13.11.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 07 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

Stefan Brandenburg: Es wird keine Entlassungen<br />

geben. Wir nutzen die natürliche<br />

Fluktuation im Unternehmen, vor allem<br />

Verrentungen.<br />

w: Werden Sendungen<br />

wegfallen?<br />

Stefan Brandenburg: Nein, der Zuschauer<br />

wird die internen Veränderungen nicht bemerken.<br />

Im Gegenteil: Wir werden das Angebot<br />

erweitern, gerade im Online-Bereich<br />

und auf Social Media. Uns ist bewusst,<br />

dass eine Mediathek nicht ausreicht, um<br />

bei Netz-Usern zu punkten. <strong>Die</strong> Anforderungen<br />

an uns als öffentlich-rechtliches<br />

Medienhaus sind enorm gestiegen. <strong>Die</strong><br />

Menschen zahlen den Rundfunkbeitrag<br />

und erwarten dementsprechend zeitgemäße<br />

Bereitstellung von medialen Inhalten.<br />

So gehen wir neue Wege, indem wir unsere<br />

Range an digitalen Angeboten erhöhen.<br />

Dabei sind die Anforderungen unserer<br />

Kunden sehr unterschiedlich, je nach Alter<br />

und Bildungsstand.<br />

w: Können Sie ein Beispiel<br />

nennen?<br />

Stefan Brandenburg: Auf unserem<br />

WDR-Youtube-Kanal haben wir vor einigen<br />

Jahren das Format Reporter etabliert. Wir<br />

brauchten hier einen langen Atem, aber es<br />

hat funktioniert. Mittlerweile hat das Format<br />

200.000 Abonnenten. Damit erreichen<br />

wir die Zielgruppe, die um die 20 Jahre<br />

alt ist. <strong>Die</strong>se jungen Leute nutzen eher<br />

Plattformen wie Youtube, Snapchat und Instagram.<br />

Darauf stellen wir uns ein. Hier<br />

stehen wir besonders im Dialog mit unseren<br />

jüngeren Mitarbeitern, die uns wichtige<br />

Impulse liefern.<br />

w: Wird eine öffentlich-rechtliche<br />

Institution wie der WDR<br />

in den sozialen Medien denn überhaupt<br />

ernst genommen?<br />

Stefan Brandenburg: Klar müssen wir uns<br />

auf diesem Terrain erst mal beweisen. Es<br />

gibt eine Fülle hochqualitativer journalistischer<br />

Erzeugnisse im Netz – aus verschiedenen<br />

Medienhäusern. Wir möchten<br />

aber der immer größer werdenden Flut von<br />

Nachrichten aus dubiosen Quellen unsere<br />

journalistische Kompetenz und Glaubwürdigkeit<br />

entgegensetzen.<br />

w: Bis das neue Medienhaus<br />

fertig ist, arbeiten Sie im Interims-Newsroom<br />

in den WDR-Arkaden auf<br />

wenig Fläche. Wie klappt das?<br />

Stefan Brandenburg: Wir sind derzeit auf<br />

drei Etagen verteilt im Interims-Newsroom,<br />

müssen also oft hin und her, hochund<br />

runterlaufen. Da kommen mit der Zeit<br />

schon einige Kilometer zusammen. Das<br />

wird alles einfacher werden im neuen Medienhaus.<br />

w: Wie halten die internen<br />

Mitarbeiter mit den Kollegen aus<br />

anderen WDR-Studios Kontakt, um sich<br />

crossmedial über Themen auszutauschen?<br />

→<br />

Zur Person<br />

Stefan Brandenburg stammt gebürtig<br />

aus Aachen. Der 48-Jährige studierte<br />

in <strong>Köln</strong> und Bordeaux Geschichte,<br />

Politikwissenschaft und Romanistik.<br />

Vor seiner Berufung zum Chef des<br />

Newsrooms war er Leiter des aktuellen<br />

Fernsehens.<br />

WDR <strong>Köln</strong><br />

in Doppelfunktion<br />

Der WDR als zweitgrößter Sender Europas<br />

ist ein wichtiger Arbeitgeber<br />

und Ausbilder mit öffentlichem Auftrag<br />

in <strong>Köln</strong>. Zum Stichtag 31.12.2018<br />

waren in <strong>Köln</strong> und den weiteren<br />

Standorten insgesamt 4.291 Mitarbeiter*innen<br />

beschäftigt.<br />

Der WDR <strong>Köln</strong> hat eine Doppelfunktion.<br />

Zum einen ist hier die Unternehmenszentrale<br />

beheimatet, zum anderen<br />

auch das Landesstudio <strong>Köln</strong>, eines<br />

von insgesamt elf Landesstudios. Neben<br />

der WDR-Zentrale in der <strong>Köln</strong>er Innenstadt<br />

gibt es noch Produktions- und<br />

Werkstätten auf einem Außengelände<br />

in Bocklemünd, dazu die Landesstudios<br />

und fünf Korrespondentenbüros<br />

in NRW. Derzeit befindet sich der WDR<br />

durch den digitalen Strukturwandel<br />

im wohl größten Transformationsprozess<br />

seiner Geschichte.<br />

Foto: Alex Weis<br />

An den Konferenzen im Interims-Newsroom nehmen Vertreter aller Landesstudios<br />

und der Fachredaktionen teil. Auch die Auslandsstudios werden zugeschaltet.<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 13

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