08.11.2019 Aufrufe

audimax Wi.Wi 12-2019 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler

Next Step Chefsessel! So machen Wiwis Karriere***Family first: Familienunternehmen im Blick***Vom Hobby zum Beruf: Dani Herold lebt als Influencerin ihren Traum***Controlling: das Wichtigste zu Aufgaben, Gehalt und Skills***Consulting: Zwei Beraterinnen nehmen dich mit in ihre Arbeitswelt***Content Marketing: abwechslungsreiche Aufgaben für kreative Köpfe***Gewusst wie: So meisterst du Assessment-Center***Mentoring: Eine Win-win-Situation***Geld & Versicherungen: nützliche Tipps

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ORGANSPENDE<br />

ORGANSPENDE<br />

DIE FREMDE NIERE<br />

& ICH<br />

WIE FRANZ NOWY EIN NEUES<br />

LEBEN GESCHENKT WURDE<br />

»Ich habe bisher noch keinen<br />

Organspendeausweis.<br />

Ich selbst würde mir<br />

einen zulegen, aber meiner<br />

Mama zuliebe mache ich es<br />

nicht. In China ist es nämlich<br />

ein Brauch, dass der Körper unangetastet<br />

beerdigt wird.«<br />

Feiyang (25)<br />

Franz Nowy hat im Laufe seines Lebens bereits zwei Spendernieren<br />

erhalten. Um über Organspende aufzuklären, engagiert er<br />

sich als Vorsitzender des Landesverbands Niere Bayern.<br />

Herr Nowy, warum wurde eine Spenderniere bei Ihnen nötig?<br />

Mit 13 Jahren wurde eine chronische Nierenentzündung bei mir festgestellt. Bis<br />

zum Alter von 27 Jahren ging es mir ganz gut, aber dann bekam ich schlechter<br />

Luft, hatte Wassereinlagerungen in den Beinen und beinahe keine Ausscheidung<br />

mehr. Zu diesem Zeitpunkt wurde zum ersten Mal eine Dialyse in Betracht<br />

gezogen – mit der begann ich dann auch. Damals wusste ich schon, dass es die<br />

Möglichkeit einer Transplantation gibt. Natürlich macht eine neue Niere nicht<br />

gesund, aber sie ist die optimale Therapie. Deshalb habe ich alle Hebel in Bewegung<br />

gesetzt, um auf die Warteliste zu kommen.<br />

<strong>Wi</strong>e lange mussten Sie letztendlich auf eine Niere warten?<br />

Ich bin im Oktober 1990 auf die Warteliste gekommen. Im darauffolgenden Jahr<br />

bekam ich einen Anruf und mir wurde mitgeteilt, dass es eine Niere <strong>für</strong> mich<br />

gibt. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich habe zwar auf diesen Moment gewartet<br />

und die Transplantation unbedingt machen wollen, aber nicht damit gerechnet,<br />

nach nur einem Jahr eine Niere zu bekommen. Denn eine Wartezeit von vier<br />

bis sechs Jahren ist normal.<br />

»Ich habe einen Organspendeausweis. <strong>Das</strong> ist<br />

wichtig, damit anderen Menschen geholfen<br />

werden kann. Ich fände es sogar super, wenn jeder<br />

erst mal automatisch einen hätte und sich<br />

bewusst dagegen entscheiden müsste – nicht<br />

umgekehrt.«<br />

Ina (24)<br />

»Ich besitze auch einen Ausweis, habe aber angegeben,<br />

dass ich meine Augen-Hornhaut nicht<br />

spenden möchte. Alles andere darf aber gerne<br />

verwendet werden.«<br />

Kristina (25)<br />

Interview: Alicia Reimann | Fotos: <strong>audimax</strong> MEDIEN, privat | Illustration: Design Cells, fovito/ Adobe Stock.com<br />

<strong>Wi</strong>e hat Ihr Körper auf das fremde Organ reagiert?<br />

Ich hatte das Glück, dass die Niere gut von meinem Körper angenommen wurde.<br />

Aber nach acht Jahren hat sie leider die Funktion eingestellt – warum genau, weiß<br />

keiner. Dann musste ich wieder zur Dialyse, das war eine sehr harte Zeit. Ich<br />

musste mich wieder mit der Belastung auseinandersetzen. Eigentlich wollte ich<br />

das gar nicht mehr, aber es blieb nichts anderes übrig. Also war ich drei oder vier<br />

Jahre von der Dialyse abhängig. Eine Lebendspende war auch ein Thema, aber<br />

leider hat das mit meinen Verwandten nicht geklappt. Nach acht Jahren bekam<br />

ich dann ein zweites Mal eine Transplantation. Die erste Spenderniere ist links,<br />

die zweite habe ich rechts. Sie funktioniert seit November 2007 tadellos.<br />

In welcher Verbindung stehen Sie zu Ihren Spendern?<br />

Mein erster Spender ist an einem Schädel-Hirn-Trauma verstorben. Mehr weiß<br />

ich nicht. Im Gegensatz zur Knochenmarkspende, bei der die Patienten nach<br />

zwei Jahren Sperrfrist Kontakt zum Spender und seiner Familie aufnehmen<br />

können, ist das bei der Organspende nicht gewollt. Alles bleibt anonym. Ich bin<br />

meinen Spendern einfach nur unglaublich dankbar – und zünde gerne mal eine<br />

Kerze in der Kirche <strong>für</strong> sie an.<br />

Was würden Sie jemandem raten, der vor der Entscheidung zu einem Organspendeausweis<br />

steht?<br />

Nimm dir Zeit, dich zu dem Thema zu informieren und dir Gedanken zu machen.<br />

Es gibt keinen Druck. Aber es ist wichtig, eine Entscheidung zu treffen, damit<br />

deine Angehörigen im Fall der Fälle wissen, was du möchtest. Und überleg<br />

dir: Was würdest du wollen, wenn dein Leben von einem Spenderorgan abhängig<br />

wäre?<br />

»Ich bin Organspender.<br />

Es ist eine einfache Möglichkeit,<br />

zu helfen. Wenn ich tot bin,<br />

brauche ich meine Organe nicht mehr,<br />

aber anderen Menschen retten sie vielleicht das<br />

Leben.«<br />

Philipp (20)<br />

www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 41

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