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TRENDYone | Das Magazin - Allgäu - September 2017

Die Bundestagswahl 2017, Das war die Allgäuer Festwoche 2017, Das erste Street Food Festival in Memmingen, ESVK Saisionstart

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Lokales<br />

Viehscheidzeit ist Festzeit<br />

Fünfte Jahreszeit der <strong>Allgäu</strong>er beginnt<br />

Wortwörtlich „eingeläutet“ wird die fünfte Jahreszeit der <strong>Allgäu</strong>er<br />

jedes Jahr im <strong>September</strong>. Dann werden rund 30.000 Rinder von<br />

den Bergweiden der Alpen ins Tal zurückkehren, wobei sie dabei<br />

von mindestens doppelt so vielen Menschen schon freudig erwartet werden.<br />

Im Frühjahr wird das Weidevieh auf die<br />

Hochweiden der <strong>Allgäu</strong>er Alpenlandschaft<br />

getrieben, um dort 100 Tage lang<br />

auf den saftigen Bergwiesen zu weiden.<br />

Nicht umsonst hat die Weidewirtschaft<br />

eine große Tradition im <strong>Allgäu</strong> –<br />

das Gras auf den Bergweiden soll<br />

Milch und Käse den einzigartigen<br />

und würzigen Geschmack geben.<br />

Rückkehr ins Tal<br />

Bevor dann der erste Schnee<br />

kommt, bringen die Hirten die<br />

Tiere zurück zu den Bauern. Im<br />

<strong>September</strong> herrscht dann für drei<br />

Wochen Hochsaison in 31 Orten<br />

entlang der Alpenkette zwischen Bodensee<br />

und Königsschlössern. Bereits<br />

am frühen Morgen warten die Bauern<br />

sowie zahlreiche Besucher auf die Ankunft<br />

der Tiere im Tal. Noch bevor man<br />

sie sehen kann, hört man natürlich das<br />

laute Schellen- und Glockengeläut, da<br />

jedes einzelne Tier eine Schelle sowie<br />

meist auch Kopfschmuck trägt. Traditionell<br />

werden hierfür der Almrausch<br />

oder Latschenkiefer sowie die Silberdistel<br />

und Seidenblumen verwendet.<br />

Dann sind auch schon alle Augen auf<br />

das sogenannte „Kranzrind“ gerichtet,<br />

das die Herde beim Almabtrieb anführt.<br />

Hierfür wird das schönste Tier<br />

ausgewählt und mit einem prachtvollen<br />

Gebinde aus Zweigen, Blumen<br />

und Bändern geschmückt. Der Kranz<br />

DIE BAUERN WARTEN IM TAL<br />

AUF DIE ANKUNFT<br />

IHRER TIERE.<br />

zeigt häufig ein Kreuz, womit um den<br />

Schutz des Himmels gefleht wird, sowie<br />

Spiegel und Glocken<br />

zur Abwehr von bösen<br />

Geistern. Der aufwendige<br />

Schmuck<br />

soll zudem<br />

symbolisieren,<br />

dass alle den<br />

Bergsommer<br />

gut<br />

überstanden<br />

haben.<br />

Der Kranz steht nämlich auch dafür,<br />

dass der Bestand während des ganzen<br />

Sommers von Krankheit, Absturz oder<br />

einem anderen Unglück verschont geblieben<br />

ist.<br />

Buntes Rahmenprogramm<br />

Die Tradition kann bis in Jahr 1000 nach<br />

Christus zurückverfolgt werden. In dieser<br />

Zeit wurde der erste Viehscheid<br />

im Raum Oberstdorf erwähnt, wobei<br />

der Ursprung des <strong>Allgäu</strong>er Viehscheids<br />

im Allemannischen liegt.<br />

Mittlerweile gibt es rund um die<br />

Abtriebe an den meisten Orten<br />

zusätzlich ein buntes Programm.<br />

So finden an einigen Standorten<br />

sogenannte Krämermärkte statt,<br />

wo es verschiedenste <strong>Allgäu</strong>er<br />

Produkte und Mitbringsel zu erwerben<br />

gibt. Fast überall haben<br />

die Veranstalter Festzelte aufgestellt,<br />

in denen ein zünftiges Programm mit<br />

musikalischer Unterhaltung,<br />

Verkaufsständen und Jahrmarktsbuden<br />

geboten<br />

wird. In Maierhöfen<br />

beispielsweise<br />

steht ein ganzes<br />

Wochenende im<br />

Rahmen des<br />

Viehscheids:<br />

Nach einem<br />

Partyabend

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