Betriebliches Gesundheitsmanagement Magazin 2019
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trendigen und oft kommerzialisierten<br />
Begriff „Achtsamkeit“ ein und verwies<br />
auf die ursprüngliche Bedeutung der<br />
englischen Entsprechung „Mindfulness“.<br />
Die US-Psychologin Ellen J. Langer hat<br />
den Begriff vor über zwei Jahrzehnten<br />
geprägt, nachdem sie über Experimente<br />
nachgewiesen hatte, wie stark eine positive<br />
oder negative Sichtweise sich auch<br />
körperlich auf die Gesundheit auswirkt.<br />
„Was wir als Zukunftsforscher immer<br />
wieder erleben, ist, dass Menschen mit<br />
alten, erlernten negativen Mindsets auf<br />
die Zukunft schauen“, gab Horx zu bedenken<br />
– aktuell etwa mit der Annahme,<br />
dass eine Gesellschaft ohne fossile<br />
Energieträger nicht funktionieren könne.<br />
Wie in der Ökologie erwartet Horx<br />
jedoch auch die „Zukunft der Gesundheit“<br />
positiv: Ausgehend von bereits einzeln<br />
existierenden und in Erprobung befindlichen<br />
Modellen, nannte er etwa Gesundheitssysteme,<br />
in denen Prävention<br />
statt Reparatur im Mittelpunkt stehe,<br />
Digitalisierung dafür eingesetzt werde,<br />
um Zeit für den menschlichen Kontakt<br />
zu gewinnen, und nicht, „um die<br />
Zeit von Handreichungen in der Pflege<br />
zu messen.“ Jede Form von Gesundheitscoaching<br />
würde an Stellenwert<br />
gewinnen. Horx erwartet auch<br />
veränderte Strukturen von Krankenhäusern<br />
und eine „patientenzentrierte“<br />
Pflege, die sich dahingehend anpassten,<br />
dass die Auswirkungen des<br />
„Mindsets“ – also: ob man sich vereinfacht<br />
ausgedrückt in einem System<br />
wohl- oder schlecht fühlt – viel stärker<br />
beachtet wird. Was wohl auch als<br />
wichtige Botschaft auf Unternehmen<br />
umzulegen ist.<br />
„Zukunft entsteht, wenn Beziehungen<br />
gelingen“, schloss Horx, und:<br />
„Kern der Gesundheit ist Sinn –<br />
Lebenssinn, Zukunftssinn. Wenn ein<br />
Unternehmen seinen Sinn nicht erläutern<br />
kann, ist es in einer Krise.<br />
Sinn ist nichts anderes, als die Erwartung<br />
einer besseren Zukunft und die<br />
Fähigkeit, sich dafür zu engagieren“,<br />
gab der Trend- und Zukunftsforscher<br />
den Zuhörern mit auf den Weg.<br />
GAST<br />
KOMMENTAR<br />
Mag. Renate Krenn<br />
Geschäftsführerin<br />
des ASZ<br />
www.asz.at<br />
GESUNDHEIT ALS<br />
EVENTERLEBNIS<br />
BEIM THEMA GESUNDHEIT LÄSST SICH<br />
EIN TREND ZU MEHR ERLEBEN ERKEN-<br />
NEN. DAS KÖNNTE AUS DEM UMSTAND<br />
ERWACHSEN, DASS ES SCHWIERIGER<br />
WIRD, AUFMERKSAMKEIT ZU ERHALTEN.<br />
Betriebliche Gesundheit wird zunehmend<br />
aus strategischer Sicht angegangen,<br />
was extrem wichtig ist, jedoch<br />
oft nicht die Sprache der Mitarbeiter<br />
spricht. Anders verhält es sich, wenn alle<br />
Initiativen als Erlebnis wahrgenommen<br />
werden können. Steht der Spaß im Vordergrund,<br />
wird das Thema Gesundheit<br />
im positiven Sinne zum Leben erweckt.<br />
Zwei Säulen tun sich für mich auf:<br />
Foto: ASZ<br />
NEUROGENESE, DIE<br />
BILDUNG NEUER<br />
GEHIRNZELLEN, WIRD<br />
DURCH BEWEGUNG<br />
ANGEREGT.<br />
Gesundheit als Eventerlebnis: Stichwort<br />
Action und Abenteuer, die ganze<br />
Veranstaltung wird als Erlebnis aufgebaut<br />
– zum Beispiel mit verschiedenen<br />
Stationen für Gesundheitschecks, gemeinsames<br />
Kochen, Infotainment zur<br />
Stressbewältigung etc.<br />
Gesundheit als Selbsterlebnis: Im<br />
Sinne von Achtsamkeit sich selbst gegenüber,<br />
um zu merken: Wo ist etwas aus<br />
der Balance geraten, was brauche ich,<br />
um mich wieder wohlzufühlen.<br />
Der Faktor „Wohlfühlen“ gewinnt nicht<br />
zuletzt durch das Eintreten der jüngeren<br />
Generationen in die Arbeitswelt<br />
immens an Bedeutung. Networking und<br />
Peer Recruiting sind nicht mehr wegzudenken.<br />
Jeder Mitarbeiter, der sich<br />
positiv zum vorhandenen Gesundheitsprogramm<br />
äußert, macht auch Werbung<br />
für das Unternehmen – nach innen und<br />
nach außen!<br />
BGM<br />
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