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Wintersport 2019/20

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SPORT<br />

14. November <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

www.mediaradius.it<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

<strong>Wintersport</strong><br />

Energiegeladen<br />

Alperia fördert den<br />

Sport in Südtirol.


Inhaltsverzeichnis<br />

Stars zum Anfassen<br />

04 Dorothea Wierer<br />

06 Dominik Windisch<br />

08 Lukas Hofer<br />

12 Ski Alpin<br />

16 Dominik Paris<br />

26 Freeride World Tour<br />

28 Biathlon-WM in Antholz<br />

30 Kunstbahnrodeln<br />

36 Roland Fischnaller<br />

38 Snowboard<br />

42 Skispringen<br />

46 Nordische Kombination<br />

Impressum<br />

48 Skilanglauf<br />

50 Naturbahnrodeln<br />

54 Skicross<br />

55 Freestyle Ski<br />

56 Bob & Skeleton<br />

58 Alle Weltcupveranstaltungen im<br />

Südtiroler Winter <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Rubriken<br />

10 Gesundheit<br />

Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen,<br />

Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48<br />

Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Dr. Toni Ebner<br />

Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer<br />

Produktion: Magdalena Pöder<br />

Redaktion: Luis Mahlknecht, Michael Andres, Ivo Zorzi,<br />

Leo Holzknecht, Stefan Frötscher, Otto Schöpf (Koordination),<br />

Andreas Vieider (Koordination)<br />

Werbung/Verkauf: dott.ssa Marita Wimmer, Michael Gartner,<br />

Patrick Zöschg, Helene Ratschiller, Alexander Psaier, Alois Nikolaus<br />

Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561,<br />

info@mediaradius.it, www.mediaradius.it<br />

Fotos: Otto Schöpf, Pentaphoto FISI, Red Bull, DLife, Hermann<br />

Sobe, Lisa Renner, Christoph Blaas, Newspower, Chris Walch,<br />

Michael Andres, Luis Mahlknecht, AFP, APA/Groder,<br />

Dolomiten-Archiv, privat<br />

Grafik/Layout: Achim March<br />

Infografiken (Recherche): Dieter Seifert, Stefan Frötscher<br />

Infografiken: Michal Lemanski, Ambra Delvai<br />

Produktion: Athesia Druck Bozen – www.athesia.com<br />

Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan<br />

Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen Dolomiten-Ausgabe<br />

Druckauflage: 45.000 Stück<br />

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten,<br />

PR-Seiten und der angeführten Webseiten.<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Montag, 11. November<br />

Editorial<br />

Der Winter ist da! Zwar noch<br />

nicht kalendermäßig, aber die<br />

Schneefälle der letzten Tage<br />

waren der ideale Appetitanreger<br />

auf die nächsten, hoffentlich<br />

kalten Monate. Monate,<br />

in denen nicht nur Tausende<br />

Südtiroler Sportbegeisterte wieder die einheimischen<br />

Skipisten, Langlaufloipen, Rodelbahnen und Snowparks<br />

bevölkern werden. Nein, nun ziehen jene Wochen ins<br />

Land, die alle Südtiroler <strong>Wintersport</strong>begeisterten so gerne<br />

herbei sehnen. Um Domme und Doro zu schauen, Peter<br />

Fill und Lukas Hofer die Daumen zu halten, Patrick Pigneter<br />

und Evelin Lanthaler anzufeuern, Roland Fischnaller,<br />

Nadya Ochner und Omar Visintin zu unterstützen. Aber<br />

es gibt noch weitere 50 Athletinnen und Athleten, welche<br />

wir in diesem „Radius“-<strong>Wintersport</strong>-Heft vorstellen und<br />

bei denen wir überzeugt davon sind, dass sie für sportliche<br />

Schlagzeilen sorgen werden. Schlagzeilen macht schon<br />

seit langer Zeit das absolute Saison-Highlight unter den<br />

Südtiroler Sportveranstaltungen im kommenden Winter:<br />

Antholz ist <strong>20</strong><strong>20</strong> für einmal nicht Schauplatz des traditionellen<br />

Biathlon-Weltcups, sondern erstmals nach <strong>20</strong>07<br />

wird dort wieder eine Weltmeisterschaft ausgetragen. Vom<br />

12. bis 23. Februar <strong>20</strong><strong>20</strong> wird nicht nur ein ganzes Tal,<br />

sondern unser ganzes Land vibrieren und mit den Aushängeschildern<br />

Dorothea Wierer, Dominik Windisch, Lukas<br />

Hofer und Federica Sanfilippo mitfiebern und -zittern.<br />

Dass die WM in Antholz unvergesslich wird, ist eh klar.<br />

Ob sie uns Südtiroler Medaillen beschert, steht auf einem<br />

anderen Blatt Papier. Denn eines ist fix: So außergewöhnlich<br />

unsere Sportler auch sind – die Konkurrenz schläft<br />

nicht, und es gibt auch in anderen Nationen herausragende<br />

Talente, die ebenfalls extrem hart trainieren und<br />

sich top vorbereiten. Deswegen: Nehmen wir die Erfolge<br />

aller Südtiroler <strong>Wintersport</strong>ler nicht als selbstverständlich.<br />

Halten wir ihnen die Daumen, dass es gut läuft. Aber<br />

reißen wir ihnen nicht den Kopf ab, wenn ein Wettkampf,<br />

ein Rennen für einmal nicht nach Wunsch ausgehen sollte.<br />

Denn eines ist fix: Alle werden immer und überall ihr<br />

Bestes geben, gewinnen kann am Ende nur einer. Gerade<br />

das macht die ganze Sache so faszinierend.<br />

Otto Schöpf und Andreas Vieider, Sportredaktion „Dolomiten“<br />

Alle Ski-Rennen live auf SportNews.bz<br />

Sie sind gerade unterwegs? Stehen<br />

selbst auf den Skiern? Oder haben<br />

schlicht und einfach kein Fernsehgerät<br />

in der Nähe zur Verfügung? Kein<br />

Problem. Denn wenn es heuer bei den<br />

Skiweltcup-Rennen zur Sache geht,<br />

genügt ein Blick auf www.sportnews.bz,<br />

um hautnah dabei zu sein.<br />

Wie schon im letzten Jahr bietet die<br />

beliebte Online-Plattform auch heuer<br />

für jedes einzelne Skirennen der weltbesten<br />

Herren und Damen einen Liveticker<br />

an. Ob Ergebnisse auf einem<br />

Blick, ein ausführlicher Text zu jedem<br />

Starter oder interessante Hintergrund-<br />

Infos – das alles wird im SportNews-<br />

Liveticker geboten. Ein Klick genügt<br />

und der Blick hinein lohnt sich auf<br />

Anhieb.


4 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Biathlon<br />

Dorothea<br />

Wierer<br />

In der<br />

Seifenblase<br />

Der Sommer war streng. Wer Weltcupsiegerin<br />

ist und Weltmeisterin<br />

und auch noch Glamour-Girl dazu,<br />

hat nicht viel Privatleben. Dorothea<br />

Wierer ist den Rummel gewohnt, aber<br />

heuer war es schon ziemlich krass.<br />

Beispiel gefällig? Während des ersten<br />

Mannschaftstrainings in Eppan und<br />

Kaltern musste sie nach Mailand zu<br />

einem spätabendlichen TV-Auftritt und<br />

direkt wieder zurück, um am nächsten<br />

Tag beim Training dabei sein zu können.<br />

„Sowas ist schon streng. Die ganzen<br />

Verpflichtungen mit dem Training<br />

zu kombinieren ist schwierig. Ich war<br />

schon manchmal müde und auch nicht<br />

hundertprozentig fit“, verrät die weltbeste<br />

Biathletin des letzten Winters.<br />

Und zu allem Überfluss hat dann<br />

auch der Rücken nicht mehr mitgespielt.<br />

Die Schmerzen haben bis ins<br />

Knie ausgestrahlt. Die Diagnose nach<br />

einer Magnetresonanz lautete Bandscheibenvorwölbung.<br />

Die wurde zunächst<br />

mit Kortisonspritzen<br />

und dann mit<br />

viel Gymnastik und<br />

Physiotherapie behandelt.<br />

„Am Anfang<br />

war es schon ein Schock. Jetzt kann<br />

ich wieder fast normal trainieren,<br />

nur einige Kraftübungen muss ich<br />

weglassen. Das ist auch nicht plötzlich<br />

gekommen. Schon im letzten<br />

Winter hat es manchmal im Rücken<br />

gezwickt“, erzählt die Rasnerin, die<br />

„ Die Motivation muss<br />

bleiben, sonst ist Schluss.<br />

Ich bin nicht der Typ, der<br />

einfach nur mitmachen will.<br />

der Liebe wegen ins Fleimstal gezogen<br />

ist.<br />

Nach den Erfolgen in der vergangenen<br />

Saison wird der Druck bei der<br />

Heim-WM in Antholz besonders<br />

groß sein. Doch<br />

dem sieht sie<br />

gelassen entgegen.<br />

„Erstens mache ich<br />

mir selber Druck.<br />

Ich brauche das,<br />

ich darf nicht zu<br />

locker in die Wettkämpfe<br />

gehen. Und zweitens ist<br />

die WM noch weit weg,<br />

wir haben davor jede<br />

Menge Wettkämpfe“,<br />

stellt sie<br />

klar. Dieses<br />

Dorothea Wierer mit ihrem Gewehr und mit den 3 Medaillen,<br />

die sie bei der WM <strong><strong>20</strong>19</strong> in Östersund gewonnen hat.


Biathlon<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

5<br />

spezielle Gefühl werde sich erst einstellen, wenn die<br />

Weltmeisterschaft näher rückt. „Ich werde auf alle Fälle<br />

versuchen, es zu genießen und hoffe, dass ich gesund bin.<br />

Wenn es vorher gut gelaufen ist, wird es einfacher“, sagt<br />

die Südtiroler Sportlerin des Jahres, die sogar glaubt, dass<br />

so eine Heim-WM einfacher zu händeln ist<br />

als ein Heim-Weltcup. „Daheim wollen alle<br />

etwas von dir, du hast viele Termine, sollst<br />

immer freundlich sein. Im Weltcup konzentriert<br />

sich das auf 4 Tage, die WM dauert<br />

viel länger, da kann man sich alles besser<br />

einteilen.“<br />

Die Vorbereitung war – wie könnte es anders sein – so<br />

angelegt, dass die Hochform im Februar da sein sollte, wenn<br />

die WM stattfindet. Das spielt für Doro Wierer aber keine<br />

relevante Rolle. „Das war in anderen Jahren auch so, hat bei<br />

mir meistens aber nicht funktioniert. Für mich ist die Weltcupkugel<br />

ohnehin viel mehr wert als ein WM-Titel, denn es<br />

ist viel schwieriger, die ganze Saison über gut zu sein als nur<br />

einmal zu glänzen“, stellt sie klar, dass ihr Fokus nicht allein<br />

auf der WM liegt, auch wenn sie bei ihr daheim stattfindet.<br />

Das Ende der Karriere ist bei Dorothea Wierer immer<br />

wieder ein Thema, obwohl sie noch keine 30 Jahre alt<br />

ist. Sie möchte eine Familie gründen und ein „echtes“<br />

Leben führen, wie sie betont. „Als Spitzensportler lebst<br />

du in einer Seifenblase. Du bist zwar bekannt und gefragt,<br />

aber die Freundschaften, das soziale Leben insgesamt, das<br />

kommt alles zu kurz. Es gibt sonst noch viel im Leben zu<br />

erleben. Deshalb freue ich mich schon auf die Zeit nach<br />

der Karriere.“<br />

Wann die beginnen wird, kann sie noch nicht beantworten.<br />

Dass es die Biathletin Dorothea Wierer nach der Heim-WM<br />

in Antholz nicht mehr gibt, ist allerdings unwahrscheinlich.<br />

Die Sponsorenverträge laufen bis <strong>20</strong>22, wichtige Kontrakte<br />

„ Es gibt noch viel im Leben<br />

zu erleben. Deshalb freue<br />

ich mich auf die Zeit nach<br />

der Karriere.<br />

mit Red Bull und adidas hat sie gerade erst abgeschlossen.<br />

Deshalb dürfte Olympia in Peking noch ein Ziel sein. Aber<br />

sie will ihre Entscheidung keinesfalls von diesen Verträgen<br />

abhängig machen. „Die Motivation muss bleiben, sonst ist<br />

Schluss. Ich bin sicher nicht der Typ, der einfach nur mitmachen<br />

will.“<br />

Die dreifache Südtiroler Sportlerin<br />

des Jahres ist nicht nur in ihrer Heimat<br />

sehr beliebt, sondern weit darüber<br />

hinaus, und sie wird oft auch als<br />

Social-Media-Star bezeichnet. Doch<br />

das hört sie nicht gerne, und sie bestreitet auch, dass sie<br />

dort sehr aktiv ist. „Ich bin nicht mehr social als andere.<br />

Dort zeige ich nur die schönen Seiten von mir, aber das<br />

machen auf Instagram alle“, behauptet sie. Urlaubsfotos<br />

hat sie heuer nicht viele gepostet, denn es ist sich nur eine<br />

Woche in Ägypten ausgegangen. Dabei reist sie so gerne.<br />

Nach New York möchte sie unbedingt einmal, auch den<br />

Grand Canyon bewundern. Will sie alles nachholen, wenn<br />

sie einmal mehr Zeit hat.<br />

DOROTHEA WIERER<br />

Geburtsdatum und -ort: 3. April 1990 in Bruneck<br />

Wohnort: Castello di Fiemme<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

Apfelstrudelverkostung bei einem Sponsor.


6 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

Biathlon<br />

Dominik<br />

Windisch<br />

Ohne Handy<br />

Dominik Windisch ist immer für<br />

Überraschungen gut. Für eine dieser<br />

Überraschungen sorgte er im<br />

vergangen Frühling, als er freiwillig<br />

von der Elite-Gruppe des Biathlon-<br />

Nationalteams in die A-Gruppe<br />

wechselte. Das ist fast so, als würde<br />

ein Fußballstar freiwillig mit der<br />

U21-Mannschaft trainieren.<br />

Windisch hat sich diesen Schritt<br />

aber gut überlegt und nennt auch die<br />

Gründe dafür. „Ich habe neue Reize<br />

gebraucht. Ich musste raus aus der<br />

Komfortzone“, sagt der Massenstart-<br />

Weltmeister.<br />

Diese neuen Reize haben einen Namen:<br />

Klaus Höllrigl. Seit der vergangenen<br />

Saison ist Höllrigl Cheftrainer<br />

der A-Gruppe und bei den Weltcups<br />

immer dabei. „Ich war im Winter<br />

schon von seiner Arbeit überzeugt.<br />

Er hat mir viel geholfen und mich auf<br />

Fehler beim Schießen aufmerksam<br />

gemacht. Und er war ein wichtiger<br />

Faktor beim Gewinn des WM-Titels.<br />

Ich habe am Tag zuvor in der Staffel<br />

so schlecht geschossen, dass ich eine<br />

Strafrunde drehen musste. Er hat<br />

mir dann im Massenstart eine klare<br />

Aufgabe mitgegeben, die habe ich befolgt“,<br />

erzählt Windisch. Dass er dann<br />

gewonnen habe, sei zwar auch Glück<br />

gewesen, aber auch nur möglich,<br />

weil er den Fokus ganz auf das gelegt<br />

habe, was ihm Höllrigl gesagt hat.<br />

„Wenn ich vorher schlecht geschossen<br />

hätte, dann wäre ich gar nicht mehr<br />

in die Lage gekommen, das Rennen<br />

noch zu gewinnen“, sagt Windisch.<br />

Das Schwärmen für Höllrigl will<br />

Windisch keinesfalls als Kritik an<br />

Andreas Zingerle verstanden wissen.<br />

„Ich habe kein Problem mit ihm. Er<br />

hat die besondere Fähigkeit, dir vor<br />

dem Wettkampf Ruhe zu vermitteln.<br />

Nur habe ich mit Höllrigl ein gutes<br />

Dominik Windisch mit seiner Verlobten<br />

Julia bei der Sporthilfe Gala im<br />

Meraner Kurhaus.<br />

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Biathlon<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

7<br />

Feeling am Schießstand. Ich habe das<br />

Atmen beim Schießen umgestellt.<br />

Noch klappt es nicht immer, aber das<br />

verlange ich auch nicht.<br />

„<br />

Das ist eine<br />

wirklich große Umstellung.<br />

Das geht<br />

nicht so schnell“,<br />

sagt Windisch. Und<br />

er weist darauf hin,<br />

dass sich im Prinzip gar nicht so viel<br />

geändert hat. „Die meisten Trainingslager<br />

machen wir zusammen, nur<br />

zweimal haben wir nicht gemeinsam<br />

trainiert.“<br />

Und weiter: „Ich war nie ein<br />

Schießtalent wie Doro und Lisa.<br />

Das Schießen ist immer schwierig<br />

für mich. Aber vielleicht ist das der<br />

Grund, warum schwierige Bedingungen<br />

für mich gut sein können. Ich<br />

bin es gewohnt, mit viel Bewegung<br />

zu schießen, für die guten Schützen<br />

ist das ungewohnt. Deshalb sehe ich<br />

schlechtes Wetter immer als Chance<br />

für mich“, erklärt Windisch, warum<br />

er seine herausragenden Erfolge bei<br />

Wind und Wetter gefeiert hat.<br />

Die Heim-WM in Antholz schwirrt<br />

schon im Kopf von Windisch herum<br />

und er freut sich auch jetzt schon<br />

drauf. „Versuchen, nicht daran zu<br />

denken, bringt nichts, wenn es in<br />

deinem Kopf drin ist. Es wird etwas<br />

ganz Besonderes in meiner Karriere<br />

sein. Für uns ist es ein kleines<br />

Olympia. Ich weiß natürlich, dass es<br />

schwer wird, aber ich will versuchen,<br />

es zu genießen. Nervosität kann<br />

sich auch positiv auswirken“, sagt<br />

Windisch, der sich darauf einstellt,<br />

dass es einen großen Rummel geben<br />

wird. „Bei Olympia bin ich ins kalte<br />

Wasser geworfen worden und habe<br />

nach der Medaille im Sprint etwas<br />

die Konzentration verloren. Das wird<br />

mir so sicher nicht mehr passieren“,<br />

ist Windisch überzeugt.<br />

Auch als Weltmeister<br />

sind seine Saisonziele<br />

fast ein wenig<br />

bescheiden. „Ich möchte besser in<br />

die Saison starten als letztes Jahr<br />

und ich möchte die Umstellung beim<br />

Schießen so oft wie möglich auch<br />

im Wettkampf umsetzen.“ Weniger<br />

bescheiden ist der Traum, den er sich<br />

gerne erfüllen würde: „Bei der Weltmeisterschaft<br />

den besten Wettkampf<br />

der Saison machen.“<br />

Aber was ist eigentlich die Stärke des<br />

Dominik Windisch, wenn das Schießen<br />

eher eine Schwäche ist? Seine<br />

Antwort lautet: „Die Trainer sagen,<br />

dass ich energetisch im Sparmodus<br />

laufe. Ich kann meinen Laufstil gut<br />

der Streckenlänge oder den äußeren<br />

Bedingungen anpassen. So habe ich<br />

gegen Ende eines Wettkampfs noch<br />

genügend Körner.“<br />

Beim Urlaub im April hat Windisch<br />

ein Experiment gewagt. Er<br />

war zuerst in New York und dann<br />

in der Karibik auf den Turks and<br />

Caicos-Inseln. Dort hat er das Handy<br />

ausgeschaltet und es die ganze<br />

Zeit über nie eingeschaltet. „Es hat<br />

tadellos funktioniert und war sogar<br />

angenehm. Es geht also auch ohne<br />

Handy“, weiß er jetzt.<br />

Privat wird nächstes Jahr mit dem<br />

Hausbau begonnen. „Ich bin froh,<br />

dass mir meine Eltern dabei helfen.<br />

Ich muss mich fast nur um die<br />

Ich habe neue Reize gebraucht.<br />

Ich musste raus<br />

aus der Komfortzone.<br />

angenehmen Sachen kümmern, wie<br />

das Aussuchen von Materialien und<br />

die Einrichtung“, sagt Hausbauer<br />

Windisch. Geheiratet wird erst, wenn<br />

das Haus fertig gebaut ist und seine<br />

Verlobte Julia das Studium beendet<br />

hat. Das könnte noch dauern. Wenn<br />

es erst <strong>20</strong>22 soweit ist, könnte er<br />

auch den Hochzeitsring wie den Verlobungsring<br />

im vergangenen Jahr aus<br />

einer Medaille anfertigen. Nur sollte<br />

die dann aus Gold sein.<br />

DOMINIK WINDISCH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

6. November 1989 in Bruneck<br />

Wohnort: Rasen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

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8 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Biathlon<br />

Lukas Hofer<br />

Antholz <strong>20</strong><strong>20</strong> und <strong>20</strong>26<br />

Laufen war bei Lukas Hofer vorübergehend<br />

vom Trainingsplan gestrichen.<br />

Das wäre nicht gut für seinen<br />

Ischias-Nerv gewesen. Das klingt jetzt<br />

dramatischer, als es ist. Eine Bandscheibenvorwölbung<br />

ist schon am<br />

Abheilen, er kann fast alles wieder<br />

machen.<br />

Als er Anfang Oktober sein Bein<br />

plötzlich nicht mehr gespürt hat, da<br />

war schon eine gewisse Panik da. Nach<br />

einer Magnetresonanz diagnostizierte<br />

sein Vertrauens-Orthopäde Dr. Maurizio<br />

Garoscio eine Bandscheibenvorwölbung<br />

zwischen den Lendenwirbeln L5<br />

und S1. Eine Vorwölbung ist noch kein<br />

Vorfall und lässt sich normalerweise<br />

ohne irgendwelche Eingriffe „reparieren“.<br />

Mit Injektionen von Flüssigkeit<br />

und Physiotherapie wurde das Problem<br />

behoben. „Natürlich ist das nicht angenehm<br />

jetzt vor der Saison, aber schlimmer<br />

wäre es gewesen, wenn es während<br />

der Saison passiert wäre“, versucht<br />

Hofer die Sache von ihrer guten Seite<br />

zu sehen.<br />

Bis zur Heim-WM in Antholz ist dieses<br />

Problem hoffentlich ganz verschwunden<br />

und vergessen. Das soll ja ein Höhepunkt<br />

seiner Karriere werden, und da<br />

ist es schon wünschenswert, hundertprozentig<br />

fit zu sein. „Eine Heim-WM<br />

ist natürlich etwas Besonderes, für<br />

uns eine Art Mini-Olympia. Aber die<br />

Wettkämpfe selbst werden nicht anders<br />

ablaufen als beim Weltcup. Mehr Publikum<br />

als beim Weltcup kann gar nicht<br />

kommen, Stadion und Loipen sind auch<br />

gleich“, weiß Hofer, der schon seit einer<br />

gefühlten Ewigkeit im Weltcup dabei ist<br />

(<strong>20</strong>08/09 war seine erste Saison), mit<br />

30 Jahren aber noch einige gute Jahre<br />

vor sich haben kann. „Wenn alles optimal<br />

läuft und ich gesund bleibe, wäre<br />

es schön, <strong>20</strong>26 bei Olympia in Antholz<br />

noch dabei zu sein und dann aufzuhören“,<br />

blickt der Montaler voraus.<br />

Seit Jahren besticht Lukas Hofer durch<br />

Beständigkeit. In der letzten Saison hat<br />

er 2 WM-Staffelmedaillen gewonnen,<br />

aber wieder einmal haben seine Erfolge<br />

nicht die Aufmerksamkeit bekommen,<br />

die sie sich verdient hätten. „Für die<br />

Leute zählen Einzelmedaillen einfach<br />

mehr, überhaupt wenn sie aus Gold<br />

sind“, weiß Hofer. Und Gold haben Dorothea<br />

Wierer und Dominik Windisch<br />

von der WM mitgebracht. Wierer war<br />

außerdem als Weltcup-Gesamtsiegerin<br />

die überragende Athletin der Saison.<br />

Hofer wird oft nachgesagt, dass er ein<br />

„Staffel-Typ“ sei, also einer, der in<br />

den Staffeln immer seine besten<br />

Leistungen abruft. Aber das bestreitet<br />

er. „Ich habe bei Staffeln auch schon<br />

Strafrunden gedreht. Ich sehe eher Dominik<br />

Windisch als unseren besten Staffelmann“,<br />

stellt er klar. Stolz ist Hofer<br />

eher auf seine konstanten Leistungen in<br />

den letzten Jahren. „Den ganzen Winter<br />

konstant vorne dabei sein ist das, was<br />

für mich am meisten zählt.“<br />

Seit Hofer im Nationalteam ist, hat er<br />

es fast durchgehend mit Andreas Zingerle<br />

als Trainer zu tun gehabt. Deshalb<br />

ist er auch froh, dass Zingerle nach<br />

den Olympischen Spielen <strong>20</strong>18 nicht<br />

aufgehört hat. „Ich habe das Gefühl,<br />

dass er als Chef richtig aufgeblüht ist.<br />

Die Zusammenarbeit mit Andrea Zattoni<br />

ist perfekt“, schwärmt Hofer vom<br />

Trainerduo des Weltcup-Teams.<br />

Auch für einen alten Hasen wie Zingerle<br />

ist der Trainerjob immer wieder<br />

eine neue Herausforderung. Hofer<br />

erklärt, warum: „Seit ich begonnen<br />

Mit Doro Wierer lief Lukas Hofer in Östersund zu WM-Silber <strong><strong>20</strong>19</strong> in der Single-Mixed-Staffel.


Biathlon<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

9<br />

habe, hat sich im Biathlon praktisch<br />

alles geändert. Wenn mir ein Vergleich<br />

erlaubt ist, dann fällt<br />

mir das Handy ein.<br />

Das Handy von heute<br />

hat mit dem von<br />

vor 10 Jahren nichts<br />

mehr gemeinsam.<br />

Und so ist es auch<br />

in unserem Sport. Als Willy Pallhuber<br />

eine Serie in 26 Sekunden geschossen<br />

hat, war das eine Sensation. Jetzt ist<br />

das eine Durchschnittszeit. Es wurde<br />

auch schon eine Serie in 18 Sekunden<br />

geschossen. Das Material wird<br />

auch immer besser. Sogar das schnelle<br />

Schultern des Gewehrs, das ich als<br />

erster praktiziert habe, machen jetzt<br />

fast alle.“<br />

Beim Gewehrschaft aber setzt Hofer<br />

immer noch auf die gute, alte Handarbeit.<br />

Früher hat er die Gewehrschäfte<br />

mit seinem Onkel gebaut, in der<br />

nächsten Saison schießt er sogar mit<br />

einem Schaft, den er ganz allein gebastelt<br />

hat. „Handwerklich bin nicht so<br />

„ Das Handy von heute hat<br />

mit dem von vor 10 Jahren<br />

nichts mehr gemeinsam.<br />

Und so ist es auch in unserem<br />

Sport.<br />

ungeschickt. Oder sagen wir es so: Ich<br />

habe nicht zwei linke Hände.“<br />

Auch mit dem Gleitschirm<br />

ist Lukas Hofer<br />

nicht ungeschickt.<br />

Das ist nach wie vor<br />

seine große Leidenschaft.<br />

Im September<br />

ist er sogar mit dem<br />

Tandemschirm auf den Ortler und<br />

dann zusammen mit seinem Kumpel<br />

Didi Kirchler nach Sulden geflogen.<br />

„Ich mache meine Bergtouren fast<br />

immer mit Schirm. So schone ich auch<br />

meine Knie, denn das Abwärtsgehen<br />

ist für die Knie nicht so gesund“, sagt<br />

er. Ohne Schirm war er allerdings beim<br />

Berglauf Tiefrasten extrem unterwegs.<br />

Das ist ein Paarlauf, den er erstmals in<br />

weiblicher Begleitung gelaufen ist, und<br />

zwar mit Dorothea Wierer. „Ich weiß<br />

nicht, ob sie nochmal mit mir läuft.<br />

Scherz beiseite. Es hat auch ihr Spaß<br />

gemacht.“<br />

Auf sein geliebtes Fluggerät hat Hofer<br />

auch im Urlaub verzichten müssen. Da<br />

hat es ihn mit seiner Freundin diesmal<br />

nach Thailand gezogen. Reiner Strandurlaub<br />

ist natürlich nicht seins, und so<br />

war er auch im Dschungel und hat sich<br />

auch Bangkok angeschaut.<br />

LUKAS HOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. September 1989 in Bruneck<br />

Wohnort: Montal<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

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10 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Gesundheit<br />

Die Wechseljahre der Männer<br />

In die Wechseljahre kommen auch<br />

die Männer, wenngleich nicht im selben<br />

Ausmaß wie Frauen. Beim Mann<br />

nimmt die Testosteronproduktion<br />

ab dem 30. Lebensjahr langsam und<br />

kontinuierlich ab.<br />

Das geht beim Mann aber langsamer<br />

vonstatten als bei der Frau. Dennoch<br />

macht sich das Klimakterium virile<br />

oder das ADAM-Syndrom (Androgen-<br />

Defizit beim alternden Mann), wie<br />

die männlichen Wechseljahre genannt<br />

werden, auch beim Mann bemerkbar:<br />

Abnahme der Libido, also des<br />

sexuellen Verlangens, Knochen- und<br />

Muskelschwund, Antriebslosigkeit,<br />

Abnahme der Konzentrationsfähigkeit<br />

und Depressionen sind Symptome, die<br />

Lebensstil zu beginnen.<br />

DR. ALEXANDER GAS<br />

DR. ALEXANDER GASSER<br />

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DR. ALEXANDER GASSER FACHARZT FÜR UROLO<br />

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ab dem Ender der 50-er-, Anfang der<br />

60-er-Jahre auftreten. Mehr oder weniger<br />

leidet jeder Mann unter diesen<br />

Symptomen. Verlässliche Daten gibt es<br />

zu den Wechseljahren des Mannes aber<br />

nur wenige, weil das Thema bisher<br />

wissenschaftlich kaum beleuchtet<br />

wurde.<br />

Vorsicht bei Hormonen<br />

Vor allem die sexuellen Probleme<br />

sind es, die Männer zum Urologen<br />

führen – und nach einer Testosteronsubstitution<br />

verlangen lassen. Doch<br />

Urologen warnen davor, Testosteron<br />

als Lifestyle-Droge zu sehen, die<br />

„Stehvermögen“ und starke Muskeln<br />

verspricht. Hormone dürfen nicht unkritisch<br />

verschrieben werden, sondern<br />

nur nach strenger Indikation. Denn<br />

risikofrei sei eine Hormonsubstitution<br />

nicht: Testosterongaben können<br />

ein latentes Prostatakarzinom verschlimmern,<br />

die Symptome bei einer<br />

gutartigen Prostatavergrößerung, also<br />

Probleme beim Wasserlassen, können<br />

sich verstärken, und beim Schnarchen<br />

erhöht sich durch Testosteron das<br />

Risiko für Schlafapnoen, also mitunter<br />

lebensgefährliche Atemaussetzer.<br />

Man darf deshalb nicht jedem Wunsch<br />

nachgeben, sondern muss die Männer<br />

richtig aufklären. Denn oftmals hätten<br />

sexuelle Probleme auch gar keine körperliche<br />

Ursache, sondern seien reine<br />

Kopfsache.<br />

Gesunder Lebensstil<br />

Allerdings lassen sich – sowie bei<br />

der Frau – auch die Symptome der<br />

männlichen Wechseljahre mithilfe<br />

komplementärmedizinischer Maßnahmen<br />

lindern – und mit einem<br />

gesunden Lebensstil. Dazu gehört<br />

eine gesunde Ernährung, also eine<br />

ausgewogene Mischkost, im weitesten<br />

Sinne eine mediterrane Ernährung<br />

sowie regelmäßige Bewegung.<br />

Dabei ist besonders Schwimmen zu<br />

empfehlen, das wie eine Massage für<br />

den Körper ist und alle Gelenke fordert<br />

und gleichzeitig schont. Ebenso<br />

wichtig ist es, viel zu trinken, Alkohol<br />

allerdings nur in Maßen. Das<br />

Ziel muss es sein, lange gut zu leben,<br />

und dafür lohnt es sich, bereits in<br />

jungen Jahren mit einem gesunden<br />

Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprob<br />

Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante O


Biathlon<br />

11<br />

Federica Sanfilippo<br />

Die WM noch nicht im Kopf<br />

Es war ein großer Moment und der<br />

wohl aufregendste ihrer bisherigen<br />

Karriere, als Federica Sanfilippo vor<br />

11 Monaten beim Weltcup in Hochfilzen<br />

als Schlussläuferin der Damenstaffel<br />

ins Ziel kam. Sie hatte dem<br />

großen Druck standgehalten und die<br />

Führung mit 2 perfekten Schießserien<br />

verteidigt.<br />

Der Rest der Saison war nicht mehr<br />

so großartig, auch weil die Ridnaunerin<br />

immer wieder mit Infekten der Atemwege<br />

zu kämpfen hatte. Das gehört<br />

hoffentlich der Vergangenheit an. Bei<br />

Untersuchungen wurde festgestellt,<br />

woran das möglicherweise gelegen<br />

hat. Jedenfalls hat sie ihre Ernährung<br />

umgestellt, was sich in der Vorbereitung<br />

schon bewährt hat. „Ich habe mich<br />

noch nie so gut gefühlt und freue mich<br />

extrem auf die neue Saison“, sagt Sanfilippo,<br />

die heuer bei einem Urlaub in<br />

Sizilien auch auf dem Ätna war.<br />

Die Vorfreude auf die Saison ist groß,<br />

jene auf die Heim-WM in Antholz hält<br />

sich aber noch in Grenzen. Und sie<br />

nennt auch den Grund dafür: „Antholz<br />

ist bis jetzt noch nicht im Kopf präsent.<br />

Wir haben jedes Jahr eine WM, die<br />

Vorfreude kommt dann von alleine,<br />

je näher die WM rückt. Außerdem ist<br />

nicht die WM mein großes Saisonziel,<br />

sondern konstante Leistungen während<br />

der gesamten Saison abzuliefern.“<br />

Die bisher fehlende Konstanz lag hauptsächlich<br />

an den schwankenden Leistungen<br />

am Schießstand. „Wenn ich müde an<br />

den Schießstand komme, dann hapert<br />

es bei mir“, nennt sie einen schwachen<br />

Punkt. Die Ernährungsumstellung sollte<br />

sich auch da positiv auswirken.<br />

In der Staffel hat sie nun schon einige<br />

Male den Part der Schlussläuferin<br />

übernommen. „Eigentlich mache ich<br />

das nicht so gerne, weil ich es mir oft<br />

nicht zutraue. Aber ich mache es dann<br />

meistens doch ganz gut“, sagt Sanfilippo.<br />

Deshalb könnte es durchaus sein,<br />

dass Cheftrainer Andreas Zingerle und<br />

sein Team sie auch in der kommenden<br />

Saison und vielleicht sogar bei der WM<br />

als Schlussläuferin einsetzen.<br />

FEDERICA SANFILIPPO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

24. Oktober 1990 in Sterzing<br />

Wohnort: Ratschings<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Weltcup-Kalender Biathlon <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

30.11. bis<br />

8.12.<br />

13.12. bis<br />

15.12.<br />

19.12. bis<br />

22.12.<br />

9.1. bis<br />

12.1.<br />

13.1. bis<br />

19.1.<br />

23.1. bis<br />

26.1.<br />

5.3. bis<br />

8.3.<br />

12.3. bis<br />

15.3.<br />

<strong>20</strong>.3. bis<br />

22.3.<br />

Östersund<br />

Hochfilzen<br />

Le Grand<br />

Bornand<br />

Oberhof<br />

Ruhpolding<br />

Pokljuka<br />

Nove Mesto<br />

Kontiolahti<br />

Oslo<br />

Holmenkollen<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

Schweden<br />

Nordtirol/<br />

Österreich<br />

Frankreich<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Slowenien<br />

Tschechien<br />

Finnland<br />

Norwegen<br />

Single Mixed Staffel, Mixed Staffel,<br />

Sprint, Einzelwettkampf, Staffel<br />

Sprint, Staffel, Verfolgung<br />

Sprint, Verfolgung, Massenstart<br />

Sprint, Staffel, Massenstart<br />

Sprint, Staffel, Verfolgung<br />

Einzelwettkampf, Single Mixed<br />

Staffel, Mixed Staffel, Massenstart<br />

Sprint, Staffel, Massenstart<br />

Sprint, Verfolgung, Single Mixed<br />

Staffel, Mixed Staffel<br />

Sprint, Verfolgung, Massenstart<br />

NATIONALTEAM BIATHLON<br />

HERREN<br />

Elite A: Lukas Hofer (Montal), Dominik<br />

Windisch (Rasen)<br />

Weltcup A: Thomas Bormolini, Patrick<br />

Braunhofer (Ridnaun), Daniele Cappellari,<br />

Giuseppe Montello<br />

IBU Cup B: Thierry Chenal, Michael<br />

Durand, Simon Leitgeb (Antholz), Mattia<br />

Nicase, Saverio Zini<br />

Unter Beobachtung: Paolo Rodigari<br />

DAMEN<br />

Elite A: Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer<br />

(Rasen)<br />

Weltcup A: Nicole Gontier, Federica<br />

Sanfilippo (Ridnaun)<br />

IBU Cup B: Michela Carrara, Irene<br />

Lardschneider (Wolkenstein)<br />

Unter Beobachtung: Eleonora Fauner,<br />

Alexia Runggaldier (St. Christina)


12 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Riccardo Tonetti<br />

Manager-Karriere<br />

kann warten<br />

Riccardo Tonetti hat heuer seine<br />

Doktorarbeit für den Master in Management<br />

geschrieben, aber noch<br />

ist er nur Manager in eigener Sache.<br />

Er managt seine Karriere als Skirennläufer.<br />

Motorrad-Fan Riccardo Tonetti im<br />

Paddock beim Österreich-Grand-Prix in<br />

Spielberg.<br />

Da gibt es noch Einiges zu tun, denn<br />

bisher hat er noch nicht das gezeigt,<br />

was in ihm steckt. Seine Vielseitigkeit<br />

zum Beispiel ist noch nicht so richtig<br />

zur Geltung gekommen.<br />

Ein Manager muss einen Plan haben,<br />

und Tonetti hat natürlich einen. Erst<br />

einmal will er im Riesentorlauf in die<br />

Top-15 der Weltcup-Startliste vordringen.<br />

Der Auftakt in Sölden ist zwar<br />

daneben gegangen, aber der nächste<br />

Riesentorlauf findet in Beaver Creek<br />

statt, wo er schon zweimal in die Top-<br />

Ten gefahren ist. Im Slalom geht es<br />

erst einmal darum, in<br />

die Top-30 der Startliste<br />

zu kommen. Da er derzeit 37. ist,<br />

könnte ihm schon ein gutes Ergebnis<br />

beim Auftakt-Slalom in Levi reichen,<br />

um das zu schaffen. „Im Slalom ist der<br />

Weg nach vorne sehr schwierig, aber<br />

wir haben gut gearbeitet“, gibt er sich<br />

zuversichtlich. Letzten Winter hatte er<br />

in den ersten Weltcup-Slaloms keinen<br />

Startplatz, weil man jüngeren Läufern<br />

eine Chance geben wollte. Erst in Zagreb<br />

war er erstmals dabei und wurde<br />

auf Anhieb Zwölfter. Bei der WM<br />

in Åre hat er im Team Event Bronze<br />

gewonnen, ist aber als Ersatzläufer nie<br />

zum Einsatz gekommen.<br />

Tonetti ist ein guter Allrounder, der<br />

sich auch im Speed-Bereich recht wohl<br />

fühlt. Deshalb ist die Kombination seine<br />

beste Disziplin. Da hat er mit einem<br />

4. Platz in Bansko sein bestes Ergebnis<br />

im Weltcup zu Buche stehen, und er ist<br />

auch Vierter in der Weltcup-Startliste.<br />

Die neue Kombi-Startregel (Abfahrtssieger<br />

startet im Slalom als Erster) ist<br />

für ihn nicht die ideale Lösung, aber er<br />

kann gut damit leben. „Ich bin von den<br />

Technikern einer der besseren Speed-<br />

Fahrer. Deshalb kann ich vielleicht<br />

sogar davon profitieren. Ich finde es<br />

aber nicht okay, dass die Läufer bei<br />

solchen Entscheidungen nicht mitreden<br />

dürfen“, sagt Tonetti, der aber auch<br />

klarstellt: „Ich bin froh, dass die Kombination<br />

überhaupt geblieben ist.“<br />

Noch spielt die Kombination in den<br />

Plänen von Tonetti aber nur eine<br />

Nebenrolle. Die erste Kombination der<br />

Saison steht erst in Bormio auf dem<br />

Programm. „Zuerst einmal wäre es<br />

wichtig, in Levi, Beaver Creek und Val<br />

d’Isere konsequent zu punkten. Das<br />

würde der Saison die richtige Richtung<br />

geben“, ist er überzeugt.<br />

Abseits der Skipiste haben sich seine<br />

Prioritäten deutlich verschoben, seit er<br />

eine eigene Familie hat. „Die Familie<br />

ist mein liebstes Hobby. Ich versuche,<br />

so oft wie möglich daheim zu sein“,<br />

sagt der 30-Jährige, der es als „Stadtler“<br />

(er ist ein echter Bozner) geschafft<br />

hat, ein Ski-Profi zu werden. „Radfahren<br />

und Klettern sind auch noch<br />

Hobbies, aber das ist zugleich auch<br />

Training“, sagt Tonetti.<br />

Wenn der Manager Riccardo Tonetti<br />

die Saison nach seinen Wünschen planen<br />

könnte, dann würde er sein bestes<br />

Rennen in Alta Badia fahren oder auch<br />

in Madonna di Campiglio. „Wenn du<br />

ein richtig gutes Rennen machst, wenn<br />

die Familie und Freunde dabei sind,<br />

dann kannst du deine Freude teilen“,<br />

weiß er. Diese Erfahrung hat er schon<br />

einmal bei Olympia in Pyeongchang<br />

gemacht. Das war zwar weit weg, aber<br />

Familie und Freunde waren trotzdem<br />

da. Leider hat er sein Meisterwerk dort<br />

nicht vollendet. Aber es bleibt noch<br />

Zeit, das nachzuholen.<br />

RICCARDO TONETTI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. Mai 1989 in Bozen<br />

Wohnort: Bozen<br />

Sportgruppe: Finanzwache


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

13<br />

Simon Maurberger Berufswunsch: Skirennläufer<br />

Das Gen des Skirennläufers ist<br />

Simon Maurberger praktisch in<br />

die Wiege gelegt worden. Beide<br />

Eltern sind Skirennen gefahren, mit<br />

zweieinhalb Jahren stand der kleine<br />

Simon schon erstmals auf Skiern.<br />

Erinnern kann er sich daran freilich<br />

nicht mehr. Aber schon als kleiner<br />

Junge wusste er, was er einmal werden<br />

wollte: Skirennläufer.<br />

„Schon in der Volksschule habe ich<br />

das hinein geschrieben, wenn wir<br />

über unseren Berufswunsch schreiben<br />

sollten“, erinnert sich der Ahrntaler<br />

aus St. Peter.<br />

Simon Maurberger hat sich diesen<br />

Wunsch dann auch erfüllt. Sein Weg in<br />

den Skiweltcup führte ihn über<br />

die Sportschule in Mals<br />

und über den Südtiroler<br />

Landeskader. Schon mit<br />

19 Jahren hat er in Sölden<br />

sein erstes Weltcuprennen<br />

bestritten und mit <strong>20</strong> hat<br />

er sich beim Riesentorlauf<br />

in Val d’Isere erstmals im<br />

Weltcup für den 2. Lauf<br />

qualifizieren können. Trotzdem<br />

hat es etwas gedauert,<br />

bis er im Weltcup<br />

richtig Fuß fassen konnte. Erst in der<br />

vergangenen Saison war er wirklich<br />

regelmäßig dabei. Den Fokus hat er<br />

allerdings auf den Europacup gelegt,<br />

den er sogar gewinnen konnte. Und<br />

fast nebenbei hat er in Åre im Team<br />

Event auch noch seine erste WM-<br />

Medaille (Bronze) gewonnen.<br />

„Als ich die Chance hatte, die Europacup-Gesamtwertung<br />

zu gewinnen,<br />

habe ich mich voll darauf konzentriert.<br />

Da gibt es zwar keine schöne<br />

Trophäe, sondern nur eine Medaille,<br />

aber wichtiger war mir ohnehin der<br />

fixe Startplatz im Weltcup in allen Disziplinen“,<br />

erzählt Maurberger, der im<br />

Europacup insgesamt schon 6 Rennen<br />

gewonnen hat.<br />

Maurberger ist im Slalom und<br />

im Riesentorlauf in etwa<br />

gleich gut und er fährt auch<br />

beides gleich gerne. Vielleicht<br />

versucht er es in dieser<br />

Saison auch einmal in<br />

der Kombination. Super-G<br />

hat er jedenfalls schon<br />

trainiert. Und letzten<br />

Winter hat er im Europacup<br />

sogar eine Kombination<br />

gewinnen können. Er<br />

redet nicht gerne über<br />

Saisonziele oder gar Platzierungen, die<br />

er erreichen möchte. „Platzierungen<br />

sind nur Nummern. Das einzige Ziel<br />

ist, gut Ski zu fahren, dann kommen<br />

die Platzierungen von alleine. Ich weiß,<br />

dass ich schnell fahren kann.“ Beim<br />

Auftakt in Sölden ist es noch nicht nach<br />

Wunsch gelaufen, aber Maurberger versucht,<br />

das Positive heraus zu streichen:<br />

„Natürlich war ich enttäuscht. Aber ich<br />

habe gute Teilzeiten erzielt. Ohne den<br />

schweren Fehler hätte ich mich locker<br />

für den 2. Lauf qualifiziert.“<br />

Vor dieser Saison hat Simon Maurberger<br />

die Skimarke gewechselt. Das war<br />

ein großer Schritt, denn bisher ist er<br />

immer mit dem gleichen<br />

Fabrikat (Blizzard) gefahren.<br />

Er hat verschiedene<br />

Marken getestet.<br />

Die Wahl ist dann auf<br />

Atomic gefallen. Das<br />

ist die Marke,<br />

mit der schon<br />

seine früheren<br />

Vorbilder<br />

Benni<br />

Raich und<br />

Hermann<br />

Maier unterwegs<br />

waren.<br />

SIMON MAURBERGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

<strong>20</strong>. Februar 1995 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Peter im Ahrntal<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

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14 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

NATIONALTEAM SKI ALPIN<br />

DAMEN<br />

Weltcup, Elitegruppe: Federica Brignone,<br />

Sofia Goggia<br />

Allrounder: Marta Bassino, Elena Curtoni,<br />

Nadia Delago, Nicol Delago (beide<br />

Wolkenstein), Elena Fanchini, Verena<br />

Gasslitter (Kastelruth), Francesca<br />

Marsaglia, Roberta Melesi, Karoline Pichler<br />

(Petersberg), Laura Pirovano, Johanna<br />

Schnarf (Olang)<br />

Slalom: Irene Curtoni, Lara Della Mea,<br />

Anita Gulli, Vivien Insam (Wolkenstein), Roberta<br />

Midali, Martina Peterlini, Marta Rossetti<br />

Europacup, Speed-Gruppe: Giulia Albano,<br />

Valentina Cillara Rossi, Carlotta Da Canal,<br />

Sara Dellantonio, Marta Giunti, Sofia Pizzato,<br />

Teresa Runggaldier (Wolkenstein), Federica<br />

Sosio, Monica Zanoner, Asja Zenere<br />

Riesentorlauf und Slalom: Luisa Matilde<br />

Maria Bertani, Francesca Fanti, Lucrezia<br />

Lorenzi, Elisa Platino (Meran), Elena<br />

Sandulli (Rom/Brixen), Carlotta Saracco,<br />

Vera Tschurtschenthaler (Sexten), Petra<br />

Unterholzner (St. Walburg in Ulten)<br />

C-Nationalmannschaft (Nachwuchs):<br />

Sara Allemand, Veronika Calati, Giulia Di<br />

Francesco, Ilaria Ghisalberti, Celina Haller<br />

(Schenna), Marika Mascherona, Giulia<br />

Paventa, Giulia Tintorri, Serena Viviani,<br />

Carlotta Nimue Welf<br />

HERREN<br />

Weltcup, Elitegruppe: Christof Innerhofer<br />

(Gais), Dominik Paris (St. Walburg in Ulten)<br />

Speed-Gruppe: Emanuele Buzzi,<br />

Peter Fill (Kastelruth)<br />

Speed-Gruppe, A2: Mattia Casse,<br />

Matteo Marsaglia<br />

Riesentorlauf und Slalom: Luca De<br />

Aliprandini, Stefano Gross, Manfred Mölgg<br />

(St. Vigil in Enneberg), Giuliano Razzoli,<br />

Riccardo Tonetti (Bozen)<br />

Riesentorlauf und Slalom, A2: Andrea Ballerin,<br />

Giovanni Borsotti, Federico Liberatore, Simon<br />

Maurberger (St. Peter im Ahrntal), Tommaso<br />

Sala, Alex Vinatzer (Wolkenstein), Hannes<br />

Zingerle (Stern im Abtei)<br />

Sichtungsgruppe („interesse nazionale“):<br />

Fabian Bacher (Ratschings), Giulio Giovanni<br />

Bosca, Giordano Ronci, Daniele Sorio, Pietro<br />

Zazzi<br />

Riesentorlauf und Slalom: Pietro Canzio,<br />

Francesco Gori, Tobias Kastlunger (St. Vigil<br />

im Enneberg), Samuel Moling (Kolfuschg),<br />

Hans Vaccari, Giulio Zuccarini<br />

C-Nationalmannschaft (Nachwuchs):<br />

Riccardo Allegrini, Matteo Bendotti, Matteo<br />

Canins (Abtei), Filippo Della Vite, Giovanni<br />

Franzoni, Matteo Franzoso, Alessandro Pizio,<br />

Manuel Ploner (St. Kassian)<br />

Seit mehr als 2 Monaten steht er<br />

wieder auf Skiern, „richtiges“ Training<br />

sieht aber anders aus. „Es ist mehr<br />

eine Therapie, das Knie an die höhere<br />

Belastung zu gewöhnen.“<br />

Freut sich auf sein<br />

Comeback: Christof<br />

Innerhofer.<br />

Christof Innerhofer<br />

Bis zum Saisonstart wird’s knapp<br />

Christof Innerhofer sieht sich<br />

7 Monate nach seinem Kreuzbandriss<br />

im linken Knie auf einem guten Weg.<br />

Meint aber im gleichen Atemzug: „Bis<br />

ich wieder ein richtiger Athlet bin,<br />

wird es noch dauern.“<br />

Es war am 22. März, als Innerhofer<br />

bei der Super-G-Italienmeisterschaft<br />

in Cortina d’Ampezzo stürzte und sich<br />

eine schwere Knieverletzung zuzog.<br />

Nach der Operation in Innsbruck und<br />

der monatelangen Reha gab es Mitte<br />

August ein erstes Highlight: Nur 5<br />

Monate nach der Verletzung stand<br />

„Inner“ erstmals wieder auf Skiern.<br />

Am Stilfser Joch hatte es geschneit,<br />

es herrschten ideale Schneebedingungen,<br />

und wie ein Tourist rutschte er<br />

vorsichtig zu Tal.<br />

Seitdem sind mehr als 2 Monate vergangen,<br />

von einem Training, wie es sich<br />

für einen Speed-Weltcupfahrer gehört,<br />

war Innerhofer aber weit entfernt. „Ich<br />

bin voll im Zeitplan. Aber die Skitage<br />

der letzten 2 Monaten hatten nichts mit<br />

normalem Schneetraining zu tun. Es<br />

ging hauptsächlich darum, mich langsam<br />

heran zu tasten, Koordinationsübungen<br />

zu machen, das Knie an die<br />

Vibrationen auf Schnee zu gewöhnen.“<br />

Dabei war es nicht so sehr der Kreuzbandriss,<br />

der den 34-jährigen Gaiser<br />

einbremste, sondern die Meniskusverletzung.<br />

„Die wurde genäht, und ich<br />

musste 7 Wochen an Krücken gehen.<br />

Ich hatte im linken Fuß keinen Muskel<br />

mehr, und auch jetzt fehlen mir noch <strong>20</strong><br />

Prozent.“ Trotzdem ging es Anfang November<br />

einen Schritt weiter: Gemeinsam<br />

mit seinem Servicemann Ales Kalamar<br />

und Trainer Raimund Plancker übersiedelte<br />

er schon vor seinen Teamkollegen<br />

Dominik Paris und Peter Fill nach Copper<br />

Mountain (US-Bundesstaat Colorado),<br />

wo er dieser Tage auf Kunstschnee<br />

intensiv Trainingskilometer sammelt.<br />

Ob sein anvisiertes Comeback-Ziel, die<br />

Weltcup-Rennen von Lake Louise am<br />

30. November und 1. Dezember, damit<br />

realistisch ist? Innerhofer zurückhaltend:<br />

„Ich will mich nicht zu weit aus<br />

dem Fenster lehnen und sagen, dort<br />

muss ich unbedingt starten. Ich bin seit<br />

14 Jahren im Weltcup dabei, und ob ich<br />

einige Wochen früher oder später bei<br />

den Rennen zurück bin, macht keinen<br />

Unterschied. Das Wichtigste ist, dass<br />

ich wieder fit und konkurrenzfähig bin.<br />

Schnellstmöglich zurück um jeden Preis<br />

steht nicht auf meinem Plan.“


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

15<br />

Die lange Zeit der Reha nutzte Christof<br />

Innerhofer, um neue Seiten des Lebens<br />

kennen zu lernen. Vor allem die Zeit<br />

während der Reha am Schliersee in<br />

Oberbayern nutzte er, um „herunter zu<br />

kommen“ und zu entschleunigen. „Die<br />

Ruhe und die Anonymität dort haben<br />

mir extrem gut getan. Die Trainingstage<br />

waren total ausgefüllt mit bis zu<br />

Heimatverbunden:<br />

Christof Innerhofer<br />

11 Stunden Programm, und es werden<br />

Tausende an Trainingsstunden zusammen<br />

gekommen sein.“<br />

Bewusst verzichtet hat Christof Innerhofer<br />

auf viele öffentliche Auftritte.<br />

„Ich habe zwar einige Veranstaltungen<br />

meiner Sponsoren besucht, ansonsten<br />

mich aber rar gemacht. Es gab zwar<br />

viele Einladungen, die ich jedoch abgesagt<br />

habe. Ich habe viel Zeit mit meiner<br />

Familie und meinen Patenkindern<br />

verbracht und mich ansonsten auf mein<br />

Comeback konzentriert“, hat er die Zeit<br />

im gesellschaftlichen Rampenlicht nicht<br />

vermisst.<br />

Dass Christof Innerhofer nach wie vor<br />

ein Herzeigesportler ist, hat nicht nur<br />

mit seiner sympathischen Art, sondern<br />

auch den Erfolgen der letzten Saison zu<br />

tun. 3 Mal landete er in Lake Louise,<br />

dem Super-G in Gröden und in Bormio<br />

auf Rang 2, beim WM-Super-G in Åre<br />

wurde er genauso wie in der Abfahrt<br />

von Kitzbühel Vierter. Innerhofer: „Ein<br />

Sportlerleben ist immer von Auf und<br />

Ab’s geprägt. Die letzte Saison war für<br />

mich eine herausragende, und es war<br />

nicht selbstverständlich, in allen 19 Weltcuprennen,<br />

in denen ich an den Start<br />

ging, in die Punkte gefahren zu sein.“<br />

Dass sein letzter der aktuell 6 Weltcupsiege<br />

mehr als 6 Jahre zurück liegt<br />

(Abfahrt in Garmisch am 23. Februar<br />

<strong>20</strong>13), stört ihn nicht: „Vielleicht war<br />

mir das Hundertstelglück nicht immer<br />

hold, aber ich kann den Traum eines<br />

Skirennsportlers auf Top-Niveau seit<br />

vielen Jahren leben. Man reitet nicht<br />

immer auf der perfekten Welle. Hätte<br />

mir vor 15 Jahren jemand gesagt, dass<br />

ich so eine Karriere machen würde, den<br />

hätte ich für verrückt erklärt.“ Deswegen<br />

lässt sich Innerhofer auch von einer<br />

Verletzung wie einem Kreuzbandriss<br />

nicht aus der Ruhe bringen.<br />

CHRISTOF INNERHOFER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

17. Dezember 1984 in Bruneck<br />

Wohnort: Gais<br />

Sportgruppe: Finanzwache


16 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Dominik Paris<br />

Der die Pisten lesen kann<br />

Je schwieriger es wird, umso besser<br />

ist es für Dominik Paris. Der Ultner<br />

hat 8 seiner 16 Weltcupsiege auf der<br />

Streif in Kitzbühel und auf der Stelvio<br />

in Bormio errungen. Das sind die<br />

2 schwierigsten und gefährlichsten<br />

Abfahrtspisten im Weltcup.<br />

Aber er kann auch dort gewinnen,<br />

wo es etwas einfacher ist. Das hat er<br />

oft genug gezeigt. Skirennfahren, so<br />

sagt er, ist Kopfsache und hat deshalb<br />

auch viel mit Taktik zu tun. „Ich<br />

glaube, dass ich Pisten ganz gut lesen<br />

kann“, nennt Paris einen der Gründe<br />

für seine Erfolge.<br />

So hat er auf der Streif schon das erste<br />

Mal, als er dort war, erkannt, dass das<br />

seine Piste werden könnte. „Steilhang-<br />

Ausfahrt musst du gut erwischen, sonst<br />

ist es schon vorbei, und wenn du am<br />

Hausberg noch dabei bist, kannst du<br />

dort das Rennen gewinnen.“ Klingt<br />

einfach aus dem Mund eines Läufers,<br />

der diese Abfahrt schon dreimal gewonnen<br />

hat, dazu einmal den Super-G<br />

auf der gleichen Piste. In Bormio hat<br />

Paris seinen ersten Weltcupsieg errungen<br />

und auch dort noch 3 weitere<br />

Siege folgen lassen. „Ausschlaggebend<br />

sind die Carcentina und der unterste<br />

Teil, wo du nur noch mit dem Kopf<br />

fährst. Du musst dich trauen, es laufen<br />

zu lassen, obwohl die Beine richtig<br />

brennen“, beschreibt Paris, worauf es<br />

auf der Stelvio ankommt.<br />

Dominik Paris ist der Prototyp des<br />

Abfahrers, und er hat auch 12 seiner<br />

16 Weltcupsiege in der Abfahrt gefeiert.<br />

Aber im letzten Winter hat er den<br />

Weltmeistertitel im Super-G gewonnen<br />

und seine erste Weltcup-Kristallkugel<br />

ebenfalls im Super-G. Und das macht<br />

ihn stolz. „Der Super-G ist eine ungemein<br />

schwierige Disziplin.<br />

Der Speed ist zwar<br />

nicht so hoch wie in<br />

der Abfahrt, aber es<br />

gibt keinen Trainingslauf,<br />

nur eine Besichtigung. Da musst<br />

du dich sehr auf dein Gefühl verlassen“,<br />

erklärt er.<br />

Dieses Gefühl für das Gelände ist nicht<br />

nur eine Gabe, er hat es sich gewissermaßen<br />

beigebracht. „Das Skifahren hat<br />

mir gleich getaugt. Als Kind bin ich in<br />

den Weihnachtsferien in der Früh um<br />

„ Skifahren ist Kopfsache und<br />

hat deshalb auch viel mit<br />

Taktik zu tun.<br />

Audi-Fahrer: Dominik Paris<br />

8 schon hinauf auf den Berg und den<br />

ganzen Tag gefahren. In der Renngruppe<br />

war das Training zwar eine Gaudi,<br />

aber nach 6 oder 7 Läufen hatte ich<br />

genug und habe mit einem Kumpel jeden<br />

zweiten Tag Hupfer gebaut, wo wir<br />

darüber gesprungen<br />

sind, oder wir sind<br />

im Wald Tiefschnee<br />

gefahren“, erinnert<br />

sich Paris. Für ihn<br />

ist klar: „Im freien Gelände lernst du<br />

richtig Skifahren, nur Tore fahren ist zu<br />

wenig. Den Baum kannst du nicht weg<br />

boxen wie ein Tor.“ Aber er war auch<br />

immer schon gerne Rennfahrer. „Es hat<br />

mir Spaß gemacht, mich mit anderen<br />

zu messen und die Präzision zu finden.<br />

Ich glaube, ich war schon als Kind der<br />

Rennfahrertyp.“<br />

Dieser Rennfahrertyp hat als Jugendlicher<br />

zwar einen kleinen Umweg nehmen<br />

müssen, aber aufhalten hat er sich nicht<br />

lassen. Inzwischen hat er 186 Weltcuprennen<br />

bestritten, war bei 3 Olympischen<br />

Spielen und 5 Weltmeisterschaften<br />

dabei und hat in der vergangen Saison<br />

in der Weltcup-Gesamtwertung als<br />

Vierter sogar an den 1000 Punkten gekratzt.<br />

Nach dem Rücktritt von Marcel<br />

Hirscher könnte ja sogar der Weltcup-<br />

Gesamtsieg ein Thema sein. Paris glaubt<br />

allerdings nicht, dass ein Speed-Fahrer<br />

eine reelle Chance hat. Oder stapelt er<br />

nur tief? Jedenfalls will er jetzt doch<br />

weiterhin die Kombinationen bestreiten,<br />

seit die Regel geändert wurde und<br />

der Abfahrtssieger im Slalom als Erster


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

17<br />

Foto © Lisa Renner<br />

Auf der Bühne: Dominik Paris als Sänger.<br />

starten darf. Freilich müsste er eine Siegesserie<br />

wie in der vergangenen Saison<br />

hinlegen. Da hat nur Hirscher (9 Siege)<br />

öfter gewonnen als Paris (7).<br />

Wichtig wird sein, wie es bei den ersten<br />

Speed-Rennen in Lake Louise läuft.<br />

„Lake Louise ist wichtig, weil es dir<br />

Selbstvertrauen gibt, wenn es dort gleich<br />

schon gut läuft“, weiß Paris, der insgesamt<br />

mit der Vorbereitung zufrieden ist,<br />

auch wenn er beim Sommertraining in<br />

Ushuaia in Argentinien eine richtig harte<br />

Piste für das Speed-Training vermisst<br />

hat. Vor einem Jahr hat es mit einem 3.<br />

Platz in der Abfahrt<br />

von Lake Louise gut<br />

angefangen, und ab<br />

Bormio war er dann<br />

nicht mehr aufzuhalten.<br />

„Wenn es läuft und das Vertrauen<br />

in das Material da ist, dann gehst du<br />

immer mehr an deine Grenzen“, sagt<br />

Paris, der in seiner Weltcup-Karriere nie<br />

die Skimarke gewechselt hat und auch<br />

„ Im freien Gelände lernst du<br />

Skifahren. Nur Tore fahren<br />

ist zu wenig.<br />

immer schon seinen Ultner Landsmann<br />

Sepp Zanon als Servicemann hatte, dem<br />

er blind vertraut.<br />

Was ihm in seiner Sammlung noch<br />

fehlt, sind Siegertrophäen der Klassiker<br />

in Gröden und Wengen. Am Lauberhorn<br />

ist ihm das Kernen-S schon öfters<br />

zum Verhängnis geworden, letzten<br />

Winter hat er sich verpokert, als er die<br />

Startnummer 1 gewählt hat. „Ich habe<br />

es schon morgens nach dem Aufstehen<br />

gewusst, dass die Nummer 1 die<br />

falsche Wahl gewesen ist. Und während<br />

meiner Fahrt habe ich im Prinzip schon<br />

gewusst, dass das nix<br />

wahr“, blickt Paris<br />

zurück. Dass es in<br />

Gröden die letzten<br />

Jahre nicht so gut<br />

gelaufen ist, liegt seiner Meinung nach<br />

auch am Schnee. „Da ist meistens dieser<br />

frische Kunstschnee. Der ist für meine<br />

Fahrweise nicht ideal und auch recht<br />

gefährlich, weil man sich leicht verkantet.<br />

Aber ich war in Gröden auch schon<br />

Zweiter und Dritter.“<br />

Der Musiker Dominik Paris war im<br />

Sommer sehr aktiv. Mit seiner Band<br />

„Rise OF Voltage“ ist er auch bei<br />

4 Konzerten aufgetreten, und zwar in<br />

Altrei, in Valresia, beim Alpenflair-Festival<br />

und zuletzt daheim in Ulten beim<br />

10. Ultner Rock Festival. „Wir sind<br />

ganz zufrieden, auch mit dem Interesse<br />

für unsere CD. Das Ziel ist sicher, eine<br />

neue CD zu produzieren“, kündigt<br />

der Sänger und Songtexter der Band<br />

an. Gitarre spielt Paris übrigens auch<br />

ganz gerne: „Aber da reicht mein<br />

Können nur, um daheim ein wenig zu<br />

klimpern.“<br />

DOMINIK PARIS<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. April 1989 in Meran<br />

Wohnort: St. Walburg in Ulten<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Hotel Engel ▪ Gourmet & Spa ****s ▪ Welschnofen<br />

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18 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Manfred<br />

Mölgg<br />

Letztendlich zählt<br />

nur die Leistung<br />

In Sölden hat Manfred Mölgg sein<br />

300. Weltcuprennen bestritten. Das<br />

ist ein stolzes Jubiläum und wurde<br />

von den Zuschauern und Rennfahrerkollegen<br />

auch gebührend<br />

honoriert.<br />

Es bedeutet aber auch, dass er<br />

schon lange dabei ist und ein gewisses<br />

Alter hat. Am 12. Jänner <strong>20</strong>03<br />

hat er sein erstes Weltcuprennen<br />

bestritten. Da war er <strong>20</strong> Jahre alt.<br />

Nun ist er 37. Die Frage, wann er<br />

die Rennski in die Ecke stellt, hört er<br />

immer öfter. Er hört sie nicht gerne,<br />

weil er sich mit diesen Gedanken<br />

nicht beschäftigen will. „Der Körper<br />

ist entscheidend,<br />

so wie du dich<br />

fühlst. Und<br />

letztendlich<br />

zählt nur die<br />

Leistung“,<br />

stellt Manni<br />

Mölgg klar.<br />

Die Leistung<br />

stimmt noch bei<br />

ihm. Im Slalom ist<br />

er in der Startgruppe<br />

der besten 15,<br />

und im Riesentorlauf<br />

war<br />

er in Sölden<br />

immerhin noch zweitbester „Azzurro“,<br />

auch wenn der <strong>20</strong>. Platz nicht<br />

das war, was er sich vorgestellt hat.<br />

„Man hat mir schon den Ratschlag<br />

gegeben, nur mehr Slalom zu fahren.<br />

Aber eine Disziplin ist mir einfach zu<br />

wenig. Ich will beides fahren, solange<br />

es geht“, sagt Mölgg. Die größeren<br />

Ambitionen hat er freilich im Slalom.<br />

„Da will ich vorne mitfahren. Ich<br />

weiß, dass ich das drauf habe.“<br />

Auch wenn er an das Karriere-Ende<br />

noch keine Gedanken verschwendet,<br />

so denkt er doch nicht mehr zu weit<br />

voraus. Die Weltmeisterschaft <strong>20</strong>21 in<br />

Cortina d’Ampezzo ist noch kein Thema.<br />

„Im Moment habe ich die noch<br />

nicht im Kopf. Es ist zu sehen, wie<br />

lange ich mental bereit bin. Und ich<br />

fahre sicher nur, solange alles passt.<br />

Aber schön wäre es schon, Cortina ist<br />

ja fast vor meiner Haustür.“<br />

Die Saison <strong>20</strong>18/19 war keine leichte<br />

für Manfred Mölgg. Er war ständig<br />

krank. Vor allem während der Weltmeisterschaft<br />

hat es ihn erwischt. Im<br />

Riesentorlauf ist er zum 2. Durchgang<br />

gar nicht mehr angetreten. Doch das<br />

ist jetzt alles vergessen. Er ist wieder<br />

voller Tatendrang, und er freut sich,<br />

dass Jacques Theolier wieder als<br />

Trainer zurück gekehrt ist. „Es war<br />

vom ersten Tag an richtig toll, wieder<br />

mit ihm zu arbeiten. Es ist einfach<br />

ein großes Vertrauen da“, schwärmt<br />

der Enneberger, der im Slalom auch<br />

gefordert ist, sich gegen die Jungen<br />

im Team zu behaupten. „Die Jungen<br />

pushen ordentlich. Ich hoffe, dass<br />

sie es auch im Rennen bringen“, sagt<br />

Mölgg und meint dabei vor allem<br />

Vinatzer und Maurberger, aber auch<br />

Fabian Bacher.<br />

Mit einigen Teamkollegen unternimmt<br />

Mölgg auch privat etwas.<br />

So waren Simon Maurberger und<br />

Fabian Bacher bei einem Rad-Urlaub<br />

Ende April in Mallorca dabei,<br />

ebenso Mölggs Bruder Michael, der<br />

auch sein Ski-Servicemann ist. Der<br />

Radsport ist die zweite große Leidenschaft<br />

von Manfred Mölgg, und<br />

zwar mit dem Rennrad und mit dem<br />

Mountainbike. Offroad ist er oft mit<br />

seinem „Schwager“ Werner Heel<br />

unterwegs. Heuer hat er auch wieder<br />

mehr Golf gespielt, unter anderem<br />

auch mit Much Mair, von dem er<br />

sagt: „Der spielt richtig gut.“<br />

MANFRED MÖLGG<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Juni 1982 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Vigil in Enneberg<br />

Sportgruppe: Finanzwache


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

Alex Vinatzer<br />

Wofür Tischtennis<br />

gut ist<br />

Er ist gewissermaßen der Jannik Sinner<br />

des Skisports. Alex Vinatzer ist ein<br />

großes Versprechen für die Zukunft<br />

und im Slalom der Jüngste unter den<br />

Top-30 der Weltcup-Startliste. Mit 18<br />

war Vinatzer schon bei Olympia dabei,<br />

mit 19 hat er im Team Event bereits<br />

eine WM-Medaille gewonnen. Mit <strong>20</strong><br />

will der junge Grödner nun richtig<br />

durchstarten.<br />

„Im Slalom möchte ich in die Top-15<br />

kommen und vielleicht auch mal in die<br />

Top-5 fahren. Ich weiß, das sind hoch<br />

gesteckte Ziele, aber das gibt auch mehr<br />

Motivation“, sagt der groß gewachsene<br />

Wolkensteiner, der glaubt, dass es im<br />

modernen Skisport ein Vorteil ist, groß<br />

zu sein. Im Slalom hat Vinatzer bisher<br />

aufgezeigt (er ist auch amtierender<br />

Juniorenweltmeister), aber eine Disziplin<br />

allein ist ihm zu wenig. Er fährt auch<br />

Riesentorlauf. Da muss er die Saison<br />

zwar im Europacup beginnen, hofft<br />

aber, sich dort auch für den Weltcup zu<br />

empfehlen.<br />

Vinatzer ist kein Produkt der Südtiroler<br />

Nachwuchsförderung. Mit 3 Jahren hat<br />

er das Skifahren gelernt und als Kind<br />

auch Fußball, Eishockey und ein bisschen<br />

Tennis gespielt. Mit dem Eishockey hat<br />

er schon mit 9 aufgehört, mit dem Fußball,<br />

als er 13 war. „Ich hatte schon früh<br />

im Kopf, Skiprofi zu werden,<br />

obwohl ich als Kind nie der<br />

Beste war“, erzählt Vinatzer.<br />

Deshalb war auch klar,<br />

dass er in eine Sportschule<br />

gehen würde. Die Entscheidung<br />

fiel zwischen<br />

Stams und Gröden. Mals<br />

war nie ein Thema, weil das<br />

noch weiter weg war<br />

als Stams. Schon im<br />

ersten Winter, in dem<br />

er FIS-Rennen fuhr,<br />

wurde die Sportgruppe<br />

der Carabinieri<br />

auf ihn aufmerksam<br />

und ließ ihn unter ihren Farben starten.<br />

So kam es, dass er nie dem Südtiroler<br />

Landeskader angehörte. Es war aber<br />

ein reiner Zufall und nicht so gewollt.<br />

Er hat das aber auch nicht vermisst,<br />

denn seit er 14 ist, hat er einen Trainer<br />

seines Vertrauens, und der heißt Marco<br />

Senoner. „Ich bin mit den Trainern im<br />

Nationalteam sehr zufrieden. Unser<br />

Slalomchef Theolier ist ein sehr ruhiger<br />

Typ, der mir taktisch viel beibringen<br />

kann. Aber immer noch trainiere ich<br />

ungefähr <strong>20</strong> Tage in der Vorbereitung<br />

auch mit Marco“, stellt Vinatzer klar.<br />

Für die Carabinieri startet er übrigens<br />

nicht mehr. Er wurde von der Finanzwache<br />

abgeworben.<br />

Das Selbstvertrauen, das für eine erfolgreiche<br />

Karriere nötig ist, bringt Vinatzer<br />

mit. „Ich will nicht prahlen, aber ich bin<br />

technisch auf einem guten Punkt. Und<br />

ich kann mich im Rennen steigern und<br />

spüre den Druck nicht“, sagt er. Verbessern<br />

müsse er sich noch taktisch, aber<br />

der schon erwähnte Jacques Theolier<br />

hätte ihn da schon viel weiter gebracht.<br />

Vinatzer hat ein Hobby, das für Skirennläufer<br />

nicht gerade typisch ist. Er spielt<br />

Tischtennis, und zwar nicht nur so aus<br />

Jux. „Ich würde auch gerne Turniere<br />

spielen“, verrät er, und er behauptet<br />

auch: „Es ist gut für die Reaktion, die<br />

braucht es ja auch beim Skifahren.“<br />

Meistens spielt er mit Trockentrainer<br />

Elia Berti, der zu seinem Glück auch<br />

gerne Tischtennis spielt.<br />

Nicht nur beim Skifahren ist Alex Vinatzer<br />

gerne in den Bergen. Im Sommer<br />

wohnt er in einer urigen Berghütte, die<br />

einem Onkel gehört, keine Dusche und<br />

ein Plumpsklo hat. Von dort geht er zum<br />

täglichen Training (am Vormittag Kraft,<br />

am Nachmittag Ausdauer). Zu seinem<br />

Ausdauer-Training gehört übrigens auch<br />

Schwimmen. „Das ist schon monoton.<br />

Respekt vor denen, die diesen Sport<br />

betreiben“, sagt Vinatzer. Zwischen<br />

den Slalomtoren ist es gewiss nicht so<br />

monoton.<br />

ALEX VINATZER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

22. September 1999 in Bozen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

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<strong>20</strong> SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Hannes Zingerle<br />

Er ist nicht wirklich ein Neuling, denn<br />

debütiert hat Hannes Zingerle im<br />

Weltcup bereits im Dezember <strong>20</strong>16<br />

in Val d’Isere.<br />

Fabian Bacher<br />

Der Nationalmannschaft gehört er<br />

offiziell nicht mehr an, steht aber als<br />

Athlet „von nationalem Interesse“<br />

noch immer im Fokus der Nationaltrainer.<br />

Fabian Bacher gibt zu, überrascht<br />

gewesen zu sein, als er diese Nachricht<br />

erhielt. „Zumal es bedeutete, dass ich<br />

kein Anrecht mehr auf Materialunterstützung<br />

gehabt hätte“, erklärt der<br />

Slalom-Spezialist. Dennoch fährt Bacher<br />

weiterhin mit dem Fischer-Paket, und<br />

auch seine Sponsoren Finstral und das<br />

Skigebiet Ratschings haben ihm die<br />

Treue gehalten. Eine Treue, die der<br />

Ratschinger zurückgeben will. Die<br />

Voraussetzungen stehen gut: Im Sommer<br />

trainierte er die meiste Zeit mit Petra Vlhova<br />

am Stilfser Joch. Sie wird von Livo<br />

Magoni trainiert, der im Wipptal seßhaft<br />

geworden ist. Zudem weiß Bacher,<br />

woran es im Vorjahr gehapert hat (nur<br />

eine Platzierung unter den Top 30 im<br />

Weltcup): „Skifahrerisch hat’s gepasst,<br />

Seither sind aber nur 7 weitere<br />

Weltcuprennen dazu gekommen. Der<br />

Europacup war sein Revier. Da hat er<br />

schon 69 Rennen bestritten<br />

und in der vergangenen<br />

Saison in<br />

Kranjska Gora<br />

seinen ersten Sieg<br />

gefeiert. Nun hat er<br />

den Sprung in das A2-<br />

Team geschafft und will<br />

auch im Weltcup<br />

den Durchbruch<br />

schaffen. In Sölden<br />

ist er gestürzt, blieb<br />

aber unverletzt. Dass<br />

es dort noch nicht<br />

geklappt hat, beunruhigt<br />

ihn nicht. „Das muss man<br />

abhaken und nach vorne schauen“,<br />

sagt der Gadertaler, der direkt<br />

neben der Gran Risa aufgewachsen<br />

ist und dort auch immer noch<br />

wohnt. „Wir haben gut trainiert, ich<br />

habe bei der Weltcupmannschaft<br />

viel gelernt, vor allem von Manni<br />

Mölgg“, sagt Hannes Zingerle,<br />

dessen älterer Bruder Alex nicht<br />

mehr zur Nationalmannschaft gehört.<br />

Hannes Zingerle fährt auch<br />

ganz passabel Slalom, kommt aber<br />

im Moment im Weltcup nicht zum<br />

Zug, weil er nicht in den Top-100<br />

der FIS-Rangliste ist.<br />

HANNES ZINGERLE<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

11. April 1995 in Bruneck<br />

Wohnort: Stern/La Ila<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

aber ich hatte mentale Probleme. Die<br />

sind nun behoben“, ist er überzeugt.<br />

Die erste Möglichkeit, dies zu beweisen,<br />

hat er beim Weltcup-Slalom<br />

in 10 Tagen in Levi, wo er ein fixes<br />

Startticket hat.<br />

FABIAN BACHER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. April 1993 in Sterzing<br />

Wohnort: Ratschings<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Peter Fill<br />

Keine Zeit für<br />

Geduld<br />

Mit 37 Jahren einen Neubeginn zu<br />

wagen, ist kein Zuckerschlecken.<br />

Peter Fill weiß das. Er ist erfahren<br />

und abgeklärt genug, diesen Schritt<br />

dennoch zu tun. Nach einem Jahr<br />

voller Verletzungen will es der dreifache<br />

Kristallkugel-Gewinner nun<br />

wieder wissen.<br />

Wie die Chancen auf eine erfolgreiche<br />

Rückkehr in den Weltcup<br />

stehen, vermag selbst Peter Fill schwer<br />

einzuschätzen. „Fakt ist, dass ich nach<br />

wie vor Probleme mit meinem Rücken<br />

und der Muskelverletzung am Oberschenkelansatz<br />

habe. Ich werde diese<br />

auch nie mehr ganz wegbekommen.<br />

Dass ich beschwerdefrei Ski fahre,<br />

wird es wohl nie mehr geben“, ist sich<br />

der 36-Jährige bewusst.<br />

Es war im Jänner dieses Jahres,<br />

als Peter Fill seine Saison vorzeitig<br />

beendete. Eine nicht ausgeheilte<br />

Muskelverletzung im linken Bein, die<br />

im Sommer und Herbst <strong>20</strong>18 kaum<br />

ein Training zuließ, dazu ein Sturz in<br />

Beaver Creek führten dazu, dass der<br />

Kastelruther im Jänner einen frühen<br />

Schlussstrich zog. Ab März stürzte er<br />

sich früh wie nie in die Vorbereitung<br />

auf die neue Saison, und „2 Monate<br />

ging es mir perfekt. Ich erreichte in<br />

athletischer Hinsicht absolute Top-<br />

Werte, habe dann mit dem Training<br />

sogar übertrieben. Die Folge war,<br />

dass die Probleme am Rücken und am<br />

Muskel im linken Bein wieder auftauchten.<br />

Seitdem werde ich sie nicht<br />

mehr richtig los.“<br />

Weil beim Sommertrainingslager in<br />

Argentinien auch nicht alles nach<br />

Wunsch lief, steht Peter Fill 2 Wochen<br />

vor dem Saisonauftakt der Speed-<br />

Spezialisten in Lake Louise an einem<br />

kritischen Punkt seiner Karriere: „Ich<br />

habe nicht mehr viel Zeit zur Verfügung.<br />

Geduld ist das Letzte, was ich<br />

haben kann. Fakt ist, dass ich mich<br />

daran gewöhnen muss, mit Schmerzen


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

21<br />

Ski zu fahren. Weil ich meinem lädierten<br />

Fuß nicht voll vertraue, gehe ich in<br />

Schutzfunktion und verkrampfe. Und<br />

das kostet Zeit.“<br />

Fill hofft, dass er während der derzeitigen<br />

Trainingstage in den USA soweit<br />

kommt, dass er für Lake Louise bereit<br />

ist. Zumal er ein weiteres Problem<br />

lösen muss: „Im Frühling konnte<br />

ich nicht ausgiebig Material testen,<br />

weil mir da noch die Kraft fehlte. In<br />

Argentinien war der Schnee zu weich,<br />

die Geschwindigkeiten zu niedrig. Es<br />

wartet noch viel Arbeit.“<br />

Weil Fill den letzten Winter vorzeitig<br />

abbrach, versprach er, bis zur Heim-<br />

WM <strong>20</strong>21 in Cortina d’Ampezzo<br />

weiter zu fahren. Das ist nach wie vor<br />

das Ziel, auch wenn er sagt: „Es muss<br />

alles zusammen passen. Ich habe eine<br />

schwierige Zeit hinter mir. Wenn die<br />

Probleme auch in den nächsten Monaten<br />

anhalten, muss ich mir überlegen,<br />

wie es weitergeht.“ Zumal er entschieden<br />

hat, nur mehr Abfahrt und Super-<br />

G zu fahren. Die Kombination ist für<br />

den Kombi-Kugel-Gewinner <strong>20</strong>18 Geschichte.<br />

„Ich traue es meinem Körper<br />

nicht mehr zu“, lautet sein Fazit.<br />

Kein Problem ist für Fill der Rückfall<br />

in den Startlisten. In der Abfahrt ist<br />

er noch in den Top <strong>20</strong>, im Super-G<br />

knapp hinter den 30. Das heißt, dass<br />

er sofort Ergebnisse liefern muss. „Daran<br />

orientiere ich mich nicht. Mein<br />

Ziel sind weiterhin Top-10-Platzierungen“,<br />

gibt er die Richtung vor. Nur<br />

eines ist für ihn sicher: 344 Weltcuprennen<br />

hat er bisher bestritten, und<br />

damit die meisten eines Südtirolers<br />

vor Manfred Mölgg (er kommt auf<br />

300). Damit liegt Fill auf Rang 9 in<br />

der ewigen Rangliste. Lasse Kjus liegt<br />

aktuell 5 Rennen vor Fill, Ivica Kostelic<br />

17, Didier Cuche 25. „Cuche ist<br />

außer Reichweite, bei Kostelic müsste<br />

alles zusammen passen“, macht sich<br />

Fill Mut.<br />

Ist trotz langer Verletzungspause<br />

optimistisch: Peter Fill.<br />

PETER FILL<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. November 1982 in Brixen<br />

Wohnort: Kastelruth/Seis am Schlern<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

green: PANTONE 369 U 2<br />

blue: PANTONE PROCESS Blue U<br />

red: PANTONE <strong>20</strong>0 U 2<br />

PILLHOF 47<br />

FRANGART / EPPAN<br />

0471 <strong>20</strong>5104<br />

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JETZT AUCH IN SÜDTIROL


22 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Karoline Pichler<br />

Der Auftakt am Rettenbachferner war<br />

ernüchternd: Rang 51, 4,40 Sekunden<br />

hinter der Halbzeitführenden Mikaela<br />

Shiffrin, und noch immer 1,43 Sekunden<br />

hinter Rang 30, der zur Teilnahme<br />

am 2. Lauf berechtigt hätte. Für<br />

Karoline Pichler ein Rückschlag.<br />

Aber die 25-Jährige ist<br />

eine Kämpferin. Es tat nach<br />

einer guten und vor allem<br />

verletzungsfreien Vorbereitungszeit<br />

zwar<br />

weh, umhauen ließ<br />

sie sich vom enttäuschenden<br />

Weltcup-Auftakt in Sölden aber nicht.<br />

Zumal sie bei der Fehleranalyse sehr<br />

genau war: „Der Rhythmus hat gefehlt,<br />

ich habe die Kurven zu stark angedriftet,<br />

und ich habe es wohl zu sehr mit<br />

der Brechstange erzwingen wollen“,<br />

lautete ihr Fazit. Zumal sie mit der<br />

hohen Startnummer 60 eher Söldenuntypisch<br />

noch eine gute Piste hatte.<br />

Aber die Petersbergerin weiß mit<br />

Tiefschlägen umzugehen. Nachdem sie<br />

sich von ihrem großen Verletzungspech<br />

nicht entmutigen ließ und in der letzten<br />

Saison mit Rang 15 beim Heimrennen<br />

am Kronplatz für ein großes Ausrufezeichen<br />

sorgte, will sie jetzt dranbleiben:<br />

„Bis zum nächsten Riesentorlauf<br />

in Killington am 30. November bleibt<br />

mir noch wertvolle Zeit.“ Das bestätigt<br />

auch ihr Cheftrainer Gianluca Rulfi:<br />

„Karo hat extrem schnelle Schwünge in<br />

ihrem Repertoire. Wo sie sich verbessern<br />

muss, ist ihre Fehlerquote. Nach<br />

8, 9 oder 10 Kurven hat sie regelmäßig<br />

Fehler drin, die sie aus dem Rhythmus<br />

bringen oder ihr die Ideallinie kosten.<br />

Wenn sie das abstellt, hat sie alle Voraussetzungen,<br />

ständig unter die Top 30<br />

zu fahren.“<br />

Zumal sich Pichler disziplinenmäßig<br />

nicht nur auf den Riesentorlauf<br />

konzentrieren will, sondern auch den<br />

Super-G und sogar die Abfahrt ins Visier<br />

genommen hat für die neue Saison.<br />

Spätestens im Jänner will Südtirols<br />

einzige Weltcup-Rennläuferin in den<br />

technischen Disziplinen nach entsprechenden<br />

Materialtests auch dort<br />

angreifen und sich über den Europacup<br />

die nötige Sicherheit holen. Aber alles<br />

nach Pichlers Devise: „Nach dem ersten<br />

Schritt kommt der Nächste.“<br />

KAROLINE PICHLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Oktober 1994 in Bozen<br />

Wohnort: Petersberg<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Vivien Insam Neuanfang, Teil 2<br />

Die Leidenszeit von Vivien Insam ist<br />

vorbei. (Fast) eine gesamte Saison<br />

wurde die Slalomspezialistin aufgrund<br />

einer schweren Knieverletzung<br />

außer Gefecht gesetzt.<br />

Fast, denn im Jänner dieses Jahres<br />

stand die 22-Jährige in Gressoney bei<br />

einem FIS-Slalom am Start, schied dort<br />

allerdings im 1. Durchgang aus. Zuvor<br />

und auch danach bestritt sie keine<br />

Rennen mehr. „Ich hatte bereits vor<br />

dem Slalom in Gressoney Schmerzen<br />

im Knie, die einfach nicht besser wurden.<br />

Glücklicherweise musste ich das<br />

Knochenmarksödem, das entstanden<br />

war, nicht operieren, sondern einfach<br />

nur in Ruhe auskurieren lassen“, blickt<br />

Insam zurück, die mit dem jetzigen<br />

Zustand ihres linken Knies mehr als<br />

zufrieden ist: „Vom Kreuzbandriss und<br />

dem Meniskusschaden, zugezogen im<br />

März <strong>20</strong>18, spüre ich nichts mehr, ich<br />

kann ohne Einschränkung trainieren“.<br />

Einen fixen Weltcup-Startplatz hat<br />

Insam trotz ihrer Zugehörigkeit zur<br />

A-Weltcupgruppe im Slalom aber<br />

nicht. Grund dafür ist, dass für Italiens<br />

Slalomdamen nur 6 Startplätze zur<br />

Verfügung stehen, sich aber 7 um<br />

diese Plätze streiten. Darum wird die<br />

Wolkensteinerin sowohl im Slalom<br />

als auch im Riesentorlauf regelmäßig<br />

im Europacup starten, um vor allem<br />

wieder Rennpraxis zu sammeln. Und<br />

sich natürlich mit guten Leistungen für<br />

das Weltcup-Team zu empfehlen. Den<br />

Konkurrenzkampf sieht sie als Ansporn.<br />

Auch der Umstand, dass das Team sehr<br />

jung ist. Die 34-jährige Irene Curtoni<br />

ist nach dem Rücktritt von Chiara Costazza<br />

die einzig verbliebene routinierte<br />

Slalom-Fahrerin bei den „Azzurre“.<br />

Ob die Grödnerin in 9 Tagen in Levi<br />

starten wird, steht noch nicht fest. Erst<br />

eine interne Qualifikation wird darüber<br />

entscheiden, wer im Lappland dabei<br />

sein darf. Wenn dies aber der Fall sein<br />

sollte, „dann will ich die Quali für den<br />

2. Lauf erreichen - das ist das große<br />

Ziel“, sagt Insam, die noch nie Punkte<br />

im Weltcup sammeln konnte.<br />

VIVIEN INSAM<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

15. Juli 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

23<br />

Verena Gasslitter<br />

Die Beißerin<br />

Am 4. Dezember werden es 3 Jahre, seitdem Verena<br />

Gasslitter zum letzten Mal ein Skirennen bestritten hat.<br />

Es war der Weltcup-Super-G in Lake Louise, bei dem sie<br />

sich schwer verletzt hat. Es folgte eine Leidensgeschichte<br />

mit Folgeverletzungen, die noch<br />

immer nicht zu Ende ist.<br />

Hanna Schnarf<br />

Die nicht aufgibt<br />

Es passierte genau heute vor einem Jahr, am 14. November<br />

<strong>20</strong>18 in Copper Mountain. Hanna Schnarf stürzte<br />

beim Skitraining, mit verheerenden Folgen: Verschobener<br />

Bruch des linken Schien- und Wadenbeins. Noch<br />

ehe die Saison begonnen hatte, war sie schon<br />

wieder vorbei.<br />

Die 23-Jährige aus Kastelruth ist eine<br />

Beißerin. Andere hätten schon längst alles<br />

hingeschmissen, sich beruflich anders<br />

orientiert oder sich einfach ihrem<br />

Schicksal ergeben. Nicht so<br />

die Speed-Spezialistin, die<br />

vor nunmehr 5 Jahren<br />

einen vielversprechenden<br />

Karrierestart hingelegt<br />

hat, ehe sie vom Verletzungspech<br />

voll erfasst<br />

wurde. Ihre Hartnäckigkeit<br />

kommt ihr seitdem zugute.<br />

Und auch Folge-Operationen<br />

lässst sie klaglos über sich ergehen. Verena Gasslitter (links) und Hanna Schnarf<br />

Nachdem ihr im November <strong>20</strong>18 sämtliche<br />

Schrauben und Platten als Nachfolge einer Schien- und<br />

Wadenbein-Operation entfernt wurden, legte sie sich Mitte<br />

September <strong><strong>20</strong>19</strong> in Innsbruck nochmals unters Messer: Am<br />

linken Fuß wurde sie an einem Nerv operiert, der verhinderte,<br />

dass sie intensiv Trockentraining betreiben konnte. Beim<br />

Skifahren beschränkt sich Gasslitter seit März dieses Jahres<br />

auf freie Fahrten und Kurven mit den sogenannten „Beselen“.<br />

Ins Stangentraining will sie in diesen Tagen einsteigen<br />

und dann die Belastungen sukzessive steigern. Gemeinsam<br />

mit Hanna Schnarf, Federica Sosio und Sara Dell’Antonio<br />

bildet Gasslitter die Gruppe der „Schien- und Wadenbein-<br />

Geschädigten“. Fixen Zeitpunkt für eine Rückkehr gibt es für<br />

die Kastelrutherin nicht: „Es gibt kein Datum, es gibt keine<br />

deadline. Das Ziel für die neue Saison ist, heil durch zu kommen<br />

und wieder reinzuschnuppern. Das große Ziel ist, in der<br />

Saison <strong>20</strong><strong>20</strong>/21 von Beginn an wieder angreifen zu können.“<br />

Bis dahin begnügt sie sich in der skifreien Zeit mit der erfolgreichenTeilnahme<br />

an Pferdesportturnieren. Die Gewinnerin<br />

des Oswald-von-Wolkenstein-Rittes von <strong>20</strong>15 hat einen<br />

erfolgreichen Sommer hinter sich. Mit Quarter-Horse-Pferd<br />

Browni, das sie von ihrer Schwester Marion geschenkt bekam,<br />

mischte sie bei mehreren Turnieren ganz vorne mit.<br />

Exakt 12 Monate später gibt es die Skirennsportlerin<br />

Hanna Schnarf immer noch. Die<br />

35-Jährige hat für ihr Comeback hart<br />

hintrainiert, wann sie aber wieder<br />

Rennen fahren wird, steht in den<br />

Sternen. Nachdem sie Ende August<br />

schon 2 Tage auf Skiern am Stilfser<br />

Joch herumrutschte, kam ein herber<br />

Rückschlag. Bei Kontrolluntersuchungen<br />

wurde festgestellt, dass die Dichte des<br />

Schienbeinknochens zu wünschen übrig<br />

ließ. Also stellte die zweifache Südtiroler<br />

Sportlerin des Jahres die Skier<br />

wieder in die Ecke, um sich nochmals<br />

therapieren zu lassen. Mit einer Stoßwellentherapie<br />

wurde das Schienbein soweit<br />

gefestigt, dass Schnarf seit rund 2 Wochen wieder Skitraining<br />

absolvieren kann. Das macht sie nicht mit ihren Teamkolleginnen<br />

aus der Speed-Mannschaft in den USA, sondern<br />

aktuell auf den heimischen Gletschern. Dass Hanna Schnarf<br />

nach ihrer erneuten schweren Verletzung – zuvor zog sie sich<br />

bereits 2 Kreuzbandrisse und Meniskusverletzungen zu – nicht<br />

sofort das Handtuch warf und sagte: „Das war’s“, spricht für<br />

ihren Ehrgeiz. „Mein Ziel war immer, alles dafür zu tun, um<br />

nochmals stark zurück zu kommen. Ich hoffe, dass es sich<br />

noch ausgeht für ein Comeback. Ob das bereits im Dezember<br />

oder erst im Jänner der Fall sein wird, lasse ich dahingestellt.<br />

Ich liebe das Skifahren viel zu sehr, als dass ich sofort aufgehört<br />

hätte. Wenn es sich nochmal ausgehen sollte für einen<br />

Weltcupstart, dann bin ich megahappy.“ Dass die langjährige<br />

Leaderin der italienischen Speed-Mannschaft Nehmerqualitäten<br />

hat, ist bekannt. So wurde sie bei Olympia <strong>20</strong>10 Vierte im<br />

Super-G, 0,11 Sekunden hinter Bronze-Gewinnerin Lindsey<br />

Vonn. 8 Jahre später in Pyeongchang das ähnliche Szenario:<br />

Erneut fährt sie im Super-G top und verfehlt Olympiagold als<br />

Fünfte um 0,16 Sekunden. Wer solche Rückschläge gemeistert<br />

hat, der lässt sich auch von einem Schien- und Wadenbeinbruch<br />

nicht aus der Ruhe bringen.<br />

VERENA GASSLITTER<br />

Geburtsdatum und -ort: 12. Oktober 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Kastelruth<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

JOHANNA SCHNARF<br />

Geburtsdatum und -ort: 16. September 1984 in Brixen<br />

Wohnort: Pfalzen<br />

Sportgruppe: Finanzwache


24 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Ski Alpin<br />

Der Skiweltcup-Kalender <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

T: Team Event<br />

Levi 23./24.11.<br />

Lake Louise<br />

Killington<br />

Beaver Creek<br />

30.11./1.12.; 6. bis 8.12.<br />

30.11./1.12.<br />

6. bis 8.12.<br />

Val d’Isere<br />

St. Moritz<br />

Courchevel<br />

Gröden<br />

Alta Badia<br />

Bormio<br />

Lienz<br />

Zagreb/Agram<br />

14./15.12; 21./22.12.<br />

14./15.12.<br />

17.12.<br />

<strong>20</strong>./21.12.<br />

22./23.12.<br />

28./29.12.<br />

28./29.12.<br />

4./5.1.<br />

Madonna di Campiglio<br />

Zauchensee<br />

Adelboden<br />

Flachau<br />

Wengen<br />

8.1.<br />

11./12.1.<br />

11./12.1.<br />

14.1.<br />

17. bis 19.1.<br />

Sestriere<br />

Kitzbühel<br />

Bansko<br />

Schladming<br />

18./19.1.<br />

24. bis 26.1.<br />

25./26.1.<br />

28.1.<br />

Rosa Khutor<br />

1./2.2.<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Chamonix<br />

Yanqing<br />

Maribor/Marburg<br />

Crans Montana<br />

Yuzawa Naeba<br />

Hinterstoder<br />

La Thuile<br />

Kvitfjell<br />

Ofterschwang<br />

Åre<br />

Kranjska Gora<br />

Cortina d’Ampezzo<br />

Die Weltcuprennen in<br />

Südtirol und der näheren<br />

Umgebung<br />

SCHWEIZ<br />

Herren<br />

St. Moritz<br />

Damen<br />

Bormio<br />

-Infografik: APA/A.Delva/M. Lemanski<br />

1./2.2.; 8./9.2.<br />

8./9.2.<br />

15./16.2.<br />

15./16.2.<br />

22./23.2.<br />

22./23.2.<br />

29.2./1.3.<br />

29.2./1.3.<br />

7./8.3.<br />

7./8.3.<br />

12. bis 14.3.<br />

14./15.3.<br />

18. bis 22.3.<br />

ÖSTERREICH<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Innsbruck<br />

Gröden<br />

St. Christina<br />

Bozen<br />

Madonna di Campiglio<br />

Abfahrt<br />

Super-G<br />

Riesentorl.<br />

Slalom<br />

Kitzbühel<br />

Alta Badia<br />

Stern/La Ila<br />

Kombi<br />

Lienz<br />

Cortina d‘Ampezzo<br />

Parallel<br />

T<br />

Quelle: APA<br />

Nicol und Nad<br />

Speed-Power im Dopp<br />

Die eine ist schon angekommen in<br />

der Weltspitze. Mit dem 2. Platz in der<br />

Heim-Abfahrt von Gröden und Rang<br />

6 bei der WM in Åre als Ausrufezeichen.<br />

Die andere hat sich im Schnelldurchlauf<br />

im Europacup einen fixen<br />

Startplatz für alle Weltcup-Abfahrten<br />

gesichert.<br />

Kurzum: Die Schwestern Nicol (23)<br />

und Nadia Delago (22) bringen alles<br />

mit, um eines Tages in die großen Fußstapfen<br />

von Isolde Kostner zu treten.<br />

Nicol Delago<br />

Sie war die Aufsteigerin des Jahres im<br />

italienischen Speed-Team. Mit einem<br />

Podestplatz, 4 weiteren Top-10-Ergebnissen<br />

in der Abfahrt und einer<br />

knapp verpassten WM-Medaille hat<br />

Nicol Delago den Skiwinter <strong>20</strong>18/19<br />

hinter Sofia Goggia auf Platz 8 in der<br />

Abfahrtswertung abgeschlossen. Kein<br />

Grund, um abzuheben: „Es ist wieder<br />

ein Stück vorwärts gegangen, auch<br />

wenn ich mit meiner Konstanz nicht<br />

unbedingt zufrieden war. Ich habe viel<br />

dazu gelernt, und jetzt soll es noch<br />

einen Schritt weiter gehen. Dabei<br />

meine ich nicht die Ergebnisse an<br />

sich, als vielmehr meine persönlichen<br />

Leistungen.“<br />

Nicol Delago ist das, was man eine<br />

akribische Arbeiterin nennt. Gemeinsam<br />

mit ihrem jungen Servicemann<br />

Christoph Atz (er ist selbst erst 24 und<br />

betreut auch Nadia Delago) überlässt<br />

sie nichts dem Zufall, ist ständig auf<br />

der Suche nach Verbesserungen, wo<br />

noch Zeit gutzumachen ist. „Ich muss<br />

taktisch besser werden, die Läufe<br />

noch besser interpretieren lernen, bei<br />

allen Schneebedingungen schnell sein.<br />

Vor allem im Super-G habe ich noch<br />

Aufholbedarf, auch weil es dort keine<br />

Trainingsfahrten gibt und nur diese eine<br />

Fahrt zählt im Rennen.“<br />

Dass Nicol Delago schon vieles<br />

richtig gemacht hat, bewies sie in der<br />

letzten Saison eindrucksvoll. Beim


Ski Alpin<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

25<br />

ia Delago<br />

elpack<br />

Heim-Weltcup in Gröden packte sie<br />

den Hammer aus und wurde nur<br />

von Ilka Stuhec um 0,14 Sekunden<br />

geschlagen. Ein weiteres Highlight<br />

war die WM in Åre, wo sie in einem<br />

Hundertstelkrimi Hauptdarstellerin<br />

war. 0,13 Sekunden fehlten ihr zu<br />

Bronze, das bei ihrem letzten Auftritt<br />

als Profi-Skirennläuferin Lindsey<br />

Vonn gewann. „Weil das Rennen auf<br />

verkürzter Strecke stattfand, war zu<br />

erwarten, dass die Abstände gering<br />

ausfallen würden. Rückblickend war<br />

es keine perfekte Fahrt von mir, und<br />

ich hoffe, dass ich für die Zukunft<br />

daraus lerne.“<br />

Mit ihrer um 1 Jahr und 10 Monate<br />

jüngeren Schwester Nadia bekommt<br />

Nicol Delago nun auch Konkurrenz<br />

aus dem eigenen Haus. „Erstmal sehe<br />

ich meine Schwester nicht als Konkurrentin,<br />

genauso wenig wie alle<br />

anderen Fahrerinnen. Ich<br />

fahre für mich, und erst in<br />

zweiter Linie gegen die<br />

anderen. Für mich ist es<br />

ein Riesenglück, Nadia<br />

an meiner Seite zu haben.<br />

Wir helfen uns gegenseitig,<br />

wir tauschen uns aus, wir<br />

verlassen uns aufeinander,<br />

und das bringt große Vorteile<br />

mit sich. Ich traue ihr<br />

extrem viel zu. In meinen<br />

Augen hat sie sogar mehr<br />

Potenzial als ich. Sie kann<br />

NICOL DELAGO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

5. Jänner 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

NADIA DELAGO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. November 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

es sehr weit bringen, wenn sie erst<br />

einmal alle Speed-Strecken kennen<br />

gelernt hat.“<br />

Nadia Delago<br />

Die Jüngere der Delago-Schwestern ist<br />

bereit für den nächsten Schritt. In der<br />

letzten Saison hat sie sich im Europacup<br />

mit 3 Abfahrts-Siegen und Rang<br />

2 in der Disziplinenwertung ein fixes<br />

Startrecht für alle Weltcup-Abfahrten<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> gesichert. Diesen Platz will<br />

die 22-Jährige auch über die kommende<br />

Saison hinaus nicht hergeben.<br />

Obwohl ihre Saisonziele eher bescheiden<br />

sind: „Ich will dort weiter<br />

machen, wo ich aufgehört habe. Das<br />

heißt, ich muss mich vor allem<br />

technisch verbessern. Ich kenne die<br />

meisten Weltcup-Pisten noch nicht,<br />

muss dort also erst Erfahrung sammeln.“<br />

Nadia Delago schielt natürlich auch<br />

auf den Super-G, und dann ist da<br />

noch die Kombination. „Die will ich<br />

keinesfalls vernachlässigen, auch weil<br />

ich ja früher eher im Slalom als in<br />

den Speed-Disziplinen schnell war“,<br />

erinnert sich Nadia Delago zurück, die<br />

sogar in der C-Nationalmannschaft<br />

der Slalomspezialistinnen war. In ihrer<br />

Jugend war sie in den Slalom-Ergebnislisten<br />

stets ganz vorne zu finden<br />

und gewann sogar die Trophäe-Topolino-Qualifikation.<br />

Das war <strong>20</strong>12, als<br />

dort u.a. Meta Hrovat (Slowenien)<br />

und Albert Popov (Bulgarien),<br />

die mittlerweile im Ski-Weltcup<br />

vorne mitmischen, bereits für<br />

Aufsehen sorgten.<br />

Nadia Delago ist anders als<br />

ihre Schwester Nicol<br />

(Finanz) in der Polizei-<br />

Sportgruppe (Fiamme<br />

Oro), hat an<br />

der Oberschule<br />

St. Ulrich mit<br />

Sektion Sport<br />

maturiert und<br />

ist in ihrer<br />

Freizeit begeisterte<br />

Volleyballspielerin,<br />

geht gerne<br />

wandern oder<br />

mit Familienhund<br />

Mika<br />

spazieren. Ihr<br />

großes sportliches<br />

Vorbild war<br />

und ist Marcel<br />

Hirscher. „Seine<br />

Professionalität<br />

und seine<br />

Bodenständigkeit<br />

haben mir<br />

immer imponiert.“<br />

Nicol (rechts) und<br />

Nadia Delago


26 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Freeride<br />

Markus Eder und Arianna Tricomi<br />

2 Superstars auf anderen Pisten<br />

In der großen Skisport-Szene sind sie<br />

eher unbekannt. Dafür gehören sie<br />

unter den Extremsportlern zu den<br />

absoluten Superstars. Arianna Tricomi<br />

aus dem Gadertal und der Ahrntaler<br />

Markus Eder haben <strong><strong>20</strong>19</strong> die Freeride<br />

World Tour gewonnen. Das sind jene,<br />

die sich unter extremsten Bedingungen<br />

von Berggipfeln auf Skiern<br />

über Felswände, Steilhänge und im<br />

Tiefschnee zu Tal stürzen.<br />

Freigeist Arianna<br />

Tricomi<br />

Arianna Tricomi hat es das Skifahren<br />

angetan. Auch weil ihre Mutter,<br />

Cristina Gravina, eine erfolgreiche<br />

Skirennläuferin war und 1980 sogar<br />

an den Olympischen Winterspielen in<br />

Lake Placid (Platz 15 in der Abfahrt)<br />

teilgenommen hat. Aber die Gadertalerin<br />

war schon immer ein Freigeist.<br />

Sie fuhr zwar Skirennen, aber strenge<br />

Regeln und klar definierte Abläufe<br />

waren nicht ihr Ding.<br />

„Mit 3 Jahren hat man mich auf die<br />

Skier gestellt. Es hat mir gefallen und<br />

ich liebte auch die Rennen. Aber im<br />

Sommer wollte ich lieber surfen gehen<br />

als Gletschertraining zu machen. So<br />

wechselte ich zum Slopestyle und habe<br />

die Tricks in der Luft gelernt“, blickt<br />

Arianna zurück.<br />

Danach war sie als Skilehrerin im<br />

Einsatz und begann ein Physiotherapie-<br />

Studium in Innsbruck, das sie vor 2 Jahren<br />

abschloss. „Eines Tages fand ich ein<br />

Flugblatt einer Freeride-Veranstaltung<br />

und habe mehr aus Spaß mein Glück<br />

versucht. Ich fragte mich, was die Teilnehmer<br />

mit dem Fernglas machten. Sie<br />

studierten die Linien. Mein erster Wettkampf<br />

ging ziemlich daneben, doch bei<br />

meinem 2. Wettbewerb bin ich schon<br />

auf‘s Podest geklettert“, erzählt Tricomi,<br />

die 6 Sprachen spricht (deutsch, italienisch,<br />

ladinisch, englisch, französisch<br />

und spanisch). „Beim Erlernen einer<br />

Sprache tue ich mich leicht, dafür ist die<br />

Mathematik nicht mein Ding“, witzelt<br />

die 27-Jährige.<br />

Arianna Tricomi ist mittlerweile der<br />

Superstar der Freeride-World-Tour-Szene<br />

und hat <strong>20</strong>18 und <strong><strong>20</strong>19</strong> die Weltcupwertung<br />

gewonnen. „Ich liebe das<br />

freie Skifahren einfach. Auf gewissen<br />

Abfahrten habe ich bis zu 15 Linien im<br />

Kopf, bei anderen brauche ich hingegen<br />

Stunden, bis ich weiß, wie ich fahren<br />

will“, erklärt Tricomi weiters. Zumal<br />

die Angst immer dabei ist, vor allem<br />

aber Respekt. „Das ist auch wichtig.<br />

Wir sind zwar mit einem Airbag<br />

unterwegs, doch auf manchen Bergen<br />

wie etwa in Verbier ist das Gelände so<br />

anspruchsvoll, dass ein Sturz immer<br />

fatal sein kann“, berichtet Tricomi.<br />

Die World Tour <strong>20</strong><strong>20</strong> beginnt im<br />

Jänner in Japan, 5 Stationen stehen<br />

an. Wer 2 Mal Gesamtsiegerin ist, will<br />

auch ein 3. Mal gewinnen. „Ich genieße<br />

den Sport in der freien Natur. In Kürze<br />

fliege ich noch nach Fuerteventura zum<br />

Surfen“, sagt die Gadertalerin. Einige<br />

Jahre kann sie sich das „freie Leben“<br />

als Freeriderin noch gut vorstellen.<br />

„Danach kann ich mir einen Beruf als<br />

Physiotherapeutin gut vorstellen“, sagt<br />

Tricomi.<br />

Meister Eder im<br />

eigenen Film<br />

Markus Eder hat sich im vergangenen<br />

Frühjahr einen Traum<br />

erfüllt und die World Tour der<br />

Arianna<br />

Tricomi<br />

Ski-Freerider gewonnen. „Die letzte<br />

Saison war anstrengend, aber das Endergebnis<br />

überragend. Ich musste dann<br />

abschalten und erstmal Abstand gewinnen“,<br />

blickt der Ahrntaler zurück.<br />

Urlaub in Peru und Brasilien war dann<br />

angesagt. Eder ist in der Freestyleund<br />

Freeride-Szene ein Superstar. Vor<br />

allem für Videodrehs und Sponsorenaufnahmen<br />

ist er ein gefragter Mann.<br />

Bei den Olympischen Spielen <strong>20</strong>14 in<br />

Sotschi war Eder noch für die „Azzurri“<br />

als Freeski-Slopestyler im Einsatz.<br />

Was er aber eher als einmaligen Ausflug<br />

ansah: „Ich bin ein Freerider und<br />

plane meine Tage und Projekte gerne<br />

alleine“, sagt Eder.<br />

Der von Red Bull unterstützte Athlet<br />

ist hauptsächlich individuell unterwegs,<br />

ab und zu belgeitet ihn ein<br />

Kameramann. Die Titelverteidigung<br />

bei der World Tour der Freerider<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> ist nicht das erklärte Ziel von<br />

Eder. „Ich bestreite <strong>20</strong><strong>20</strong> nur einen<br />

Wettbewerb, jenen in Fieberbrunn.<br />

Den Gesamtsieg habe ich erreicht,<br />

jetzt schwirren mir andere Ideen im<br />

Kopf herum“, erklärt er. Er lüftet<br />

das Geheimnis aber nur teilweise.<br />

„Ich arbeite an einem Filmprojekt in<br />

den heimischen Bergen. Wir stecken<br />

mitten in der Vorbereitung. Mehr<br />

möchte ich aber noch nicht verraten“,<br />

erzählt der „Teldra“.<br />

Als Freerider ist Eder selbst Gestalter,<br />

er geht keinen vorgeschriebenen<br />

Weg. „Das behagt mir am besten.


SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

27<br />

Daher habe ich auch bei der Entwicklung<br />

eines neuen Freestyle-Ski<br />

mitgeholfen. Da konnte ich meine<br />

Erfahrung und meine Ideen perfekt<br />

einbringen. Der Ski ist jetzt als Revolt121<br />

von Völkl auf dem Markt“,<br />

erzählt er. Im Sommer hielt er sich mit<br />

allerlei Sport fit: „Ich bin kein Freund<br />

von Fitness-Studios oder Krafträumen.<br />

Ich gehe gerne klettern, um die Körperspannung<br />

zu bewahren. Für meinen<br />

Sport ist es besser, wenn ich leicht<br />

und schlaksig bleibe. Vor allem wegen<br />

der Landungen nach den oft immens<br />

weiten Sprüngen.“ Einen einzigen<br />

Wunsch für die Zukunft hat Eder: „Ich<br />

möchte auch mit 60 noch unbeschwert<br />

Skifahren und Tricks präsentieren<br />

können.“<br />

Solche Abfahrten<br />

gehören für Markus<br />

Eder (im Bild) und<br />

Arianna Tricomi<br />

zum täglich Brot.<br />

MARKUS EDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. November 1990 in Bruneck<br />

Wohnort: Luttach im Ahrntal<br />

Verein/Klub: Red-Bull-Athlet<br />

ARIANNA TRICOMI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. August 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Innsbruck<br />

Verein/Klub: Red-Bull-Athletin<br />

Markus Eder<br />

Freeride World Tour <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

18. bis 25. Jänner<br />

6. bis 12. Februar<br />

28. Februar bis 4. März<br />

07. bis 13. März<br />

28. März bis 5. April<br />

-Infografik: A. Delvai<br />

Hakuba<br />

Kicking Horse Golden<br />

Ordino Arcalis<br />

Fieberbrunn<br />

Verbier<br />

Japan<br />

Kanada<br />

Andorra<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Schweiz<br />

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Biathlon-WM <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

in Antholz<br />

12. bis 23. Februar<br />

Das Programm<br />

Mittwoch 12.2.<br />

<strong>20</strong> Uhr<br />

Eröffnungsfeier auf der<br />

Medal Plaza in Antholz Mittertal<br />

2<br />

1<br />

Donnerstag 13.2.<br />

Mixed-Staffel<br />

2x6 km Damen<br />

2x7,5 km Herren<br />

14.45 Uhr<br />

BESTES SÜDTIROLER ERGEBNIS<br />

3. Rang <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

(D. Wierer, D. Windisch, L. Hofer +<br />

L. Vittozzi)<br />

www.biathlon-antholz.it<br />

www.antholz<strong>20</strong><strong>20</strong>.it<br />

Südtiroler<br />

Top-Ergebnis<br />

Freitag 14.2.<br />

Sprint Damen<br />

7,5 km<br />

14.45 Uhr Samstag 15.2. 14.45 Uhr<br />

Sprint Herren<br />

5. Rang Dorothea Wierer <strong>20</strong>16 und<br />

Federica Sanfilippo <strong>20</strong>17<br />

10 km<br />

Weltmeister<br />

Wilfried Pallhuber 1997<br />

Sonntag 16.2. 13 Uhr<br />

Verfolgung Damen<br />

10 km<br />

2. Rang<br />

Dorothea Wierer <strong>20</strong>16<br />

15.15 Uhr<br />

Verfolgung Herren<br />

12,5 km<br />

9. Rang<br />

Lukas Hofer <strong>20</strong>11<br />

Dominik<br />

Windisch<br />

Do<br />

Dienstag 18.2. 14.15 Uhr Mittwoch 19.2. 14.15 Uhr<br />

Einzelwettkampf Damen<br />

Einzelwettkampf Herren<br />

15 km<br />

3. Rang<br />

Alexia Runggaldier <strong>20</strong>17<br />

<strong>20</strong> km<br />

Weltmeister<br />

Andreas Zingerle 1993<br />

Donnerstag <strong>20</strong>.2. 14.45 Uhr<br />

Single-Mixed-Staffel<br />

4x1,5 km Frau<br />

5x1,5 km Mann<br />

2. Rang <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

(D. Wierer und L. Hofer)<br />

Federica<br />

Sanfilippo<br />

Die Südtiroler Hoffnungen bei der Biathlo<br />

Samstag 22.2.<br />

Staffel Damen<br />

4x6 km<br />

11.45 Uhr<br />

3. Rang<br />

<strong>20</strong>13 (D. Wierer, K. Oberhofer, M. Ponza,<br />

+ N. Gontier) und <strong>20</strong>15 (D. Wierer,<br />

K. Oberhofer, N. Gontier + L. Vittozzi)<br />

Sonntag 23.2. 12.30 Uhr<br />

Massenstart Damen<br />

12,5 km<br />

Weltmeisterin<br />

Dorothea Wierer <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

14.15 Uhr<br />

Staffel Herren<br />

4x7,5 km<br />

15 Uhr<br />

Weltmeister<br />

1990 + 1993<br />

(beide Male W. Pallhuber, J. Passler,<br />

A. Zingerle + P. A. Carrara)<br />

Massenstart Herren<br />

15 km<br />

Weltmeister<br />

Dominik Windisch <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

Der Weg na c<br />

Shuttle<br />

An den Renntagen pendeln in<br />

hoher Frequenz zahlreiche<br />

Shuttle-Busse zwischen<br />

Antholz Mittertal (Shuttle A),<br />

wo es Parkplätze für Autos<br />

gibt, und dem Stadion sowie<br />

von Olang und Rasen (Shuttle<br />

B + C) nach Antholz Mittertal.


11<br />

15<br />

13<br />

11<br />

4<br />

7<br />

3<br />

10<br />

16<br />

12<br />

8<br />

5<br />

Zugang zur Rennstrecke<br />

14<br />

6<br />

14<br />

9<br />

14<br />

Quelle: biathlon-antholz.it<br />

rothea Wierer<br />

Video-Leinwand<br />

1<br />

Start<br />

8<br />

Publikum-Zelt<br />

Erste-Hilfe-Station<br />

2<br />

Schießstand<br />

9<br />

Huber-Alm<br />

Lukas<br />

Hofer<br />

Polizei<br />

Toiletten<br />

3<br />

4<br />

Ziel<br />

Strafrunde<br />

10<br />

11<br />

Antholzer Alm<br />

Imbiss<br />

5<br />

Haupteingang<br />

12<br />

Fundbüro<br />

6<br />

Kartenverkauf<br />

13<br />

Antholzer Lounge<br />

7<br />

VIP-Zelt<br />

14<br />

Zuschauerbereich<br />

Rennstrecke<br />

ANTHOLZ<br />

15<br />

Tribüne Stadion<br />

16<br />

Souvenirs<br />

Bozen<br />

n-WM <strong>20</strong><strong>20</strong> in Antholz<br />

h Antholz<br />

Zug<br />

Wer mit dem Zug anreist, fährt bis<br />

Olang und dann mit den kostenlosen<br />

Bussen (Shuttle B) zum Stadion.<br />

Bus<br />

Auch mit Linienbussen gibt es<br />

täglich mehrere Verbindungen nach<br />

Olang und Antholz Mittertal. Von<br />

dort geht es weiter mit dem Shuttle.<br />

OBEROLANG<br />

Shuttle B<br />

Niederolang<br />

Mitterolang<br />

Oberrasen<br />

Niederrasen<br />

Shuttle C<br />

Antholz<br />

Niedertal<br />

OLANG BAHNHOF<br />

Antholz Obertal<br />

BIATHLONZENTRUM<br />

Shuttle A<br />

ANTHOLZ MITTERTAL<br />

-Infografik: A. Delvai/M. Lemanski


30 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Kunstbahnrodeln<br />

Andrea Vötter<br />

Endlich auf's Podest<br />

In der vergangenen Saison ist<br />

Andrea Vötter der Durchbruch zur<br />

Weltspitze gelungen. Dreimal fuhr<br />

sie im Weltcup auf Rang 4, in der<br />

Gesamtwertung belegte sie den 7.<br />

Rang. Gefehlt hat eigentlich nur ein<br />

Podestplatz.<br />

„Vielleicht war das gar nicht so<br />

schlecht, denn so ist die Motivation<br />

groß, endlich mal auf das Podest zu<br />

fahren“, sagt die Völserin, die im<br />

Winter <strong>20</strong>18/19 auch einen wichtigen<br />

Titel gewonnen hat. Mit der<br />

Teamstaffel wurde sie Europameisterin.<br />

Es war die erste Saison seit Jahren,<br />

auf die sie sich verletzungsfrei vorbereiten<br />

konnte und auch während des<br />

Winters ohne Verletzung durchkam.<br />

Auch diesmal ist in der Vorbereitung<br />

alles gut gelaufen. Eine besondere Bedeutung<br />

hatte für sie das Eistraining<br />

in Sotschi. Dort ist sie vor 3 Jahren<br />

schwer gestürzt. Im Oktober hat sie<br />

sich in vielen Fahrten wieder mit der<br />

Bahn angefreundet. Das ist wichtig,<br />

denn in Sotschi findet im kommenden<br />

Februar die Weltmeisterschaft<br />

statt.<br />

Das Sommertraining hat auch für sie<br />

vorwiegend vor der Haustür stattgefunden.<br />

Da hat sie bei ihrem Freund<br />

Kevin Fischnaller gewohnt, der<br />

ein Meransner ist. „Das war schon<br />

toll, 5 Minuten nach dem Training<br />

schon daheim zu sein“, erzählt die<br />

24-Jährige, die überzeugt ist, sich<br />

am Start verbessert zu haben. „Ich<br />

habe leider keinen Vergleich, weil<br />

Sandra Robatscher ja ausgefallen ist,<br />

aber ich denke schon, dass ich am<br />

Start besser geworden bin. Das war<br />

ja bisher nicht eine meiner<br />

Stärken“, sagt sie. Zu<br />

ihren Stärken zählt dafür<br />

eine gute Auffassungsgabe.<br />

Was die<br />

Trainer ihr sagen,<br />

kann sie relativ<br />

schnell umsetzen.<br />

Sie hat auch ein<br />

gutes Gefühl für<br />

die Geschwindigkeit,<br />

weiß<br />

aber auch<br />

genau, wo<br />

es außer<br />

dem Start<br />

noch Verbesserungspotenzial<br />

gibt. „Ich muss<br />

die Haltung der Füße und des Kopfes<br />

auf der Rodel noch verbessern“, weiß<br />

sie.<br />

Zu ihren Stärken gehört auch, dass<br />

sie auf allen Bahnen gut zurecht<br />

kommt. Trotzdem hat sie auch<br />

Lieblingsbahnen wie Igls und Sigulda.<br />

Und Salt Lake City würde auch<br />

dazu gehören. Aber dort findet auch<br />

im kommenden Winter kein Rennen<br />

statt. Im Training hat sie eine neue<br />

Schiene und Kufe getestet und ist<br />

damit gut zurecht gekommen. Ob sie<br />

damit auch im Weltcup fährt oder<br />

doch beim Material vom Vorjahr<br />

bleibt, wird sie erst kurzfristig entscheiden.<br />

ANDREA VÖTTER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. April 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Völs<br />

Sportgruppe: Heer


Kunstbahnrodeln<br />

Dominik Fischnaller<br />

Gern im Kraftraum<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

31<br />

Im Frühling und im Sommer hat<br />

es Dominik Fischnaller nicht weit<br />

zum Training. Die Kunstbahnrodler<br />

trainieren praktisch permanent in<br />

seinem Heimatort Meransen. Immer<br />

von Montag bis Freitag und 6 Stunden<br />

täglich.<br />

Heuer war die Startbahn sogar 5<br />

Wochen lang im Sommer vereist. „Das<br />

ist natürlich gut, wenn du richtig viele<br />

Starts auf Eis machen kannst. Wir<br />

haben uns im Vorjahr mit Start-Trainer<br />

Martin Hillebrand am Start schon<br />

verbessert, und jetzt sind wir noch<br />

ein bisschen besser“, ist Italiens bester<br />

Kunstbahnrodler überzeugt.<br />

Rodler brauchen viel Kraft und trainieren<br />

deshalb auch viel im Kraftraum.<br />

Eine Quälerei ist das für Dominik<br />

Fischnaller nicht. „Mir macht das<br />

Spaß. Ich gehe immer gern in den<br />

Kraftraum“, sagt der 26-Jährige, der<br />

beim Bankdrücken 150 Kilo schafft.<br />

Auf der Bahn hat er bisher noch nicht<br />

ganz das geschafft, was ihm eigentlich<br />

zugetraut wird. 5 Einzelsiege im<br />

Weltcup und zweimal WM-Bronze<br />

sind nicht schlecht, aber bei einem<br />

so begnadeten Rodler, wie er es ist,<br />

hätte es auch mehr sein können.<br />

„Letzten Winter war ich Fünfter<br />

im Gesamtweltcup und bin dreimal<br />

auf dem Podest gestanden. Das war<br />

nicht schlecht, aber ich weiß<br />

natürlich auch, dass<br />

noch mehr möglich<br />

ist“, sagt Fischnaller. Er weiß auch ein<br />

bisschen, woran das bisher gelegen<br />

hat. „Ich bin nicht auf allen Bahnen<br />

schnell. Es gibt gewisse wie Oberhof<br />

oder Altenberg, die liegen mir nicht.<br />

Daran müssen wir arbeiten.“<br />

Das Rodeln ist auch ein Materialsport.<br />

„Du kannst mit einer schlechten<br />

Rodel nicht gewinnen. Aber auch mit<br />

der besten Rodel gewinnst du nur,<br />

wenn du auch gut fährst“, weiß er.<br />

In der Vergangenheit hat er sich auch<br />

schon mal öffentlich über schlechtes<br />

Material beklagt. Jetzt glaubt er, gut<br />

aufgestellt zu sein. „Die Trainer haben<br />

viel am Material gearbeitet. Ich habe<br />

eine neue Schüssel und fühle mich<br />

sehr wohl damit“, sagt er. Im Rennen<br />

ist meist entscheidend, ob man mit<br />

mehr oder weniger Kante fährt. „Mit<br />

weniger Kante bist du schneller, aber<br />

natürlich auch weniger stabil“, erklärt<br />

Fischnaller, der diese Entscheidung<br />

nie alleine trifft, sondern immer in<br />

Absprache mit den Trainern.<br />

Ein fixes Saisonziel setzt sich Fischnaller<br />

nicht gerne. Möglichst in jedem<br />

Rennen vorne mitfahren möchte er<br />

gerne und den 5. Weltcup-Gesamtrang<br />

vom letzten Winter verbessern. „Aber<br />

die Konkurrenz ist hart mit Pawlitschenko,<br />

Repilow, Loch, Ludwig und<br />

den Österreichern“, warnt Fischnaller<br />

und nennt Weltcup-Titelverteidiger<br />

Semen Pawlitschenko an erster<br />

Stelle. „Er ist für mich der<br />

Beste.“<br />

Die Weltcup-Saison beginnt am<br />

23./24. November in Igls. Vielleicht<br />

gehen sich dort noch 2 Trainingstage<br />

aus. Bisher waren die Südtiroler in<br />

diesem Herbst in Lillehammer, Sigulda,<br />

Sotschi, Winterberg und Altenberg,<br />

aber nie in Igls.<br />

Ein ausgiebiger Urlaub ist sich für<br />

Dominik Fischnaller nur im April ausgegangen.<br />

Da war er mit seiner Freundin,<br />

der US-Rodlerin Emily Sweeney, erst in<br />

Mexiko und dann in Kalifornien, wo<br />

die beiden mit einem Van von Los Angeles<br />

nach San Francisco gefahren sind.<br />

Sein größtes Hobby Fußball kann<br />

Dominik Fischnaller nicht mehr<br />

ausüben, weil es zu gefährlich ist, sich<br />

zu verletzen. „Aber ich schaue bei den<br />

Heimspielen von Gitschberg Jochtal immer<br />

noch zu, wenn ich da bin“, verrät<br />

er. Fischnaller ist ein großer Bayern-<br />

Fan und schaut sich ab und zu auch<br />

ein Spiel in der Allianz Arena an. Sein<br />

Lieblingsspieler ist Robert Lewandowski.<br />

Und Ronaldo? „Der wäre eigentlich<br />

der Beste, aber er spielt in der falschen<br />

Mannschaft.“<br />

DOMINIK FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

<strong>20</strong>. Februar 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri


32 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Kunstbahnrodeln<br />

Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner<br />

Das Verletzungspech<br />

Im Vorjahr bildeten sie den Doppelsitzer,<br />

der aus der Not geboren wurde.<br />

In dieser Saison haben sich Emanuel<br />

Rieder und Simon Kainzwaldner<br />

zugetraut, teamintern die Nummer 1<br />

zu werden.<br />

Diese Ambitionen haben nun allerdings<br />

einen Dämpfer bekommen. Emanuel<br />

Rieder hat sich beim Training in<br />

Sotschi den rechten Mittelfußknochen<br />

gebrochen und musste auf Krücken den<br />

Rückweg antreten. Passiert ist das Malheur<br />

am vorletzten Trainingstag auf der<br />

Olympia-Bahn. Rieder/Kainzwaldner<br />

sind an die Bande gekommen, und genau<br />

wo Rieder mit dem Fuß die Bande<br />

touchiert hat, war ein Loch im Eis, das<br />

wahrscheinlich ein Bob herausgerissen<br />

hatte. Das war nicht nur schmerzhaft,<br />

sondern hatte auch fatale Folgen.<br />

„Das ist natürlich dumm gelaufen und<br />

wirft uns zurück, aber wir bleiben<br />

optimistisch. Wir haben uns am Start<br />

enorm verbessert und waren in den<br />

Trainings immer der schnellste Doppelsitzer.<br />

In Lillehammer haben wir auch<br />

mit den Deutschen und Österreichern<br />

mitgehalten“, sagt Rieder, der sich nach<br />

der Rückkehr aus Russland natürlich in<br />

der Sportclinic in St. Ulrich hat behandeln<br />

lassen. Ironie des Schicksals: Die<br />

Dolomiti Sportclinic in Gröden ist der<br />

Kopfsponsor von Rieder/Kainzwaldner.<br />

Eine Operation war nicht nötig. Rieder/<br />

Kainzwaldner hoffen noch auf einen<br />

Start beim Weltcupauftakt in Igls, aber<br />

da ist wohl eher der Wunsch Vater des<br />

Gedankens.<br />

Simon<br />

Kainzwaldner<br />

(links) und<br />

Emanuel<br />

Rieder<br />

Bereits im Sommer war dieses Duo vom<br />

Verletzungspech heimgesucht worden.<br />

Simon Kainzwaldner hatte sich einen<br />

Bänderriss im Knöchel zugezogen und<br />

deshalb sein Trainingspensum reduzieren<br />

müssen. Trotzdem sind Rieder/<br />

Kainzwaldner bei den Startzeiten schon<br />

nahe an Rieder/Rastner heran gekommen.<br />

Daran sollte sich trotz der Verletzung<br />

von Emanuel Rieder wenig ändern,<br />

denn die Füße brauchen die Rodler<br />

beim Anschieben zum Glück nicht.<br />

EMANUEL RIEDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. Oktober 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

SIMON KAINZWALDNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

24. Februar 1994 in Bozen<br />

Wohnort: Villanders<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

Neues von den Kunstbahnrodlern<br />

Es hat sich was getan im Nationalteam<br />

der Kunstbahnrodler. Willy<br />

Huber ist als Trainer wieder zurück zu<br />

den Junioren, und Manuel Pfister ist<br />

in die Weltcupmannschaft aufgestiegen.<br />

Huber und Pfister haben praktisch<br />

ihre Arbeitsplätze getauscht. Beim<br />

Nachwuchs war bisher auch Physiotherapeut<br />

Günther Taschler, der jetzt ebenfalls<br />

für das Weltcup-Team arbeitet.<br />

Antonio Tartaglia wollte nicht mehr<br />

den ganzen Winter unterwegs sein und<br />

hat sich nach Rom versetzen lassen.<br />

Beim Weltcupauftakt in Igls am 23./24.<br />

November wird die verletzte Sandra<br />

Robatscher sicher fehlen, ungewiss ist<br />

der Start des Doppelsitzers mit Emanuel<br />

Rieder und Simon Kainzwaldner,<br />

weil Rieder sich im Training in Sotschi<br />

verletzt hat. Da auch Kevin Fischnaller<br />

nicht ganz fit ist, wird im Einsitzer<br />

Dominik Fischnaller das einzige heiße<br />

Eisen im Feuer sein. Lukas Gufler wird<br />

auch in Igls starten, aber er steckt noch<br />

in einem Lernprozess. Vielleicht<br />

bekommt auch Leon Felderer in Igls<br />

eine Chance.<br />

Bei den Damen werden neben Andrea<br />

Vötter in Igls auch Verena Hofer, Nina<br />

Zöggeler und Marion Oberhofer an<br />

den Start gehen. Sie waren teilweise<br />

auch bei den Trainings mit der Weltcupmannschaft<br />

dabei und sollen in der<br />

kommenden Saison schon regelmäßig<br />

im Weltcup mitfahren. Die 2 Nordamerika-Rennen<br />

in Lake Placid und<br />

Whistler werden sie allerdings auslassen.<br />

Zuletzt wurde in Winterberg und<br />

Altenberg trainiert. Ende dieser Woche<br />

sollten sich noch 2 Trainingstage in<br />

Igls ausgehen, bevor es nächste Woche<br />

los geht.<br />

Reif für den Weltcup:<br />

Verena Hofer (links) und Nina Zöggeler


Kunstbahnrodeln<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

33<br />

Sandra Robatscher<br />

Im Jänner wieder angreifen<br />

In dem von Verletzungen gebeutelten<br />

Team der Kunstbahnrodler hat<br />

es Sandra Robatscher am heftigsten<br />

erwischt. Sie musste sich heuer gleich<br />

an beiden Schultern operieren lassen.<br />

Im Frühling war es die linke, im Herbst<br />

die rechte Schulter. Deshalb war sie<br />

auch noch bei keinem Bahntraining<br />

dabei. Frühestens im ersten Jänner-<br />

Weltcuprennen kann sie wieder an den<br />

Start gehen. Dieses findet übrigens in<br />

Altenberg statt, auf der Bahn also, auf<br />

der sie im vergangenen Februar ihren<br />

ersten Weltcupsieg gefeiert hat.<br />

Im Moment aber heißt es Geduld haben.<br />

Nach der Operation am 3. Oktober<br />

hat ihr diese Geduld gefehlt. Da hat<br />

sie zu früh wieder angefangen. Das hat<br />

sie etwas zurück geworfen. Sie musste<br />

sich zuerst einmal beim Training auf<br />

Beine, Bauch und Rücken beschränken<br />

und durfte die Schulter nicht belasten.<br />

Inzwischen aber kann sie wieder voll<br />

Weltcup-Kalender Kunstbahnrodeln <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

23./24. November Igls/Innsbruck Nordtirol/Österreich<br />

30. November/1. Dezember Lake Placid USA<br />

13./14. Dezember Whistler Kanada<br />

11./12. Jänner Altenberg Deutschland<br />

18./19. Jänner Lillehammer Norwegen zugleich EM<br />

25./26. Jänner Sigulda Lettland<br />

1./2. Februar Oberhof Deutschland<br />

22./23. Februar Winterberg Deutschland<br />

29. Februar/1. März Königssee Deutschland<br />

WELTMEISTERSCHAFT<br />

15./16. Februar Sotschi Russland<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

trainieren. Sie fährt dreimal die Woche<br />

nach Lana zu Trockentrainer Mattias<br />

Schnitzer. Daheim in Tiers darf sie den<br />

Fitnessraum im Cyprianerhof („Das<br />

sind Fans von mir“) nutzen.<br />

An die Rodelbahn zurückkehren wird<br />

sie beim Weltcupauftakt in Igls, allerdings<br />

nur als Zuschauerin. Wann sie<br />

zum ersten Mal wieder in der Rodelbahn<br />

sein wird, das ist noch offen. Sie<br />

hat sich mit der Situation aber abgefunden<br />

und blickt bereits zuversichtlich<br />

nach vorne. „Im Jänner werden wir<br />

wieder angreifen“, verspricht sie.<br />

Die vergangene Saison war trotz des<br />

ersten Weltcupsieges nicht ihre beste.<br />

Das war die Saison davor, in der sie<br />

den 9. Platz im Gesamtweltcup belegte<br />

und bei der Europameisterschaft in<br />

Sigulda die Bronzemedaille gewann.<br />

Das ist bisher ihr größter sportlicher<br />

Erfolg, denn bei ihrem Weltcupsieg<br />

profitierte sie auch ein wenig vom<br />

Umstand, dass der 2. Lauf nicht mehr<br />

ausgetragen werden konnte. Den 9.<br />

Platz in der Gesamtwertung wird sie<br />

nicht toppen können, weil sie mindestens<br />

3 Rennen auslassen muss. Aber<br />

das eine oder andere Ausrufezeichen<br />

will und kann sie in dieser Saison<br />

noch setzen.<br />

SANDRA ROBATSCHER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

13. Dezember 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Tiers<br />

Sportgruppe: Heer<br />

NATIONALTEAM<br />

KUNSTBAHNRODELN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Dominik Fischnaller (Meransen),<br />

Kevin Fischnaller (Meransen), Lukas Gufler<br />

(Platt in Passeier), Simon Kainzwaldner<br />

(Villanders), Fabian Malleier (Völlan), Ivan<br />

Nagler (Longiarü/Campill), Patrick Rastner<br />

(Lüsen), Emanuel Rieder (Meransen),<br />

Ludwig Rieder (Meransen)<br />

Junioren: Leon Felderer (Latzfons)<br />

Jugend männlich: Alex Gufler (Passeier),<br />

Maximilian Molling (Lüsen), Lukas Peccei<br />

(Wengen)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Sandra Robatscher (Tiers),<br />

Andrea Vötter (Völs)<br />

Juniorinnen: Verena Hofer (Feldthurns),<br />

Marion Oberhofer (Meransen), Nina<br />

Zöggeler (Völlan)<br />

Jugend weiblich: Nadia Falkensteiner<br />

(Lüsen), Katharina Putzer (Tisens)


34 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Kunstbahnrodeln<br />

Kevin Fischnaller<br />

Saisonstart mit Handicap<br />

Das Iliosakralgelenk befindet<br />

sich im Becken und verbindet das<br />

Darmbein mit dem Kreuzbein. So<br />

wird es anatomisch beschrieben.<br />

Praktisch sorgt es dafür, dass die<br />

Stoßkräfte beim Gehen nicht in die<br />

Wirbelsäule weitergeleitet werden.<br />

Dieses Iliosakralgelenk bereitet Kevin<br />

Fischnaller schon seit einiger Zeit<br />

Probleme. Es ist entzündet. Das ist<br />

äußerst unangenehm, besonders für<br />

einen Leistungssportler. Möglicherweise<br />

ist es sogar rheumatisch bedingt.<br />

Für Kevin Fischnaller hat das<br />

bedeutet, dass er zunächst einmal mit<br />

dem Training aussetzen und danach<br />

nur ziemlich eingeschränkt trainieren<br />

konnte. Vor allem den Rücken konnte<br />

er nicht voll belasten. „Ich konnte<br />

keine Starts machen, was natürlich<br />

ein großes Handicap ist. Es geht jetzt<br />

wieder besser, aber am Start werde<br />

ich zu Saisonbeginn sicher nicht der<br />

Schnellste sein“, bedauert Kevin<br />

Fischnaller, der ohnehin nicht als<br />

einer der besseren Starter gilt.<br />

Die Stärke von Kevin Fischnaller<br />

liegt zwar in der Bahn, aber im<br />

modernen Rodelsport kann auch der<br />

beste Rodler nicht gewinnen, wenn<br />

er am Start zu langsam ist. Wahrscheinlich<br />

wird es ein paar Rennen<br />

dauern, bis Fischnaller wieder im<br />

Vollbesitz seiner Kräfte und damit<br />

konkurrenzfähig ist. Sobald er das<br />

ist, kann er auch ganz vorne mitfahren<br />

und sogar gewinnen, wie er bei<br />

seinem Weltcupsieg <strong>20</strong>17 in Winterberg<br />

bewiesen hat. „Früher habe ich<br />

oft meine besten Läufe im Training<br />

gemacht und war im Rennen zu<br />

nervös, aber das hat sich geändert.<br />

Letzten Winter war ich auch schon<br />

etwas konstanter“, sagt der Heavy<br />

Metal-Fan, der gerne Musik von<br />

KEVIN FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

2. Dezember 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Guns’n Roses und AC/DC hört und<br />

heuer auch beim Frequency-Festival<br />

war.<br />

Zwei Südtiroler in der Hall of Fame<br />

Seit <strong>20</strong>03 hat auch der Rodelsport<br />

seine Hall of Fame. Mit der Aufnahme<br />

von Athleten in diese Ruhmeshalle<br />

ist der Internationale Rodelverband<br />

(FIL) bisher sehr sparsam<br />

umgegangen.<br />

Erst 9 Athleten (7<br />

Männer, 2 Frauen)<br />

hatten bisher die<br />

Ehre, in die Hall of<br />

Fame aufgenommen<br />

zu werden,<br />

2 von ihnen kommen<br />

aus Südtirol.<br />

Es sind Paul Hildgartner<br />

und Armin<br />

Zöggeler, der<br />

heuer als vorerst<br />

Letzter diese Ehre<br />

hatte. Die anderen<br />

Mitglieder<br />

der Ruhmeshalle sind Margit Schumann,<br />

Vera Zozulja, Klaus Bonsack,<br />

Hans Rinn, Josef Feistmantl, Georg<br />

Hackl und Gerhard Pilz als bislang<br />

einziger Naturbahnrodler. Eine Gerda<br />

Weißensteiner gehört bislang nicht<br />

dem erlauchten Kreis an.<br />

Den Internationalen Rodelverband<br />

gibt es übrigens erst seit 1957, und<br />

1964 in Innsbruck war das Rodeln<br />

erstmals im olympischen Programm.<br />

Der erst kürzlich verstorbene Walter<br />

Außerdorfer und der schon vor<br />

langer Zeit tödlich verunglückte<br />

Siegfried Mair holten damals Bronze<br />

im Doppelsitzer. Das olympische<br />

Rodeln fand nur in Eiskanälen statt,<br />

das traditionelle Rodeln auf Schnee<br />

im Naturgelände bestand aber weiter.<br />

Die beiden Disziplinen wurden<br />

getrennt und 1979 fand die erste<br />

Naturbahn-Weltmeisterschaft statt.<br />

Alle Bemühungen, Naturbahnrodeln<br />

ins olympische Programm aufzunehmen,<br />

sind bisher gescheitert. Momentan<br />

aber ist die Hoffnung groß, dass<br />

es <strong>20</strong>26 klappen könnte.<br />

Armin Zöggeler<br />

Paul Hildgartner


Kunstbahnrodeln<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

35<br />

Ludwig Rieder & Patrick Rastner<br />

Es macht wieder mehr Spaß<br />

Die Saisonziele, meint Ludwig Rieder,<br />

seien die gleichen wie in den letzten<br />

Jahren.<br />

Und er merkt gleich selbstkritisch an,<br />

dass es schon oft genug nicht so gelaufen<br />

sei wie erhofft. Aber er nennt auch einige<br />

Gründe, warum es diesmal besser laufen<br />

müsste. „Wir haben sehr gut trainiert und<br />

beim Material alles auf eine Karte gesetzt.<br />

Die komplette Rodel ist neu“, sagt<br />

der Vordermann des Rodel-Doppelsitzers<br />

Ludwig Rieder/Patrick Rastner. Auch<br />

am Start hat das Duo zugelegt, obwohl<br />

Patrick Rastner nach seinem Bruch des<br />

Sprunggelenks nur den Oberkörper voll<br />

trainieren kann. Aber beim Kunstbahnrodeln<br />

sind die Beine zum Glück nicht<br />

so wichtig. Rastner hatte sich im Februar<br />

beim Volleyball das linke Sprunggelenk<br />

und das Sprungbein gebrochen und dazu<br />

noch 3 Bänder im Knochen gerissen.<br />

„Wir haben einen großen Sprung<br />

gemacht und hoffentlich den größeren<br />

als die Konkurrenz, die uns zuletzt<br />

etwas voraus war“, glaubt Ludwig Rieder,<br />

auch wenn es erst beim 1. Weltcup<br />

in Igls zum ersten richtigen Vergleich<br />

mit den anderen Nationen kommt.<br />

Rieder und Rastner sind begeistert<br />

von Starttrainer Martin Hillebrand.<br />

„Er verlangt bei jedem Training 110<br />

Prozent“, sagt Rieder. Trockentrainer<br />

Mattias Schnitzer hingegen sei der<br />

richtige Mann für spezifisches Training<br />

und Reha.<br />

Rieder spricht auch den Teamgeist an.<br />

„Wir haben verstanden, dass wir nur<br />

als Mannschaft nach vorne kommen.<br />

Wir haben noch nie so gut zusammen<br />

gearbeitet und wir schielen alle mit<br />

einem Auge auf Olympia <strong>20</strong>26. Es<br />

macht jedenfalls wieder wirklich Spaß“,<br />

schwärmt Ludwig Rieder. Und im Sinne<br />

dieses neuen Teamgeistes bedauert er<br />

auch sehr die Verletzung von Emanuel<br />

Rieder. „Er fehlt uns, denn er war sehr<br />

stark in den Trainingswochen.“<br />

Ivan Nagler & Fabian Malleier<br />

Keine Ablenkung mehr<br />

Ludwig Rieder (links) und Patrick Rastner<br />

LUDWIG RIEDER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juni 1991 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

PATRICK RASTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Juni 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Lüsen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Fast aus dem Nichts sind Ivan Nagler<br />

und Fabian Malleier vor 2 Jahren in<br />

die Weltklasse gerodelt und haben<br />

sich im letzten Moment sogar für<br />

Olympia qualifiziert.<br />

Der weitere Weg war dann aber von<br />

Hindernissen gepflastert. Nagler konnte<br />

letzten Herbst wegen der Ausbildung<br />

bei den Carabinieri nicht richtig trainieren<br />

und musste sogar Rennen auslassen.<br />

Trotzdem fuhr das Duo einen großen<br />

Erfolg ein. Zusammen mit Dominik<br />

Fischnaller und Andrea Vötter wurden<br />

Nagler/Malleier Europameister in der<br />

Teamstaffel.<br />

Hintermann Fabian Malleier hatte noch<br />

schulische Verpflichtungen. Er hat an<br />

der Sportschule in Mals die Matura-<br />

Prüfung bestanden. Dazu kam dann<br />

noch, dass er wegen einer Entzündung<br />

an beiden Unterarmen eine Pause einlegen<br />

musste.<br />

Nun sollte es aber keine Ablenkungen<br />

mehr geben. Ivan Nagler und Fabian<br />

Malleier können sich voll und ganz auf<br />

das Rodeln konzentrieren. Sie haben<br />

wie auch ihre Doppelsitzer-Kollegen<br />

eine neue Rodel, auf der sie sich sehr<br />

wohl fühlen. „Auch am Start sind wir<br />

dabei. Die Saison kann anfangen“, sagt<br />

Malleier. Das erklärte Saisonziel ist die<br />

Weltmeisterschaft in Sotschi, auch wenn<br />

ihnen die Bahn bei der Trainingswoche<br />

im Oktober Probleme bereitet hat. Auf<br />

ihrer Lieblingsbahn in Lillehammer<br />

findet in diesem Winter die Europameisterschaft<br />

statt. „Und Königssee<br />

ist auch eine sehr schöne Bahn für die<br />

Doppelsitzer“, weiß Malleier.<br />

Ivan Nagler (links) und Fabian Malleier<br />

IVAN NAGLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. Jänner 1999 in Bruneck<br />

Wohnort: Longiarü/Campill<br />

Sportgruppe: Carabinieri<br />

FABIAN MALLEIER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. Jänner 1998 in Meran<br />

Wohnort: Völlan<br />

Sportgruppe: Heer


36 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Snowboard<br />

Roland Fischnaller<br />

Mit 39 hat man noch Träume<br />

Sie sorgen dafür,<br />

dass Roland Fischnaller<br />

und Teamkollegen schnell sind:<br />

Von links Jacopo Brandini (Skiman),<br />

Cheftrainer Rudy Galli,<br />

Matteo Artina (Physio), Roland<br />

Fischnaller, Rennsportleiter Cesare<br />

Pisoni und Alessio Amorth (Trainer).<br />

Eigentlich könnte er sich auf seiner<br />

Hofstelle in Villnöß um seine Kühe<br />

kümmern und hochwertiges Kalbfleisch<br />

verkaufen. Tut er auch. Aber<br />

nicht nur. Roland Fischnaller ist nach<br />

wie vor hauptberuflich Snowboardprofi.<br />

39 Jahre jung ist Südtirols bester<br />

Snowboarder aller Zeiten, von Rücktrittsgedanken<br />

aber keine Spur. Im<br />

Gegenteil: „Ich bin aus Leib und Seele<br />

Snowboarder, Motivationsprobleme<br />

kenne ich nicht. Ich setze mir Ziele, bin<br />

ein Wettkampftyp. Ich fighte gerne mit<br />

den Burschen aus meiner Mannschaft,<br />

aber auch all den anderen herum. Und<br />

wenn ich dann schneller bin, fühlt es<br />

sich großartig an.“<br />

Bei Fischnallers Weltcup-Debüt am 1.<br />

März 1997 war sein Teamkollege Daniele<br />

Bagozza nicht einmal 2 Jahre alt,<br />

„I Believe I can Fly“ von R. Kelly war<br />

der Hit des Jahres, Mutter Teresa starb<br />

mit 87 Jahren, die englische Prinzessin<br />

Lady Diana kam bei einem Verkehrsunfall<br />

in Paris ums Leben und Borussia<br />

Dortmund gewann dank eines 3:1-Sieges<br />

gegen Juventus Turin die Champions<br />

League.<br />

Seither ist eine Menge Wasser den<br />

Villnösser Bach hinunter gerauscht, nur<br />

eines ist geblieben: Roland Fischnaller<br />

ist noch immer Snowboard-Weltcupfahrer.<br />

<strong>20</strong>4 Rennen hat er bestritten, 15<br />

gewonnen, weitere 21 Mal stieg er auf’s<br />

Podest. Dazu kommen 5 WM-Medaillen<br />

(1 Gold, 2 Silber, 2 Bronze). Obwohl:<br />

Fischnaller ist keiner, der gerne über<br />

die Vergangenheit spricht. Was war, das<br />

war. „Über vergangene Zeiten zu reden,<br />

hat immer einen resignierenden Beigeschmack.<br />

Ich bin der Typ, der nach vorne<br />

schaut, der neue Ziele in Angriff nimmt.“<br />

Und trotzdem fangen Fischnallers<br />

Augen an zu leuchten, wenn er erzählt,<br />

wie seine Lebensgefährtin Elisabeth die<br />

Garage mit seinen tollsten Trophäen<br />

dekoriert hat. „Aus jeder Saison hat sie<br />

die Highlights herausgepickt und mit<br />

Pokalen, Medaillen und Startnummern<br />

perfekt platziert. Da stellt es einem<br />

schon die Gänsehaut auf.“ Was in der<br />

Sammlung noch fehlt, ist außer einer<br />

Olympiamedaille die große Kristallkugel.<br />

3 Slalom-Kugeln hat er schon<br />

(<strong>20</strong>13, <strong>20</strong>16, <strong>20</strong>18), in der Gesamtwertung<br />

wurde er 5 Mal Zweiter (<strong>20</strong>12,<br />

<strong>20</strong>13, <strong>20</strong>15, <strong>20</strong>16, <strong>20</strong>18).<br />

Wobei diese Platzierungen für den<br />

Villnösser mit Wohnsitz in Vilpian<br />

ohnehin wertvoller sind als Edelmetall:<br />

„Wer am Ende einer Saison so weit<br />

vorne ist, ist über 5 Monate konstant<br />

gut. Bei Olympia oder einer WM ist<br />

die Tagesform und das nötige Glück<br />

entscheidend.“<br />

In der letzten Saison war das Team<br />

der „Azzurri“ im Weltcup das Maß<br />

aller Dinge: Neben „Fisch“ gewannen<br />

Edwin Coratti, Daniele Bagozza und<br />

Nadya Ochner Weltcuprennen, Aaron<br />

March fuhr regelmäßig unter die Top<br />

8. Trotzdem hat überrascht, dass im<br />

Sommer ein Trainerwechsel vorgenommen<br />

wurde. Cheftrainer Meinhard<br />

Erlacher (er trainiert jetzt die Deutschen)<br />

und Hannes Mutschlechner (er<br />

wechselte zu Kanada) sind nicht mehr<br />

dabei. Neuer Cheftrainer ist Rudy Galli<br />

aus Livigno, Alessio Amorth aus dem<br />

Trentino ist Co-Trainer. Fischnaller: „Es<br />

weht ein neuer Wind, wir trainieren<br />

qualitativ top, imitieren sehr oft den<br />

Rennablauf, das heißt wir fahren in parallelen<br />

Läufen. Natürlich bedeutet das<br />

einen organisatorischen Mehraufwand,<br />

kommt uns aber sicher zugute“, ist er<br />

überzeugt.<br />

Vor der Konkurrenz – auch und vor<br />

allem aus dem eigenen Lager – fürchtet<br />

sich Fischnaller nicht. „Natürlich, die<br />

Jungen stehen voll im Saft. Ich hingegen<br />

muss mit meinem Körper haushalten,<br />

mache beim Trockentraining unter<br />

Berni Thaler spezielle Übungen, um<br />

meine Gelenke und Muskeln zu scho-<br />

Snowboard-Profi und Viehbauer:<br />

Roland Fischnaller.


Snowboard<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

37<br />

nen, damit sich ja nichts entzündet. Fakt<br />

ist aber, dass ich viel Erfahrung habe,<br />

mich auf jede Situation mental perfekt<br />

einstellen kann. Das macht es für meine<br />

Konkurrenten nicht leicht.“<br />

Roland Fischnallers zweite Leidenschaft<br />

ist der eigene Bauernhof im heimischen<br />

Villnöß. 4 Kühe nennt er sein eigen, und<br />

dabei hat er sich nicht auf die Milchproduktion<br />

spezialisiert, sondern auf die Erzeugung<br />

hochqualitativen Kalbfleisches.<br />

„Kraftfuttermittel gibt es bei mir nicht,<br />

nur das bestmögliche Almgras. Bio ist für<br />

mich die einzig gute und vermarktbare<br />

Möglichkeit. Meine Kälber führen ein<br />

glückliches Leben auf den Bergwiesen<br />

und im Stall.“ Dazu kommt, dass er<br />

nach der Stallarbeit in der Früh direkt<br />

zum Training in die umliegenden Wiesen<br />

und Wälder gehen kann. „Wenn ich eine<br />

Wiese per Hand mähe, dann ist das mindestens<br />

gleich anstrengend, wie wenn ich<br />

in der Kraftkammer Gewichte stemme“,<br />

schwärmt er. Und weiter: „Wenn ich auf<br />

meinem Bauernhof bin und dann auch<br />

noch meine Kinder Maria (8), Heidi (4)<br />

und Florian (3) herumtollen, dann ist<br />

das Snowboarden ganz weit weg. Umso<br />

ausgeruhter und im Kopf stärker komme<br />

ich dann wieder zum nächsten Training.“<br />

Zumal Fischnaller seinen Kindern die<br />

Liebe zur Natur bereits vererbt hat. „Einen<br />

Sonntag vor dem Fernseher oder in<br />

einem Einkaufszentrum verbringen – das<br />

kommt bei uns nicht in Frage.“<br />

ROLAND FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. September 1980 in Brixen<br />

Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Weltcupstarts: Anderson ist die Nummer 1<br />

Starts Name<br />

Land Siege Top 3<br />

264<br />

246<br />

215<br />

<strong>20</strong>4<br />

<strong>20</strong>3<br />

188<br />

183<br />

174<br />

160<br />

159<br />

Jasey Jay Anderson<br />

Andreas Prommegger<br />

Daniel Biveson<br />

Roland Fischnaller<br />

Stefan Kaltschütz<br />

Sylvain Dufour<br />

Richard Rikardsson<br />

Dejan Kosir<br />

Markus Ebner<br />

Mathieu Bozzetto<br />

weitere Auswahl (nur Südtiroler):<br />

131<br />

122<br />

119<br />

99<br />

95<br />

91<br />

78<br />

68<br />

62<br />

60<br />

60<br />

Walter Feichter<br />

Aaron March<br />

Meinhard Erlacher<br />

Elmar Messner<br />

Thomas Prugger<br />

Emanuel Perathoner<br />

Christoph Mick<br />

Peter Pichler<br />

Omar Visintin<br />

Edwin Coratti<br />

Karl Frenademez<br />

noch aktiv<br />

Kanada<br />

Österreich<br />

Schweden<br />

Villnöß<br />

Österreich<br />

Frankreich<br />

Schweden<br />

Slowenien<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

St. Vigil i. E.<br />

Schabs<br />

St. Vigil i. E.<br />

Rasen Antholz<br />

Olang<br />

Lajen<br />

Karerpass<br />

Schnals<br />

Algund<br />

Langtaufers<br />

St. Kassian<br />

28<br />

17<br />

4<br />

15<br />

11<br />

4<br />

4<br />

11<br />

3<br />

35<br />

1<br />

1<br />

0<br />

4<br />

0<br />

1<br />

2<br />

0<br />

4<br />

2<br />

2<br />

63<br />

42<br />

18<br />

36<br />

33<br />

10<br />

21<br />

24<br />

13<br />

66<br />

5<br />

11<br />

2<br />

9<br />

4<br />

4<br />

3<br />

9<br />

12<br />

7<br />

9<br />

NATIONALTEAM SNOWBOARD<br />

PARALLEL<br />

Gruppe A, Damen: Nadya Ochner<br />

(Burgstall). Herren: Daniele Bagozza<br />

(St. Ulrich in Gröden), Maurizio Bormolini,<br />

Edwin Coratti (Pleif in Langtaufers),<br />

Mirko Felicetti, Roland Fischnaller (Coll in<br />

Villnöß), Aaron March (Völs am Schlern)<br />

Gruppe B, Damen: Elisa Caffont, Jasmin<br />

Coratti (Pleif in Langtaufers), Lucia Dalmasso,<br />

Giulia Gaspari, Alice Lombardi, Aline<br />

Moroder, Sindy Schmalzl (beide St. Ulrich<br />

in Gröden). Herren: Marc Hofer (Saltaus in<br />

Passeier), Gabriel Messner (St. Magdalena in<br />

Villnöß)<br />

Nachwuchs, Damen: Isabel Chiara Murer<br />

Nachwuchs, Herren: Fabian Lantschner<br />

(Bozen), Michele Vaschetto<br />

SNOWBOARDCROSS<br />

Gruppe A, Damen: Raffaella Brutto,<br />

Francesca Gallina, Michela Moioli<br />

Herren: Emanuel Perathoner (Lajen),<br />

Lorenzo Sommariva, Omar Visintin (Algund)<br />

Gruppe B, Damen: Caterina Carpano,<br />

Ester Gross. Herren: Thomas Belingheri,<br />

Alessandro Canalia, Devin Castello<br />

Nachwuchs, Damen: Sofia Groblechner<br />

Herren: Alessandro Cannatá<br />

SLOPESTYLE SNOWBOARD<br />

Gruppe A, Herren: Loris Framarin,<br />

Emiliano Lauzi, Nicola Liviero, Alberto<br />

Maffei, Emil Zulian<br />

Gruppe B, Damen: Emma Gennero, Marilú<br />

Poluzzi. Herren: Leo Framarin, Elia Fuser,<br />

Francesco Tosi<br />

Sichtungsgruppe Damen: Matilde<br />

Pizzutto. Herren: Edoardo Giovannini,<br />

Marco Kerschhackl<br />

Ist auch mit 44 Jahren noch<br />

aktiv: Rekordhalter Jasey Jay<br />

Anderson (264 Starts).<br />

Ist der Südtiroler mit den meisten<br />

Weltcup-Starts: Roland<br />

Fischnaller (<strong>20</strong>4).<br />

War 131 Mal im Weltcup-<br />

Einsatz: Der Enneberger<br />

Walter Feichter.<br />

Nachwuchs, Herren: Milco De Feo,<br />

Ian Matteoli<br />

-Infografik: M. Lemanski


38 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Snowboard<br />

Aaron March<br />

Der nächste Sieg soll her<br />

Am 6. März <strong>20</strong><strong>20</strong> feiert er ein rundes<br />

Jubiläum. 10 Jahre sind es dann her,<br />

dass Aaron March seinen ersten und<br />

bislang einzigen Weltcupsieg feierte.<br />

Das war beim Parallel-Slalom in Moskau<br />

<strong>20</strong>10. Angesichts der Klasse des<br />

33-Jährigen eine viel zu lange Zeit.<br />

Demnach ist das Saisonziel, in dem<br />

es um keine Olympia- oder WM-Quali<br />

geht, auch klar vorgegeben: „Ich will<br />

endlich meinen 2. Weltcupsieg“, meint<br />

March, der gemeinsam mit Roland<br />

Fischnaller der Dauerbrenner bei den<br />

Brettlfahrern ist. <strong>20</strong>04 gab er sein<br />

Weltcup-Debüt, und seitdem gehört er in<br />

den Parallel-Disziplinen zur Weltklasse.<br />

Darf sich nun auch<br />

Fitnesstrainer nennen:<br />

Aaron March<br />

beim Training im<br />

eigenen Studio.<br />

Während seine Teamkollegen Fischnaller,<br />

Coratti, Bagozza und Ochner im<br />

Vorjahr allesamt Weltcuprennen gewinnen<br />

konnten, bestach March durch<br />

seine Konstanz. In 14 Rennen verpasste<br />

er nur einmal das Achtelfinale, 9 Mal<br />

klassierte er sich unter den Top 10, 7<br />

Mal unter den Top 6. Aber nur 1 Mal<br />

kam er unter die Top 3 – das war mit<br />

Nadya Ochner im Team Event in Bad<br />

Gastein. Zudem war er bei der WM in<br />

Park City Fünfter im Parallel-Slalom.<br />

„Kann sein, dass ich mich im Vorjahr zu<br />

oft mit dem Erreichen des Viertelfinales<br />

zufrieden gegeben habe. Anstatt die<br />

Spannung hochzuhalten, war die Luft<br />

im Unterbewusstsein draußen“, blickt er<br />

zurück. Im Hinblick auf die neue Saison<br />

hat der Routinier nichts verändert,<br />

zumindest nicht, was das Snowboarden<br />

angeht. Aber privat: Im Mai hat Aaron<br />

March in Seis ein Fitnessstudio eröffnet,<br />

ist jetzt also sein eigener Unternehmer.<br />

„Es war eine große Herausforderung,<br />

alles zu managen, von der Planung, dem<br />

Bau bis hin zur Eröffnung. Und dann<br />

natürlich zu schauen, dass der Laden<br />

läuft. Ich bin sehr zufrieden, wie sich<br />

alles entwickelt.“ Vom Kopf her ist sein<br />

2. berufliches Standbein kein Hindernis.<br />

Im Gegenteil: „Wenn ich in Seis bin,<br />

fokussiere ich mich voll auf mein Studio<br />

und mein Privatleben mit meinen 2<br />

Frauen (Lebensgefährtin Andrea, Tochter<br />

Alina/3 Jahre). Und wenn ich beim<br />

Snowboardtraining bin, dann bin ich da<br />

umso konzentrierter.“<br />

AARON MARCH<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. Mai 1986 in Brixen<br />

Wohnort: Völs am Schlern<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Daniele Bagozza Nichts ist unmöglich<br />

Er weiß, wie es ist, von ganz unten zu<br />

kommen. Als Nachtportier arbeiten,<br />

um tagsüber zu trainieren und sich<br />

so eine Karriere zu ermöglichen, ist<br />

nicht jedermanns Sache. Daniele Bagozza<br />

ist diesen beschwerlichen Weg<br />

gegangen, nach dem Motto: Nichts<br />

ist unmöglich.<br />

Vor 2 Jahren sorgte der Grödner<br />

erstmals für Aufsehen, als er im<br />

Europacup durchstartete, 3 Rennen<br />

gewann und sich am Ende Europacup-Gesamtsieger<br />

nennen durfte. Die<br />

Beförderung in das Weltcupteam war<br />

die logische Folge, der Höhenflug<br />

ging weiter: In Rogla wurde er im<br />

Jänner hinter Teamkollege Edwin<br />

Coratti Zweiter, kurz darauf erfüllte<br />

er sich mit seinem ersten Weltcupsieg<br />

beim Parallel-Slalom in Secret<br />

Garden/China einen Kindheitstraum.<br />

Wobei er das nicht als seinen bisher<br />

größten Erfolg bezeichnet.<br />

Warum? „Rogla war sensationell, Secret<br />

Garden kaum zu begreifen. Aber das<br />

größte Glücksgefühl war, als ich die<br />

Nachricht erhielt, in die Sportgruppe<br />

der Polizei aufgenommen zu werden.<br />

Da wusste ich, dass sich all die Mühen<br />

gelohnt haben der letzten Jahre.“<br />

Wer derartig demütig und bescheiden<br />

daher kommt, der hat verstanden<br />

und miterlebt, wie hart die Anfänge<br />

in einem Sportlerleben sein können.<br />

Seit August bekommt Bagozza seinen<br />

monatlichen Gehaltsscheck, und trotz<br />

seiner letztjährigen Spitzen-Ergebnisse<br />

sieht sich der 24-Jährige noch längst<br />

nicht angekommen. „Ich will einen<br />

Schritt nach dem anderen machen. Zu<br />

große Zielsetzungen bringen nichts.<br />

Ich muss noch viel lernen, muss vor<br />

allem beständiger werden, weniger<br />

Fehler machen, mich auf allen Pisten<br />

wohl fühlen, nicht nur auf kompakter<br />

Unterlage und bei stark drehenden<br />

Läufen.“<br />

Etwas bedauert Bagozza jedoch: „Dass<br />

die Trainer Meinhard Erlacher und<br />

Hannes Mutschlechner nicht mehr<br />

mit dabei sind, finde ich schade. Sie<br />

haben mich zu dem geformt, was ich<br />

heute bin. Sie haben mir immer den<br />

Glauben vermittelt, dass ich es schaffen<br />

kann. Jetzt heißt es, den nächsten<br />

Schritt zu gehen. Es ist eine Herausforderung<br />

und eine<br />

neue Erfahrung,<br />

mit neuen<br />

Trainern zu<br />

arbeiten. Eine<br />

Arbeit, die<br />

bisher sehr gut<br />

verläuft.“<br />

DANIELE BAGOZZA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Juli 1995 in Brixen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Polizei


Snowboard<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

39<br />

Edwin und Jasmin Coratti<br />

Gemeinsam sind wir stärker<br />

Er ist ein etablierter Fahrer in der Weltklasse,<br />

der bisher 2 Weltcup-Rennen<br />

gewonnen hat. Sie ist die aufstrebende,<br />

10 Jahre jüngere Schwester, die<br />

alle Voraussetzungen mitbringt, es<br />

ebenfalls ins sportliche Rampenlicht<br />

zu schaffen.<br />

Edwin (28) und Jasmin Coratti (18)<br />

aus Pleif in Langtaufers im westlichsten<br />

Zipfel Südtirols.<br />

Edwin Coratti<br />

Es liegt eine turbulente Zeit hinter der<br />

Familie Coratti. Im Juni <strong>20</strong>18 verstarb<br />

Vater Emilio bei Arbeiten zu Hause<br />

an einem Herzinfarkt. Er, der seinen<br />

Kindern Edwin und Jasmin nicht nur<br />

im Snowboard alles beigebracht hatte,<br />

war auf einmal nicht mehr da. Es<br />

wirkte sich aus auf Edwins Leistungen<br />

zu Saisonbeginn <strong>20</strong>18/19: In den ersten<br />

3 Weltcuprennen landete er weit<br />

jenseits einer Platzierung unter den<br />

Top 16. „Ich war mit den Gedanken,<br />

überall, nur nicht beim Snowboarden.<br />

Ich hatte den gesamten Sommer und<br />

Herbst mit der Situation um unseren<br />

verstorbenen Tata zu kämpfen, konnte<br />

mich nicht konzentrieren. Erst zu<br />

Weihnachten, als wir ohne ihn die<br />

Feiertage verbrachten, dachte ich mir:<br />

Reiß dich zusammen. Unser Vater<br />

hätte alles gewollt, nur nicht, dass wir<br />

uns gehen lassen, dass wir aufhören zu<br />

kämpfen.“<br />

Über den Jahreswechsel legte Edwin<br />

Coratti den Schalter um. Er<br />

ging nicht etwa wie besessen zum<br />

Training, sondern ließ es gemütlich<br />

angehen, ging mit Freunden zum<br />

Spaß-Brettlfahren, kam so auf andere<br />

Gedanken und präsentierte sich ab<br />

Ende Jänner als „neuer“ Coratti.<br />

In Rogla schüttelte er die schwere<br />

Vergangenheit ab und kam dort im<br />

Parallel-Riesentorlauf zu seinem<br />

2. Weltcupsieg, vor Teamkollege<br />

Daniele Bagozza. Es folgten weitere<br />

Top-Platzierungen, wobei vor allem<br />

der 7. Rang bei der WM in Park City<br />

(Parallel-Riesentorlauf) ins Auge<br />

sticht.<br />

Mit der Vergangenheit ist Edwin Coratti<br />

im Reinen. Und was kommt jetzt?<br />

An einen ähnlichen Stotterstart wie im<br />

Vorjahr glaubt er nicht. „Ich habe in<br />

jeglicher Hinsicht top trainiert bisher,<br />

auch vom Material her passt alles<br />

perfekt. Ziele, die ich mir setze für die<br />

neue Saison? Im Slalom wieder besser<br />

zu fahren als zuletzt. Und ähnlich wie<br />

vor 2 Jahren in der Parallel-Gesamtwertung<br />

eine gute Rolle zu spielen.“<br />

Damals wurde Coratti Gesamt-Dritter<br />

hinter Nevin Galmarini und Teamkollege<br />

Roland Fischnaller, in der<br />

Riesentorlaufwertung Zweiter hinter<br />

Galmarini und im Slalom Fünfter.<br />

Das Potenzial dazu hat das 1,70 m<br />

große und 85 kg schwere Kraftpaket<br />

zweifellos. Und wie charakterisiert er<br />

seine junge Schwester, der er auch die<br />

Bretter als Servicemann herrichtet?<br />

„Natürlich muss Jasmin noch viel<br />

lernen. Sie hat extrem viel Biss, einen<br />

schnellen Schwung, allerdings ist<br />

ihre Fehlerquote verbesserungsfähig.<br />

Ich bin überzeugt, dass sie heuer im<br />

Europacup eine starke Saison fahren<br />

kann, zudem steht die Junioren-WM<br />

als Saison-Höhepunkt vor der Tür.<br />

Dort kann sie in Ruhe Rennpraxis<br />

sammeln, ehe sie fix ins Weltcup-<br />

Becken hineingeworfen wird. Zudem<br />

macht sie an der Malser Sportoberschule<br />

im Juni <strong>20</strong><strong>20</strong> die Matura,<br />

also ist das auch mindestens gleich<br />

wichtig.“<br />

Jasmin Coratti<br />

Sie hat ihren ersten Titel des Jahres<br />

schon gewonnen: Jasmin Coratti<br />

wurde bei der Sporthilfe Gala im<br />

Oktober in Meran mit dem Titel der<br />

besten Nachwuchssportlerin <strong><strong>20</strong>19</strong> mit<br />

dem Ossi-Pircher-Preis ausgezeichnet.<br />

Für einmal stand die 18-Jährige im<br />

Ballkleid, und nicht im Rennanzug,<br />

im Fokus. Ab Dezember will sie auf<br />

der Piste für Aufmerksamkeit sorgen.<br />

Ihr großes Hauptaugenmerk gilt dem<br />

Ein starkes Team:<br />

Edwin und Jasmin Coratti<br />

Europacup, aber bei den Weltcups in<br />

Cortina und am Karerpass-Carezza<br />

vor Weihnachten wird sie auch in den<br />

Weltcup hineinschnuppern können.<br />

Als Bronze-Gewinnerin bei der Junioren-WM<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong> hat Jasmin Coratti<br />

schon gezeigt, dass hier ein großes Talent<br />

heranwächst. Noch gehört sie zur<br />

B-Gruppe der Nationalmannschaft.<br />

Das könnte und sollte sich schnell ändern,<br />

denn hinter der einzigen Dame<br />

von Weltklasseformat, Nadya Ochner,<br />

klafft ein großes Loch, das es zu füllen<br />

gilt. Jasmin Coratti ist gemeinsam<br />

mit Sindy Schmalzl und Aline Moroder<br />

eine von 3 Südtirolerinnen, die<br />

alle Voraussetzungen mitbringen, es<br />

zu stopfen.<br />

EDWIN CORATTI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juni 1991 in Schlanders<br />

Wohnort: Pleif in Langtaufers<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

JASMIN CORATTI<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

5. August <strong>20</strong>01 in Schlanders<br />

Wohnort: Pleif in Langtaufers<br />

Verein: SC Vinschger Oberland


40 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Snowboard<br />

Nadya<br />

Ochner<br />

Die Alleinunterhalterin<br />

Im März feiert sie ihr 10-jähriges<br />

Weltcup-Jubiläum. <strong>20</strong>10 gab Nadya<br />

Ochner als damals 17-Jährige ihr<br />

Debüt, und 9 Jahre später ist die<br />

Burgstallerin nach wie vor Südtirols<br />

einziger Dauerbrenner bei den<br />

Damen.<br />

Während bei den Herren Roland<br />

Fischnaller, Aaron March, Edwin Coratti<br />

und Daniele Bagozza für massenweise<br />

Top-Platzierungen sorgen, lastet<br />

bei den Damen die gesamte sportliche<br />

Weltcup-Kalender Snowboard <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

PARALLEL-DISZIPLINEN<br />

7.12.<br />

8.12.<br />

14.12.<br />

19.12.<br />

Bannoye<br />

Bannoye<br />

Cortina d'Ampezzo<br />

Karerpass-Carezza<br />

Russland<br />

Russland<br />

Italien<br />

Südtirol<br />

5.1.<br />

6.1.<br />

11.1.<br />

14.1.<br />

15.1.<br />

18.1.<br />

25.1.<br />

26.1.<br />

22.2.<br />

29.2.<br />

1.3.<br />

14.3.<br />

15.3.<br />

Lackenhof am Ötscher<br />

Lackenhof am Ötscher<br />

Scuol/Schuls<br />

Bad Gastein<br />

Bad Gastein<br />

Rogla<br />

Piancavallo<br />

Piancavallo<br />

Pyeonchang<br />

Blue Mountain<br />

Blue Mountain<br />

Winterberg<br />

Winterberg<br />

Österreich<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Österreich<br />

Österreich<br />

Slowenien<br />

Italien<br />

Italien<br />

Südkorea<br />

Kanada<br />

Kanada<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom<br />

BOARDERCROSS<br />

13.12.<br />

21.12.<br />

25.1.<br />

26.1.<br />

1.2.<br />

2.2.<br />

7.3.<br />

15.3.<br />

Montafon<br />

Cervinia<br />

Big White<br />

Big White<br />

Feldberg<br />

Feldberg<br />

Sierra Nevada<br />

Veysonnaz<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Kanada<br />

Kanada<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Spanien<br />

Schweiz<br />

Nadya Ochners<br />

große Leidenschaft:<br />

Das Tauchen.<br />

Verantwortung bei den „Azzurre“ auf<br />

den Schultern von Nadya Ochner.<br />

Genauer gesagt seit dem Rücktritt<br />

von Corinna Boccacini im Jahr <strong>20</strong>16.<br />

Zwar versucht man mit einer großen<br />

B-Mannschaft, junge Brettlfahrerinnen<br />

nachzuziehen, der Weg zur Spitze ist<br />

aber weit.<br />

In der ist Ochner bereits vor vielen<br />

Jahren angekommen. Trotzdem ist es<br />

Neu, dass die begeisterte Hobbytaucherin<br />

in der letzten Saison nach starkem<br />

Saisonbeginn nicht abgetaucht ist,<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Team Event P-RTL<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Riesentorlauf<br />

Parallel-Slalom<br />

Team Event P-SL<br />

Team-Event<br />

Team-Event<br />

sondern mit großer Konstanz über den<br />

ganzen Weltcup-Winter überzeugte: In<br />

14 Rennen verpasste sie nur 1 Mal das<br />

Achtelfinale, 9 Mal landete sie unter<br />

den ersten 10. Mit einem besonderen<br />

Höhepunkt: Beim Heimrennen am<br />

Karerpass-Carezza feierte sie gleich<br />

zum Saisonauftakt ihren bisher einzigen<br />

Weltcup-Sieg. „Es war längst überfällig,<br />

aber dass ich es gleich im 1. Saisonrennen<br />

schaffe, war nach dem enttäuschenden<br />

Winter <strong>20</strong>17/18 nicht zu erwarten.<br />

Es war ein unvergesslicher Tag, vor<br />

meiner Familie, meinen Freunden, den<br />

vielen Helfern auf und neben der Piste.<br />

Es war mein bisher schönster Tag als<br />

Sportlerin“, blickt Ochner zurück.<br />

Mit Erinnerungen will sie sich aber nicht<br />

aufhalten: „Ich starte wieder bei Null,<br />

vom Geleisteten kann man sich nichts<br />

kaufen. Ich werde erneut versuchen,<br />

so zu fahren, wie ich es kann. Mir ist<br />

der Spaß wichtig, ich muss ein Rennen<br />

genießen können. Verbissenheit und<br />

Hektik führen bei mir dazu, dass ich<br />

verkrampfe. Ich weiß, dass ich konditionell<br />

top drauf bin. Um beim Snowboarden<br />

Erfolg zu haben, müssen 6 Läufe<br />

von der Quali bis ins Finale passen. Das<br />

heißt, dass in mehr als 150 Kurven ein<br />

möglicher Fehler lauert.“<br />

In Zeiten, wo jeder Weltklasse-Sportler<br />

auf irgendwelchen Social-Media-Portalen<br />

mitunter sein Innerstes preis gibt,<br />

hebt sich die Studentin der Rechtswissenschaften<br />

ab: „Ich komme kaum<br />

dazu, Postings zu machen. Zwischen<br />

Training und Studium genieße ich die<br />

wenige Freizeit mit anderen Dingen.<br />

Zudem habe ich in den letzten Monaten<br />

beim Hausbau geholfen.“ Mit dem<br />

Neubau in Burgstall hat sich Ochner<br />

einen großen Lebenstraum erfüllt,<br />

wobei sie vor allem bei den Malerarbeiten<br />

tatkräftig mitgeholfen hat. In diesen<br />

Tagen ist der Umzug vorgesehen, und<br />

dann kann sie mit freiem, klaren Kopf<br />

ein weiteres Weltcup-Kapitel in Angriff<br />

nehmen.<br />

NADYA OCHNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. März 1993 in Meran<br />

Wohnort: Burgstall<br />

Sportgruppe: Polizei


Snowboard<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

41<br />

Emanuel Perathoner & Omar Visintin<br />

Eine Herzensangelegenheit<br />

Omar Visintin (Algund) und Emanuel<br />

Perathoner (Lajen) gehören<br />

seit Jahren zur Weltspitze im Snowboardcross.<br />

Beide krönten die letzte<br />

Saison mit einer WM-Medaille.<br />

Visintin gewann im Mixed-Team mit<br />

Michela Moioli die Silbermedaille,<br />

Perathoner eroberte Bronze, zudem<br />

gewann er kurz vor Weihnachten den<br />

Weltcup in Cervinia.<br />

Emanuel Perathoner<br />

Boardercrosser zählen zu den „ganz<br />

harten Jungs“, eine Prellung oder ein<br />

schmerzhafter Sturz gehören zum Tagesgeschäft,<br />

auch ein gebrochenes Handgelenk<br />

wirft einen „richtigen“ Crosser<br />

nicht aus der Bahn. Emanuel Perathoner<br />

hatte im Sommer aber ein außergewöhnliches<br />

gesundheitliches Problem<br />

zu bewältigen – eine Herz-Operation.<br />

Beim 33-Jährigen wurde per Zufall ein<br />

Loch zwischen der linken und rechten<br />

Vorhofkammer festgestellt und mit<br />

einer 90-minütigen Operation in Mailand<br />

behoben. Jetzt ist der passionierte<br />

Hobby-Fotograf wieder fit. An einem<br />

Sommerabend war er in seiner Wohnung<br />

gerade beim Gemüseaufschneiden,<br />

als er die Finger in der linken Hand<br />

nicht mehr spürte. „Der Zucchini ist<br />

mir einfach aus der Hand gefallen,<br />

ich konnte das Gemüse nicht richtig<br />

festhalten“, schildert der 33-Jährige. Im<br />

Krankenhaus in Pamplona/Spanien (von<br />

dort ist seine Freundin Belen) fanden<br />

die Ärzte nichts, erst genauere Untersuchungen<br />

in Mailand schafften Klarheit.<br />

„Nach einer MRT-Untersuchung und<br />

einer unangenehmen Magenspiegelung<br />

wurde das Herzproblem entdeckt“. Auf<br />

eine Hiobsbotschaft reagiert jeder anders,<br />

der Snowboarder wollte zunächst<br />

die Wahrheit verdrängen, aber an einer<br />

Operation führte kein Weg vorbei. „Sie<br />

ist sehr gut verlaufen, ich war auch<br />

nicht sonderlich nervös. Meine Mutter<br />

und meine Freundin hingegen schon“,<br />

schildert Perathoner.<br />

Mitte Oktober, nach einer Kontrollvisite<br />

in Mailand, gaben die Ärzte endlich<br />

grünes Licht zum Snowboarden. „Als<br />

ich dann am Stilfser Joch erstmals<br />

wieder am Brettl stand, war das Gefühl<br />

super. Körperlich fühle ich mich topfit,<br />

allerdings haben die Teamkollegen<br />

einen Trainingsvorsprung von 5 bis 6<br />

Wochen. Aber das ist kein Problem,<br />

hier hilft mir die Erfahrung.“ Der Sommer<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong> hatte für Perathoner aber<br />

auch eine positive Überraschung parat,<br />

beim Surf-Weltcup in Spanien begegnete<br />

der Hobby-Wellenreiter die lebende<br />

Surf-Legende Kelly Slater und ging auf<br />

Selfie-Jagd. „Ich war sehr nervös, denn<br />

Kelly Slater ist im Contest früh ausgeschieden<br />

und war entsprechend sauer.<br />

Da wusste ich, es ist besser, ihn nicht<br />

gleich anzusprechen. Am Parkplatz sah<br />

ich dann an einem Auto seine Surfbretter<br />

stehen und ich bin hingegangen. So<br />

hat es dann mit dem Selfie geklappt.“<br />

Omar Visintin<br />

Einen ruhigeren Sommer hatte Omar<br />

Visitin, der sich mit Radfahren (u.a.<br />

mit Ex-Skiass Werner Heel), Bergsteigen<br />

und Surfen die Zeit vertrieb.<br />

Seit September ist Visintin wieder am<br />

Snowboard: „Es läuft sehr gut. Ich<br />

habe heuer ein paar Schritte zurück<br />

gemacht und bin sehr viel Grundtechnik<br />

gefahren. Das hat richtig gutgetan“,<br />

schwärmt der Algunder, der<br />

gemeinsam mit Perathoner im April im<br />

Aostatal problemlos die Snowboardlehrer-Prüfung<br />

bestanden hat.<br />

Die Ziele für den kommenden Winter<br />

(ohne Großereignis) sind ganz auf den<br />

Weltcup fokussiert. Die Boardercross-<br />

Kristallkugel hat Visintin in der Saison<br />

<strong>20</strong>13/14 gewonnen: „Ich will eine<br />

konstant gute Saison fahren“.<br />

Emanuel Perathoner will nach seiner<br />

überstandenen Herz-OP einfach gut auf<br />

den Schnee zurückkommen und an die<br />

Erfolge vom letzten Winter anschließen.<br />

Konkreter sind seine privaten Ziele: „Im<br />

Sommer <strong>20</strong><strong>20</strong> wird geheiratet“, verrät<br />

Perathoner, der Freundin Belen im Jahr<br />

<strong>20</strong>15 in Bozen kennenlernte. Auch das<br />

ist für den Snowboard-Profi aus Lajen<br />

eine Herzensangelegentheit.<br />

EMANUEL PERATHONER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

12. Mai 1986 in Bozen<br />

Wohnort: Lajen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Hat einen bewegten Sommer mit Herz-<br />

OP hinter sich: Emanuel Perathoner.<br />

OMAR VISINTIN<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

22. Oktober 1989 in Meran<br />

Wohnort: Algund<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Omar Visintin beim Klettern.


42 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Skispringen<br />

Manuela Malsiner<br />

Vertrauen aufbauen<br />

Manuela Malsiner hat ein bitteres<br />

Jahr hinter sich. Im vergangenen<br />

September zog sie sich einen Totalschaden<br />

im rechten Knie zu: Kreuzband,<br />

Innenband sowie Meniskus<br />

waren gerissen.<br />

Heute, mehr als ein Jahr nach<br />

dem verheerenden Trainingssturz in<br />

Tarvis, ist die älteste der drei Malsiner-Schwestern<br />

mit ihrer körperlichen<br />

Verfassung zufrieden: „Meine<br />

Heilung ist sehr gut verlaufen. Dank<br />

unserem Physiotherapeuten Janis<br />

Facchini ist mein Knie wieder in Ordnung<br />

und sehr stabil. Auch körperlich<br />

bin ich fit“, sagt sie. Allerdings<br />

wirken die psychischen Folgen des<br />

Sturzes noch nach: „Bis ich den Sturz<br />

mental vollständig verarbeitet habe,<br />

wird noch eine Weile dauern,<br />

aber ich glaube, das kann ich<br />

schaffen“.<br />

Malsiner, die schon während<br />

der gesamten Karriere<br />

mit schweren Verletzungen<br />

zu kämpfen hatte, will es<br />

nach der Verletzung also<br />

nochmal wissen. Eine<br />

entscheidende Rolle spielt<br />

hierbei die Weltmeisterschaft<br />

in Seefeld, die sie<br />

nur als Zuschauerin miterlebte:<br />

„Ich war live vor Ort<br />

und habe erst da so richtig gemerkt,<br />

wie sehr mir das alles fehlt. Also habe<br />

ich entschieden, es noch einmal zu<br />

versuchen“. Auch die starken Leistungen<br />

ihrer Schwester Lara seien für sie<br />

ein Ansporn gewesen.<br />

Wenn sie heuer wieder „gegen“ sie<br />

antritt, dann sieht sie Lara aber nicht<br />

als Konkurrentin: „Wenn Lara oder<br />

Jessica ein gutes Resultat erreichen,<br />

dann freue ich mich mit und umgekehrt<br />

ist es genauso. Sogar während<br />

der Wettkämpfe, wo wir in dem<br />

Moment eigentlich Konkurrentinnen<br />

sind, feuere ich die beiden immer<br />

an.“<br />

In der anstehenden Saison steht für<br />

Malsiner vor allem eines im Vordergrund:<br />

„Zuallererst wünsche ich<br />

mir, dass ich verletzungsfrei bleibe.<br />

Danach hoffe ich, dass ich im Laufe<br />

des Winters wieder mehr Vertrauen<br />

in meinen Sprung aufbaue und somit<br />

das Fliegen einfach nur genießen<br />

kann.“<br />

MANUELA MALSINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

15. Dezember 1997 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

Elena Runggaldier Neue Impulse<br />

Elena Runggaldier ist eine Veteranin<br />

im Skispringen. Es ist schon 8<br />

Jahre her, dass sie Vizeweltmeisterin<br />

war. Das Skispringen der Damen<br />

hat sich seither enorm entwickelt,<br />

aber sie hat sich mitentwickelt und<br />

ist immer noch dabei.<br />

Nach dem Abschied von Romed<br />

Moroder ist Fabian Ebenhoch ins<br />

Trainerteam zurück gekehrt,<br />

der schon früher einmal ihr<br />

Trainer gewesen ist. Neu<br />

im Team ist auch Sebastian<br />

Colloredo, der nach seinem<br />

Rücktritt direkt ins Trainergeschäft<br />

eingestiegen<br />

ist. „Collorado bringt neue<br />

Impulse. Er kann uns vor<br />

allem beim Material sehr helfen. Ich<br />

habe schon einige Kleinigkeiten beim<br />

Anzug und bei den Schuhen verändert“,<br />

erzählt die Grödnerin.<br />

Insgesamt ist die Vorbereitung auf die<br />

neue Saison gut verlaufen, allerdings<br />

mit einem unliebsamen Zwischenfall.<br />

Im September wurde sie von einem<br />

Hund in den Oberschenkel gebissen<br />

und musste fast 3 Wochen mit dem<br />

Training aussetzen. Trotzdem ist<br />

sie bei den Italienmeisterschaften<br />

im Oktober in Predazzo gut gesprungen<br />

und hat sich den Titel<br />

geholt. „Die Form stimmt“,<br />

freut sie sich. Ende November<br />

geht es nach Rovaniemi<br />

zum letzten Training<br />

vor dem Weltcupauftakt.<br />

Der steht in Lillehammer auf dem<br />

Programm, wo auf der Großschanze<br />

gesprungen wird. „Es ist schön, dass<br />

wir immer mehr Wettkämpfe auf großen<br />

Schanzen haben. Das ist gut für<br />

mich, denn ich bin eine Fliegerin“,<br />

sagt Runggaldier. In der kommenden<br />

Saison finden 11 von 23 Weltcupspringen<br />

auf der Großschanze statt.<br />

Und was erwartet sie sich von dieser<br />

Saison? „Ich möchte es schon in die<br />

Top-Ten schaffen.“<br />

ELENA RUNGGALDIER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

10. Juli 1990 in Brixen<br />

Wohnort: St. Christina<br />

Sportgruppe: Finanzwache


Skispringen<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

43<br />

Lara Malsiner<br />

Fokus liegt auf<br />

Junioren-WM<br />

Lara Malsiner ist zwar erst 19 Jahre<br />

alt, mischt aber schon im Konzert<br />

der Großen mit. Etwa im März <strong><strong>20</strong>19</strong>,<br />

als sie im russischen Nizhny Tagil mit<br />

Platz 6 die bislang beste Platzierung<br />

ihrer noch jungen Karriere holte.<br />

Weltcup-Skispringen<br />

Damen <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

7.12.<br />

8.12.<br />

14.12.<br />

11.1.<br />

12.1.<br />

17.1.<br />

18.1.<br />

19.1.<br />

25.1.<br />

26.1.<br />

1.2.<br />

2.2.<br />

8.2.<br />

9.2.<br />

22.2.<br />

23.2.<br />

Lillehammer<br />

Lillehammer<br />

Klingenthal<br />

Sapporo<br />

Sapporo<br />

Zao<br />

Zao<br />

Zao<br />

Rasnov<br />

Rasnov<br />

Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

Hinzenbach<br />

Hinzenbach<br />

Ljubno<br />

Ljubno<br />

Ladies RAW AIR Tournament<br />

Oslo<br />

Lillehammer<br />

Trondheim<br />

8.3.<br />

10.3.<br />

12.3.<br />

14.3.<br />

15.3.<br />

21.3.<br />

22.3.<br />

Russia Tour Blue Bird<br />

Nischny Tagil<br />

Nischny Tagil<br />

Tschaikowsky<br />

Tschaikowsky<br />

-Infografik: A.Delvai/M. Lemanski<br />

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E G<br />

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E G<br />

E* Einzel T* Team<br />

G* Großschanze N Normalschanze<br />

Überhaupt brachte Malsiner den<br />

gesamten Winter über konstant gute<br />

Leistungen und war – in Abwesenheit<br />

ihrer Schwester Manuela – die beste<br />

heimische Skispringerin. Nun gilt es,<br />

diese Ergebnisse zu bestätigen.<br />

Einfach wird dies allerdings nicht,<br />

denn die Vorbereitung ist nicht<br />

optimal verlaufen. „Zu Beginn des<br />

Sommers hatte ich wegen der Schule<br />

und der Matura einen kleinen Trainingsrückstand“,<br />

meint Malsiner, die<br />

ihren Abschluss an der Sportschule<br />

in St. Ulrich gemacht hat. Doch nicht<br />

nur die schulischen Pflichten erschwerten<br />

die Vorbereitung, auch ein<br />

Trainerwechsel trug einiges dazu bei.<br />

Romed Moroder, der in der vergangenen<br />

Saison mit Janko Zwitter die<br />

Geschicke leitete, ist nämlich zum<br />

ÖSV abgewandert. Dafür verstärken<br />

Fabian Ebenhoch und der kürzlich<br />

zurückgetretene italienische Skispringer<br />

Sebastian Colloredo den<br />

Trainerstab. Durch den Trainerwechsel<br />

habe sich laut Malsiner auch das<br />

Trainingsprogramm verändert: „Bis<br />

ich mich daran gewöhnt hatte und<br />

mit den neuen Trainingsmethoden<br />

zurechtkam, hat es eine Weile gedauert.“<br />

Dass sie in dieser Saison wieder mit<br />

ihrer Schwester von Weltcup-Station<br />

zu Weltcup-Station reisen kann, freut<br />

sie natürlich: „Je größer die Mannschaft<br />

ist, desto abwechslungsreicher<br />

sind die Wettkämpfe, Trainingseinheiten<br />

und Reisen. Wenn man wie im<br />

Vorjahr nur zu zweit ist, könnte dies<br />

irgendwann auch langweilig werden",<br />

sagt die Skispringerin aus St. Ulrich,<br />

die in dieser Saison zum letzten Mal<br />

an einer Junioren-Weltmeisterschaft<br />

teilnehmen darf. Im Vorjahr gewann<br />

sie in Lahti die Bronzemedaille – und<br />

auch heuer will sie Edelmetall nach<br />

Hause nehmen. „Mein Fokus liegt<br />

ganz klar darauf.“<br />

Mit den starken Ergebnissen steigt<br />

natürlich auch der Druck. Lara Malsiner<br />

lässt sich davon allerdings nicht<br />

beeindrucken: „Klar steigt der Druck<br />

und die Anspannung vor dem ersten<br />

Weltcup-Springen, aber wenn man<br />

den ersten Wettkampf einmal hinter<br />

sich hat, ist man glücklich und freut<br />

sich schon auf den nächsten“, sagt<br />

die 19-Jährige abschließend.<br />

LARA MALSINER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

14. April <strong>20</strong>00 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Finanzwache<br />

NATIONALTEAM SKISPRINGEN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Alex Insam (Wolkenstein)<br />

B-Kader: Federico Cecon,<br />

Daniele Varesco<br />

B Junioren: Giovanni Bresadola, Francesco<br />

Cecon, Mattia Galiani, Daniel Moroder<br />

(St. Ulrich)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Manuela<br />

Malsiner (St. Ulrich), Elena Runggaldier<br />

(St. Christina)<br />

B Juniorinnen: Martina Ambrosi, Giada<br />

Tomaselli


44 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Skispringen<br />

Das Tal der Nordischen<br />

Toblach ist ein Begriff in der nordischen<br />

Skiwelt, aber das Fleimstal ist<br />

DAS nordische Skizentrum, nicht<br />

nur in Italien, sondern im gesamten<br />

Alpenraum.<br />

Nirgendwo sonst in den Alpen<br />

und wahrscheinlich auf der ganzen<br />

Welt werden so viele Weltcups in den<br />

nordischen Disziplinen ausgetragen<br />

wie in Predazzo und Lago di Tesero.<br />

Das ist auch in dieser Saison so. In<br />

der ersten Jänner-Hälfte gibt es im<br />

Fleimstal eine derartige Anhäufung<br />

von Weltcup-Wettbewerben, dass es<br />

schon als Mini-WM bezeichnet werden<br />

kann. Am 3., 4. und 5. Jänner kommt<br />

die Tour de Ski. Seit der Einführung<br />

dieses Etappenrennens im Skilanglauf<br />

findet das Finale fix im Fleimstal statt.<br />

Das abschließende Verfolgungrennen<br />

auf die Alpe Cermis hat schon Kultstatus<br />

und ist alljährlich einer der Höhepunkte<br />

der Langlauf-Saison. Eine<br />

Woche später kommen die Skispringer<br />

und nordischen Kombinierer. In der<br />

Kombination stehen zwischen 10. und<br />

12. Jänner 2 Einzelwettkämpfe und<br />

ein Teamsprint auf dem Programm.<br />

Gleichzeitig springen in Predazzo auch<br />

die Spezialisten von der Großschanze.<br />

Sie bestreiten 2 Einzelwettkämpfe.<br />

Da im Langlauf immer Herren und<br />

Damen am gleichen Tag ein Rennen<br />

bestreiten, gibt es innerhalb von 10<br />

Tagen also 10 Weltcup-Wettkämpfe im<br />

Fleimstal. Nur die Skispringerinnen<br />

haben das Fleimstal nicht in ihrem<br />

Weltcupprogramm.<br />

Romed Moroder Nicht ganz weg<br />

Im Frühling ist Romed Moroder dem<br />

Beispiel von Jochen Strobl gefolgt<br />

und als Trainer nach Österreich<br />

gegangen. Seit Mai betreut er dort<br />

zusammen mit Harald Rodlauer die<br />

Skispringerinnen.<br />

Es war Rodlauer, der Moroder zum<br />

Österreichischen Skiverband (ÖSV)<br />

geholt hat. Die beiden kennen sich<br />

aus gemeinsamen Zeiten beim italienischen<br />

Verband (FISI). Während<br />

der nordischen Ski-WM in Seefeld hat<br />

Romoder seinen Dienst bei der FISI<br />

quittiert, weil er mit einigen Entscheidungen<br />

nicht einverstanden war. Moroder<br />

ist nicht irgendein Trainer. Er<br />

hat das Frauen-Skispringen in Italien<br />

aufgebaut und war auch der erste Trainer<br />

der Kombinierer Samuel Costa,<br />

Aaron Kostner und Lukas Runggaldier.<br />

Derzeit arbeitet er hauptsächlich am<br />

Stützpunkt Innsbruck mit Daniela<br />

Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig.<br />

Ganz weg aus Südtirol ist er allerdings<br />

nicht. „Ich habe die Erlaubnis vom<br />

ÖSV, in Südtirol noch ein bisschen<br />

mitzuwirken“, sagt der Grödner. Er<br />

ist gerade dabei, Mattia Runggaldier<br />

und Armin Bauer als seine Nachfolger<br />

aufzubauen. Und er freut sich, dass<br />

der Nachwuchs in der nordischen<br />

Kombination und im Skispringen nicht<br />

mehr nur aus Gröden kommt, sondern<br />

auch aus Toblach, Niederdorf, Sterzing<br />

und sogar aus Bozen.


Skispringen<br />

45<br />

Alex Insam<br />

Der Solokämpfer greift neu an<br />

Neue Saison, neuer Trainer, neues<br />

Glück. Alex Insam will nach der<br />

durchwachsenen letzten Saison neu<br />

angreifen – dafür hat er nun einen<br />

neuen Trainer an seiner Seite.<br />

Die Rede ist von Matjaz Zupan, der<br />

auch den Bulgaren Vladimir Zografski<br />

betreut. Die ersten Monate unter Zupan<br />

seien allerdings nicht leicht gewesen:<br />

„Ich habe im Sommer viel umgestellt,<br />

daher war es schwer, zu Beginn gute<br />

Sprünge zu zeigen. Die Anpassungsphase<br />

ist zwar noch nicht beendet, doch<br />

ich bin auf dem richtigen Weg“, meint<br />

der Grödner, der im Winter meist ohne<br />

Mannschaftskollegen auskommen<br />

muss. Wie Insam berichtet, ist dies nicht<br />

immer leicht: „Wenn es mal nicht so<br />

läuft wie gewünscht, wäre ein Teamkollege<br />

an der Seite hilfreich – einfach um<br />

darüber zu reden.“<br />

Für die anstehende Saison ist die<br />

Erwartungshaltung beim 22-Jährigen<br />

nicht zuletzt wegen des Trainerwechsels<br />

gestiegen. Sich regelmäßig<br />

in den Top-30 zu etablieren sei das<br />

vorrangige Ziel. „Zudem will ich<br />

mich bei der Skiflug-Weltmeisterschaft<br />

in Planica gut präsentieren.<br />

Dort liebäugle ich mit einer Platzierung<br />

unter den ersten 15“, führt er<br />

weiter aus. Viel Zeit, um sich auf<br />

den Saisonstart vorzubereiten bleibt<br />

aber nicht mehr, denn bereits am 22.<br />

November findet in Wisla das erste<br />

Weltcup-Springen statt.<br />

ALEX INSAM<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Dezember 1997 in Brixen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Eine Ära geht zu Ende<br />

Seit es im Skispringen einen FIS-<br />

Direktor gibt, heißt dieser Walter<br />

Hofer. Deshalb ist der Österreicher<br />

fast das bekannteste Gesicht des<br />

Skispringens. Nun geht diese Ära<br />

nach 27 Jahren zu Ende.<br />

Nach dieser Saison wird der<br />

64-Jährige aufhören. Zu<br />

seinem Nachfolger<br />

ist bereits Sandro<br />

Pertile ernannt<br />

worden.<br />

Pertile war<br />

Sandro Pertile<br />

lange beim italienischen <strong>Wintersport</strong>verband<br />

(FISI) tätig und war<br />

zuständig für die nordischen Disziplinen<br />

und Biathlon. Derzeit gehört<br />

er zum WM-Organisationskomitee<br />

in Antholz und ist dort eine Art<br />

TV-Koordinator. Vor seiner letzten<br />

Saison übte Hofer noch Kritik am<br />

Internationalen Skiverband (FIS)<br />

und damit praktisch auch Selbstkritik.<br />

Immer mehr Springer würden<br />

sich nach der Landung verletzen,<br />

weil die Ski nicht mehr zum Skifahren,<br />

sondern nur zum Fliegen gebaut<br />

würden. Da auch die Anlaufspur nur<br />

noch aus Keramik und Eis bestehen<br />

würde, sei auch dort gutes Skifahren<br />

nicht mehr notwendig. Die Verletzungsproblematik<br />

sei praktisch von<br />

der Anlauf- und Flugphase in die<br />

Landung transferiert worden. Sandro<br />

Pertile wird also von Anfang an<br />

mit heiklen Problemen konfrontiert<br />

sein.<br />

Weltcup-Skispringen<br />

Herren <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

23.11.<br />

24.11.<br />

30.11.<br />

01.12.<br />

07.12.<br />

08.12.<br />

14.12.<br />

15.12.<br />

21.12.<br />

22.12.<br />

Wisla<br />

Wisla<br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Nischny Tagil<br />

Nischny Tagil<br />

Klingenthal<br />

Klingenthal<br />

Engelberg<br />

Engelberg<br />

29.12.<br />

Vierschanzentournee<br />

Oberstdorf<br />

E G<br />

01.01. Garmisch-Partenkirchen E G<br />

04.01. Innsbruck<br />

E G<br />

06.01. Bischofshofen E G<br />

11.01. Predazzo<br />

E G<br />

12.01. Predazzo<br />

E G<br />

18.01. Titisee-Neustadt E G<br />

19.01. Titisee-Neustadt E G<br />

25.01. Zakopane<br />

T G<br />

26.01. Zakopane<br />

E G<br />

01.02. Sapporo<br />

E G<br />

02.02. Sapporo<br />

E G<br />

08.02. Willingen<br />

E G<br />

09.02. Willingen<br />

E G<br />

15.02. Tauplitz/Bad Mitterndorf E F<br />

16.02. Tauplitz/Bad Mitterndorf E F<br />

21.02. Rasnov<br />

E N<br />

22.02. Rasnov<br />

E N<br />

29.02. Lathi<br />

T G<br />

01.03. Lathi<br />

E G<br />

07.03. Oslo<br />

E G<br />

08.03. Oslo<br />

E G<br />

10.03.<br />

Raw Air Tour<br />

Lillehammer<br />

E G<br />

12.03. Trondheim<br />

E G<br />

14.03. Vikersund<br />

T F<br />

15.03. Vikersund<br />

E F<br />

E* Einzel T* Team<br />

G* Großschanze F Flugschanze<br />

N Normalschanze<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

T G<br />

GE<br />

G<br />

E G<br />

E G<br />

E G<br />

E G<br />

T G<br />

E G<br />

E G<br />

E G


46 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Nordische Kombination<br />

Samuel<br />

Costa<br />

Kleine Fehler<br />

ausmerzen<br />

Nach einer schweren Knieverletzung,<br />

einer komplizierten Operation und<br />

einer Saison, in der er sich erst zurückkämpfen<br />

musste, sagt Samuel Costa<br />

der internationalen Konkurrenz den<br />

Kampf an.<br />

NATIONALTEAM<br />

NORDISCHE KOMBINATION<br />

Weltcup Herren: Samuel Costa<br />

(Wolkenstein), Aaron Kostner (St. Ulrich),<br />

Alessandro Pittin<br />

A Herren: Raffaele Buzzi, Lukas<br />

Runggaldier (St. Christina)<br />

B Herren: Giulio Bezzi, Luca Gianmoena,<br />

Manuel Perathoner (St. Ulrich), Denis<br />

Parolari<br />

B Junioren: Jacopo Bortolas, Domenico<br />

Mariotti, Stefano Radovan<br />

B Juniorinnen: Daniela Dejori (St. Christina),<br />

Lena Prinoth (St. Ulrich), Annika Sieff<br />

Ausschlaggebend dafür ist der reibungslose<br />

Heilungsprozess des lädierten<br />

Knies, das ihm heuer eine perfekte<br />

Vorbereitung erlaubte. „Im Sommer<br />

konnte ich trainieren, wie ich es wollte<br />

und musste keine Zwangspausen einlegen.<br />

Das Knie kann ich voll belasten<br />

und auch dessen Mobilität ist wieder<br />

vollkommen zurückgekehrt“, sagt der<br />

rundum zufriedene Costa.<br />

Das harte Training trägt schon seine<br />

ersten Früchte. Beim Sommer Grand<br />

Prix belegte der 26-Jährige in der<br />

Gesamtwertung den 2. Rang. Dieser<br />

Erfolg kam für ihn überraschend:<br />

„Ich wusste zwar, dass ich über den<br />

Sommer gut trainiert habe, doch<br />

ich hatte keinen Vergleich mit der<br />

internationalen Konkurrenz. Dass es<br />

dann so gut lief, war umso erfreulicher.“<br />

Dennoch gebe es bis zur ersten<br />

Weltcup-Station in Ruka noch viel<br />

Arbeit: „Ich war mit meinen Sprüngen<br />

nicht zufrieden, denn immer<br />

wieder schlichen sich kleine Fehler<br />

ein. Bis zum Saisonbeginn will ich<br />

diese ausmerzen.“<br />

Konkrete Ziele setzt sich der Grödner<br />

trotz des starken Sommer Grand Prix<br />

aber nicht. Vorrangiges Ziel sei es, gut<br />

in die Saison zu starten, anschließend<br />

konstant gute Leistungen zu bringen<br />

und sich von Tag zu Tag zu verbessern.<br />

„Wenn ich mich in den Top-10<br />

etablieren könnte, wäre das eine super<br />

Sache“, sagt Costa.<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Großereignis gibt es in dieser Saison<br />

keines, trotzdem hat sich Südtirols<br />

bester Kombinierer ein Datum dick<br />

angestrichen, nämlich den 30. Jänner.<br />

Dann beginnt in Seefeld das sogenannte<br />

„Seefeld Triple“. „Dieser Wettbewerb ist<br />

für uns Kombinierer wie die Vierschanzentournee<br />

für die Skispringer“, meint<br />

Costa, der in Seefeld schon einmal für<br />

Furore gesorgt hat, als er im Jahr <strong>20</strong>17<br />

gleich 2 Mal auf das Podest stürmte.<br />

Überhaupt ist das ganze italienische<br />

Kombinations-Team im Aufwind. Dies<br />

sei laut Costa vor allem Skisprungtrainer<br />

Kimmo Savolainen zu verdanken. „Seit<br />

er das Amt wieder übernommen hat,<br />

herrscht in der gesamten Mannschaft<br />

eine gute Stimmung. Er weiß genau,<br />

wann er über Technik oder wann er<br />

über alltägliche Dinge sprechen soll.“<br />

Auch sein Qualitätssprung im Skispringen<br />

sei das Verdienst von Savolainen, ist<br />

Costa überzeugt.<br />

SAMUEL COSTA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. November 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Wolkenstein<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Weltcup-Kalender Nordische Kombination <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

Ruka-Tour<br />

29.11. Ruka Einzel Großschanze/5km<br />

30.11. Ruka Einzel Großschanze/10km<br />

01.12. Ruka Einzel Großschanze/10 km<br />

21.12. Ramsau Einzel Normalschanze<br />

22.12. Ramsau Einzel Normalschanze<br />

10.01. Fleimstal Einzel Großschanze<br />

11.01. Fleimstal Einzel Großschanze<br />

12.01. Fleimstal Teamsprint Großschanze<br />

25.01. Oberstdorf Team Großschanze<br />

26.01. Oberstdorf Einzel Großschanze<br />

Seefeld Triple<br />

31.01. Seefeld Einzel Normalschanze/5km<br />

01.02. Seefeld Einzel Normalschanze/10km<br />

02.02. Seefeld Einzel Normalschanze/15km<br />

08.02. Otepää Einzel Normalschanze<br />

09.02. Otepää Einzel Normalschanze<br />

22.02. Trondheim Einzel Großschanze<br />

23.02. Trondheim Einzel Großschanze<br />

29.02. Lahti Teamsprint Großschanze<br />

01.03. Lahti Einzel Großschanze<br />

07.03. Oslo Einzel Großschanze<br />

Finale<br />

14.03. Schonach Einzel Normalschanze/10km<br />

15.03. Schonach Einzel Normalschanze/15km


47<br />

Aaron<br />

Kostner<br />

Was eine Bindung bewirken kann<br />

Lukas<br />

Runggaldier<br />

In der vergangenen Saison war Aaron<br />

Kostner im Weltcup der Nordischen<br />

Kombinierer ab Jänner dabei, um zu<br />

lernen. Aus dem Lehrling wurde dann<br />

aber ein Senkrechtstarter.<br />

Bei der WM war er mit 19 Jahren<br />

im Wettbewerb von der Großschanze<br />

bester „Azzurro“ und kam in allen 4<br />

Wettkämpfen zum Einsatz. Dabei hatte<br />

er im Weltcup erst im letzten Wettbewerb<br />

vor der WM erstmals Punkte<br />

geholt, und dort hatten einige Weltklasse-Athleten<br />

gefehlt, weil sie schon<br />

in der WM-Vorbereitung steckten.<br />

Ein guter Langläufer ist Kostner vorher<br />

schon gewesen. Die WM-Erfolge<br />

hatte er einer Leistungsexplosion auf<br />

der Schanze zu verdanken. „Ich habe<br />

eine andere Bindung genommen, mit<br />

der ich viel mehr Gefühl in der Luft<br />

hatte“, erzählt Kostner das simple Erfolgsrezept.<br />

„Auf der Bergisel-Schanze<br />

in Innsbruck lief es schon im Training<br />

gut, und im Wettkampf habe ich sogar<br />

meinen besten Sprung gemacht.“ Der<br />

13. Platz war eine mittlere Sensation.<br />

Danach war Kostner nicht mehr aufzuhalten.<br />

Er durfte auch im Teamsprint<br />

mit Alessandro Pittin ran (Rang 5)<br />

und ist im Training von der Normalschanze<br />

auch gut gesprungen. „Da<br />

habe ich dann leider im Einzelwettkampf<br />

meinen schlechtesten Sprung<br />

gemacht. Dafür habe ich im Teamwettkampf<br />

den besten Sprung meiner<br />

Karriere gemacht. Aber leider wurde<br />

Samuel disqualifiziert.“<br />

Als Kind hat sich Aaron Kostner eher<br />

als Fußballer gesehen und hat bis<br />

zur 5. Volksschule auch nur Fußball<br />

gespielt. Aber sein Vater war ein<br />

Langläufer und hat ihn öfters mitgenommen<br />

und ihn für diesen Sport<br />

begeistern können. „Wir haben öfters<br />

auf Monte Pana trainiert. Dort gibt es<br />

auch eine Schanze. Ein Freund und<br />

ich wären auch immer gerne gesprungen.<br />

Einmal bin ich dann einfach<br />

hin gegangen und wollte den Trainer<br />

Romed Moroder fragen, ob ich auch<br />

einmal springen darf. Aber er war<br />

schneller und hat mich gefragt, ob ich<br />

springen möchte. Mit 11 Jahren bin<br />

ich dann das erste Mal gesprungen.<br />

Ich bin dabei geblieben und Kombinierer<br />

geworden“, erzählt Kostner,<br />

wie er zu diesem Sport gekommen ist.<br />

Am Anfang musste er gegen Athleten<br />

antreten, die 5 Jahre älter waren und<br />

hatte natürlich keine Chance. Aber er<br />

ist dann von Jahr zu Jahr weiter nach<br />

vorne gekommen.<br />

Jetzt ist er <strong>20</strong> Jahre alt und aus dem<br />

Nationalteam nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Vorbereitung auf die neue<br />

Saison ist bis jetzt gut verlaufen.<br />

Er war nie krank oder verletzt. Im<br />

Betreuerteam hat es einen Wechsel<br />

gegeben. Giuseppe Michielli hat keine<br />

Freigabe mehr von seiner Sportgruppe<br />

erhalten. Er wird von Ivan Lunardi ersetzt,<br />

der nun mit Kimmo Savolainen<br />

das Trainerduo bildet. Nächste Woche<br />

geht es nach Rovaniemi zum letzten<br />

Trainingslehrgang vor dem Weltcupauftakt<br />

in Ruka.<br />

AARON KOSTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

8. Juli 1999 in Sterzing<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Sportgruppe: Polizei<br />

Die Weltmeisterschaft in Seefeld sollte<br />

ein letzter Höhepunkt sein, dann<br />

wollte Lukas Runggaldier die Karriere<br />

beenden. Doch es kam anders.<br />

In Seefeld war er zwar dabei, bekam<br />

aber keinen Einsatz. „So aufzuhören<br />

wäre nicht schön gewesen. Deshalb<br />

habe ich den Rücktritt hinausgeschoben.<br />

Ich habe aber zuerst mit Familie<br />

und Freundin geredet. Sie unterstützen<br />

mich. Also mache ich weiter“, erzählt<br />

der Routinier im Nationalteam der<br />

nordischen Kombinierer. Dem Cheftrainer<br />

Kimmo Savolainen macht er wegen<br />

dem, was in Seefeld geschehen ist,<br />

keinen Vorwurf. „Ihm waren die Hände<br />

gebunden. Er konnte nichts dafür“,<br />

stellt der Grödner klar, der schon an 3<br />

Olympischen Spielen und 6 Weltmeisterschaften<br />

teilgenommen hat. Bei seiner<br />

6. WM in Seefeld hat er allerdings<br />

nur am Training teilnehmen dürfen.<br />

Doch das ist inzwischen vergessen.<br />

„Wichtig ist, dass der Sport Freude<br />

macht, und mir macht er derzeit sehr<br />

viel Freude“, sagt Runggaldier. Im<br />

Sommer sei er ganz gut gesprungen,<br />

zuletzt nicht mehr so, aber er startet<br />

zuversichtlich in die Saison. Beim<br />

Weltcupauftakt in Ruka haben die<br />

„Azzurri“ 4 Startplätze. Pittin, Costa<br />

und Kostner sind fix, ob er der Vierte<br />

sein wird oder Raffaele Buzzi, entscheidet<br />

sich erst vor Ort.<br />

LUKAS RUNGGALDIER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

31. Juli 1987 in Bozen<br />

Wohnort: St. Christina<br />

Sportgruppe: Finanzwache


48 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Skilanglauf<br />

Dietmar Nöckler Da capo<br />

Es ist nicht so lange her, da war<br />

Dietmar Nöckler gefeierter Medaillengewinner<br />

bei der Nordischen<br />

Ski-WM. Nun muss er praktisch wieder<br />

von vorne beginnen und sich<br />

erst beim Italienpokal und beim<br />

Continental Cup für den Weltcup<br />

empfehlen.<br />

Nach einer schwachen Saison<br />

<strong>20</strong>18/19 ist er raus aus der Nationalmannschaft<br />

und nur noch ein Athlet<br />

„unter Beobachtung“, wie es beim<br />

Verband offiziell heißt. Allerdings war<br />

das nicht eine einseitige Entscheidung<br />

des Verbandes. „Sie haben mich selbst<br />

entscheiden lassen, und ich wollte es<br />

Weltcup-Kalender Skilanglauf <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

29.11<br />

30.11<br />

1.12<br />

7.12<br />

8.12<br />

14.12<br />

15.12<br />

19.12<br />

<strong>20</strong>.12<br />

21.12<br />

22.12<br />

28.12<br />

29.12<br />

31.12<br />

1.1<br />

3.1<br />

4.1<br />

5.1<br />

18.1<br />

19.1<br />

25.1<br />

26.1<br />

8.2<br />

9.2<br />

15.2<br />

16.2<br />

18.2<br />

<strong>20</strong>.2<br />

22.2<br />

23.2<br />

29.2<br />

1.3<br />

4.3<br />

7.3<br />

8.3<br />

14.3<br />

15.3<br />

17.3<br />

<strong>20</strong>.03.<strong>20</strong><br />

21.03.<strong>20</strong><br />

22.03.<strong>20</strong><br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Ruka<br />

Lillehammer<br />

Lillehammer<br />

Davos<br />

Davos<br />

Dresden<br />

Dresden<br />

Planica<br />

Planica<br />

Lenzerheide<br />

Lenzerheide<br />

Toblach<br />

Toblach<br />

Fleimstal<br />

Fleimstal<br />

Fleimstal<br />

Nove Mesto<br />

Nove Mesto<br />

Oberstdorf<br />

Oberstdorf<br />

Falun<br />

Falun<br />

Östersund<br />

Östersund<br />

Are<br />

Storlien-Meraker<br />

Trondheim<br />

Trondheim<br />

Lahti<br />

Lahti<br />

Drammen<br />

Oslo<br />

Oslo<br />

Québec<br />

Québec<br />

Minneapolis<br />

Canmore<br />

Canmore<br />

Canmore<br />

C: Klassisch F: Freistil<br />

-Infografik: A.Delvai/M. Lemanski<br />

TOUR DE SKI<br />

F<br />

Damen<br />

C Sprint<br />

C 10 km<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

10 km<br />

Skiathlon<br />

Staffel<br />

Sprint<br />

10 km<br />

Sprint<br />

V<br />

F<br />

F<br />

F<br />

Team Sprint<br />

Sprint<br />

Team Sprint<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

C<br />

F<br />

C<br />

F<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

10 km M<br />

Sprint<br />

10 km<br />

10 km V<br />

10 km M<br />

Sprint<br />

Final Climb<br />

10 km<br />

10 km V<br />

Skiathlon<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

15 km<br />

10 km<br />

10 km V<br />

Sprint<br />

38 km M<br />

Sprint<br />

15 km V<br />

10 km<br />

Staffel<br />

Sprint<br />

30 km M<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

WELTCUPFINALE<br />

F 10 km<br />

C 10 km<br />

V<br />

M<br />

Verfolgung<br />

Herren<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

Sprint<br />

15 km<br />

15 km<br />

Skiathlon<br />

Staffel<br />

Sprint<br />

15 km<br />

Sprint<br />

V<br />

F<br />

F<br />

F<br />

Team Sprint<br />

Sprint<br />

Team Sprint<br />

C<br />

15 km M<br />

Sprint<br />

15 km<br />

15 km V<br />

15 km M<br />

Sprint<br />

Final Climb<br />

15 km<br />

15 km V<br />

Skiathlon<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

30 km<br />

15 km<br />

15 km V<br />

Sprint<br />

38 km M<br />

Sprint<br />

30 km V<br />

15 km<br />

Staffel<br />

Sprint<br />

50km<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

Sprint<br />

M<br />

V<br />

F<br />

C<br />

15 km<br />

15 km<br />

Mixed Staffel<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

F<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

F<br />

F<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

F<br />

F<br />

M Massenstart<br />

M<br />

M<br />

V<br />

M<br />

einmal auf eigene Faust versuchen“,<br />

erzählt Nöckler, der manchmal mit<br />

seiner Sportgruppe (Polizei) trainiert<br />

hat, den Großteil des Sommertrainings<br />

aber allein bestritten hat.<br />

Nöckler ist sehr viel mit dem Rad<br />

gefahren. Hat er es sonst im Sommer<br />

auf <strong>20</strong>00 Kilometer gebracht, so waren<br />

es diesmal 6000 Kilometer. Ab September<br />

hat er auch viel mit den Skirollern<br />

trainiert. Im Oktober und Anfang November<br />

war er mit seiner Sportgruppe<br />

in Livigno und hat auch ein Testrennen<br />

in Davos bestritten.<br />

Beim Weltcupauftakt wird er noch<br />

nicht dabei sein, aber für die Tour de<br />

Ski möchte er sich qualifizieren. „Auch<br />

wenn sie diesmal Skating-lastig ist. Aber<br />

wenn du da nicht dabei bist, dann bist<br />

auch bei den restlichen Jänner-Rennen<br />

nicht dabei, und da wären schon einige<br />

interessante Rennen für mich“, sagt der<br />

nun in Pfalzen lebende Brunecker.<br />

Vor der Tour de Ski gibt es 5 Continental<br />

Cups. Da will er zeigen, dass<br />

er wieder in den Weltcup gehört und<br />

sich einen Startplatz bei der Tour de<br />

Ski holen. Das ist einmal das erste Ziel,<br />

das er sich gesetzt hat. Im Februar gibt<br />

es in Skandinavien eine neue Tour,<br />

ähnlich der Tour de Ski. Da möchte er<br />

gern dabei sein, denn 3 der 6 Etappen<br />

werden in dem von ihm bevorzugten<br />

klassischen Stil gelaufen.<br />

DIETMAR NÖCKLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

29. September 1988 in Bruneck<br />

Wohnort: Pfalzen<br />

Sportgruppe: Polizei


Skilanglauf<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

49<br />

Stefan Zelger Den nächsten Schritt machen<br />

Etabliert hat sich Stefan Zelger im<br />

Weltcup bereits. Nun will der Bozner<br />

den nächsten Schritt machen – und<br />

erstmals in ein Sprint-Halbfinale<br />

einziehen.<br />

Auf Weltcup-Niveau ist Stefan<br />

Zelger in den vergangenen Jahren<br />

angekommen. Gleich 4 Mal schaffte<br />

es der 24-jährige Bozner letzte Saison<br />

in Einzelrennen in die Punkteränge,<br />

3 Mal in Sprints und einmal in einem<br />

klassischen Distanzrennen über 15<br />

Kilometer, wo er mit Rang 24 sein<br />

bestes Weltcupergebnis erzielt hat.<br />

Bei den Sprints war bisher stets im<br />

Viertelfinale Schluss. Auch bei der<br />

WM in Seefeld hatte er es ins Viertelfinale<br />

geschafft und landete schlussendlich<br />

auf Rang 29. „Nun gilt es,<br />

den nächsten Schritt zu machen und<br />

das eine oder andere Mal den Sprung<br />

ins Halbfinale zu schaffen“, betont<br />

Zelger. Vorerst sind jedoch die Top-<br />

<strong>20</strong> das ausgerufene Ziel. In den Sprintrennen<br />

sieht er auch weiterhin seine<br />

Stärken. Darauf will er sich konzentrieren.<br />

„Aber ich möchte weiterhin<br />

regelmäßig Distanzrennen bestreiten.<br />

Auch das Training ist ausgewogen“,<br />

erklärt er.<br />

NATIONALTEAM SKILANGLAUF<br />

HERREN<br />

Weltcup-Kader: Francesco De Fabiani,<br />

Federico Pellegrino<br />

A-Kader: Maicol Rastelli, Giandomenico<br />

Salvadori, Stefan Zelger (Bozen)<br />

Unter Beobachtung: Dietmar Nöckler<br />

(Bruneck)<br />

U23-Kader: Martin Coradazzi, Simone<br />

Daprà, Luca Del Fabbro, Stefano<br />

Dellagiacoma, Davide Graz, Lorenzo<br />

Romano<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Elisa Brocard, Anna<br />

Comarella, Caterina Ganz, Greta Laurent,<br />

Lucia Scardoni<br />

A2-Kader: Anna Comarella, Ilaria<br />

Debertolis, Sara Pellegrini<br />

U23-Kader: Martina Bellini, Rebecca<br />

Bergagnin, Francesca Franchi, Cristina Pittin<br />

Im Sommer standen Trockentraining<br />

und Kraftraum mit der Nationalmannschaft<br />

auf dem Programm. Mit Rollerski,<br />

Laufen, Radfahren und Bergtouren<br />

hielten sich die Profilangläufer<br />

fit. Ende September begann für Zelger<br />

und Co. dann bei einem einwöchigen<br />

Trainingslager im Gletscherskigebiet<br />

von Ramsau am Dachstein bereits das<br />

Training auf Langlaufskiern. Ab Mitte<br />

Oktober holten sich die „Azzurri“<br />

den Feinschliff beim Trainingslager in<br />

Livigno.<br />

Der Weltcup beginnt für Zelger Ende<br />

November im finnischen Ruka. Dabei<br />

steht unter anderem ein klassischer<br />

Sprint auf dem Programm. Die Rennen<br />

eine Woche darauf in Lillehammer<br />

will er jedoch wie das gesamte<br />

italienische Nationalteam sausen<br />

lassen. „Der Rennkalender ist sehr<br />

voll, deshalb haben wir uns dazu entschieden,<br />

diese Etappe auszulassen“,<br />

erklärt er. Mitte Dezember stehen die<br />

Rennen im schweizerischen Davos<br />

an, dort will Zelger vor allem im<br />

Freistil-Sprint auftrumpfen. Danach<br />

geht er voraussichtlich beim Weltcup<br />

in Planica in Slowenien an den Start,<br />

kurz darauf beginnt Ende des Jahres<br />

auch schon die Tour de Ski.<br />

Nachdem Zelger letzte Saison sein<br />

Tour-Debüt gefeiert hat, will er in<br />

dieser Saison auch dort den nächsten<br />

Schritt machen. „Es war anfangs eine<br />

gute Tour de Ski. Danach lief es nicht<br />

mehr optimal“, so Zelger. In Toblach<br />

hatte er zum Auftakt mit Rang 29 im<br />

Freistil-Sprint überzeugt, musste sich<br />

dann jedoch tags darauf im Distanzrennen<br />

mit Platz 81 begnügen.<br />

Beim Sprint im schweizerischen<br />

Val Müstair verpasste er als 59.<br />

die Qualifikation für das Viertelfinale<br />

der besten 30 klar.<br />

Danach schied er aus der Tour<br />

STEFAN ZELGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

9. September 1995 in Bozen<br />

Wohnort: Bozen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

aus. „Diesmal möchte ich bei der<br />

Tour de Ski konstanter laufen und<br />

einige Etappen mehr machen“, gibt<br />

Zelger das Ziel vor. Das Langlauf-<br />

Etappenrennen beginnt mit einem<br />

Distanzrennen am 28. Dezember in<br />

Lenzerheide. Tags darauf steht dort<br />

ein Freistil-Sprint an. Zu Jahreswechsel<br />

macht die Tour mit 2 Etappen in<br />

Toblach Halt. „Schade, dass diesmal<br />

keine Sprints auf dem Programm<br />

stehen“, bedauert Zelger. Am 31.<br />

Dezember findet das Rennen über 15<br />

Kilometer im freien Stil (Einzelstart)<br />

statt, am Neujahrstag folgt die Verfolgung<br />

im klassischen Stil.<br />

Sollte es gut laufen, möchte Zelger<br />

sogar gerne die Tour beenden<br />

und somit die Abschlussetappe, das<br />

spektakuläre Aufstiegsrennen hinauf<br />

auf die Alpe Cermis, absolvieren. „Es<br />

ist kein typisches Langlaufrennen,<br />

aber es dürfte ganz amüsant sein“,<br />

sagt Zelger über das „Kletter-Finale“.<br />

Und es wäre ein weiterer großer<br />

Schritt für den aufstrebenden Bozner<br />

Skilangläufer.


50 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Naturbahnrodeln & Skilanglauf<br />

Greta Pinggera<br />

Den Spieß wieder umdrehen<br />

„Ich möchte den Spieß wieder einmal<br />

umdrehen“, lächelt Greta Pinggera, die<br />

in der letzten Saison meistens hinter<br />

Überfliegerin Evelin Lanthaler klassiert<br />

war.<br />

Die Laaserin, die auch schon internationale<br />

Titel gewonnen hat und<br />

sich auch die Weltcup-Gesamtwertung<br />

sichern konnte, ist vor der Saison<br />

<strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> motivierter denn je. „Ich war<br />

im Sommer in Malaysia und Australien<br />

im Urlaub, dann war ich als<br />

Rodelsport-Botschafterin in Neuseeland<br />

unterwegs“, sagt die 24-Jährige,<br />

die es nicht erwarten kann, in die<br />

neue Saison zu starten. „Ich bin gut<br />

vorbereitet, habe teils allein und teils<br />

mit den Nationaltrainern gearbeitet,<br />

freue mich auf die Herausforderungen<br />

auf der Rodelbahn.“ Letzthin konzentrierte<br />

sie sich auf die Trainingsarbeit<br />

zu Hause, wo sie nebenbei ihrem<br />

Konditorberuf nachging. Jetzt kommt<br />

der Winter, und mit ihm die großen<br />

Ziele der Greta Pinggera. „Meine<br />

Lieblingsbahnen kommen erst in der<br />

zweiten Saisonshälfte, aber ich möchte<br />

von Anfang an vorne mit dabei sei“,<br />

gibt sich die Laaserin klare Vorgaben<br />

für den Winter, in dem besonders<br />

die Rennen in Südtirol (Passeier und<br />

Deutschnofen) im Mittelpunkt stehen.<br />

Greta Pinggera freut sich dabei auf die<br />

sportliche Rivalität mit ihrer<br />

Freundin Evelin Lanthaler,<br />

will es aber nicht zu<br />

verbissen angehen.<br />

„Wenn es läuft, dann<br />

läuft es eben“, ist die<br />

Philosophie Pinggeras.<br />

Und wer<br />

weiß, vielleicht<br />

wird die<br />

kommende<br />

Saison<br />

wieder ein<br />

Pinggera-<br />

Jahr .<br />

GRETA PINGGERA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

17. Jänner 1995 in Schlanders<br />

Wohnort: Laas<br />

Verein: SC Laas<br />

Michael Hellweger und Florian Cappello<br />

Auf eigene Faust<br />

Michael Hellweger und Florian<br />

Cappello haben es schwer, denn sie<br />

gehören nicht zur Nationalmannschaft<br />

und auch keiner Sportgruppe<br />

an. Trotzdem wollen sie es nochmal<br />

versuchen.<br />

Hellweger, der im Weltcup vor 2<br />

Jahren seine ersten Punkte geholt<br />

hatte, verpasste im vorigen Jahr bei<br />

seinen 3 Weltcup-Starts den Sprung in<br />

die Top-30. Florian Cappello feierte<br />

nach guten Leistungen bei nationalen<br />

Rennen im vorigen Jahr sein Weltcup-<br />

Debüt in Cogne im Aostatal, musste<br />

sich jedoch beim Sprint mit Rang<br />

58 begnügen. Beide verpassten den<br />

definitiven Sprung in eine staatliche<br />

Sportgruppe und versuchen es nun<br />

auf eigene Faust.<br />

Hellweger trainiert mit dem <strong>20</strong>-jährigen<br />

Gabriel Köhl (SV Deutschnofen),<br />

der sich seit seinem Oberschul-<br />

Abschluss <strong>20</strong>18 ganz auf's Skilanglaufen<br />

konzentriert und durch gute<br />

Leistungen bei Italienmeisterschaften<br />

den Sprung in die Sportgruppe schaffen<br />

möchte. Über Sponsoren kann<br />

Hellweger seine Tätigkeit finanzieren.<br />

Im Training werden die Beiden von<br />

Coach Daniel Hackhofer unterstützt.<br />

Im Dezember bei den FIS- und Italienpokalrennen<br />

möchte der Sarner<br />

sich für die anstehenden Weltcups<br />

qualifizieren.<br />

Für die Weltcuprennen qualifizieren<br />

möchte sich auch Florian Cappello.<br />

Durch gute Leistungen in den Italienpokalrennen<br />

will er sein Ticket<br />

für Davos holen, wo der Weltcup<br />

Mitte Dezember Halt macht. Auch<br />

der Laaser trainiert auf eigene Faust.<br />

Konnte er im vorigen Jahr zumindest<br />

noch die Vorbereitung mit der Polizeisportgruppe<br />

absolvieren, trainiert<br />

er nun komplett alleine. Und er hat<br />

sich nun auch ein Ultimatum gesetzt.<br />

„Von Luft und Liebe kann ich nicht<br />

leben. Ich schaue jetzt,<br />

wie die ersten<br />

Rennen verlaufen<br />

und dann<br />

muss ich mir<br />

Gedanken<br />

machen, wie<br />

es weitergeht.<br />

Vielleicht<br />

beginne ich mit<br />

einem Studium“,<br />

sagt Cappello.<br />

FLORIAN CAPPELLO<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

24. Februar 1996 in Schlanders<br />

Wohnort: Laas<br />

Verein: SV Prad<br />

MICHAEL HELLWEGER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

28. Oktober 1996 in Bozen<br />

Wohnort: Sarnthein<br />

Verein: SC Sarntal<br />

Michael Hellweger


Naturbahnrodeln<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

51<br />

Evelin Lanthaler<br />

Vorfreude auf den Heimweltcup<br />

Sie war die Überfliegerin der letzten<br />

Saison. Der letzte Winter verlief<br />

für sie „brutal“ gut. Sie hat auf allen<br />

Rodelstrecken gewonnen. Deshalb<br />

startet sie als große Gejagte in die<br />

Saison <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong>. Und freut sich darauf:<br />

Das ist Evelin Lanthaler aus dem<br />

Passeiertal.<br />

An Motivation mangelt es der<br />

28-Jährigen nicht. Wenn man gewinnt,<br />

will man die Serie ausbauen. Das ist<br />

die Philosophie der Rodlerin, die eine<br />

sensationelle Saison Revue passieren<br />

lässt: „Es lief optimal, aber geschenkt<br />

wurde mir nichts. Jeder Wettkampf war<br />

eine neue Herausforderung, aber es hat<br />

einfach alles gepasst. Trotzdem bin ich<br />

überzeugt, dass andere Rodlerinnen<br />

genauso gut sind.“ So bescheiden gibt<br />

sich Lanthaler, die nach ihren Triumphen<br />

nur wenig Zeit zum Regenerieren<br />

gefunden hat und schon bald auf die<br />

neue Wettkampfsaison fokussiert war.<br />

Eine Saison, in die Evelin Lanthaler allerdings<br />

mit neuem Geist gehen wird:<br />

„Der Erfolg macht dich freier im Kopf.<br />

Man weiß, dass es passt, man grübelt<br />

weniger, kann einfach mehr drauflos<br />

fahren.“<br />

Das ist beim Fahrstil der Weltmeisterin<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Lanthaler<br />

fährt couragiert, aggressiv, mag die<br />

technischen Herausforderungen.<br />

„Angst darf es keine geben, Respekt<br />

aber schon“, definiert sie ihre Haltung<br />

zu den Rodelbahnen, die sie immer<br />

sehr detailgenau analysiert. Dazu hilft<br />

auch ein Videostudium, das seit Jahren<br />

zu ihren „Hausaufgaben“ gehört.<br />

Die Weltmeisterin, die bis Allerheiligen<br />

im heimatlichen Stuls als Kellnerin<br />

arbeitete, kann es kaum erwarten, dass<br />

es auf Eis und Schnee los geht. „Ich<br />

finde es gut, dass man mit dem Saisonstart<br />

noch etwas zuwartet, denn die<br />

Wettkämpfe in Kühtai Anfang Dezember<br />

kamen zu früh. Man hatte kaum<br />

Gelegenheit, richtig zu trainieren, und<br />

schon ging es um Weltcuppunkte. Heuer<br />

steigen wir später ein, da hat man<br />

doch einige Trainingsfahrten hinter<br />

sich“, analysiert die Rodlerin, die im<br />

kommenden Winter den Heim-Weltcup<br />

am zweiten Jänner-Wochenende als Höhepunkt<br />

sieht. Auf der „Bergkristall“-<br />

Strecke in Platt in Passeier fühlt sich<br />

Evelin wohl, und da will sie wieder<br />

ganz vorne landen.<br />

Doch die Bestätigung an der<br />

Weltspitze ist das erklärte<br />

Ziel der Rodlerin aus<br />

Moos, die seit einiger<br />

Zeit in St. Martin<br />

lebt. „Wer<br />

den Gesamt-<br />

weltcup holt, kann sich mit Fug und<br />

Recht besonders freuen, denn das ist<br />

die Bestätigung, dass man einen ganzen<br />

Winter lang super gearbeitet hat.“<br />

Rivalinnen gibt es für Evelin Lanthaler<br />

zuhauf, angefangen in den eigenen<br />

Reihen mit Greta Pinggera, dann bei<br />

den Österreichern mit Tina Unterberger<br />

oder bei den Russen mit der ewig<br />

kämpferischen Ekaterina Lawrentjewa.<br />

Großes Talent bescheinigt sie auch<br />

Lisa Walch, die Österreicherin, die für<br />

Deutschland startet und in Mals zur<br />

Sportoberschule geht.<br />

Was die Zukunft des Naturbahnrodelsports<br />

angeht, gibt Evelin Lanthaler<br />

zu, dass sie sehr oft auf die „Olympiatauglichkeit“<br />

der Sportart angesprochen<br />

wird: „<strong>20</strong>26 bei Olympia<br />

in Italien sollte man den Vorstoß<br />

wagen, erneut um die Aufnahme des<br />

Naturbahn-Rodelsports anzusuchen.<br />

Ich wünsche es der Sportart sehr, ich<br />

selbst werde dann nicht mehr aktiv<br />

sein“, lächelt sie. Schließlich sei sie<br />

zu sehr Familienmensch, möchte in 7<br />

Jahren glückliche Mama sein. „Aber<br />

das ist noch weit weg, bis dorthin<br />

möchte ich einfach ein Weilchen noch<br />

weiter gewinnen. Weil Siege die beste<br />

Motivation sind.“<br />

EVELIN LANTHALER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

6. Mai 1991 in Meran<br />

Wohnort: St. Martin in Passeier<br />

Verein: RV Passeier


52 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

Naturbahnrodeln<br />

Patrick Pigneter<br />

und Florian Clara<br />

Das Traumduo<br />

Sie haben gewonnen, was es zu<br />

gewinnen gibt. Das soll es aber für<br />

Patrick Pigneter und Florian Clara<br />

noch lange nicht gewesen sein.<br />

<strong>20</strong>08 holten sie in ihrem ersten<br />

gemeinsamen Jahr das erste Mal den<br />

Gesamtweltcup. 9 weitere Gesamtsiege<br />

folgten. Zuletzt waren sie in<br />

den vergangenen beiden Jahren eine<br />

Klasse für sich und feierten im<br />

Februar ihren 4. WM-Titel.<br />

Patrick Pigneter und Florian<br />

Clara sind bereits als erfolgreichstes<br />

Naturbahn-Rodelduo<br />

aller Zeiten in die Geschichte<br />

eingegangen. Genug haben die<br />

Florian Clara (links) und Patrick Pigneter<br />

Weltcup-Kalender Naturbahnrodeln <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

<strong>20</strong>. bis 22. Dezember Obdach-Winterleiten Österreich<br />

9. bis 12. Jänner Platt/Moos in Passeier Südtirol<br />

17. bis 19. Jänner Vatra Dornei Rumänien<br />

24. bis 26. Jänner Deutschnofen Südtirol<br />

7. bis 9. Februar Zelezniki Slowenien<br />

13. bis 15. Februar Umhausen Nordtirol/Österreich<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

2 Ausnahmeathleten aber noch lange<br />

nicht. „Es ist immer wieder eine Herausforderung.<br />

Gründe weiterzumachen<br />

gibt es zuhauf. Wir sind beide<br />

nach wie vor ehrgeizig. Die Motivation<br />

ist riesig“, betont der 31-jährige<br />

Florian Clara.„Die Form stimmt.<br />

Viel Kraftraum und Radfahren im<br />

Sommer, und ab Ende November<br />

können wir auch auf den heimischen<br />

Bahnen trainieren“, blickt Clara<br />

voraus. Im Einzel wartet er noch auf<br />

seinen ersten Weltcupsieg. In den<br />

Top-6 ist er zwar Stammgast, auf das<br />

Podest schaffte er es bisher jedoch<br />

erst einmal, <strong>20</strong>14 beim Weltcup in<br />

Kühtai in Nordtirol. „Es wäre schön,<br />

noch den einen oder anderen Podestplatz<br />

zu holen. Und die Einsitzer-<br />

Rennen sind stets ein gutes Training<br />

fürs Doppel“, so der Gadertaler,<br />

der im Sommer als Zimmermann<br />

arbeitet, sich aber im Winter ganz<br />

auf den Sport konzentriert. In erster<br />

Linie zählen für ihn sowieso die<br />

Doppelsitzer-Rennen. Er weiß:<br />

Mit Patrick Pigneter hat er den<br />

wohl besten Naturbahnrodler<br />

aller Zeiten an seiner Seite.<br />

Und dieser ist motiviert wie nie.<br />

Während es im Doppel für den<br />

Völser zuletzt optimal lief, ist<br />

im Einsitzer Wiedergutmachung<br />

angesagt.<br />

„Seit einigen Jahren ist es im<br />

Einsitzer etwas schwieriger. Ich<br />

erwarte mir für diese Saison aber<br />

einiges“, sagt Pigneter. Das Ziel<br />

ist klar formuliert: Der Sieg im<br />

Gesamtweltcup. Dieser ging zuletzt<br />

3 Mal in Folge an den Nordtiroler<br />

Thomas Kammerlander. In den<br />

vergangenen beiden Jahren reichte<br />

es für Pigneter hinter Kammerlander<br />

und Alex Gruber gar nur für Rang<br />

3. Um seine Ziele zu erreichen,<br />

trainierte Pigneter im Sommer hart.<br />

So intensiv wie heuer sei die Sommervorbereitung<br />

selten gewesen.<br />

Neben der Büroarbeit im heimischen<br />

Installateur-Betrieb brachte er<br />

seinen Körper täglich in Form. Dafür<br />

verzichtete er auch auf seinen Alm-<br />

Sommer sowie auf längere Touren als<br />

„Rodel-Botschafter“.<br />

Im Winter zählt für Pigneter ohnehin<br />

nur der Rodelsport. An ein Karriereende<br />

denkt er nicht. Auch wegen<br />

der Olympischen Winterspiele von<br />

Mailand/Cortina <strong>20</strong>26. „Ich würde<br />

lügen, wenn ich sage, dass mich das<br />

nicht interessiert. Natürlich macht<br />

man sich Hoffnungen“, so Pigneter.<br />

In den nächsten Jahren, voraussichtlich<br />

bis <strong>20</strong>23, entscheidet sich, ob<br />

der Naturbahnrodelsport ins Programm<br />

der Spiele <strong>20</strong>26 aufgenommen<br />

wird. Die Erwartungen in der<br />

Rodelszene sind, auch weil die Spiele<br />

in Italien stattfinden, groß. „Dann<br />

wäre ich 38 Jahre alt“, rechnet<br />

Pigneter vor. Das Alter spiele jedoch<br />

eine untergeordnete Rolle. „In erster<br />

Linie zählt die Motivation“, betont<br />

der Ausnahme-Rodler. Aber er weiß<br />

auch: „Bis <strong>20</strong>26 dauert es noch<br />

lange. Es kann noch viel passieren.“<br />

Bis dahin gibt es jedenfalls für den<br />

Völser noch einige Titel zu gewinnen<br />

– im Einsitzer sowie mit seinem<br />

Partner Florian Clara.<br />

PATRICK PIGNETER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. Juli 1987 in Bozen<br />

Wohnort: Völs<br />

Verein: SV Völs<br />

FLORIAN CLARA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

11. Februar 1988 in Bruneck<br />

Wohnort: Longiarü/Campill<br />

Verein: US Longiarü


Naturbahnrodeln<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

53<br />

Alex Gruber<br />

Auf der Jagd<br />

2 Titel fehlen Weltmeister Alex Gruber<br />

noch. 2 Titel, die sich der Villanderer<br />

schon in dieser Saison holen<br />

möchte.<br />

„Der Gesamtweltcup ist immer<br />

wieder das große Ziel“, betont Alex<br />

Gruber. Weltmeister ist er, sogar zweifacher.<br />

Nachdem sich Gruber <strong>20</strong>17<br />

im rumänischen Vatra Dornei den begehrtesten<br />

aller Titel holte, konnte er<br />

diesen heuer in Latzfons verteidigen.<br />

Der Gesamtweltcup fehlt ihm jedoch<br />

noch. <strong>20</strong>18 und <strong><strong>20</strong>19</strong> scheiterte er nur<br />

knapp. Beide Male musste sich Gruber<br />

dem Nordtiroler Thomas Kammerlander<br />

geschlagen geben. In der letzten<br />

Saison fehlten nur 25 Punkte. „Und<br />

es wird nicht einfacher“, so Gruber.<br />

Nicht optimal sei der heurige Kalender<br />

für die Südtiroler Rodelasse. „Die<br />

Bahnen sind großteils eher auf die Österreicher<br />

zugeschnitten“, glaubt der<br />

Villanderer. Bis auf einige Ausnahmen,<br />

wie die Weltcup-Etappen in Südtirol,<br />

seien die österreichischen Rodler mit<br />

ihrem Material im Vorteil. „Unser<br />

Material ist optimal auf perfekt präparierte<br />

Bahnen abgestimmt“, erklärt<br />

der Weltmeister. Auf weniger eisigen<br />

Bahnen sei es für die Südtiroler Rodler<br />

generell schwierig. Aber Gruber weiß<br />

NATIONALTEAM<br />

NATURBAHNRODELN<br />

HERREN<br />

A-Kader: Florian Clara (Longiarü/Campill),<br />

Stefan Federer (Völs), Alex Gruber (Villanders),<br />

Matthias Lambacher, Patrick Lambacher<br />

(beide Villnöß), Patrick Pigneter (Völs)<br />

Junioren: Fabian Brunner (Feldthurns),<br />

Daniel Gruber (Schleis), Florian Haselrieder<br />

(Völs), Laurin Jakob Kompatscher<br />

(Völs), Mathias Troger (Tisens)<br />

DAMEN<br />

A-Kader: Evelin Lanthaler (St. Martin<br />

in Passeier), Daniela Mittermair<br />

(Deutschnofen), Greta Pinggera (Laas)<br />

Juniorinnen: Nadine Staffler (Laas),<br />

Christa Unterholzner (Völlan).<br />

auch: „Das sollen keine Ausreden sein.<br />

Ich will wieder angreifen in dieser<br />

Saison“.<br />

Neben dem Gesamtweltcup genießt<br />

auch die Europameisterschaft bei<br />

ihm einen hohen Stellenwert. „Auch<br />

dieser Titel fehlt mir noch, auch<br />

diesen möchte ich noch holen. Am<br />

besten schon in dieser Saison“, betont<br />

der 26-Jährige. Die EM findet Ende<br />

Februar <strong>20</strong><strong>20</strong> zum Saisonfinale in<br />

Moskau statt. Bei den Weltcuprennen<br />

in Russland holte Gruber im vergangenen<br />

Jahr die Plätze 2 und 1. „Die<br />

Bahn liegt mir. Ich bin zuversichtlich“,<br />

sagt er. Bis dahin sei es aber noch ein<br />

langer weiter Weg. Erstmal will er<br />

gut in den Weltcup starten, der kurz<br />

vor Weihnachten im österreichischen<br />

Winterleiten beginnt. Bis dahin will<br />

er auch seinen Trainingsrückstand<br />

aufholen. „Ich bin im Sommer nicht so<br />

fleißig, was die Vorbereitung betrifft,<br />

wie die anderen Rodler“, gesteht<br />

Gruber, der im heimischen Zimmerei-<br />

Betrieb arbeitet. „Der Sommer war<br />

stressig. Ich habe eigentlich immer<br />

gearbeitet. An Wochenenden habe ich<br />

dann als Ausgleich Wandertouren in<br />

ganz Südtirol unternommen“, erzählt<br />

Gruber. Jetzt, wenn der Winter naht,<br />

konzentriert er sich aber wiederum<br />

vermehrt auf den Sport.<br />

Auf seine ärgsten Widersacher im<br />

Kampf um den Gesamtweltcup angesprochen<br />

antwortet er, wie aus der Pistole<br />

geschossen: „Patrick Pigneter und<br />

Thomas Kammerlander“. Schon vor<br />

Saisonbeginn ist klar: Vieles deutet auf<br />

einen Dreikampf hin. Wer zuletzt die<br />

Nase vorne haben wird, steht spätestens<br />

Mitte Februar beim Weltcup-Finale<br />

in Umhausen im Ötztal fest. Dort,<br />

im Revier von Lokalmatador Thomas<br />

Kammerlander, will in dieser Saison<br />

aber erstmals der rodelnde Zimmermann<br />

aus Villanders jubeln.<br />

ALEX GRUBER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

21. Dezember 1992 in Bozen<br />

Wohnort: Villanders<br />

Verein: SV Villanders


54 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

Skicross<br />

Siegmar Klotz Wieder fit<br />

Es ist sein 4. Weltcupjahr bei den<br />

Skicrossern. Für den begnadeten<br />

Ziehharmonika-Spieler Siegmar<br />

Klotz ist es eine Comeback-Saison.<br />

Während Klotz 96 Skiweltcup-<br />

Rennen bis auf einen Handbruch,<br />

zugezogen auf der Streif in Kitzbühel,<br />

nahezu unverletzt überstand,<br />

erwischte es ihn im Skicross weitaus<br />

schlimmer.<br />

Den 22. Dezember <strong>20</strong>18 wird der<br />

Pawigler deshalb wohl nie vergessen.<br />

Beim Heim-Weltcup in<br />

Innichen wurde Klotz im<br />

Halbfinale von einem Mitstreiter<br />

bei einem Sprung<br />

„abgeschossen“, er<br />

krachte auf das Becken<br />

und zog sich dabei eine<br />

Fraktur am vorderen<br />

und hinteren Schambein<br />

zu. Somit war für Klotz<br />

nach nur 3 Rennen die<br />

Saison vorbei. „Die Reha ist<br />

super gelaufen, es ging schneller<br />

als gedacht“, erklärt der<br />

32-Jährige, der die Verletzung<br />

ohne Operation auskurierte. „Ich<br />

musste viel Ruhe geben, das war<br />

nicht leicht für mich. Aber ich habe<br />

mich an die Anweisungen der Ärzte<br />

und Therapeuten gehalten“. Ende<br />

März stand Klotz wieder am Start<br />

und sicherte sich völlig überraschend<br />

den Italienmeister-Titel<br />

im Skicross. Danach setzte er das<br />

Skitraining fort und begann noch<br />

vor der Sommerpause mit dem<br />

Trockentraining. „Normalerweise<br />

ist im Mai Pause, doch ich konnte<br />

Weltcup-Kalender Skicross <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

6. und 7.12.<br />

14.12.<br />

17.12.<br />

21. und 22.12.<br />

18.1.<br />

25. und 26.1.<br />

1.2.<br />

8. und 9.2.<br />

23.2.<br />

14.3.<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

Val Thorens<br />

Montafon<br />

Arosa<br />

Innichen<br />

Nakiska<br />

Idre Fjäll<br />

Megéve<br />

Feldberg<br />

Sunny Valley<br />

Veysonnaz<br />

eh den ganzen Winter nix tun. Ich<br />

benötigte die Zeit, um den Rückstand<br />

aufzuholen“, beschreibt er seinen Weg<br />

zurück. Inzwischen ist das Gefühl auf<br />

Skiern wieder wie vorher, auch weil<br />

die Bedingungen beim Sommer- und<br />

Herbsttraining am Stilfser Joch top<br />

waren. Und auch mit der Mannschaft<br />

fühlt sich der Routinier<br />

wohl: „Wir sind eine tolle<br />

Truppe, die jungen Athleten<br />

wollen lernen,<br />

Frankreich<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Südtirol<br />

Kanada<br />

Schweden<br />

Frankreich<br />

Deutschland<br />

Russland<br />

Schweiz<br />

Werden bald Eltern:<br />

Siegmar Klotz und<br />

Ehefrau Christa.<br />

2 Rennen<br />

Nacht-Sprint<br />

2 Rennen<br />

2 Rennen<br />

2 Rennen<br />

fragen auch oft nach. Und wenn sie im<br />

Training schneller sind als ich, dann<br />

muss ich eben nachlegen. So pushen<br />

und motivieren wir uns gegenseitig.“<br />

11 Athleten sind im italienischen<br />

Skicross-Team, das Welt- und Europacupteam<br />

trainieren gemeinsam. Mit<br />

Dominik Zuech (Lana) und Federico<br />

Tomasoni (Bergamo) sind 2 Rennfahrer<br />

mit Abfahrts-Vergangenheit ins<br />

Skicross-Team gewechselt. „Die haben<br />

keine Angst, der Grundspeed ist da.<br />

Einzig an der Starttechnik müssen sie<br />

noch arbeiten, aber das ist normal“,<br />

analysiert Klotz. Der 3. Südtiroler<br />

im Bunde ist Yanick Gunsch, der<br />

22-Jährige aus dem Matscher Tal ist<br />

laut Klotz ebenfalls auf einem guten<br />

Weg. Während für die „Jungen“ die<br />

Qualifikation für das Achtelfinale das<br />

Ziel ist, peilt Klotz Podiumsplätze an:<br />

„Körperlich fühle ich mich gut. Ich bin<br />

im Weltcup schon auf den Plätzen 4<br />

bis 8 gelandet. Was mir noch fehlt, ist<br />

das Podest.“<br />

Abseits der Piste erreicht Siegmar<br />

Klotz bald sein nächstes großes Ziel:<br />

Nach der Hochzeit und dem abgeschlossenen<br />

Hausbau erwartet seine<br />

Frau Christa im Dezember das erste<br />

Kind. „Wir wissen nicht, ob es ein<br />

Mädchen oder ein Junge wird. Wir<br />

lassen uns überraschen, die Vorfreude<br />

ist jedenfalls riesig.“<br />

SIEGMAR KLOTZ<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

28. Oktober 1987 in Meran<br />

Wohnort: Pawigl/Lana<br />

Sportgruppe: Heer<br />

NATIONALTEAM SKICROSS<br />

GRUPPE A, WELT- UND<br />

EUROPACUP<br />

Damen: Lucrezia Fantelli<br />

Herren:<br />

Jamie Lee Castello, Simone Deromedis,<br />

Riccardo Gerosa, Yanick Gunsch (Matsch),<br />

Siegmar Klotz (Pawigl/Lana), Pascal Rizzi,<br />

Federico Tomasoni, Andrea Tonon,<br />

Edoardo Zorzi, Dominik Zuech (Lana)<br />

Nachwuchs, Herren:<br />

Simone Cavallar, Giacomo Gueci, Patrick<br />

Wolfsgruber (Percha), Filippo Zamboni


Freestyle Ski<br />

55<br />

Silvia Bertagna<br />

Aus Liebe zum Sport<br />

Ihre Gegnerinnen sind zum Teil nur<br />

halb so alt wie sie. Aber Silvia Bertagna<br />

hat noch nicht genug. Die 32-Jährige<br />

will es noch einmal wissen und in<br />

ihrer vielleicht letzten Saison zeigen,<br />

was in ihr steckt.<br />

Die Entscheidung, ein weiteres Jahr<br />

anzuhängen, sei erst nach der Saison<br />

gereift. „Ich habe auch daran gedacht,<br />

aufzuhören. Aber die überzeugende<br />

letzte Saison und die Liebe zu diesem<br />

Sport haben mich noch einmal umgestimmt“,<br />

sagt die Grödnerin. Auch der<br />

3. Platz beim abschließenden Weltcup in<br />

Silvaplana sei ein Ansporn gewesen und<br />

habe gezeigt, dass sie auch im fortgeschrittenen<br />

Freestyle-Alter noch immer<br />

Weltklasse ist.<br />

Beim Big-Air-Weltcup in Modena<br />

Anfang November ist ihr das noch nicht<br />

vollkommen geglückt. Rang 10 und die<br />

verpasste Final-Qualifikation standen<br />

zu Buche. Nichtsdestotrotz war die<br />

Freestylerin aus St. Ulrich zufrieden:<br />

„Den Sprung, den ich machen wollte,<br />

habe ich wie gewünscht gestanden.<br />

Natürlich gibt es Luft nach oben, doch<br />

für den Beginn war es nicht schlecht,<br />

denn so früh in der Saison weiß man<br />

nie, wo man steht“, sagt Bertagna, die<br />

im Sommer nur wenige Tage auf Skiern<br />

gestanden ist und demnach nicht viele<br />

Trainingstage hatte, um neue Sprünge<br />

zu lernen. Bis zum nächsten Weltcup im<br />

Stubaitail (21. bis 23. November) soll es<br />

mit neuen Tricks klappen.<br />

Weltcup-Kalender<br />

Freestyle <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

BIG AIR<br />

14.12. Peking<br />

21.12. Atlanta<br />

29. 2. Destne<br />

23.11.<br />

11. 1.<br />

18. 1.<br />

31. 1.<br />

15. 2.<br />

21. 3.<br />

SLOPESTYLE<br />

Stubai<br />

Font Romeu<br />

Seiser Alm<br />

Mammoth Mountain<br />

Calgary<br />

Silvaplana<br />

-Infografik: A.Delvai<br />

China<br />

USA<br />

Tschechien<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Frankreich<br />

Südtirol<br />

USA<br />

Kanada<br />

Schweiz<br />

SILVIA BERTAGNA<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

30. November 1986 in Brixen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: SC Gröden<br />

Daran hindert sie auch nicht ihr linkes<br />

Knie, in das vor Jahren ein künstliches<br />

Kreuzband eingesetzt wurde. „In den<br />

letzten Jahren hatte ich mal mehr, mal<br />

weniger mit Schmerzen im Knie zu<br />

kämpfen. Nun aber bin ich in einer<br />

Verfassung, die es mir erlaubt, ohne<br />

Einschränkung zu trainieren“, meint die<br />

32-Jährige, die in dieser Saison Großes<br />

vorhat. Der Traum ist, eine zweite<br />

Kristallkugel neben jener des Jahres<br />

<strong>20</strong>18 zu gewinnen. Damals holte sich<br />

die Grödnerin die Kugel in der Big-Air-<br />

Disziplin. Dass dieses Ziel sehr schwer<br />

zu erreichen ist, weiß Bertagna: „In<br />

einer Saison ohne Großereignis schielen<br />

alle Athletinnen auf eine Kugel.“ Bertagna<br />

schon im vorhinein abzuschreiben,<br />

wäre aber ein großer Fehler, hat sie<br />

doch gezeigt, dass sie immer wieder für<br />

Überraschungen gut ist.<br />

NATIONALTEAM FREESTYLE SKI<br />

HERREN<br />

Gruppe A: Ralph Welponer (St. Ulrich in<br />

Gröden)<br />

Gruppe B/Nachwuchs: Emanuele Canal,<br />

Leonardo Donaggio, Moritz Happacher<br />

(Sexten), Simon Leitner (Pfalzen), Filippo<br />

Levis, René Monteleone (St. Ulrich in<br />

Gröden), Kilian Morone<br />

DAMEN<br />

Gruppe A: Silvia Bertagna (St. Ulrich in<br />

Gröden), Elisa Maria Nakab<br />

Ralph<br />

Welponer<br />

Ralph Welponer ist zurück. Nach<br />

einem schweren Trainingssturz am<br />

Stilfser Joch, wo er sich Ende September<br />

<strong>20</strong>18 das Kreuz- und Außenband<br />

sowie den Meniskus im linken Knie<br />

riss, hat der Freestyler aus St. Ulrich<br />

Großes vor.<br />

Trotz der langen Verletzungspause will<br />

er „unbedingt auf das Weltcup-Podest –<br />

egal ob im Big Air oder im Slopestyle“.<br />

Top-10-Platzierungen habe er bereits<br />

genug gesammelt. Für dieses Ziel hat<br />

Welponer 9 Monate lang geschuftet -<br />

zunächst im Kraftraum zur Stärkung<br />

seiners lädierten Knies und dann auf<br />

Skiern. Dementsprechend zufrieden<br />

ist er mit dem Ist-Zustand: „Ich bin<br />

in meinen Bewegungen nicht eingeschränkt.<br />

Ich würde sogar sagen, dass<br />

ich noch nie so fit war.“ Das sah man<br />

beim Big-Air-Weltcup in Modena, wo<br />

Welponer zu Allerheiligen nach bärenstarker<br />

Quali (5.) am Ende Rang 10<br />

belegte.<br />

Das nötige Talent für Spitzenplätze hat<br />

Welponer also, und vielleicht klappt<br />

es ja ausgerechnet beim Heim-Weltcup<br />

auf der Seiser Alm. Dieser findet am<br />

17. und 18. Jänner <strong>20</strong><strong>20</strong> statt. Dann<br />

wollen neben Welponer auch weitere<br />

Südtiroler wie René Monteleone, Simon<br />

Leitner oder Moritz Happacher auf sich<br />

aufmerksam machen.<br />

RALPH WELPONER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

4. April 1997 in Bozen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: SC Gröden


56 SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong> Skeleton & Bob<br />

Manuel Schwärzer Noch viele Träume<br />

Den definitiven Sprung in eine Sportgruppe<br />

hat Manuel Schwärzer nun<br />

geschafft.<br />

In den vergangenen Wochen<br />

unterschrieb der 23-Jährige bei<br />

der Heeressportgruppe. „Somit<br />

ergeben sich ganz neue<br />

Möglichkeiten und ich<br />

kann den Sport komplett<br />

professionell ausführen“,<br />

freut sich der<br />

Skeletonpilot. In den<br />

vergangenen Jahren<br />

hat er im Sommer<br />

stets im heimischen<br />

Hotelbetrieb gearbeitet.<br />

Nun konzentriert<br />

er sich das ganze Jahr über auf<br />

den Skeletonsport. Doch Träume hat der<br />

junge Eisacktaler noch viele. „Bei Olympia<br />

<strong>20</strong>26 wäre ich im besten Alter“,<br />

sagt er. Auf sein Olympia-Debüt hofft<br />

Schwärzer aber bereits <strong>20</strong>22. Doch bis<br />

dahin ist es noch ein langer Weg. „Erstmal<br />

möchte ich mich im Weltcup unter<br />

den besten <strong>20</strong> etablieren“, so Schwärzer.<br />

Dann möchte er sich Schritt für Schritt<br />

an die Top-10 herantasten. Die ersten<br />

Weltcuprennen in Übersee lässt das<br />

italienische Skeleton-Nationalteam aus.<br />

Stattdessen starten Schwärzer und Co.<br />

im Intercontinental Cup. Der Weltcup<br />

beginnt dann für die „Azzurri“ Anfang<br />

Jänner in Winterberg. Die Saisonvorbereitung<br />

ist gut verlaufen. Auf der Bahn<br />

in Igls bereitete sich Schwärzer mit der<br />

italienischen Nationalmannschaft auf<br />

die anstehende Saison vor. Im Gegensatz<br />

zur vorigen Saison, als Schwärzer durch<br />

einen schweren Trainingsunfall im März<br />

<strong>20</strong>18 monatelang ausfiel, konnte er nun<br />

auch die komplette Sommervorbereitung<br />

absolvieren. Zudem hat Schwärzer<br />

fleißig Material getestet. „Ich bin topfit,<br />

das neue Material passt. Die Saison kann<br />

kommen“, freut er sich.<br />

MANUEL SCHWÄRZER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

1. November 1996 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Heer<br />

Anna Schenk Neues Gesicht im Bobsport<br />

Südtirol stellt wieder eine Athletin im<br />

Bobsport. Seit Juli <strong><strong>20</strong>19</strong> trainiert Anna<br />

Schenk mit den "Azzurri", im November<br />

wird die Grödnerin im Europacup<br />

erstmals zum Einsatz kommen.<br />

Nach der Olympiamedaille von Gerda<br />

Weißensteiner <strong>20</strong>06 war es still geworden<br />

im Damen-Bobsport Südtirols. Im<br />

Sommer <strong><strong>20</strong>19</strong> aber kam Bewegung in die<br />

Fachwelt, und bald sickerte durch, dass<br />

eine junge Grödnerin als Anschieberin im<br />

Team Italiens aufgenommen worden war.<br />

„Es war Alex Verginer, der mich einlud“,<br />

berichtet die 25-jährige Anna Schenk.<br />

Als ehemalige Leichtathletin<br />

(Spezialistin über 100 und <strong>20</strong>0<br />

Meter) pflegte sie Kontakt<br />

zum ebenfalls aus der<br />

Leichtathletik „umgesattelten“<br />

Verginer, ließ sich zu<br />

einem Probetraining in<br />

Cortina überreden. „An der<br />

Anschiebe-Anlage dort<br />

erzielte ich die besten<br />

Zeiten, und<br />

der Trainerstab<br />

war voll begeistert“,<br />

lächelt<br />

Anna Schenk.<br />

Cheftrainer Manuel Machata hatte<br />

keine Zweifel – und so begann Anna<br />

Schenk mit dem Training.<br />

6 Mädchen bilden das azurblaue Team.<br />

Die Grödnerin ist Anscheiberin bei<br />

Tania Vicenzino, die als Weitspringerin<br />

letzthin bei der WM in Doha zum Einsatz<br />

gekommen war. Doch nun gilt das<br />

Augenmerk der 2 Sportlerinnen dem<br />

Eiskanal. Nach Cortina (auf Asphalt)<br />

gab es ein erstes Eistraining in Cesana,<br />

es folgte dann die erste Bahnfahrt in<br />

Königssee. „Ich muss eigentlich nur<br />

kräftig anschieben, im Bob selbst muss<br />

ich mich klein machen“, berichtet die<br />

junge Mama (Mutter von Fabian und<br />

Luca). Das geht tadellos, trotz Annas<br />

Krankheit, die ihr Sichtvermögen<br />

wesentlich einschränkt. „Ich<br />

leide an einer Zapfenstäbchendystrophie,<br />

aber bei einer Anschieberin<br />

ist dies kein Problem. Das<br />

Lenken überlasse ich Tania“,<br />

grinst Anna Schenk, die<br />

mit ihrer Krankheit<br />

locker umzugehen<br />

gelernt hat.<br />

Lillehammer wird<br />

der erste Prüfstein<br />

für die Grödnerin<br />

sein. Da startet sie in den Europacup,<br />

die weitere Stationen in Altenberg,<br />

Winterberg und Königssee vorsieht.<br />

„Danach entscheidet sich, ob wir<br />

auch zum Weltcup geschickt werden“,<br />

erzählt Anna, die sich bei den Trainern<br />

(neben Machata aus Deutschland wird<br />

sie von Simone Bertazzo, Marco De<br />

Boni und Giovanni Mulassano betreut)<br />

bestens aufgehoben fühlt. Fernziel<br />

sind natürlich die Olympischen<br />

Winterspiele <strong>20</strong>26, doch Anna Schenk<br />

will einen Schritt nach dem anderen<br />

setzen. „Ich habe Potential, trainiere<br />

auch zu Hause fleißig, stemme Gewichte,<br />

laufe mit Zusatzgewicht, um<br />

meine Kraft zu steigern“, gibt Anna<br />

Schenk offen zu. Und sonst kellnert<br />

sie im Restaurant ihrer Familie, bringt<br />

den Gästen Pizzas und kühles Bier.<br />

Für den Winter <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong> wird sich<br />

Papa Pauli wohl eine neue Kellnerin<br />

suchen müssen.<br />

ANNA SCHENK<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

19. März 1994 in Bozen<br />

Wohnort: St. Ulrich<br />

Verein: Bob Club Cortina


Bob<br />

SPORT C <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

57<br />

Patrick Baumgartner und Alex Verginer<br />

Südtiroler Bob-Power<br />

Vergangene Saison gelang Patrick<br />

Baumgartner endgültig der Durchbruch.<br />

In dieser Saison will der<br />

Pusterer Bobpilot erneut angreifen –<br />

gemeinsam mit dem Gadertaler Alex<br />

Verginer.<br />

Patrick Baumgartner ist der Stern am<br />

azurblauen Bobhimmel. Nach einer<br />

schwierigen Saison und den verpassten<br />

Olympischen Winterspielen im Jahre<br />

<strong>20</strong>18 hat der 24-Jährige aus Issing letzte<br />

Saison seinen Durchbruch geschafft.<br />

Die Erwartungen an Italiens Nummer<br />

1 waren hoch. Baumgartner hat sie erfüllt.<br />

Im Viererbob holte<br />

er im Jänner <strong><strong>20</strong>19</strong> nach<br />

einigen Podestplätzen<br />

seinen ersten Europacupsieg<br />

– und<br />

PATRICK BAUMGARTNER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

27. Dezember 1994 in Bruneck<br />

Wohnort: Issing/Pfalzen<br />

Sportgruppe: Gefängnispolizei<br />

Weltcupkalender Bob und Skeleton <strong><strong>20</strong>19</strong>/<strong>20</strong><br />

6. bis 8. Dezember<br />

13. bis 15. Dezember<br />

3. bis 5. Jänner<br />

10. bis 12. Jänner<br />

17. bis 19. Jänner<br />

24. bis 26. Jänner<br />

31. Jänner bis 2. Februar<br />

14. bis 16. Februar<br />

Lake Placid<br />

Lake Placid<br />

Winterberg<br />

La Plagne<br />

Innsbruck/Igls<br />

Königssee<br />

St. Moritz<br />

Sigulda<br />

setzte kurz darauf noch einen drauf.<br />

Mit einem weiteren Sieg krönte er<br />

sich zum Europacup-Gesamtsieger im<br />

Vierer und gleichzeitig zum Junioren-<br />

Europameister (U26). Schon damals<br />

war der Gadertaler Alex Verginer als<br />

Anschieber mit dabei. In dieser Saison<br />

gehen Baumgartner und Verginer erneut<br />

gemeinsam an den Start. Diesmal<br />

wollen sie als Südtiroler Bobduo vor<br />

allem auch im Zweierbob für Furore<br />

sorgen. Während Baumgartner seit<br />

jeher als Pilot startet, konzentriert sich<br />

Verginer auf seine Arbeit als Bremser<br />

und Anschieber. Der Gadertaler,<br />

der nebenbei als Bademeister<br />

arbeitet, hat erst vor rund 4<br />

Jahren mit dem Bobsport<br />

begonnen, seit voriger<br />

Saison gehört er dem<br />

ALEX VERGINER<br />

Alex Verginer (links) und<br />

Patrick Baumgartner mit<br />

dem neuen 2er-Bob.<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

3. Oktober 1994 in Bruneck<br />

Wohnort: St. Martin in Thurn<br />

Sportgruppe: Heer<br />

USA<br />

USA<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Nordtirol/Österreich<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

Lettland<br />

A-Team der „Azzurri“ an. Die heurige<br />

Vorbereitung verlief jedoch nicht optimal,<br />

zuletzt musste er aufgrund einer<br />

Sprungbein-Verletzung, die er sich<br />

beim Anschieb-Training im Sommer<br />

in Cortina zugezogen hatte, 2 Monate<br />

pausieren. Rechtzeitig zu Saisonbeginn<br />

will Verginer jedoch in Topform sein.<br />

Baumgartner, der vor 2 Jahren den<br />

Sprung in die Sportgruppe der italienischen<br />

Gefängnispolizei geschafft<br />

hat und den Sport somit professionell<br />

ausüben kann, konzentrierte sich<br />

zuletzt vor allem auf den Viererbob.<br />

Nun will er gemeinsam mit Verginer<br />

auch im Zweier durchstarten. Dafür<br />

hat er kräftig investiert und sich<br />

einen neuen Bob gekauft. Die Kosten<br />

belaufen sich auf <strong>20</strong>.000 bis 30.000<br />

Euro und werden durch Sponsoren<br />

mitgetragen. Die Saison beginnt für<br />

Baumgartner und Verginer mit dem<br />

Europacup ab dem 17. November in<br />

Lillehammer. In diesem Jahr startet<br />

das Duo im Europacup, ab Jänner<br />

wird es dann mit dem Weltcup ernst.<br />

Das Ziel von Baumgartner lautet<br />

Olympia <strong>20</strong>22. „Bis dahin ist es<br />

aber noch ein weiter Weg.<br />

Erstmal gilt es, im Weltcup<br />

konstante und gute<br />

Leistungen zu zeigen“,<br />

weiß Baumgartner. Dort will er in<br />

dieser Saison angreifen und um die<br />

Top-10 mitfahren. Sein bisher bestes<br />

Weltcupergebnis hatte er mit Rang 15<br />

im Vierer vorige Saison in St. Moritz<br />

geholt. Nun möchte er noch regelmäßig<br />

einen drauf setzen. Die Qualifikation<br />

für den entscheidenden 2. Lauf der<br />

besten <strong>20</strong> ist bei den Ansprüchen des<br />

Pusterers ohnehin mittlerweile eine<br />

Pflichtaufgabe. „Die Leistungsdichte<br />

in den Top-<strong>20</strong> ist dann aber extrem“,<br />

betont Baumgartner. Nichtsdestotrotz<br />

hat er hohe Ziele. Früher oder später<br />

will er auch um die Podestplätze<br />

mitfahren – und vielleicht sogar mit<br />

Verginer als Südtiroler Bobduo für<br />

Schlagzeilen sorgen.<br />

-Infografik: M. Lemanski


up-Stationen Weltcup-Stationen<br />

Die<br />

irol<br />

in Südtirol<br />

TT/PASSEIER<br />

ANTHOLZ<br />

6<br />

PLATT/PASSEIER<br />

ANTHOLZ<br />

TOBLACH<br />

5<br />

3<br />

INNICHEN<br />

TOBLACH<br />

5<br />

3<br />

INNICHEN<br />

GRÖDEN 1<br />

4<br />

ALTA BADIA<br />

GRÖDEN 1<br />

4<br />

ALTA BADIA<br />

SEISER ALM<br />

7<br />

CORTINA D‘AMPEZZO<br />

SEISER ALM<br />

7<br />

CORTINA D‘AMPEZZO<br />

ASS/CAREZZA<br />

2<br />

KARERPASS/CAREZZA<br />

2<br />

OFEN<br />

8<br />

SÜDTIROLS<br />

H Herren<br />

5<br />

TOBLACH<br />

LANGLAUF<br />

31.12.<br />

12.30 Uhr 15 km Freistil<br />

DEUTSCHNOFEN<br />

8<br />

H<br />

Herren<br />

Damen<br />

D Damen<br />

15 Uhr 10 km Freistil D<br />

WELTCUP-KALENDER<br />

1.1.<br />

D<br />

EN<br />

1<br />

11.40 Uhr 10 km Verfolgung klassisch D<br />

GRÖDEN<br />

SKI ALPIN<br />

13 Uhr 15 km Verfolgung<br />

18. bis 21. Dezember<br />

1 GRÖDEN klassisch H<br />

IN<br />

SKI ALPIN<br />

d 19.12. 2 KARERPASS<br />

SNOWBOARD 6 PLATT/PASSEIER 18. und 19.12.<br />

tstraining19. H Dezember<br />

Abfahrtstraining H<br />

NATURBAHNRODELN<br />

3 INNICHEN<br />

SKICROSS 9.1.<br />

<strong>20</strong>.12.<br />

Uhr<br />

11.45 Uhr D<br />

<strong>20</strong>. bis 22. Dezember<br />

Training Einsitzer und Doppelsitzer<br />

G H<br />

Super-G H H<br />

10.1.<br />

4 ALTA BADIA<br />

SKI Training ALPIN Einsitzer D H 21.12.<br />

Uhr 22. und 23. Dezember<br />

10.30/12 Uhr Doppelsitzer<br />

11.45<br />

H<br />

Uhr<br />

t H<br />

Abfahrt H<br />

1./2. Lauf<br />

5 TOBLACH<br />

LANGLAUF<br />

11.1.<br />

31. Dezember und 1. Jänner<br />

PASS/CAREZZA<br />

9.30/11.30 Uhr Einsitzer 2 KARERPASS/CAREZZA<br />

D H<br />

OARD<br />

1./2. Lauf<br />

6 PLATT/PASSEIER NATURBAHNRODELN<br />

SNOWBOARD<br />

9. bis 12. Jänner<br />

12.1.<br />

19.12.<br />

D<br />

ation Parallel-Riesentorlauf<br />

9.30 Uhr Verfolgungsrennen Qualifikation D H Parallel-Riesentorlauf<br />

H<br />

7 SEISER ALM FREESKI SLOPESTYLE<br />

13 Uhr<br />

-Riesentorlauf 17. und D 18. H Jänner 7 SEISER ALM Parallel-Riesentorlauf D H<br />

7 SEISER ALM SNOWBOARD SLOPESTYLE SLOPESTYLE, FREESKI & SNOWBOARD<br />

HEN 22. und 23. Jänner<br />

17.1. D H 3 INNICHEN<br />

SS<br />

Slopestyle Freeski Qualifikation SKICROSS<br />

8 DEUTSCHNOFEN NATURBAHNRODELN 18.1. D H<br />

<strong>20</strong>.12.<br />

lifikation 24. D Hbis 26. Jänner<br />

11.30 Uhr Slopestyle Freeski 2x Qualifikation Finale D H<br />

22.1. D H<br />

21.12.<br />

hr ANDERE HIGHLIGHTS IN<br />

Slopestyle Snowboard Qualifikation<br />

13.30 Uhr<br />

. Rennen D H<br />

UND NAHE BEI SÜDTIROL 23.1. D H<br />

Finale 1. Rennen D H<br />

12.30 Uhr Slopestyle Snowboard 22.12. Finale<br />

hr ANTHOLZ<br />

BIATHLON-WM<br />

13.30 Uhr<br />

. Rennen12. D bis H 23. Februar D H<br />

Finale 2. Rennen D H<br />

8 DEUTSCHNOFEN<br />

Mehr dazu auf den Seiten 28/29<br />

NATURBAHNRODELN<br />

24.1.<br />

ADIA<br />

4 ALTA BADIA D<br />

CORTINA<br />

SKI WELTCUP-FINALE Training Einsitzer und Doppelsitzer<br />

H<br />

IN<br />

25.1.<br />

SKI ALPIN<br />

18.3. Abfahrt D H<br />

10/11.30 Uhr Einsitzer 22.12. D 1./2.Lauf<br />

hr 19.3. Super-G D H<br />

11/12.15 Uhr Doppelsitzer 10/13 H Uhr<br />

orlauf H<br />

<strong>20</strong>.3. Team-Event D H<br />

1./2. Lauf<br />

Riesentorlauf H<br />

23.12.<br />

21.3. Riesentorlauf H und Slalom<br />

26.1.<br />

D<br />

5 Uhr<br />

9/11 Uhr Einsitzer H 1./2.Lauf 15/18.15 Uhr<br />

-Riesentorlauf 22.3. Riesentorlauf H<br />

D und Slalom H13 Uhr Team Event D HParallel-Riesentorlauf<br />

H<br />

H<br />

D<br />

H<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

TOBLACH<br />

LANGLAUF<br />

31.12.<br />

12.30 Uhr 15 km Freistil H<br />

15 Uhr 10 km Freistil D<br />

1.1.<br />

11.40 Uhr 10 km Verfolgung klassisch<br />

13 Uhr 15 km Verfolgung klassisch H<br />

PLATT/PASSEIER<br />

NATURBAHNRODELN<br />

9.1.<br />

Training Einsitzer und Doppelsitzer<br />

10.1.<br />

Training Einsitzer D H<br />

10.30/12 Uhr Doppelsitzer<br />

1./2. Lauf<br />

11.1.<br />

9.30/11.30 Uhr Einsitzer D<br />

1./2. Lauf<br />

12.1.<br />

9.30 Uhr Verfolgungsrennen<br />

SEISER ALM<br />

SLOPESTYLE, FREESKI & SNOWBOARD<br />

17.1. D H<br />

Slopestyle Freeski Qualifikation<br />

18.1. D H<br />

11.30 Uhr Slopestyle Freeski Finale<br />

22.1. D H<br />

Slopestyle Snowboard Qualifikation<br />

23.1. D H<br />

12.30 Uhr Slopestyle Snowboard Finale<br />

DEUTSCHNOFEN<br />

NATURBAHNRODELN<br />

24.1.<br />

Training Einsitzer und Doppelsitzer<br />

25.1.<br />

10/11.30 Uhr Einsitzer D 1./2.Lauf<br />

11/12.15 Uhr Doppelsitzer H<br />

1./2. Lauf<br />

26.1.<br />

9/11 Uhr Einsitzer H 1./2.Lauf<br />

13 Uhr Team Event D H<br />

H<br />

H<br />

D<br />

H<br />

D<br />

H<br />

D<br />

H<br />

D<br />

-Infografik: M. Lemanski


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