audimax Wi.Wi 12-2019 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Next Step Chefsessel! So machen Wiwis Karriere***Family first: Familienunternehmen im Blick***Vom Hobby zum Beruf: Dani Herold lebt als Influencerin ihren Traum***Controlling: das Wichtigste zu Aufgaben, Gehalt und Skills***Consulting: Zwei Beraterinnen nehmen dich mit in ihre Arbeitswelt***Content Marketing: abwechslungsreiche Aufgaben für kreative Köpfe***Gewusst wie: So meisterst du Assessment-Center***Mentoring: Eine Win-win-Situation***Geld & Versicherungen: nützliche Tipps
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RUBRIK MENTORING<br />
ZEIG MIR DEN WEG<br />
Text: Julia Wolf<br />
DAMIT BERUFSANFÄNGER NICHT DIE ORIENTIERUNG<br />
VERLIEREN, NEHMEN ERFAHRENE MENTOREN SIE<br />
BEHERZT AN DIE HAND. EIN EINBLICK<br />
Sich als Neuling im Dschungel der Karrieremöglichkeiten<br />
zurechtzufinden, ist gar nicht so<br />
einfach. Gut, dass es immer mehr Programme<br />
gibt, die Berufseinsteigern den Eintritt in die Arbeitswelt<br />
erleichtern. Doch ein Mentoring-Programm<br />
dient nicht nur dem Mentee allein, wie<br />
Kathrin Mahler Walther, Vorstandsmitglied der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Mentoring und Geschäftsführerin<br />
der EAF Berlin, klarstellt: »Wer<br />
motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gewinnen und binden will, muss Entwicklung<br />
ermöglichen. Mentoring ist da<strong>für</strong> ein hervorragendes<br />
Instrument mit starken Effekten<br />
– sowohl hinsichtlich der Personal- als auch der<br />
Organisationsentwicklung.«<br />
DIE WICHTIGSTEN VORAUSSETZUNGEN<br />
Damit dieses Instrument auch tatsächlich wie<br />
vorgesehen funktioniert, sollte ein Mentoring-<br />
Programm auf den Qualitätskriterien der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Mentoring basieren. Dazu<br />
zählt, dass zunächst die institutionellen Rahmenbedingungen<br />
hinsichtlich der strategischen<br />
Ziele, der Laufzeit – in der Regel zwölf Monate –,<br />
der Ressourcen und der Kommunikation geklärt<br />
sind. Daneben sollte die Ausschreibung des Programms,<br />
die Auswahl der Teilnehmenden und<br />
das Matching der Tandems nach transparenten<br />
Kriterien erfolgen. Dabei sei Mahler Walther zufolge<br />
wichtig, dass alle freiwillig am Programm<br />
teilnehmen und es kein hierarchisches Abhängigkeitsverhältnis<br />
innerhalb der Tandems gibt.<br />
Schließlich sollte das Mentoring in ein Rahmenprogramm<br />
eingebunden sein, das Qualifizierungsworkshops<br />
und Netzwerkangebote <strong>für</strong><br />
Mentees sowie Mentorinnen und Mentoren umfasst.<br />
»Die Interaktion im Mentoring-Tandem<br />
sollte in regelmäßigem Abstand von vier bis<br />
maximal acht Wochen erfolgen, damit tatsächlich<br />
eine fruchtbare Zusammenarbeit aufgebaut<br />
werden kann«, betont Mahler Walther.<br />
Doch bevor der wertvolle Austausch starten<br />
kann, gilt es, die passenden Teilnehmer auszuwählen<br />
und vor allem in geeigneten Tandems<br />
36<br />
Prozent der Frauen, die bei einer Studie<br />
von Accenure teilnahmen, haben einen<br />
Mentor – bei den Männern sind es 48<br />
Prozent.<br />
33<br />
Prozent der Frauen streben eine<br />
Führungsposition an. Dagegen verfolgen 48<br />
Prozent der männlichen Kollegen dieses Ziel.<br />
9<br />
bis <strong>12</strong> Monate sollte ein Mentoring-<br />
Programm auf jeden Fall dauern.<br />
zusammenzuführen. Die Hannover Rück wird<br />
beim Auswahlprozess und konkreten Matching<br />
von einem externen Unternehmen unterstützt,<br />
das auf Mentoring-Programme spezialisiert ist.<br />
<strong>Das</strong> zeigt, welchen wichtigen Stellenwert das<br />
Programm und die richtige Zusammensetzung<br />
der Tandems einnimmt.<br />
<strong>Das</strong>s Nachwuchskräfte vom <strong>Wi</strong>ssensschatz erfahrener<br />
Führungskräfte profitieren und ihnen<br />
durch ihre Mentoren neue Perspektiven aufgezeigt<br />
werden, liegt nahe. Maja Schröder, Director<br />
Corporate Management Development bei Bertelsmann,<br />
betont jedoch: »Auch der Mentor profitiert<br />
von diesem Austausch – etwa in Form von wertvollen<br />
Impulsen und Sichtweisen einer jüngeren<br />
Generation sowie durch die Rückmeldung zur eigenen<br />
Arbeit.« In ihrer Funktion sollten Mentoren<br />
nicht einfach nur Erfolgsgeschichten weitergeben<br />
wollen, sondern Interesse an der Persönlichkeit<br />
der Mentees haben, offene Fragen stellen, aktiv<br />
zuhören und die Mentees in ihrem eigenen Prozess<br />
begleiten, wie Kathrin Mahler Walther von<br />
der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Mentoring unterstreicht.<br />
»Mentorinnen und Mentoren sollen<br />
einerseits ihre Erfahrungen – Erfolge wie Krisen<br />
– weitergeben und sich andererseits zurücknehmen<br />
können«, fasst sie zusammen.<br />
FRAUEN IM FOKUS<br />
Erfolgreich sei ein Mentoring-Programm laut<br />
Alexandra Imhoff, Senior Manager Human Resources<br />
bei der Hannover Rück, immer dann,<br />
wenn neue Blickwinkel erschlossen und dadurch<br />
die eigenen Handlungsmöglichkeiten erweitert<br />
werden. Ȇbergeordnet hoffen wir, dadurch<br />
mittelfristig auch mehr Frauen in Führungspositionen<br />
zu sehen«, verrät sie. Ein wichtiger<br />
Aspekt, vor allem angesichts der Tatsache,<br />
dass nur 21,3 Prozent der Führungskräfte<br />
in Deutschland weiblich sind. Mentoring-<br />
Programme sind ein Baustein von vielen,<br />
um Frauen im Beruf verstärkt zu fördern.<br />
Übrigens: <strong>Das</strong> allgemeine Feedback von Mentees<br />
ist firmenübergreifend durchweg positiv.<br />
Fotos: privat, Deutsche Telekom | Illustrationen: vecteezy.com, lembergvector/Adobe Stock.com | Quellen: ›Führungskräfte in Deutschland‹, Bürgel <strong>Wi</strong>rtschaftsinformationen, Accenture 2017<br />
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