerät. Dietmar Wolz zieht ein rundum gelungenes<br />

Fazit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit Weiss Klimatechnik:<br />

„Für uns war es wichtig, einen erfahrenen<br />

und kompetenten Partner an unserer Seite<br />

zu haben, der uns optimale klimatische<br />

Konditionen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung unserer<br />

Aroma mischungen herstellen kann und <strong>die</strong><br />

jederzeitige Produktionssicherheit gewährleistet.<br />

Weiss Klimatechnik hat <strong>die</strong> komplexen<br />

Anforderungen mit der Lieferung<br />

hochwertiger Klimatechnologie hervorragend<br />

umgesetzt.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Weisstechnik<br />

AUTOR:<br />

KARL-HEINZ LOTZ<br />

Prokurist und Leitung<br />

Strategic Business Area<br />

Cleanroom,<br />

Weiss Klimatechnik<br />

Technische<br />

Inszenierung.<br />

Führender Anbieter im<br />

Edelstahlfass- und<br />

Systembehälterbau,<br />

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<strong>phpro</strong> Ein Unternehmen 05-2019 der Müller 25 Group<br />

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<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Intelligenz im Kesselbetrieb mit digitalen Assistenten<br />

Octapharma modernisiert<br />

Dampfversorgung<br />

Octapharma, Spezialist auf dem Gebiet Humanproteine aus Blutplasma und humanen<br />

Zelllinien, hat am Standort Wien den Energieversorgungsbereich modernisiert. Ein<br />

vorausgegangener Energy Quick Check half, <strong>die</strong> Effizienzpotenziale auf Basis der<br />

kundenspezifischen Ausgangslage zu identifizieren. Jetzt ergänzen neue Techno -<br />

logien <strong>die</strong> seit 2007 bestehende Dampfversorgung.<br />

Die Modernisierung des Energieversorgungsbereichs<br />

bei Octapharma in Wien umfasste<br />

unter anderem <strong>die</strong> Integration des digitalen<br />

Effizienzassistenten MEC Optimize<br />

sowie Automatisierungseinrichtungen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wasseranalyse von Bosch Industriekessel.<br />

Die Systeme schaffen künftig Transparenz<br />

bei der Dampfversorgung: Die smarte Datenanalyse<br />

verbessert Produktionsprozesse<br />

und Energieeffizienz, zudem werden mithilfe<br />

künstlicher Intelligenz Handlungsempfehlungen<br />

generiert.<br />

Der Effizienzassistent MEC Optimize analysiert<br />

und interpretiert <strong>die</strong> Kesselanlagendaten<br />

und informiert das Betreiberpersonal<br />

bereits im Vorfeld über ungünstige Betriebsbedingungen<br />

sowie Möglichkeiten<br />

zur Effizienzsteigerung. Steigt zum Beispiel<br />

der Brennstoffverbrauch aufgrund zu hoher<br />

Absalzraten, meldet MEC Optimize<br />

mögliche Ursachen. Eine weitere zentrale<br />

Aufgabe ist <strong>die</strong> vorausschauende Zustandsüberwachung,<br />

<strong>die</strong> sogenannte Predictive<br />

Maintenance. Der digitale Assistent trifft<br />

Vorhersagen zur Restlaufzeit aller wichtigen<br />

Komponenten und unterstützt bei der<br />

Wartungsplanung. Für Octapharma liegen<br />

<strong>die</strong> Vorteile auf der Hand: „Wir können<br />

<strong>die</strong> Systemwerte einfacher überwachen,<br />

erkennen frühzeitig ungünstige Betriebszustände<br />

und erhalten ein detailliertes<br />

Monitoring, ohne vor Ort sein zu müssen“,<br />

berichtet Orestis Almpanis-Lekkas,<br />

Head of Utilities am Standort Wien. Durch<br />

<strong>die</strong> Kopplung an den Fernzugriff MEC<br />

Remote kann der Betreiber <strong>die</strong> Daten von<br />

MEC Optimize auch aus der Ferne sicher<br />

abrufen und <strong>die</strong> Betriebsinformationen auf<br />

mobilen Endgeräten wie Notebook oder<br />

Tablet einsehen.<br />

Bilder: Bosch Industriekessel<br />

Der modernisierte Schaltschrank mit der Kesselsteuerung BCO (Boiler Control) sowie <strong>die</strong> Schalldämmhauben<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Brenner ergänzen u. a. <strong>die</strong> bestehende Dampfkesselanlage bei Octapharma<br />

Vollautomatische Wasseranalysen<br />

Ergänzend liefert das nachgerüstete Wasseranalysegerät<br />

von Bosch alle relevanten Daten<br />

aus den vollautomatischen Wasseranalysen<br />

an <strong>die</strong> Steuerungsanlage beziehungsweise<br />

an MEC Optimize. Die Wasserbeschaffenheit<br />

<strong>für</strong> Dampfkesselanlagen unterliegt strengen<br />

Vorschriften und ist entscheidend <strong>für</strong> einen<br />

langlebigen und zuverlässigen Anlagenbetrieb.<br />

Bei Octapharma wird das Kesselbuch<br />

nun digital geführt und Wasserwerte werden<br />

vollautomatisch erfasst. Der digitale Assistent<br />

übernimmt <strong>die</strong> Interpretation der gemessenen<br />

Werte. Daraus resultieren Handlungsempfehlungen,<br />

Warnungen oder eine<br />

automatische Änderung der Wasseraufbereitung.<br />

Octapharma profitiert von einem zuverlässigen<br />

Anlagenschutz und von einem<br />

26 <strong>phpro</strong> 05-2019


störungsfreien Prozess. Das führt zu deutlichen<br />

finanziellen Einsparungen.<br />

Umrüstung der Steuerungsanlage<br />

Die weiteren Modernisierungsmaßnahmen<br />

umfassten unter anderem <strong>die</strong> Umrüstung<br />

der Steuerungsanlage auf <strong>die</strong> neueste Generation<br />

der Kessel- und Anlagensteuerung<br />

von Bosch. Hier punktet Octapharma jetzt<br />

durch eine höhere Automatisierung des Kesselbetriebs.<br />

Zudem erreicht das Wiener Unternehmen<br />

durch zusätzliche Wärmerückgewinnungsmodule<br />

ein Maximum an Energieeffizienz:<br />

Über 20 000 Euro pro Jahr spart<br />

<strong>die</strong> Rückgewinnung der Wärmeenergie im<br />

Brüdendampf (Entgasungsprozess) und Absalzwasser<br />

ein. Auch <strong>die</strong> Umwelt profitiert<br />

durch rund 150 t weniger CO 2 -Emissionen<br />

pro Jahr. Das entspricht einem CO 2 -Ausstoß<br />

von etwa 90 Kraftfahrzeugen. Darüber hinaus<br />

sorgen neue Schalldämmhauben <strong>für</strong><br />

geringe Brennergeräusche im Kesselhaus.<br />

Alle Komponenten von Bosch sind <strong>für</strong> eine<br />

einfache Nachrüstbarkeit ausgelegt; so gelang<br />

der Umbau reibungslos und ohne Unterbrechung<br />

der Dampfversorgung. Flexibel<br />

und lösungsorientiert beschreibt Orestis<br />

Orestis Almpanis-Lekkas von Octapharma und Karim Salem, zuständiger Projektmanager<br />

<strong>für</strong> Umrüstungen am Bosch-Standort Bischofshofen, besprechen <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Menüebenen von MEC Optimize<br />

Almpanis-Lekkas von Octapharma <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Bosch und ergänzt: „Mit<br />

MEC Optimize können wir künftig Handlungsfelder<br />

und Verbesserungspotenziale<br />

viel schneller erkennen und direkt umsetzen.“<br />

Der digitale Assistent ermöglicht somit<br />

eine höhere Anlagensystemeffizienz und<br />

einen wirtschaftlicheren Kesselbetrieb<br />

durch reduzierte Energiekosten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bosch Industriekessel<br />

AUTORIN:<br />

ANNEMARIE WITTMANN<br />

Marketing/Kommunikation, Bosch Industriekessel<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2019 27


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Pharmahersteller Takeda setzt auf hochleistungsfähige Tablettenpressen aus Köln<br />

Bis zu 700 000 Tabletten<br />

pro Stunde<br />

Im Kompetenzzentrum <strong>für</strong> Solidaprodukte in seiner Betriebsstätte in Oranienburg<br />

setzt Takeda derzeit zehn Tablettenpressen von Romaco Kilian ein. Die Tablettier -<br />

anlagen nutzt der Pharmahersteller beispielsweise zur Verpressung von Zweischichttabletten,<br />

<strong>für</strong> Laboranwendungen oder auch <strong>für</strong> häufige Produktwechsel.<br />

Die erste Tablettenpresse von Romaco<br />

Kilian hat Takeda in seiner Betriebsstätte in<br />

Oranienburg bereits 1986 in Betrieb genommen.<br />

Mittlerweile sind zehn Tablettenpressen<br />

des Kölner Anbieters bei dem<br />

Pharmahersteller in Betrieb, darunter mehrere<br />

Einfach- und Doppelrundläufer sowie<br />

eine Einzelstempelpresse <strong>für</strong> den Laborbetrieb.<br />

Allein in den letzten drei Jahren hat Kilian<br />

sechs Tablettenpressen an Takeda geliefert. So<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> Doppelrundläuferpresse<br />

Kilian KTP 720X. Sie wird in erster Linie zur<br />

Produktion von Zweischichttabletten eingesetzt.<br />

„Die Technologie von Kilian hat uns<br />

vor allem wegen der sauberen Schichttrennung<br />

der Tabletten und ihrer hohen Prozesssicherheit<br />

überzeugt“, unterstreicht Chris -<br />

tian Kuhlmann, Projektingenieur bei Takeda<br />

in Oranienburg. „Bei der Produktion von<br />

Zweischichttabletten dürfen sich <strong>die</strong> beiden<br />

Pulversorten während der Zuführung auf<br />

keinen Fall vermischen.“ Da<strong>für</strong> sorgt das<br />

Absaugsystem im Pressraum der KTP 720X,<br />

das speziell <strong>für</strong> den Zweischichtbetrieb konzipiert<br />

worden ist. Nach der Befüllung der<br />

Matrize mit dem ersten Produkt werden alle<br />

Pulverrückstände auf dem Rotor gezielt abgesaugt,<br />

bevor das zweite Produkt zugeführt<br />

wird. Mit dem höhenverstellbaren Füllschuh<br />

lässt sich zudem der Spalt zwischen Rotor<br />

und Matrize so gering einstellen, dass kaum<br />

Pulver entweichen kann. Zweischichttabletten<br />

eignen sich als Applikationsform vor<br />

allem <strong>für</strong> Rezepturen mit zwei Wirkstoffen,<br />

<strong>die</strong> vorab nicht vermischt werden dürfen.<br />

Zum Beispiel, weil sie chemisch miteinander<br />

reagieren würden oder unterschiedliche<br />

Freisetzungsraten aufweisen.<br />

Bild: Takeda<br />

Das Kompetenzzentrum <strong>für</strong> Solidaprodukte: <strong>die</strong> Betriebsstätte von Takeda in Oranienburg<br />

28 <strong>phpro</strong> 05-2019


Bild: Takeda<br />

Bild: Romaco Kilian<br />

Unterschiedliche Produktmuster von Takeda, <strong>für</strong> deren Herstellung auch<br />

<strong>die</strong> Tablettenpressen von Romaco Kilian eingesetzt wurden<br />

Die Doppelrundläuferpresse Kilian KTP 720X wird von<br />

Takeda <strong>für</strong> den Ein- und Zweischichtbetrieb eingesetzt<br />

Für den Ein- und Zweischichtbetrieb<br />

Neben dem Zweischichtbetrieb setzt Takeda<br />

<strong>die</strong> Doppelrundläuferpresse KTP 720X auch<br />

<strong>für</strong> den Einschichtbetrieb ein. Hier kommt<br />

<strong>die</strong> hohe Leistung der Presse zum Tragen.<br />

Ausgestattet mit Mehrfachwerkzeug erzielt<br />

sie eine maximale Ausbringung von bis zu<br />

700 000 Tabletten pro Stunde und wird<br />

vorrangig zur Herstellung von großen bis<br />

sehr großen Chargen eingesetzt. Je länger<br />

<strong>die</strong> reine Produktionszeit, desto wichtiger<br />

ist auch ein robustes Anlagendesign. „Die<br />

Lebensdauer der Teile ist ein wichtiger<br />

Kosten faktor“, betont Kuhlmann. „Mit den<br />

Formatteilen von Romaco Kilian haben wir<br />

über <strong>die</strong> Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />

Insbesondere <strong>die</strong> Kurvenbahnen und<br />

Druckrollen sind äußerst verschleißarm.“<br />

Jährlich werden am Takeda-Standort<br />

Oranienburg über 6 Mrd. Tabletten und<br />

Kapseln produziert. Darunter sind Medikamente<br />

<strong>für</strong> den Massenmarkt, aber auch Nischenprodukte,<br />

<strong>die</strong> in kleinen Mengen produziert<br />

werden. Der Trend geht eindeutig<br />

hin zu kleinen Chargen. Entsprechend häufig<br />

müssen Produktwechsel durchgeführt<br />

und <strong>die</strong> Tablettenpressen gereinigt werden.<br />

Zwei Einfachrundläufer der Bau reihe Kilian<br />

KTP 420X werden von Takeda speziell zu<br />

<strong>die</strong>sem Zweck eingesetzt.<br />

Leicht reinigbare Tablettenpressen<br />

„Wenn es darum geht, eine Technologie <strong>für</strong><br />

den Einsatz bei Takeda zu evaluieren, spielt<br />

deren Reinigungsfähigkeit eine wichtige<br />

Rolle“, erläutert Kuhlmann. „In <strong>die</strong>ser<br />

Hinsicht erfüllen <strong>die</strong> Tablettenpressen von<br />

Romaco Kilian alle Voraussetzungen.“<br />

Faltenbälge aus elastischem Kunststoff um -<br />

manteln <strong>die</strong> Ober- und Unterstempel und<br />

verhindern, dass Schmierstoffe an das Produkt<br />

gelangen. Das überschüssige Pulver<br />

wird direkt abgesaugt, sodass es sich nicht<br />

mit den Schmierstoffen verbinden und verklumpen<br />

kann, was den Reinigungsaufwand<br />

beträchtlich erhöhen würde.<br />

Die klare Trennung von Press- und Maschinenraum<br />

stellt zudem sicher, dass kein Tablettenstaub<br />

in den Technikbereich eindringt.<br />

Insgesamt erleichtert das durchdachte<br />

Hygienekonzept der Kilianpressen <strong>die</strong> Reinigungsarbeiten.<br />

Nach jedem Produktwechsel<br />

werden <strong>die</strong> Formatteile demontiert, nass<br />

gereinigt und desinfiziert. Auch der Rotor<br />

wird mitsamt den Stempelwerkzeugen zum<br />

Reinigen und Rüsten entnommen. Durch<br />

den Einsatz von Wechselrotoren kann Takeda<br />

<strong>die</strong> Stillstandszeiten der Pressen erheblich<br />

senken. Im Produktionsalltag haben sich<br />

auch <strong>die</strong> Transportwagen von Kilian<br />

bewährt, in denen <strong>die</strong> Formatteile gelagert<br />

werden. Auf einer ausziehbaren Ablage lässt<br />

sich zum Beispiel der Füllschuh bequem<br />

montieren, bevor er eingebaut wird. Bei<br />

kleinen bis mittleren Batchgrößen durchlaufen<br />

<strong>die</strong> Maschinen mehrere Produktwechsel<br />

pro Woche. Da müssen <strong>die</strong> Abläufe sitzen.<br />

Einzelstempelpresse <strong>für</strong> F&E-Einsatz<br />

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

haben <strong>für</strong> Takeda seit jeher einen hohen<br />

Stellenwert. In der galenischen Abteilung<br />

der Betriebsstätte Oranienburg werden<br />

Herstellungsverfahren getestet sowie Klinikchargen<br />

und Muster produziert. Die Einzelstempelpresse<br />

Styl’One Evolution von<br />

Romaco Kilian, <strong>die</strong> Ende 2018 dort installiert<br />

wurde, soll vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktentwicklung<br />

eingesetzt werden. Der Labor -<br />

presse sind <strong>die</strong> Presskraftprofile aller<br />

handels üblichen Rundläuferpressen hinterlegt,<br />

sodass Takeda mit der Technologie jederzeit<br />

den Betrieb seiner Großproduktionsanlagen<br />

simulieren kann. Pressdrücke von<br />

bis zu 80 kN und eine maximale Ausbringung<br />

von bis zu 1750 Tabletten pro Stunde<br />

erlauben eine realitätsnahe Verpressung des<br />

Pulvers. Für <strong>die</strong> Untersuchungen im kleinen<br />

Maßstab kann das vorhandene Tablettierwerkzeug<br />

verwendet werden. „Der größte<br />

Vorteil ist, dass man <strong>für</strong> <strong>die</strong> Versuche mit<br />

der Styl’One nur sehr wenig Testmaterial<br />

benötigt, um aussagekräftige Ergebnisse zu<br />

erzielen“, unterstreicht Kuhlmann. „Pharmazeutische<br />

Spezialwirkstoffe sind häufig<br />

wertvoller als Gold.“ Der sparsame Umgang<br />

mit den hochpreisigen Formulierungen hat<br />

daher oberste Priorität. Takeda forscht seit<br />

vielen Jahren intensiv an Therapieformen<br />

gegen schwere, chronische Erkrankungen<br />

und seltene Krebsarten. Dabei liegt der<br />

Schwerpunkt auf der Entwicklung von<br />

oralen Darreichungsformen. Tabletten verbessern<br />

<strong>die</strong> Lebensqualität der Patienten, da<br />

sich ihre Einnahme leichter in den Alltag<br />

integrieren lässt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Romaco Kilian<br />

AUTOR:<br />

TORSTEN EVERTZ<br />

Gebietsverkaufsleiter,<br />

Romaco Kilian<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 29


<strong>phpro</strong> FOKUS CONTAINMENT<br />

Bilder: Chargepoint Technology<br />

Die Doppelklappenventile werden als gemeinsame Schnittstelle zwischen dem mobilen Behälter und der Verarbeitungstechnologie<br />

eingesetzt<br />

Doppelklappenventile und deren Überwachung schützen Mitarbeiter und Umwelt<br />

Containment-Strategien<br />

<strong>für</strong> lose Pulver<br />

Wenn hochaktive Verbindungen involviert sind, spielt Containment sowohl in<br />

der Herstellung von Arzneistoffen, als auch der Produktion von festen oralen<br />

Darreichungsformen eine wichtige Rolle. Containmentventile und derren drahtlose<br />

Überwachung können Mitarbeiter schützen und <strong>die</strong> Produktionseffizienz steigern.<br />

Hormontherapien und steigende Krebserkrankungsraten<br />

bedeuten, dass ein steigender<br />

Bedarf an zielgerichteteren Medikamenten<br />

besteht, wodurch Hersteller immer<br />

mehr hochaktive pharmazeutische Wirkstoffe<br />

(HPAPI) entwickeln und verwenden. Bei<br />

HPAPI handelt es sich um stark zytotoxische<br />

Substanzen, <strong>die</strong> spezielle Handling- und<br />

Containmentstrategien erfordern, um <strong>die</strong> Sicherheit<br />

des Be<strong>die</strong>npersonals zu gewährleisten<br />

und das Produkt selbst zu schützen. Ein<br />

Arzneistoff wird als hochaktiv klassifiziert,<br />

wenn er einen Arbeitsplatzgrenzwert (OEL)<br />

von ≤10 μg/m 3 Luft erfordert. Entsprechend<br />

dem Anstieg der Arzneimittelherstellung,<br />

bei der HPAPI verwendet werden, schätzt<br />

man, dass auch der Markt <strong>für</strong> Containmentlösungen<br />

bis 2020 rasch wachsen wird.<br />

Die Produktion von Pharmazeutika in fester<br />

Darreichungsform ist ein komplexes, mehrstufiges<br />

Verfahren. Materialien müssen von<br />

einem Verfahren zum anderen übertragen<br />

werden, beispielsweise vom Verwiegen zur<br />

Granulation, zum Mischen und schließlich<br />

zum Pressen und Coaten. Die wesentliche<br />

Schwierigkeit ist dabei, dass das Material<br />

aus einem geschlossenen System entnommen<br />

und anschließend in ein separates geschlossenes<br />

System übertragen werden<br />

muss, das nicht zwingend kompatibel ist.<br />

Die Herausforderung ist: Wie führt man den<br />

Transfer durch und bewahrt dabei <strong>die</strong> Containmentintegrität?<br />

Gemeinsame Schnittstelle<br />

Um Arzneimittelprodukte und Be<strong>die</strong>nper -<br />

sonen zu schützen, können flexible und<br />

starre Isolatoren und geteilte Doppel -<br />

klappenventile „SBV“ (Split Butterfly Valves)<br />

eingesetzt werden. Die Doppelklappenventile<br />

von Chargepoint werden als gemeinsame<br />

Schnittstelle zwischen dem mobilen Behälter<br />

<strong>–</strong> dem Zuführbeutel, der Zuführflasche<br />

oder dem Zwischenbehälter <strong>–</strong> und der jeweiligen<br />

Prozessanlage eingesetzt. Ventile<br />

30 <strong>phpro</strong> 05-2019


<strong>für</strong> den geschlossenen Transfer ersetzen<br />

zunehmend <strong>die</strong> herkömmlichen offenen<br />

Transfertechniken. Damit werden das Risiko<br />

einer Kreuzkontamination sowie das Auftreten<br />

von Partikeln in der Luft reduziert.<br />

Diese Doppelklappentechnologien bestehen<br />

aus einer Passiveinheit, <strong>die</strong> am mobilen<br />

Behälter montiert ist, und einer Aktiveinheit,<br />

<strong>die</strong> an der Prozessanlge befestigt ist.<br />

Werden <strong>die</strong> Einheiten während des Befüllens<br />

miteinander verbunden, bilden sie ein<br />

Ventil, das einen umschlossenen und effizienten<br />

Pulvertransfer ermöglicht. Außerdem<br />

sind <strong>die</strong> Doppelklappenventile in einer<br />

Vielzahl unterschiedlicher Größen erhältlich,<br />

<strong>die</strong> von der Entwicklung bis zur Bulkproduktion<br />

der Produkte geeignet sind. Sie<br />

erfüllen zudem <strong>die</strong> unterschiedlichen Containmentanforderungen<br />

bis in den Nanogrammbereich.<br />

Auslegung der Smepac-Resultate<br />

Sicherzustellen, dass alle Containmenttechnologien<br />

korrekt funktionieren, ist unabdingbar.<br />

Bevor ein Hersteller ein neues<br />

Gerät, bzw, neue Anlage in sein Verfahren<br />

integrieren kann, sollte es gemäß der Smepac-Richtlinie<br />

der ISPE auf seine Leistung in<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Partikeleindämmung geprüft<br />

werden. Dabei ist zu beachten, dass <strong>die</strong>se<br />

nur eine Hilfestellung gibt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ergebnisse,<br />

<strong>die</strong> das Containmentequipment unter Laborbedingungen<br />

erzielen soll, nicht aber <strong>für</strong><br />

seine Performence in der Produktion. Für<br />

das Ergebnis eines Smepac-Tests gibt es diverse<br />

Einflussfaktoren: Im Smepac-Leitfaden<br />

werden ein Reihe von verschiedenen Partikelgrößen<br />

und Konzentrationen <strong>für</strong> Placebos<br />

in der Vali<strong>die</strong>rungsphase beschrieben. Darunter<br />

beispielsweise Lactose, Paracetamol,<br />

Mannitol und Naproxen.<br />

Der Hersteller der Containmentausrüstung<br />

wird einen unabhängigen Test mit einem<br />

ausgewählten Placebo ausführen, wobei das<br />

gängigste hierunter mikronisierte Laktose<br />

ist. Allerdings werden auch Alternativen wie<br />

Paracetamol verwendet, <strong>die</strong> möglicherweise<br />

eine höhere Verteilung der Partikelgröße<br />

aufweisen.<br />

Der Endnutzer muss sicherstellen, dass das<br />

im Rahmen des Labortests verwendete Placebo<br />

mit dem Arzneistoff vergleichbar ist,<br />

der innerhalb der Produktionsumgebung<br />

verarbeitet werden soll. Ist <strong>die</strong>s nicht der<br />

Fall, muss <strong>die</strong>s bei der Auslegung der Resultate<br />

beachtet werden. Außerdem <strong>–</strong> und <strong>die</strong>s<br />

ist besonders wichtig <strong>–</strong> muss beim Vergleich<br />

mehrerer Containmentlösungen derselben<br />

Technologie eben <strong>die</strong>ser Faktor im Vergleich<br />

der abschließenden Resultate berücksichtigt<br />

werden.<br />

Es besteht hierbei auch <strong>die</strong> Möglichkeit, dass<br />

Testausrüstungen mit denselben Spezifikationen<br />

aufgrund der erheblichen Unterschiede<br />

bei den Verfahren zur Probennahme im selben<br />

Test unterschiedliche Resultate aufweisen.<br />

Ebenso führen unterschiedliche Probennahmegeräte<br />

unter denselben Testbedingungen,<br />

auch wenn hierbei dasselbe Placebo<br />

verwendet wird, zu deutlichen Abweichungen<br />

im Probenresultat. Für <strong>die</strong> Auswertung<br />

der Resultate ist es <strong>für</strong> Hersteller wichtig, zu<br />

verstehen, wie jede Probe getestet wurde<br />

und wie <strong>die</strong> <strong>für</strong> das Produkt veröffentlichten<br />

Leistungsresultate erlangt wurden.<br />

In der Smepac-Richtlinie heißt es zum Beispiel,<br />

dass „das Volumen <strong>die</strong> exponierte<br />

Dichtung und <strong>die</strong> produktberührte Oberfläche<br />

vollständig bedecken sollen“. Hierdurch<br />

wird es bei Testkomponenten mit wechselnden<br />

Volumina höchstwahrscheinlich zu abweichenden<br />

bzw. nicht konsistenten Ergebnissen<br />

kommen.<br />

Drahtlose Überwachung<br />

Eine effektive Wartung und Überwachung<br />

der operativen Leistung sind ebenfalls wichtige<br />

Teile einer Containmentstrategie. Mit<br />

smarte Monitoring-Lösung Verifi kommt eine<br />

automatische und verlässliche Methode<br />

hinzu, den Zustand der Doppelklappen zu<br />

überwachen und dadurch frühzeitig potenzielle<br />

Risiken <strong>für</strong> Produkt und Nutzer zu<br />

identifizieren. Verifi ist direkt mit dem Aktivpart<br />

des Chargepoint-Ventils verbunden,<br />

zeichnet Nutzungsdaten auf und gibt direkt<br />

Meldungen, sowie Alarme an den Benutzer.<br />

Das LED-Display informiert über Zustand<br />

und Nutzung, wodurch Qualitätskontrolle<br />

und Nutzer beruhigt das Equipment verwenden<br />

können. Die Wartungsanzeige ermöglicht<br />

es Serviceteams, rechtzeitig Wartungen<br />

zu planen. Auf Wunsch können <strong>die</strong>se<br />

Daten per Wi-Fi auch cloud-basiert gespeichert<br />

werden, wo QA, Produktion und Wartungsteams<br />

<strong>die</strong>se weiterführend auswerten<br />

und nutzen können.<br />

Mit der smarten Monitoring-Lösung Verifi<br />

lässt sich der Zustand der Doppelklappen<br />

automatisch überwachen<br />

Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />

Bei der Produktion von Pharmazeutika in<br />

fester Darreichungsform mit HPAPI muss<br />

unbedingt <strong>die</strong> Sicherheit der Be<strong>die</strong>nperson<br />

gewährleistet sein. Gleichzeitig muss sichergestellt<br />

werden, dass der Umfang der Umweltkontamination<br />

minimal ist. Es ist<br />

schwierig, <strong>die</strong> Risiken in Verbindung mit<br />

menschlicher Intervention auszuschalten<br />

und <strong>die</strong> zu erzielenden Containmentanforderungen<br />

zu erfüllen und dabei nicht <strong>die</strong><br />

Produktivität und Betriebsabläufe zu beeinträchtigen.<br />

Vali<strong>die</strong>rungstests müssen den<br />

Eingriff durch das Be<strong>die</strong>npersonal widerspiegeln,<br />

um sicherzustellen, dass <strong>die</strong> Containmentvorrichtung<br />

entsprechend geprüft<br />

wird. Einige davon sind jedoch von der korrekten<br />

Anwendung des Be<strong>die</strong>npersonals abhängig,<br />

wodurch es wiederum zu Abweichungen<br />

bei der Partikelmessung kommen<br />

kann.<br />

Auch <strong>die</strong> Dekontamination und Reinigung<br />

der Verfahrensausrüstung vom Mahlen bis<br />

hin zum Pressen müssen in einem umschlossenen<br />

Umfeld erfolgen. Waschvorrichtungen<br />

können in das geteilte Doppelklappenventil<br />

integriert werden, um sicherzustellen,<br />

dass das Containment während<br />

<strong>die</strong>ser Waschphase erhalten bleibt.<br />

Single-Use-Lösungen können hier zu einer<br />

erheblichen Reduzierung des Aufwands bei<br />

Reinigung und Reinigungsval<strong>die</strong>rung führen.<br />

Es gilt jedoch anzumerken, dass <strong>die</strong><br />

Grenzwerte sich, aufgrund der geänderten<br />

Technologie nicht ändern. Es bleibt elementar,<br />

Containmenttest mit den selben Grenzwerten<br />

und Methoden durchzuführen, um<br />

Nutzer und Produkt ausreichend zu Schützen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Chargepoint<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL AVRAAM<br />

Global Product Manager,<br />

Chargepoint Technology<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 31


<strong>phpro</strong> FOKUS CONTAINMENT<br />

Bilder: Bosch Packaging Technology<br />

Moderne, hocheffiziente Anlagen mit automatisierter Reinigung<br />

und Doppelklappen bilden <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> sichere<br />

und gleichzeitig wirtschaft liche Containment-Systeme<br />

Modernes Containment garantiert Sicherheit <strong>für</strong> Mensch und Maschine<br />

Den Mitarbeiter im Fokus<br />

Beim Containment steht <strong>die</strong> Sicherheit des Maschinenbe<strong>die</strong>ners im Fokus. Um<br />

Containment-Anforderungen in der Verarbeitung fester oraler Darreichungsformen<br />

sicher und effizient umzusetzen, braucht es vor allem moderne, hocheffiziente<br />

Anlagen mit automatisierter Reinigung. Sie bilden in Kombination mit bewährten<br />

Prozessen und jahrelanger Expertise <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> ein erfolgreiches Containment.<br />

Besonders <strong>die</strong> Entwicklung neuer Medikamente<br />

<strong>für</strong> Onkologie und Hormontherapie<br />

steigert den Bedarf an Containment-Lösungen.<br />

Bei der Verarbeitung <strong>die</strong>ser hochpotenten<br />

Substanzen steht der Schutz des Maschinenbe<strong>die</strong>ners<br />

im Vordergrund. Gleichzeitig<br />

ist <strong>die</strong> Qualität des Endproduktes elementar<br />

<strong>–</strong> schließlich hängt <strong>die</strong> Gesundheit der Patienten<br />

davon ab. Doch wie viel Containment<br />

ist wirklich erforderlich? Und wie<br />

lässt es sich in der kostenintensiven Pharmabranche<br />

wirtschaftlich und vor allem flexibel<br />

umsetzen?<br />

Auf den Grenzwert kommt es an<br />

Auf der Wirkstoffseite lässt sich, ausgehend<br />

vom NOEL (No Observed Effect Level) und<br />

den erforderlichen Sicherheitsfaktoren, der<br />

Arbeitsplatzgrenzwert (OEL, Occupational<br />

Exposure Limit) in Mikrogramm pro Kubikmeter<br />

bestimmen. Der OEL ist <strong>die</strong> zeitlich<br />

gewichtete durchschnittliche Konzentration<br />

eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, bei<br />

der keine akute oder chronische Schädigung<br />

der Gesundheit der Beschäftigten zu erwarten<br />

ist. Bei der Festlegung wird von einer<br />

achtstündigen Exposition an fünf Tagen in<br />

der Woche während der Lebensarbeitszeit<br />

ausgegangen. Neben dem Arbeitsplatzgrenzwert<br />

hat sich zur Beschreibung der Toxizität<br />

aktiver Substanzen eine Einteilung in Bänder<br />

(OEB, Operational Exposure Band) mit aufsteigender<br />

Aktivität bewährt.<br />

Ein risikobasierter Projektansatz<br />

Sind der Wirkstoff und der OEL bekannt,<br />

sollten zwei weitere Faktoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Risikoanalyse<br />

berücksichtigt werden: der Verdünnungsgrad<br />

des Wirkstoffs und folglich <strong>die</strong><br />

potenziell freigesetzte Wirkstoffkonzentration<br />

sowie <strong>die</strong> prinzipielle Neigung des Produkts,<br />

in <strong>die</strong> Luft zu gelangen, beispielsweise<br />

von trockenem Staub gegenüber nassem<br />

Granulat.<br />

Neben der Charakterisierung des Wirkstoffs<br />

und seiner Eigenschaften ist es wichtig, das<br />

Leckagepotenzial der Produktionsanlage zu<br />

beschreiben. Hierzu wird <strong>für</strong> alle relevanten<br />

Komponenten der STTWA-Wert (Short Term<br />

Time Weighted Average) verwendet. Dieser<br />

kurzzeitgewichtete Mittelwert wird über<br />

15 Minuten im Arbeitszyklus pro Equipment-Teil<br />

gemessen und gibt an, wieviel<br />

Produkt in μg/m 3 als Leckage an <strong>die</strong> Umgebung<br />

abgegeben werden kann. Dabei wird<br />

davon ausgegangen, dass ein Be<strong>die</strong>ner nur<br />

über <strong>die</strong> Atmung Wirkstoff aufnimmt und<br />

er pro Schicht 10 m 3 Raumluft einatmet.<br />

Bei der Risikoanalyse wird <strong>für</strong> jeden Prozessschritt,<br />

den der Be<strong>die</strong>ner während seiner<br />

achtstündigen Arbeitszeit durchführt,<br />

<strong>die</strong> mögliche Exposition abgeschätzt und<br />

zum ROI-Gesamtwert (Real Operator Intake)<br />

summiert. Gleichzeitig ist über <strong>die</strong> Auswahl<br />

geeigneter Komponenten sicherzustellen,<br />

dass <strong>die</strong> Abschätzung der vom Be<strong>die</strong>ner<br />

32 <strong>phpro</strong> 05-2019


Die Installation beim Tierarzneimittelhersteller Vétoquinol besteht aus einem High-Shear-<br />

Mischer mit Gentlewing, einer Wirbelschichtanlage sowie einem Kreislauf-Reinigungssystem<br />

in einem auf Doppelklappen basierenden Containment-System<br />

Die Form des Gentlewings und das geringe Spaltmaß zum<br />

Produktbehälter minimieren Rückstände ohne manuelles<br />

Eingreifen<br />

aufgenommenen Menge an Wirkstoff unterhalb<br />

des Grenzwertes liegt (Acceptional Daily<br />

Exposure, gemessen in μg/Tag).<br />

Knackpunkte im Herstellungsprozess<br />

Die meisten Anlagen operieren heutzutage<br />

mit einem geschlossenen Produktfluss. Geeignete<br />

dynamische und statische Dichtungen<br />

werden kontinuierlich überwacht und sorgen<br />

<strong>für</strong> optimale Sicherheit. Die Herausforderungen<br />

sind daher meist das Befüllen, <strong>die</strong> Probenahme<br />

und das Entleeren, da bei <strong>die</strong>sen<br />

Schritten das Produkt transferiert wird und<br />

auch freigesetzt werden kann. Um auch bei<br />

<strong>die</strong>sen Prozessschritten eine nach außen geschlossene<br />

Prozessführung zu gewährleisten,<br />

sind Doppelklappen <strong>die</strong> bevorzugte Lösung.<br />

Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen<br />

verfügbar und liegen in Ihrem STTWA-Wert<br />

typischerweise deutlich unter 1 μg/m 3 .<br />

Genauso wichtig <strong>–</strong> und häufig unterschätzt<br />

<strong>–</strong> sind Routine-Aufgaben wie Reinigung<br />

und Service. Hier muss verhindert werden,<br />

dass der Be<strong>die</strong>ner eventuellen Produktrückständen<br />

an den Oberflächen der Anlage ausgesetzt<br />

wird. Moderne Anlagen verfügen daher<br />

über eine rezeptgesteuerte Reinigung<br />

mit hohem Automatisierungsgrad und einer<br />

minimierten Anzahl von Teilen, <strong>die</strong> manuell<br />

nachgereinigt werden müssen. Ob <strong>die</strong> Reinigungsdüsen<br />

<strong>für</strong> den Prozess korrekt platziert<br />

sind, kann dabei über einen Riboflavintest<br />

nachgewiesen werden. Vor der manuellen<br />

Nachreinigung müssen sämtliche<br />

Oberflächen, <strong>die</strong> mit dem Produkt in Kontakt<br />

kamen, sicher benetzt werden, um vorhandene<br />

Produktrückstände zu binden.<br />

Hohe Effizienz bei geringem Risiko<br />

Bei der Wahl des geeigneten Equipments<br />

steht neben der Sicherheit vor allem <strong>die</strong> effiziente<br />

und flexible Produktion im Vordergrund.<br />

Wer hier auf bewährte und markterprobte<br />

Technologien setzt, <strong>die</strong> bereits unter<br />

dem Wirtschaftlichkeitsfaktor entwickelt<br />

wurden, ist klar im Vorteil. Beispielsweise<br />

stattet Bosch Packaging Technology seine<br />

High-Shear-Mischer mit dem patentierten<br />

Mischwerkzeug Gentlewing aus. Die spezielle<br />

Form des gerundeten, Z-förmigen Rührers<br />

sorgt <strong>für</strong> eine besonders gründliche Entleerung<br />

des Produktbehälters. Das geringe<br />

Spaltmaß zwischen Behälter und Rührer minimiert<br />

darüber hinaus Produktanhaftungen<br />

an der Behälterwand und sorgt so <strong>für</strong> einen<br />

hohen Ertrag ohne manuelles Eingreifen.<br />

Zusätzliche Sicherheit entsteht durch <strong>die</strong><br />

Überwachung des Produktflusses in der Anlage.<br />

So lässt sich beispielsweise eine drohende<br />

Blockade des Produkttransfers vom<br />

High-Shear-Mischer in <strong>die</strong> Wirbelschicht<br />

vorzeitig erkennen und durch Anpassung<br />

der Transferparameter verhindern. Für den<br />

Tierarzneimittelhersteller Vétoquinol hat<br />

Bosch Packaging Technology beispielsweise<br />

eine Anlage entwickelt, <strong>die</strong> aus einem High-<br />

Shear-Mischer mit Gentlewing, einer Wirbelschichtanlage<br />

sowie einem Kreislauf-<br />

Reinigungssystem besteht. Der gesamte<br />

Produktionsprozess findet in einem auf<br />

Doppelklappen basierenden Containment-<br />

System statt.<br />

Der Weg zum sicheren Containment<br />

Die Stärke eines erfahrenen Herstellers liegt<br />

darin, dass er ein Baukastensystem mit unterschiedlichen<br />

technischen Lösungen anbieten<br />

kann. Je nach Rahmenbedingungen<br />

und Ergebnis der ROI-Abschätzung können<br />

<strong>die</strong> einzelnen Komponenten gemeinsam mit<br />

dem Kunden zu einer Anlage kombiniert<br />

werden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Containment-Anforderungen<br />

mit ausreichender Sicherheit auch unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfüllt.<br />

Die persönliche Schutzausrüstung (PPA) der<br />

Anlagenbe<strong>die</strong>ner sollte nur als allerletztes<br />

Mittel in Betracht gezogen werden.<br />

Zum Abschluss der Containment-Bewertung<br />

kann während der Inbetriebnahme ein<br />

Smepac-Test durchgeführt werden, der den<br />

kompletten Batchverlauf von der Befüllung<br />

der Granulierlinie bis zum Entleeren in einen<br />

IBC bewertet. Der ISPE Good Practice<br />

Guide „Assessing the Particulate Containment<br />

Performance of Pharmaceutical Equipment”<br />

definiert <strong>die</strong> entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

hier<strong>für</strong>. Im Beispiel von<br />

Vétoquinol lieferte der Smepac-Test <strong>die</strong> erwarteten<br />

Ergebnisse: Die Messwerte aller<br />

Equipment-Teile lagen deutlich unter den<br />

geforderten Grenzwerten.<br />

Diese Containment-Systematik lässt sich je<br />

nach Kundenanforderungen um weitere<br />

Komponenten wie Isolatoren, Tablettenpressen,<br />

Kapselfüller oder Trommelcoater<br />

variabel erweitern. Kombiniert mit der entsprechenden<br />

Erfahrung sowie Dokumentations-<br />

und Vali<strong>die</strong>rungsexpertise steht einem<br />

sicheren, flexiblen und effizienten Containment-Projekt<br />

nichts mehr im Weg.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bosch Packaging Technology<br />

AUTOR:<br />

FRITZ-MARTIN<br />

SCHOLZ<br />

Produkt Manager,<br />

Bosch Packaging Technology<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 33


<strong>phpro</strong> FOKUS CONTAINMENT<br />

Bilder: Hecht<br />

Für einen irischen Hersteller von orthopädischen Füllstoffen hat Hecht eine komplette Containment-Linie installiert<br />

Prozess <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von orthopädischen Operationsstoffen<br />

Jeder Schritt ist dicht<br />

Der Produktschutz und besonders der Schutz vor Kreuzkontamination stehen bei<br />

allen innerbetrieblichen Rohstofftransporten an erster Stelle. So dürfen beispiels -<br />

weise Füllstoffe <strong>für</strong> orthopädische Eingriffe wie Hüftoperationen nie verunreinigt<br />

werden. Mit einem durchgängigen Herstellungsprozess lassen sich <strong>die</strong> strengen<br />

Containment-Forderungen allerdings ohne Probleme einhalten.<br />

Gerade im Bereich des innerbetrieblichen<br />

Rohstofftransports kommen stets <strong>die</strong>selben<br />

Fragen auf: Wie können wir unsere Produkte<br />

schonend und sicher in den Prozess einbringen<br />

bzw. austragen? Wie lässt sich ein<br />

reibungsloser Transport zwischen den einzelnen<br />

Verarbeitungsschritten realisieren?<br />

Wie handhabe ich unterschiedliche Gebindetypen<br />

wie Big Bags, Fässer, Container<br />

oder Säcke? Diese Fragen und noch viele<br />

mehr gilt es bei Neuprojekten, aber auch<br />

bei bestehenden Anlagen immer wieder von<br />

Neuem zu definieren. In der pharmazeutischen<br />

und Lifescience-Industrie sind <strong>die</strong><br />

eingesetzten Stoffe außerdem sehr aktiv und<br />

damit sehr gefährlich. Bei vielen <strong>die</strong>ser Stoffe<br />

sind Grenzwerte von OEB 5 (Occupational<br />

Exposure Band) einzuhalten, um das<br />

Personal effektiv vor den Folgeschäden zu<br />

schützen. Das bedeutet, dass eine Umgebungskontamination<br />

von maximal OEL (Occupational<br />

Exposure Level)


Priorität. Aber auch <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

des Förderguts oder dessen Feuchtigkeitsgehalt<br />

spielen beim Handling eine Rolle. Beispielweise<br />

ist bei Stoffen mit niedriger<br />

Zündenergie unbedingt sicherzustellen, dass<br />

sich auf keinen Fall ein zündfähiges Gemisch<br />

bilden kann, somit ist auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der Ex-Zonen zu achten. Gegebenenfalls<br />

muss unter Ausschluss von Sauerstoff<br />

produziert werden. Des Weiteren sollen <strong>die</strong><br />

Handhabung der Maschinen sowie <strong>die</strong> Reinigbarkeit<br />

möglichst mühelos und einfach<br />

sein. Der speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Bedürfnisse entwickelte<br />

Proclean Conveyor erfüllt <strong>die</strong> hohen<br />

cGMP-Anforderungen der pharmazeutischen<br />

Herstellung.<br />

Pneumatische Förderung<br />

Das Prinzip des Proclean Conveyors PCC unterscheidet<br />

sich im ersten Anschein nur unwesentlich<br />

von den herkömmlichen, pneumatischen<br />

Fördergeräten, <strong>die</strong> entweder mittels<br />

Überdruck oder Unterdruck arbeiten.<br />

Um das Vakuum aufrecht zu erhalten, muss<br />

das System geschlossen betrieben werden.<br />

Der Proclean Conveyor PCC arbeitet nach<br />

dem Prinzip der Pfropfenförderung. Durch<br />

<strong>die</strong>se wird weniger Förderluft benötigt. Somit<br />

arbeitet der Proclean Conveyor auch mit<br />

einer im Vergleich relativ kleinen Filterfläche,<br />

<strong>die</strong> speziell da<strong>für</strong> designed wurde.<br />

Durch den Einsatz der Ringfiltertechnologie<br />

stellt der Körper des Filters eine Verlängerung<br />

des Abscheidebehälters dar. Angefangen<br />

vom einfachen Ein- und Ausbau, bis hin<br />

zur Einhaltung eines hygienischen Designs<br />

bietet <strong>die</strong>se Technologie zahlreiche Vorteile.<br />

Darüber hinaus ist das Filtergewebe durchgängig<br />

FDA-konform. Die Langlebigkeit der<br />

Filterkonstruktion und eine Beständigkeit<br />

gegen Filterdurchschläge sind weitere Vorteile.<br />

Beim Fördervorgang wird das Produkt-<br />

Gas-Gemisch durch ein Schlauch- oder<br />

Rohrleitungssystem von der Aufgabestelle<br />

angesaugt und gelangt durch <strong>die</strong> Produkteintrittsklappe<br />

in den Abscheidebehälter des<br />

Conveyors. Mittels Absperrklappe oder<br />

Schleuse kann nun der nachgelagerte Mischer<br />

beschickt werden. Sind alle Stoffe in<br />

ausreichender Menge eingebracht, beginnt<br />

der Mischprozess mit einem Pflugscharmischer<br />

der Firma Lödige.<br />

Gut geplante Abfüllung<br />

Nach dem Mischprozess wird <strong>die</strong> fertige<br />

Charge zur Weiterverarbeitung mithilfe eines<br />

Vakuumförderers zur Abfüllung in Big<br />

Bags verbracht. Die Abfüllung findet in zwei<br />

Stationen statt. Werden Abfüllprozesse geplant,<br />

gibt es neben den eingesetzten Gebinden<br />

und der Füllleistung noch weitere<br />

Der Proclean Conveyor PCC arbeitet nach<br />

dem Prinzip der Pfropfenförderung und<br />

erfüllt <strong>die</strong> cGMP-Anforderungen<br />

Punkte, <strong>die</strong> durchdacht werden müssen. Von<br />

großer Bedeutung ist das verwendete Dosierorgan<br />

in Kombination mit dem Waagentyp,<br />

da <strong>die</strong>se Systeme <strong>die</strong> Abfüllgenauigkeit<br />

beeinflussen. Es geht auch darum, <strong>die</strong> eingesetzten<br />

Stoffe kritisch zu betrachten.<br />

Reicht da<strong>für</strong> eine lokale Absaugung zur<br />

Staubreduzierung, oder müssen <strong>die</strong> Produkte<br />

staubfrei abgefüllt werden unter Einsatz<br />

von Containment-Lösungen?<br />

Des Weiteren müssen bei der Planung <strong>die</strong><br />

Prozessintegration sowie <strong>die</strong> Abfüllleistung<br />

beachtet werden. Einige <strong>die</strong>ser Herausforderungen<br />

können allein mit dem Big-Bag-Befüllkopf<br />

LBK-EC (Easy Connect) erreicht werden.<br />

Er hält sowohl hohe Containment-Level<br />

ein und berücksichtigt gleichzeitig <strong>die</strong> Spezifikationen<br />

und Wünsche des Anwenders.<br />

Die Big Bags mit innenliegenden Linern<br />

werden mit je einem Befüllkopf befüllt. Der<br />

LBK-EC von Hecht ermöglicht ein schnelles,<br />

sicheres und einfaches Befüllen von Gebinden<br />

ohne Hilfs- oder Verbrauchsmaterialien<br />

im Bereich von OEB 5. Anschluss und Entkoppeln<br />

von Gebinden erfolgt logisch in<br />

wenigen Schritten. Maßgeschneidert auf <strong>die</strong><br />

Befüllprozesse und Anforderungen, erlaubt<br />

das System ein schnelles, ergonomisches<br />

und vor allem sicheres Befüllen von Gebinden.<br />

Damit werden Be<strong>die</strong>ner, Umwelt und<br />

Produkt vor Kontamination bzw. Verunreinigung<br />

von außen geschützt.<br />

Der LBK-EC zeichnet sich durch eine hohe<br />

Arbeitssicherheit, ein einfaches Befüllen ohne<br />

den Einsatz von Hilfs- oder Verbrauchsmaterialien<br />

wie O-Ringe oder Ähnlichem<br />

aus und wird unkompliziert durch eine<br />

pneumatische Steuerung mit den drei Funktionen<br />

Andocken, Abdichten und Abdocken<br />

be<strong>die</strong>nt. Gerade durch <strong>die</strong>se logische, unkomplizierte<br />

und ergonomische Be<strong>die</strong>nung<br />

sind Fehler nahezu ausgeschlossen.<br />

Der Big-Bag-Befüllkopf LBK-EC ermöglicht<br />

ein schnelles und sicheres Befüllen von<br />

Gebinden<br />

Funktionsbeschreibung<br />

Um den Big Bag anzuschließen, wird <strong>die</strong>ser<br />

unter dem Befüllkopf positioniert. Der Big<br />

Bag wird durch Fixierung des inneren Liners<br />

durch eine pneumatische Vorrichtung<br />

mit integrierter Blähdichtung an den Befüllkopf<br />

angedockt. Die mechanische Abdichtung<br />

wird mittels der Hebel-Klemmvorrichtung<br />

geöffnet, um <strong>die</strong> Showercap des vorherigen<br />

Liners zu lösen. Durch das Einschieben<br />

und Straffen des Führungsseils, kann<br />

der Liner ideal positioniert werden. Nach<br />

einmaligem Drücken der Kassette kann das<br />

Seil entfernt werden. Anschließend wird mit<br />

der Hebel-Klemmvorrichtung arretiert und<br />

mechanisch abgedichtet.<br />

Mit der pneumatischen und mechanischen<br />

Sicherung des Liners wird ein versehentliches<br />

Herausziehen und somit Bruch des<br />

Containments verhindert. Nach erfolgtem<br />

Andocken ist ein geschütztes und staubfreies<br />

Befüllen des Gebindes möglich und ein<br />

Produktaustritt nachhaltig unterbunden. Das<br />

befüllte Gebinde wird nun verschlossen und<br />

mit dem Hecht-Containment-Werkzeug sicher<br />

vom Befüllkopf getrennt. Aufgrund des<br />

einfachen und sicheren Handlings erlaubt<br />

das LBK-EC ein deutlich schnelleres Anschließen<br />

und Befüllen der Gebinde als bisherige<br />

herkömmliche Systeme.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Hecht<br />

AUTOR:<br />

MATTHIAS HÄNSEL<br />

Leitung Marketing,<br />

Hecht<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 35


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Hochautomatisierter Verpackungsprozess über alle Verpackungsstufen<br />

Serialisierung vom<br />

Blister an<br />

Seit Februar ist <strong>die</strong> Anbringung eines Serialisierungscodes und beispielsweise eines<br />

Siegeletikettes als Erstöffnungsmerkmal auf der Verkaufspackung von verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten Pflicht. Der von Allpack umgesetzte Verpackungsprozess<br />

beginnt bereits bei der Primärverpackung und bietet somit eine durch -<br />

gängige Serialisierung und Aggregation vom Blister an über alle Verpackungsstufen.<br />

Allpack hat <strong>die</strong> Herausforderungen Serialisierung<br />

nicht nur als neue Anforderung,<br />

sondern auch als Chance <strong>für</strong> Wachstum und<br />

Innovation begriffen und ist <strong>die</strong>se Thematik<br />

proaktiv angegangen. Schon früh setzte der<br />

<strong>für</strong> internationale Märkte tätige Verpackungs<strong>die</strong>nstleister<br />

auf <strong>die</strong> Anbringung von<br />

länderspezifischen Verifikations- und<br />

Track-&-Trace-Merkmalen auf Medikamentenpackungen.<br />

Die ersten Verkaufsartikel mit<br />

serialisiertem Kennzeichnungscode wurden<br />

bereits 2014 <strong>für</strong> den asiatischen Markt verpackt.<br />

In den Folgejahren <strong>–</strong> also weit vor der<br />

FMD-Deadline im Februar 2019 <strong>–</strong> wurden<br />

<strong>für</strong> viele weitere Zielmärkte bereits serialisierte<br />

Verkaufseinheiten im Kundenauftrag<br />

verpackt. Für <strong>die</strong> Umsetzung wurde ein<br />

weitreichendes Future-Readiness-Projekt<br />

ausgerollt, um <strong>die</strong> Verpackungsprozesse<br />

über alle Ebenen hinweg fit und compliant<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft zu gestalten. Dazu wurden<br />

in den letzten beiden Jahren folgende Modernisierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt:<br />

• Software-Update der bereits existierenden<br />

Serialisierungslinien und Zukauf von weiterem<br />

Serialisierungsequipment<br />

• Einführung eines skalierbaren Manufacturing-Execution-Systems<br />

gemäß ISA-<br />

95-Norm <strong>für</strong> flexibles Upstreaming von<br />

Serialisierungsdaten zum Kunden (zwischen<br />

Level 3 und 4/5) und Downstreaming<br />

zum Linienmanagement (Level 2)<br />

der Verpackungslinien <strong>für</strong> <strong>die</strong> kaskadische<br />

Ansteuerung einzelner Hardwarekomponenten<br />

und Vorrichtungen (Scanner, Drucker/Level<br />

0 und 1)<br />

• Implementierung von Verpackungsprozessen<br />

<strong>für</strong> Länderdestinationen, <strong>die</strong> Aggregation<br />

von serialisierten Verkaufsverpackungen<br />

regulatorisch vorschreiben, sowie <strong>für</strong><br />

Kunden, <strong>die</strong> Track-&-Trace-Aggregationsmerkmale<br />

<strong>für</strong> bestimmte Verkaufsverpackungen<br />

als freiwilliges Geschäftsmodell<br />

verlangen<br />

• Die Umsetzung der speziellen russischen<br />

Anforderungen mit der Integration eines<br />

Crypto-Codes in <strong>die</strong> serialisierten und aggregierten<br />

Datamatrixko<strong>die</strong>rungen der Verkaufs-<br />

und Versandeinheiten<br />

Bilder: Allpack Group<br />

Hochautomatisierter Verpackungsprozess mit einer durchgängigen Serialisierung und Aggregation bei<br />

der Primärverpackung<br />

Ausweitung der Serialisierung<br />

Zukünftig wird <strong>die</strong> Agilität eine Schlüssel -<br />

eigenschaft von kleinen und mittelständischen<br />

Verpackungs<strong>die</strong>nstleistern (CPO =<br />

Contract Packaging Organisation) sein. Es ist<br />

zu vermuten, dass nach den verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten <strong>die</strong> Serialisierung<br />

auch auf andere Produkte des Pharmasektors<br />

sowie des Medizinproduktesektors ausgeweitet<br />

wird und <strong>die</strong> Aggregation sich langfristig<br />

zum Branchenstandard etablieren<br />

wird. Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht<br />

dann bei allen Beteiligten in der<br />

Supply Chain eine datentechnische Vernet-<br />

36 <strong>phpro</strong> 05-2019


Sekundärverpackung: Ergänzend zu den regulatorisch geforderten Siegeletiketten wird zusätzlich eine serialisierte<br />

Ko<strong>die</strong>rung mit UV-Tinte auf Blistern und Faltschachteln angebracht, um einen versteckten Originalitätsnachweis zu<br />

ermöglichen.<br />

zung, <strong>die</strong> eine größtmögliche Track-&-<br />

Trace-Transparenz der Güter bewirken kann.<br />

Ein polarisierendes Thema wird dabei <strong>die</strong><br />

Serialisierung und Aggregation beginnend<br />

auf der Ebene der Primärverpackung werden.<br />

Hier werden <strong>die</strong> Meinungen stark auseinandergehen,<br />

ob der Nutzen <strong>die</strong> Kosten<br />

überwiegen kann. Es gibt jedoch Anwendungsbereiche,<br />

in denen der mögliche Nutzen<br />

deutlich auf der Hand liegt:<br />

• lückenlose Identifikation der Lieferkette<br />

• Direktversand von Arzneimitteln<br />

• Identifikation des Verkaufs-/Abgabeortes,<br />

um Medikamentenmissbrauch zu minimieren<br />

• Massen-De-Kommissionierung und spätere<br />

Zuordnung der Medikamentenabgabe<br />

mittels serialisierter Primärverpackung<br />

• Marketingstu<strong>die</strong>n oder auch großvolumige<br />

klassische klinische Stu<strong>die</strong>n<br />

• Vorbereitung zur RFID-Tag/Kennzeichnung<br />

z. B. <strong>für</strong> Temperatursensorik<br />

Serialisierung der Primärverpackung<br />

Im Rahmen eines Kundenprojekts wurde<br />

bei Allpack <strong>die</strong> Serialisierung der Primärverpackung<br />

angegangen. Gewünscht wurde ein<br />

hochautomatisierter Verpackungsprozess mit<br />

einer durchgängigen Serialisierung und Aggregation<br />

über alle Verpackungsstufen, beginnend<br />

bei der Primär- über <strong>die</strong> Sekundärbis<br />

hin zur Tertiärverpackung und der Palette.<br />

Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Projekt war <strong>die</strong> Anschaffung<br />

einer neuen integrierten Linie mit den<br />

konventionellen Verpackungsstationen <strong>für</strong><br />

Blister, Faltschachteln, Beipackzettel und<br />

Booklets sowie Displays <strong>für</strong> Faltschachteln.<br />

Für das weltweit einzuführende Neuprodukt<br />

sollten alle weltweit regulatorisch geforderten<br />

statischen und variablen Ko<strong>die</strong>rungstechniken<br />

auf den Verpackungsmaterialien<br />

andruckbar sein. Die datentechnische Komplexität<br />

im Vergleich zu einem nicht serialisierten<br />

Prozess liegt hier in der Anbringung<br />

von serialisierten/individualisierten Daten<br />

auf vier Aggregationsstufen.<br />

Digitales Linienmanagement<br />

Bei der Aggregation werden neben den Verkaufseinheiten<br />

<strong>–</strong> das sind Faltschachteln<br />

oder Displaykartons <strong>–</strong> auch <strong>die</strong> Versandverpackungen<br />

mit einem eindeutigen Code<br />

versehen. Durch <strong>die</strong> Weitergabe der individuellen<br />

Erkennungsmerkmale an das Line-<br />

Management-System werden <strong>die</strong> Einzelverpackungen<br />

zu größeren Einheiten zusammengefasst.<br />

So ist später durch <strong>die</strong> Aggregation<br />

der Serialisierungsinformationen in der<br />

Datenbank nachvollziehbar, welche Einzelverpackung<br />

sich in welchem Displaykarton,<br />

in welchem Versandkarton und auf welcher<br />

Palette befindet.<br />

Durch <strong>die</strong>se Einordnung der Verkaufseinheit<br />

in eine mehrere Verpackungsstufen umfassende<br />

Packhierarchie sind <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

an <strong>die</strong> Speicherung großer Datenmengen<br />

und der Datenintegrität besonders<br />

hoch. Da auf der integrierten Linie mit der<br />

Aggregation bereits auf Blisterebene begonnen<br />

wird, ist das Datenvolumen um ein<br />

Vielfaches größer als bei der Standardserialisierung<br />

von Faltschachteln. Durch <strong>die</strong> Integration<br />

der Serialisierungsfunktionalität in<br />

der Blistermaschine werden zudem hohe<br />

Anforderungen der Echtzeitübertragung an<br />

Drucker, Kamerasystem und Maschinen-SPS,<br />

<strong>die</strong> gezielte Verschleppung der serialisierten<br />

Daten und deren GMP-gerechte Kommunikationsprotokolle<br />

gestellt.<br />

Ergänzende Features<br />

Ergänzend zu den regulatorisch geforderten<br />

Siegeletiketten wird auf der Allpack-Linie<br />

zusätzlich eine serialisierte Ko<strong>die</strong>rung mit<br />

UV-Tinte auf den Blistern und Faltschachteln<br />

angebracht, um einen versteckten Originalitätsnachweis<br />

zu ermöglichen. Um in<br />

dem hochautomatisierten Inline-Verpackungsprozess<br />

auch kleine Chargen kosteneffizient<br />

und flexibel verpacken zu können,<br />

wurde auch der Offline-Prozess berücksichtigt.<br />

D. h, in einem separaten Prozess können<br />

Wochen vorher serialisierte Blister in<br />

den späteren aggregierten Sekundärverpackungsprozess<br />

mit einbezogen werden.<br />

Um Stillstandzeiten zu vermeiden, wurde<br />

das Anlegen neuer technischer Konfigurationen<br />

wie Artikel mit physikalischen Informationen<br />

zur Ko<strong>die</strong>rungsanordnung, den<br />

Schachtelgrößen und/oder Packschemata<br />

der Abteilung Auftragsvorbereitung zugeordnet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Allpack Group<br />

AUTOR:<br />

BORIS BRUNOW<br />

Business Development,<br />

Allpack Group<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 37


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Bilder: Mundschenk<br />

Stickpack-Service <strong>für</strong> Physiotop: Zwei verschiedene Sachets von Dermapharm wurden auf einem sechsseitigen Folder platziert<br />

Fester Bestandteil im Marketingmix von Dermapharm<br />

Rundumservice<br />

<strong>für</strong> Warenproben<br />

Von der Shoppingtour nach Hause kommen, erst einmal <strong>die</strong> „Beute“ auf dem Wohnzimmerteppich<br />

ausbreiten <strong>–</strong> herrlich! Was dabei fast immer mit aus der Einkaufstüte<br />

fällt, sind Warenproben. In verschiedenen Farben und Formen regen sie den Verbraucher<br />

zum Testen, Schmecken, Fühlen oder Riechen an. Dieses sinnliche Erlebnis<br />

bleibt der Zielgruppe oft viel besser im Gedächtnis als andere Werbung. Auch <strong>die</strong><br />

Unternehmensgruppe Dermapharm AG nutzt <strong>die</strong>sen Effekt erfolgreich.<br />

Das 1991 gegründete Pharmaunternehmen<br />

mit Sitz in Grünwald bei München<br />

bietet ein breites Spektrum von Arzneimitteln<br />

sowie Gesundheitsprodukten an und<br />

hat sich besonders auf dermatologische und<br />

allergologische Präparate spezialisiert. Insgesamt<br />

rund 900 Arzneimittelzulassungen<br />

kann das Unternehmen verzeichnen. Das<br />

Produktportfolio umfasst neben Arzneimitteln<br />

auch Nahrungsergänzungsmittel und<br />

ergänzende bilanzierte Diäten. Das Pharmaunternehmen<br />

setzt neben klassischen<br />

Marketingmaßnahmen bereits seit vielen<br />

Jahren auf Warenproben. Christian Wieser,<br />

Produktmanager OTC <strong>–</strong> kurz <strong>für</strong>: over-thecounter<br />

<strong>–</strong> begleitet Produkte von der Entwicklung<br />

bis zur Auslieferung. Der Experte<br />

sagt, es gäbe auf dem Gesundheitsmarkt ein<br />

regelrechtes Überangebot. Hinzu käme <strong>die</strong><br />

Verunsicherung der Verbraucher durch diverse<br />

Pharmaskandale. „Warenproben in<br />

Form von Sachets, Beuteln oder Blisterpacks<br />

sind hier der optimale Weg, um das Vertrauen<br />

der Kunden <strong>für</strong> unsere hochwertigen<br />

Produkte zu gewinnen“, so Wieser.<br />

Partner gesucht und gefunden<br />

Warenproben als Marketingmaßnahme einzusetzen,<br />

ergab sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dermapharm-<br />

Gruppe mit dem Erweitern der Produktpalette<br />

um Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika,<br />

Medizinprodukte und Diätmittel.<br />

Denn im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen<br />

Arzneien ist es bei <strong>die</strong>sen Produkten<br />

erlaubt, Proben zu verteilen. Auf der<br />

Suche nach einem passenden Dienstleister<br />

stieß man auf <strong>die</strong> Mundschenk Druck +<br />

Me<strong>die</strong>n mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg.<br />

Das Unternehmen ist einer der führenden<br />

deutschen Spezialisten <strong>für</strong> das maschinelle<br />

Aufspenden von Stickpacks, Siegelrandbeuteln,<br />

Sachets. Dabei werden fertige<br />

und befüllte Stickpacks von Kunden verschiedener<br />

Branchen zugesendet und dank<br />

modernster Technologie punktgenau auf di-<br />

38 <strong>phpro</strong> 05-2019


Ein weiteres Projekt von Mundschenk <strong>für</strong> Dermapharm: Nahrungsergänzungsmittel<br />

Urocys Mannose+<br />

Die Maschinen <strong>für</strong> das Aufspenden der<br />

Stickpacks sind dank der doppelstromigen<br />

Arbeitsweise sehr leistungsstark<br />

verse Werbeträger aufgespendet <strong>–</strong> täglich bis<br />

zu 60 000 Stickpacks. Zusätzlich gestaltet,<br />

personalisiert und druckt Mundschenk zugehörige<br />

Werbeme<strong>die</strong>n in der hauseigenen<br />

Druckerei. Der anschließende Versand komplettiert<br />

das Angebot. Dank <strong>die</strong>sen überzeugenden<br />

Leistungen beim Konfektionieren<br />

von Warenproben wurde der Betrieb schnell<br />

dauerhafter Partner der Dermapharm-Unternehmensgruppe.<br />

Auch bei der Einführung<br />

einer neuen Hautpflege im Oktober 2018.<br />

Hautpflegemittel hautnah erleben<br />

„Physiotop-Basis- und -Akut-Cremes und<br />

-Lotions stärken <strong>die</strong> natürliche Haut-Lipid-<br />

Barriere und sorgen <strong>für</strong> schnelle und nachhaltige<br />

Effekte bei trockener, beanspruchter<br />

und zu Neurodermitis neigender Haut“ <strong>–</strong><br />

würden Sie sich als Verbraucher ausschließlich<br />

durch <strong>die</strong>sen Satz zum Kauf animiert<br />

fühlen? „Eher nicht“, fand Christian Wieser,<br />

„potenzielle Kunden sollten ein neues Hautpflegeprodukt<br />

unbedingt testen können.“<br />

Deshalb zögerte er nicht, den Stickpack-Service<br />

von Mundschenk in <strong>die</strong> Vermarktungsstrategie<br />

einzubeziehen. Sein Plan: eine<br />

sechsseitige Klappkarte mit zwei Physiotop-<br />

Sachets in 500 000-facher Ausführung. „Üblicherweise<br />

kennt man Warenproben auf<br />

einfachen Postkarten oder Klappkarten“, erinnert<br />

sich Jan P. Pajak, zuständiger Ansprechpartner<br />

und Produktioner bei Mundschenk.<br />

„Zwei unterschiedliche Sachets hingegen<br />

auf einem sechsseitigen Folder zu<br />

platzieren, war eine ganz neue Herausforderung.<br />

In doppelter Hinsicht: zum Einen das<br />

einheitliche Aufspenden auf einem mehrseitigen<br />

Träger mit Wickelfalz, und zum Anderen<br />

<strong>die</strong> richtige Platzierung der beiden Sachets,<br />

sodass beim Zusammenklappen des<br />

Folders keine Schäden an den Warenproben<br />

entstehen.“ Um <strong>die</strong> Warenproben ansprechend<br />

im Kassenbereich der Apotheken zu<br />

präsentieren, war zudem eine Faltschachtel<br />

mit im Deckel integriertem Display nötig.<br />

SERVICE:<br />

WARENPROBE<br />

• Ideenfindung z. B. <strong>für</strong> Mailings<br />

• Gestaltung von Karten und<br />

Foldern (von 2-seitiger Karte<br />

bis 12-seitigem Folder)<br />

• Druck von Karten, Foldern<br />

und Thekendisplays<br />

• Aufspenden von Warenproben<br />

auf Karten und Folder (bis zu<br />

60 000 am Tag)<br />

• Warenproben aller Gewichte<br />

und Formate möglich<br />

• Personalisierter Versand an<br />

Endkunden ohne Einschränkung<br />

der Auflagenhöhe<br />

• Verpackung nach Chargenreihen,<br />

Etikettierungen<br />

• Umfangreiche Dokumentationen<br />

und Endkontrollen entsprechend<br />

Branchenvorgaben<br />

Rundumpaket <strong>für</strong> Sachets<br />

„Zugegeben, es war eine ganze Reihe von<br />

außergewöhnlichen Anforderungen, mit denen<br />

wir an Jan Pajak herangetreten waren“,<br />

so Produktmanager Wieser. „Umso erstaunter<br />

war ich, mit wie viel Liebe zum Detail<br />

das Mundschenk-Team aktiv an einer passenden<br />

Lösung gearbeitet hat. Wir als Kunde<br />

waren ständig im Prozess involviert und<br />

standen im laufenden Austausch <strong>–</strong> von der<br />

Ideenfindung über <strong>die</strong> fertigen Muster und<br />

<strong>die</strong> Produktion bis hin zum Versand an <strong>die</strong><br />

Zielgruppe.“ Und genau das ist es auch, was<br />

Wieser in seiner Rolle als Produktmanager<br />

braucht: „Ich muss immer wissen, auf welchem<br />

Stand im Wertschöpfungsprozess wir<br />

uns befinden und dass <strong>die</strong> Qualität stimmt.“<br />

Kundenanforderungen und Machbarkeit zu<br />

kombinieren, ist <strong>für</strong> einen Dienstleister immer<br />

eine Herausforderung. Doch nach Ansicht<br />

Wiesers habe man immer einen sehr<br />

guten Kompromiss gefunden. „Es macht<br />

sich bemerkbar, dass das Stickpack-Team bei<br />

Mundschenk ein offenes Auge <strong>für</strong> mögliche<br />

Verbesserungen hat und Wert auf eine umfassende,<br />

offene und vertrauensvolle Beratung<br />

legt.“ Insgesamt zwölf Wochen dauerte<br />

der Auftrag, der mit der Auslieferung Anfang<br />

2019 endete. „Hätten wir <strong>die</strong> insgesamt eine<br />

Million Sachets händisch mit einer solchen<br />

Präzision auf <strong>die</strong> Kärtchen auftragen<br />

müssen, wären wir bei Weitem nicht so<br />

schnell fertig gewesen. Für mich im Nachgang<br />

das überzeugendste Argument: <strong>die</strong><br />

Zeitersparnis, <strong>die</strong> nicht zulasten der Qualität<br />

geht. Von dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

mal ganz zu schweigen, ist es das<br />

Rundumpaket, das stimmt und der Dermapharm-Unternehmensgruppe<br />

den Marketing-Alltag<br />

erleichtert“, resümiert der Produktmanager<br />

OTC.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Mundschenk<br />

AUTOR:<br />

CHRISTIAN RADLBECK<br />

Geschäftsführer,<br />

Mundschenk Druck+Me<strong>die</strong>n<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 39


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Multiachs-Servosystem macht Transportsystem besonders schnell<br />

Qualitätskontrolle in<br />

Mikrosekunden<br />

SVM Automatik A/S, mit Sitz im dänischen Silkeborg, setzt bei der Ausstattung von<br />

Nestor, einer Transportmaschine <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong>, auf das Hochleistungs-<br />

Multiachs-Servosystem AX8000 von Beckhoff. Die Maschine benötigt damit zum<br />

Handling von sterilen Glasampullen in der Qualitätskontrolle nur noch Mikrosekunden.<br />

Zudem lässt sie sich äußerst flexibel und schnell umrüsten sowie wesentlich<br />

einfacher programmieren als <strong>die</strong> Vorgängermodelle.<br />

Die hochdynamischen Servomotoren AM8000 (oben im Bild) bilden <strong>die</strong> dynamische<br />

Grundlage <strong>für</strong> den blitzschnellen Weitertransport durch den Pick-and-Place-Roboter<br />

Bilder: Beckhoff Automation<br />

Die Glaskörper auf dem Transportband<br />

rasen so schnell am Auge vorbei, dass der<br />

Betrachter keinem einzelnen davon folgen<br />

kann. Pro Minute führt <strong>die</strong> von SVM Automatik<br />

entwickelte Maschine 660 kleine,<br />

dünne medizinische Glasspritzen in das<br />

Inspektionssystem ein und entnimmt sie<br />

wieder: Die sterilen Glasbehälter werden<br />

dabei auf ein Tablett des Transportbandes<br />

gesetzt. Roboter greifen sich blitzschnell<br />

zehn Röhrchen auf einmal und heben <strong>die</strong>se<br />

dann zum Überprüfen der Glasqualität<br />

sicher in das Prüfsystem. Ist <strong>die</strong> Kontrolle<br />

beendet, werden <strong>die</strong> unbeanstandeten<br />

Behälter zum nächsten Prozessschritt transportiert.<br />

Die äußerst kurzen Durchlaufzeiten gelten<br />

als Kernfunktion von Nestor, der von SVM<br />

Automatik gemeinsam mit der Muttergesellschaft<br />

Stevanato Group entwickelten Maschine.<br />

Zum Handhaben der filigranen Glasbehälter<br />

führen <strong>die</strong> Pick-and-Place-Roboter<br />

elf Pick-and-Place-Zyklen in der Sekunde<br />

aus. Zudem reduzierte sich <strong>die</strong> Scanzeit <strong>für</strong><br />

jedes einzelne Teil auf ein Zwanzigstel der<br />

bisher erforderlichen Zeitspanne. Jens Schou<br />

Christensen, Head of Product Management<br />

von SVM Automatik: „Besonders wichtig<br />

war <strong>für</strong> uns, dass <strong>die</strong> Scanzeiten von bislang<br />

4 bis 5 ms auf 20 μs reduziert werden konnten.<br />

Damit zählt <strong>die</strong> Maschine zu den<br />

schnellsten auf dem Weltmarkt. Wir haben<br />

auf den Messen Interphex in New York und<br />

Achema in Frankfurt, wo wir Nestor vorgestellt<br />

haben, äußerst positive Rückmeldungen<br />

bekommen. Wir sehen in <strong>die</strong>sem Maschinentyp<br />

ein großes Potenzial und rech-<br />

40 <strong>phpro</strong> 05-2019


nen damit, pro Jahr zehn Maschinen verkaufen<br />

zu können.“<br />

Möglich ist eine solch hohe Verarbeitungsleistung<br />

mithilfe der modernen Servoantriebstechnik<br />

von Beckhoff <strong>–</strong> dem modularen<br />

Multiachs-Servosystem AX8000 und den<br />

Servomotoren AM8000 <strong>–</strong> sowie dem leistungsstarken<br />

Schaltschrank-PC C6920 und<br />

der mit Twincat 3 gegenüber der Vorgängermaschine<br />

verbesserten Kinematiksoftware.<br />

Hohe Prüfleistung entscheidend<br />

Nestor ist ein Transportsystem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zuund<br />

Abfuhr von leeren oder gefüllten Glasbehältern<br />

zu einem Inspektionssystem. Die<br />

Funktionalität von Nestor ist aber auch anderweitig<br />

von Nutzen. So können <strong>die</strong> Transportgreifer<br />

Werkstücke zur optischen Kontrolle<br />

in kompakte, steril arbeitende Maschinen<br />

einsetzen und anschließend zu den<br />

nächsten Prozessstationen weiterleiten <strong>–</strong> wie<br />

z. B. Befüllen, Stichprobenentnahme, Qualitätskontrolle,<br />

Verpackung und Etikettierung.<br />

Entscheidender Faktor <strong>für</strong> den Erfolg der<br />

Anlage ist eine äußerst hohe Schnelligkeit<br />

des Teiletransports bei ausreichend Zeit <strong>für</strong><br />

eine gleichbleibende Prüfdauer.<br />

Per Control Panel und einheitlicher<br />

Be<strong>die</strong>noberfläche lässt sich komfortabel <strong>die</strong><br />

„gläserne Fertigung“ von pharmazeutischen<br />

Produkten steuern<br />

Je ein Hochleistungs-Multiachs-Servosystem<br />

AX8000 sorgt <strong>für</strong> <strong>die</strong> präzise und hochdynamische<br />

Bewegung der Motoren an den<br />

Delta-Pick-and-Place-Robotern<br />

Kompakte Servosteuerung<br />

Nestor belegt eine Aufstellfläche von lediglich<br />

2 x 1 m. Die zwei integrierten Delta-Roboter<br />

mit den hochdynamischen, von den<br />

beiden kompakten Multiachs-Servosystemen<br />

AX8000 angesteuerten Servomotoren<br />

AM8000 bewegen sich blitzschnell und<br />

sicher in einer verglasten Umhausung. Das<br />

reibungslose Zusammenspiel der einzelnen<br />

Komponenten <strong>–</strong> dem Industrie-PC C6920,<br />

der schnellen Servoantriebstechnik und der<br />

Software Twincat <strong>–</strong> gaben beim Maschinenbauer<br />

letztendlich den Ausschlag <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Beckhoff-Lösung.<br />

Anders Silkær Mikkelsen, Software-Designer<br />

von SVM Automatik, bilanziert: „Die neue<br />

PC-basierte Servosteuerung ermöglicht sehr<br />

schnelle Zykluszeiten der Maschine. Sie berechnet<br />

selbsttätig, in welche Richtung <strong>die</strong><br />

Greifer agieren müssen. Mit dem AX8000<br />

bewegen sich <strong>die</strong> Roboterarme schneller<br />

und präziser als bislang. Außerdem kann<br />

man <strong>die</strong> eigentlichen Achsmodule einfach<br />

per Plug-and-play wie Bausteine zusammensetzen.<br />

Das optimiert den Platzbedarf<br />

sowie <strong>die</strong> Kosten. Die Maschine ist nun so<br />

flexibel, dass wir schnell von 1-ml- auf<br />

10-ml-Glasbehälter umrüsten können.“<br />

Die Lösung nutzt <strong>die</strong> One Cable Technology<br />

(OCT) von Beckhoff, sodass SVM Automatik<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbindung vom Schaltschrank zu<br />

den Motoren nur ein Kabel benötigt. „Wir<br />

können <strong>die</strong> Steuerung auch in <strong>die</strong> eigentliche<br />

Maschine integrieren. Dadurch wird es<br />

noch einfacher, das Maschinendesign anzupassen“,<br />

stellt Mikkelsen fest.<br />

SVM Automatik setzt auf Twincat 3 als Engineering-<br />

und Steuerungsplattform. Durch<br />

<strong>die</strong> Integration in Microsoft Visual Studio<br />

lassen sich <strong>die</strong> Automatisierungsobjekte einfacher<br />

programmieren. Die Dänen entwickelten<br />

<strong>die</strong> Kinematiksoftware gemeinsam<br />

mit Beckhoff. Diese Software steuert <strong>die</strong> vier<br />

Servomotoren AM8000 eines Delta-Pickers.<br />

„Wir haben mit Beckhoff in Deutschland<br />

und in Dänemark immer im engen Dialog<br />

gestanden und dabei festgestellt, dass der<br />

Weg von der Idee zur Umsetzung kurz ist.<br />

Der Dialog verlief <strong>die</strong> ganze Zeit über gut<br />

und wir erhielten jede notwendige Unterstützung“,<br />

betont Silkær Mikkelsen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beckhoff<br />

AUTOR:<br />

CHRISTIAN MISCHE<br />

Produktmanager<br />

Antriebstechnik,<br />

Beckhoff Automation<br />

3. Tag der PSA<br />

Praxis <strong>–</strong> Innovation <strong>–</strong> Recht<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Si-Akademie <strong>für</strong> Sicherheit und Gesundheit<br />

Martina Langenstück<br />

Phone +49 711 7594-4607<br />

si-akademie@konradin.de<br />

Veranstalter:<br />

Tag der<br />

PSA<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dorint Hotel, Mannheim<br />

Teilnahmegebühr: 395,00 Euro (zzgl. MwSt.).<br />

In der Teilnahmegebühr ist ein Catering<br />

(Mittagessen, Kaffeepausen) enthalten.<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Foto: © Gorodenkoff - Fotolia<br />

www.tag-der-psa.de<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 41


Normelemente im Hygienic Design<br />

Bild: Otto Ganter<br />

Umweltgerechtes Verpacken <strong>–</strong> mit ihrem<br />

Leitthema hat <strong>die</strong> Fachpack, <strong>die</strong> vom 24. bis<br />

26. September 2019 in Nürnberg stattfand,<br />

den Nerv der Zeit getroffen. Knapp <strong>die</strong><br />

Hälfte der Aussteller hatte das Thema auf<br />

ihren Messeständen abgebildet und auch<br />

etwa <strong>die</strong> Hälfte der Fachvorträge wurde zu<br />

verschiedenen Aspekten des umweltgerechten<br />

Verpackens gehalten.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr feierte <strong>die</strong> Fachpack ihr<br />

40-jähriges Jubiläum. 1979 startete sie mit<br />

88 Ausstellern und rund 2000 Besuchern.<br />

2019 verzeichnete sie 1591 Aussteller und<br />

44 000 Besucher. In 12 Hallen präsentierten<br />

Unternehmen drei Tage lang Verpackungsmaschinen,<br />

Druck- und Veredelungstechnik,<br />

Packstoffe, Logistiksysteme und Service -<br />

leistungen. Zusätzlich fanden in zwei Foren<br />

120 Fachvorträge statt.<br />

Deutlich gestiegen ist im Vergleich zu den<br />

vergangenen Jahren auch <strong>die</strong> Anzahl der<br />

ausländischen Besucher: 39 % des Publikums<br />

kam aus dem Ausland, vorwiegend<br />

aus europäischen Ländern.<br />

Die nächste Fachpack wird vom 28. bis<br />

30. September 2021 wieder im Messe -<br />

zentrum Nürnberg stattfinden.<br />

Bild: Messe Nürnberg<br />

Ganter hat eine Serie von Normelementen entwickelt,<br />

<strong>die</strong> den Anforderungen der EHEDG und des 3-A-Sani -<br />

tary-Standards gerecht wird. Zu den unter dem Label<br />

„Hygienic Design“ angebotenen Normelementen gehören<br />

verschiedene Varianten von Knöpfen, Griffen,<br />

Klemmhebeln, Stellfüßen und Schrauben, <strong>die</strong> allesamt<br />

konstruktiv auf minimale Verschmutzung sowie ein -<br />

fache Reinigung optimiert sind. Als Material kommt in<br />

allen Fällen nichtrostender Edelstahl zum Einsatz, dessen<br />

Oberflächen gleitgeschliffen oder poliert sind. So wird<br />

<strong>die</strong> maximale Oberflächenrauigkeit Ra unter 0,8 μm gehalten,<br />

sodass sich Schmutzpartikel nicht festsetzen können<br />

und bei der Reinigung zuverlässig entfernbar sind.<br />

Ein weiteres Merkmal der Ganter-Normelemente ist ihre<br />

Totraumfreiheit. Es gibt keine Bauteilinnenbereiche, in<br />

denen sich Substanzen ansammeln können. Ein hygienisch<br />

sicheres Dichtungskonzept, das per Softwaresimulation<br />

verifiziert wurde, garantiert, dass <strong>die</strong> FDA-konformen<br />

Elastomerdichtungen montiert überall flächenbündig<br />

anliegen und ihre Funktion langfristig erfüllen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ganter<br />

Modulares Etikettiersystem<br />

Mit den Etikettiersystemen der<br />

XLS-2xx-Familie bietet Novexx<br />

eine große Bandbreite an Geräten<br />

<strong>für</strong> schmale oder breite<br />

Etiketten, <strong>für</strong> langsames Applizieren<br />

oder Etikettieren in Hochgeschwindigkeit.<br />

Aufgrund des<br />

modularen Aufbaus lassen sich<br />

<strong>die</strong> Anlagen schnell und einfach<br />

in neue oder bestehende Produktionslinien<br />

integrieren. Auch<br />

der Tandem-Betrieb mehrerer<br />

Etikettierer gleichzeitig ist möglich<br />

<strong>–</strong> <strong>für</strong> maximale Betriebszeit<br />

und Produktivität.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Novexx<br />

Bild: Novexx Solutions<br />

42 <strong>phpro</strong> 05-2019


Flexibler Palettenetikettierer<br />

Verpackungslinie <strong>für</strong> Blister<br />

Der Palettenetikettierer M230i von Domino kann Etiketten<br />

auf einer, zwei oder drei Palettenseiten anbringen<br />

und gewährleistet eine vollständige Lieferkettenkonformität<br />

gemäß GS1-Standard. Mit Aluminium- oder Edelstahlgehäuse,<br />

links- oder rechtshändiger Konfiguration,<br />

verschiedenen Klimakits <strong>für</strong> den Einsatz unter schwierigen<br />

Umgebungsbedingungen sowie einem integrierten<br />

Kontrollscanner und farbigem Touchpanel lässt sich <strong>die</strong><br />

Anlage zudem flexibel konfigurieren. Der Etikettierer ist<br />

kompakt, robust, einfach integrierbar und sowohl <strong>für</strong><br />

neue Anlagen als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Integration in bestehende<br />

Fertigungslinien geeignet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Domino<br />

Bild: Domino<br />

Die Blisterlinie BEC 200 ist <strong>die</strong><br />

fünfte Variante der BEC-Familie<br />

Solida von Uhlmann Pac-Systeme.<br />

Sie befüllt bis zu 200 Blister<br />

und 150 Faltschachteln pro Minute.<br />

Steigt <strong>die</strong> Nachfrage, kann<br />

<strong>die</strong> Leistung mit einem Upgrade<br />

auf bis zu 300 Blister pro Minute<br />

gesteigert werden. Aufgrund<br />

einfacher Rüstprozesse und<br />

schneller Formatwechsel ist sie<br />

besonders gut <strong>für</strong> kleine Stückzahlen<br />

geeignet, beispielsweise<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verpackung von Orphan<br />

Drugs.<br />

Dank Plattensiegelung können<br />

besondere Formate wie Kalenderpackungen<br />

wirtschaftlich<br />

verarbeitet werden. Zudem ist<br />

<strong>die</strong> Linie in Kombination mit<br />

integrierten Deckfoliendrucksystemen<br />

besonders effizient: Die<br />

Reinigungsintervalle lassen sich<br />

aufgrund der leicht herausnehmbaren<br />

Siegelwerkzeuge auf ein<br />

Minimum reduzieren. Die Blisterlinie<br />

ist mit dem Be<strong>die</strong>nsystem<br />

SmartControl ausgestattet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Uhlmann<br />

Bild: Uhlmann Pac-Systeme<br />

Robuste IO-Link-Netzwerkmodule<br />

Bild: Balluff<br />

Die E/A-Module mit acht IO-<br />

Link-Ports und IO-Link-E/A-<br />

Hubs mit Erweiterungsport gewährleisten<br />

eine sichere und<br />

fehlerfreie Signalübertragung in<br />

der Lebensmittel- und <strong>Pharmaindustrie</strong>.<br />

Die korrosions- und<br />

reinigungsmittelresistenten<br />

Edelstahlmodule haben ein<br />

leicht zu reinigendes<br />

Washdown-Design und sind<br />

nach Ecolab zertifiziert. Die effiziente<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

IO-Link ermöglicht den<br />

Aufbau einer dezentralen Systemarchitektur<br />

außerhalb des<br />

Schaltschranks. Netzwerk -<br />

knoten, <strong>die</strong> mit einem IO-Link-<br />

Master ausgestattet sind, kommunizieren<br />

über Ethernet/IP<br />

direkt mit der Steuerung oder<br />

dem Steuergerät der Maschine.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Balluff<br />

<strong>phpro</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 47<br />

BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 19<br />

Denios AG, Bad Oeynhausen 27<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH+ Co. KG, Weil am Rhein 9<br />

Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek 7<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 47<br />

Kiefel GmbH, Freilassing 23<br />

L & R Kältetechnik GmbH &<br />

Co. KG, +Sundern 47<br />

Lechler GmbH & Co.KG, Metzingen 47<br />

Maag Pump Systems AG,<br />

CH-Oberglatt/Zürich 17<br />

Messe Frankfurt Exhibition GmbH,<br />

Frankfurt 3<br />

Müller GmbH, Rheinfelden 25<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH, Aßlar 47, 52<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 27, 47<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics,<br />

Bayreuth 5<br />

Beilagenhinweis<br />

Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender<br />

Firma bei:<br />

Denios AG, Bad Oeynhausen<br />

Wir bitten unsere Leser um<br />

freundliche Beachtung.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 43


<strong>phpro</strong><br />

MANAGEMENT<br />

So können Pharmaunternehmen ihre Anlagen effektiver nutzen<br />

Maintenance 4.0<br />

Gegenwart und Zukunft gehören der Maintenance 4.0 <strong>–</strong> einer Anlageninstand -<br />

haltung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung nutzt, um <strong>die</strong> Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Flexibilität der Produktionsanlagen zu optimieren. Technische Weiterentwicklungen<br />

bieten hier neue Möglichkeiten, um <strong>die</strong> Effizienz der Instandhaltung zu erhöhen.<br />

Gerade auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong> ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um in <strong>die</strong><br />

Modernisierung der Instandhaltung zu investieren.<br />

Durch <strong>die</strong> Automatisierung und Digitalisierung<br />

löst der Produktionsfaktor Kapital,<br />

also Anlagen und Maschinen in Fabriken,<br />

zunehmend den Produktionsfaktor Arbeit<br />

ab. Weil automatisierte Anlagen und Apparate<br />

auch in der pharmazeutischen Produktion<br />

längst Teil des Arbeitsalltags sind, ist deren<br />

Instandhaltung ein strategischer Erfolgsfaktor.<br />

Das belegt eine Zahl sehr nachdrücklich:<br />

Bis zu 60 % der Produktionskosten in<br />

der Pharma- und Chemieindustrie hängen<br />

direkt (15 %) oder indirekt (30 bis 45 %)<br />

von der Effektivität der Instandhaltung und<br />

des Asset Managements ab. Nach Berechnungen<br />

der Conmoto Consulting Group auf<br />

der Basis aktueller statistischer Daten belaufen<br />

sich allein <strong>die</strong> jährlichen direkten Instandhaltungskosten<br />

der Branche in<br />

Deutschland auf 3,63 Mrd. Euro. Die durch<br />

technische Produktionsausfälle entstehenden<br />

indirekten Instandhaltungskosten liegen<br />

um den Faktor 3 höher bei ca. 10,9 Mrd.<br />

Euro.<br />

Erheblicher Nachholbedarf<br />

Im Bereich Instandhaltung und Asset Management<br />

haben <strong>die</strong> untersuchten Chemieund<br />

Pharmaunternehmen im Vergleich zu<br />

anderen Industrien jedoch noch Nachholbedarf:<br />

Nach Conmoto-Auswertungen erreicht<br />

der Branchendurchschnitt im Vergleich zur<br />

Maintenance Best Practice nur 47 % Leistungsfähigkeit.<br />

Selbst das klassenbeste Unternehmen<br />

hat mit 70 % Instandhaltungsreife<br />

noch erhebliches Verbesserungspotenzial.<br />

Im Branchencluster Chemie und Pharma<br />

Maintenance 4.0 kann dabei helfen, <strong>die</strong> Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität<br />

einer Produktionsanlage zu optimieren<br />

Bilder: Conmoto<br />

wurden insgesamt 67 unterschiedliche Betriebe<br />

in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz, Frankreich, USA, Brasilien und In<strong>die</strong>n<br />

eingehend untersucht und von Conmoto<br />

optimiert. Darunter befanden sich sowohl<br />

börsennotierte Konzerne und Großunternehmen<br />

als auch mittelständische Unternehmen<br />

aus den Segmenten anorganische<br />

Grundchemikalien, Petrochemikalien, Polymere,<br />

Silikone, Fein- und Spezialchemikalien,<br />

Wasch- und Körperpflegemittel sowie<br />

pharmazeutische Grundstoffe. Die gute<br />

Nachricht: Die technische Weiterentwicklung<br />

bietet neue Möglichkeiten mit einer<br />

erheblichen Hebelwirkung, um <strong>die</strong> Effizienz<br />

der Instandhaltung zu erhöhen. Das Schlagwort<br />

ist hier Maintenance 4.0.<br />

Zustandsorientierte Instandhaltung<br />

Zu Maintenance 4.0 gehört auch <strong>die</strong> zustandsorientierte<br />

Instandhaltung <strong>–</strong> ein<br />

Handlungsfeld mit Potenzial: Der Anteil der<br />

Predictive Maintenance am Gesamtinstandhaltungsaufwand<br />

liegt heute im Industriedurchschnitt<br />

lediglich bei 2 bis 3 %. Die<br />

Risiko- und Rentabilitätsanalysen von<br />

Conmoto prognostizieren einen Anstieg <strong>die</strong>ses<br />

Anteils auf 10 % der Anlagenkomponenten<br />

bis zum Jahr 2021. Langfristig gehen<br />

<strong>die</strong> Instandhaltungsexperten sogar von 20 %<br />

aus. Getrieben wird <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

den fallenden Kosten <strong>für</strong> Sensoren und<br />

Messtechnik sowie den verbesserten Algorithmen<br />

zur Verschleißfortschrittsprognose.<br />

Die Überwachung des Anlagenzustands<br />

wird so nicht nur einfacher, sondern vor allem<br />

auch billiger.<br />

Was macht <strong>die</strong> zustandsorientierte Instandhaltung<br />

und welche Ziele verfolgt sie? Das<br />

Herzstück sind Prognosen und Simulatio-<br />

44 <strong>phpro</strong> 05-2019


nen, <strong>die</strong> systematisch durchgeführt werden,<br />

um zukünftige Defekte und Ausfälle zu<br />

prognostizieren. Ziel ist <strong>die</strong> möglichst exakte<br />

Vorhersage von Zustandsverläufen und Ereignissen,<br />

gekoppelt mit auf Berechnungen<br />

basierenden Eintrittswahrscheinlichkeiten.<br />

Predictive Maintenance ist eine mächtige<br />

Strategie, um verborgene Potenziale in der<br />

Anlagenperformance auszuschöpfen.<br />

Gleichzeitig ist sie nur eine von mehreren<br />

Optionen im Instandhaltungsstrategiemix.<br />

Über <strong>die</strong> richtige Strategiewahl entscheidet<br />

immer <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />

Einordnung von Predictive Maintenance in der Gesamtinstandhaltungsstrategie<br />

Schnelle Reaktionsfähigkeit<br />

Die Ziele einer integrierten Instandhaltung<br />

durch Vernetzung von IT-Systemen und mobilen<br />

Instandhaltungslösungen sind eine<br />

möglichst schnelle Reaktionsfähigkeit mit<br />

kurzen Durchlaufzeiten und hervorragender<br />

Servicequalität. Dabei kommen Tablets und<br />

andere mobile Endgeräte <strong>für</strong> den Datenund<br />

Informationsaustausch in Echtzeit zum<br />

Einsatz. Doch <strong>die</strong> Technologie <strong>für</strong> verbesserte<br />

Kommunikation allein bringt nicht den<br />

Erfolg. Ob Wartezeiten, Prozessbrüche und<br />

andere Reibungsverluste bei der Auftragsabwicklung<br />

vermieden werden können, hängt<br />

wesentlich von der umfassenden Schulung<br />

der Mitarbeiter ab. Denn sie sind verantwortlich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> korrekte Erhebung und<br />

Auswertung der Daten. Mobile Instandhaltung<br />

verspricht einen gravierenden Effizienzgewinn,<br />

wenn sie Abläufe vereinfacht<br />

und Zeit spart. Intelligent implementierte<br />

mobile Lösungen tragen dazu bei, alle Arten<br />

der Verschwendung im Instandhaltungsund<br />

Asset Management systematisch zu vermeiden.<br />

Stringente Implementierung<br />

Wie <strong>für</strong> alle Optimierungsprozesse gilt auch<br />

in der Instandhaltung das Gesetz: Erst <strong>die</strong><br />

stringente Maßnahmenumsetzung garantiert<br />

Effizienzgewinne. Das beginnt bei der realistischen<br />

an der Praxis orientierten Planung.<br />

Die neuen technischen Lösungen müssen<br />

<strong>die</strong> Instandhaltungsprozesse verbessern und<br />

vor allem den Mitarbeitern <strong>die</strong>nen. Nur<br />

wenn <strong>die</strong> Mitarbeiter sehen, dass <strong>die</strong> Maintenance<br />

4.0 ihren Job leichter macht, werden<br />

sie auch ihre neuen Aufgaben akzeptieren.<br />

Als Garant <strong>für</strong> <strong>die</strong> erfolgreiche Implementierung<br />

speziell in der Chemie- und <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

erwiesen sich:<br />

• Verbesserung der Datenqualität als Grundlage<br />

eines Kennzahlensystems und zielgerichtete<br />

Visualisierung <strong>für</strong> den internen<br />

Kommunikationsprozess statt reines Reporting<br />

nach oben<br />

• Schaffung von Kostenbewusstsein und<br />

-transparenz auf dem Shopfloor, speziell<br />

im Hinblick auf indirekte Verluste/Kosten<br />

durch Prozessleittechnik- Störungen und<br />

mechanische Schäden<br />

• Vertiefung der technischen Qualifizierung<br />

der Produktionsmitarbeiter und intensives<br />

Coaching der Technikmitarbeiter hinsichtlich<br />

Methodik und Sozialkompetenz<br />

• Integriertes IH-Auftragsmanagement mit<br />

adäquater Planung zur effizienten Abwicklung<br />

von Instandhaltungstätigkeiten innerhalb<br />

der regelmäßig geplanten Stillstände<br />

und darüber hinaus<br />

• Entwicklung eines wirtschaftlich optimalen<br />

Risk and Reliability Managements zur<br />

Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und<br />

Equipment-Zuverlässigkeit bei allen dynamisch<br />

belasteten Bauteilen wie Pumpen,<br />

Ventilen und Gleitringdichtungen.<br />

Blick auf den Anlagenlebenszyklus<br />

Asset Innovation ist der dritte wesentliche<br />

Bereich der Maintenance 4.0. Er blickt auf<br />

den gesamten Anlagenlebenszyklus. Das Asset<br />

Management weist den Weg, um <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Anlagenkapazitäten auszureizen<br />

und gleichzeitig <strong>die</strong> Gesamtkosten zu minimieren.<br />

Experten sprechen von Asset Innovation/Life<br />

Cycle Costing, wenn das Anlagenmanagement<br />

bereits an der Anlagenplanung<br />

ansetzt. Dabei stehen nicht mehr nur<br />

<strong>die</strong> Ursprungsinvestitionen, d. h. <strong>die</strong> Anschaffungskosten,<br />

im Fokus der Entscheider,<br />

sondern <strong>die</strong> Gesamtkosten, <strong>die</strong> über den Anlagenlebenszyklus<br />

entstehen. Ein Beispiel<br />

aus der Industrie: Bei einer Instandhaltungskostenrate<br />

von 5,5 % p.a. <strong>für</strong> eine Anlage<br />

und einer Betriebsdauer von 25 Jahren betragen<br />

allein <strong>die</strong> damit verbundenen Kosten<br />

<strong>für</strong> Wartung, Inspektion, Instandsetzung<br />

und technische Optimierung in Summe bereits<br />

rund 140 % der Anschaffungskosten.<br />

Dazu ad<strong>die</strong>ren sich weitere wesentliche Posten,<br />

wie <strong>die</strong> laufenden Betriebskosten und<br />

insbesondere <strong>die</strong> durch technische Anlagenausfälle<br />

bedingten Kosten und Opportunitätskosten.<br />

Conmoto hat durch Projektauswertungen<br />

berechnet, dass sich durch Asset<br />

Innovation <strong>die</strong> Gesamtkosten von Anlagen<br />

über ihren Lebenszyklus um 15 bis 30 %<br />

senken lassen. Das entspricht bei einer langjährigen<br />

Anlagennutzungsdauer dem einbis<br />

zweifachen der ursprünglichen Anschaffungskosten.<br />

Maintenance 4.0 ist das integrierende Konzept<br />

zur Steigerung von Gesamtanlageneffektivität<br />

(O.E.E.) und damit von Zuverlässigkeit,<br />

Verfügbarkeit und Prozessstabilität<br />

<strong>die</strong>ser Anlagen. Die entscheidende Kennzahl<br />

ist der Return on Net Assets (Rona). Sie<br />

zeigt an, wie effizient und profitabel ein<br />

Unternehmen sein Anlagenkapital einsetzt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Conmoto<br />

AUTOR:<br />

NILS BLECHSCHMIDT<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

Conmoto Consulting Group<br />

AUTOR:<br />

MARKUS MÄRZ<br />

Director Business<br />

Development,<br />

Conmoto Consulting Group,<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 45


<strong>phpro</strong><br />

DIENSTLEISTUNG<br />

Mehr Flexibilität in der Weiterbildung<br />

Digitales Sprachtraining<br />

„on the job“<br />

Mit der Digitalisierung ist der Austausch mit Ärzten, Patienten, Kooperations -<br />

partnern und Kollegen globaler geworden. Fließende Fremdsprachenkenntnisse sind<br />

unerlässlich, müssen aber standortübergreifend und personalisiert funktionieren.<br />

Ein standardisiertes digitales Sprachtraining <strong>für</strong> alle Mitarbeiter an allen Unter -<br />

nehmensstandorten verbessert <strong>die</strong> interne Kommunikation und Produktivität.<br />

Blickt man allein auf <strong>die</strong> Exportquote,<br />

liegt es bereits auf der Hand, dass Fremdsprachenkenntnisse<br />

in der Pharmabranche<br />

zum Standard gehören <strong>–</strong> oder gehören sollten.<br />

Verstärkt wird <strong>die</strong>s durch neue Technologien,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Unternehmenswelten mehr<br />

und mehr miteinander vernetzen. Nicht selten<br />

ist <strong>die</strong> Konzernsprache <strong>–</strong> besonders angesichts<br />

eines zunehmenden internationalen<br />

Teambuildings <strong>–</strong> bereits Englisch.<br />

Heutzutage sind es oft auch <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

selbst, <strong>die</strong> ein passgenaues Sprachtraining<br />

„on the job“ fordern. Im War for Talents in<br />

jedem Fall eine gute Möglichkeit, Fachkräfte<br />

zu rekrutieren. Dabei spielt das „Wie“ eine<br />

Ein flexibles, digitales Sprachtraining steigert<br />

<strong>die</strong> Lernmotivation und Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter<br />

Bild: Rosetta Stone<br />

entscheidende Rolle. Die Angebote müssen<br />

mit dem digitalen Lebensstil harmonieren<br />

und in den Arbeitstag der Mitarbeiter hineinpassen,<br />

nicht umgekehrt. New Work<br />

macht klassische Präsenzveranstaltungen zu<br />

einem Relikt vergangener Zeiten. Agile Arbeitsmodelle<br />

verlangen nach Flexibilität,<br />

auch in der Weiterbildung.<br />

Das heißt keineswegs, dass der persönliche<br />

Kontakt mit einem Tutor und anderen Lernenden<br />

fehlen muss. Im Gegenteil. Auch im<br />

E-Learning ist Austausch unbedingt erwünscht.<br />

Virtuelle Klassenverbände trainieren<br />

beispielsweise gezielt ihre Konversationssicherheit<br />

und ermöglichen ein punktgenaues<br />

Coaching von Mitarbeitern, <strong>die</strong><br />

nicht am selben Standort sitzen, aber an einem<br />

Thema arbeiten. Mit den Sprachlern -<br />

lösungen von Rosetta Stone lässt sich <strong>die</strong> interne<br />

Kommunikation über verschiedene<br />

Standorte hinweg optimieren. Die Mitarbeiter<br />

wählen <strong>für</strong> sie relevante Inhalte aus, lernen<br />

vollkommen flexibel und gewinnen<br />

Selbstvertrauen beim Sprechen. Das verbessert<br />

<strong>die</strong> Performance, <strong>die</strong> Produktivität und<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit im Team.<br />

Vom Einzelcoaching bis AR<br />

Auch Einzelcoaching mit einem Muttersprachler<br />

ist jederzeit möglich <strong>–</strong> ganz<br />

gleich, wo der Mitarbeiter arbeitet und<br />

wann. So kann spezifisches Fachwissen, das<br />

gerade im medizinischen Bereich vonnöten<br />

ist, gezielt geschult werden. Auch der neue<br />

Mitarbeiter, der fließend Englisch spricht,<br />

braucht ein Training, um den benötigten<br />

Fachjargon zu verinnerlichen.<br />

Reisezeiten können hierzu wertvoll genutzt<br />

werden. Via App ist das Sprachtraining über-<br />

all zugänglich und kann auch offline verwendet<br />

werden. Nicht nur den Inhalt, auch<br />

das <strong>für</strong> ihn sinnvollste Format kann der Lernende<br />

dabei individuell festlegen. Von Augmented<br />

Reality (AR) über Blended Learning<br />

bis hin zu Webinaren <strong>–</strong> Sprachlernanbieter<br />

wie Rosetta Stone offerieren viele Möglichkeiten.<br />

Der Lernerfolg ist <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

und Arbeitgeber dabei jederzeit skalierbar.<br />

Das erhöht <strong>die</strong> Motivation und ermöglicht<br />

Zertifizierungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Sprachqualifikation<br />

international belegen.<br />

Digitales Sprachtraining geht einfach<br />

Sicherlich schrecken viele Unternehmen vor<br />

Aufwand und Ressourcen zurück, <strong>die</strong> Transformationsprozesse<br />

mit sich bringen. Allerdings<br />

kann es auch mal einfach und kostengünstig<br />

gehen <strong>–</strong> zumindest bei der Einführung<br />

digitaler Sprachlernprogramme. Denn<br />

hier bedarf es keiner neuen Software oder<br />

einer aufwendig installierten E-Learning-<br />

Plattform. Das Angebot funktioniert über<br />

Cloud-Lösungen und ist auf den Bedarf des<br />

Unternehmens abgestimmt. Der Sprachlernanbieter<br />

Rosetta Stone steht Pharmaunternehmen<br />

bei der Implementierung des kosteneffizienten<br />

Trainings zur Seite.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Rosetta Stone<br />

AUTOR:<br />

DIRK MARKNER<br />

Head of Key Account<br />

Management Europe,<br />

Rosetta Stone<br />

46 <strong>phpro</strong> 05-2019


<strong>phpro</strong> präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />

Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />

Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />

Management Qualitätsmanagement GMP<br />

Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />

Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />

Analyse Weiterbildung Seminare Tagungen<br />

Finden Sie <strong>die</strong> passenden Unternehmen aus den<br />

Bereichen Produktion, Verpackung, Management und<br />

Dienstleistung.<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />

Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller<br />

Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

KOMPONENTEN<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen <strong>für</strong> alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

Lechler GmbH<br />

www.lechler.de<br />

Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />

Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />

Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />

Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />

und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />

ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />

mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />

In<strong>die</strong>n und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />

Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />

geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />

beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />

kommt <strong>die</strong> Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VAKUUMTECHNIK + VAKUUMPUMPEN<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food <strong>für</strong> mehr Innovation.<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Pfeiffer Vacuum steht weltweit <strong>für</strong> innovative und<br />

individuelle Vakuumlösungen, <strong>für</strong> technologische<br />

Perfektion, kompetente Beratung, zuverlässigen<br />

Service und ist der einzige Anbieter von Vakuumtechnik<br />

mit einem kompletten Produktportfolio:<br />

Ein komplettes Programm an hybrid- und magnetgelagerten<br />

Turbopumpen, Vorvakuumpumpen, Lecksuchern,<br />

Mess- und Analysegeräten, Bauteilen sowie<br />

Vakuumkammern und -systemen. Produkte und<br />

Lösungen von Pfeiffer Vacuum finden Anwendung in<br />

den Märkten Analytik, Industrie, Forschung & Entwicklung,<br />

Beschichtung und Halbleiter.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 47


<strong>phpro</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Druckluft in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Ratgeber zu WFI ohne Destillation<br />

Unternehmen der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

sind bei der Produktion von<br />

Arzneimitteln auf einen absolut<br />

sicheren Herstellungsprozess<br />

angewiesen und unterliegen<br />

einem strengen Qualitätsmanagement.<br />

Dazu gehört auch eine<br />

konstante Versorgung mit absolut<br />

öl- und keimfreier Druckluft.<br />

Um sicherzustellen, dass<br />

<strong>die</strong> Druckluft <strong>die</strong> Qualität des<br />

Produkts und <strong>die</strong> Sicherheit des<br />

Prozesses nicht beeinträchtigt,<br />

Bild: Beko<br />

muss sie aufbereitet und überwacht<br />

werden. Doch welche<br />

Richtlinien gelten und welche<br />

Anforderungen muss Druckluft<br />

bei verschiedenen Anwendungen<br />

erfüllen? Antworten gibt das<br />

Whitepaper „Druckluft in der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong>“ von Beko<br />

Technologies. Der Druckluft -<br />

spezialist teilt darin sein Wissen<br />

über <strong>die</strong> spezifischen Anforderungen,<br />

<strong>die</strong> bei unterschiedlichen<br />

Anwendungen (z. B. als<br />

Prozessluft, Steuerluft oder<br />

Reinraumluft) an Druckluft gestellt<br />

werden, und erklärt anhand<br />

von Praxisbeispielen, wie<br />

sich Druckluft aufbereiten und<br />

umfassend überwachen lässt.<br />

Das Whitepaper lässt sich auf<br />

der Beko-Website kostenfrei<br />

gherunterladen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beko<br />

Das ISPE-D/A/CH-Handbuch<br />

„Herstellung von Wasser <strong>für</strong><br />

Injektionszwecke ohne Destillationsverfahren“<br />

gibt einen<br />

Überblick über <strong>die</strong> regulatorischen<br />

Vorgaben und offenen<br />

Fragen bezüglich der membranbasierten<br />

Herstellung von WFI.<br />

Bis dato musste WFI in Europa<br />

final destilliert werden. Mit der<br />

neuen WFI-Monografie der Ph.<br />

Eur. ist nun eine Harmonisierung<br />

der Pharmakopöen<br />

Europas, der USA und Japans<br />

gelungen. Diese Pharmakopöen<br />

erlauben <strong>die</strong> anerkannte Herstellung<br />

von WFI ohne Destillation.<br />

Das interdisziplinäre Expertenteam<br />

der ISPE D/A/CH<br />

Community of Practice (CoP)<br />

<strong>für</strong> Pharmawasser & Dampf hat<br />

nun eine Leitlinie in Form des<br />

Handbuchs in deutscher Sprache<br />

erstellt. Planern, Betreibern,<br />

Bild: ISPE<br />

Anlagenherstellern, Arzneimittelherstellern<br />

und Behördenvertretern<br />

wird mit dem Dokument<br />

ein Praxisleitfaden an <strong>die</strong> Hand<br />

gegeben, der sowohl <strong>die</strong> regulatorische<br />

Compliance als auch<br />

<strong>die</strong> technische und betriebliche<br />

Machbarkeit berücksichtigt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: ISPE<br />

Druckluftstationen effizient planen<br />

Atlas Copco erklärt in einem<br />

Whitepaper „Kompressorstationen:<br />

Was beim Neubau zu<br />

beachten ist“ ausführlich, wie<br />

Druckluftstationen effizient, kostengünstig<br />

und nachhaltig ge-<br />

plant werden. Die Anwender erfahren<br />

darin unter anderem, welche<br />

Parameter sie bei der Auslegung<br />

der Kompressorstation berücksichtigen<br />

müssen. Beispiele<br />

von Unternehmen, <strong>die</strong> mit<br />

Druckluftanlagen arbeiten.<br />

Intere ssierte erhalten das Whitepaper<br />

kostenlos unter folgendem<br />

Link https://bit.ly/32c67pO<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Atlas Copco<br />

Bild: Atlas Copco<br />

PHARMA PRODUKTION<br />

VERPACKUNG MANAGEMENT<br />

ISSN 2191<strong>–</strong>1177<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur<br />

Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />

Stellv. Chefredakteur<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />

Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Angelika Stoll (st),<br />

Phone +49 711 7594-300<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Katrin Apel, Phone +49 711 7594-268,<br />

Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258,<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: cav.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 11 vom 1.10.2019.<br />

Leserservice<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Bezugspreis jährlich<br />

Inland: 26,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

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Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Sofern das Abonnement nicht <strong>für</strong> einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />

digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />

höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

media@jens.demon.co.uk; Japan: Mediahouse Inc.,<br />

Kudankita 2-Chome Building, 2<strong>–</strong>3<strong>–</strong>6, Kudankita,<br />

Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />

03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />

York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in cav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

48 <strong>phpro</strong> 05-2019


<strong>phpro</strong> TERMINE NOVEMBER BIS FEBRUAR<br />

CEM<br />

Seminar Feststoffanalytik <strong>–</strong><br />

von der Laborprobe zum<br />

Analysenergebnis,<br />

26.11. 2019 Poing bei<br />

München und 28.11.2019,<br />

Kamp-Lintfort<br />

Auskünfte: CEM GmbH,<br />

Tel.: (02842) 96 440,<br />

Ulf.Sengutta@cem.com,<br />

www.cem.de<br />

Fresenius<br />

Tagung Das Verpackungsgesetz<br />

erfolgreich umsetzen,<br />

26.11.2019, Düsseldorf<br />

Tagung Analytik & QS,<br />

4. bis 5. 12.2019, Dortmund<br />

Auskünfte: Die Akademie<br />

Fresenius GmbH,<br />

Tel.: (0231) 75 89 671,<br />

abode@akademie-fresenius.de,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

PTS<br />

Konferenz 25. GMP-Konferenz,<br />

4. bis 5.12.2019, Dresden<br />

Auskünfte: PTS Training Service,<br />

Tel: (02932) 51 47 7,<br />

info@pts.eu, www.pts.eu<br />

Dechema<br />

Kolloquium 15. Herbst -<br />

kolloquium Prozessanalytik,<br />

25. bis 27.11.2019, Marl<br />

Symposium 14. Dresdner<br />

Sensor-Symposium,<br />

2. bis 4.12.2019, Dresden<br />

Seminar Management Tool-Set<br />

<strong>für</strong> effiziente Prozesse,<br />

2. bis 3.12.2019, Frankfurt<br />

Seminar Projektmanagement<br />

<strong>–</strong> Zusammenarbeit und Kommunikation<br />

im Projektteam,<br />

6. bis 7.2.2020, Frankfurt<br />

Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Chemische Technik und<br />

Biotechnologie e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 651,<br />

chereen.semrau@dechema.<br />

de@dechema.de,<br />

www.dechema.de<br />

ISPE D/A/CH<br />

Workshop Automatisierung<br />

mit Robotertechnologien,<br />

10.12.2019, Leverkusen<br />

Auskünfte: ISPE D/A/CH e.V.,<br />

Tel.: (06103) 60 44 68,<br />

info@ispe-dach.org,<br />

www.ispe-dach.org/<br />

TAW<br />

Seminar Projektmanagement,<br />

2. bis 3.12.2019, Wuppertal<br />

Seminar Führungstraining <strong>für</strong><br />

Führungskräfte in der Produktion,<br />

2. bis 3.12.2019, Altdorf<br />

bei Nürnberg<br />

Auskünfte: Technische Akademie<br />

Wuppertal e.V.,<br />

Tel.: (0202) 74 95 300,<br />

ralf.bartelmai@taw.de,<br />

www.taw.de<br />

GVT<br />

Hochschulkurs Kristallisation<br />

und Fällung, 12. bis 14.2.2020,<br />

Karlsruhe<br />

Hochschulkurs Vom Schüttgut<br />

zum Silo <strong>–</strong> Charakterisieren<br />

und Lagern von Pulvern und<br />

Schüttgütern, 17. bis<br />

18.2.2020, Braunschweig<br />

Auskünfte: Forschungs-Gesellschaft<br />

Verfahrens-Technik e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 118,<br />

gvt-hochschulkurse@gvt.org,<br />

www.gvt.org<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>phpro</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

GÜNTER ECKHARDT<br />

Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-291<br />

guenter.eckhardt@konradin.de<br />

LUKAS LEHMANN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

URSULA FISELY-BUSTORFF<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-373<br />

ursula.fisely@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

ANGELIKA STOLL<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-300<br />

angelika.stoll@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>phpro</strong> 05-2019 49


<strong>phpro</strong><br />

EXPERTENMEINUNG<br />

„Die Prozesssimulation gewährt<br />

einzigartige Einblicke in biopharmazeutische<br />

Produktionsprozesse.<br />

So könnten Unternehmen<br />

mehr Projekte in<br />

kürzerer Zeit durchführen.“<br />

Bild: TU Graz <strong>–</strong> Andreas Kottlan<br />

DR. CHRISTIAN WITZ<br />

Postdoc, TU Graz, Institut <strong>für</strong> Prozess- und<br />

Partikeltechnik<br />

Simulationssoftware beschleunigt Herstellung von Biopharmazeutika<br />

Prozesswissen reduziert Versuche<br />

Bei sieben der zehn meistverkauften Arzneimittel<br />

2018 handelt es sich bereits um biopharmazeutische<br />

Wirkstoffe, also gentechnisch<br />

hergestellte Arzneimittel. Der Anteil<br />

wird weiter zunehmen, denn mit biopharmazeutischen<br />

Medikamenten lassen sich<br />

Krankheiten wie Multiple Sklerose und Blutarmut,<br />

aber auch viele Krebsarten und seltene<br />

Krankheiten therapieren, <strong>die</strong> mit chemisch-synthetischen<br />

Wirkstoffen nicht behandelbar<br />

sind. Der therapeutische Erfolg<br />

hat aber einen Preis: Während es sich bei<br />

chemisch hergestellten Medikamenten um<br />

sogenannte „small molecules“ handelt, <strong>die</strong><br />

vergleichsweise einfach zu produzieren und<br />

in Tablettenform erhältlich sind, bestehen<br />

biopharmazeutische Präparate in der Regel<br />

aus vielen Hunderten bis Tausenden Atomen.<br />

Die Herstellung von Biopharmazeutika<br />

ist daher hochkomplex: Sie erfolgt mithilfe<br />

von Mikroorganismen in Bioreaktoren, wird<br />

von teuren Versuchen nach dem „Trial-and-<br />

Error“-Prinzip begleitet und basiert auf Erfahrungswerten.<br />

Meiner Meinung nach fehlt<br />

es der biotechnologischen Industrie oftmals<br />

noch an tiefergehendem Prozesswissen.<br />

Man weiß zwar, dass der Herstellungsprozess<br />

funktioniert, aber nicht warum und<br />

wie genau er vonstattengeht.<br />

Computergestützte Simulationen sind der<br />

Schlüssel zum Prozesswissen und könnten<br />

<strong>die</strong> Prozesskette vom Labor zur Produktion<br />

erheblich beschleunigen. Derzeit am Markt<br />

verfügbare Simulationsprogramme eignen<br />

sich jedoch in der Regel nicht <strong>für</strong> eine routinemäßige<br />

Anwendung. Sie benötigen monatelange<br />

Berechnungszeiten, Simulationsexpertise<br />

und einen Großrechner. Hier setzt<br />

<strong>die</strong> Forschung an, <strong>die</strong> wir derzeit an der<br />

Technischen Universität Graz duchführen.<br />

Ich arbeite an einer neuen, anwendungsfreundlichen<br />

und schnellen Simulationssoftware,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Prozesssimulation in der biopharmazeutischen<br />

Industrie etablieren soll.<br />

Mein System wird <strong>die</strong> Simulationszeit von<br />

Monaten auf Stunden verkürzen. Die Herstellung<br />

von Biopharmazeutika wird dadurch<br />

effizienter. Die Firmen benötigen weniger<br />

Versuche, um vom Labor in <strong>die</strong> industrielle<br />

Produktion zu kommen und ersparen<br />

sich zwischen dreihunderttausend und einer<br />

Million Euro.<br />

Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Software ist ein von mir entwickelter<br />

Simulationscode <strong>für</strong> gerührte und<br />

begaste Bioreaktoren. Dieses Programm simuliert<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> Bewegungen von<br />

Mikroorganismen im Reaktor oder <strong>die</strong> Ausbreitung<br />

des aus den Luftblasen gelösten<br />

Sauerstoffs. Im Rahmen des Spin-off-Fellowship-Projekts<br />

ComBioPro (Computational<br />

BioProcess Design) werden künftig weitere<br />

Algorithmen in <strong>die</strong> Software implementiert,<br />

mit denen sich <strong>die</strong> physikalischen und<br />

biochemischen Prozesse im Bioreaktor noch<br />

genauer und benutzerfreundlicher abbilden<br />

lassen. Ziele sind unter anderem <strong>die</strong> Teilautomatisierung<br />

der Auswertung der Simulationsrohdaten<br />

sowie <strong>die</strong> Simulation sehr<br />

großer Luftblasen im Reaktor. Anhand der<br />

Simulationsergebnisse lassen sich dann<br />

rascher Design- und Produktionsentscheidungen<br />

treffen.<br />

50 <strong>phpro</strong> 05-2019


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