Erfolg Magazin Ausgabe 6-2019
ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu! MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben TOKIO HOTEL: Erfolgsstory
ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war
JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz
JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe
HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu!
MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben
TOKIO HOTEL: Erfolgsstory
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Einstellung<br />
Harald Glööckler im Interview<br />
über Verantwortung gegenüber<br />
uns selbst und der Welt<br />
HARALD<br />
In seiner gese lschaftskritischen Auseinandersetzung widmet<br />
sich Harald Glööckler den Fragen:<br />
Warum haben wir Menschen uns so entwickelt, dass wir<br />
unseren Planeten Erde zerstören, verwüsten, verschmutzen<br />
und andere Lebewesen quälen und töten? Wie konnte es<br />
soweit kommen? Dabei klagt er nicht an. Er wi l die Verantwortung,<br />
die jeder Mensch selbst in sich trägt, weder an die<br />
Politiker, noch an die Gerichtsbarkeit abgeben.<br />
„Es ist fünf vor zwölf, aber noch nicht zu spät, um unser<br />
Verhalten zu ändern, die We le der Brutalität und Zerstörung<br />
zu stoppen und die Erde bunter und schöner zu<br />
machen.“ Harald Glööckler vermittelt einfühlsam seinen Eindruck,<br />
wo wir heute stehen und welche Möglichkeiten uns<br />
bleiben, die Entwicklung der Welt positiv zu beeinflussen.<br />
Ein Plädoyer für ein Dasein in Liebe, Freundlichkeit und<br />
Verantwortung gegenüber der Natur und a len Lebewesen.<br />
Glööckler_Vor_Zwölf_cover_c.indd Alle Seiten 23.08.19 2<br />
22,- €<br />
HARALD<br />
zWölF<br />
VOr // HIGH TIME<br />
HARALD<br />
VOr<br />
zWölF<br />
HIGH TIME<br />
Harald Glööckler wi l die W<br />
Ort machen, seit er 6 Jahre<br />
Glitzern in a len Menschen,<br />
Frau, er weckt Mut zum Sein<br />
auf zum Durchstarten und L<br />
liebe in a len Lebenslagen, u<br />
In zahlreichen Büchern gibt<br />
seine Vergangenheit, sein Lebe<br />
<strong>Erfolg</strong> und gibt Anregungung u<br />
eigene Leben zu verbessern un<br />
zu finden. In seinem neuen Buch<br />
Töne an und hält uns a len den Sp<br />
Buch ist ein Warnschuss.<br />
Wie ist das mit der Verantwortung?<br />
Du hast<br />
da in der Vergangenheit<br />
sehr klare Worte<br />
gefunden.<br />
Das ist ja das Geheimnis und das Prinzip<br />
des Lebens, dass wir geistige Wesen<br />
sind, die körperliche Erfahrungen<br />
machen und dass wir eben alles<br />
machen können, das aber eben<br />
verantworten müssen. Deshalb<br />
sag ich immer: Wenn ihr Fleisch<br />
esst, dann solltet ihr euch dessen<br />
bewusst sein, dass für euch Tiere<br />
getötet wurden. Das ist keine Anklage,<br />
das steht mir nicht zu. Ich<br />
bin einer der liberalsten, tolerantesten<br />
Menschen überhaupt. Die<br />
Tage wurde ich wieder auf Instagram<br />
angegangen: „Warum tragen Sie<br />
Lederschuhe?“ Soll das ein Verhör werden?<br />
Das bringt einen nicht weiter. Ihr<br />
könntet ja auch jemanden umbringen,<br />
ihr müsst halt nachher dafür geradestehen,<br />
aber theoretisch können wir hier<br />
alles tun, da Gott nicht eingreift. Wenn‘s<br />
Scheiße läuft, fragen die Leute immer,<br />
warum Gott nicht eingreift. Ich habe<br />
noch keinen erlebt, der im Lotto gewonnen<br />
und gesagt hat: Warum greift Gott<br />
da nicht ein? Also lasst Gott mal aus<br />
dem Spiel, der hat mit der Geschichte gar<br />
nichts zu tun.<br />
Du hast ja ein neues Buch verfasst, „Vor<br />
Zwölf – High time“. Was hat dich dazu<br />
inspiriert und für wen hast du das geschrieben?<br />
Mein Buch hat den Anspruch, dass es jeder<br />
gut lesen kann, über das man auch<br />
nachdenkt aber nicht mit zu viel Horror.<br />
Es ist wichtig, dass sie kurz und schmerzlos<br />
ist. Ich sage nicht, dass es für alle anderen<br />
richtig ist. Es ist meine Sicht der<br />
Dinge, Mein Ein- und Ausdruck, meine<br />
Philosophie im Leben, wie es früher war<br />
und heute ist und wie es nicht weitergehen<br />
kann. Das ist gefährliches Terrain,<br />
dieses Love, weil die Leute schnell sagen,<br />
der hat völlig einen an der Waffel. Andererseits<br />
sind die, die dieses Buch lesen,<br />
auch eher esoterisch und offen. Die Idioten<br />
lesen es ja sowieso nicht.<br />
Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.<br />
Ich hatte wirklich diese Vision von<br />
diesem Leben. Da war kein Neid und alles<br />
hat sich sofort manifestiert. Ich finde<br />
das aber auch ganz gut, weil so ein Buch<br />
etwas interessanter zu lesen ist mit einem<br />
Dialog, als wenn immer nur ich erzähle.<br />
Wenn Love sagt: „Ihr<br />
Menschen benehmt euch<br />
alle abartig“, dann ist das<br />
besser, als wenn ich das<br />
sage.<br />
Wenn Love sagt: „Ihr Menschen benehmt<br />
euch alle abartig“, dann ist das besser, als<br />
wenn ich das sage. Manche werden sagen,<br />
das ist mir zu esoterisch, too much, aber<br />
damit kann ich leben. Auch das ist eine<br />
Message des Buches: Es gibt so viele Dinge<br />
zwischen Himmel und Erde, die wir nicht<br />
begreifen. Ich finde, das gehört sich so.<br />
Ganz viele sagen, Tiere haben keine Gefühle,<br />
was unglaublich impertinent und<br />
arrogant ist, denn die haben natürlich<br />
Gefühle. Mein Hund ist so sensibel, der<br />
merkt, wenn er mal besser Ruhe gibt oder<br />
wenn er was will, gibt‘s erstmal ein Küsschen.<br />
Das ist auch clever: wenn ich was<br />
will, dann gebe ich erstmal was. Mir ist<br />
schon klar, dass ich mit so einem Thema<br />
im Buch anecke, aber ich glaube, es ist Teil<br />
meines Daseins, dass ich viele Menschen<br />
erreiche und ich bin außerdem sehr authentisch.<br />
Die Menschen hören auch auf das, was<br />
ich sage und ich glaube ich kann auch<br />
viele zum Umdenken bewegen. Menschen<br />
sollten eine eigene Meinung haben und<br />
vertreten und auch auf Missstände aufmerksam<br />
machen, weil wir ja alle so sorglos<br />
in den Tag hineinleben. Alle jammern<br />
und beklagen sich, dass der Amazonas-Regenwald<br />
brennt und über diesen schrecklichen<br />
Präsidenten. Aber vor ihrem Haus<br />
haben sie einen Steingarten, in dem kein<br />
Tier leben kann, keine einzige Pflanze,<br />
kein Baum. Dann pflanzt mal einen Baum.<br />
Wusstest du im Übrigen, dass es in<br />
Deutschland verboten ist, Steingärten zu<br />
haben?<br />
Aber die haben doch alle.<br />
Ja, ja, aber wenn die erwischt werden,<br />
dann werden sie abgemahnt.<br />
Ja aber, wenn nur eine Million Menschen<br />
einen Baum pflanzen in ihrem<br />
Vorgarten, dann haben wir 1 Million<br />
mehr Bäume in Deutschland.<br />
Aber es ist natürlich viel einfacher,<br />
sich über den Amazonas auszulassen,<br />
anstatt zuhause eine Blumenwiese<br />
zu pflanzen. Ich muss mir<br />
nichts vorwerfen, ich habe hunderte<br />
von Bäumen hier gepflanzt. Ich habe allein<br />
80 Glanzmispel-Hochstämme aus der Toskana<br />
hier pflanzen lassen. Aber wieso machen<br />
die Leute nicht mal sowas, da können<br />
sie doch anfangen. Wir können ja nicht ins<br />
große Weltgeschehen eingreifen, aber jeder<br />
kann für sich was bewirken. Wenn jeder in<br />
seiner kleinen Parzelle ein bisschen was<br />
macht, dann ist schon ganz viel passiert.<br />
Es wird nur geredet. Ich versuche über das<br />
Buch auch so ein bisschen schlechtes Gewissen<br />
zu machen. Aufgrund dessen, dass<br />
ich kein Fleisch mehr esse, habe ich habe<br />
schon einige dazu gebracht, dass sie jetzt<br />
auch weniger essen, bewusster. Auch, dass<br />
sie drüber nachdenken. Ich finde, nachdenken<br />
sollte man immer.<br />
Ist Nachdenken aber besser als schlechtes<br />
Gewissen?<br />
Es ist beides gut, es gehört zusammen.<br />
Weil das schlechte Gewissen klagst du<br />
auch oft an.<br />
Ja aber das schlechte Gewissen mach ich<br />
ja nicht, dass bekommen sie ja von sich<br />
aus. Das hat man ja nur, wenn man etwas<br />
getan hat, was nicht so gut war. Ich habe<br />
das auch, dass kommt dazu, wenn man<br />
schreibt. Außerdem bin ich eines Metzgers<br />
Sohn. Fleisch war ja meine Süßspeise,<br />
wenn man so will. Trotzdem habe ich<br />
erlebt, dass die Metzger früher anders mit<br />
Tieren umgegangen sind als heute und<br />
Bild: HARALD GLÖÖCKLER INTERNATIONAL GmbH Cover: Musketier Verlag<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 06/<strong>2019</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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