audimax Wi.Wi 12-2019 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Next Step Chefsessel! So machen Wiwis Karriere***Family first: Familienunternehmen im Blick***Vom Hobby zum Beruf: Dani Herold lebt als Influencerin ihren Traum***Controlling: das Wichtigste zu Aufgaben, Gehalt und Skills***Consulting: Zwei Beraterinnen nehmen dich mit in ihre Arbeitswelt***Content Marketing: abwechslungsreiche Aufgaben für kreative Köpfe***Gewusst wie: So meisterst du Assessment-Center***Mentoring: Eine Win-win-Situation***Geld & Versicherungen: nützliche Tipps
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INTERNATIONAL<br />
Blick auf die traumhafte Stadt Valencia.<br />
SONNE & ERDMANDELMILCH<br />
ELINA KONNTE IN VALENCIA ERSTE BERUFSERFAHRUNGEN IM AUSLAND SAMMELN<br />
UND GLEICHZEITIG DAS SPANISCHE LEBEN GENIESSEN – EINE PERFEKTE MISCHUNG<br />
Elina vor dem L'Àgora in der ›Ciudad de las<br />
Artes y las Ciencias‹.<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
<strong>Das</strong> Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
VALENCIA ist eine hübsche Hafenstadt<br />
mit knapp 800.000 Einwohnern und liegt<br />
an der Mittelmeerküste im Südosten<br />
Spaniens. Die Stadt lockt nicht nur mit<br />
wunderschönen Stränden, sondern auch<br />
mit ihrem Wahrzeichen, dem Gebäude- und<br />
Parkkomplex ›Ciudad de las Artes y de las<br />
Ciencias‹. Es besteht aus sieben futuristischen<br />
Bauwerken, die unter anderem ein<br />
interaktives Museum und ein Planetarium<br />
beherbergen. In der historischen Altstadt<br />
können Besucher die Kathedrale<br />
besichtigen, durch enge Gassen schlendern<br />
und Paella kosten – das spanische<br />
Nationalgericht ist hier entstanden.<br />
<strong>Das</strong>s ich im fünften Semester meines Bachelorstudiums<br />
ins Ausland gehen würde, stand von<br />
Anfang an fest. Ein Praktikums- oder Studienaufenthalt<br />
in einem anderen Land war nämlich<br />
fester Bestandteil meines Studiengangs. Im Spanischunterricht<br />
hatte ich schon viel über Spanien<br />
und seine Kultur gelernt. Nun wollte ich das Land<br />
unbedingt hautnah kennenlernen und meine<br />
Sprachkenntnisse in der Berufswelt verbessern.<br />
Deshalb hatte ich mich um ein Praktikum beworben<br />
und bekam eine Zusage von einem Lebensmittelhändler,<br />
dessen Obst und Gemüse ich<br />
bereits aus dem Supermarkt kannte. Dank eines<br />
Erasmus-Stipendiums und eines kleinen Praktikantengehalts<br />
stand mir monatlich eine angemessene<br />
Summe zum Wohnen und Leben zur<br />
Verfügung.<br />
Um ein Zimmer in Valencia musste ich mir glücklicherweise<br />
keine großen Gedanken machen,<br />
denn ich habe schnell eins in einer Wohngemeinschaft<br />
gefunden. Schwieriger gestaltete sich dagegen<br />
die Bürokratie in Sachen Praktikum: Um es<br />
aufnehmen zu können, musste ich vor Ort eine<br />
Arbeitserlaubnis beantragen. Es folgte eine Rennerei<br />
von Amt zu Amt, die ohne Sprachkenntnisse<br />
und Stadtkarte eine wahre Herausforderung<br />
darstellt: Ich musste zuerst stundenlang im<br />
Rathaus warten, um anschließend zur Polizeistation<br />
geschickt zu werden. Dort verbrachte ich<br />
wieder einige Stunden mit Warten. Anschließend<br />
musste ich zurück zum Rathaus, dann noch einmal<br />
zur Polizei – die Prozedur hat sich locker fünf<br />
Tage lang hingezogen.<br />
DIE ZEIT DER EINGEWÖHNUNG<br />
Da Spanien zu Westeuropa gehört, blieb der Kulturschock<br />
bei mir aus. Dennoch sind die ersten<br />
Wochen recht anstrengend gewesen: Mein Spanisch<br />
war noch nicht so gut und ich musste mich<br />
erst an die Sprache gewöhnen. Außerdem empfand<br />
ich den Geräuschpegel im Großraumbüro<br />
als sehr hoch. Zum Glück hatte ich einfach tolle<br />
neue Kolleginnen und Kollegen. Allein schon die<br />
Begrüßung war sehr herzlich: Alle haben sich mit<br />
ihrem Vornamen bei mir vorgestellt, mich umarmt<br />
und dazu noch Küsschen rechts und links<br />
verteilt, wie es bei den Spaniern üblich ist.<br />
Meine anfänglichen Aufgaben in der Vertriebsabteilung<br />
bestanden aus Lieferscheinkontrollen.<br />
Nach ein paar Monaten Einarbeitungszeit kamen<br />
verantwortungsvollere Aufgaben hinzu, unter<br />
anderem musste ich auch mit spanischen Lieferanten<br />
telefonieren. Insgesamt waren wir circa<br />
zwölf Praktikanten und das Unternehmen hat<br />
allen einen Sprachkurs gesponsert. Da<strong>für</strong> kam<br />
zweimal die Woche ein junger Lehrer vorbei und<br />
sorgte <strong>für</strong> Abwechslung bei der Arbeit. Zudem<br />
wurden Betriebsbesichtigungen und Ausflüge <strong>für</strong><br />
uns organisiert. Aber auch als Praktikanten hatten<br />
wir unsere Pflichten zu erfüllen: Jeder musste<br />
über seine täglichen Aufgaben Buch führen und<br />
am Ende des Praktikums eine Präsentation halten<br />
– egal wie gut oder schlecht der Einzelne Spanisch<br />
sprechen konnte. <strong>Das</strong>s wir oft die Mittagspause<br />
zusammen verbracht und uns nach der Arbeit getroffen<br />
haben, hat mir super gefallen.<br />
LAND DER VIELFALT<br />
In Spanien werden mehrere unterschiedliche<br />
Sprachen gesprochen: Kastilisch – das offizielle<br />
Amtsspanisch, welches uns in der Schule beigebracht<br />
wird –, Baskisch, Katalanisch und Galicisch.<br />
Sowohl auf den Balearen als auch in Katalonien<br />
und Valencia wird neben Katalanisch<br />
auch Kastilisch gesprochen. Viele Schilder und<br />
Bezeichnungen sind zweisprachig. Daneben<br />
gibt es große kulturelle und landschaftliche Unterschiede:<br />
Während der Norden saftig grün ist,<br />
wirkt die Landschaft im Süden eher karg. Dort<br />
ist außerdem die Kultur arabisch angehaucht.<br />
<strong>Das</strong> kommt daher, dass der Süden Spaniens circa<br />
sieben Jahrhunderte lang von arabischen Herrschern<br />
besetzt war. Die Überbleibsel dieser Zeit<br />
sind immer noch am Baustil mit seinen reichen<br />
Verzierungen sowie an der Musik erkennbar.<br />
Text: Elina Mehlhaff | Fotos: zebbache djoubair/unsplash.com, Elina Mehlhaff<br />
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